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LS für digitales Cembalo?+A -A |
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Autor |
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Kay*
Inventar |
#101 erstellt: 14. Jul 2018, 13:04 | ||
nicht einmal das Anschlagen dieses Hammers wird sich mit Körperschallerzeugern glaubwürdig nachahmen lassen ... wenn ich mir nur erinnere, wie schwierig es ist, elektronisch/elektro-mech. die Anschlagdynamik beim Keyboard hinzubekommen ... |
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Klavierschüler
Ist häufiger hier |
#102 erstellt: 14. Jul 2018, 13:14 | ||
Genau da liegt der Hase! Du hast die Lösung schon selbst genannt. Man erinnert sich an eine Zeit, als das noch nicht klappte. Samples oder Modellings wirklich mit einer annähernd authentischen Anschlagdynamik spielen zu können, ist erst seit einigen Jahren so. Ein Grund, warum ich gleich von Anfang an nur das beste unter den MIDI-Klaviaturen haben wollte. Es muss alles so auf die Finger reagieren wie ein echtes Klavier. Sonst erlene ich ein falsches Spielen. |
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Black-Devil
Gesperrt |
#103 erstellt: 14. Jul 2018, 16:10 | ||
Und genau da liegt dein Denkfehler. Was aus deinem Computer kommt ist keine Aufnahme von einer schwingenden Saite, sondern die Aufnahme des Resonanzbodens bzw. ganzen Instruments. |
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Klavierschüler
Ist häufiger hier |
#104 erstellt: 14. Jul 2018, 16:44 | ||
Das ist richtig. Aber zu funktionieren scheint es. Sonst gäbe es keine kommerziellen Digitalpianos mit Excitern auf Resonanzboden. Denn die geben ja über "Lautsprecher" die gleichen Samples aus wie über Kopfhörer. So sieht übrigens so ein Setup mit "stummer" Klaviatur aus: Wenn nach Noten gespielt werden muss, ist der Laptop natürlich woanders. Zu sehen ist die von mir noch vor Pianoteq bevorzugte Software mit den edelsten Flügel-Klängen, EastWest Quantum Leap Pianos Gold (Steinway, Bechstein, Bösendorfer, Yamaha) als Weihnachts-Superschnäppchen für gerade mal 119 Dollar (sonst 300 Euro). Auf Pianoteq habe ich als Spezialität den Blüthner, 2 wunderbare Cembali und weitere Kiel-Instrumente und - ziemlich einmalig - uralte Hammerklaviere aus den Kindertagen dieser Instrumente um 1800. Die besten Cembali allerdings gibt es von realsamples.de und sogar auch ein Lautenklavier, ein sogen. Deutsches Lautenwerck aus der Zeit Bachs, praktisch eine riesenhafte Laute (Darmsaiten) mit Tastatur. Und da Kiel-Instrumente sich beim Spielen völlig anders anfühlen als ein Hammerklavier, soll dafür also eine eigene Klaviatur her. Übrigens, wer nicht gerade Nachbarn mit Bürgerkriegs-Neigung hat, sollte ruhig mal jede Gelegenheit wahrnehmen, billig an ein Musikinstrument zu kommen, und wenn auch nur just for fun. Scheißegal, ob man ernsthafte Ambitionen hat oder nicht, es macht einfach Spaß! Egal, ob man billig an ein Keyboard kommt, eine Geige, eine Blockflöte, ein Akkordeon - selber musizieren ist einfach ne ganz andere Etage, als nur Konsument zu sein. |
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turbo_rolf
Stammgast |
#105 erstellt: 14. Jul 2018, 19:55 | ||
Hallo @Klavierschüler, ob mich hier jemand grüßt oder lieber auf die IGNORE-Liste setzt, ist mir recht egal. Wir haben im Hause eine ganze Reihe von Musikinstrumenten (Gitarren, Geige, Bratsche, Querflöte, Mundharmonikas, Blockflöten, E-Orgel und bestimmt noch was vergessen) und eine ganze Reihe von Stereo-, Hifi- und Heimkinoanlagen. Deswegen glaube ich, Deinen Ansatz zu verstehen. Natürlich ist es so, dass die verfügbaren Samples den Klang des Instrumentes bereits "vollständig" enthalten. Da gebe ich Oli (@Black-Devil) recht. Dieses Sample kann ich also über eine hochwertige Anlage wiedergeben und damit nahe am Original sein. Die Aufnahme des Samples nimmt ja sogar einen Teil des Raumes mit auf, nämlich den, der auf die Strecke zwischen Instrument und Mikrofon wirkt. Deswegen kann man bei (guten = audiophilen) Aufnahmen schließlich auch hören, in welcher Umgebung aufgenommen wurde. Deswegen brauchst Du mindestens Sample, die direkt am Instrument aufgenommen wurden, um den Raumeinfluss zu minimieren. Ich vermute, Du verwendest genau solche. Deinen Ansatz verstehe ich aber so, dass Du die "letzte Meile", die der Klang im echten Instrument zurücklegt, mit einem Schallwandler würdigen willst, der einen ähnlichen Effekt nutzt. Und da warte ich gespannt auf das Ergebnis! Ausflug: Um ganz bei der Analogie zu bleiben, und da bin ich fast bei Olis Argumentation, bräuchtest Du Samples, die die Anregung des Resonanzbodens aufzeichnen. Die Saite ist sogar noch zu weit weg und nicht der einzige Weg, über den der Resonanzboden angeregt wird, der bestimmt auch noch vom Rahmen bewegt wird. Und das passiert an verschiedenen Stellen des Bodens. Also bräuchte man Samples für unterschiedliche Anregungsarten und Ankopplungsstellen. Die müsste man dann über mehrere Transducer an den passenden Stellen in den nachgebauten Resonanzboden einspeisen. Das kann man technisch bestimmt auch irgendwie hinkriegen. Aber ich würde dann lieber das Original-Instrument nachbauen! Gruß Rolf |
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Klavierschüler
Ist häufiger hier |
#106 erstellt: 14. Jul 2018, 21:05 | ||
@Rolf, ich fürchte keine allzu großen Komplikationen dadurch, dass die Samples nicht nur das reine Saitenschwingen aufgenommen haben. Die Mikrofone sind bei solchen Aufnahmen meist sehr nahe an den Saiten. Analog dazu haben ja auch Kirchen keine allzu großen Probleme, wenn sie kostengünstig eine Digitalorgel mit Samples einbauen. Da gibt es für kleinere Räume oder für Kopfhörer die "wet samples" mit einem großen Raumhall-Anteil. Und selbst die "dry samples" sind natürlich nicht frei von Raumhall und die werden dann für größere Kirchen ausgewählt. Und wie richtig erkannt, schwingen bei so einem Instrument auch nicht nur Saiten und Resonanzboden. Das ganze Instrument vibriert, es ist selbst in den Fingern beim Spielen zu spüren und das alles trägt zum Instrumentenklang bei. |
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Kay*
Inventar |
#107 erstellt: 15. Jul 2018, 02:11 | ||
die Meinung kann/darf man haben, .. aber letzlich interessiert mich dann eben nicht der Klang, sondern Rhythmus, Melodie, Text, oder auch eine saubere Interpretation. Wenn ich mir nur überlege, welchen Geschiss Schlagzeuger um ihre Becken machen ... der beste Drummer hat eine kleines Set, egal welches, und macht einfach Musik! p.s. das Musiker letzlich nicht mehr als den Status eines Hofnarren haben, es sei denn, sie haben "Erfolg" steht auf einem anderen Blatt. Mir war es seinerzeit nach relativ kurzer Zeit zu doof, Fingerübungen zumachen. |
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Klavierschüler
Ist häufiger hier |
#108 erstellt: 15. Jul 2018, 18:49 | ||
Das ist meist das Problem, weswegen Kinder wieder aufhören. Weil sie schon von sich aus eine einfache Melodie spielen können und das so toll klingt, wollen sie, sprunghaft wie sie nunmal sind, unbedingt ein Klavier und einen Lehrer haben. Wie öde es sein kann, Tonleitern üben zu müssen, wußten sie vorher nicht. Eigentlich wollten sie ja nur ... 3 Weihnachtslieder spielen können. Mir kann das nicht passieren, denn ich habe einen Antrieb, über den Kinder nicht verfügen: eine jahrzehntelange Liebe zur Musik seit meiner Jugend. Und die Aussicht, all die geilen Stücke eines Tages selber spielen zu können. Und andere Vorteile gegenüber der Kombination Kind---Stubenklavier habe ich auch noch: ich kann einfach auf Cembalo wechseln oder Orgelwerke mit den Samples einer echten Kirchenorgel spielen (obwohl auch hier streng genommen ein extra Instrumentarium ratsam bzw. nötig ist - inklusive Pedalklaviatur). Nur Profimusiker möchte ich nie werden, das ist in der Klassik nicht unbedingt ein dankbarer Job. Wenn ein Amateur Rachmaninow spielt, kriegt er standing ovations, egal wie schief sein Anschlag war, wie humpelnd seine Tempi, wie ausdruckslos sein Spiel. Ein Profi aber kann noch so überirdisch gespielt haben, es wird immer einen oder 2 Kritiker geben, die ihn in der Zeitung rädern und steinigen. Überhaupt würde ich für diese Klientel gerne extra ein Arbeitslager bauen. Nur für Musikkritiker. Steinbruch und 30 Minuten Mittagspause. |
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Kay*
Inventar |
#109 erstellt: 16. Jul 2018, 12:35 | ||
off topic
es gibt auch Profimusiker, Anfänger mal überhört, und von Präsidenten ganz zuschweigen, die eine besondere Behandlung brauchen könnten! |
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Moonlightshadow
Inventar |
#110 erstellt: 18. Jul 2018, 07:57 | ||
Bei Software basierter Klangerzeugung wie am Beispiel Pianoteq nicht, da sich alle Klangparamter des Klaviers oder Flügels mathematisch erfassen lassen (Physikalische Modellierung). Das physikalische Modell ist deshalb einem sample klanglich auch überlegen, da die Nachbildung von z.B. Gehäuseresonanzen, Saitenschwingen etc. rein digital erfolgt. Entsprechende mathematsche Modelle gibt es heute für jeden Weltklasseflügel. Das bedeutet, man hört nicht die Aufnahme eines Flügels, sondern eine nahezu perfekte digitale Kopie davon. Diese rechenintensive Technik wird mittlerweile auch in Digitalpianos eingesetzt und dürfte das klassische Sample IMO früher oder später ablösen. |
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Black-Devil
Gesperrt |
#111 erstellt: 18. Jul 2018, 08:29 | ||
Was aber nichts daran ändert, dass die Gehäuseresonanzen der Instrumente bereits inkludiert sind. |
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Kay*
Inventar |
#112 erstellt: 18. Jul 2018, 13:18 | ||
na ja, Musiker denken gerne ein LS sei ein Musikinstrument, weil da ja auch Töne rauskommen. Die Ausdifferenzierung der Ziele "Klang-/Effekterzeugung" oder "möglichst orginalgetreue Wiedergabe" findet nicht statt. Solange beim TE keine Entscheidung stattfindet, kann man bis zum Nimmerleinstag um's Feuer tanzen ... |
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Klavierschüler
Ist häufiger hier |
#113 erstellt: 25. Jul 2018, 20:29 | ||
Entscheidungsstand: nachdem ja sogar ein fliegender Versuch mit Pappelsperrholz (!) nach Modifizierung des Frequenzgangs schon besser klang, als alle bisherigen Versuche mit Lautsprecherboxen, werde ich mich bei der Materialauswahl nur noch an dem orientieren, was auch Musikinstrumentenbauer nehmen. Und zwar Fichte. Selbst die einfachste und billigste Fichte wird sicher besser klingen, als ein Sperrholz und - soweit es noch bezahlbar bleibt - kann man noch über die Alpenfichte hinaus (Bayern, Tirol, Südtirol) noch bis zur Königsklasse, der Sitkafichte aus Alaska gehen, die es je nach Feinjährigkeit, Astfreiheit und Geradfasrigkeit auch noch in Qualitätsabstufungen von A/ AA/ AAA und Master Grade gibt, mit erheblichen Preisunterschieden. Und das ist das Material, das im Steinway, Bechstein und Bösendorfer den Klang macht. Dann bliebe nur noch das Experimentieren mit der Anzahl und Position der Exciter. Slebst wenn ich bei der Fichten-Sorte keine Kompromisse mache, dürfte das Ganze, inklusive Stundensätze des Schreiners, noch weit unter den Kosten so mancher Lautsprecher-Ideen liegen, die mir zeitweilig vorschwebten, wie etwa allein schon 1.000 Euro nur für Mittelton-Magnetostaten oder dergleichen. Jetzt grase ich die Bezugsquellen fürs Resonanzboden-Holz ab. |
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Kay*
Inventar |
#114 erstellt: 25. Jul 2018, 23:02 | ||
Warum?
bei einem Musikinstrument ist die Anregung des Materials völlig anders, als mit einem Exciter
du hast doch die Asche, also ... unter die Leute bringen |
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Klavierschüler
Ist häufiger hier |
#115 erstellt: 25. Jul 2018, 23:39 | ||
Warum einschichtiges Holz besser als Sperrholz klingt? Genau beantworten könnte es ein Physiker, jedenfalls sind Verleimungen mit sperrender Faserrichtung im Instrumentenbau völlig tabu und bei hochwertigsten Resonanzböden achtet man sogar auf möglichst exakt gleiche Faserrichtung bei den einzelnen Brettern.
Nö. Anders, aber nicht völlig anders. Wie kommt die Saitenschwingung auf den Resonanzboden? Zum kleinen Teil durch die Luft und zum entscheidenden Teil über den Steg, der auf den Reso geleimt ist, auf dem die gespannten Saiten aufliegen. Der Exciter ähnelt also durchaus dem Steg auf dem Resonanzboden. Nur gibt es im Instrumentenbau außer der Qualität des Holzes noch andere Geheimnisse, die ich werde beachten müssen. Z.B. strebt man stets eine auslaufende Dicke des Reso von der Mitte zu den Seiten hin an. So wäre ein schon gefertigter Reso besser als ein Rohteil auf dem Tisch eines Schreiners, der sonst nur Möbel baut. Es gibt in Pocking ein Holzwerk, das die ganze Welt mit Resonanzböden versorgt, selbst Yamaha kauft dort ein und ich habe schon eine Anfrage abgeschickt. Bei den Unmengen, die die produzieren, finden sich vielleicht ein paar Stornierungen oder welche mit Schönheitsfehlern, die sie mir zurechtschneiden könnten oder wenn nicht, lasse ich sie direkt herstellen.
Ich habe sicher nicht mehr Asche, als der User-Querschnitt hier, ich setze nur bestimmte Prioritäten und für mich gehören Mozart und Schubert eben zu den größten Heiligtümern der Menschheit, daher kommt auch der Wille, sie auch noch selber spielen zu können. Und die HiFi-Freaks hier setzen ja mit ihrer Liebe zur Musik auch ganz andere Prioritäten als einer, der den gleichen Betrag für einen Tieferlegungssatz für seinen Polo ausgibt. Wo man singt, da lass dich nieder - Polo-Fahrer haben keine Lieder (so ungefähr hieß das, glaube ich). |
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Kay*
Inventar |
#116 erstellt: 26. Jul 2018, 01:57 | ||
ich befürchte, mit irgendwelchen relativ weichen Materialien kommste nicht zum Ziel .. aber gut, probiere es aus, probieren geht (manchmal) über studieren |
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Klavierschüler
Ist häufiger hier |
#117 erstellt: 26. Jul 2018, 02:48 | ||
Fichte ist zwar relativ weich, aber es muss ja einen Grund haben, warum sie verbissen nur Fichte nehmen. Es gäbe Harthölzer, die erheblich billiger wären, als Sitka-Fichte oder wenn ein Traum-Flügel sowieso jenseits 100.000 Dollar kosten wird, dann wären die Kosten für das Reso-Holz gleich völlig egal, dann könnten sie auch Palisander nehmen, oder Mahagoni. Machen sie aber nicht, sie nehmen ganz stur Fichte. Obwohl oder gerade weil die Premium-Klavierbauer den Resonanzboden schon zur eigenen Wissenschaft gemacht haben. Vielleicht sind Harthölzer auch zu spröde und brechen zu leicht. Vom Papst für unfehlbar erklärt worden ist der Klavierbau allerdings auch nicht. Seit dem späten 19. Jahhundert haben sich Klaviere und Flügel nur noch marginal verändert, das steht im Widerspruch zur Erfindung von Materialien. Man will quasi den Klang von 1900 bewahren und scheut vielleicht auch Investitionen in Experimente und dann deren Akzeptanz beim Käufer. Einen Flügel aus Plexiglas kauft kein Mensch (außer Udo Jürgens und der ist tot) und diese Ablehnung kommt nicht aus Klang-Gründen. Sondern, weil ein Klavier so nicht aussehen darf. Psychologie und Tradition sind wohl der Grund. Ein Klavier muss aus Holz sein, sonst kauft es keiner, egal wie traumhaft es klingt. Dabei gibt es heute Materialien, die konnte man sich 1900 noch nicht einmal zusammenfantasieren: Aerogel, Aerographen, Metallschaum, Titan, Kohlefaser ... ein Carbon-Reso kommt an Fichte nicht ran, das weiß jeder, trotzdem bietet man es als Kompromiss an. Vielleicht sollte mal eine gelangweilte Abteilung im Max-Planck-Institut auf den Trichter kommen, die akustischen Resonanzeigenschaften dieser ganzen heutigen UFO-Materialien zu testen, die Planckers bräuchten nicht aufs Geld zu schauen und sitzen an Sommernachmittagen eh nur im Biergarten. |
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Reference_100_Mk_II
Inventar |
#118 erstellt: 26. Jul 2018, 06:43 | ||
An einen Lautsprecher, bzw sein Gehäuse, werden doch komplett andere Anforderungen gestellt, als an ein Musikinstrument!?!? Das Musikinstrument soll ja einen gewissen Klang produzieren, für den in der Tat die Materialauswahl eine Rolle spielt. Man rufe sich nur mal das fiktive Beispiel mit der Geige aus purem Gold ins Gedächtnis... Ein Lautsprecher hingegen soll nicht einen gewissen Klang im Sinne des Eigenklanges produzieren. Er soll doch möglichst exakt das wiedergeben, was ihm zugeführt wird. Dafür ist ein möglichst ruhiges und steifes Gehäuse notwendig. Sobald da etwas mitschwingt, sei es durch schlechte Konstruktion oder durch falsche Materialauswahl, wird das, was dem Lautsprecher zugeführt wird, wieder verfälscht. Das ist in etwa so, als würdest du in Holzfässern gereifte Weine verkosten wollen, nimmst dazu aber nicht ein geschmacklich neutrales Glas, sondern einen Holzhumpen mit Eigengeschmack, "weil das Weinfass ja auch aus Holz ist"... Merkste was ? Nicht ohne Grund bauen nur Leute, die entweder keine Ahnung haben oder die Andere mit ihren ach so tollen Ideen über den Tisch ziehen wollen, Lautsprecherboxen aus Echt-Holz. Heim-, Studio- und PA-Lautsprecher sind allesamt entweder aus Faserplatten oder Schichtholz gefertigt. Teilweise aus verschiedenen Gründen wie etwa dem Preis oder der an die Anwendung angepassten Robustheit, aber auch aus gleichen Gründen, die da z.B. wären - Steifigkeit (und die damit einhergehende Resonanzärme) - Verarbeitungsqualität (macht einen großen Teil aus) - Verformungsverhalten über Zeit/Temperatur - Immer gleiche Materialbeschaffenheit - usw - usf Gegen MDF ist im Heimgebrauch wirklich absolut nichts einzuwenden. Jeglicher andere "bessere" Werkstoff (was auch immer "besser" sein mag) würde nur minimalste Veränderungen hervorrufen. Und ob diese dann positiv oder negativ sind, lässt sich so erstmal gar nicht vorhersagen. Für Anwendungsfälle bei denen auch das Wetter mit in Betracht gezogen werden muss ist Birken-Multiplex das Material der Wahl. Steif, robust, relativ leicht, nicht zu teuer, super zu verarbeiten. Hin und wieder wird dabei auch auf Kunststoffe gesetzt. Mit den heuten Fertigungstechniken sind selbst solche Boxen von der "Gehäusequailtät", wenn ich das mal so nennen darf, sehr weit vorne mit dabei. So, damit wollte ich nur mal aufräumen und dir diese Idee von irgendwelcher high-end-Fichte aus dem Kopf schlagen. Für deinen Anwendungsfall ist das so nix. Außer natürlich, du WILLST dass deine Lautsprecher etwas anderes ausgeben als das, was du in sie rein gibst. |
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Klavierschüler
Ist häufiger hier |
#119 erstellt: 26. Jul 2018, 09:46 | ||
Ja. Und zwar, dass du vorm Antworten den Thread gar nicht gelesen hast. Hier gehts gar nicht um Lautsprecherboxen und damit auch nicht um das beste Material für deren Gehäuse. Vielleicht hast du beim Antworten auch versehentlich das falsche Browser-Tab erwischt und die Antwort war für einen ganz anderen Thread bestimmt? Also, einfach mal Thread querlesen oder wenigstens dessen letzten Beitrag. |
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Reference_100_Mk_II
Inventar |
#120 erstellt: 26. Jul 2018, 09:55 | ||
Ich hebe einfach mal die Wörter hervor, die was mit meiner Antwort #118 zu tun haben:
Also für mich geht es hier EINDEUTIG um das HOLZ für die LAUTSPRECHER. Sorry, falls man DAS aus deinem Beitrag #113 falsch verstehen könnte.... |
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Klavierschüler
Ist häufiger hier |
#121 erstellt: 26. Jul 2018, 10:15 | ||
Siehste. Und was lernen wir daraus? Wenn du nur den letzten Beitrag liest, müßtest du aber wenigstens stutzig werden, dass es hier gar nicht um Boxengehäuse gehen kann, denn so dumm kann gar keiner sein, dass er solche Gehäuse aus Klangholz bauen will. Wenn man nur den letzten Beitrag liest, könnte es theoretisch auch um den Bau eines Schuhschranks gehen. Und das wäre dann der weltweit erste Schuhschrank aus kostspieliger Sitka-Fichte. Wobei es bei einem Schuhschrank völlig wurscht ist, wie er klingt. Einen Schuhschrank wählt man sowieso nach ganz anderen Kriterien. Z.B. darf er möglichst nichts kosten. Vor allem dann nicht, wenn es eine Frau im Haushalt gibt. Denn dann braucht man nicht 1 Schuhschrank, sondern 5. Und wenn es - im worst case - außer einer Ehefrau auch noch eine Tochter gibt. Bzw., bei Ehefrau plus 2 Töchtern ist auch ein Schuhschrank obsolet, dann braucht man schon ein Schuhzimmer oder gar eine Schuhhalle im angrenzenden Industriegebiet. Und die ist sowieso aus Stahl oder Beton gebaut. |
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Kay*
Inventar |
#122 erstellt: 26. Jul 2018, 13:38 | ||
ich hatte es oben schon geschrieben: für die angedachte Problemlösung ist ein möglichst leichtes und steifes Material die beste Wahl. Es HAT Gründe, warum BMR's u.ä. mit einer Wabenstruktur aufgebaut wird. Ein derartiges Material bekommt man aber nicht zukaufen, es sei denn als "Fertig-Lautsprecher-Ersatz" mit montiertem Exciter. p.s. ich habe mir diese super-teueren Keyboards nicht angesehen, aber! ich befürchte aber, dass es da weniger um Klang, als um ein "Körpergefühl" beim Spielen geht. Werden diese Dinger für Aufnahmen/Live per Kabel UND Mikrofon abgenommen? edit: bei Instrumenten alá Gitarre,Geige, Klavier ... geht's nicht zu erst um das Material, sondern um einen Resonanzkörper, sprich Volumen, und zwar um ein historisch vordefiniertes, sonst könnte man historische Musik nicht, wie angedacht und erwartet, "korrekt" spielen! [Beitrag von Kay* am 26. Jul 2018, 13:44 bearbeitet] |
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Klavierschüler
Ist häufiger hier |
#123 erstellt: 26. Jul 2018, 14:57 | ||
Von Wabenstruktur-Platten hatte ich auch mal was gelesen. Bestimmt kriegt man da auch irgendwas zu kaufen. Erhältlich sind ja auch die ausgefallensten Sachen, wie Vakuum-Dämmplatten (für Leute, die zuviel Geld haben). Wenn man Zeit genug hätte, könnte man alles mal durchprobieren, was es so gibt. Es soll auch ein Experimental-Klavier mit Resonanzboden aus Glas geben. Falls du mit den "superteuren Keyboards" die Digitalpianos mit Resonanzboden meinst, die werden sicher aufwändig getestet, bevor sie in Serie gehen und wohl auch im schalltoten Raum ausgemessen, nehme ich an. Für Kawai hat Onkyo die Schallwandlung entwickelt. "Superteuer" ist aber auch relativ, verglichen mit echten Klavieren und Flügeln, wenn dies wirklich Trauminstrumente sein sollen. Überhaupt ist hochwertiges digitales Klavierspielen billiger, als viele denken. Es gibt derzeit eine Faustregel, die besagt, dass man mit (nur!) 600 Euro plus Kopfhörer schon einen topseriösen Einstieg ins Klavierspielen und -lernen hat. Das bezieht sich vor allem auf das Roland FP-30, mit wunderbarer Klaviatur und tollem Haupt-Sound, das mit Ständer/ Unterbau um die 600 kostet. Verglichen mit anderen Instrumentengattungen ist das ein Trinkgeld. Blechbläser unter 2.000 Euro etwa gelten als Buntmetallschrott. Zum FP-30 gibt es ein wunderschönes Video. Natürlich (!) vergreift sich der Junge mehrmals bei diesem Teufelswerk, aber es gibt auf der Welt auch nur wenige, die sich bei diesem Rachmaninow nicht vergreifen. |
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Kay*
Inventar |
#124 erstellt: 26. Jul 2018, 15:11 | ||
dann wird dir ja auch klar sein, das irgendeine Dämfung (weich) für höhere Freq. Gift ist ("topfig"), und ... höhere Freq. braucht man auch wegen der Anschlagdynamik! |
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Klavierschüler
Ist häufiger hier |
#125 erstellt: 09. Sep 2018, 02:24 | ||
In den Wochen seit dem letzten Beitrag bin ich dahintergekommen, dass ich meine Problemlösung wohl weniger in der Lautsprechertechnik suchen sollte, sondern im Instrumentenbau, in der Physik von Musikinstrumenten, von Saiteninstrumenten im Speziellen. Der Audio-Exciter ähnelt nämlich ganz stark den Saiten, die in einem Klavier, einem Cembalo, einer Gitarre oder einem Streichinstrument auf dem Steg aufliegen. Die Resonanzfläche, die die Saitenschwingungen über den Steg empfängt, ist entweder (beim Klavier) ein Resonanzboden oder ein Resonanzkörper mit einem Innenvolumen und einem Schallloch. Nachdem, wie ich berichtete, selbst ordinäres Sperrholz (!) schon besser klang, als meine Regalboxen mit Bändchen-Hochtöner, war mir klar, dass es mit Vollholz (also nur eine Faserrichtung) nur noch besser klingen kann. Und mit jeweils noch geeigneterem Holz jeweils noch besser. Man bedenke dabei, dass die billigsten Billig-Musikinstrumente sogar aus Sperrholz gebaut werden, was man sicher nicht tun würde, wenn sie dann gotterbärmlich klingen würden. Das betrifft alles von der Geige über die Gitarre bis zum Kontrabass. Also habe ich nun nachgeforscht, welche Hölzer denn nun für die Resonanzflächen der Saiteninstrumente in den höchsten Preisklassen verwendet werden. Eine Tendenz ist dabei die zu möglichst geringer Dichte. Der absolute Klassiker ist Hochgebirgs-Fichte (hiesige aus den Alpen oder dem Bayerischen Wald oder Sitka-Fichte aus Alaska). Die sich durch sehr enge Jahresringe auszeichnet, aus einem sehr langsamen Wuchs in rauhem Klima. Diese Fichte ist nicht billig, aber ich habe mir nach geduldiger Suche nach Schnäppchen schon etliche Bretter schicken lassen. Daneben wurde (ebenfalls historisch) Rote Zeder verwendet, auch für Cembali im Barock. Auch diese Zeder hat eine geringe Dichte. Paradoxerweise aber sind etliche hochpreisige Akustik-Gitarren mit Decken aus harten und schweren Edelhölzern versehen, wie Mahagoni oder Palisander und die (oder gerade die) klingen angeblich auch sehr gut. Deshalb werde ich, zumindest zum Testen, auch solche Harthölzer kaufen, Mahagoni z.B. in Millimeter-Stärke ist leicht zu bekommen. Die Verwendung von Hartholz für schwingende Flächen habe ich aber auch nur bei Gitarren gefunden - Streichinstrumente besitzen fast regelmäßig einen Boden aus Ahorn und eine Decke aus Hochgebirgs-Fichte. Ein weiteres Experimentierfeld wird die Frage Resonanzboden oder Resonanzkörper sein. Hier unterscheiden sich Klavier und Cembalo wesentlich: Klaviere haben einen einfachen Resonanzboden von zum Teil erheblicher Dicke von über 10 mm. Historische Cembali dagegen schon immer einen ganzen Resonanzkörper mit Schallloch, wie eben eine Gitarre oder ein Cello. Auch hier gibt es in der historischen Bauweise einen (dickeren) Boden und eine (sehr dünne) Decke, an den dünnsten Stellen kaum über 1 mm, sonst bis zu 3mm. Wegen dieser Bauweise mit Resonanzkörper heißt das historische Cembalo auch Kasten-Cembalo. Im 20. Jahrhundert glaubte man dann, die Errungenschaften des Klavierbaus einfach so auf den Cembalobau übertragen zu können und baute sogenannte Rasten-Cembali, die (wie das Klavier) nur einen Resonanzboden und einen gusseisernen Rahmen enthalten. Diese frühmodernen Bausünden sind verhasst, sie klingen zwar laut, aber nicht schön. Mittlerweile ist man beim Cembalobau auf die historische Kastenbauweise zurückgekommen und versucht (mit Erfolg) etwa die uralten flämischen Ruckers originalgetreu nachzubauen, im Extremfall sogar unter Vermeidung maschineller Holzbearbeitung. In diesem Experimentierfeld werde ich also einmal einen einfachen Resonanzboden in einen Holzrahmen einleimen und dann einen geschlossenen Resonanzkörper mit Schallloch bauen, in dem Boden und Decke über einen Steg miteinander verbunden sind. Diese Arbeit könnte ich mir sparen, wenn ich einen Kontrabass oder mindestens ein Cello hätte, das ich dann mit einem Exciter versehe. Immerhin gibt es ja auch Videos in Youtube, wo jeweils ein Gitarrenkorpus praktisch zum Lautsprecher umgebaut wird. Da mein Cembalo ziemlich genau 1 Meter breit werden wird und die Tasten-Spielhöhe bei 70 cm liegen soll, werde ich für den schwingenden Teil der Rückwand dann etwa 90 x 50 cm zur Verfügung haben. Baue ich einen Resonanzkasten und mache den 5 cm dick, erreiche oder übertreffe ich dann etwa das Luftvolumen eines 4/4-Violoncellos. Vom Volumen eines Kontrabasses wäre ich dann selbst bei 10 cm Dicke noch weit entfernt. Zur handwerklichen Frage: ganz pessimistisch war ich erst überzeugt, mangels Maschinen und Räumlichkeiten wäre eine Schreinerei unverzichtbar. Mittlerweile sehe ich das anders. Hier bauen sich die User schließlich auch in ihrer Mietwohnung im 5. Stock ihre eigenen Boxen zusammen, einschießlich Verleimen und Furnieren. Ich verstehe auch, dass Berufsschreiner überhaupt keinen Bock auf irgend ein extravagantes Projekt haben, egal wie gut es bezahlt wird. OK, es kann unvermeidlich sein, mal jemanden mit einer großen Profi-Bandsäge oder Abrichte zu benötigen, um breite Bretter in ihrer Dicke zu verkleinern, aber alles andere, Sägen, Verleimen, Nuten fräsen, Bohren, Furnieren, Gehrung schneiden, das geht auch mit bezahlbaren Hobbymaschinen und in einer Mietwohnung. Und sogar schönste Ausschmückungs-Maßnahmen, wie Intarsien oder Schellack-Finish kosten lediglich Zeit, sonst nichts und einem Berufsschreiner braucht man mit Intarsien oder Schellack gleich gar nicht zu kommen, da zeigt der einem den Vogel. Und, mein Gott, das Chassis, welches die Klaviaturen, die Platinen und eine schöne Holzverkleidung tragen wird, wird eben aus Alu-Profilen gemacht, die kann man nämlich auch hartlöten, statt zu schweißen, und das geht zur Not auch in einer Wohnung. Ein Beispiel einer Bezugsquelle, wo ich billig Klangfichte bekommen habe: Ebay - ehemaliger Orgelbaubetrieb |
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unlimited
Ist häufiger hier |
#126 erstellt: 16. Okt 2019, 20:14 | ||
Bin beim stöbern über diesen Thread gestolpert und war überrascht, was es alles für denkbare Ansätze gibt! Wollte hiermit nur anmerken, dass ich das Thema super spannend finde und mich freuen, würde, wenn @Klavierschüler hier noch mal ein Update seiner weiteren Entwicklung geben könnte? Danke und Grüße... |
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