Beim Plattenresonator die Membran mit Bitumenplatten abstimmen ?

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ebi2002
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 27. Jun 2007, 18:05
Hallo,
ich stehe kurz vorm Bau eines Plattenresonators (Prototyp es folgt auf alle Fälle ein 2ter nach).
Formeln dazu habe ich gefunden. Um das gute Stück nicht zu wuchtig (also tief) zu bauen, würde ich gerne die Membran etwas schwerer ausführen.
Geplante Masse: 80x95x30
Je schwerer sie wird um so steifer wird sie ja auch.
Deswegen meine Fragen:

Kann man z.B. eine 3.2 mm Faserplatte als Membran nehmen und mit Bitumenplatten auf das gewünschte Gewicht trimmen ?

Oder ist es eh Wurscht und man nimmt stattdessen eine entsprechend dichte MDF Platte ?

Danke vorab für Eure Antworten.

Gruss,
ebi2002
Ydope
Inventar
#2 erstellt: 27. Jun 2007, 18:13

ebi2002 schrieb:
Hallo,
Kann man z.B. eine 3.2 mm Faserplatte als Membran nehmen und mit Bitumenplatten auf das gewünschte Gewicht trimmen ?

Oder ist es eh Wurscht und man nimmt stattdessen eine entsprechend dichte MDF Platte ?


Wenn du mehrere Lagen übereinanderlegen willst, die die Membran bilden sollen, würde ich davon abraten. Ein durchgängiges Materialstück ist sicher besser als ein Sandwich. Sonst werden die Formeln nicht mehr stimmen und der Wirkungsgrad dürfte sinken.

Gruß
ebi2002
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 01. Jul 2007, 09:50
So, ich war jetzt beim Schreiner meines Vertrauens.

Aus den Formeln und der benötigten Resonanzfrequenz ergibt sich eine Tiefe des Plattenabsorbers vom 30 cm und eine 12 mm dicke Sperrholzplatte.

Was aus den Formeln leider nicht hervorgeht ist der Wirkungsgrad. Wäre eine dünnere/leichtere Platte mit tieferem Gehäuse besser ?

Gruss,
ebi2002
Ydope
Inventar
#4 erstellt: 01. Jul 2007, 14:42

ebi2002 schrieb:
Wäre eine dünnere/leichtere Platte mit tieferem Gehäuse besser ?


Ich glaube, das kommt ziemlich aufs gleiche raus; Wichtig ist, dass sie innen gut bedämpft ist, d.h. möglichst viel Dämmwolle rein (aber ohne dass die Membran sie berühren kann, wenn sie schwingt).

Gruß
focal_93
Inventar
#5 erstellt: 01. Jul 2007, 17:00
Hi Freunde,

das mit dem Abstimmen der Platte finde ich auch ganz interessant. Man könnte doch eine dünne Platte nehmen, genau in der Mitte eine lange Schraube platzieren und dann einzelne "Gewichte" draufschrauben, bis die Resonanzfrequenz passt...

???

Nach welcher Formel hast Du denn den Resonator berechnet?


Grüsse


Uwe
ebi2002
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 01. Jul 2007, 17:59
@focal_93
Die Formel habe ich auf diversen Seiten mit leicht unterschiedlichen Zahlen gefunden

f=600/Wurzel aus(Gewicht in Kg pro qum * Tiefe des Gehäuses)

Es wird erst mal einer gebaut und dann getestet.
Platz habe ich für 3 (incl WAF Zertifikat )

Das Gehäuse macht ein befreundeter Schreiner da wir uns dort sowieso ein Wohnzimmer Möble bauen lassen. Dann bekommt alles das gleiche Furnier und Lackierung und sieht dann mehr aus einem Guss, äh ... Baum aus.

Die Endmontage (Glaswolle, verschliessen) mache ich selbst.
Wenn es irgenwie geht probiere ich das Ding erst mal mit Klebeband zu verschliessen, um eine grobe Idde zu bekommen, ob es funktioniert.

Das mit dem Abstimmen der Resonanzfrquenz habe ich bis jetzt nur in einem einzigen Fred gefunden. Der Erbauer hat die Platte mit einem Schwingschleifer bearbeitet bis die Frequenz gepasst hat.

Gruss,
ebi2002
inthro
Inventar
#7 erstellt: 01. Jul 2007, 20:11
Hallo,


welche Fres soll denn erreicht werden? 12 mm Sperrholz halte ich für zu dick. Zumal Sperrholz auch nicht das beste Material für eine Membran ist (zu hohe innere Dämpfung, geringe Dichte, hohe Steife).

Die letzten, die ich gebaut habe, erreichten bei einer 5 mm HDF Platte und einer Bautiefe von 18 cm eine Fres von 56 Hz.


Grüsse Andy
ebi2002
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 02. Jul 2007, 08:46
@inthro

Vielen Dank für Deine Nachricht.
Als Resonanzfrequenz will ich 40 Hz erreichen. Das habe ich gemessen und gehört als 1. Raummode.

Ich hatte mir auch schon überlegt, dass eine "wabbelige" Membran einfach besser schwingen sollte. Insofer passt die HDF besser wie ich finde.

Weisst Du zufällig was die HDF Platte für ein Gewicht/qum hatte ?

Gruss,
ebi2002
inthro
Inventar
#9 erstellt: 02. Jul 2007, 09:17
Hallo,


muss mich revidieren....es ist eine 6 mm HDF Platte. Gewicht 4,5 kg/m², was aber auch keine Allgemeingültigkeit hat. Die Dichte variiert nach Hersteller und Produkt.


Ich muss dir aber auch nahe legen, dass sich am FG am Hörplatz rein gar nichts verändert hat. Der Nachhall wurde gut verkürzt, was aber nicht minder wichtig ist. Extreme Überhöhungen gehst du eh am besten durch ein Verlagern des Hörplatzes an. So jedenfalls meine nisherigen Erfahrungen...

Der Bau eines Dummies zum testen der Fres ist sinnvoll.



Grüsse Andy
HiFi-Selbstbau
Inventar
#10 erstellt: 03. Jul 2007, 10:48
Hi ebi2002,

Masseabstimmung per Bitumen ist nicht optimal, da das Bitumen die Eigenresonanz der Platte - die man ja ausnutzen will - bedämpft. Besser ist der Vorschlag von focal 93 - Abstimmen mit schraubbaren Gesichten. Nachher kannst Du dann ein identisches Gewicht (z.B. auch in Form eines Holzklotzes) innen anbringen.

Achtung beim Bau der endgültigen Version. Nachträgliches/Zusätzliches Furnieren verändert die Masse und die Steifigkeit des Plattenabsorbers.

Würde mich interessieren ob es was gebracht hat (objektiv).

Gruß Pico
ebi2002
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 03. Jul 2007, 20:22
Vielen Dank für Eure Antworten.
Mein befreundeter Schreiner macht sich ans Werk.
Die Resonanzplatte wird in MDF ausgeführt, die Seiten in Buche furniertem Multiplex und die Rückwand schön stabil in 40mm MDF.

Kann aber dauern. Ich lass Euch trotzdem wissen was passiert.

Gruss,
Jürgen
Barium
Gesperrt
#12 erstellt: 03. Jul 2007, 21:29
Hallo!

Natürlich kann man einen Plattenresonator mittels aufgeklebten Bitumenplatten abstimmen.

Man kann "die Platte" aber auch mittig beschweren.
-------------------------------------------------------
Beides wird die "Resofrequenz" senken.

Die geklebten Bitumenplatten werden bei MembranVerbiegung auf Zug bzw. Druck belastet. Das zähe Bitumen dämpft. Die Wirkung rund um die errechnete "Resofrequenz" wird geringer.
Analogie: man stopft ein BR-Rohr mit Wolle.

u.s.w

Gruß, barium


[Beitrag von Barium am 03. Jul 2007, 21:36 bearbeitet]
Ydope
Inventar
#13 erstellt: 04. Jul 2007, 06:11

Barium schrieb:

Das zähe Bitumen dämpft. Die Wirkung rund um die errechnete "Resofrequenz" wird geringer.

Klar, die Resonsanzfrequenz sinkt...
Aber es ist doch sehr plausibel, dass die Wirkung auch insgesamt schlechter wird, wenn die Platte nicht frei schwingen kann, daher ist davon abzuraten.
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