LM3886 oder LM3875?

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Chekaaa
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Sep 2008, 17:42
hallo!

ich habe vor, mir mit einem der o.g. ICs eine kleine endstufe aufzubauen. nun weiß ich aber nicht, welches der beiden ICs für meine anwendung geeignet wäre da ich überhaupt nicht weiß, wo genau der unterschied liegt. aus dem datenblatt werd ich leider auch nicht schlauer, deswegen bitte nicht dorthin verweisen.

so wie ich das interpretiere, ist der LM3875 eher was für 8ohm-lasten, der LM3886 auch was für 4ohm?!
die lautsprecher die angeschlossen werden sollen, haben 4ohm.

wäre nett wenn mir jemand den unterschied den beiden ICs erläutern könnte :-)

grüße
pacificblue
Stammgast
#2 erstellt: 29. Sep 2008, 21:03
Beide ICs können 4 Ohm treiben. Dabei darf nur die Versorgungsspannung nicht zu hoch sein. ±25V für den LM3875 und ±26V für den LM3886 sollte man da unter Last möglichst nicht überschreiten. Mit Trafos, die maximal 2x20-22V Nennspannung rausgeben, kommt man klar, wenn die Siebkapazität im Netzteil nicht zu groß ist. Im Zweifelsfall lieber 2x18V nehmen.

Ein Vorteil für den LM3886 liegt in einer ca. 20% höheren Ausgangsleistung, bei der gleichen Versorgungsspannung, die man in der Praxis aber kaum bemerken wird (~1,6dB lauter). Ein anderer Vorteil ist die 60% höhere Stromlieferfähigkeit, die speziell beim Betrieb an 4 Ohm schon ganz praktisch sein kann. Dazu kommt eine Muting-Schaltung, mit der man Ein- und Ausschaltknacken unterdrücken kann.

Vorteil für den LM3875 ist die einfachere Beschaltung, weil die Muting-Schaltung wegfällt. Beim LM3886 muss man da mindestens einen Widerstand anschließen, weil der IC sonst immer stumm geschaltet ist. Außerdem hat der LM3875 einen Plus-Anschluss weniger und braucht keinen eigenen Masseanschluss.

Klanglich sind die Unterschiede gering. Die meisten Leute, die beide gehört haben, finden der LM3886 klingt neutraler, der LM3875 wärmer.


[Beitrag von pacificblue am 29. Sep 2008, 21:07 bearbeitet]
Chekaaa
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Okt 2008, 19:58
hey pacificblue!

danke für die schnelle und kompetente antwort, jetzt bin ich schlauer :-)
ich denke dann wäre der LM3886 für meine anwendung (boxen mit 4ohm impedanz) der geeignetere von beiden. die aussenbeschaltung unterscheidet sich ja nicht zu sehr, ich denke der geringe mehraufwand ist es mir wert.

nur, könntest du mir erklären, wie du das mit der siebkapazität bei 20-22V~ meinst, also dass diese nicht zu groß sein soll?
ich gehe eigentlich davon aus, dass die siebung (somit ja auch die pufferung) so groß wie möglich sein soll damit für die bässe auch noch genügend leistungsreserven vorhanden sind?
ich habe ohnehin vor, die spannungsversorgung stabilisiert aufzubauen oder hat das damit nichts zu tun?
dachte so an ±30V (was wären die vorzüge von ±26V wie du es vorschlägst)?

wie verhält es sich klanglich wenn man pro monokanal 2 x LM3886 parallel oder in gegentakt schaltet, was wäre die bessere variante?

ich überlege, zur klang-/lautstärkeregelung den TDA1524 zu nehmen, kannst du über das IC was berichten?

danke schonmal :-)

grüße
Stampede
Inventar
#4 erstellt: 07. Okt 2008, 10:07
Hi,


ich überlege, zur klang-/lautstärkeregelung den TDA1524 zu nehmen, kannst du über das IC was berichten?

Nimm das Teil lieber nicht. Der rauscht wie Sau, und klanglich gibt der auch nicht viel her. Der LM3886 ist ganz ordentlich, mit dem TDA machst du dir das Gesamtsystem kapputt

Gruß
Kay*
Inventar
#5 erstellt: 07. Okt 2008, 20:06

zur klang-/lautstärkeregelung den TDA1524


nur dann, wenn's nicht anderes geht,
sprich, du brauchst eine gleichspannungsgesteuerte Regelung,
sonst NICHT!
pacificblue
Stammgast
#6 erstellt: 07. Okt 2008, 21:25

Chekaaa schrieb:
ich denke dann wäre der LM3886 für meine anwendung (boxen mit 4ohm impedanz) der geeignetere von beiden.


Chekaaa schrieb:
wie verhält es sich klanglich wenn man pro monokanal 2 x LM3886 parallel oder in gegentakt schaltet, was wäre die bessere variante?

Bei 4-Ohm Boxen funktioniert Gegentakt- also Brückenschaltung nicht mit dem LM3886. Der IC "sieht" dann nur noch die halbe Impedanz und wird überlastet. Klanglich sind Unterschiede zwischen Einzelbetrieb und Parallelschaltung nicht vorhanden. Der Brückenschaltung wird ein strafferer Bass nachgesagt.


Chekaaa schrieb:
nur, könntest du mir erklären, wie du das mit der siebkapazität bei 20-22V~ meinst, also dass diese nicht zu groß sein soll?
ich gehe eigentlich davon aus, dass die siebung (somit ja auch die pufferung) so groß wie möglich sein soll damit für die bässe auch noch genügend leistungsreserven vorhanden sind?
ich habe ohnehin vor, die spannungsversorgung stabilisiert aufzubauen oder hat das damit nichts zu tun?
dachte so an ±30V (was wären die vorzüge von ±26V wie du es vorschlägst)?

Meine Bemerkung bezog sich auf ein normales ungeregeltes Netzteil. Du hast recht, dass die Bässe dabei bis zu einem gewissen Punkt von höherer Siebkapazität profitieren. Ab ca. 30.000µF hört man dann keinen Unterschied mehr.

Mehr Siebkapazität bedeutet auch eine höhere Gleichspannung beim ungeregelten Netzteil und dann kommst Du bei den ICs schnell an die Überlastgrenze. Die Ausgangsspannung ergibt sich ja aus der Trafospannung minus Spannungsabfall am Gleichrichter und das Ganze mal 1,41. Bei "normaler" Siebkapazität bricht die unter Last dann um ungefähr 10% ein. Bei geschickter Konstruktion wirkt das fast, wie eine Sicherung für den Verstärker. Je größer die Siebkapazität, desto geringer der Einbruch und desto größer die Belastung für den IC. Um da gegenzusteuern muss also die Leerlaufspannung entsprechend niedriger sein.

Beim geregelten Netzteil sieht die Sache anders aus. Da steigt die Spannung nicht weiter als der Regler vorgibt. Dafür ist der Vorteil größerer Siebkondensatoren auch nicht so groß. Für so einen Verstärker macht das nicht viel Sinn. Kostet nur mehr Geld und macht die Sache größer, weil die Regler eine Menge Verlustleistung produzieren. Das heißt, man braucht noch mehr Kühlkörper und ein größeres Gehäuse.

±30 V ist bei 4 Ohm ziemlich viel für einen IC. Die vollisolierte Version LM3886TF kann die dabei entstehende Wärme nicht abführen. Die unisolierte Version LM3886T schafft das so gerade noch.

An dem Punkt macht Parallelschaltung Sinn. Damit verteilst Du die Leistung auf zwei ICs und jeder braucht nur die Hälfte an Wärme abführen. Dabei gibt es keinen Gewinn an Ausgangsleistung, nur an Stromreserve für Impulse.

Der Vorteil nur ±26V zu nehmen liegt darin, dass damit auch die vollisolierte Version in Einzelschaltung bei 4 Ohm noch gerade klarkommt.
Kay*
Inventar
#7 erstellt: 08. Okt 2008, 11:15

Du hast recht, dass die Bässe dabei bis zu einem gewissen Punkt von höherer Siebkapazität profitieren


ich würde eher, wenn Geld übrig ist, den Trafo 'ne Nummer stärker auslegen. Damit veringert sich die Differenz zwischen Leerlauf- und belaster Betriebsspannung.
xTr3Me
Inventar
#8 erstellt: 08. Okt 2008, 20:17
Hm ich würde mir auch gerne einen Gainclone bauen. Dachte da an 3886TF oder T?!
Kann mir jemand einen Shop empfehlen wo ich das ganze günstig als Kit bekommen kann?

http://www.chipamp.com/orders.shtml

da kostet das Kit 70€ inkl Versand und Steuer. Dazu kommt dann noch der Trafo und Gehäuse, Buchsen, Kabel, etc.

Was ist von diesem Angebot zu halten? Gibt es bessere?

Grüße,
xTr3Me
Stixx
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 09. Okt 2008, 19:25
Audiosector

Nicht günstiger, aber minimalistischer...
xTr3Me
Inventar
#10 erstellt: 09. Okt 2008, 19:53
Naja das dual mono classic kit ist dort schon günstiger, wäre eine überlegung wert. muss den amp wohl doch schon eher bauen als gedacht weil mein jetziger irgendwelche störgeräusche von sich gibt..
pacificblue
Stammgast
#11 erstellt: 09. Okt 2008, 21:10
Hier ist der Deutschlandvertrieb. Einen umfangreichen Werbethread dazu gibt es da.

Und hier gibt es ein Alternativangebot.
xTr3Me
Inventar
#12 erstellt: 09. Okt 2008, 21:15
Die Preise sind ne echte Frechheit.. für so wenig Bauteile so nen Preis.. 90€. Sehe ich gar nicht ein. Da kann man sich gleich nen T-Amp kaufen und fertig.
Kay*
Inventar
#13 erstellt: 09. Okt 2008, 21:30
wärest du imstande die Suchfunktion einzusetzen, hättest du hier im Forum auch eine günstigere Alternative gefunden
xTr3Me
Inventar
#14 erstellt: 09. Okt 2008, 21:33
gut das du lieber freundlich bist anstatt gleich nen link zu posten
spy-op
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 09. Okt 2008, 23:51
Hallo

Ich glaube Kay meinte diesen hier http://www.hifi-forum.de/viewthread-71-2739.html

Gruss
Dan
Kay*
Inventar
#16 erstellt: 10. Okt 2008, 09:59
ach, ich sehe gerade, dass Alternativangebot findet sich auch hier im Thread
xTr3Me
Inventar
#17 erstellt: 10. Okt 2008, 14:39
Naja alles Angebote sind zu teuer oder einfach beschissen.. am besten ist noch der Aufbau auf den Platinen von chipamp.com. Kostet dann eben etwa 100€ gesamt dafür passt der Aufbau und es schaut ordentlich aus. So frei verdrahtetes Gestümper kann doch jeder Anfänger... und so schauts dann auch aus.
Kay*
Inventar
#18 erstellt: 10. Okt 2008, 15:04

So frei verdrahtetes Gestümper kann doch jeder Anfänger..


ein qualitativ anständiger Aufbau auf Lochraster schafft
nur der Profi
schumpe
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 10. Okt 2008, 15:36
http://diyclub.biz/catalog/product_info.php?products_id=441

Das Board habe ich mal verbaut und war eigentlich sehr zufrieden. Preislich schwer zu toppen. Ich weiss allerdings nicht, wie hoch die Versandkosten mittlerweile sind.

Die Anleitung ist sehr spaerlich, aber dafuer ist das Board ja auch schon zusammengebaut.
Fuers Netzteil habe ich einfach Trafo, Gleichrichterbruecke und Elkos frei verdrahtet.

Kommunikation und Versand waren problemlos.


[Beitrag von schumpe am 10. Okt 2008, 15:37 bearbeitet]
xTr3Me
Inventar
#20 erstellt: 10. Okt 2008, 15:53

Kay* schrieb:

So frei verdrahtetes Gestümper kann doch jeder Anfänger..


ein qualitativ anständiger Aufbau auf Lochraster schafft
nur der Profi
:L


Ist sicherlich nicht einfach wenn man es noch nie gemacht hat aber an sich keine schwierige Angelegenheit, vor alleim bei sowas simplem wie dem Gainclone...

Das Angebot vom DIYclub scheint mir auch teurer, außerdem will ich mir das Teil selbst zusammenlöten *g* - geht mir ja v.a. um den Bastelspaß
Kay*
Inventar
#21 erstellt: 10. Okt 2008, 16:48
stelle dir gerne Gerber-Daten zur Verfügung. Dann kannste
dir die Leiterplatte machen lassen.


billiger als ELV wird's aber nicht
(Leiterplatte etwa 3,50euro)
xTr3Me
Inventar
#22 erstellt: 10. Okt 2008, 17:39
Hm bei elv kostet eine Platine für den Amp an sich 3,50€?

Dh insgesamt etwa 15€ mit Versand für Platinen und Teile?! Die restlichen Teile muss man dann bei reichelt etc bestellen?!

Wäre mal interessant auf welche Kosten man da kommt.. muss mir das wahrscheinlich selbst mal zusammen stellen
spännemacher
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 15. Okt 2008, 17:04
leider erst zu spät gelesen
ich habe mir diese version mi dem lm3875
aus dem diy forum gebaut
kann ich nur empfehlen
war mein erstes projekt
http://assemblycraft.com/VBITNGC.htm



es sind die beiden unteren
teile in meiner anlage
recht leicht zu bauen
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