Unterschied Drossel Widerstand

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hsdual
Neuling
#1 erstellt: 01. Aug 2011, 11:41
Kann mir jemand erklären was genau der Unterschied zwischen einer Drossel und einem Widerstand ist.
Freundliche Grüße
Böötman
Inventar
#2 erstellt: 01. Aug 2011, 11:52
Eine Drossel ändert Ihren Widerstand Frequenzabhängig und begrenzt den Einschaltstrom. Ein rein ohmscher Widerstand bleibt vom Wert her weitestgehend Frequenzkonstant und begrenzt den Einschaltstrom nur durch seinen Ohmschen wert.
sidolf
Inventar
#3 erstellt: 01. Aug 2011, 17:23

Böötman schrieb:
Eine Drossel begrenzt den Einschaltstrom.


Hallo,

wie soll das funktionieren?

ein Widerstand hat für Gleich- und Wechselstrom den gleichen Wert. Eine Drossel hat für Gleichstrom den rein ohmschen Widerstandswert ihres Kabels (Wicklung), für Wechselstrom hingegen hat sie, je nach Frequenz und Induktivität, einen ungleich höheren Widerstand. Eine Drossel wirkt auch als Stromspeicher (Stabilisator), sie kann magnetische- in elektrische Energie umsetzen.

Mal ganz grob erklärt.

Gruß
Böötman
Inventar
#4 erstellt: 01. Aug 2011, 17:39
Im Einschaltmoment entsteht in der Drossel ein Magnetfeld welches seiner Ursache entgegengerichtet ist. Somit liegt von anfang an die volle Spannung an, jedoch der Stromfluss baut sich erst langsam auf. Es heißt ja nicht umsonst: bei einer Induktivität kommt der Strom zu spät. (nähmlich genau 90°)
sidolf
Inventar
#5 erstellt: 01. Aug 2011, 18:32

Böötman schrieb:
Im Einschaltmoment entsteht in der Drossel ein Magnetfeld


Hallo,

nicht nur im Einschaltmoment, sondern immer wenn (Gleich)Strom durch die Drossel fließt. Aber diese Art der Einschaltstrombegrenzung ist irrelevant in Gleichrichterschaltungen. Meist werden ja in solchen Schaltungen Gleichrichterröhren verbaut und die, die fahren tatsächlich die Spannung, also den Stromentzug, langsam hoch.

Gruß
Justfun
Inventar
#6 erstellt: 01. Aug 2011, 19:12
Naja,
in einem Netzteil ist die Drossel wohl nicht zur Strombegrenzung gedacht.

In z.B. Thyristorschaltungen übernimmt eine Drossel genau diese Aufgabe, sie begrenzt die Stromanstiegsgeschwindigkeit.

Beim Begrenzen der Stromanstiegsgeschwindigkeit sieht die Drossel auch nur eine ansteigende "Gleichspannung"

Gruß
Manfred
Böötman
Inventar
#7 erstellt: 01. Aug 2011, 21:54

sidolf schrieb:

Böötman schrieb:
Im Einschaltmoment entsteht in der Drossel ein Magnetfeld


Hallo,

nicht nur im Einschaltmoment


Aber nur während des Einschaltens ändert sich dieses. Die Gegenspannung wird nur während der Magnetfeldänderung induziert also gilt solange die Strombegrenzung.
Bertl100
Inventar
#8 erstellt: 03. Aug 2011, 20:34
... das funktioniert aber nur, solange der Kern in der Drossel nicht in Sättigung geht durch den Einschaltstrom!

Gruß
Bernhard
tubescreamer61
Inventar
#9 erstellt: 04. Aug 2011, 23:36
Hallo,
eine Drossel dient im Netzteil von Röhrenschaltungen nur der Restbrumm- unterdrückung (frequenzabhängig induktiver Wirkwiderstand) nach der ersten Siebkapazität und ist somit "effektiver" als ein Lastwiderstand (frequenzunabhängig ohmscher Widerstand).
Als besonders effektiv (in Zusammenhang mit Halbleitergleichrichtern - Graetz-Brücke aus 4 fast recovery Dioden) hat sich ein C-L-C-L-C-R Netzteil erwiesen (wobei der letzte Kondensator zusammen mit dem Widerstand lediglich als "Energiespeicher" dient - die beiden vorausgehenden C-L Glieder allerdings als Siebglieder dienen).
Eine Einschaltstrombegrenzung entfällt bei den meisten Röhrenschaltungen. Zumeist ergänzt bei Halbleitergleichrichtern allerdings ein Zeitglied das Netzteil, damit die Röhren erst nach dem "anheizen" mit der Anodenspannung beaufschlagt werden. Bei Röhrengleichrichtern entfällt zumeist auch dieses (da die volle Anodenspannung erst nach dem Aufheizen der Gleichrichterröhren im Anodenkreis anliegt).
MfG
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 04. Aug 2011, 23:55 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 04. Aug 2011, 23:41
Moin,

um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen:
(wenn asuch z.T. schon beantwortet)

Beim Widerstand ist der Widerstandswert frequenzunabhängig.
Wenn ein Widerstand eine bestimmte Siebwirkung ermöglichen soll, muss er einen bestimmten Wert haben.
(im Zusammenspiel mit dem nachfolgenden Kondensator usw.)
Dieser Wert, z.B. 1000 Ohm, lässt eine bestimmte, stromabhängige Spannung über sich abfallen.
Der Widerstand muss also Leistung in Wärme umwandeln.
Der Wechselstromanteil, genauer gesagt die Brummspannung, ist der Gleichspannung dabei überlagert und wird durch den nachfolgenden Kondensator in grösserem Maße abfallen.
(Tiefpass)
Dadurch entsteht die Siebwirkung, aber der Verlust an Gleichspannung und Leistung (Wärme) ist recht hoch.

Bei der Drossel ist der Innenwiderstand frequenzabhängig.
Je höher die Frequenz, desto höher der Widerstand.
Bei Null Hertz, also Gleichstrom, wirkt lediglich der Gleichstromwiderstand der Spule, unabhängig ob mit oder ohne Kern.
Bei Wechselspannung ist der Wert von der Induktivität der Spule abhängig und immer höher als bei Gleichstrom.
Nehmen wir an, die Spule hätte einen Gleichstromwiderstand von 40 Ohm.
Bei 50 Hertz liegt deren wirksamer Widerstand bei 1000 Ohm.
(nur ein Beispiel, nichts realistisches)
Die über die Drossel abfallende Gleichspannung wird also geringer sein, als die Brummspannung.
(im Verhältnis)

Das bedeutet, dass die Drossel die Gleichspannung bei gleicher Siebwirkung weniger verringert, als ein Widerstand.
Ausserdem muss die Drossel dadurch weniger Leistung in Wärme umwandeln, da ja fast nur die Brummspannung über sie abfällt.
Das bedeutet insgesamt weniger Verluste/Abwärme.
Bei knapper Auslegung des Netztrafos kann die Drossel unumgänglich werden, um sowohl die maximale Leistung des Trafos nicht zu überschreiten, als auch eine genügend hohe Ausgangsspannung hinter der Siebkette zu behalten.
Die Gleichspannung "sieht" ja nur die 40 Ohm im Gegensatz zu den 1000 Ohm im Beispiel mit dem Widerstand.

Nachteil der Drosseln sind ihr Preis und ihre Grösse.
(wobei beides nicht wirklich ein grosses Problem sein sollte)

Ich habe diese Beschreibung so simpel wie möglich gehalten, möglich, dass Manches nicht exakt so stimmt, aber grob sollte es so passen.
Die genannten Werte sind rein zufällig gewählt und ohne Bedeutung.

Gruss, Jens

Edit:
Arvid war schneller und in der Vorschau noch nicht sichtbar.


[Beitrag von rorenoren am 04. Aug 2011, 23:42 bearbeitet]
tubescreamer61
Inventar
#11 erstellt: 04. Aug 2011, 23:48
Trotzdem völlig korrekt in der Funktionsweise und evtl. zum besseren Verständniss absolut notwendig.

Besser hätte ich`s auch nicht "in Worte fassen" können, Jens (sehr anschaulich dargelegt - bist du Berufsschullehrer?).

MfG
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 04. Aug 2011, 23:50 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 05. Aug 2011, 00:00
Moin Arvid,

im Gegenteil, ich war schlechter Berufsschüler.
Das machte es notwendig, sich komplizierte Sachverhalte einfacher vorstellen zu können als sie üblicherweise beschrieben werden.
(oder es sind)
Viel präziser weiss ich es (meist) auch nicht.

Gruss, Jens
tubescreamer61
Inventar
#13 erstellt: 05. Aug 2011, 03:02
Ist dir aber (zumindest in diesem Fall) gut gelungen.

Gut`s Nächtle.
Arvid
Q_Big
Stammgast
#14 erstellt: 05. Aug 2011, 22:50

Nachteil der Drosseln sind ihr Preis und ihre Grösse.
(wobei beides nicht wirklich ein grosses Problem sein sollte
)

Drosseln von Hammond haben ein perfektes Preis Leistungsverhältnis
Böötman
Inventar
#15 erstellt: 06. Aug 2011, 09:47
Ist euch mal aufgefallen das sich der TE nichtmehr gemeldet hat? Denke mal wir haben wiedermal für jemand die Hausaufgaben erledigt.
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