Hilfe mein Phonokabel brummt

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joba
Stammgast
#1 erstellt: 16. Okt 2008, 21:29
Hallo,

ich habe obiges Problem. Nachdem ich bei meinem Dual 704 das alte Dinkabel gegen ein RG58 mit Cinch (Stecker selbst gelötet) gewechselt hatte, gab es einen fiesen Brumm. Da er auch vorhanden war, wenn der 704 gar nicht am Stromnetz war habe ich die Kabel wieder abgebaut und einmal ohne Anschluß an den Plattenspieler an den Verstärker angeschlossen. Siehe da gleicher Brumm. liegt also vermutlich am kabel. Je näher ich es z.b. an ein netzkabel lege desto stärker wird der brumm. ungenügende schirmung? was habe ich falsch gemacht. könnt ihr mir vllt helfen?

vielen dank

joba
tholan
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 17. Okt 2008, 01:40
Da ist wohl die Erde ab an Deinem Kabel.
joba
Stammgast
#3 erstellt: 17. Okt 2008, 09:51
verstehe ich nicht so ganz. ich habe je kabel 2 leiter. die innere litze und die äußere schirmung (koaxial). den äußeren schirm habe ich als masse (ground?) verwendet. also an den ring des RCA gelötet. die innere litze somot also mit dem stift verbunden. sollte die masse ab sein, dann fehlt doch die rückleitung und der kanal sollte dann tot sein?
pacificblue
Stammgast
#4 erstellt: 17. Okt 2008, 11:18
Hast Du das Brummen auch, wenn das Kabel nur auf einem Kanal angeschlossen ist? Wenn nicht, dann hilft es wahrscheinlich, wenn Du die Masse bei einem Kanal auf einer Seite ablötest. Am besten auf der Plattenspielerseite und dann entsprechend markieren. Nicht beidseitig ablöten, sonst fehlt die Schirmung.

Bei fertigen Plattenspielerkabeln gibt es oft einen zusätzlichen Draht, der an Masseschrauben angeschlossen wird, die an beiden Geräten vorgesehen sein sollten. Wenn der Plattenspieler noch DIN-Stecker hatte, fehlt die Schraube da wahrscheinlich und der Draht muss an Masse gelötet werden. Dann kann die Masse im Cinch-Kabel auf beiden Kanälen einseitig unterbrochen werden.
tholan
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 17. Okt 2008, 11:33
Wenn Du sicher bist, alles richtig gelötet zu haben und es brummt immer noch,
dann verbinde einfach mal die Kabelmasse mit der Gehäusemasse.
Viele Verstärker haben dafür extra eine Schraube mit Mutter aus dem Gehäuse
gucken. Dann solte es aufhören zu brummen.
Das Brummen, das Du soweit hörst, sind die berühmten 50Hz Netzbrummen,
die in den offenen, sehr hochohmigen Eingang eines Phonoverstärkers
induziert werden. Das angeschlossene Kabel wirkt dann als Antenne
Ohne Abschlußwiderstand können die nicht abgeleitet werden
und werden somit verstärkt.
Rattensack
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 17. Okt 2008, 11:49
Im 704 gibt es einen "Kurzschließer". Da drin enden die Kabel vom Tonarm, unter Anderem ein grünes, ein blaues und ein schwarzes. Grün und schwarz sind miteinander verbunden. Wenn du auch den blauen mit den beiden verbindest, sollte das Brummen weg sein. NICHT den blauen umlöten, sondern eine Brücke von grün nach blau löten.

Nachtrag: Wenn dieser Kurzschließer in Ordnung ist, und du nicht dran rumgefummelt hast, dürfte nix brummen, so lange der Tonarm in Ruhestellung ist. Denn dann ist die Kabelage kurzgeschlossen.


[Beitrag von Rattensack am 17. Okt 2008, 11:59 bearbeitet]
tholan
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 17. Okt 2008, 12:05
Damit hättest Du dann Erde, Schirm und beide negativen Phasen im Plattenspieler
zusammengenagelt.
Das sollte funktionieren
Rattensack
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 17. Okt 2008, 12:15

tholan schrieb:
Damit hättest Du dann Erde, Schirm und beide negativen Phasen im Plattenspieler
zusammengenagelt.
Das sollte funktionieren :)

Das ist der Zustand, in dem Dual die Dreher ausgeliefert hat, wenn Cinchkabel dran waren. Bei DIN fehlte die Brücke.
tholan
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 17. Okt 2008, 12:34
Kann das eigentlich Vorteile haben, wenn ich Schirm und das, was sich da Masse nennt
(die verbundenen Phasen) erst im Verstärker zusammenführe?
Ganz Aberglaube kanns ja wohl nicht sein, wenns von den Herstellern schon so vorgesehen wurde.
joba
Stammgast
#10 erstellt: 17. Okt 2008, 14:31
Danke für die vielen antworten. die gehäusemasse vom 704 hatte ich mit der Masse des Verstärkes durch separates kabel verbunden (wie es auch in der Dual Umbauanleitung angegeben ist). gebrummt hat es trotzdem und auch wenn der PS gar nicht am stromnetz hängt. also mit gezogenem netzstecker. deswegen hatte ich den verdacht, dass es vllt am kabel selber liegt. ich habe es deswegen wieder vom PS entfernt und so noch einmal an den Verstärker gesteckt (kabel hat übriggens an der einen seite cinch und auf der anderen flachstecker). das kabel ist also an der seite mit den flachsteckern nicht mit dem PS verbunden und ich habe ein starkes brummen. liegt das an der erwähnten "antennenfunktion"?

joba
tholan
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 17. Okt 2008, 16:12


liegt das an der erwähnten "antennenfunktion"?

..na sicher.
Mach doch einfach mal, was Rattensack gesagt hat:


...eine Brücke von grün nach blau löten.

Wenns dann noch brummt, hast Du die Erde nicht richtig
mit dem Verstärker verbunden.
Bertl100
Inventar
#12 erstellt: 17. Okt 2008, 17:07
Hallo!

Miss doch mal nach, ob wirklich der Schirm sauber mit dem Außenring des Cinch-Steckers verbunden ist.
Falls ja, ist wohl das Kabel zu schlecht geschirmt.
Ist denn das Schirmmass eines RG58 Kabels wirklich mit dem eines guten NF-Kabels vergleichbar? Ich vermute nicht!
RG58 ist übrigens nicht gleich RG58!

Gruß
Bernhard



PS: wenn nur der Innenleiter angeklemmt ist am Cinch-Stecker und die Masse nicht, dann fehlt zwar der Rückleiter. Folge ist aber mit 100%iger Sicherheit ein starkes Brummen.
tholan
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 17. Okt 2008, 19:22


Ist denn das Schirmmass eines RG58 Kabels wirklich mit dem eines guten NF-Kabels vergleichbar? Ich vermute nicht!

Das sind die Feinheiten.
Erstmal muß überaupt der Kreis geschlossen sein,
sprich: Wenn die Leitung vernünftig angepasst ist und das sollte sie, wenn die Erde endlich richtig angeschlossen ist,
dann wird der höchste Brummanteil sowieso schon über den
Eingangswiderstand des Preamps "vernichtet".
Danach kann man dann Geld ausgeben für "sauerstoffreie
Ölmann-Kabel", wenn manns braucht.
Bertl100
Inventar
#14 erstellt: 17. Okt 2008, 22:08
Hallo!

nun, ich glaube nicht, dass man für gutes Schirmmass zu Ölmann greifen muss. Es ist aber in der Tat schwer geworden, gut geschirmte Standardkabel zu bekommen.

Mein Gedankengang: Wenn das andere Ende des Cinchkabels offen ist, der Schirm angeschlossen ist und das Schirmmaß des Kabel ok ist, dann dürfte es eigentlich nicht signifikant brummen. Vorausgesetzt das Ende liegt nicht direkt neben einem Netzkabel.

Gruß
Bernhard


[Beitrag von Bertl100 am 17. Okt 2008, 22:18 bearbeitet]
joba
Stammgast
#15 erstellt: 17. Okt 2008, 23:23
Vielen Dank für die vielen Tipps. Ich werde am WE mal Rattensacks Tipp in die Tat umsetzen. Hoffentlich bekomme ich so wenigstens den 704 in den Griff.
Angeregt durch meine Erfahrung mit dem Phonokabel habe ich heute abend aber mal alle meine Cinchkabel getestet. Es sind alles beipackstrippen, wobei eine die mal bei einem Philips CD Player (Ich glaube CD650, war seinerzeit referenz bei audio und sündhaft teuer) dabei war einen ganz guten eindruck macht.
das ergebnis hat mich echt geschockt. bis auf das philipskabel waren alle kabel mehr oder weniger brummanfällig je nachdem ob sie in der nähe vom netzkabel lagen bzw das brummen hat sich dann meistens durch umlegen der kabel verändert. das kann es ja nun wirklich nicht sein. ich muß anscheinend in neue kabel investieren.
kennt jemand die kabel von thoman oder sonstige gut geschirmte, die mir finanziell nicht die schuhe ausziehen.

joba
Bertl100
Inventar
#16 erstellt: 18. Okt 2008, 10:07
Hallo!


das ergebnis hat mich echt geschockt. bis auf das philipskabel waren alle kabel mehr oder weniger brummanfällig je nachdem ob sie in der nähe vom netzkabel lagen

Leider hast du recht. Standard Cinch Kabel sind heutzutage quasi ungeschirmt. Der Schirm läuft oft nur außen entlang, umschlingt dabei nicht die Seele.
Tja, den meisten Leuten fällt wohl so ein Mist nicht auf, bessere Schirmung wäre nämlich auch nicht so viel teurer.

Hebe also das Original Dual Kabel gut auf!
Ich habe mal versucht, ein neues Kabel (gleichen Durchmessers, damit es in die Zugentlastung paßt) in einen Dual-Dreher zu bauen. Fazit: Ich fand keines, das auch nur ANNÄHERND so gut geschirmt, wie das Original Dual.

Gruß
Bernhard
tholan
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 18. Okt 2008, 11:43
Mooargen,
ich frag mich langsam, was ihr "Brummen" nennt.
Bis jetzt dachte ich noch, Du hättest da eine offene Leitung.
Wenn Du richtige Kraftstromleitungen in der Nähe hast,
dann hast Du sicher ein Problem bei einem Magnetplattenspieler.
Da kannst Du dann schirmen, bis der Arzt kommt mit garantiert wenig Erfolg.
Da könnte man an einen echten symmetrischen Entzerrer/Vorverstärker
denken, da zweiphasige Signalübertragung wesentlich störsicherer ist.
Vielleicht solltest Du mal gucken, wo in Euerem Haus die Versorgungsleitungen
liegen und ggf. Deine Anlage in eine andere Ecke stellen.
Das wär der preiswerte Tip.
Was mir noch so als Schnapsidee eingefallen ist:
Man könnte die positiven Phasen am Abnehmer mal zusammennageln und das
gegenphasige Signal nutzen. Vielleicht macht das ja ein bischen was.
joba
Stammgast
#18 erstellt: 18. Okt 2008, 18:07
hey tholan,

ich weiss zwar nicht was du mit kraftstromleitung meinst aber in meinem fall handelst es sich nur um die normalen netzkabel der geräte, die ja zwangsläufig irgendwo hinter der anoage liegen und mal mehr oder weniger in der nähe der cinchkabel verlaufen. stärke des brumms ist dann eben davon abhängig wie nah die kabel beiander verlaufen. das ist wohl lausige qualität. ich denke ich werde meine anlage komplett mit den grünen cinchkabel von reichelt verkabeln und mir daraus auch ein phonokabel bauen indem ich ich die cinchstecker auf der einen seite durch flachstecker ersetze, dann habe ich wenigstens erst einmal eine gescheite schirmung. wenns dann immer noch brummt ...

viele grüße

joba
Uwe_Mettmann
Inventar
#19 erstellt: 18. Okt 2008, 20:21

joba schrieb:
das ist wohl lausige qualität. ich denke ich werde meine anlage komplett mit den grünen cinchkabel von reichelt verkabeln und mir daraus auch ein phonokabel bauen indem ich ich die cinchstecker auf der einen seite durch flachstecker ersetze, dann habe ich wenigstens erst einmal eine gescheite schirmung.

Die Qualität des RG 58 reicht dicke aus. Wenn nur das Kabel angeschlossen ist, kommt das Brummen davon, dass das eine Ende offen ist. Wenn Du dort den Innenleiter und den Außenleiter über einen 1 kOhm Widerstand miteinander verbindest, wird auch das Brummen weg sein.

Wenn das Kabel am Tonabnehmer angeschlossen ist, ist das Kabel ja auch nicht offen.


Gruß

Uwe
tholan
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 19. Okt 2008, 11:26
Hi,
normale, runde Koaxialleitung sollte schon mindestens einen rundum geflochtenen Schirm haben
und somit auch für Audiosignalleitung geeignet sein.
Der Effekt, den man mit der "Koaxialität", bzw. der "Gleichachsigkeit" erzielen möchte,
nämlich einen definierten Wellenwiderstand vom 50, bzw. 75Ohm zu erhalten,
spielt in der Audiotechnik bestenfalls bei digitaler Signalübertragung (SPDIF, AES/EBU)eine Rolle.
Man kanns also nehmen, wenn nix anderes da ist.
Was den Strom betrifft:
Der Strom eines Leiters, der sich in der Nähe deines Audiokabels befindet,
verhält sich proportional zum induzierten Strom in Deinem Audiokabel.
Ums noch einfacher zu sagen: Ist die Hausanschlußleitung, durch die wahrscheinlich ständig
kräftig Strom fließt in der Nähe deines Tonabnehmers, dann wird mehr Energie induziert,
als läge da nur die Anschlußleitung für z.B. deinem Tuner mit ein paar Milliampere.
Dieses Brummen ist dann wesentlich schwerer wieder aus der Leitung zu kriegen
und wegen der geringen Frequenz wirkt die Abschirmung auch kaum noch.
Die Schirmdämpfung einer Leitung ist Frequenzabhängig und nimmt gewaltig ab, wenns in den
Niederfrequenzbereich (50Hz) geht.
Wenn denn Dein Brummproblem wirklich nicht an unsauberer Verkabelung liegt,
wär das halt auch noch ein Tip.
Sunny23
Gesperrt
#21 erstellt: 22. Okt 2008, 20:51
Ich habe auch dieses Problem.Wenn man ein Kabel an den Phono Eingang anschliesst, dann brummt es.Und zwar jegal ob am anderen Ende was angeschlossen ist oder nicht.Der Kabel aleine verursacht das Brummen.
Ich verstehe nicht wie dieses Brummen entsteht.Wenn man den Kabel anders plaziert dann wird es kleiner oder grösser.

"phono levels are so low that it is easy to pick-up hum from all kinds of sources (TV, power supplies etc.) but moving things around is the best way to find it."

Genauso ist es.Das war vermutlich der Fernseher in meinem Fall.


[Beitrag von Sunny23 am 22. Okt 2008, 22:59 bearbeitet]
joba
Stammgast
#22 erstellt: 22. Okt 2008, 23:05
Hallo miteinander,

also ich habe das brummen in der mittlerweile im griff. zum einen habe ich die netzkabel meiner geräte etwas sauberer verlegt (sprich ich hba den kabelverhau hinter meinen geräten geordnet) und habe entsprechend der bauanleitung von dual die massen im PS getrennt. fragt nicht was genau und warum. habe einfach genua das was bei dual für den anschluß von cinch empfohlen wird gemacht. ergebnis kein probleme mehr. ich hoffe das das auch dauerhaft so bleibt.

@sunny23: ich bin wirklich kein fachmann auf dem gebiet, aber eines habe ich gelernt, dass viele beipackstrippen ziemlicher murks sind und offensichtlich sehr empfindlich gegen netzbrummen. vernünftige kabel für wenig geld scheint es aber bei reichelt zu geben.

viele grüße

joba
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