was wäre der perfekte Klang

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boxenliebhaber
Stammgast
#1 erstellt: 21. Mrz 2004, 11:57
Nun folgt ein Thema mit Fragen die der ein oder Andere als trivial ansehen könnte.

Mir geht es so, dass ich mir unter einen guten Klang, nicht wirklich viel vorstellen kann bzw. es nicht so ohne weiteres in Worte fassen könnte.

Ist wahrscheinlich sowieso schwierig, so wie es schwierig ist ein Geschmack zu beschreiben.

Aber hier habe schon sehr häufig Begriffe gelesen,

wie das klingt gut bwz. nicht gut
oder wie das klingt sauber bwz. nicht sauber

und man müsste meinen, dass viele mit dem Begriff "sauber" das gleiche meinen, nur was genau?

Also wenn jemand meint, er kann mir den Geschmack von Erdbeeren erklären, dann bitte auch was bedeutet:


- es klingt sauber

- es klingt transparent

- es klingt voluminös

- es klingt satt

- es klingt verzerrungsfrei

- wie klingt eine Tiefbassabschwächung

- wie klingt eine Überhöhung im Oberbass

- wie klingt ein aufgeblähter Grundtonbereich

- wie "klingt" eine Abstimmfrequenz oder eine Resonanzfrequenz

- wie klingt ein mitschwingendes Gehäuse

- wie klingt ein schlechter Lautsprecher im Vergleich zur JM-Lab Gran Utopia


- wie würde der perfekte Klang klingen.



es gibt noch weitere und ich interessiere mich für jede Erklärung.


in freudiger Erwartung

Boxenliebhaber


[Beitrag von boxenliebhaber am 21. Mrz 2004, 13:57 bearbeitet]
Epsilon
Inventar
#2 erstellt: 21. Mrz 2004, 13:23
sauber: ich würde sagen, nicht verzerrt, nicht verfälscht, also natürlich

transparent: weiss ich auch nicht

voluminös: hm, ich höre öfter ein Lied mit akustischen Gitarren, Gesang und Bass, diese Aufnahme würde ich als voluminös ansehen... kann ich aber nicht beschreiben. Ich würde sagen, dass es eher mit den tieferen Frequenzen zu tun hat.

satt: so ähnlich wie voluminös, da fällt mir nichts besseres ein.

Ja, die Sprache ist eben unvollkommen.

Gruss Karsten
qnorx
Stammgast
#3 erstellt: 21. Mrz 2004, 13:53
der optimale Klang für mich ist der der mir gefällt. Leider ändert sich das laufend nach Tagesform und teilweise auch nach Musikstiel. Ist eine triviale Antwort, aber die beste die ich zu diesem Thema geben kann.
astral67
Stammgast
#4 erstellt: 21. Mrz 2004, 14:26
Der Mensch ist, glaube ich, noch nicht lange genug auf dieser Welt, um Klang eindeutig mit Worten zu beschreiben.

Manche Menschen haben schon Schwierigkeiten mit dem Beschreiben von Dingen, die sie GESEHEN haben.

Jeder Mensch assoziiert mit den Ausdrücken, die er zur Beschreibung verwendet, Dinge aus seinem persönlichen Erfahrungsschatz und beschreibt, subjektiv, seine eigenen und persönlichen Eindrücke.

Nur wenn die Gemeinschaft weniger Menschen in einem eng begrenzten Kreis dieselben Erfahrungen über einen langen Zeitraum gemacht hat, kann man (bei nicht genormten Terminologien) mit wenigen Worten komplexe Erscheinungen für alle eindeutig verständlich beschreiben (und dann haben wir de facto schon eine "Normung").

Eskimos haben hunderte Wörter für "Schnee", da Schnee für sie verschiedene Bedingungen darstellt, auf die sie unterschiedlich reagieren.

Ergo müsste jemand sich die Mühe machen, eine "genormte" Terminologie für die Beschreibung von Klangeindrücken erstellen, was ich persönlich für (so gut wie) unmöglich halte.

Fazit für mich:
Schliesslich und endlich muss ein Lautsprecher oder eine HiFi-Kette dem Besitzer gefallen und Spass machen.

Darin liegt allerdings wohl auch das grösste Problem im Selbstbaubereich für die meisten "Hobbybastler" (zu denen ich mich auch zählen möchte). Es ist schon ein gewisses finanzielles Risiko, wenn man den "teuren Selbstbaulautsprecher" hinterher am liebsten wegwerfen möchte, weil er nicht wie gewünscht klingt.

Insofern finde ich dieses Forum bis jetzt einsame Klasse.
Lieber eine kreative Diskussion und die Erkenntnis, dass die eigene Idee so nichts taugt und man das Konzept abändert, als unbedarft Schrott zu produzieren. Ich schweife ab...seufz*


Gruss,
Jens
MvB
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 25. Mrz 2004, 13:49
Das sind sehr subjektive Fragen. Ich kann ja mal versuchen zu erklären, was ich mir darunter vorstelle:


- es klingt sauber

Beinhaltet für mich mehrere Aspekte:
Es ist transparent und verzerrungsfrei und ausgewogen, d.h. es ist kein Frequenzbereich übermäßig laut vertreten, also möglichst linear mit eventuell einer kleinen Senke zwischen 2 und 3 khz für das (subjektiv) angenehmere Klangerlebnis.
Die Weiche enthält keinen Schwingkreis oder nur da, wo er absolut nicht schwingend zu hören ist.


- es klingt transparent

Die einzelenen Instrumente und der Raum werden naturgetreu abgebildet. Es 'brummelt' nicht und man kann aufgrund sehr guter Wiedergabequaltiät (schnelle Membrane, starke Antriebe) und Verzerrungsfreiheit auch in der Aufnahme eher in den Hintergrund gerückte Geräusche und Instrumente hören, nicht nur die laut im Vordergrund spielenden.


- es klingt voluminös

Hat etwas Basswiedergabe oder Phasengleichheit zu tun. Hier gibt es mir bekanntermaßen zwei Auffassungen: Volumen im Sinne von Basswiedergabe bedeutet, dass der LS in der Lage ist, raumfüllende Bässe zu produzieren. Dabei kommt es scheinbar nicht so darauf an, ob die Bässe brummeln oder klare, spürbare Wellen sind (hat etwas mit dem Qts des Treibers zu tun).

Im Sinne der Phasentreue:
Es gibt fast gar keine Lautsprecher, die in der Lage sind, eine tatsächlich phasentreue Wiedergabe des akustischem Signals über den gesamten Frequenzgang zu erziehlen. Sollte man das Glück haben, z. B. an ein Paar Voicepoint 160a heranzukommen, dann kann man mit den richtigen Aufnahmen erleben, was Volumen in beider Beziehung ist: die VP 160a sind phasentreu bis 20kHz durch eine patentierte Schaltung, produzieren unglaublich präzise und kräftige, raumfüllende Bässe und reproduzieren den vom Tontechniker erzeugten Raum fast holografisch wieder. Sehr sehr viele CDs sind leider nicht unter den Aspekt der Phasentreue bzw. des Raums aufgenommen, weswegen die Musik bei einem phasentreuen Laustsprechersystem einfach zwischen den beiden Lautsprechern abspielt. Besitzt man eine Aufnahme, die von einem Toningeneur abgemischt worden ist, der wirklich Ahnung von seinem Fach hat (es gibt leider kaum welche), dann eröffnet sich der Raum beim Hören so, wie der Toningeneur es will: Man hört nicht mehr, dass die LS die Musik erzeugen.Ein Orchester z.B. spielt nicht mehr zwischen den beiden Lautsprechern, sondern im ganzen Raum, wie in einer holographischen Abblidung auf die Akustik übertragen. Es wird ein quasi ambisonisches Soundfeld erzeugt.
Der Toningeneur ist in der Lage, durch variieren der Phasenlage einer orchestralen Instrumentengruppe deren Position im Soundfeld so setzen wie sie in Natura im Orchester sitzt.
Bei nicht phasentreuen Lautsprechern treten Effekte wie:
- keine genaue Ortbarkeit
- breite Instrumente
- je nach Tonhöhe wandernde Instrumente
- in konstanter Raum, der in Wirklichkeit nicht vorhanden ist
auf.

Meist ist der erste Aspekt mit voluminös gemeint, wobei der viel wichtigere zweite Aspekt den meisten gar nicht bekannt ist.


- es klingt satt

Für mich definitiv auf den Bassbereich bezogen, d.h. nicht zu wenig Bässe, straffe, spürbare Bässe (keine Brummelnden)


- es klingt verzerrungsfrei

Wenn ein Sound verzerrungsfrei klingt, dann bleibt er auch bei hohen Lautstärken angenehm. Das kann bei guten Anlagen soweit gehen, dass der Zuhörer gar nicht mehr merkt, wie laut die Musik eigentlich ist, weil sie eben sehr angenehm bleibt. Man merkt die hohe Lautstärke dann kurze Zeit später daran, dass sich die Ohren belegt anfühlen, wenn man die Musik ausmacht.


- wie klingt eine Tiefbassabschwächung

Für mich, wie der Name es sagt: Man hat ein Signal,welches in tiefste Lagen 'hinuntergeht' und merkt: Hoppla, da fehlt was oder der Ton ist viel zu leise im Verhältnis zur normalen Musik.


- wie klingt eine Überhöhung im Oberbass

z.B. eine Erhöhung im Frequenzbereich um 100 Hz, die durch Reflexionen und Resonanzen im Gehäuse verursacht werden.
Ein Freund von mir hat einmal ein stark versteifte 50 l Kiste für einen 15 '' Bass gebaut, der wiederum einen der stärksten Antriebe hat, die ich kenne und deswegen in der Lage war, auch tiefere Mitten problemlos und schnell zu erzeugen. Eben dieses Mitten haben aber dann das Gehäuse auf seiner Resonazfrequenz derart angeregt, dass das ganze Klangbild durch diese Überhöhung stark beeinträchtigt wurde.


- wie klingt ein aufgeblähter Grundtonbereich

Keine Ahnung, was das darstellen soll.


- wie "klingt" eine Abstimmfrequenz oder eine Resonanzfrequenz

Eine Abstimm- bzw. Resonanzfrequenz kling gar nicht. Es ist ein schmaller Frequenzbereich, bei dem meines Wissens nach durch physikalische Effekte eine stehende, resonierende Welle erzeugt wird, die zu einer Überhöhung der Lautstärke (Amplitude)in diesem Frequenzbereich führt.
Jeder nicht motorgetriebene LS hat eine Freiluftresonanzfrequenz. Das ist die Frequenz, wo mit konstantem Energieaufwand die höchste Amplitude der Membran erzeugt wird.


- wie klingt ein mitschwingendes Gehäuse

s.o.


- wie klingt ein schlechter Lautsprecher im Vergleich zur JM-Lab Gran Utopia

klingt irgendwie ironisch?


- wie würde der perfekte Klang klingen.

ich könnte das nicht definieren. Ich glaube, perfekten Klang kann man nur hören bis man einen noch perfekteren hört usw. Man lernt nie aus.

Grüße
MvB
Samwise
Stammgast
#6 erstellt: 25. Mrz 2004, 18:57
- wie klingt ein aufgeblähter Grundtonbereich

Imho nicht gut
Der Sound wird dabei zu einem einzigen Brei, manche beschreiben es auch als "mulmig". Naja, ist halt so ein "aufgeblasener" Sound wie bei einem Ghettoblaster, eventuell nur noch schlimmer.
Besonders bei Stimmen hört man das auch sehr deutlich. Die Stimme klingt irgendwie "belegt" und viel zu dröhnend. Wenn die Anlage richtig laut ist und wenn nur jemand spricht dabei schon die Gläser rappeln ist das z.b. meistens ein Überbetonter Grundtonbereich.

Oder in der Beschallungstechnik wenn Topteile (Mittel/Hochtonboxen) mit 15" Bestückung eingesetzt werden klingt das oft auch ein bisserl brummelig. Geht, aber imho nicht optimal. Bei reiner Sprachbeschallung ist sowas dann ganz schlimm. Da muss man schon stark mit dem EQ ran

Was den perfekten Klang angeht würde ich das nennen, was Epsilon oben zu "sauber" geschrieben hat: nicht verzerrt, nicht verfälscht, also natürlich.

Selbstverständlich klingen aufgezeichnete Instrumente nicht so wie im Original, was schon an den Mikros und der Aufstellung und dem Raum liegt. Aber selbst wenn man diese Klangveränderungen mit einbezieht (die teilweise ja auch gewollt sind), muss die Anlage die Musik trotzdem dann genauso rüberbringen können wie sie auch auf der CD/DVD etc.pp. vorhanden ist. Halt unverfälscht und natürlich. Da gibts natürlich auch immer noch Unterschiede durch die Wandler, verwendete Endstufentechnik usw. und bei manchen auch durch verschiedene Gerätefüsse und ein anderes Rack, aber das gehört nicht hier hin. Solche kleinen Veränderungen muss man halt in Kauf nehmen und daraus das fürs eigene Ohr am besten klingende heraussuchen. Absolut 100% Nachbildung geht eh nicht, es sei denn man hat das Equipment auf dem gemischt wurde und die exakten Raumverhältnisse....
Ich persönlich bevorzuge also als Grundbasis einen neutralen Lautsprecher/Amp etc. Und daraus suche ich dann das für mich am besten klingendste aus (meist ist man ja durch den Preis alleine schon zu Kompromissen gezwungen).

Laber laber, kurze Rede langer Sinn
Ich hab meine perfekte Anlage noch nicht zu Hause und ob ich sie schon gefunden habe bezweifel ich auch mal. Ich habe jedenfalls meine Vorstellungen wie ich an einigermaßen neutralen bezahlbaren Sound komme, den ich dann natürlich auch hin und wieder mal durch einen EQ verfälschen werde. Manchmal höre ich halt auch mit "Partyeffekt", also magenmassierend. Aber ansonsten nicht

CU
Marcel
boxenliebhaber
Stammgast
#7 erstellt: 26. Mrz 2004, 10:54
Hallo

Ich finde die Antworten von MvB sehr nachvollziehbar, deswegen werde ich in Zukunft, falls ich mal in die Verlegenheit komme ein Klang zu beschreiben, mich daran orientieren.


Nur wenn die Gemeinschaft weniger Menschen in einem eng begrenzten Kreis dieselben Erfahrungen über einen langen Zeitraum gemacht hat, kann man (bei nicht genormten Terminologien) mit wenigen Worten komplexe Erscheinungen für alle eindeutig verständlich beschreiben (und dann haben wir de facto schon eine "Normung").


Und ich hoffe das dann, da wir uns, zumindestens hier Forum, in so einer wie von astral67 angesprochen Gemeinschaft befinden, mein Gegenüber sich dann mein Höreindruck vorstellen kann.

Zumindestens kann ich mir nun besser vorstellen, was ein guter Klang ist.
Ich kann nun sogar sagen, dass ich auch in diesem Punkt mit MvB übereinstimme.

Mit Freude über die ausführlichen Anworten
Boxenliebhaber
P.Krips
Inventar
#8 erstellt: 26. Mrz 2004, 12:59
Hallo Boxenliebhaber,

da Du Dich an den Ausführungen von MvB orientieren willst, will ich mal ein wenig an denen "rummäkeln"




Das sind sehr subjektive Fragen. Ich kann ja mal versuchen zu erklären, was ich mir darunter vorstelle:


- es klingt sauber

Beinhaltet für mich mehrere Aspekte:
Es ist transparent und verzerrungsfrei und ausgewogen, d.h. es ist kein Frequenzbereich übermäßig laut vertreten, also möglichst linear mit eventuell einer kleinen Senke zwischen 2 und 3 khz für das (subjektiv) angenehmere Klangerlebnis.
Die Weiche enthält keinen Schwingkreis oder nur da, wo er absolut nicht schwingend zu hören ist.


Die Senke zwischen 2 und 3 K würde ich z.B. als schädlich für guten Klang ansehen, und nur am Rande: wenn man Schwingkreise heraushört, hat man was falsch gemacht, ansonsten sind sie da, wo nötig eher nützlich als schädlich.




- es klingt transparent

Die einzelenen Instrumente und der Raum werden naturgetreu abgebildet. Es 'brummelt' nicht und man kann aufgrund sehr guter Wiedergabequaltiät (schnelle Membrane, starke Antriebe) und Verzerrungsfreiheit auch in der Aufnahme eher in den Hintergrund gerückte Geräusche und Instrumente hören, nicht nur die laut im Vordergrund spielenden.


"Schnelle Membran" - leider so ein Highendmythos -




- es klingt voluminös

Hat etwas Basswiedergabe oder Phasengleichheit zu tun. Hier gibt es mir bekanntermaßen zwei Auffassungen: Volumen im Sinne von Basswiedergabe bedeutet, dass der LS in der Lage ist, raumfüllende Bässe zu produzieren. Dabei kommt es scheinbar nicht so darauf an, ob die Bässe brummeln oder klare, spürbare Wellen sind (hat etwas mit dem Qts des Treibers zu tun).

Im Sinne der Phasentreue:
Es gibt fast gar keine Lautsprecher, die in der Lage sind, eine tatsächlich phasentreue Wiedergabe des akustischem Signals über den gesamten Frequenzgang zu erziehlen. Sollte man das Glück haben, z. B. an ein Paar Voicepoint 160a heranzukommen, dann kann man mit den richtigen Aufnahmen erleben, was Volumen in beider Beziehung ist: die VP 160a sind phasentreu bis 20kHz durch eine patentierte Schaltung, produzieren unglaublich präzise und kräftige, raumfüllende Bässe und reproduzieren den vom Tontechniker erzeugten Raum fast holografisch wieder. Sehr sehr viele CDs sind leider nicht unter den Aspekt der Phasentreue bzw. des Raums aufgenommen, weswegen die Musik bei einem phasentreuen Laustsprechersystem einfach zwischen den beiden Lautsprechern abspielt. Besitzt man eine Aufnahme, die von einem Toningeneur abgemischt worden ist, der wirklich Ahnung von seinem Fach hat (es gibt leider kaum welche), dann eröffnet sich der Raum beim Hören so, wie der Toningeneur es will: Man hört nicht mehr, dass die LS die Musik erzeugen.Ein Orchester z.B. spielt nicht mehr zwischen den beiden Lautsprechern, sondern im ganzen Raum, wie in einer holographischen Abblidung auf die Akustik übertragen. Es wird ein quasi ambisonisches Soundfeld erzeugt.
Der Toningeneur ist in der Lage, durch variieren der Phasenlage einer orchestralen Instrumentengruppe deren Position im Soundfeld so setzen wie sie in Natura im Orchester sitzt.
Bei nicht phasentreuen Lautsprechern treten Effekte wie:
- keine genaue Ortbarkeit
- breite Instrumente
- je nach Tonhöhe wandernde Instrumente
- in konstanter Raum, der in Wirklichkeit nicht vorhanden ist
auf.


Sorry, aber die ganze Geschichte mit der Phasentreue (und die Werbung für die Voicepoint) ist Unsinn. Phasentreue Lautsprecher gibt es nicht, und wenn es sie gäbe, dann hört man (ausser im Tiefbassbereich) KEINEN UNterschied.
Wichtig für die beschriebene Abbildungstreue ist, dass die verwendeten Lautsprecher identisch an der Phase drehen, also keine Unterschiede zwischen ihnen existieren.
Wenn ein Lautsprecher Stereo im ganzen Raum abbildet, dann macht er übrigens Wiedergabefehler, die genau wie Deine Effekteliste mit dem Rundstrahl-, Abstrahl- und Energieverhalten zu tun hat.



Meist ist der erste Aspekt mit voluminös gemeint, wobei der viel wichtigere zweite Aspekt den meisten gar nicht bekannt ist.


- es klingt satt

Für mich definitiv auf den Bassbereich bezogen, d.h. nicht zu wenig Bässe, straffe, spürbare Bässe (keine Brummelnden)


- es klingt verzerrungsfrei

Wenn ein Sound verzerrungsfrei klingt, dann bleibt er auch bei hohen Lautstärken angenehm. Das kann bei guten Anlagen soweit gehen, dass der Zuhörer gar nicht mehr merkt, wie laut die Musik eigentlich ist, weil sie eben sehr angenehm bleibt. Man merkt die hohe Lautstärke dann kurze Zeit später daran, dass sich die Ohren belegt anfühlen, wenn man die Musik ausmacht.


- wie klingt eine Tiefbassabschwächung

Für mich, wie der Name es sagt: Man hat ein Signal,welches in tiefste Lagen 'hinuntergeht' und merkt: Hoppla, da fehlt was oder der Ton ist viel zu leise im Verhältnis zur normalen Musik.


- wie klingt eine Überhöhung im Oberbass

z.B. eine Erhöhung im Frequenzbereich um 100 Hz, die durch Reflexionen und Resonanzen im Gehäuse verursacht werden.
Ein Freund von mir hat einmal ein stark versteifte 50 l Kiste für einen 15 '' Bass gebaut, der wiederum einen der stärksten Antriebe hat, die ich kenne und deswegen in der Lage war, auch tiefere Mitten problemlos und schnell zu erzeugen. Eben dieses Mitten haben aber dann das Gehäuse auf seiner Resonazfrequenz derart angeregt, dass das ganze Klangbild durch diese Überhöhung stark beeinträchtigt wurde.

Diese Überhöhung wird meist nicht durch das Gehäuse, sondern durch Wandreflexionen verursacht....




- wie klingt ein aufgeblähter Grundtonbereich

Keine Ahnung, was das darstellen soll.


- wie "klingt" eine Abstimmfrequenz oder eine Resonanzfrequenz

Eine Abstimm- bzw. Resonanzfrequenz kling gar nicht. Es ist ein schmaller Frequenzbereich, bei dem meines Wissens nach durch physikalische Effekte eine stehende, resonierende Welle erzeugt wird, die zu einer Überhöhung der Lautstärke (Amplitude)in diesem Frequenzbereich führt.

Eine stehende, resonierende Welle ist das leider nicht, und eine Überhöhung hats da meist auch nicht, kommt auf die Bedämpfung Q an.



Jeder nicht motorgetriebene LS hat eine Freiluftresonanzfrequenz. Das ist die Frequenz, wo mit konstantem Energieaufwand die höchste Amplitude der Membran erzeugt wird.



- wie klingt ein mitschwingendes Gehäuse

s.o.


- wie klingt ein schlechter Lautsprecher im Vergleich zur JM-Lab Gran Utopia

klingt irgendwie ironisch?


- wie würde der perfekte Klang klingen.

ich könnte das nicht definieren. Ich glaube, perfekten Klang kann man nur hören bis man einen noch perfekteren hört usw. Man lernt nie aus.

Grüße
MvB


Perfekter Klang ist meiner Meinung nach zunächst überhaupt kein "Klang", ein Lautsprecher soll nich selbst "klingen", sondern nur und ausschliesslich das REPRODUZIEREN, was z.B. von der CD geliefert wird, Punkt.

Gruss
Peter Krips
MvB
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 26. Mrz 2004, 23:49
Bei soviel netten 'rummäkeln' will ich auch noch etwas sagen:

Das sind meine Erfahrungen.

Die Senke zwischen 2 und 3 K würde ich z.B. als schädlich für guten Klang ansehen, und nur am Rande: wenn man Schwingkreise heraushört, hat man was falsch gemacht, ansonsten sind sie da, wo nötig eher nützlich als schädlich.

Mag sein, dass viele 'High-Endler' dann was falsch machen.
Bei einer Senke rede ich von einer LEICHTEN Senke. Falls du einen EQ hast, probier es aus. Grade für hohe Lautstären (PA-Bereich) ist es sehr empfehlenswert. Eventuell, je nach Charakteristik des LS auch zwischen 1K und 3K.


Sorry, aber die ganze Geschichte mit der Phasentreue (und die Werbung für die Voicepoint) ist Unsinn. Phasentreue Lautsprecher gibt es nicht, und wenn es sie gäbe, dann hört man (ausser im Tiefbassbereich) KEINEN UNterschied.
Wichtig für die beschriebene Abbildungstreue ist, dass die verwendeten Lautsprecher identisch an der Phase drehen, also keine Unterschiede zwischen ihnen existieren.
Wenn ein Lautsprecher Stereo im ganzen Raum abbildet, dann macht er übrigens Wiedergabefehler, die genau wie Deine Effekteliste mit dem Rundstrahl-, Abstrahl- und Energieverhalten zu tun hat.


Verdreh die Phase bei beiden Lautsprechern in einem Frequenzbereich um 180 Grad und du hast ein Signal, dass von hinten zu kommen scheint,wenn ich mich nicht irre. Wenn die LS die Phasen gleich drehen, bist du in der Lage, Sourround, sofern ins Stereosignal hineincodiert, exakt in der Mitte 'von hinten' zu hören. Lasst sich wunderbar ausprobieren.

Die Voicepoint wurden von meinem Bekannten nachgemessen und die Werbung stimmt, mehr kann ich dazu nicht sagen. Nachem er Messtechniker ist und ein endloser LS Freak glaube ich ihm das, zumal er es mir sehr eindrucksvoll demonstriert hat. Und wenn du nicht glaubst, dass ein LS einen Raum so abbilden kann, wie der Tontechniker es wünscht, dann glaube es eben nicht. Meine Aussage bezog sich wie gesagt auf wenige Aufnahmen, die unter diesem Aspekt abgemischt worden sind, nicht auf normal aufgenomme CDs. Vielleicht solltest du es einmal selber ausprobieren? Auf jeden Fall stimmt die räumliche Abbildung bei normalen, nicht entzerrten LS sehr sicher nicht.


"Schnelle Membran" - leider so ein Highendmythos

Nun ja, wenn du etwas von Physik verstehst, musst du zugeben , dass weniger Masse im Verhältnis zu mehr Masse mit der gleichen Energie bzw. Kraft schneller bzw. langsamer beschleunigt wird. Versuchst du, eine schwere Pappmembran mit einem schwachen Antrieb zu bewegen, so wirst du sehr schwammige Bässe bekommen, da der Antrieb nicht in der Lage ist, die Bewegungsrichtung der Membran schnell genug umzukehren. Das ergibt 'ausgeleierte' Schwingungen. Solche LS haben einen relativ hohen Qts. Sobald ein solcher LS einen richtigen Gegendruck aushalten muss, ist es aus und es kommt nur noch Gebrummel raus (z.B. backloaded Horn mit Druckkammer). Viel spass beim probieren, haben wir alles schon gemacht.


Diese Überhöhung wird meist nicht durch das Gehäuse, sondern durch Wandreflexionen verursacht....

Sicherlich ist das häufig der Fall, aber wie gesagt, bei uns war es keine durch den Raum bedingte Erhöhung, sondern durch die Eigenvibration des Gehäuses.


Eine stehende, resonierende Welle ist das leider nicht, und eine Überhöhung hats da meist auch nicht, kommt auf die Bedämpfung Q an.


http://www.phys.unsw.edu.au/~jw/Helmholtz.html


Perfekter Klang ist meiner Meinung nach zunächst überhaupt kein "Klang", ein Lautsprecher soll nich selbst "klingen", sondern nur und ausschliesslich das REPRODUZIEREN, was z.B. von der CD geliefert wird, Punkt.


Sorry für das Misunderstanding. Für mich ist das dann der perfekte 'Klang'. Es hat in diesem Zusammenhang ja auch niemand geschrieben, dass der LS klingt, es ging allgemein um Klang. Und ich denke, wir können uns darauf einigen, dass perfekter Klang = perfekte Reproduktion ist, die sehr warscheinlich nie erreicht werden wird.

Grüße
MvB


[Beitrag von MvB am 26. Mrz 2004, 23:51 bearbeitet]
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