Nachhallanlagen in Opernhäusern

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hifi-zwerg
Stammgast
#1 erstellt: 19. Jun 2008, 08:14
Hallo,

im Rahmen der Diskussion der Renovierung der Berliner Staatsoper unter den Linden wurde in der letzten Zit über starke Mängel des bestehenden Raums diskutiert. Ich konnte zwar die Sichtproblematik leicht verstehen (man muß bei den günstigen Tickets wirklich sehr aufpassen ob der Kompomiss Sicht zu Preis es wirklich wert ist. Aber bei der Akustik konnte ich es nie so ganz verstehen, eigentlich fand ich die immer ganz OK (nicht übberagend aber sicher "ganz OK").

heute las ich dann in meiner Tageszeitung die Lösung, es wird elektronisch mit einem Nachhallgenerator nachgeholfen. Genauers hier im ganten Interview mit dem Tonmeister der Staatoper Berliner Zeitung, Nachhall ja, Verstärkung nein

Auch wenns im direkten Sinne kein HiFi-Thema ist möchte ich es gerne hier posten, da dies sicherlich für die Diskussion um das Thema, was denn nur "Originalklang" ist eine gewisse Bedeutung hat.

Auch wenn der Hall schon auf der CD ist und zu Hause das Thema Bedämfung wohl ehr von Belang ist, könnte ich mir vorstellen, daß so etwas auch in Zukunft für große High-End Heimkinoanlagen spannend sein könnte.

Gruß
Zwerg
iceman;-)
Stammgast
#2 erstellt: 19. Jun 2008, 10:48
Interessant, da kämpft man zuhause damit die nachhallzeit runterzubekommen und andernorts hat man das entgegengesetzte Problem. War für mich neu.

Zu diesem Nachhallgenerator, ich denke das Prinzip findet sich wohl heutzutage in jedem AV-Verstärker wieder. Dort können auf wunsch ja auch unterschiedlich große Raume Simuliert werden und unter zig "Raumklang" Programmen ausgewählt werden.
Helios61
Stammgast
#3 erstellt: 22. Apr 2017, 07:48
Ich greife diesen Uralt-Thread mal wieder auf und verweise auf einen interessanten Artikel heute in der Süddeutschen über die Akustik in der Elbphilharmonie -> Link.
quecksel
Inventar
#4 erstellt: 22. Apr 2017, 08:35
Sehr interessant. Vor ein paar Jahren hieß es (ich glaube im Spiegel) dass Yasuhisa Toyota als Raumakustiker so gut sei dass einige Dirigenten in seinen Sälen zum ersten Mal falsche Noten in ihren Stücken bemerkt haben. Jetzt ist mir auch klar warum.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 22. Apr 2017, 12:26
Moin


dass Yasuhisa Toyota als Raumakustiker so gut sei dass einige Dirigenten in seinen Sälen zum ersten Mal falsche Noten in ihren Stücken bemerkt haben.


das Zitat hat imo etwa den Inhalt bzw Wert jener postings, wo Stein und Bein geschworen wird, das man erst seit dem Gebrauch des externen Edel-DAC hört, das bei dem Stück xy von z 2 statt einer Gitarre spielen

Bin jetzt kein Musiker oder Dirigent- aber ich brauche zB keinen Thermomix zu haben, um zu wissen, das die Angabe '250gr Würfelzucker' bei einem Rezept für Sardellenpaste eher zweifelhaft ist..
quecksel
Inventar
#6 erstellt: 22. Apr 2017, 13:10
Ich kann mir schon vorstellen das ein hoher Nachhall leisere Anteile so verdeckt dass Fehler nicht mehr auffallen. Kann aber auch sein dass ich falsch liege, ich war bis jetzt eher wenig in Konzertsälen.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 22. Apr 2017, 14:01
Solche Phänomene, Auslöschungen durc h reflektionen, Kammfiltereffekte - meinzwegen..

Aber das ein DIrigent erstmals in einem 'highendigen' Konzertsaal 'hört', das Ludwig van sich seinerzeit vertan hatte ober beim Übertrag der Noten aus nem fis ein schis wurde- dat gloob ich nich..
quecksel
Inventar
#8 erstellt: 22. Apr 2017, 14:34
Wie gesagt, ich kenne mich da überhaupt nicht aus.

Einen anderen Artikel habe ich gerade gelesen, da kommt die Akustik auch nicht so gut weg. Der Autor saß aber auf einem eher schlechten Platz und meinte durch den hohen Raum mit wenig Grundfläche wird es nicht gerade besser.
Vollker_Racho
Inventar
#9 erstellt: 22. Apr 2017, 14:46
Ich kann da nur aus meiner (mit Akustik schaffenden) Sicht sprechen aber Konzertsäle sind schon lange nicht mehr zu ertragen, denn wie Eingangs erwähnt gehen audiophile Ansprüche heute (daheim) mit kurzen bzw in einem Rahmen definierten Nachhallzeiten einher und die über 2s in solchen Sälen sind grauhenhaft und verschleiern alles. Ich war in den letzten Jahren des Öfteren während solcher Vorführungen und habe es (aus akustischer Sicht) nie wirklich genossen.


[Beitrag von Vollker_Racho am 22. Apr 2017, 14:46 bearbeitet]
Helios61
Stammgast
#10 erstellt: 22. Apr 2017, 15:05

XdeathrowX (Beitrag #9) schrieb:
Ich kann da nur aus meiner (mit Akustik schaffenden) Sicht sprechen aber Konzertsäle sind schon lange nicht mehr zu ertragen


Das kann ich so nicht bestätigen. Ich bin auch recht häufig in den Konzertsälen in NRW (Essen, Gelesnkirchen, Duisburg, D'dorf, Köln) unterwegs. Dort ist mir aufgefallen, dass es keine "Universalakustik" mehr zu geben scheint. Die Anforderungen an eine Straußsche Tondichtung oder ein Beethoven Klavierkonzert sind halt ganz andere, als an ein Streichquartett. Ich bin allerdings auch nicht sicher, ob es diese "Universalakustik" jemals gegeben hat, und wenn, ob ob sie dann universal Mist oder universal großartig war.
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