Kopfhörerverstärker "smEaton" verzerrt

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TeeGee
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Apr 2006, 15:40
Hallo,

ich habe mir den Kopfhörerverstärker "smEaton" nachgebaut.
Hier der Link zur Beschreibungsseite:
http://www.jcscript.de/projects/small_eaton.html

Und hier zur Übersicht das Schaltbild von obiger Seite.

Der Verstärker incl. "Verpackung", einer kleinen Echtholzschatulle:


Der Klang des Verstärkers ist jetzt schon besser als vom Vollverstärker oder CD-Player, obwohl er ja noch gar nicht eingespielt ist.

Leider treten ab ca. "12-Uhr"-Reglereinstellung deutliche bis starke Verzerrungen auf.
Die Lautstärke ist zwar vorher schon recht hoch, manchmal sollte es aber dennoch lauter möglich sein, ohne dass es Verzerrungen gibt.

Wie bekomme ich die Verzerrungen in den Griff?

Der Gain des OPs ist in der Originalbeschreibung auf 3 eingestellt. Ich hatte es auch schon mit einer Einstellung von 10 versucht, dann treten die Verzerrungen aber noch früher auf.
Deshalb steht er nun wieder auf 3.

Der Grado-Kopfhörer ist sehr niederohmig (ca 32 Ohm). Vermutlich wäre es mit einem höherohmigen KH aber noch schlechter.
Leider habe ich keinen hochohmigen KH um das Verhalten hiermit zu testen.

Ich würde mich über Hilfe der Experten hier im Forum sehr freuen und sage jetzt schon mal Danke für alle Antworten.

Gruß
Thomas
Ultraschall
Inventar
#2 erstellt: 17. Apr 2006, 17:11
Schalte mal einfach Elkos von Plus und Minus nach Masse=Ground.

Größe 220...1000...3300µF 10 V oder mehr spannungsfest.

Eventuell reicht auch einer über der Batterie. Dann lieber 16 Volt.
TeeGee
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 17. Apr 2006, 18:03
Hallo Ultraschall,

vielen Dank für den Tipp.
Ich habe gerade einen 3300uF 25V über den Batterieanschluß gehängt.
Hiermit wurde es geringfügig besser.

Elkos für die Plus und Minus nach Masse Verbindungen muß ich erst besorgen und dann schauen, ob ich sie überhaupt noch im Gehäuse unterbringen kann. Inzwischen geht es dort sehr eng zu.

Wo kommen die Verzerrungen denn überhaupt her?
Ich dachte, dass es beim Betrieb mit Batterie recht problemlos klappen müßte und echte Leistung wird dem Verstärker doch gar nicht abverlangt, oder?

Gruß
Thomas
Ultraschall
Inventar
#4 erstellt: 17. Apr 2006, 19:43
Der Verstärker hat recht wenig Speisespannung. Günstiger wäre es statt einer 9 Volt Versorgung und der Symmetrierung mit den zwei Transistoren links, einfach zwei mal 9 Volt zu nehmen. Das hättte dann noch den Vorteil das die Batterien länger halten, weil die Symetrierung auch Strom verbraucht. (Die zwei Transis links (mit den Zeug außen rum) könnten dann ersatzlos entfallen.

Der Vorteil ist natürlich dann, dass das Teil deutlich lauter werden wird. Du dürftest jetzt max. 6 Vss (Spitze-Spitze) rausbekommen. Dann wären es 15 Vss.
TeeGee
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 17. Apr 2006, 19:59
Hallo Ultraschall,

den Gedanken hatte ich auch schon.

Muß ich dann aber auch die beiden 4,7K Widerstände rechts im Schaltbild verdoppeln um den Strom durch die Dioden niedrig zu halten, oder sollten die Dioden verdoppelt (2 parallel, statt einer) werden?

Leider bin ich in der Elektronik nicht mehr ganz so fit und muß so manchmal etwas dumm fragen, sorry.

Gruß
Thomas
Ultraschall
Inventar
#6 erstellt: 17. Apr 2006, 20:05
Einfach alles rechts so lassen wie es ist. Bei Verdopplung der 4,7k Widerstände bekommst du Probleme bei Vollausteuerung, weil die Endstufentransis dann nicht mehr genug Basisstrom bekommen.

Wirst sehen, es klappt.
Trotzdem dann Elkos über die Batterrien. 1000µF/16V sollten auch schon reichen. Und sind nicht ganz so groß.
TeeGee
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 17. Apr 2006, 20:12
Prima, das höre ich gerne.
Diese Änderung läßt sich auch relativ einfach bewerkstelligen.

Ich danke Dir ganz herzlich für Deine Infos.
Ich bin gespannt, wie es nach dem Umbau klingt.

Gruß
Thomas
TeeGee
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 17. Apr 2006, 21:30
Oje, nun ist er hin

Ich habe ein externes Netzteil mit 12v DC angeschlossen, um erst mal in kleineren Schritten zu testen.

Nach ein paar Sekunden Musik kam ein komisches Knattern dazu und dann hat es gestunken.
Ich habe sofort die Spannung getrennt und es nochmal mit der 9V Batterie versucht.
Nun knattert der Verstärker auch ohne anliegendes Signal.
Das Knattern hört man so ca. 3 mal pro Sekunde. Es wird dann nach kurzer Zeit aber nochmals schneller.
Wenn ich Signal dazugebe und die Lautstärke erhöhe wird das Knattern schwächer, die Musik ist nun aber total verzerrt.

Kann man aufgrund dieser Symptome sagen, ob der OP nun kaputt ist oder ob es ein anderes Bauteil erwischt hat?

Gruß
Thomas

Gruß
Thomas
Ultraschall
Inventar
#9 erstellt: 18. Apr 2006, 21:58
Oh je, Schande. Sollte eigentlich wirklich nicht von so einer kleinen Spannungserhöhung kaputt gehen. Irgendetwas anders falsch gemacht oder irgendwo was abgegangen ? Beim hin- und herdrehen gehen gern Drähte irgendwo ab.

Mit den Knattern hört sich mehr nach irgendeiner internen Verkopplung an, kann natürlich auch defektes Teil sein. Wurde einer der Plastiktransis heiß, als Du die 12 Volt angeschlossen hast? Sieht einer der 4,7 Ohm Emitterwiderstände verschmort aus ?
Das der Querstrom durch die BC Transis hochgelaufen ist ? Würde ich so nicht erwarten, aber unmöglich wäre das nicht. Dann müßte man für die vier 4,7 Ohm größere Widerstände (10...22 Ohm) einsetzen.


[Beitrag von Ultraschall am 18. Apr 2006, 21:59 bearbeitet]
TeeGee
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 18. Apr 2006, 22:13
Hallo Ultraschall,

optisch ist nichts zu erkennen gewesen und die Temperatur war auch nirgendwo erkennbar höher.

Da die Platine irgendwie nicht so richtig ins Gehäuse gepasst hat, wollte ich sie sowieso nochmals neu aufbauen.
Das tue ich gerade im Moment

Meine Sorge gilt eigentlich nur dem OpAmp.
Ich habe leider nur den einen und konnte hier in Stuttgart auch keinen Ersatz auftreiben.
Wegen diesem einen IC lohnt sich auch keine Bestellung bei Reichelt.
So hoffe ich, dass er keine Schaden genommen hat.
Könnte das bei dem Crash von Gestern passiert sein?

Gruß
Thomas
Ultraschall
Inventar
#11 erstellt: 19. Apr 2006, 08:08
Ich denke eher nicht das der OPV defekt ist. Weil die sind normalerweise kurzschussgeschützt und nehmen eigenlich nur eine Falschpolung der Spannung oder extrem hohe Spannung (größer als deren Speisespannung) die man "von hinten" an den Ausgang legt übel.

Irgendwo in Stuttgart wird es doch wohl einen Laden geben wo man so was herbekommt ? Kein Conrad etc. ?

Du könntest für die Endtransis hinter den OPV auch gleich sicherheitshalber leistungsstärkere nehmen. Z.B. BD 139/140 oder ähnliche.
tede
Inventar
#12 erstellt: 19. Apr 2006, 10:11
Hallo,

einen ähnlich aufgebauten KH verstärker habe ich seit längerem in Betrieb, Endtransistoren BD139/140, und mit +-12V Betriebsspannung.

Den Schaltungsteil zur Symetrierung der Spannung würde ich auch weglassen, und den Verstärker mit +-9V oder +-12V betreiben.
Die BC's sind bei höherer Betriebsspannung und 32Ohm KH vermutlich etwas unterdimensioniert.

Zum Austesten der Schaltung kannst du auch einen TL082 (dürfte nur ein paar Cent kosten) oder ähnliches einsetzen.

Grüße
Thomas
TeeGee
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 19. Apr 2006, 20:59
Hallo Ultraschall und tede,

der OpAmp war zum Glück nicht defekt.
Heute Abend bin ich dazu gekommen, eine neue Platine aufzubauen und nun spielt der KHV wunderbar.

Ich habe aber nicht den ersten Entwurf nochmals verwendet sondern den Grado RA1-Nachbau, der mit den Grade-KH ja sehr gut harmonieren soll, auch wenn er technisch etwas einfacher aufgebaut ist.

Hier der Link, wo der RA1 beschrieben ist:
http://www.hifi-foru...ck=1&sort=lpost&z=22

Gruß
Thomas
Ultraschall
Inventar
#14 erstellt: 19. Apr 2006, 21:06
Wenn Du noch so freundlich wärst, die Nummer des Beitrages zu erwähnen in welchen der 499 ! Beiträge dieses Threads er beschrieben ist

Aber sonst war also nichts eigentlich kaputt an Teilen, oder hast Du gleich mit neuen Teilen gebaut?
TeeGee
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 19. Apr 2006, 21:14
ab #434 gehts los mit dem Grado RA1.

Ich hatte neue Bauteile verwendet.
Auf die alten wollte ich nicht vertrauen da ich den Fehler nicht lokalisieren konnte.

Gruß
Thomas
Ultraschall
Inventar
#16 erstellt: 20. Apr 2006, 21:43
Gefällt mir aber nicht so super. Weil ist ja praktisch ein blanker Doppel-OPV und dann wird der Sache ein toller Name und durch Folien-Cs am Eingang ein Highendiger Schein verliehen. Den hat die Sache so bestimmt nicht verdient.
Weil- OPVs fangen bei kleineren Lasten deutlich zu klirren (verzerren) an und wenn da jetzt ohne die impendanzwandeldenden Transistoren deiner ersten Schaltung, ein recht niederohmiger Kopfhörer dran hängt, wird das die OPV-Daten deutlich verschlechtern.

Wie gut soll der Kopfhörerverstärker denn eigentlich werden ?

Eher für Anfänger und einfach, dann TDA2822M:



Wenn Mittelschwer und recht gut, dann sowas wie Deine Schaltung vom Anfang.

Wenn Spitzenmäßig : TPA 6120 von Texas Instrument / BurrBrown.


[Beitrag von Ultraschall am 20. Apr 2006, 22:14 bearbeitet]
TeeGee
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 20. Apr 2006, 23:31
Hallo Ultraschall,

Du hast sicher Recht, dass die aktuell verwendete Schaltung sehr einfach und wenig optimal ist.
Auch wenn ich noch sehr wenig Ahnung von der Materie habe, ist mir dass dennoch aufgefallen.
Witzigerweise wird der Grado KHV in Verbindung mit den Grado KHs ja oft sehr gelobt. Ob zu Recht kann ich nicht beurteilen.
Mein kleiner Nachbau scheint zumindest subjektiv etwas besser zu klingen als der Kopfhörerausgang meiner Marantz-Geräte.
Deshalb werde ich ihn auch nicht schlachten sondern lieber einen neuen besseren KHV aufbauen.

Leider habe ich noch keine brauchbaren Erfahrungen mit verschiedenen KHVs und deren Qualitätsunterschieden machen können.
Den Grado RS1 habe ich mal im Vergleich an einem NAD-Vollverstärker und einem Creek KHV gehört. Während des kurzen Tests (ca. 30min) konnte ich keine deutlichen Unterschiede feststellen, was entweder für den NAD oder gegen den Creek spricht (oder gegen mein Gehör).
Ich erhoffe mir von einem, für mich realisierbaren, KHV schon einen deutlich hörbaren Unterschied z.B. zu meinem Vollverstärker Marantz PM7200.
Bei den Kopfhörern konnte ich z.B. gut einen Unterschied zwischen dem SR225 und dem SR325 hören, weshalb ich mich dann für den SR325 entscheiden hatte.
Bei den KHVs ist mir das noch nicht gelungen.

Ganz lieben Dank für das obige Schaltbild.
Löttechnisch traue ich mir diese Arbeit problemlos zu. Nur SMDs sind nichts für meine schlechten Augen.
Meine bisherigen Probleme lagen eigentlich eher in der Beurteilung und Beschaffung der geeigneten Bauteile incl. Gehäuse.
Dann war mein letzter Fehler auch, dass ich mich auf ein viel zu kleines Gehäuse versteift hatte. Die Bauteile mußten dadurch oft ungünstig angeordnet werden, wodurch die Lötarbeiten auch nicht gerade erleichtert wurden.
Das kleine Gehäuse war dann auch der Grund für den RA1-Nachbau.

Ein anderer Gedanke, mit dem ich noch spiele, ist das Tuning eines fertigen KHVs oder die Suche nach einem kompletten Bausatz (geätzte Platine, alle erforderlichen hochwertigen Bauteile und passendes schickes Gehäuse).
Die neue kleine Headbox MKII von Project könnte ich mir da als tunebares Fertiggerät durchaus vorstellen.
Fotos vom Innenleben habe ich hier im Forum auch irgendwo gesehen.
Das Tuning sollte dann aber auch wirklich einen klanglichen Gewinn bringen.
Der B-Tech kommt für mich allerdings nicht in Frage weil er nach meinem Geschmack wirklich nicht gut aussieht.
Die Optik ist schließlich auch wichtig.

Gibt es für den TPA 6120 zufällig auch ein Schaltbild?
Spitzenmäßig höre ich in dem Zusammenhang nämlich immer gerne.

Gruß
Thomas
tede
Inventar
#18 erstellt: 21. Apr 2006, 10:06
Hallo Thomas,

ich bin gerade in der Planungsphase eines KH Verstärkers mit TPA6120.
Als Platine wollte ich die von Per Anders verwenden:http://home.swipnet.se/~w-50719/hifi/qrv07/index.html

Wenn du interresse hast mitzubauen, schreib mir eine PM

Hallo Ultraschall, kann die Schaltung von Per Anders deiner sachlich-kritischen Beurteilung standhalten, oder gibt's da was relevantes zu verbessern ?

Grüße
Thomas (tede)
TeeGee
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 21. Apr 2006, 10:46
Hallo Thomas und Ultraschall,

vielen Dank für den Link.
Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es den TPA6120 nur in SMD-Technik.
Damit hat sich dieser KHV-Typ für mich wohl erledigt und ein Schaltplan ist somit nicht mehr so interessant.

Gruß
Thomas
Ultraschall
Inventar
#20 erstellt: 21. Apr 2006, 20:19
Hallo Tede,
ich sehe das Schaltbild leider nur sehr klein, so das ich die Werte überhaupt nicht erkennen kann. Was mir beim eigentlichen KHV auffällt ist das er vorn einen nichtinvertierenden Verstärker drin hat und hinten den TPA als invertierenden. Der ganze Verstärker invertiert damit.
Nun bin ich eine Freund der korrekten Phasenlage, das würde ich also ändern.
Außerdem wundert es mich überhaupt, das er vorn noch einen Verstärker einsetzt (Würde jetzt gern erkennen können welchen). Ich würde das blank mit dem TPA und einer Spannungsverstärkung von ihm mit ca. 4...8 machen (laut genug von jeder Cinchquelle). Weil der TPA ist so gut, da kann alles was davor sitzt, das Endergebniss auf keinen Fall verbessern....


Netzteil mit LM313/337 ist okay. Das mit den zwei Trafos, geht auch, ich würde einen größeren mit zwei Wicklungen nehmen. Die größeren sind bei Belastung spannungsstabiler und ich würde von einen Trafo auch weniger Streufeld asls von zwei erwarten(u.a. weil größere Trafos auch einen höheren Wirkungsgrad haben).

Ich überlege auch ob es was bringt, überhaupt zwei Spannungregler (Kanaltrennung einzusetzen) Mal im Datenblatt nachschauen da arbeiten die mit einer Spannungsversorgung für beide Kanäle, weil durch die separaten Speisespannungspins die Entkopplung genügend hoch sein sollte.
So geschaut: 90 db
Wem die nicht reichen, kann also gern wie bei Per Anders mit zwei separeten Speisespannungen arbeiten. Ist also nicht unbedingt zu bemängeln, schadet auf keine Fall und kostet nicht die Welt mehr an Teilen.


Preis für die nackte Leiterplatte 500 SEK= 53 €
- plus Teile wird nicht billig. Was hast Du für die Teile kalkuliert?

Also zusammenfassend, was mich am meisten stört, ist der zweite OPV vorn und die Phasendrehung des Verstärkers. Dann die zwei Trafos.
Aber wird trotz allen bestimmt immer noch sehr gut klingen.

Kleine Revision: Habe es jetzt doch noch fertig gebracht die Sache in lesbarer Größe auf den Bildschirm zu bekommen.
Unbedingt C1 vergrößern und nicht als SMD !!! sondern als Folie. So kommt man mit C1 auf nur 12,5 Herz bei -3dB. Da verschenkt man unnötig etwas.

Im Vergleich zum OPA 627 ist der AD8610 eindeutig besser.
Allerding werden die bis zu 1300V/µs des TPA dadurch auf 50 V/µs ausgebremst. Und 0,0008 % Klirr kommen auch noch dazu, klingt erst mal sehr wenig, ist aber im Vergleich zuden 0,00014% des TPA eine Verschlechterung um das mindestens vierfache.
Also: weglassen den OPV davor.

Weniger ist hier deutlich mehr.

Dafür dann lieber die 470µ hinter den Spannungsreglern auf 1000µ erhöhen und schnelle Dioden im Netzteil einsetzen.


Also Tede bau selber. Kannst Du doch, glaube ich.


[Beitrag von Ultraschall am 21. Apr 2006, 20:47 bearbeitet]
Dominique
Stammgast
#21 erstellt: 21. Apr 2006, 22:31
Hallo,

jetzt habt Ihr mich auch neugierig gemacht!
Muß mir doch gleich mal das Datenblatt des TPA6120 runterladen...

C1 ist bei peranders übrigens ein Folien-Kondensator, so ein PPS Typ mit Polypropylen-ähnlichen technischen Daten, allerdings nicht so einfach zu bekommen. Aber wenn man die Platine so übernehmen will, paßt ja auch ein Polyester Kondensator (dann auch mit mehr Kapazität) von Wima rein. (2220 Gehäuse).

Grüße,
Dominique

PS. Hmmm, im Datenblatt steht was von 2mV Offset. Wahrscheinlich für Verstärkungsfaktor 1? Und dann ist auch kein "Bias current" gegeben, den man zum Berechnen des tatsächlichen Offsets nachher in der Schaltung braucht.


[Beitrag von Dominique am 21. Apr 2006, 23:57 bearbeitet]
tede
Inventar
#22 erstellt: 24. Apr 2006, 20:05
Hallo Ultraschall,

danke für die Bewertung,

gedanklich hatte ich schon angefangen was selbst zu bauen.
Zufällig hab ich dann die LP von Per-Anders endeckt, das dem ziemlich nahe kommt, das ich selbst gemacht hätte.

Zu den von dir angesprochenen Punkten:

Trafo's: hab schon einen kleinen Ringkern 2x12V 20VA bereitliegen.

Der vorgeschaltete AD8610 soll den Eingang des TPA niederohmig abschließen, ist im Texas Application Circuit gemacht, und hat Dickwanst auch festgestellt. Der TPA mag vermutlich keine hochohmigen Widerstände.

Eingangskondensator: 100n ist wirklich ein bisschen wenig, hätte ich wenigstens 470n eingebaut. SMD's lassen sich notfalls auch stapeln.

Die Invertierung gefällt mir überhaupt nicht, zwei einzelne Lautsprecher könnte man ja noch verpolt anschließen, aber mit Kopfhörer geht das nicht.

Zum Preis: wenn ich ne einzelne Lp. anfertigen lasse kommt das teurer als wenn ich die von Per-Anders importiere (39Eu),abgesehen von dem Tag Zeit den ich für die Entwicklung bräuchte.
Die TPA's liegen schon da (Ti Sample), den AD8610 und den Eingangskond. müsste ich noch bestellen.

Grüße
Thomas
Ultraschall
Inventar
#23 erstellt: 24. Apr 2006, 21:17
Hallo Tede,

wenn ich mich nicht irre, hat der TPA 300KOhm Eingangsimpendanz. Kann sein, das das für sehr wenige seltene Fälle zu wenig ist. Mir würde es in Verbindung mit einen 10 K Poti reichen. (Damit dann in elektr. Mittelstellung max. Quellimpendanz-wenn ich mal die vorhergehende Ausgangstufe mit Null ansetze- 2,5 KOhm, da zweimal 5K parallel.) Ich weiß jetzt nicht wieso und ob eine niedrige Quellimpendanz Vorteile bringt (außer weniger Widerstandsrauschen). Da kann ich nichts im Datenblatt herauslesen.
Ich denke, Per anders hat das nur so gemacht, weil Rf (der Gegenkopplungswidersatnd vom Ausgang zum invertierenden Eingang) laut Datenblatt zwischen 820 Ohm und 1k meist optimal ist. Und da holte ihn dann von hinten seine (aus welchen Grund auch immer) invertierende Schaltung ein. Und 1k Eingangswiderstand wären nun wahrscheinlich öfters zu klein. Also flugs ein OPV davor. (Vermute ich mal.)

Ich würde denn OPV davor echt weglassen. Es darf dadurch eigentlich nicht besser werden. Und kostet noch Geld, Arbeit und Platz für's schlechter werden.

Hatte Dickwanst nicht elektronische Potis drin und brauchte deshalb OPVs um die niederohmig anzusteuern ? (Ist ja schon eine Weile her, aber dunkel ist mir so. Die elektr. Potis erfordern das und nicht der TPA.)

Verstehe Dich ja mit den Argument, einen Tag Entwicklung und so. Aber wir sind hier doch nicht auf der Flucht sondern beim Hobby
Und es ist doch auch schön, wenn die zweitschönste Sache der Welt länger dauert

Grins
Dominique
Stammgast
#24 erstellt: 25. Apr 2006, 01:30

Ultraschall schrieb:

Verstehe Dich ja mit den Argument, einen Tag Entwicklung und so. Aber wir sind hier doch nicht auf der Flucht sondern beim Hobby

Und es ist doch auch schön, wenn die zweitschönste Sache der Welt länger dauert

Grins


Hihi,
das sag ich mir auch immer, darum dauert's immer ewig, bis ich mal etwas fertigkriege

Ich hab mir das Projekt auch noch mal etwas genauer angeschaut und auf diyaudio den entsprechenden thread gefunden (ich hab den link jetzt leider nicht parat).
Vor allem kam bei Per-Anders der 8620 davor, weil der TPA einen sehr großen Input bias current hat (ich kenne nur die engl. Bez.) und bei den Leuten, die ihn testweise solo benutzt haben 50mA und mehr Offset zusammenkam, das ist schon ganz schön viel für Kopfhörer!
Der bias current lag nach Per-Anders Angaben (steht leider nicht im Datenblatt) bei etwa 10µA!
Und in der Beschreibung zum TPA6120 Evaluation Module steht auch etwas zum Thema.
http://focus.ti.com/docs/prod/folders/print/tpa6120a2.html
unter "user guides"

Grüße,
Dominique
Ultraschall
Inventar
#25 erstellt: 25. Apr 2006, 21:49
Unter Punkt 4.4. Seite 20 von 22 steht da was zum Offset.
Ist ein Argument für den Treiber OPV, okay, aber invertieren muß man deshalb immer noch nicht.
Muß direkt mal gucken was typischer Offsetstrom ist, weil die gehen vom Maximalen aus....Steht nichts drin im Datenblatt. Zumindestens sehe ich da nichts. ?


(Wenn ich mal wieder einen aufbaue selber messen, also.)

Grüße
Dominique
Stammgast
#26 erstellt: 26. Apr 2006, 02:59
Ja, mir gefällt's nichtinvertierend auch besser!
Peranders sagt auf seiner Webseite, daß die invertierende Version weniger Verzerrungen hat - stimmt das?
Interessiert mich nur grundsätzlich, nicht in Bezug auf diesen OPV, denn bei DEN Daten würde ich nicht unbedingt darauf kommen, die Verzerrungen noch weiter senken zu wollen... dann schon eher einen neuen Kopfhörer kaufen oder so...

Nun bin ich dem Gerücht nachgegangen, dass der "DSL line driver" ths6012 und der tpa6120 ein und dasselbe Teil sind und Alles, was ich in den Datenblättern verglichen habe, hat tatsächlich genau gepaßt.
Das Schöne ist, daß das Datenblatt des ths6012 doch ein paar mehr Informationen hat, hier ist der typische bias strom mit 4µA angegeben, maximal sind's eben 12µA.
Wenn man die genau pasenden Widerstände nimmt, sollte man also einen akzeptablen Offset hinbekommen. Achso - allerdings ist dann ja entweder der Eingangswiderstand niedrig oder der Feedbackwiderstand hoch, und das zweite soll ja laut Datenblatt nicht sein.
Ich glaube, ich probiere den chip auch bald mal aus

Grüße,
Dominique
Ultraschall
Inventar
#27 erstellt: 26. Apr 2006, 21:29
Man könnte auch einen Widerstand in Reihe zum invertierenden Eingang schalten , der dannn an den Gegenkopplungs-Spannungsteiler rangeht.
Genial einfacher Gedanke was ? Spart glatt den OPV davor und macht den Offsett dann auch weg. Dynamisch eventuelll mit einen Kondi zu überbrücken; Größe Kondi ? ; Experimentell testen.

Das mit THS 6012 ist ja einen interessante Neuigkeit Dominique. Werde gleich mal selber gucken. Ist der besser und eventuell preiswert verfügbar ?

Lt. Seite 13/14 scheint er mehr zu klirren. (Obwohl die Darstellung da auch täuschen kann, weil endet unten bei 100KHz bzw. ist teilweise bei 1MHz angegeben.) Und er ist kurzschlusssicher (War der TPA glaube ich nicht.). Ansonsten aber anscheinend identisch.


Ansonsten mit 4µA typisch geht doch schon fast wieder. Wird ja wieder unkritischer, wenn man damit rechnet, dürfte die Ungleichheit der Quellwiderstände ca. 12 KOhm betragen bis die erwähnten 100mV Offset erreicht werden. Und dann noch eventuell mein Reihenwiderstand II C
Na tede, willst Du es als erster probieren ?


[Beitrag von Ultraschall am 27. Apr 2006, 20:12 bearbeitet]
Dominique
Stammgast
#28 erstellt: 27. Apr 2006, 18:46
Hallo,

ich bin gerade nicht zu Hause und hab deswegen die Datenblätter nicht zur Hand, aber die Verzerrung war soweit ich mich erinnere beim TPA für 1kHz und für eine kleinere Lasten angegeben, beim THS für 25 Ohm und nur bis 100kHz runter.
Seltsamerweise ist der bei TI für den THS angegebene Preis aber höher.

Hat der Trick mit dem Widerstand irgendeinen größeren Nachteil? Ich denke mal nach, ob ich gerade noch ein anderes Teil von TI benötige und dann bestelle ich wohl mir auch den TPA. Oder den THS zusätzlich und baue beide testweise in die selbe Schaltung ein.

Grüße,
Dominique
Ultraschall
Inventar
#29 erstellt: 27. Apr 2006, 21:47
Habe gerade eine Platine fertig (TARGET-Programm; mit den Zusatzwiderstand und Möglichkeit für Parallelkondi)für den TPA. Überlege allerdings ob ich die Speisespannungen nicht doch vielleicht noch für links und rechts trenne. Bedeutet allerding fast neu anfangen.

Da mir keiner antwortet:
Habe es mir überlegt, für den Versuch reicht die gemeinsame Speisespannungszufuhr.


[Beitrag von Ultraschall am 27. Apr 2006, 21:59 bearbeitet]
Dominique
Stammgast
#30 erstellt: 28. Apr 2006, 22:28
Oh, in Target... vielleicht kann ich mir die Arbeit des Layouts ja dann eventuell sparen? *hüstel*

Ach - was ich noch sagen wollte: Einen Kopfhörerverstärker wollte ich auch mit dem ADA4899-1 von Analog probieren - der hat auch tolle Daten! Ist ein einfacher OPV im SO-8 Gehäuse.

Nur die Versorgungsspannung verspricht nicht gerade übermäßig viel... äh Spielraum? Kopfraum? (Ich meine "Headroom") aber +-6V sollten eigentlich trotzdem reichen, oder? Vielleicht wird's knapp wenn man mit 600Ohm Kopfhörern richtig laut hören will...


[Beitrag von Dominique am 28. Apr 2006, 22:39 bearbeitet]
Ultraschall
Inventar
#31 erstellt: 29. Apr 2006, 13:26
Schicke mir eine PM wohin ich die Datei schicken soll.
TeeGee
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 30. Apr 2006, 18:41
Hallo,

nun läuft meine neuer "smEaton" endlich.
Ich habe die Tipps von Ultraschall umgesetzt und in der Stromversorgung ein 4700uF-Elko sowie 2 2200uF verwendet.
Die Transistoren habe ich gegen BD139/140 getauscht.
Das Ganze habe ich nun in einem ausgedienten externen Festplattengehäuse eingebaut, bei dem ich die 12V-Stromversorgung gleich mitverwendet habe.
Die diversen Widerstände habe ich auch an die 12V-Versorgung angepasst.
Den Gain habe ich auf 15 geändert, was aber wohl etwas viel ist (bei 11-Uhr-Stellung des Lautstärkepotis fallen einem schon fast die Ohren ab). Das werde ich ggf. nochmals ändern.
Im Gehäuse ist noch Platz um z.B. ein Crossover-Filter einzubauen, welches ich schon fertig habe.
Deshalb sind auch die Kabel alle recht lang bemessen und nur gesteckt.
Anbei noch ein paar Bilder von meinem "Schmuckstück"

Gruß
Thomas









Vul_Kuolun
Inventar
#33 erstellt: 04. Mai 2006, 23:04
Cool, super Idee mit dem HD-Gehäuse.

Bin auch grad dabei den smEaton aufzubauen; wie findest Du ihn denn klanglich? Hat´s sich gelohnt?

P.S.: Ist das n ATM da neben dem Amp?


[Beitrag von Vul_Kuolun am 04. Mai 2006, 23:08 bearbeitet]
TeeGee
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 05. Mai 2006, 07:35
Hallo Vul_Kuolun,

der smEaton klingt für meine Ohren jedenfalls sehr gut.
Ich hatte mir vor einiger Zeit eine kleine, einfache Umschaltbox gebastelt, mit der ich 2 KHVs an einen KH anschließen kann.
Beim Umschalten habe ich dann festgestellt, dass die Unterschiede z.B. zwischen Vollverstärker (Marantz PM7200), der Headbox von Pro-Ject, meinem einfachen Grado RA1-Nachbau und dem smEaton recht gering sind.
Je nach Musikstück sind sie eher zu erkennen oder fallen aber gar nicht auf.
Insgesamt klingt der smEaton aber am besten von den genannten Verstärkern.

Die Spannung habe ich gestern übrigens noch von 12V auf 19V angehoben. So ist bei entsprechender Lautstärke einfach nocht etwas mehr Spielraum vorhanden.
Hierfür habe ich ein ausgedientes Netzteil von einem Notebook verwendet, das über ein Adapterkabel an das HD-Gehäuse angeschlossen ist.

Das ATM hast Du richtig erkannt. Es ist ein ATM100/105 und bringt bei meinen Canton ERGO 1200DC wirklich viel.

Mein smEaton hängt nun übrigens ebenfalls am ATM dran.
Der subjektive Klanggewinn durch das Einschleifen des ATM ist deutlich größer als der Unterschied zwischen den KHVs.
Falls Du auch ein ATM besitzt, kann ich nur empfehlen, es auch mal zu testen. Je nach Typ des ATM wird es sich bestimmt lohnen.

Was mich noch sehr interessiert, ist die Frage, ob es mit wesentlich aufwändigeren KHVs deutlichere Klangunterschiede gibt, als mit den oben genannten.
Leider habe ich noch keine Zeit gefunden, dies bei einem Händler auszutesten.

Gruß
Thomas


[Beitrag von TeeGee am 05. Mai 2006, 08:11 bearbeitet]
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