Lack auch innen?

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S&A
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Aug 2012, 17:59
Hallo zusammen,

wenn ihr Lautsprecher baut, lackiert ihr die auch innen? Also quick & dirty, wegen Ausgleich zur lackierten Außenfläche ("Gegenzug")?

Wenn ja, unter welchen Umständen ist so ein Ausgleich nötig?

Danke und Grüße,
S&A
Wave_Guider
Inventar
#2 erstellt: 09. Aug 2012, 19:36
Halli,

ich sach mal:

zunächst sollte (das MDF/das Holzmaterial) einige Tage im Raum ablagern, damit es die Feuchte/Trockenheit annimmt, die später auch im Wohnraum vorhanden ist.

Bei auf Gehrung verleimten Gehäusen kann man auf die Innenlackierung eigentlich verzichten. Denn die Flächendicken der angrenzenden Wände ändern sich gleichmäßig mit der Luftfeuchte, entsprechend gibt es an der Leimfuge keinen/kaum Versatz.

Bei auf Stoß verleimten Gehäusen ist eine Innenlackierung hingegen ein sehr gutes Mittel, um der Änderung der Flächendicke (wegen Luftfeuchteschwankungen) entgegen zu wirken (was der Grund ist, warum sich die Schnittkannten sonst stets nach kurzer Zeit abzeichnen).

Besser als Lack wären diverse Voranstriche (innen und außen) (oder besser gesagt: "Tränken") mit langsam abbindendem Epoxy solange, bis nichts mehr saugt. Insbesondere: bis auf den Schnittkannten nichts mehr saugt. So ist das MDF praktisch komplett in Expoxy eingebettet und die Luftfeuchte hat keine Chance mehr. (Chassis-Ausschnitte usw. natürlich mit behandeln).

Ein so versiegeltes Gehäuse (was hier mal im Wohnzimmer steht, mal auf Reisen ist und auch mal wochenlang im Keller stand) zeigte sich (obwohl auf Stoß verleimt und glatt lackiert) komplett resistent gegen Luftfeuchte und Temperaturschwankungen (ok, an einer geflickten Stelle sieht man ein bisschen).

Nicht zu veschweigen ist, dass der Flächenschliff dann recht aufwändig ist. Weil wie man selber feststellen wird, dass selbst die MDF-Fläche, das dünnflüssige Epoxy, stellenweise unterschiedlich stark aufsaugt.

Sollte es um eine Hochglanz-Endbehandlung des Gehäuses gehen, sollte man deshalb auch Spachtelarbeiten auf der Fläche mit einkalkulieren. Und sehr viel Zeit und Ausdauer und Durchhaltewillen.

Einfacher hätte man es in dem Fall bei einer Gehrungsverleimung. Wobei man sich (weil es praktisch nichts kostet und gewiss nicht von Nachteil ist) als vorausschauend technisch mitdenkender Mensch mit Anspruch auf möglichst hohe Qualität der gleisteten Arbeit, so einen Innenanstrich sicherheitshalber, trotzdem gönnen sollte.

Grüße von
Thomas
Tomacar
Inventar
#3 erstellt: 09. Aug 2012, 23:07
Jojoo,

das mit dem Gegenug hat man natürlich schon mal gehört und da ist auch sicher was dran,
aber ich habe bisher noch nirgends eine Box gesehen, die innen lackiert oder anderswie gleichbehandelt wurde.

Selbst Gehäuse aus Massivholz wurden innen roh belassen.
sayrum
Inventar
#4 erstellt: 10. Aug 2012, 08:01
Interessantes Thema!
Ich plane tmlboxen für den gelegentlichen außeneinsatz aus größtenteils 5mm Gabun Sperrholz (hoffentlich aw100 verleimt!). Aufgrund der schwankende Luftfeuchtigkeit erscheint mir eine Innenlackierung des Sperrholzes angeraten. Plane die gesamte Sperrholzplatte vor dem Zuschnitt mit Treppenklarlack (wasserverdünnbar) zu lackieren -> nach dem zuschnitt sind die Stoßkanten dann unlackiert. Alles soll großzügig mit Ponal verleimt werden.
Wie stark "trägt der Lack auf" / nimmt dicke des Sperrholzes (aufquellen?) durch Lackierung zu?


Entspanntes Wochenende wünsch ich


[Beitrag von sayrum am 10. Aug 2012, 08:03 bearbeitet]
Tomacar
Inventar
#5 erstellt: 10. Aug 2012, 08:11
Hihoo,

Der Lack dürfte "kaum" auftragen, ebenso dürfte sich die Dicke des Sperrholzes kaum verändern, vielleicht wenige 1/10 mmm...
Aber generell halte ich das nicht einmal für eine schlechte Idee, das Gehäuse auch innen zu lackieren.
Da muss ich meiner obigen Aussage wohl einige Ausnahmen hinzufügen, PA-Boxen habe ich da einfach nicht beachtet, vor allem solche mehr als eine kleine BR-Öffnung haben.

Du möchtest also vor dem dem Zusammenbau lackieren?
Dann funktioniert nur der Holzleim nicht mehr da Du lackiere Flächen verleimst und kein rohes Holz. Es sei denn, du sparst die Klebeflächen aus, und verwendest wasserfesten Leim.

Mit 5mm Wandstärke wird die Box wohl nicht all zu groß hoffe ich.
sayrum
Inventar
#6 erstellt: 10. Aug 2012, 08:30
Hi Tomcar, dank für deine Tipps!

Es wird der keine Bretterhaufen, ~310x210x120mm, dazu soll sie extra leicht (tragbar) werden, daher nur 5mm Gabun.
Ich überlege die Seitenwände in 10mm zu machen oder vielleicht nur die Front.
Ansicht Tmlkanal

Ich dachte normales ponal ist wasserfest.
Welcher leim/kleber hält denn auf lackiertem Holz?
Tomacar
Inventar
#7 erstellt: 10. Aug 2012, 09:06
Hihoo,

da muss ich wieder noch mal korrigieren,
Ich hatte bei meiner Aussage dass es grundsätzlich keine schlechte Idee wäre eine größere Box mit entsprechend größerer Öffnung erwartet.

Beim kleinen Bretterhaufen ist es nicht nötig das Holz innen zu lackieren, es reicht, wenn Du die TML-Öffnung lackierst, oder hinterher mit der Sprühdose was reinsprühst.

Statt 5mm Gabun-Sperrholz käme auch Kiefer in Frage ebenfalls relativ leicht, erstaunlicherweise auch recht hart und wetterfester als bspw. Buche-Sperrholz.

Ich hatte mir mal 4mm für 13,50 EUR notiert das war aber aus 2005. Buche in 6mm kostete damals 7,99.

Pappel kanste bsp. vergessen, ist zwar leicht, aber viel zu weich.

Wenn auf dem "normalen" Ponal "wasserfest" drauf steht, dann ist er das auch, ich weiss ja nicht welchen Du meinst :-)
Der Standard Ponal ist nicht wasserfest.

Ponal/Holzleim funktioniert nicht so gut auf lackiertem Holz, die Verklebungen sind einfach nicht so stabil.
Du brauchst einen Kleber für nicht saugfähige Oberflächen.
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