Hilfe! Trafo Problem! Kurzschluss?

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D1675
Inventar
#1 erstellt: 08. Sep 2007, 13:31
Hallo,

ich habe vor ca. einem Jahr eine Endstufe gebaut. Sie lief immer ohne Probleme. Aber mir ist jetzt aufgefallen das der Trafo eigentlich zu wenig Leistung hat. Also habe ich mir bei Reichelt einen neuen Ringkerntrafo mit 300VA und 2x17V gekauft.
Ich habe den Trafo ganz normal an die 230V angeschlossen mit Entstörkondensator und wollte die Sekundärspannungen Messen. Bim Einschalten -> Sicherung durch.

Ich dachte mir der Kondensator ist kaputt, weil den habe ich neu gekauft. Ich habe meinen alten Trafo genommen und ohne Entstörkondensator angeschlossen -> funktioniert.

Dann habe ich den alten Trafo genommen und als Trenntrafo genutzt, indem ich den neuen Trafo an den alten Trafo richtig angeschlossen habe. -> Neuer Trafo hat funktioniert, hatte ca. 1,8V Sek. Spannung.

Dann habe ich wieder den neuen Trafo an 230V angeschlossen.
-> Hat funktioniert ca. 20V Sek. Spannung.

Das heißt es könnte ja nur am Entstörkondensator liegen. Ich habe den neuen Trafo noch einmal an 230V probiert, wieder ohne Kondensator -> Sicherung drausen.

??? Das kann nicht sein dachte ich mir, was ist nun defekt?
Ich dachte mir das der Trafo vielleicht eine Last braucht, also habe ich einen 1K Ohm Wiederstand hingehängt. -> Sicherung drausen.

Was ist da nur los? Beim letzten mal hat es sogar das Glas von der Feinsicherung gesprengt. Ich habe auch nirgends einen Kurzschluss in der Leitung.


Für jeden Rat wäre ich sehr dankbar!!!!!

Viele Grüße,
Michael
_ES_
Administrator
#2 erstellt: 08. Sep 2007, 14:06
Was für ne Sicherung ? Wert ?

Der Strom beim Einschalten kann bei RKT´s recht hoch gehen..

Du solltest so oder so mal über eine Einschaltbegrenzung nachdenken..
D1675
Inventar
#3 erstellt: 08. Sep 2007, 15:16

Was für ne Sicherung ? Wert ?

Der Strom beim Einschalten kann bei RKT´s recht hoch gehen..

Du solltest so oder so mal über eine Einschaltbegrenzung nachdenken..


Danke für deine Antwort!
Ich habe mich im Internet ein wenig erkundigt wegen Einschaltstrom. Das stimmt der müsste ja viel höher sein als bei meinem alten RKT (120VA). Die Primärwicklung hat beim neuen Trafo einen ohmischen Wiederstand von 3,3 Ohm. Der alte Trafo hatte 14,3 Ohm.

Ich habe verschiedene Sicherungen probiert:
1A, 1,25A und 2A. Die 1A Sicherung war träge und die anderen mittelträge, weil ich keine Trägen mehr übrig hatte.
Früher mit dem alten Trafo hatte ich immer eine 1A Träge Sicherung, das hatte wunderbar funktioniert.
Mit der 2A Sicherung, Mittelträge, habe ich es beim neuen Trafo einmal geschafft...

Das mit dem hohen Einschaltstrom klingt plausibel, aber der Strom muss sehr hoch sein. Bei einer 1A Sicherung hat es mir den Metalldeckel von der Sicherung weggehaun. Eine 1,25A Sicherung hat sich in viele Glassplitter verabschiedet.
Und das immer sofort als ich eingeschaltet habe!

Was meinst du eigentlich mit Einschaltbegrenzung?

Viele Grüße,
Michael
_ES_
Administrator
#4 erstellt: 08. Sep 2007, 16:44
Der strom ist auch sehr hoch..in dem Moment.

Die Sicherung muss kurzzeitig ein vielfaches mehr vertragen können, als ihr nennwert hergibt.

Die Sicherung sollte also ein Träges Auslösungsverhalten haben.

2.5 A träge dürften ausreichend sein.

Einschaltstrom-Begrenzer macht dann Sinn, wenn sich zu dem eh hohen Einschaltstrom noch der Strom sekundärseitig dazu gesellt, weil er gerade eine Elkobatterie aufladen muss.

Im einfachsten Falle ein Varistor-Element-kann man meistens als zubehör bei Halogen-RKT´s entdecken.
Oder eine Schaltung, wo der Strom erstmal durch einen Widerstand geht, der nach einer bestimmten zeit vom einen Relaiskontakt überbrückt wird.
D1675
Inventar
#5 erstellt: 08. Sep 2007, 17:08
@Random_Task

Vielen Dank für deine Hilfe!
Ich habe hier noch eine 3A Sicherung rumliegen, leider mittelträge. Meinst das könnte klappen?
Ich will die Sicherung nicht zu hoch wählen, weil sie soll ja ihre Aufgabe als Sicherung erfüllen.

http://cgi.ebay.de/w...parms=tab%3DWatching
Du meinst so etwas oder?

Was ich an dem ganzen nicht verstehe:
Ich habe viele Endstufenschaltungen rumliegen, die fette RKT's haben, allerdings sind in den Schaltungen nie solche Einschaltverzögerungen eingezeichnet? Ich habe das auch noch nie in großen Endstufen gesehen.

Das Teil bei Ebay ist mir aber eigentlich zu teuer. Sind 20€ für die Verzögerung überhaupt gerechtfertigt?


Grüße
Michael
_ES_
Administrator
#6 erstellt: 08. Sep 2007, 17:57
Der Anbieter schreibt ja, er verwendet dieses für 1500VA Netzteile..

Ich denke, in Deinem Falle reicht eine vernünftig dimensionierte Sicherung aus.
3A MT ? ausprobieren..
D1675
Inventar
#7 erstellt: 08. Sep 2007, 18:05
Ich schätze mal das beim 1,5KV Trafo sogar die Haussicherung fliegt...

Ich probiers jetzt einfach mal mit Feinsicherungen.
Ich hoffe das sich das ganze dann mit Siebelkos nicht verschlimmert.
Wenigstens ist der Trafo nicht kaputt.
Habe ich eigentlich mit einem Entstörkondensator einen höheren Einschaltstrom? Der schließt ja am Anfang kurz...

Viele Grüße,
Michael
_ES_
Administrator
#8 erstellt: 08. Sep 2007, 18:50
richtig geschätzt..ich hatte mal einen Verstärker mit ausgelagerten Netzteil, Leistungsabgabe 1500 VA..
Bei jeden 2. Anschalten musste ich zum Sicherungskasten rennen

Nach Einbau solch einer Schaltung war´s Thema erledigt.

Ein bisschen mehr strom schon, aber sollt enix zur sache tun, da äusserst kurzfristige Ladezeit..
D1675
Inventar
#9 erstellt: 08. Sep 2007, 18:54
So habe jetzt mal die 3A Feinsicherung probiert.
Habe eingeschaltet -> Wunderbar funktioniert, ich habe schön durchgemessen, alle Wicklungen schön brav ihre 19V Leerlaufspannung.
Ich habs nochmal probiert, wieder funktioniert!
Beim dritten Versuch hats wieder geknallt...
Das ist echt häftig. Es ist gar nicht so einfach so einen Leistungsstarken Trafo in Betrieb zu nehmen...
_ES_
Administrator
#10 erstellt: 08. Sep 2007, 19:17
Auszug...

"
Ein Transformator kann abhängig vom Einschaltzeitpunkt - besonders ausgeprägt, wenn man zufällig in der Nähe des Nulldurchgangs der Netzspannung einschaltet - einen hohen Einschaltstrom verursachen, der ein Vielfaches des Nennstromes betragen kann und innerhalb einiger Sinusschwingungen der Versorgungsspannung abklingt. Stichwort dazu: Rush-Effekt.

Beim Einphasen-Trafo läßt sich der hohe Einschaltstrom vermeiden, wenn man mit einer geeigneten Steuerung im Spannungsmaximum der Versorgungsspannung einschaltet. Bei kleinen Trafos kann man mit dem Effekt leben, indem man eingangsseitig eine Sicherung mit träger Charakteristik verwendet.
"

Nimm 3,15 A Träge..
D1675
Inventar
#11 erstellt: 09. Sep 2007, 00:01
Danke für deine Antwort!

Wenn ich mal so überlege, dann ist mir eingefallen das ich Primär gar keine Sicherung brauche. Ich bräuchte ja nur Sekundärseitig Sicherungen einsetzen, die dann eben die Elektronik schützen. Primärseitig ist ja nichts besonderes, auser vielleicht ein Schalter und ein Entstörkondensator.
Wenn es da wirklich zu einem Kurzschluss kommt, dann ist ja immerhin die Sicherung (16A) im Sicherungskasten da.

Meinst du/ihr das wäre zu fahrlässig?
_ES_
Administrator
#12 erstellt: 09. Sep 2007, 00:19
Kurz: JA !!

Zum VDE-gerechten Aufbau eines Netzteil gehört unbedingt auch eine primärseitige Sicherung dazu !!

Überlege :

Durch irgendein Umstand , z.B. einen Sekseitigen Windungsschluss, zieht das NT mehr Strom, aber nicht soviel, das eine Haussicherung ansprechen würde.

Die Kiste könnte einen Schwelbrand bekommen...und dann- zahlt keine versicherung.

Besorg Dir montag ein 10er pack 3,15 A Träge..
Besser is..
D1675
Inventar
#13 erstellt: 09. Sep 2007, 09:07
Ja Ok Vielen Dank! Hast recht so werd ich es dann machen.

Viele Grüße,
Michael
turbo_rolf
Stammgast
#14 erstellt: 10. Sep 2007, 09:50
Hallo Michael,


D1675 schrieb:
http://cgi.ebay.de/w...parms=tab%3DWatching
Du meinst so etwas oder?

Das kannst Du aber auch selber bauen:
1. Zusätzlicher kleiner Trafo mit ein paar Volt Ausgangsspannung
2. Gleichrichter
3. Vorwiderstand
4. Elko
5. Relais
6. Hochlastwiderstand

Die Schaltung aus 1. bis 5. baust Du so auf (getrennt vom anderen Trafo), dass das Relais nach ca. 1 - 3 Sekunden anzieht.
Das Relais überbrückt dann den Hochlastwiderstand, den Du in die Zuleitung des großen Trafos reinhängst. Damit kann der sein Magnetfeld aufbauen und beim Überbrücken des Widerstands steigt der Strom "nur noch" auf den Nennstrom an.
Ist sicherlich einfacher/simpler als die Schaltung aus der eBucht.
Wert des Vorwiderstands? Keine Ahnung!
Ganz blöde Idee!!! => den o.e. kleinen Trafo als Vorwiderstand verwenden, dann musst Du nur dafür sorgen, dass das Relais nach dem Anziehen rechtzeitig aus dem großen Trafo versorgt wird.

Gruß
Rolf
D1675
Inventar
#15 erstellt: 10. Sep 2007, 22:33

turbo_rolf schrieb:
Hallo Michael,


D1675 schrieb:
http://cgi.ebay.de/w...parms=tab%3DWatching
Du meinst so etwas oder?

Das kannst Du aber auch selber bauen:
1. Zusätzlicher kleiner Trafo mit ein paar Volt Ausgangsspannung
2. Gleichrichter
3. Vorwiderstand
4. Elko
5. Relais
6. Hochlastwiderstand

Die Schaltung aus 1. bis 5. baust Du so auf (getrennt vom anderen Trafo), dass das Relais nach ca. 1 - 3 Sekunden anzieht.
Das Relais überbrückt dann den Hochlastwiderstand, den Du in die Zuleitung des großen Trafos reinhängst. Damit kann der sein Magnetfeld aufbauen und beim Überbrücken des Widerstands steigt der Strom "nur noch" auf den Nennstrom an.
Ist sicherlich einfacher/simpler als die Schaltung aus der eBucht.
Wert des Vorwiderstands? Keine Ahnung!
Ganz blöde Idee!!! => den o.e. kleinen Trafo als Vorwiderstand verwenden, dann musst Du nur dafür sorgen, dass das Relais nach dem Anziehen rechtzeitig aus dem großen Trafo versorgt wird.

Gruß
Rolf

Vielen Dank für deine Hilfe! Ich habe solche Bauanleitungen zum Teil auch schon im Internet gesehen.

Ich habe es aber im Moment anders gelöst, mit einer 5A Trägen Sicherung funktioniert es nämlich! Vielleicht probiere ich es noch mit einer 4A Sicherung.

Viele Grüße,
Michael
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