Line In/Out Pegel

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Mecler
Neuling
#1 erstellt: 08. Jun 2011, 14:19
Hallo,

ich hätte eine Frage zu Line Ein/Ausgängen.
Hab gelesen das der Standardbezugspegel bei einem
Line-Signal ca. 0,5V beträgt. Da ich nun aber u.a. an einem
Mischpult, an das ich eine 22kHz Signal mit 0,5V Offset via Funktionsgenerator gelegt habe,
sowie an einer Phono Buchse eines MP3 Players dessen Signal ich an einem Oszi angeschaut festgestellt hab,
das quasi alle Gleichspannungsanteile aus dem Signal herausgefiltert werden.
Als Ausgang hatte ich die Phono Buchse des Mischpultes verwendet.
Wie also ist der Bezugspegel zu verstehen?
Oder generell, gibt es einen genormten Standardpegel bzw.
einen genormten Offset/Maximal/Minimalpegel für Line Ein/Ausgänge?

Gruß,
Dominic
pelmazo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 08. Jun 2011, 19:20
Beim Pegel bezieht man sich nicht auf Gleichspannung, sondern auf den Effektivwert des Wechselspannungssignals.

Gleichspannungsoffsets will man normalerweise gar keine haben, und die meisten Geräte haben Koppelkondensatoren um den Gleichspannungsanteil loszuwerden.
detegg
Inventar
#3 erstellt: 08. Jun 2011, 22:15
Hi,

lese auch hier !!

;-) Detlef
Kay*
Inventar
#4 erstellt: 09. Jun 2011, 12:24

Oder generell, gibt es einen genormten Standardpegel bzw.
einen genormten Offset/Maximal/Minimalpegel für Line Ein/Ausgänge?


nein!
aleph_hifi
Neuling
#5 erstellt: 12. Jun 2011, 17:45

Kay* schrieb:
>>Oder generell, gibt es einen genormten Standardpegel bzw.
>>Offset/Maximal/Minimalpegel für Line Ein/Ausgänge?

nein!

Hallo die Runde!
Darf ich als Neuling dennoch das Wort ergreifen? ...

Dann muss ich antworten: "nicht ganz!" Die dBm-Skala ist wohl genormt, nämlich 0dBm = 1mW! Wenn man das VU-Meter - was im Profibereich m.E. durchaus üblich ist - also nicht auf eine x-bel. Bezugsspg., sond. in dBm eicht, entspricht das sehr wohl einem defin. Line-Pegel.

Berechg.: Da der Bezugswert eine Leistg. ist, muss man zur Umrechg. auf Spannung den (Innen)widerst. berücksichtg. (bekanntlich gilt: P = U²/R). Im NF-Bereich hat sich ein Wert von R=600 Ohm eingebürgert, 0dBm entspricht dann also 0,775V(eff).
Zur Sicherheit sollte man nun nicht an diese Aussteuergrenze gehen, sond. darunter bleiben. -3dB entspr. einem Faktor ~0.709, -3dBm also 0,775x0.71 = 0,55V(!). Damit sind wir ca. bei dem urspr. genannten "Standard"-Bezugspegel. Voilà!

Zum Vgl. wäre im Videobereich mit R=75 Ohm der Bezugswert U_0(HF) = 0,274V(eff)=0,775Vss (Achtg! Beachte Spitze-Spitze vs. Effektivsp.!)

Zum Einpegeln von PA- (evt. auch Hifi-)Anlagen wird i.allg. ein sog. "Pilotton" von 400Hz (glgt. auch 1kHz) & 0dBm Amplitude verwendet.

Bei der Messung des Effektiv-Werts muss man jedoch die Kurvenform berücks., da er eigt. die mittl. Energie (dh. Leistg x Zeit) darstellt u. die ist durch die Fläche unter der Spanng-kurve, also dem Integral d. Spanng.Fkt. bestimmt. Ein "normales" Multimeter misst jedoch immer die Spitzenspg. Bei reinen Sinustönen kann man das einfach umrechnen: U_eff = U_s/1.4142 (genauer: Wurzel2);
bei Impulsen je nach Taktverhält. auch (zB. 0.5xU_s @50% Takt), bei komplexen Klängen hilft jedoch nur ein sog. "true-RMS" Meter, das den quadr. Mittelw. & damit die Leistg. misst.

Ich hoffe, letzte Klarh. restlos beseitigt zu haben u. bin f. Klagen & Anregungen ganz Ohr.. Schönes WE!
detegg
Inventar
#6 erstellt: 12. Jun 2011, 20:55
Hi,

Auszug aus oben verlinkter Seite ...
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Internationale Bezugswerte (Referenz)

Physikalische Größe Bezugswert Pegeleinheit Bemerkung

Spannung U0 = 0,775 V ≡ 0 dBu Audio, NF-Technik, kein Impedanz-Bezug!
Spannung U0 = 1 V ≡ 0 dBV Audio NF-Technik, USA
Spannung U0 = 1·10−6 V HF-Empfänger-Verstärker-Technik - Bezugswert 1 µV
Spannung U0 = 0,224 V HF-Technik - Bezugswert 1 mW an R = 50 Ω
Spannung U = 1,55 V Studiopegel +6 dBu, ARD - Bezugswert 0,7746 V
Spannung U = 1,228 V Studiopegel +4 dBu, USA - Bezugswert 0,7746 V
Spannung U = 0,3162 V Heimtechnikpegel −10 dBV - Referenz 1,0 V ≡ −7,78 dBu
Schalldruck p0 = 2·10−5 Pa ≡ 0 dB Hörschwelle ("Schallfeldgröße"), Sound Pressure Level SPL
Schallschnelle v0 = 5·10−8 m/s ≡ 0 dB
Schallintensität I0 = 1·10−12 W/m2 ≡ 0 dB Schmerzschwelle ("Schallenergiegröße") bei etwa 1 W/m2
Leistung P0 = 1 W ≡ 0 dBW Die Referenzimpedanz ist hierbei immer anzugeben
Leistung P0 = 1 mW ≡ 0 dBm an R = 600 Ω (Telefon) oder 50 Ω (Antenne)
Elektrische Feldstärke E0 = 1·10−6 V/m
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Leistungswerte (dBm oder W) werden dann verwendet, wenn eine feste Bezugsimpedanz vorhanden ist (Telefonie/HF).
Audiogeräte (die "Senken") haben üblicherweise Eingangsimpedanzen von >>10kOhm

;-) Detlef
Kay*
Inventar
#7 erstellt: 13. Jun 2011, 19:56

Dann muss ich antworten: "nicht ganz!"


oh doch!

...
übrigens, oben ging's nicht um Studiotechnik


[Beitrag von Kay* am 13. Jun 2011, 19:57 bearbeitet]
aleph_hifi
Neuling
#8 erstellt: 14. Jun 2011, 01:57
Gu.Morgen,
ich will nicht um Kaisers Bart streiten, aber...

detegg schrieb:

Spannung U0 = 0,775 V ≡ 0 dBu Audio, NF-Technik, kein Impedanz-Bezug!
Spannung U0 = 1 V ≡ 0 dBV Audio NF-Technik, USA
Spannung U0 = 1 µV = 0dbµV *) HF-Empfänger/Verstärker-Technik - Bezugswert 1 µV
Spannung U0 = 0,224 V HF-Technik - Bezugswert 1 mW an R = 50 Ω
...
Schalldruck p0 = 20 µPa *) ≡ 0 dB Hörschwelle (Sound Pressure Level SPL)
Schallschnelle v0 = 50 nm/s *) ≡ 0 dB
Schallintensität I0 = 1 pW/m² *) ≡ 0 dB, Schmerzschwelle (..) bei etwa 1 W/m² **)
Leistung P0 = 1 W ≡ 0 dBW; Die Referenzimpedanz ist hierbei immer anzugeben
Leistung P0 = 1 mW ≡ 0 dBm an R = 600 Ω (Telefon) oder 50 Ω (Antenne)
...

*) Wenn's keine Expon. gibt, sollte man zur besseren Lesbark. besser Einh.-Teiler verwenden! Viell. der falsche Ort hier, aber ein vernünft. Formelsatz wäre dringend erforderlich! Admin's, hört zu!
**) Die Schmerzgr. (allg. 120-125 Phon bzw. dB(A)) ist rechn. richtig: 120dB = 10^(120/10)xI_0 (Leistung!) = 10^12 pJ/m² = 1 J/m².

BTU (eng. Wärmeeinh.) kenn ich, aber "dBU"? Sorry, hab ich noch in keiner Lit. gelesen/gesehen. Ausserd. ist das ja nichts and. als die dBm @600 Ohm. Woher würde sonst so'n "krummer" Wert kommen?

"Schnelle" = Schnelligk. = Geschwindk. kann man von vielen Grössen/Objekten messen, die Schallgeschw. ist aber nur vom Medium abhängig (zB. ist der Schall in Wasser 3-4x schneller als in Luft) u. ich hab (noch?) nicht gehört, dass diese Unterschiede o. die Schallgeschw. selbst in dB (o. Phon) gemessen werden. In Luft (~330 m/s) wären das ~147.5 dB(S); nie gehört.
Immerhin stimmt die Einh. (m/s), was bei d. Intensität jedoch nicht der Fall ist. Im allg. ist das die in einem Volumen enthalt. o. durch eine FLäche tretende Energie, die Einh. müsste also J/m³ bzw. J/m², meinetw. auch Wh/m² (!) sein.


Leistungswerte (dBm oder W) werden dann verwendet, wenn eine feste Bezugsimpedanz vorhanden ist (Telefonie/HF).

O. wenn von Haus aus Leistung (bzw. Energie) verglichen wird..


Audiogeräte (die "Senken") haben üblicherweise Eingangsimpedanzen von >>10kOhm.

Na, PowerAmps nicht unbedingt. Und ausserd., zählt für'n Pegel nicht eher der Ausgangswiderst./impedanz?


Kay schrieb:
oh doch!
...
übrigens, oben ging's nicht um Studiotechnik

Sind dBm (o. auch dBu/dBµV) kein Standard/Norm? Woran soll sich d. Amateur sonst orientieren, wenn nicht am Profi? Sei's nun bei -3dB o. +6dB(m)!

Wahlweise: o. OK?
Kay*
Inventar
#9 erstellt: 14. Jun 2011, 11:17

Sind dBm (o. auch dBu/dBµV) kein Standard/Norm?


nein,
das sind Einheiten alá Meter oder Liter

Du solltest obige Fragestellung verstehen.

Im Audiobereich sind keine Spannungen, Vollaussteuerungen,
sowie In- und Ausgangswiderstände definiert.
Man arbeitet gernerell ohne Leistungsanpassung.
Selbst im Studiobereich sind mittlerweile die 600 ohm für Eingänge obsolet.

Im übrigen ging der Hinweis von Detlef genau in diese Richtung
Mecler
Neuling
#10 erstellt: 17. Jun 2011, 13:41
Nochmals danke für die vielen Antworten!
so wie ich das jetzt verstehe, muss ich darauf achten einen Normpegel (Effektivwert) von 0,5V meines Eingangssignals zu bekommen...

Gruß,
Dominic
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