Wie arbeitet ein Balanceregler?

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wp48
Stammgast
#1 erstellt: 25. Mai 2009, 12:45
Hallo Leute,

ich will nix selber bauen, aber ich stelle meine Frage mal hier rein, weil ich davon ausgehe, dass ihr Spezis die am besten beantworten könnt.

Dass man mit einem Balanceregler das Lautstärkeverhältnis von rechter und linker Box regeln kann, ist mir schon klar. Aber wie macht der das? Regelt er die Leistungsabgabe des rechten und linken Kanals entsprechend?

Hintergrund meiner Frage ist folgender: Ich will zwei unterschiedliche Basschassis als I-Pole, also ohne Gehäuse betreiben. Diese Chassis haben natürlich einen unterschiedlichen Wirkungsgrad. Kann ich die an je einen Kanal einer alten Stereoendstufe hängen und mit dem Balanceregler den Wirkungsgradunterschied ausgleichen?

Falls ja: dann macht es auch nichts aus, dass

a) der eine ein 4-Ohm- und der andere ein 8-Ohm-Chassis ist und

b) beide unterschiedliche Größen haben (15 und 18 Zoll)?

Ich bedanke mich vorab für jede hilfreiche Antwort

Gruß
Wolfgang
zucker
Inventar
#2 erstellt: 25. Mai 2009, 18:39
Hallo Wolfgang,

ein normer Balancesteller arbeitet vom Prinzip her wie ein Volumensteller, wobei ein Tandempoti eingesetzt wird, welches antiparallel betrieben wird. Beide Mittelabgriffe geben das Signal aus, an jeweils 2 entgegengesetzten Enden kommt Masse, die anderen beiden Enden werden mit dem Signal belegt.
Da man beim Rechtsdreh den rechten Kanal lauter bekommt will, muß dieses Poti defacto den Masseanschluß an seinem linken Ende bekommen, das Signal an seinem rechten Ende. Die andere Potiebene (für den linken Kanal) wird genau entgegengesetzt beschalten.

Etwa anders ist die Beschaltung bei einem PanPot. Dort kommt das Signal an den Mittelabgriff und rechts und links die beiden anzusteuernden Kanäle dran.
ehemals_Mwf
Inventar
#3 erstellt: 26. Mai 2009, 02:07

wp48 schrieb:
.. Kann ich die an je einen Kanal einer alten Stereoendstufe hängen und mit dem Balanceregler den Wirkungsgradunterschied ausgleichen?


Ja.

Natürlich nicht perfekt, insbesondere an der Leistungsgrenze von Amp und Treibern werden sich die Unterschiede dann doch wieder zeigen.
Aber bis dahin ist es zumindest einen Versuch wert.


Gruss,
Michael
Crazylegz
Stammgast
#4 erstellt: 26. Mai 2009, 08:32
Der Wirkungsgrad ist ja auch Frequenzabhängig, soweit ich weiß.
Du müsstest es also bei einem gewissen Frequenzband ziemlich gut hinbekommen, was aber nicht heißen muss dass es im ganzen Frequenzband gut ist.

...der Unterschied des Wirkungsgrad bei einzelnen Frequenzen müsste ja den "Klang" eines Lautsprechers ausmachen.
wp48
Stammgast
#5 erstellt: 26. Mai 2009, 10:12
Hallo zusammen,

erstmal vielenDank für die Antworten!

@zucker:

Das ist offenbar eine sachlich sehr fundierte Antwort. Mir fehlen die Grundkenntnisse, um sie bis ins Detail nachvollziehen zu können, aber habe ich dich insofern richtig verstanden: bei einem Volumensteller möchte man auf beiden Kanälen einen möglichst präzisen Gleichlauf (nennt man das so?) erreichen, während man mit einem Balanceregler sozusagen das Gegenteil erreichen will, nämlich ungleiche Signalstärken auf beiden Kanälen (aber das sicher auch möglichst präzise)? Demnach wäre ein Balanceregler also nicht anderes als ein Lautstäkesteller mit quasi gegenteilig definierter Funktionalität?

@Michael und Crazylegz:

Nun, ich hoffe, nicht bis an die Leistungsgrenze von Treibern und Amp zu kommen. Wenn ich nur ein Basschassis über einen Kanal des Amps betreibe, müsste der auf dieser Seite mehr Leistung abgeben, um dieselbe Lautstärke zu erreichen, als wenn sich die Last auf beide Kanäle und zwei Chassis verteilt (so meine Überlegung). Andersrum ausgedrückt: Wenn zwei Bässe arbeiten, muss keiner von beiden soviel schuften, als wenn er alleine wäre, auch wenn die Arbeit aufgrund des unterschiedlichen Wirkungsgrads ungleich verteilt ist. Und da das Frequenzband ja nur von ca. 30 bis 100Hz reicht (nun ja, immerhin knapp zwei Oktaven), könnte das also vielleicht hinhauen.

Über einen solchen Aufbau habe ich vorher noch nie nachgedacht noch darüber gelesen. Ich wollte nur nichts kaputtmachen, indem ich einfach drauflosprobiere, denn: unverhofft kommt oft! Also lieber mal die Fachleute fragen ...

Nochmals vielen Dank an euch!

Grüße
Wolfgang
zucker
Inventar
#6 erstellt: 26. Mai 2009, 11:22
Hallo Wolfgang,


bei einem Volumensteller möchte man auf beiden Kanälen einen möglichst präzisen Gleichlauf (nennt man das so?) erreichen, während man mit einem Balanceregler sozusagen das Gegenteil erreichen will, nämlich ungleiche Signalstärken auf beiden Kanälen (aber das sicher auch möglichst präzise)?


Das ist soweit korrekt, wobei der Bal Steller auch einen guten Gleichlauf haben muß, denn sonst ist die Mittelstellung des Potis nicht unbedingt gleiche Signalstärke für beide Kanäle oder unterwegs kommt es zu Schwankungen.

Du hast eine Last mit 4R und eine Last mit 8R, beide kommen an eine 2 Kanalendstufe und werden mit einem gleichhohem Signal angefahren.
Du willst nun also wissen, wo der Balancesteller stehen müßte, um beide Lasten gleichmäßig laut erscheinen zu lassen?
So ganz spontan schreib ich da mal - man hört es.

Man kann das aber natürlich auch berechnen - willst Du das wiklich?
wp48
Stammgast
#7 erstellt: 26. Mai 2009, 20:40
Hallo zucker,


zucker schrieb:
Du hast eine Last mit 4R und eine Last mit 8R, beide kommen an eine 2 Kanalendstufe und werden mit einem gleichhohem Signal angefahren.
Du willst nun also wissen, wo der Balancesteller stehen müßte, um beide Lasten gleichmäßig laut erscheinen zu lassen?


Nö, will ich nicht; wenn sich das gleich laut anhört, ist es mir $#?%&$$egal, wo der Balancesteller steht; dann bin ich zufrieden!



So ganz spontan schreib ich da mal - man hört es.

D'accord!


Man kann das aber natürlich auch berechnen - willst Du das wiklich?


Na, ich doch nicht. Aber wenn du das mal vormachen willst, komme ich staunen ...


Wie ich schon sagte: ich wollte bloß nichts kaputtmachen, bei so einer exotischen Konstellation ...

Noch'n Gruß
Wolfgang
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