Kompletter Vorverstärker auf einem Chip

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Awag
Stammgast
#1 erstellt: 21. Okt 2008, 18:28
Beim Stöbern in div. Schaltplänen von AVR-Receivern stieß ich auf ein sehr interessantes IC, den NJW1197 von JRC. Dieses IC ist bspw. im AVR 347/345 usw. von Harmann Kardon verbaut, aber auch andere Hersteller wie Denon verbauen diesen Chip in ihren (hochwertigen) AVR's. Der Chip beinhaltet die komplette Quellenwahl+Rec.-Out incl. zweier 8-Kanal-Eingänge. Alles wird auf einen 8-Kanaligen Ausgang geroutet, wobei jeder der Ausgänge eine eigene Laustärkeregelung besitzt. Die technischen Daten lesen sich ganz ordentlich. Man benötigt für die Realisierung eines Vorverstärkers also ledigklich einen Mikroprozessor und für die Ausgänge ein paar Treiber. Alle Eingänge lassen sich einfach ohne Puffer ansteuern. Hier das Datenblatt: http://datasheet.digchip.com/330/330-62361-NJW1197A.pdf.

Wäre sicher mal ein interessantes Projekt. Hätte ich mehr Zeit, mich würde es reizen, mal wieder einen Pic zu programmieren... Dachte nur, falls es jemanden interessiert, poste ich Ganze mal.


[Beitrag von Awag am 21. Okt 2008, 18:30 bearbeitet]
Stampede
Inventar
#2 erstellt: 21. Okt 2008, 19:11
Ein wirklich sehr interessanter Chip. Kennst du eine Bezugsquelle sodass man das Ding mal testen kann?
Awag
Stammgast
#3 erstellt: 21. Okt 2008, 19:23

Stampede schrieb:
Ein wirklich sehr interessanter Chip. Kennst du eine Bezugsquelle sodass man das Ding mal testen kann?


Hallo Stampede, war gerade eben auf Deiner Projektseite. Respekt. Kann mir vorstellen, dass Dich das IC interessiert. Ich kam noch nicht dazu, mich näher zu informieren. Man kann den Chip sicher als Ersatzteil über Denon oder Harman Kardon beziehen, was aber nicht billig sein dürfte. Ich glaube, der Chip liegt bei Großabnahme bei ca. 8EURO. Vielleicht kann man sich wegen Samples direkt an den Hersteller wenden. Über diesen Weg habe ich mir schon einiges bei div. Herstellern besorgen können.


[Beitrag von Awag am 21. Okt 2008, 19:24 bearbeitet]
Awag
Stammgast
#4 erstellt: 22. Okt 2008, 15:22
So, ich habe jetzt mal ein paar Samples bestellt. Mal sehen, ob die sich regen...:)
Kay*
Inventar
#5 erstellt: 22. Okt 2008, 16:18
Wo steht im Datenblatt vom NJW1197A etwas zum
"Gain Matching Between Channels"?
Attenuation Error ±1 dB darf/kann es ja wohl nicht sein.

Wenn ich einen 8-Channel Analog Volume Control-Baustein
bräuchte, wäre der CS3318 die erste Wahl.
Bräuchte ich dann noch analoge Schalter, SSM2404.
Awag
Stammgast
#6 erstellt: 22. Okt 2008, 16:45
Ja, natürlich, es gibt bessere Chips, wenn es um technische Daten geht, und wenn wir wollten, würden uns noch mehr als die von Dir genannten Chips einfallen. Allerdings kenne ich keinen, der solche Funktionen auf einem Cip vereint, dann noch so einfach zu programmieren ist und mit solch minimalem Verdrahtungsaufwand auskommt. Aber ich kenne auch nicht alles. Ich finde ihn halt interessant, das ist alles. Im übrigen habe ich schon einen Harman Kardon, der den Cip drin hat über externe Endstufen gehört. Also schlecht klingt jedenfalls anders... Und ich kann mich an Zeiten erinnern, da wäre man gekreuzigt worden, wenn man nur über analoge Schalter, sei es jetzt ein IC von Analog Devices oder sonst wen, als Anternative zu Relais nachdachte. Die Zeiten ändern sich.:)


[Beitrag von Awag am 22. Okt 2008, 16:48 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#7 erstellt: 22. Okt 2008, 17:25

und mit solch minimalem Verdrahtungsaufwand auskommt


ich kann QFP-100 löten, du auch?
Awag
Stammgast
#8 erstellt: 22. Okt 2008, 17:56
Naja, der CS3318 ist ja auch nicht gerade ein konventionelles IC und benötigt zudem für die Ansteuerung ein 3,3V-Interface usw. Aber ich weiß auch nicht, was Du willst: soll ich den Mod bitten, den Thread zu löschen, weil es solch ein idiotische Idee ist? Wer sich nicht zutraut, solch ein IC zu verlöten, muss sich halt etwas anderes suchen, es gibt doch genug Projekte rund um digitale Potis zu finden.
Kay*
Inventar
#9 erstellt: 22. Okt 2008, 19:16
.. und ich verstehe dein Problem nicht.

Warum den Thread löschen,
nur weil ich den Chip nicht unbedingt einsetzen würde?


weil es solch ein idiotische Idee ist?


auch eine solche Meinung könnte man vertreten,
da heute "fast" alles digital ist.


[Beitrag von Kay* am 22. Okt 2008, 19:18 bearbeitet]
Stampede
Inventar
#10 erstellt: 22. Okt 2008, 19:31
Wo kann man die samplen? Ich hätte da auch Interesse an einem Testobjekt.


und wenn wir wollten, würden uns noch mehr als die von Dir genannten Chips einfallen

Zum Beispiel? Mich würden paar gute analoge Multiplexer interessieren...

Gruß
Stefan
Awag
Stammgast
#11 erstellt: 22. Okt 2008, 19:42

Kay* schrieb:
.. und ich verstehe dein Problem nicht.


Ich dachte, Du hättest eins. Du hast natürlich recht damit, dass das Teil nicht so einfach zu löten ist, ganz zu Schweigen vom Selberätzen einer Platine. Aber dafür gibt es Lötadapter mit schon verzinnten Pads. Die habe ich schon öfter eingesetzt. Für einen QFP100-Adapter zahlt man ca. 8EURO incl. Versand und fürs Experimentieren reicht es. Ich bin wirklich neugierig, wie sich solch ein Teil schlägt. Aber ich will mich hier auch nicht aufblähen, ich wollte nur ein wirklich interessantes IC für den Audiobereich vorstellen.
Black-Chicken
Stammgast
#12 erstellt: 22. Okt 2008, 21:26
Hallo,

@ Awag:

Danke für die Vorstellung des Bausteins. Ich wusste bisher nicht das solch hochintegrierte Lösungen existieren und konnte so meinen Horizont ein Stück weit erweitern. Ich verfolge den Faden auch weiterhin mit großem Interresse, es ist recht spannend was daraus entstehen könnte.

Im übrigen finde ich persönlich nicht, dass du dich hiermit "aufblähst". Schliesslich hast du ja nicht geschrieben dass du den Chip höchstpersönlich selbst entwickelt hast !

Gruß
Christoph
Kay*
Inventar
#13 erstellt: 22. Okt 2008, 22:45

ich wollte nur ein wirklich interessantes IC für
den Audiobereich vorstellen.

Dafür bin auch ich dir dankbar,

Für mich ist aber ein Forum dazu da, auch kontrovers
zu diskutieren.

Für mich würde sich der Aufwand des Selbstbauens lohnen,
wenn man denn überhaupt einen analogen Schalter braucht,
nur auf höchstem Niveau, .. und mit maximaler Flexibilität.
Denn Preis der Steine spielt gegenüber dem Gesamtaufwand
eine eher nebensächliche Rolle (wenn man nicht gerade auf
dem von mir genannten Analog Devices aufsetzt ).

Stefan,
wenn es keine hochintegrierte Lösung sein muss/soll,
Elektor hatte seinerzeit die Standard-40XX-Muxer hoffähig
gemacht. Von diesen Steinen gibt's nochmals verbesserte
Exemplare, z.B. LC4966 für 4066, wenn ich recht erinnere
(Sanyo, Toshiba, usw. haben diverse Steine im Angebot).
Aber immer nur Ströme schalten, wenn's gut werden soll!
tiki
Inventar
#14 erstellt: 23. Okt 2008, 13:32

Kay* schrieb:
Aber immer nur Ströme schalten, wenn's gut werden soll!

Der charge injection wegen, oder gibt es dafür noch andere Gründe? Dagegen spricht der inkonstante Ron über die Aussteuerung. -> Kompromiss?
Kay*
Inventar
#15 erstellt: 23. Okt 2008, 14:12
Timo,

Dagegen spricht der inkonstante Ron über die Aussteuerung

wieso "dagegen"?
Ich meine "dafür", weil, wenn man den relativ niederohmigen
Fet in Reihe eines 10k am invertierenden OP-Eingang betreibt,
spielt Delta-Rds-On nur noch eine geringe Rolle.
Dieses ist zumindest die Argumtentation von Elektor
seinerzeit gewesen und die Mess-Daten sprachen für sich.
tiki
Inventar
#16 erstellt: 23. Okt 2008, 20:05
Ich spruch doch auch von inkonstant, also dR/dUe. Solange die Differenzen klein bleiben, ist alles in Butter.
Angenommen, man schaltet 100µA, der switch hat ein wirksames dR von 0,1Ohm (flatness) bei einer Signalspannung von 100mV.
100µA*0,1Ohm=10µV -> -80dB, nicht doll, anderenfalls steht dR im Verhältnis zum Eingangs-R des nachfolgenden Verstärkers, z.B. 10k, macht -100dB, schon besser. Oder rechne ich falsch?
Awag
Stammgast
#17 erstellt: 23. Okt 2008, 20:52

Stampede schrieb:
Wo kann man die samplen? Ich hätte da auch Interesse an einem Testobjekt.


und wenn wir wollten, würden uns noch mehr als die von Dir genannten Chips einfallen

Zum Beispiel? Mich würden paar gute analoge Multiplexer interessieren...

Gruß
Stefan


Ich habe direkt bei JRC Samples bestellt und auch mittlerweile eine Bestätigung. Ob jetzt tatsächlich etwas kommt, bleibt abzuwarten.

An Analogschaltern gibt es ja mittlerweile eine kaum überschaubare Anzahl, denn fast alle Hersteller bieten welche an, auch wirkliche Neuentwicklungen neben den 40er-Derivaten. Einfach mal googlen. Ist wohl auch ein Boom zur Zeit, da massenhaft verschiedene Geräte auf den Markt kommen. Interessant ist vielleicht noch ein gut erhältliches Teil, zu welchem sogar für den Audiobereich relevante Werte angegeben werden: TC9183, wird häufig in Audioschaltungen eingesetzt.


[Beitrag von Awag am 23. Okt 2008, 20:53 bearbeitet]
rebel4life
Inventar
#18 erstellt: 25. Okt 2008, 12:23

Awag schrieb:
solch ein IC zu verlöten, muss sich halt etwas anderes suchen, .

Das sollte nicht zu schwer sein, ätzen ist klar, dann einfach noch den IC aufsetzen, Lötpaste ist klar und dann mit Heißluft und schon fertig.
Injen
Stammgast
#19 erstellt: 25. Okt 2008, 16:33
Hi!

Dazu musste aber auch Lötpaste und Heißluft haben

Gruß Manuel
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