Qtc zu niedrig, Auswirkungen?

Hallo,
mit 0,54 bist Du nahe am Ideal, zumindest was das Ausschwingen des Basses betrifft. Allerdings sinkt der Pegel bei der Resonanzfrequenz um fast 3 dB gegenüber der Abstimmung auf 0,71. Theoretisch sollte der Bass knackiger klingen.

Hi Wolfi!

Na, das klingt ja ganz vielversprechend. Dann werde ich das doch einfach mal ausprobieren.

Ich dachte immer ein Qtc von 0,71 wäre das Optimum?

Und was ist nun, wenn der Qtc größer "wäre"?? Z.b 1,3 oder so??


Gruß

Hallo,
der Qtc sagt ( theoretisch) etwas über die Bedämpfung des Ls bei der Resonanzfrequenz und über den Frequenzgang in ihrem Umfeld. Was das reine Dämpfungsverhalten angeht, gilt 0,5 als ideal, weil dabei der LS am schnellsten ausschwingt. Der Nachteil: Bei dieser Abstimmung ist der Frequenzgang bereits um 6 dB abgefallen. In Folge von Thiele/Small wurde dann lange Zeit für Reflexboxen ein Qtc von 0,6 angeraten und für geschlossene Gehäuse ein Wert von 0,707. Dabei zeigt der LS noch keinen der gefürchteten Welligkeiten ( bei T/S : ripple )und der Frequenzgang ist nur um 3 dB abgefallen. Steigt Qtc weiter, wird der Abfall geringer ( bei ca. 1 ist der Frequenzgang bis zur Resonanzfrequenz linear ), dafür entsteht darüber ( bis zu 2 Oktaven und mehr ) ein Buckel im Frequenzgang und der LS schwingt länger nach. Bei kleinen Boxen sind Werte um 1,4 durchaus häufig, der kräftige obere Bass täuscht größere Voluminität vor und macht das Klangbild runder. Das schlechtere Ausschwingverhalten spielt in der Praxis meist keine Rolle, da die Abhörräume Bedingungen liefern, die einem vielfachen Qtc entsprechen.

Ergänzung: In der Selbstbauszene waren und sind viele stolz auf starke Antriebe, niedrige Q -Werte und Spulen mit sehr niedrigem Widerstand. Oft ist die Enttäuschung dann groß, wenn das gute Stück - zumal gegen preiswerte - Fertigboxen schlecht aussieht und durch fehlenden Bass glänzt.