Wie kommen die Klangfarben in den Amp?

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xlupex
Inventar
#1 erstellt: 20. Jun 2005, 08:41
Hallo!
Mich würde mal interessieren, woran es liegt, dass ein Amp kräftige & leuchtende Klangfarben spielt/ spielen kann.
Ich kenne dies von meinem Röhrenverstärker, können sowas auch Transistoramps.

Tut mir leid wenn ich in diesem Teil des Forums frage, aber ich vermute mal, ihr wisst hier ein bischen mehr über die technische Seite der Materie.
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 20. Jun 2005, 14:40
Die erste Frage ist, ob die "Klangfarben" im Original enthalten waren oder erst nachträglcih hinzugekommen sind. Wenn das der Fall ist, so handelt es sich um eine Klangverfälschung, die aber durchaus als angenehm empfunden werden kann.
Wenn ein Verstärker gutmütig klirrt, so produziert er einen rechten Anteil an K2 (Oktave) und einen mittleren Anteil K3 (Oberquint). Klirren mit höherer Zahl sollte er nicht erzeugen. Weiter ist der Klirr teilweise pegelabhängig.
Angenommen, man hört mit nicht allzu grossen Boxen einen Bass von 40 Hz, so ist dieser aufgrund der Ohrkurve und des Lautsprechers relativ schwach. Kommt nun ein K2 hinzu, so hört man neben den 40 Hz auch die Oktave, also die 80 Hz. Jetzt ist der Bass plötzlich vernehmbar und das Ohr rekonstruiert sogar noch die Grundfrequenz von 40 Hz. Es klingt also voller und satter.
Kommt noch K3 hinzu (120 Hz), so entsteht eine klangliche Aufhellung und damit wird dieser Bass wiederum verstärkt wahrgenommen.
Bei einem Röhrenverstärker, vor allem ohne Gegenkopplung, ist dieser Effekt typisch und K2 und K3 im Bass (Ausgangstrafo) recht stark. In den Mitten ist der Trafo-Einfluss nicht mehr so vorherrschend.
Bei höheren Frequenzen führt der Klirr zu einer Aufhellung von Singstimmen und damit zu einer zusätzlichen Präsenz.
Und da der Klirr leitsungsabhängig ist, steigt er mit höherer Lautstärke an, was den Eindruck vermittelt, es sei lauter. Damit wird vermeindlich die Dynamik gesteigert.
In Tat und Wahrheit sind das aber alles Verfälschungen, die so im Original nicht vorhanden waren und die darum abzulehnen sind.
xlupex
Inventar
#3 erstellt: 20. Jun 2005, 20:41
Hallo Richi!
Tja, die Frage nach Original und Abbildung...
M.E. fehlen z.B. meinem kleinen HK610 die Klangfarben recht weitgehend. Klavier oder Kammermusik hat/hätte einfach mehr "auf den Rippen" als einfache Transparenz.
Ich hätte gerne einen Transistoramp der diese Klangfarben darstellt. Bei Transistoramps liest man häufig jedoch in erster Linie von Transparenz und so finde ich, hört es sich dann auch irgendwie an. Irgendwie leer.

Und eigentlich sind das dann auch immer Röhrenverstärker die Aufgesucht werden wenn es um Klangfarben geht, Bechreibung Klangfarbenwunder etc. Z.B. bezgl. Unsion 845, Lua 4040 etc.

Wo stecken diese Fähigkeiten bei Transistoramps?

Grüsse
Ralf
tiki
Inventar
#4 erstellt: 21. Jun 2005, 01:29
Schaut mal hier: http://www.diyaudio....d=57846&pagenumber=3, vor allem in das posting #130 von Bruno. Da stehen einige Antworten zu den hiesigen Fragen.
Gruß, Timo
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 21. Jun 2005, 08:57
Selbst ein Bösendorfer Flügel ist ein relativ schlank klingendes Instrument. Wenn Du also mit der Wiedergabe unzufrieden bist, kann es natürlich auch an den Boxen liegen, weil ihnen etwas der Bass fehlt oder weil sie im Bass unpräzise sind. Da hilft natürlich ein Verstärker schon, der den Klang durch K2 und K3 "aufschwemmt". Nur ist das der falsche Weg, das Problem anzugehen.
Wenn eine Schallplatte produziert wird, beurteilt der Tonmeister den Klang mit seiner Studio-Abhöranlage. Er weiss, wie die Instrumente im Aufnahmeraum klingen und versucht, diesen Klang im Regieraum her zu bekommen. Wenn nun die Abhöranlage mangelhaft wäre, würde er unbewusst diese Mängel versuchen auszugleichen. Solche Aufnahmen exsistieren. Sie können dumpf oder extrem hell klingen, weil die Abhörlautsprecher hell oder dumpf klangen.
Der Tonmeister kann aber im Normalfall davon ausgehen, dass die Abhöranlage stimmt. Also wird er wenig an der Aufnahme "herumschrauben". Und folglich ist die Platte dann so, wie sie sein sollte.
Es ist daher nicht angesagt, Klangfarben zu erzeugen, weil diese mit dem Original nichts zu tun haben und weil sie nur in wenigen Fällen die Lautsprecherfehler wirklich ausgleichen.
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