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Sind 2500€ Lautsprecher besser als 1500€ Lautsprecher?

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captain_carot
Inventar
#1095 erstellt: 11. Mai 2024, 11:13
Eine mit gleichen Werten aufgebaute neue Weiche verändert den Klang nur dann deutlich, wenn die altwn Bauteile außerhalb ihrer Spezifikation waren. Was in der Praxis eigentlich nur bei Kondensatoren ein Thema ist.

Zum Lautsprecher als ganzes: Es gibt Dinge, die heute deutlich besser umsetzbar sind, etwa die Formung des Abstrahlverhaltens. Ein schönes Beispiel wegen des etwas komplexeren Aufbaus sind die aktuellen KEF Koaxe. Natürlich hat die Frequenzweiche großen Einfluss auf den Klang. Wenn ich einen Saugkreis oder Sperrkreis einsetze, um den Frequenzgang zu linearisieren, dann ist das definitiv hörbar. Aber auch da noch mal KEF, Q300 und Co kamen dank entsprechend entwickelter Chassis mit sehr minimalistischer Weiche aus. Das spart im Allermindesten reichlich Geld in der Serienfertigung, ist aber durchaus eine technische Leistung.
Beim Gehäusebau sind viele Erkenntnisse schon ziemlich alt. Ob nun Dämmung, Bedämpfung, Schichtaufbauten…, mittlerweile gibt es aber ganz andere Möglichkeiten der Optimierung, wenn ein Entwickler sie nutzt. Ob nun Schallwand, Gehäuseaufbau samt verschiedener Materialien und Verstrebung, Bedämpfung, Bassreflexrohrgeometrie und Dimensionierung…

Noch mal kurz zum Chassis, ja, der grundsätzliche Funktionsaufbau ist schon ewig der gleiche. Das trifft aber zum Beispiel auch auf die Kolben im Verbrennungsmotor zu. Trotzdem haben die sich in den letzten 100 Jahren swhr deutlich weiter entwickelt. Vergleicht man heute meinetwegen ein Scanspeak Revelator Chassis mit dem besten, was es 1980 gab, dann sind die Unterschiede in vielen Bereichen schon eklatant. Natürlich ist das alles eher evolutionär und nicht revolutionär.
flexiJazzfan
Inventar
#1096 erstellt: 11. Mai 2024, 14:22
Ist es nicht so, dass der Frequenzgang auch „lügt“ . „Löcher“ können mit Klirr „aufgefüllt“ sein. Im Übernahmebereich arbeiten zwei Chassis je zur Hälfte überlappend an den gleichen Tönen – also beide in ihrem Grenzbereich. Das hört sich dann nicht „schön“ an.

Heute gibt es ganz außerordentlich klirrarme Chassis mit einem breiten Arbeitsbereich. Ich denke, sie verdienen es steil abgetrennt an das nächste Chassis zu übergeben, welches selbst wiederum in seinem besten Arbeitsbereich eingesetzt ist. Meine Faustformel: drei Systeme 20-200 Hz; 200-2000 Hz; 2000 bis 20000 Hz , eine ausgetüftelte Weiche, ein supersteifes Gehäuse. Das kostet eben und es funktioniert seit Jahrzehnten – ohne Bassreflex, ohne Transmissionline, ohne Horn, ohne Rundstrahler.

Wenn das ganze wohnzimmertauglich sein soll, dann muss man akzeptieren eben in Lautstärke, Impulsfestigkeit und Frequenzbereich etwas begrenzt zu sein. Für mich beginnt der Eiertanz da, wo noch mehr „Watt“ noch mehr „Bass“ noch mehr „Details“ noch mehr „Lebendigkeit“ für Regallautsprecherlein versprochen werden. Da entfernt man sich von hoher Wiedergabetreue und fängt an zu tricksen.

Viele fallen drauf rein – auch hier- bloß keine „langweiligen“ Lautsprecher!

Gruß
Rainer
pogopogo
Inventar
#1097 erstellt: 11. Mai 2024, 14:33
Meine Faustformel: drei Systeme 20-50Hz; 50-1600 Hz; 1600 bis >20000Hz
rat666
Inventar
#1098 erstellt: 11. Mai 2024, 18:09
Keine deiner geliebten Männerboxen hat ne Trennfrequenz von 50hz.
Macht ja nichtmal bei den meisten Subs Sinn.
captain_carot
Inventar
#1099 erstellt: 12. Mai 2024, 11:33
Es gibt eine Summenbildung bei der Trennfrequenz, d.h. in dem Bereich ergänzen sich die beiden Pegel. Steil zu trennen ist unter anderem sinnvoll, weil damit etwa die Resonanzen von Hartmembranen (Magnesium-TMT etwa) kein Thema mehr sind oder der Hochtöner weniger belastet wird und nicht im Bereich seiner Resonanzfrequenz arbeiten muss. Klassisch passiv aufgebaut bekommt man mit sehr steilen Trennungen durchaus Probleme, elektrische und akustische Trennung sind nicht unbedingt gleich, die Modellierung der Filterflanken ist sowieso wichtig…

Trennung bei 1600Hz machen sehr, sehr viele Hochtöner zum Beispiel nicht mit. Spätestens ab einem gewissen Pegel nicht mehr. Da braucht es dann schon einen kleinen Hornvorsatz oder ähnliches. Dagegen kommt ein pegelfester, großer Tiefmitteltöner nicht so hoch ohne zu bündeln.
imLaserBann
Inventar
#1100 erstellt: 13. Mai 2024, 18:35
Klassischerweise bedingen die Treibergrößen zusammen mit Trennfrequenzen und Gehäusegeometrie ja auch direkt das Abstrahlverhalten.

Wäre ja schön, wenn sich da vermehrt Freiheiten ergeben würden um neben einem wenig welligen Frequenzgang auf Achse und einem Bündelungsmaß ohne Knick (constant directivity) auch noch die Übernahmefrequenzen dort hin legen könnte, wo sie wenig stören oder die Abstrahlung so weit oder eng zu kriegen, wie man es haben möchte.

Wenn man sich z.B. das White-Paper von Purifi zur SPK 16 anschaut, wird auch schon klar, dass es heutzutage andere Möglichkeiten gibt, was Computereinsatz und Simulation angeht.
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