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Trenntrafos

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Autor
Beitrag
Xaver_Koch
Inventar
#51 erstellt: 23. Jan 2007, 10:14

aloitoc schrieb:

USV hatte ich auch schon überlegt da diese im Zugriff sind. Da aber nur Online USV's in frage kommen wird es schon wieder teuer und nach meinen bisherigen Erkenntnissen liefern dise die Ausgangspannung von der Batterie weg als Sägezahn oder Rechteckimpuls, was für einen Server ok aber audiophil eher nachteilig ist.


Könntest Du bitte erläutern, warum es nachteilig sein soll, wenn kein schöner Sinus vorliegt? Angeblich "funktionieren ja die Geräte auch bei ca. 45 Hz noch einwandfrei".

@ Rest
Warum kommt dann von Euch kein Widerspruch gegen die von aloitoc gemachte Aussage. Muss ja dann Eurer Meinung nach auch Unsinn sein.
hal-9.000
Inventar
#52 erstellt: 23. Jan 2007, 10:39

Xaver_Koch schrieb:
Könntest Du bitte erläutern, warum es nachteilig sein soll, wenn kein schöner Sinus vorliegt? Angeblich "funktionieren ja die Geräte auch bei ca. 45 Hz noch einwandfrei".

"28 durch 7 ... Stell Dir vor Du hast 28 Wecker und musst um 7 Uhr raus ...!"

Eigentlich ist jeder Kommentar überflüssig ...


[Beitrag von hal-9.000 am 23. Jan 2007, 10:44 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#53 erstellt: 23. Jan 2007, 10:39
Muss man Dir erklären, warum bei Sinus effektiv und Sinus Spitze der Faktor 1,414 (Wurzel aus 2) drin ist?
Und muss man Dir erklären, dass bei Rechteck gleicher Leistung wie Sinus eine Spannungsdifferenz von Faktor 1,414 entsteht?
Und muss man Dir erklären, dass mit Gleichrichter und Elko üblicherweise auf ca. Spitzenspannung gleichgerichtet wird, dass also die Gleichspannung am Verstärker rund 1,4 mal höher ist als die gemessene effektive Sinusspannung.
Und muss man Dir erklären, dass es bei einem Sägezahn wieder etwas anders aussieht und somit nicht unbedingt die gleiche Gelichspannung zur Verfügung steht wie bei Sinus?

Das alles spielt eine Rolle, aber ob 49Hz oder 51 Hz spielt keine Rolle.

Und wenn ich an Deinen ersten Beitrag (17) in diesem Thread erinnere, wo Dimmerstörungen in blaues Licht verwandelt werden und damit fluchtartig das Musikzimmer verlassen...

Es sind Deine Behauptungen, die einmal zur Erheiterung beitragen, andererseits aber meist auch so an den Haaren herbeigezogen sind, dass Widerspruch unausweichlich ist.
Xaver_Koch
Inventar
#54 erstellt: 23. Jan 2007, 11:12
@ richi44

Du weichst der Kernfrage aus: Es wird ja immer wieder Behauptet, dass die Geräte auch mit bis zu 10 % weniger Spannung bzw. einer um 10% geringeren Hz-Zahl einwandfrei funktionieren.

Ich sage hingegen, dass es mir absurd erscheint, dass ein Gerät bei z.B. 208 V und 45 Hz noch einwandfrei, aber bei 207 V und 44 Hz dann nicht mehr funktionieren soll. Darüber hinaus ist es mehr als unlogisch, dass sich daraus keinerlei Auswirkungen auf den Klang ergeben sollen, wenn das ganze Gerät ab einer gewissen Grenze nicht mehr funktioniert.

Was das blaue Licht angeht, handelt es sich um die Aussage des Herstellers: http://www.psaudio.com/products/noiseharvester.asp

Meiner bescheidenen Meinung nach zeigt das blaue Licht nur die (von den Bauteilen im Inneren) umgewandelten Netzstörungen an, ansonsten wäre auf Grund des schwachen Lichtes die Wirkung viel zu gering. Aber es geht gar nicht um die Wirksamkeit diese Utensils, sondern nur um seine Indikation der Störungen und vor allem darum, dass diese mit einem vorgeschalteten Trenntrafo nicht mehr auftreten.
Fhtagn!
Inventar
#55 erstellt: 23. Jan 2007, 11:17
OT: @Richi44: Bist Du zufällig Voll-LB an einer Uni? Wenn nicht, werde einer. Wenn doch: Was machst du hier?

MfG
HB
richi44
Hat sich gelöscht
#56 erstellt: 23. Jan 2007, 12:56

Xaver_Koch schrieb:
@ richi44

Du weichst der Kernfrage aus: Es wird ja immer wieder Behauptet, dass die Geräte auch mit bis zu 10 % weniger Spannung bzw. einer um 10% geringeren Hz-Zahl einwandfrei funktionieren.

Ich sage hingegen, dass es mir absurd erscheint, dass ein Gerät bei z.B. 208 V und 45 Hz noch einwandfrei, aber bei 207 V und 44 Hz dann nicht mehr funktionieren soll.


Die Kernfrage ist, ob sich mit einem Trenntrafo etwas ändert oder nicht. Das, und eigentlich nichts anderes.
Und niemand ausser Dir soeben hat behauptet, dass ein Gerät bei genau 207V nicht mehr funktioniert.
Tatsache ist doch, dass momentan die Netzspannung auf plus5% minus 10% eingehalten werden muss. Das ist Vorgabe vom EW. Und es ist somit Vorgabe an die Industrie, die Geräte so zu bauen, dass sie in diesem Bereich einwandfrei arbeiten.
Dass bei Geräten mit nicht geregeltem Netzteil die Betriebsspannung nicht mehr stabil ist und dementsprechend die Leistungsdaten (Endstufen) sich ändern, steht ausser Zweifel.
Über die Frequenz wollen wir hier nicht diskutieren, weil sie weitgehend irelevant ist.

Darüber hinaus ist es mehr als unlogisch, dass sich daraus keinerlei Auswirkungen auf den Klang ergeben sollen, wenn das ganze Gerät ab einer gewissen Grenze nicht mehr funktioniert.

Im Grenzbereich ergeben sich sicher klangliche Auswirkungen. Nur liegt der Grenzbereich, wo sich die Auswirkungen ergeben, ausserhalb der +5/-10% Toleranz der Netzspannung, das wird vom Gerätehersteller verlangt und das hat er einzuhalten. Wenn dem nicht so ist, ist es halt ein "Schönwettergerät" und gehört somit in die Tonne.

Was das blaue Licht angeht, handelt es sich um die Aussage des Herstellers: http://www.psaudio.com/products/noiseharvester.asp

Meiner bescheidenen Meinung nach zeigt das blaue Licht nur die (von den Bauteilen im Inneren) umgewandelten Netzstörungen an, ansonsten wäre auf Grund des schwachen Lichtes die Wirkung viel zu gering. Aber es geht gar nicht um die Wirksamkeit diese Utensils, sondern nur um seine Indikation der Störungen und vor allem darum, dass diese mit einem vorgeschalteten Trenntrafo nicht mehr auftreten
.

Wäre da nicht die Aussage des Verkäufers, wonach Netzstörungen in blaues Licht umgewandelt würden, könnte ich Dir zustimmen. Nur, was machen die Bauteile mit den Netzstörungen?
Wenn man sie in Licht umwandelt, hat man ihnen die Energie entzogen. Ob das in genügendem Masse geht, steht auf einem anderen Blatt. Oder man setzt die Störungen in Wärme um. Dann wird aber das Kunststoffgehäuse schön vor sich hin braten. Wenn man wüsste, was da drin ist und was das Ding anzeigt, könnte man allenfalls entscheiden, ob es als Indikator brauchbar wäre, aber so...
Rein von der äusseren Erscheinung sehe ich keine Möglichkeit, die Störungen zu verheizen.
Die Alternative wäre, die Störungen gegen Masse abzuleiten, was aber mit einem zweipoligen Ami-Stecker nicht möglich ist.
Sinnvoller wäre es, daraus eine art Filter zu bauen, sodass die Störungen nicht an die übrigen, angeschlossenen Geräte gelangen. Nur ist erstens kein Netz-Ausgang vorhanden und zweitens ist das Ding dafür zu klein.

Ich will damit nur sagen, dass jemand, der dieses Wunderding anpreist, einsetzt oder ihm nur im geringsten vertraut, nicht unbedingt vertrauenswürdig erscheint und sich über entsprechende Reaktionen nicht wundern muss.



OT: @Richi44: Bist Du zufällig Voll-LB an einer Uni? Wenn nicht, werde einer. Wenn doch: Was machst du hier?

MfG
HB


Nein, ich bin in Rente gegangener R-TV-Elektronikermeister mit Bastelerfahrung
Fhtagn!
Inventar
#57 erstellt: 23. Jan 2007, 12:57
Das erklärt alles
biriem
Ist häufiger hier
#58 erstellt: 24. Jan 2007, 11:04
Hallo,

ich habe gerade eben die folgende Seite gefunden,
die ganz gut zum Thema passt.

http://www.thel-audioworld.de/bauteile/filter/Filter.htm

Auch diesen Absatz fand ich ganz interessant, der doch manche überzogenen Erwartungen relativiert.


Die klangliche Wirkung unserer Netzfilter
Kein seriöser Netzfilteranbieter sollte eine definitive Aussage über deren klangliche Auswirkungen machen. Tatsache ist die sehr gute Reinigung des Netzes dieser Filter. Die klangliche Auswirkung ist in jedem Falle unterschiedlich und hängt vor allem davon ab, wie stark das Netz ohne Filter verunreinigt ist. Auch spielt es eine Rolle, wie die angeschlossenen Geräte auf Verunreinigungen reagieren. Eines können wir jedoch mit Sicherheit sagen: Bei diesen Filtern ist keine negative sondern nur eine mehr oder weniger positive Beeinflussung des Audio-Signales bekannt.



Beste Grüße
Stopfohr
Stammgast
#59 erstellt: 24. Jan 2007, 11:19
Was mit gesundem Menschenverstnad übersetzt nichts anderes bedeutet als:

"Wir sind nicht ganz sicher, ob es überhaupt etwas am KLang verändert, und falls doch, gibt es dafür keine Erklärung, warum, aber zumindest schadet es nicht".

Thel Audio verteibt viele Bauteile, die sicher nicht schlecht sind, bei denen aber das Preis-Leistung-Verhältnis mit üblichen Maßstäben nicht mehr erfasst werden kann.

Oliver
richi44
Hat sich gelöscht
#60 erstellt: 24. Jan 2007, 12:57
Wir haben uns hier darüber zwar schon des öfteren unterhalten, aber was solls...
Netzfilter sollen eigentlich dort einegsetzt werden, wo Störungen entstehen, also z.B. an getakteten Netzteilen. Es macht einfach mehr Sinn, diese Filter, die in der Praxis sehr unterschiedlich aufgebaut werden können, der Störung entsprechend zu bestücken. Es spielt nämlich eine grosse Rolle, in welchem Frequenzbereich die Störung produziert wird. Störungen im Langwellenbereich müssen mit grösseren Bauteilen bekämpft werden, können dafür aber eher nach Erde abgeleitet werden als sehr hochfrequente Störungen, für die es den Begriff erde eigentlich nicht gibt.
Wenn man sich mal mit dem Thema befasst und die Kataloge der Hersteller (nicht Hifi-Verkäufer) anschaut, so gibt es schmalbandige und breitbandige Filter in den verschiedenen Frequenzbereichen mit dementsprechend unterschiedlichen Dämpfungen.
Einfach hergehen, ein Filter kaufen und es anschliessen bringt nichts. Zuerst müssen überhaupt mal Störungen da sein. Dann sollte man die Störquellen suchen und die störenden Geräte entstören. Im nächsten Schritt kann man dann versuchen, die gestörten Geräte vor Störungen zu schützen. Dazu muss man wie gesagt das Störspektrum kennen.

Die Wirksamkeit solcher Filter ist davon abhängig, ob ich den richtigen Typ für diese Störungen verwende.

Im Grunde geht es hier aber um Trenntrafos. Und diese können zwar hochfrequente Störungen verringern, weil sie im HF-Bereich einen extrem schlechten Wirkungsgrad haben. Aber dazu muss sich eine Störung schön brav am Netzkabel festhalten und ja nicht irgendwie versuchen, kapazitiv seinen "Mist" loszuwerden, sonst nützt der beste Trafo nichts. Und wenn es sich um Störungen im NF-Bereich handelt, so ist der Trenntrafo immerhin noch so gut, dass er diese Störung kaum merklich reduzieren könnte. Und wie gesagt müssen das Störungen sein, die auch vorhanden sind und die besser bei der Quelle bekämpft würden und die sich schön an die Kabel halten und nicht "fremd gehen".
Xaver_Koch
Inventar
#61 erstellt: 25. Jan 2007, 01:07

richi44 schrieb:

Und wenn ich an Deinen ersten Beitrag (17) in diesem Thread erinnere, wo Dimmerstörungen in blaues Licht verwandelt werden und damit fluchtartig das Musikzimmer verlassen...

Es sind Deine Behauptungen, die einmal zur Erheiterung beitragen, andererseits aber meist auch so an den Haaren herbeigezogen sind, dass Widerspruch unausweichlich ist.


Nun, es ist nicht meine, sondern die Behauptung von PS Audio, dass der Noise Harvester funktioniert. Und tatsächlich zeigt der Energy Monitor eine Scheinleistung von 26,8 VA an, während die tatsächliche Leistung (Entnahme aus dem Netz) 0 W beträgt. Genauso verhält es sich mit einem Netzfilter, welcher von der Phase auf den Nullleiter umleitet (auch hier ist die Scheinleistung größer als die Tatsächliche). Das spricht dafür, dass eben nicht Energie alleine in blaues Licht umgewandelt wird, sondern analog einem Netzfilter von der Phase auf den Nullleiter.

Erheiternd finde ich es daher eher, einem Gerät, welches Nachweislich etwas tut, dies absprechen zu wollen. Mal dahingestellt, ob und wie Verbraucher auf die "Entnahme" von Störungen dieses Utensils reagieren, als Anzeige, dass diese vorhanden sind, taugt es allemal und mehr habe ich auch gar nicht behauptet, zumal es mir nur darum ging aufzuzeigen, dass Störungen, welche auch von Dimmern verursacht werden hinter dem Trenntrafo nicht mehr auftreten.

Zur Frage, ob Trenntrafos eine positive Wirkung haben, verweise ich auf den Beitrag # 5 dieses Fadens (KSTR).
richi44
Hat sich gelöscht
#62 erstellt: 25. Jan 2007, 11:30

Zur Frage, ob Trenntrafos eine positive Wirkung haben, verweise ich auf den Beitrag # 5 dieses Fadens (KSTR).

Es steht nicht, dass sie eine positive Wirkung haben, sondern dass sie diese unter bestimmten Umständen haben können. Und dazu verweise ich auf Beitrag 8.
Aber es macht keinen Sinn, dass wir hier wieder alles von vorne aufrollen, nachlesen, was als Argumente angeführt wurde, kann jeder selbst. Wir wollen ja nicht Bibelstellen zitieren...

Es hat bisher auch niemand bestritten, dass bisweilen bestimmte Störspektern mit einem Trafo unterdrückt werden. Es fragt sich nur, ob man solche Störungen, sofern überhaupt vorhanden, nicht a) mit Filtern am Störer selbst beseitigen kann und / oder b) passende Netzfilter (mit Betonung auf passende) dies nicht besser und billiger erledigen können. Und da ja solche Störungen nicht vorhanden sein müssen (sie müssten zuerst nachgewiesen und analysiert werden), macht ein Ding welcher Art auch immer keinen Sinn, wenn es nicht vorhandenes beseitigen soll.

Sicher ist, dass mit einzelnen, hochwertigen Trenntrafos Masse-Ausgleichsströme unter den Geräten verringert werden können. Dazu müsste man aber mal untersuchen, wie hoch diese Ausgleichsströme tatsächlich sind und wie hoch sie sein dürfen, um noch keine hörbaren Beeinträchtigungen zu produzieren. Wenn die Geräte für zweipoligen Anschluss gebaut sind und keinen Defekt aufweisen, dürften die Ausgleichsströme weit unter dem liegen, das mess- oder hörbare Probleme ergibt.
Sind aber Geräte dabei, die eigentlich dreipolig angeschlossen werden müssen, jedoch nur zweipolig betrieben werden, ist die Sachlage anders. Aber das ist eine verbotene Betriebsart und ist daher zu unterlassen.

Man kann nun noch die "vielgeliebte" Gleichspannung auf dem Netz bemühen.
Angenommen, wir hätten einen 500VA Trenntrafo. Dieser hat eine Primärwicklung mit 25 Ohm Drahtwiderstand (Angaben habe ich im Netz nicht gefunden, daher nur ein Schätzwert).
Jetzt haben wir eine Gleichspannung von 5V auf dem Netz. Dies ergibt eine Vormagnetisierung des Kerns mit 0,2A.
Der Nennstrom bei 230V wäre 2,174A, der Spitzenstrom damit 3,074A.
Durch die Vormagnetisierung mit 0,2A können wir den Eisenkern in der bereits vormagnetisierten Richtung weniger stark magnetisieren, weil er sonst in die Sättigung gerät. Die Spitzen-Magnetisierung kann daher nur noch mit einem Strom von 2,874A erfolgen. Das ergibt einen zulässigen Effektivstrom von 2,032A. Das entspricht einer Leistung von 467,4VA. Solange wir also den Trafo mit geringerer Leistung betreiben, stört die Gleichspannung nicht.
Das würde bedeuten, dass wir diese Gleichspannung solange abtrennen können, solange wir den totalen Spitzenstrom nicht überschreiten.
Aber genau die gleiche Rechnung gilt doch auch für den Trafo im Gerät. Auch da wird eine Gleichstromübertragung auf die Sekundärseite vermieden, weil es ja keine Gleichstromtrafos gibt. Und wenn der Gerätetrafo (das gilt vor allem für die Endstufe) so bemessen ist, dass diese die volle Leistung über Stunden verkraften kann (inkl. Überspannung im Netz von 5%!), dann haben wir genau die gleiche Leistungseinbusse wie am Trenntrafo. Und wenn der Netztrafo eh zu klein ist, so verkraftet er ja die Verstärker-Nennleistung auch nicht.

Und nochwas: Wenn das blaue Lämpchen eine Blindleistung von 26.8VA anzeigt, so bedeutet das, dass zwischen Phase und Neutral eine Kapazität von 2 Mikrofarad liegt.
Ich weiss ja nicht, was der Scherzartikel kostet, aber 2 MyF sind nun nicht alle Welt. Und die Wirkung kann sich auch in Grenzen halten, je nach Verkabelung und Störer. Dass solche relativ grossen Kapazitäten im HF-Bereich keine nennenswerte Wirkung haben und schon gar nicht, wenn sie einfach irgendwo auf die Leitung aufgeschaltet werden, versteht sich. Und je nach dem, was da als blaue Lampe angeschlossen ist und wie diese angesteuert wird, kann die Empfindlichkeit grösser oder kleiner sein. Eine Aussage daraus abzuleiten, fällt mir schwer. Sicher, wenn wir das Ding unmittelbar bein Verstärker einsetzen, bekommen wir eine Störunterdrückung. Wenn wir das Ding aber einfach irgendwo auf die Leitung schalten, hat es keine nennenswerte Wirkung auf unsere Geräte. Und wie gesagt, müssen die angezeigten Störungen auch erst mal eine Auswirkung auf die Geräte haben.
hal-9.000
Inventar
#63 erstellt: 25. Jan 2007, 11:43
@richi44:
Ich bewundere Deine Ausdauer und hohe Toleranzschwelle
Xaver_Koch
Inventar
#64 erstellt: 25. Jan 2007, 12:52
@ richi44
Zunächst einmal vielen Dank für die ausführliche Antwort! Es wäre in der Tat interessant, ob die Trenntrafos auch helfen, die Ausgleichsströme zwischen den Geräten zu reduzieren oder vorwiegend Netzstörungen von den Geräten fernhalten.

Was für ein Messgerät benötigt man denn, um die Ausgleichsströme (mit und ohne Trenntrafo) valide messen zu können?

Ich habe des öfteren schon davon gehört, dass jeder Stromverbraucher, egal ob Waschmaschine, Kühlschrank, Fernseher oder Verstärker das Netz (alleine auf Grund der Stromaufnahme und -Abgabe) verunreinigen soll. Was ist damit genau gemeint und inwieweit könnte sich hier ein Trenntrafo als nützlich erweisen?

Ganz kurz zu dem Noise Harvester. Der Herstelle empfiehlt ja, dass Ding nahe an den Verbrauchern zu betreiben. Und das blaue Licht blinkt nur, wenn Störungen vorhanden sind (org. Powerline noise, also "Stromgeräusche"), die Scheinleistung liegt aber auch im Leerlauf (ohne blinkendes Licht) schon an.

@ hal-9.000
Es ist normal, dass man in einem Forum miteinander diskutiert, auch wenn man unterschiedlicher Meinung ist. Ich persönlich freue mich, wenn ich anderen etwas erklären kann und setze keineswegs voraus, dass mein Gegenüber auf allen Gebieten mindestens so bewandert ist wie ich selbst. Sicher gibt es auch Gebiete auf denen andere Dir weit voraus sind. Und sachliche Diskussionen bringen uns weiter als persönliche Angriffe oder Nebenkriegsschauplätze.


[Beitrag von Xaver_Koch am 25. Jan 2007, 13:04 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#65 erstellt: 25. Jan 2007, 16:14

Xaver_Koch schrieb:
@ richi44
Zunächst einmal vielen Dank für die ausführliche Antwort! Es wäre in der Tat interessant, ob die Trenntrafos auch helfen, die Ausgleichsströme zwischen den Geräten zu reduzieren oder vorwiegend Netzstörungen von den Geräten fernhalten.

Wenn ein Gerät einen Trafo hat mit Null Kapazität zwischen Primär- und Sekundärwicklung und zwischen den Wicklungen und dem Kern (Masse), gibt es keine Ausgleichsströme, ausser man baut irgendwo ein Netzfilter ein, das Kondensatoren gegen Masse hat.
Je grösser nun die Kapazität, desto grösser sind die Ströme. Wären jetzt alle Geräte gleich wären, (man könnte bei allen Geräten von jedem Netzdraht einen Kondensator von 1 bis 10nF gegen das Chassis führen) gäbe es keine Ausgleichsströme, weil jedes Chassis kapazitiv auf halber Netzspannung gehalten würde. Nachteilig ist dann, dass Ausgleichsströme über das Antennenkabel fliessen und damit der Tuner oder TV mit dem Chasis an Erde liegt, die anderen nicht.

Wenn wir uns eine Anlage mit Verstärker und CDP vorstellen, sonst aber keine weiteren Geräte verwenden, wäre diese Konfiguration denkbar. Dann wären einfach die selbst verbauten Kapaziäten so viel grösser als jene der Trafos, dass sich keine nennenswerten Differnzen einstellen und somit keine nennenswerten Ströme fliessen. Oder der Hersteller könnte hergehen, einen zweipoligen Netzschalter verbauen (damit im ausgeschalteten Fall keine Netzverbindung mehr besteht) und im Betrieb die unterschiedlichen Kapazitäten gegen Masse individuell ausgleichen. Auf diese Weise würden alle Chassis auf dem selben Potenzial liegen. Das wäre auch mit Widerständen machbar, nur haben wir es beim Trafo mit Kapazitäten zu tun und demnach müssen wir das auch mit Kapazitäten ausgleichen.

Wenn Trenntrafos mit sehr kleinen Kapazitäten ausgestattet sind, so verringern sie die Primär-Sekundärkopplungen. Wenn man folglich einen Trenntrafo hätte mit einer Primärwicklung und 10 Sekundärwicklungen (für jedes Gerät eine) und diese untereinander und gegen die Primärwicklung geringste Kapazitäten aufweisen (was entweder nicht möglich ist oder Schirmwicklungen verlangt, die an einer gemeinsamen Erde hängen), so werden die Koppelkapazitäten der einzelnen Trafos reduziert und damit die Ausgleichsströme.
Oder man verwendet halt 10 einzelne Trenntrafos, um diese Kapazitäten zu reduzieren.

Da muss man sich aber fragen, was diese Ströme für einen Einfluss haben und ob sie nicht vermeidbar wären.
Sie sind erstens vermeidbar, wenn die Geräte (wie in der Schweiz überwiegend der Fall) geerdet sind, also dreipolig betrieben werden und das an einer gemeinsamen Erde, also an einer Steckdose. Zweitens könnte man, falls es die Schaltung zulässt, die Geräte gehäusemässig untereinander verbinden, so, wie sie im Studiobetrieb in ein gemeinsames Rack geschraubt werden. Voraussetzung dafür ist, dass bei den Geräte-Ein- und Ausgängen die Buchsen untereinander möglichst direkt verbunden sind, dass diese Verbindung der Masse-Bezugspunkt der Schaltung ist und dass die Gehäusemasse an diesen Buchsen mit der Schaltung verbunden ist.
Und da sich die wenigsten Hersteller darum bemühen, im Gegensatz zu Studio-Ausrüstern, ist dieses Vorgehen oft nicht von Erfolg gekrönt.

Wenn also nach wie vor mit Ausgleichsströmen zu rechnen ist aufgrund von Netzteilmassnahmen einzelner Gerätehersteller (nur ein Kondensator gegen Masse) oder schlechter Netzsymmetrie (zu hohe und einseitige Kapazität der Netzwicklung gegen das Gehäuse), muss man sich mal die Sache näher betrachten.

Angenommen, wir hätten eine Kapazitätsdifferenz von 1nF der beiden Netzpole gegen Masse, so würde das (gegenüber einem genau halbierten Netz, also z.B. Trafo mit Mittelanzapfung) zu einem Ausgleichsstrom von (Xc = 3,1831M) rund 36 Mikroampere führen.
Dieser Strom kann zwischen einem CDP und dem Verstärker auf dem Schirm der Cinchleitung fliessen. Falls das Cinchkabel einen "hundslausigen" Schirm mit 10 Ohm Widerstand hätte, ergäbe dies eine Brummspannung auf dem Schirm, von 360 Mikrovolt, was bei einem CDP, der so an die 2V liefert, einen Störabstand von rund 130dB bedeuten würde, mit Betonung auf WÜRDE.

Da ja nicht nur der Schirm eine Masseverbindung darstellt, sondern auch die Schaltung, fällt auch auf dem Innenleiter eine geringe Spannung an, die sich vom Wert der Spannung auf dem Schirm subtrahiert. Da aber auf der eigentlichen Signalleitung die Masseverbindung nicht so direkt ist, ist die Spannung dort um ein vielfaches geringer, sodass sie uns nicht mehr interessiert, weil sie praktisch nicht mehr messbar wäre.
Vielmehr wird die Brummspannung, die eigentlich zwischen der Masse des Verstärkers und jener des CDP entsteht, über den kleinen Quellwiderstand des CDP zu rund 99% auf das Signal gekoppelt. Damit sieht der Verstärker zwar theoretisch dieses Signal, aber als hörbares Signal ist nur jenes massgebend, das zwischen der Masse und dem Innenleiter des Cincheingangs am Verstärker vorhanden ist. Und da nun dieser Brumm zu 99% auf beiden Anschlüssen des Cinch, also Masse und Signalleiter gleich vorhanden ist, ist die Differenz nur noch 1% der ursprünglichen 360 Mikrovolt, also 3,6 Mikrovolt und damit bei einem Pegel von rund minus 170dB!!

Die angenommene Kapazität von 1nF führt bei einer normalen Messung gegen Erde mit einem Voltmeter zu einer Anzeige von rund 87V. Dieser hoch erscheinende Wert schafft es aber gerade mal, ein Störgeräusch zu entwickeln, das 170dB unter der Musik und rund 80 dB unter dem Eigenrauschen des Verstärkers liegt. Das bedeutet doch, dass eigentlich
Massnahmen zur Verhinderung solcher Störungen ins Kuriositätenkabinett gehören. Das ganze Ausphasen ist meistens eine "Nerven- und Gewissensberuhigung" und absolut keine Notwendigkeit. Und da ja bekanntlich kleinste Abweichungen (solche unter 2dB) nur noch im direkten Vergleich feststellbar sind (bei etwa 0,5 bis 1dB ist eh Schluss mit feststellen), ist ein Umstöpseln des Gerätes nicht mit einem verifizierbaren Ergebnis möglich. Und damit ist das Thema Brummreduktion durch Ausgleichsströme mittels Trenntrafo eigentlich erledigt.

Was für ein Messgerät benötigt man denn, um die Ausgleichsströme (mit und ohne Trenntrafo) valide messen zu können?

Man kann den Ausgleichsstrom entweder gegen Erde messen, was aber nur in einer Anlage Sinn macht, wo ein Tuner, TV oder Videorecorder mit Antennenanschluss die Erde bringt. Normalerweise wird man gegen das andere Gerätechassis messen, wobei beide eingeschaltet sein müssen, aber keine Cinchverbindung besteht.
Man kann die Spannungsdifferenz messen, wenn man den Eingangswiderstand des normalen Messinstrumentes kennt und daraus dann den Strom berechnen, der fliesst, oder man kann direkt mit dem Instrument in Stellung mA (oder Mikroampere) den Ausgleichsstrom messen. Und wenn man dann das Cinchkabel noch durchmisst, wie gross der Widerstand des Schirms ist, lässt sich aus dem Ausgleichsstrom und dem Widerstand der Spannungsabfall auf der Leitung berechnen, wobei wie erwähnt in der Praxis nur etwa 1% dessen wirksam ist, was man berechnet hat.

Ich habe des öfteren schon davon gehört, dass jeder Stromverbraucher, egal ob Waschmaschine, Kühlschrank, Fernseher oder Verstärker das Netz (alleine auf Grund der Stromaufnahme und -Abgabe) verunreinigen soll. Was ist damit genau gemeint und inwieweit könnte sich hier ein Trenntrafo als nützlich erweisen?

Geräte wie Haartrockner oder Mixer arbeiten mit Kollektormotoren. Diese erzeugen Funken und diese Funken stören. Nun müssen solche Geräte entstört sein. Man kann das mit einem Taschenradio testen, das auf Mittel- oder Langwelle geschaltet ist und nahe an das laufende Gerät gehalten wird. Wenn da kein Stören und Surren zu vernehmen ist, sind die abgestrahlten Störungen unbedeutend.
Andere motorische Geräte "klicken" höchstens, wenn der Motor eingeschaltet wird, wie auch ein Lichtschalter bisweilen knackt. Nur sind eigentlich solche Störungen kein Problem, bezw. dürfen keines sein. Es gibt Vorschriften, wie stark Störungen solcher Art den Betrieb eines Gerätes beeinträchtigen dürfen. Und es gibt auch klare Vorschriften, wie hoch die abgestrahlte Störung eines Gerätes (auch Unterhaltungselektronik inkl. PC) sein darf.
Wenn es also knackt, ist das ein Fehler des Verstärkers und nicht des Kühlschranks. Solche Störungen lassen sich nicht so einfach aus dem Netz entfernen, weil sie zu einem zwar kurzen, aber nicht nur Hochfrequenz beinhaltenden Impuls führen. Darum sind sie bei empfindlichen (nicht normgerechten) Geräten hörbar. Diese Impulse lassen sich meist nicht mit einem Netzfilter und schon gar nicht mit einem Trenntrafo beseitigen, weil sie in einem noch zu tiefen Frequenzbereich (Tonfrequenz) befinden.

In so einem Fall hilft das Trennen der Netzphasen, sodass die Anlage an einer anderen Phase betrieben wird wals die Störer.

Ganz kurz zu dem Noise Harvester. Der Herstelle empfiehlt ja, dass Ding nahe an den Verbrauchern zu betreiben. Und das blaue Licht blinkt nur, wenn Störungen vorhanden sind (org. Powerline noise, also "Stromgeräusche"), die Scheinleistung liegt aber auch im Leerlauf (ohne blinkendes Licht) schon an.

Zu diesem Ding kann ich nur sagen, dass es etwa die 10fache Wirkung einer Kastanie in der Hosentasche gegen Gliederschmerzen hat.
Im Ernst, es wirkt und kann allenfalls geringe Störungen bestimmter Spektren reduzieren. Die selbe Wirkung erzielt man aber auch mit einfacheren und billigeren Massnahmen.


Edit kptools: Letzten Absatz (@ hal-9.000....) des zitierten Textes entfernt.


[Beitrag von kptools am 25. Jan 2007, 16:36 bearbeitet]
-scope-
Hat sich gelöscht
#66 erstellt: 25. Jan 2007, 18:44

Ich bewundere Deine Ausdauer und hohe Toleranzschwelle


Ich hann´s nur schwer nachvollziehen.
richi44
Hat sich gelöscht
#67 erstellt: 26. Jan 2007, 10:14

-scope- schrieb:

Ich bewundere Deine Ausdauer und hohe Toleranzschwelle


Ich hann´s nur schwer nachvollziehen. :angel


Könnte ja sein, dass Xaver zu überlegen beginnt und langsam hinter die Geheimnisse der Physik kommt. Wenn man ihm dabei behilflich sein kann...

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