Klangliche Unterschiede bei Elkos?

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lischper
Stammgast
#1 erstellt: 03. Nov 2004, 12:48
Hallo zusammen,
ich möchte demnächst meinen Vollverstärker Atoll IN 100 modifizieren.
Beim Netzteil brauche ich wohl nichts mehr zu machen.
Das Gerät hat einen Doppelmonoaufbau mit zwei Ringkerntrafos von je 330 VA.
Ich möchte das Gehäuse bedämpfen, die vorhande Siebung vergrößern, die Elekrolytkondensatoren mit Wima MKS 2 brücken und die Dioden gegen Ultraschnelle tauschen.

Jetzt zu meinem Anliegen:

Die Siebung liegt im Moment bei ca. 30000 uF.
Die vorhandenen Elkos sind BC 056. (4x 6800 uF/63V)
Ist es klanglich besser die Gleichen nochmal zu kaufen und mit den vorhandenen Elkos zu koppeln, oder macht es Sinn die vorhandenen Elkos gegen Slit-Foils Kondensatoren (4x 10000 uF/63V) zu ersetzen.

Welchen klanglichen Einfluß haben die Elkos?
Wie kann man die Elkos denn einordnen?
Panasonic FC
Panasonic TS-HA
Elna Simic
Elna ROA
Slit-Foils
BC Components (z.B. 056)
T-Network (Wofür ist der dritte Anschluß?)
Roederstein

Viele Grüße, Andreas
berti56
Inventar
#2 erstellt: 03. Nov 2004, 17:46

Ist es klanglich besser die Gleichen nochmal zu kaufen und mit den vorhandenen Elkos zu koppeln

In jedem Fall JA.
Ich habe diese Erfahrung vor Jahren gemacht und kann es nur empfehlen. Inkonsistenzen bei der Siebung sind nahezu der Tod für Musikgenuss
-scope-
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 03. Nov 2004, 22:21
Hallo,




Ist es klanglich besser die Gleichen nochmal zu kaufen und mit den vorhandenen Elkos zu koppeln, oder macht es Sinn die vorhandenen Elkos gegen Slit-Foils Kondensatoren (4x 10000 uF/63V) zu ersetzen.


Der Verstärker arbeitet NICHT im reinen Klasse-A Betrieb und hat eine verhältnismässig geringe Ausgangsleistung.
Die Ladekapazität ist für das Gerät "gut" dimensioniert.
Duch eine Erhöhung ist wohl kaum ein "klanglicher Vorteil" zu erwarten. Besonders dann! nicht, wenn der Pegel nicht extrem hoch ausfällt, was allgemein bei "analytischem Hören" der Fall ist.


oder macht es Sinn die vorhandenen Elkos gegen Slit-Foils Kondensatoren (4x 10000 uF/63V) zu ersetzen.

Eine Vergrösserung in diesen Bereich könnte man zwar durchaus problemlos (auch vom Platzbedarf) realisieren.
Fraglich ist aber ein Zugewinn an "Irgendetwas" durch die Kapazitätserhöhung. Da diese Slit-Foil Kondensatoren unverschämt teuer sind, sollte man sich überlegen, ob man unbedingt in "diesen Spass" investieren muss.


Welchen klanglichen Einfluß haben die Elkos?

....in dieser Funktion und in deutlich vergrösserter Menge??
...um mal den Satz anzupassen

Obwohl ich (wie so viele hier) sicherlich schon 20 Endverstärker gebaut, und wohl unzählige umgebaut oder repariert habe, so weiss ich das bis heute nicht so genau.
Zwar weiss ich "was man sich diesbezüglich so alles erzählt", aber das!!! sind nicht selten zwei Paar Schuhe.

Was also davon zu erwarten ist, würde mich ebenfalls interessieren. Gleiches gilt für "ultraschnelle" Dioden
für 50 Hz Netzfrequenz....What for?

Wer basteln will, sollte imo umbauen, und vorher nicht gross fragen.... Du siehst ja selbst, dass man keine einstimmigen Antworten erhält.


[Beitrag von -scope- am 03. Nov 2004, 22:26 bearbeitet]
caine2828
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 04. Nov 2004, 00:16
Hallo,
ich gebe hier mal meine Erfahrungen preis, kann aber diese nicht allgemein gültig sagen...
habe bei vielen Versuchen festgestellt, daß eine größere Siebkapazität sowie das Überbrücken mit Folienkondensatoren eigentlich immer mit einer Verbesserung der klanglichen Leistung verbunden war. Alle bisher von mir bearbeiteten Verstärker klangen auch bei kleinen Leistungen so, als hätten sie mehr Kraft hätten, obwohl das ja so im Sinne der Sinusleistung ja fast nichts ausmacht...
Sie spielten "ungezwungener", machten mehr Spaß...
Ich selbst habe keine schlechten Erfahrungen mit Elkos verschiedener Typen gemacht, aber die gleichen zu nehmen, kann sicher nicht schaden, vielleicht ist es ja auch hörbar besser...
schnellere Dioden sagt man bringen was, ich habe keinen Unterschied gehört, aber schaden tut´s sicher nicht, wenn man das "ganze Programm" macht, man sollte aber die Dioden mit kleinen Folien-C´s (22nF oder so) überbrücken, um einen "sanften" Schaltvorgang zu erhalten. Diese soltlen die Spannung an den Dioden aber sicher aushalten...
Ich habe mit den genannten Elna Elkos gute Erfahrungen, aber eher in keinerer Form bis 1000uF als Elkos an Operationsverstärkern...
Ich hoffe das hilft etwas weiter, bitte einfach ausprobieren ! Das macht am meisten Spaß, und Du wirst hier im Forum immer wieder wiedersprüchliche Aussagen hören, dann kommst Du ums selber probieren und Dir Deine eigene Meinung bilden nicht herum...
Viele Grüße, Manfred.
Alien_mindbender
Neuling
#5 erstellt: 13. Dez 2004, 01:22
auch hallo
slitfoil Caps sind sicher eine gute Wahl! Viel besseres gibts im Bereich der Sieb-Kondenser nicht zu bieten, abgesehen von Black Gate, die sind aber EXTREM teuer. T-Net Kondenser haben vier Anschlüsse weil : 2 Pins für den Eingang, 2 Pin für den Ausgang. Panasonic FC sind eine gute Wahl aber Elna Silmic II sind etwa um das, was sie besser sind, auch teurer. Elna Cerafine sind schlechter und entsprechend billiger als FC.
Wer schnelle Dioden für überflüssig hält, hatt nicht besonders viel Ahnung von Dioden und deren technischen Daten. Die Zeitangaben sind Ansprechzeiten. Während diesen Zeiten hat die Diode keine Sperrwirkung.
Vergrössern der Siebkapazität bringt wohl nichts, aber die slitfoils wirst du hören. Ich spreche aus Erfahrung. Bei meinem 770 Watt/Kanal SereoAmp waren 10000uF/Kanal drin (TS-HA) und das war schon hammermässig. Mit den Slitfoils (auch 10000uF/Kanal) hatt er noch an "schnelligkeit" zugelegt.
Bei billigen Geraeten benutze ich Slitfoils und Panasonic FC und bei teuren, wenn möglich T-Net und Elna Silmic II.
WhyLee
Stammgast
#6 erstellt: 02. Jan 2005, 17:19

-scope- schrieb:
Hallo,




Ist es klanglich besser die Gleichen nochmal zu kaufen und mit den vorhandenen Elkos zu koppeln, oder macht es Sinn die vorhandenen Elkos gegen Slit-Foils Kondensatoren (4x 10000 uF/63V) zu ersetzen.



Der Verstärker arbeitet NICHT im reinen Klasse-A Betrieb und hat eine verhältnismässig geringe Ausgangsleistung.
Die Ladekapazität ist für das Gerät "gut" dimensioniert.
Duch eine Erhöhung ist wohl kaum ein "klanglicher Vorteil" zu erwarten. Besonders dann! nicht, wenn der Pegel nicht extrem hoch ausfällt, was allgemein bei "analytischem Hören" der Fall ist.


oder macht es Sinn die vorhandenen Elkos gegen Slit-Foils Kondensatoren (4x 10000 uF/63V) zu ersetzen.

Eine Vergrösserung in diesen Bereich könnte man zwar durchaus problemlos (auch vom Platzbedarf) realisieren.
Fraglich ist aber ein Zugewinn an "Irgendetwas" durch die Kapazitätserhöhung. Da diese Slit-Foil Kondensatoren unverschämt teuer sind, sollte man sich überlegen, ob man unbedingt in "diesen Spass" investieren muss.


Welchen klanglichen Einfluß haben die Elkos?

....in dieser Funktion und in deutlich vergrösserter Menge??
...um mal den Satz anzupassen

Obwohl ich (wie so viele hier) sicherlich schon 20 Endverstärker gebaut, und wohl unzählige umgebaut oder repariert habe, so weiss ich das bis heute nicht so genau.
Zwar weiss ich "was man sich diesbezüglich so alles erzählt", aber das!!! sind nicht selten zwei Paar Schuhe.

Was also davon zu erwarten ist, würde mich ebenfalls interessieren. Gleiches gilt für "ultraschnelle" Dioden
für 50 Hz Netzfrequenz....What for?

Wer basteln will, sollte imo umbauen, und vorher nicht gross fragen.... Du siehst ja selbst, dass man keine einstimmigen Antworten erhält. :prost



Es wird sicherlich bei den Typen, die du drin hast noch zu Verbesserungen kommen, wenn du mit den gleichen Typen aufrüstest. Jedoch wird nicht jede Kapazitätsverdopplung mit genau so viel Qualitätszugewinn belohnt. Du hast also irgendwann schon so viel Siebkapazität, daß eine Verdopplung kaum mehr was bringen wird. Da muß man sich eher Gedanken machen, ob die ELKOs von der Qualität her optimal sind. Jeder Kondensator hat einen Innenwiederstand und Induktivität. Dadurch sinkt bei Belastung die abgegebene Spannung auch bei hoher Kapazität. ELKOs sind den Folientypen bezgl. dieses Innenwiederstands unterlegen, weil das Elektrolyt die Ladung nur langsam hergibt. T-Network (oder T-Filter)-Kondensatoren haben durch ihre innere Verschaltung eine geringere Induktivität und können Stromspitzen dadurch schneller liefern. Durch dessen Konstruktion haben sie auch 4 Anschlußpins für Ein und Ausgang.
Ein weiterer Punkt ist noch das Eigenrauschen von Kondensatoren: Elkos haben auch ein hohes Eigenrauschen. Dadurch ist es wichtig einen kleinen hochqualitativen Kondensator parallel zu schalten, der dieses Eigenrauschen wieder dämpft. Die hochqualitativeren Kondis sollten auch so nahe am Verbraucher liegen wie möglich. D.h. auch direkt bei der Stromversorgung für die Endstufentransistoren.

Bei den ultraschnellen Dioden hat man den Effekt, daß diese früher einschalten weil auch die Erhöhlungsphase kürzer ist, d.h. die Zeit, wo die Elkos mit Spannung versorgt werden, verlängert sich um einen Furz. Wie viel das dann wirklich bringt kann ich auch nicht sagen. Aber wenn man das Kabel für die Stromversorgung raushöhren kann, wird man wohl auch die Dioden raushören können.
Ich würde vor die Diode aber noch eine kleine Luftspule vorschalten (versilberter Kupferdraht mit guten 10 Windungen), damit hochfrequente Störungen aus dem Stromnetz nicht so gut durchkommen. Das macht das Leben der Diode auch angenehmer.
micha_D.
Inventar
#7 erstellt: 03. Jan 2005, 03:04
Hi...

Sollte ich vielleicht noch mal drauf hinweisen,das eine übermässige Kapazitätserhöhung der Siebelko,s dem Netztrafo durchaus zum Tode verhelfen kann...

Abgesehen davon,wird sich die Nachladezeit großer Elko-Ansammlungen durch den leider nicht stärker gewordenen Netztrafo verlängern.Aus diesem Grund verwenden manche Hersteller eben keine großen Kapazitätswerte und dafür lieber stärkere Netztrafo,s....

Habe gerade noch etwas von einer 770Watt-Endstufe(Je Kanal??) gelesen,die mit 10000er Elkos bestückt ist....dieses kommt mir aber recht wenig vor..wird wohl in richtung "Hollywood-Impact"gehen??! Ansonsten würd ich ja schon gerne Wissen,welcher Hersteller ein 770Watt-Teil mit so kleinen Elko,s bestückt?? Ach so...Mallory und Mepco/Electra baut gute Elko,s....da sind dann auch keine Toleranzen von 50-70% nach unten zu finden..

Gruß,Micha


[Beitrag von micha_D. am 03. Jan 2005, 03:09 bearbeitet]
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