Isoscheiben mit oder ohne Paste benutzen?

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_Stephan_
Stammgast
#1 erstellt: 01. Sep 2006, 23:58
Moin

ich hab hier einige Kaptonscheiben von Fischer-elektronik.

Leider steht nicht im Datenblatt, ob man sie mit oder ohne Wärmeleitpaste benutzen soll. Mein Gefühl sagt mir ohne, was meint ihr?

Bei Schuro beantworten sie offensichtlich keine Fragen...
Aber das kenne wir ja

A Propos:
Die Dinger scheinen ja von den Werten so ziemlich das Nonplusultra zu sein, etwa 14 W/mk. Jedenfalls wesentlich besser wie Silikon.
Gibt's noch was besseres? Wenn ja, was und wo?


[Beitrag von _Stephan_ am 01. Sep 2006, 23:58 bearbeitet]
Marsupilami72
Inventar
#2 erstellt: 02. Sep 2006, 00:08
Wärmeleitpads (und um sowas handelt es sich ja wohl) sind alternativ zur Wärmeleitpaste zu verwenden.

Im PC Bereich habe ich die Erfahrung gemacht, das Leitpad und -paste zusammen eine ziemlich üble Kombination ergibt - das wird dann nämlich hart wie Beton und ist kaum noch zu trennen...
KSTR
Inventar
#3 erstellt: 02. Sep 2006, 15:10
Hallo,

Damit großflächig stabiler und isolierter Wärmekontakt besteht, gibt es zwei Regeln:

1) Harte Oberflächen (Metall - Kapton/Glimmer/etc - Metall) : mit (wenig) Paste, damit es keine winzigen Lufteinschlüsse gibt, wegen der Rauhtiefe/Unregelmässigkeiten der Oberflächen.

2) Weiche Oberflächen (Metall - Silikon - Metall) : keine Paste, der Isolierkörper selbst füllt die Rauhtiefe/Unregelmässigkeiten der Oberflächen aus.

Wenn es auch unisoliert sein darf (Metall / Metall), dann natürlich mit Paste, wie bei 1)

Grüße, Klaus
KSTR
Inventar
#4 erstellt: 02. Sep 2006, 15:35

_Stephan_ schrieb:
Die [Kapton-]Dinger scheinen ja von den Werten so ziemlich das Nonplusultra zu sein, etwa 14 W/mk. Jedenfalls wesentlich besser wie Silikon.
Gibt's noch was besseres? Wenn ja, was und wo?
Hhm, was besseres als um die 6W/mK war mir bisher nicht bekannt... ausser Diamant vielleicht (2300W/mK)
_Stephan_
Stammgast
#5 erstellt: 02. Sep 2006, 17:42
Moin,


1) Harte Oberflächen (Metall - Kapton/Glimmer/etc - Metall) : mit (wenig) Paste, damit es keine winzigen Lufteinschlüsse gibt, wegen der Rauhtiefe/Unregelmässigkeiten der Oberflächen.


Aber die Kaptonscheiben sind nicht hart, die fühlen sich ähnlich an wie Silikon...
Von daher bin ich etwas verunsichert...



Hhm, was besseres als um die 6W/mK war mir bisher nicht bekannt... ausser Diamant vielleicht (2300W/mK)


Fischer hat auch noch Aluminiumoxyd. Die haben sagenhafte
25 W/mK... Für Chipamps sicher sehr brauchbar.
Ich weiß bloß nicht wo man sie kriegt
Ultraschall
Inventar
#6 erstellt: 03. Sep 2006, 10:33
Kapton ohne Wärmeleitpaste! (Weiß ich genau.)

Und die Aluminiumoxidscheiben wollte ich auch als das Nonplus-Ultra (hinter den Diamanten aus der KSTR eigenen Mine:D ) erwähnen.
Bekommt man als Firmenkunde z.B. bei Birklin. Aber auch Fischer produziert die meines Wissens nach. Nur glaube ich, nicht in Bauformen die für Chipverstärker geeignet sind.

Noch vier Sachen zu Aluoxidscheiben:
1. Sehen aus wie weiße Keramik
2. sind auch so spröde, also etwas Vorsicht beim Anziehen der Schrauben
3. bisher hier unerwähnter Vorteil: deutlich geringe Kapazität zwischen Halbleietrbauteil und Kühlkörper gegebüber Glimmer etc. Das ist für den Gainclodeund ähnliches völlig unwichtig, aber es gibt schon Schaltungen wo man über den Qualitätssprung im höherfrequenten Bereich allein durch Einsatz dieser Scheiben sehr erstaunt ist.
4. Gibt es in unterschiedlichen Dicken. Also bei geforderter geringster Kapazität und/oder extrem hoher Spannungsfestigkeit die dickeren nehmen.
KSTR
Inventar
#7 erstellt: 03. Sep 2006, 14:51
@Ultraschall,
Merci für die Aufklärung. Ich nehme an, du meintest Bürklin, diese Kapton-Dinger (und schade, dass es das dort nicht als Halbzeug gibt):
http://www.buerklin.com/gruppen/KapB/B107480.asp

Und das hier, in Aluminiumoxid:
http://www.buerklin.com/gruppen/KapB/B107505.asp

Kapton werde ich mal ausprobieren, habe ja bisher oft Metall/Paste/Metall gebaut und halt den ganzen KK isloliert.


@Stefan,
hast du einen Link zu deinen Angaben von http://www.fischerelektronik.de ? Die 14W/mK konnte ich nicht finden... Ich fand im PDF Werte von k=0.45W/mK für das Basismaterial der Kaptonscheiben. Das hat d=0.05mm, die tatsächlichen Scheiben sind dicker, nämlich d=0.077mm, haben also höheren Wärmewiderstand Rth=d/(k*A).

Bei den Aluminiumoxidscheiben sieht es so aus: zwar guter Leitwert von 25W/mK, dafür sind sie aber entsprechend dick, 1..3mm (sonst verreisst es sie ja gleich), was gut ist für geringe Kapazität, da sind die hauchdünnen Glimmer- oder Kaptonscheiben natürlich stark im Nachteil.

Also Rth zum Vergleich beim typischen TO3:
- Kapton: 0.07K/W (und, ja, ohne Paste)
- Glimmer: 0.40K/W+Paste, das 5.7fache von Kapton.
- Aluminiumoxid: 0.30K/W+Paste, das 4.3fache von Kapton, 3mm Dicke.
Al2O3 gibt es auch als Halbzeug in 0.25mm, damit ein Rth von etwa 0.025W/K für TO3, (und einmal schief anschauen = zerbrochen)

Jedoch habe die Al2O3-Scheiben einen bestimmte Rauhtiefe, sodass man hier wieder Paste braucht.

Grüße, Klaus


[Beitrag von KSTR am 03. Sep 2006, 14:52 bearbeitet]
_Stephan_
Stammgast
#8 erstellt: 05. Sep 2006, 19:42

hast du einen Link zu deinen Angaben von http://www.fischerelektronik.de ? Die 14W/mK konnte ich nicht finden... Ich fand im PDF Werte von k=0.45W/mK für das Basismaterial der Kaptonscheiben. Das hat d=0.05mm, die tatsächlichen Scheiben sind dicker, nämlich d=0.077mm, haben also höheren Wärmewiderstand Rth=d/(k*A).


Moin,

http://www.schuro.de/Daten/Fischer/Kapton.pdf

Da steht das mit den 0,07 K/W

Hab Fischer gefragt wg. der Paste:

die Kaptonscheiben sind für den Einsatz von wärmeleitendem
und elektrisch isolierendem Aufbau Transistor zu Kühlkörper gedacht,
Aufgrund der Dünne der Scheiben ist eine Montage nur bei sehr
PLanebenen Flächen sinnvoll, dsa die starrflexible, dünne Folie keine
Unebenheiten ausgleicht. Außerdem ist die Kaptonscheibe beidseitig
mit eienm Wärmeleiwachs beschichtet, das bei ca. 52°C seien Phase ändert,
und flüssig wird,( wie Kerzenwachs ) und die MIKROporen der Oberflächen von
Transistor und Kühlkörper füllt um Lufteinschlüsse, die sehr stark wärmeleitungs-
verhindernd wirken, auszufüllen.
Daher ist bei dem genannten Einsatzbedingungen und wenn Ihre Applikation
die genannten Bedingung erfüllt KEINE Wärmeleitpaste erfoderlich.
Für weitere Informationen siehe Anlage pdf der Katalogseite.


Also hatte Ultraschall Recht
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