Symmetrischer Vorverstärker

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Benni90
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 24. Mai 2010, 22:28
Hallo

Hat jemand einen Schaltplan von einem symmetrischen Vorverstärker? Ich müsste das eingangs signal von einer Dynacord Endstufe um ca 5-7db erhöhen, damit diese mit den anderen Endstufen hinterherkommt.

Genauer gesagt will die Dynacord Endstufe einen Inut Pegel von 2,46V haben, die Mischpulte von uns geben aber nur 0,57V aus, genau diesen Pegel benötigen auch die anderen Endstufen.
Ziel ist es jetzt den anderen Pegel soweit zu verstärken, das hinten die geforderten 2,46V herauskommen.

Vielleicht hat ja einer von euch einen Schaltplan für einen symmetrischen Vorverstärker.


Danke

lg Benni
FlexBen
Stammgast
#2 erstellt: 24. Mai 2010, 23:29
Hallo Benni,

Du kannst dazu einfach pro Kanal einen Doppel-OP nehmen, der das nicht-invertierte und das invertierte Signal jeweils mithilfe einer nicht-invertierenden Schaltung verstärkt, dazu musst du nur das Ausgangssignal des OP mit einem Spannungsteiler an den invertierenden Eingang führen. http://upload.wikime...erting_Amplifier.svg
Die Verstärkung ist dann 1+R2/R1, also

U_out = U_in*(1+R2/R1)

Wie gesagt, das dann zwei mal pro Kanal, jeweils für hot und cold.
Die Spannungsversorgung muss symmetrisch sein.
Benni90
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 25. Mai 2010, 14:23
Ohaa .. erstmal danke für deien Antwort.
Ich bin da technisch nicht so extrem bewandert was das Schaltplan erstellen angeht. Vielleicht könntest mir da nochma ein bissen genauer was zu erklähren;)

Danke schonma

LG Benni
detegg
Inventar
#4 erstellt: 25. Mai 2010, 15:43
Hi Benni,

... zum Einlesen

;-) Detlef
FlexBen
Stammgast
#5 erstellt: 25. Mai 2010, 16:18
Hallo Detlef, hallo Benni,

ich hatte angenommen, dass der Ausgang des Verstärkers auch symmetrisch sein soll (XLR->XLR oder so). Dann wäre ein Instrumentationsverstärker, wie Detlef ihn verlinkt hat, nicht das Richtige, da er einen unsymmetrischen Ausgang hat.

Also, soll der Ausgang des Verstärkers symm. oder unsymm. sein? Wenn das geklärt ist mach ich dir auch gerne nen Schaltplan
Benni90
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 25. Mai 2010, 17:40
Hallo

Ja also der Eingang und auch der Ausgang sollten jeweils symmetrisch sein.


lg Benni


[Beitrag von Benni90 am 25. Mai 2010, 20:24 bearbeitet]
FlexBen
Stammgast
#7 erstellt: 26. Mai 2010, 22:48
Hallo,

hier die versprochene Schaltung. Ein nicht-invertierender Verstärker mit der Verstärkung (1+33k/10k) = 4,3. Das macht bei 0,57V rein dann 0,57*4,3=2,451V raus. Also ungefähr das, was du willst, und die Widerstandswerte sind einfach zu beschaffen. Als Operationsverstärker nimmst du am besten einen Doppel-OP, da sind zwei in einem Gehäuse, man kann das dann schön kompakt bauen.


Die Stromversorgung muss symmetrisch sein, ich würde sagen mindestens +-4V. Du kannst eine oder zwei 9Volt-Block-Batterien (oder Akkus) nehmen, oder dir ein kleines Netzteil bauen.

Als OP kannst du zB einen NE5532A nehmen. Mit dem hab ich gute Erfahrung, und der kommt auch mit der niedrigen Versorgungsspannung zurecht, falls du nur eine Batterie nimmst.
Benni90
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 27. Mai 2010, 15:35
Hallo FlexBen

Schönen Dank erstmal für deine Bemühungen mir einen Schaltplan zu erstellen
Hab nur noch eine kleine Frage.. es wäre ja auch rein technisch möglich anstelle von R3 und R4 einen poti einzusetzen, um den Pegel etwas feiner einstellen zu können.
(OK müsste man gucken das man einen Poti findet der quasi 2 in einem enthällt.)

Zu dem Netzteil.. also min -/+4V würdest du empfehlen.. wäre das ein Problem wenn die Spannung bis an +/-12V herankommt?

Letzte Frage zum Schluss .. wie nennt sich denn das Programm, mit dem du die Kurven auf der Zeichnung erstellt hast? Sieht an sich ja recht interessant aus;)

Danke nochma

lg Benni
eiji05
Stammgast
#9 erstellt: 27. Mai 2010, 17:39
Servus!

Hier ist auch noch ein Entsprechender Verstärker beschrieben.
http://www.shine7.com/audio/bpre.htm


Die Spannung muss zum OP Amp passen, einfach im Datenblatt nachlesen was gefordert ist bzw wieviel er maximal aushält.

Gruß Matthias
FlexBen
Stammgast
#10 erstellt: 27. Mai 2010, 23:22

Benni90 schrieb:
Hallo FlexBen

Schönen Dank erstmal für deine Bemühungen mir einen Schaltplan zu erstellen
Hab nur noch eine kleine Frage.. es wäre ja auch rein technisch möglich anstelle von R3 und R4 einen poti einzusetzen, um den Pegel etwas feiner einstellen zu können.
(OK müsste man gucken das man einen Poti findet der quasi 2 in einem enthällt.)

Ja, das geht. Allerdings würde ich dann R1 und R2 durch den Poti ersetzen, und R3, R4 fix lassen. Du könntest z.B. 2 Stück hiervon oder einen davon nehmen, je nachdem, ob du die Verstärkung nur ab und zu (Spindeltrimmer) oder öfter (Drehpoti) ändern möchtest.

Benni90 schrieb:

Zu dem Netzteil.. also min -/+4V würdest du empfehlen.. wäre das ein Problem wenn die Spannung bis an +/-12V herankommt?

Ist kein Problem, fast alle OPs können bis +/-15V vertragen, manche auch mehr.

Benni90 schrieb:

Letzte Frage zum Schluss .. wie nennt sich denn das Programm, mit dem du die Kurven auf der Zeichnung erstellt hast? Sieht an sich ja recht interessant aus;)

Das ist LTspice von Linear Technology, kannst du hier laden, kostenlos und sehr mächtig. Und hier gibts einen Fred dazu.

Grüße,
Benjamin


PS: Die Schaltung von eiji05 kannst du auch nehmen, die ist allerdings recht aufwändig, weil hier für die bequeme Lautstärkestellung einmal von symm. nach unsymm. und wieder zurück gewandelt wird. Da du eh ein Mischpult hast, brauchst du das wohl nicht.


[Beitrag von FlexBen am 27. Mai 2010, 23:25 bearbeitet]
Benni90
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 28. Mai 2010, 15:16
Was mir aber heute noch durch den Kopf gegangen ist, wenn ich mir ein symmetrisches Netzteil baue (ich brauch den Vorverstärker für 2 Känale L+R), kann ich das doch eigendlich nicht für beide Kanäle nutzen, ausser ich schalte je einen DC/DC Converter davor. Sehe ich das richtig?

Wie groß dimensioniert sollte ich denn das Netzteil eigl ansetzen? Würde mir eins mit +/-6V bauen - wie hoch ist denn in etwa der strom der da maximal gezogen wird? komme ich da mit 600mA hin?

lg Benni
FlexBen
Stammgast
#12 erstellt: 28. Mai 2010, 19:30

Benni90 schrieb:
Was mir aber heute noch durch den Kopf gegangen ist, wenn ich mir ein symmetrisches Netzteil baue (ich brauch den Vorverstärker für 2 Känale L+R), kann ich das doch eigendlich nicht für beide Kanäle nutzen, ausser ich schalte je einen DC/DC Converter davor. Sehe ich das richtig?

Du kannst ein einziges Netzteil für ganz viele Kanäle benutzen, solange dessen Ausgangsspannung (Also die Versorgungsspannung der Verstärker) unter Last nicht einbricht. Was uns zu deiner Frage führt:

Benni90 schrieb:

Wie groß dimensioniert sollte ich denn das Netzteil eigl ansetzen? Würde mir eins mit +/-6V bauen - wie hoch ist denn in etwa der Strom der da maximal gezogen wird? komme ich da mit 600mA hin?

lg Benni

600mA reichen dicke. Mit 50mA pro Kanal (also pro Doppel-OP) bist du auf der sicheren Seite. Wenn du schon ein Netzteil baust, kannst du aber auch gleich eins mit +/-12V oder +/-15V bauen, das kann man später vielleicht noch für andere Sachen nutzen (wenn dich das DIY-Fieber packt ).

Bei Fragen: Fragen!

Gruß,
FlexBen
Benni90
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 28. Mai 2010, 21:41
jetzt nochmal eine ganz dumme Frage: V1 und V2 sind die beiden Versorgungsspannungen - richtig?

FlexBen schrieb:

Benni90 schrieb:
Was mir aber heute noch durch den Kopf gegangen ist, wenn ich mir ein symmetrisches Netzteil baue (ich brauch den Vorverstärker für 2 Känale L+R), kann ich das doch eigendlich nicht für beide Kanäle nutzen, ausser ich schalte je einen DC/DC Converter davor. Sehe ich das richtig?

Du kannst ein einziges Netzteil für ganz viele Kanäle benutzen, solange dessen Ausgangsspannung (Also die Versorgungsspannung der Verstärker) unter Last nicht einbricht.


Was mir dabei nicht klar ist, ist wenn ich ein Netzteil benutze, würde ich doch die Eingänge (für L und R) brücken..
Überlagern sich da nicht die Signale? Der Plus Pol zB. würde ja hot von L und von R zusammenführen..

lg Benni
FlexBen
Stammgast
#14 erstellt: 29. Mai 2010, 00:32

Benni90 schrieb:
jetzt nochmal eine ganz dumme Frage: V1 und V2 sind die beiden Versorgungsspannungen - richtig?

Nein, falsch, und daher kommt auch deine Verwirrung. V1 und V2 generieren mir das Eingangssignal für die Schaltunssimulation (einen Sinus von f=100Hz und Uss=0.57V, einmal Phasengedreht (für cold) und einmal "normal" (für hot). V1 und V2 wären also "in echt" das Signal vom Mischpult. Ich habe in meinem Schaltbild die Beinchen für die Versorgungsspannung der Einfachheit halber weggelassen.

die Versorgungsspannung (die vom Netzteil kommt) hat nichts mit der Eingangsspannung (Die vom Mischpult kommt) zu tun. Die Versorgungsspannung kommt ja auch an eigene Beinchen am Operationsverstärker-Gehäuse.

Schau dir mal das Datenblatt zu so einem Doppel-OP an (der erste Link von Texas). Direkt auf der ersten Seite ist oben rechts gezeigt, welches Beinchen welche Funktion hat. Die Pins 4 und 8 sind für die Versorgungsspannung gut, die Pins 1,2,3 und 5,6,7 sind jeweils die drei Anschlüsse eines Operationsverstärkers.

Für meinen Schaltungsvorschlag hieße das jetzt konkret:

Hot_in an Pin 3, Cold_in an Pin 5
Hot_out an Pin 1, Cold_out an Pin 7
von Pin 3 nach Pin 2 und von Pin 5 nach Pin 6 je einen 33kOhm Widerstand.
Von Pin 2 und Pin 6 jeweils gegen Masse das Poti oder den Trimmer.
An Pin 8 positive Versorgungsspannung, an Pin 4 negative Versorgungsspannung.
Und genau diese Pins (8 und 4) aller OPs kannst du parallel an ein einziges Netzteil hängen, sofern das genug Dampf hat.

Ich hoffe, jetzt ist es klarer geworden. Gruß,
Benjamin
Benni90
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 29. Mai 2010, 11:16
Hallöchen

Ja das leuchtet jetzt alles ein;)
Hab jetzt erstmal die Bauteile bestellt mal gucken wann alles ankommtund ich anfangen kann zu löten

Danke nochma

schöne Grüße
Benni
paga58
Inventar
#16 erstellt: 30. Mai 2010, 00:34
Hi,

bevor Du zu löten anfängst: Bist Du mit den Spannungsangaben sicher?? Ich kenne kein Mischpult mit symmetrischen Ausgängen, das nur 0,5V ausgibt und keine Dyn. Endstufe, die 2V oder mehr Eingangsspannung braucht.

Oder kannst Du Regler nicht aufdrehen, weil sie bei einer Lautstärkepegelmessung versiegelt wurden? Dann gibts leichtere Wege (die aber auch verboten sind).

Gruß
Benni90
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 30. Mai 2010, 02:22
DIe Spannungen sind laut Datenblättern/Techn. Daten der Geräte. Teilweise steht es sogar auf dem Gheäuse
paga58
Inventar
#18 erstellt: 30. Mai 2010, 22:12
Hi,



So kenn ichs. Die größeren Dynacords packen sogar 2x2500W mit 1V Eingang (umsschalbare Empfindlichkeit).
Symm. Mischpulte liefern normal an die 10 Volt unverzerrt. Gib mal die Typenbezeichnung von dem, das nur 0,5V kann.

Gruß
Benni90
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 02. Jun 2010, 18:38
ich komm erst am 11.06. wieder ins Lager.. da kann ich dann nochmal nach der genauen Bezeichnung gucken;)
Benni90
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 18. Jun 2010, 16:34
So ich hab alles soweit nachgebaut.. Funktioniert auch wunderbar. Das einzigste was mich ein bisschen stört, ist beim ein bzw ausschalten ein knacksen .. hat da jemand eine idee wie ich das umgehen könnte?

Grüße
Benni
FlexBen
Stammgast
#21 erstellt: 21. Jun 2010, 21:10
Hallo,

am einfachsten: die Geräte in der richtigen Reihenfolge einschalten

Das Knacksen kann man meist verhindern, wenn man die Spannungsversorgung so konstruiert, dass sie die Spannung "allmählich" aufbaut, undzwar für negative und positive Spannung identisch. Ich kennen keinen IC, der sowas tut, da müsste man wohl was eigenes, diskretes aufbauen. In Anbetracht der Schaltung, die mit diesem Netzteil dann betrieben werden würde, wäre das aber purer Overkill...
Wenn's wirklich sein muss, such mal nach "Tracking Power Supply" oder so... bzw. schau mal hier, diese Schaltung kann das (ist allerdings voll diskret aufgebaut, wenn du sowas (nach)bauen willst scheue dich nicht vor dem Einsatz von OPs)

Gruß,
Benjamin
Benni90
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 22. Jun 2010, 19:27
mhh naja dann bevorzuge ich doch lieber das Einschalten in der richtgen Reihenfolge. So groß was an Schaltungen wollte ich da jetz nicht einbauen.

Trotzdem Danke für die Info;)

Lg Benni
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