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Verstärkergehäuse beschichten+A -A |
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Autor |
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wiesonich
Stammgast |
#1 erstellt: 03. Feb 2005, 22:27 | |
Hallo, für meinen Selbstbauverstärker hat mir ein Schlosser günstig ein Gehäuse gekanntet, aus unbehandeltem Stahlblech. Jetzt muss ich das Ding irgendwie beschichten, damit es nicht anläuft oder im Laufe der Zeit gar Rost ansetzt. Leider habe ich keinen blassen Schimmer, welche Grundierung und welcher Lack am Besten geeignet ist, damit die Oberfläche anschließend dauerhaft haltbar, kratzfest und wärmebeständig ist und darüber hinaus optisch für ein Wohnzimmer taugt. Meinen ersten Versuch in Eigenregie habe ich bereits hinter mich gebracht: Classic 3-1 von OBI. Rostschutz, Grundierung und Lack in einem. Sieben Euro plus dreifünfzig für ´nen Pinsel. Das war ein Reinfall wie er im Buche steht. Müll sage ich! Die Oberfläche ließ sich auch nach doppelter Trocknungszeit mit dem Fingernagel zerkratzen. Fast wie Gummi fühlte sich die Oberfläche an, und von guter Haftung konnte trotz sorgfältiger Reinigung des Bleches keine Rede sein. Die Pinselspuren sind geblieben, wie sie vom ersten Strich an waren. Und schattig war das Ganze oben drein. Dabei habe ich extra um einen Lack gebeten, der genau diese schrecklichen Eigenschaften nicht aufweist. So ein Mist. Eine ordentliche Haftgrundierung mit geeignetem separatem Lack ist vermutlich besser. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht mit Grundierungen und Lacken auf Metall? Könnt ihr mir da etwas empfehlen? Gruß und Dank wiesonich |
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maybe
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 03. Feb 2005, 23:56 | |
Unbedingt würde ich nicht streichen sondern sprühen. Hier geht es schliesslich um ein Teil das im Wohnzimmer etwas her machen soll und nicht um den alten Gartenschuppen. Wenn es matt werden soll gibts brauchbare Rostschutzlacke. (Hammerit oder so, aber ich will hier keine Werbung machen) Aber ich nehme an das gute Stück soll glänzen, Lacke die für Autos verwendet werden sind das was du brauchst. Mit der Temperatur eines Verstärkers wird wohl jeder Lack klarkommen. !!Der Beruf des Lackierers erfordert nicht umsonst eine Ausbildung!! Erst mal ein oder soviel wie erforderliche Übungsstück(e). Lackieren nur drinnen(Staub oder ähnliches zerstört das "finish"), Atemschutz tragen! Nicht wahllos draufsprühen, wie die Zeilen eines Briefes aber von Linls nach Rechts, nach Links, nach Rechts, u.s.w. Dünn aber deckend auftragen, zuviel erzeugt "Rotznasen". Nach jeder Schicht gut trocknen lassen und fein anschleifen. 1.Die rohe Oberfläche fein anschleifen. 2.Grundieren 1, vielleicht auch 2 Schichten. 3.Den Farblack, 1-2 Schichten. 4.Für den Glanz unentberlich, Klarlack, 3-5 Schichten(die Anzahl der Schichten bestimmt die tiefe des Glanzes), die letzte Schicht selbstverständlich nicht anschleifen. Du siehst die Sache ist etwas komplizierter als sich die Haare zu färben(dummer Vergleich). Durch die langen Trocknungszeiten zieht die Arbeit sich in die Länge, Profis habe dafür Trockenkammern. Aber m.E. lohnt sich der Aufwand. |
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micha_D.
Inventar |
#3 erstellt: 04. Feb 2005, 08:58 | |
Hi.. In der Not würds auch noch mit der Sprühdose gehen..die vorab beschriebenen Arbeitsgänge sind aber auch nicht anders...allerdings kann man vor der endbeschichtung mit Klarlack noch Schriftzüge aufbringen..z.B.Wasserlösliche oder Rubbelbuchstaben,Zahlen...dann noch einige Schichten klarlack....kleinere Teile kann man abschließend sogar noch im Backofen "Einbrennen" bei der kleinsten Temperaturstufe...ist ja klar,dabei wird die Oberfläche noch Härter und verschleissfester....nur Aufpassen,das die Frau/Freundin davon nix mitbekommt sonst gibt,s was hinter die Löffel Gruß,Micha [Beitrag von micha_D. am 04. Feb 2005, 09:00 bearbeitet] |
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wiesonich
Stammgast |
#4 erstellt: 04. Feb 2005, 17:46 | |
Hallo maybe, Hallo micha_D Besten Dank für die Tipps! Und Hut ab vor den gelernten Lackieren! Der Verstärker soll eher matt oder vielleicht seidenmatt werden. Autolacke sind von der Beschaffenheit tatsächlich, was ich brauche, nur - die gibt´s ja nicht in matt. Jedenfalls nicht dass ich wüsste. Gibt es da konkrete Empfehlungen für Grundierungen und Mattlacke in Sprühdosen, die ähnlich robust sind wie Autolacke? Pinseln werde ich da wirklich nix mehr. Und welche Körnung sollte das Schleifpapier aufweisen für den Anschliff der rohen Stahloberfläche und für die Zwischenschliffe? Die Idee mit den Schriftzügen unter der letzten Lackschicht gefällt mir auch sehr gut. Dafür bräuchte ich aber einen matten Klarlack als letzte Schicht. Gibt es so was? edit: Die notwendige Wärmebeständigkeit folgt aus der seitlichen Kühlkörpermontage. Die werden direkt an das Stahlblech geschraubt und können unter Volllast so um die 50°C warm werden; das sollte der Lack schon mitmachen. Gruß wiesonich PS: Gestern habe ich angefangen, den für mich unbrauchbaren OBI-Lack wieder zu entfernen. So schlecht der Lack insgesamt zwar haftet und beschaffen ist - wenn man ihn vollständig loswerden will, dann macht er einem schon zu schaffen, besonders in den Ecken ... [Beitrag von wiesonich am 04. Feb 2005, 17:49 bearbeitet] |
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micha_D.
Inventar |
#5 erstellt: 04. Feb 2005, 20:55 | |
Autoklarlack gibts auch in Matt.. Also,wenn keine gröberen Macken auf dem blanken Metall sind,genügt ein kurzer Schliff mit 400er...wenn doch,erst mit 240er drüber... Für einen Zwischenschliff bereits lackierter Flächen nehm feine Stahlwolle(00)...wenn du,s hinterher noch einbrennen möchtest,liegt die Temperatur bei ca.80Grad.. ach ja...da die letzte farbige Schicht ohnehin mit der Stahlwolle angeschliffen wird,kannst du bis dahin auch einen Glanz-Lack verwenden...durch die Stahlwolle wird,s sowieso matt. 50 grad temperatur sind für den Lack uninteressant...du solltest nur keine Sprühlacke auf Wasserbasis verwenden..die taugen nix..und keine Deko-lacke...vorher mit der Dose üben..nicht erst am Gehäuse...und immer dünne Schichten,lieber eine dünne Schicht mehr,als eine dicke..die Dose vorher kräftig schütteln un d schütteln und schütteln und zwischendurch immer wieder..na was wohl Gruß,Micha [Beitrag von micha_D. am 04. Feb 2005, 21:04 bearbeitet] |
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wiesonich
Stammgast |
#6 erstellt: 04. Feb 2005, 22:18 | |
Jetzt ahne ich auch, warum der erste Versuch in die Hose ging: der 3-1 Lack, den ich gekauft hatte - der ist wasserverdünnbar... Dass Autolacke auch in matt verkauft werden, hätte ich nicht gedacht. Dann werd´ ich morgen mal losziehen und welchen suchen. Dazu Sandpapier und Stahlwolle und ´ne Plane zum Abdecken (beim Sprühen geht ja doch ´ne Menge daneben). Für den Atemschutz beim Lackieren ist so eine Papnase, die man als Staubschutz trägt wohl eher nicht geeignet, schätze ich mal. Der 3-1 Lack von OBI ist wie gesagt wasserverdünnbar, und trägt das Siegel des Blauen Engels, weil schadstoffarm. Deshalb habe ich keinen Atemschutz dazugekauft. Der hat auch nicht gerochen oder irgendwie die Sinne benebelt. Was für einen Schutz muss man denn für Autolacke tragen? Eine Gasmaske? Gruß wiesonich |
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Ultraschall
Inventar |
#7 erstellt: 05. Feb 2005, 10:30 | |
Spraydose vorher auf der Heizung auf 30..40 Grad aufheizen bringt auch was. Ansonsten kühlt die innerlich durch die Entspannung des Gases beim Sprayen sosehr aus, das die Lacktröpfchen sehr kalt rauskommen und die Feuchtigkeit der Luft sofort während des Fluges an den Tröpfchen kondensiert. Das gibt dann so einen weißlichen Schleier auf dem fertigen Lack. Meiner Erfahrung nach ist es generell wichtig auf geringe Luftfeuchtigkeit zu achten, um zum optimalen Sprühegebniss zu kommen. Ich sprühe immer draußen, da der Sprühnebel doch bis in zwei Meter Umkreis herumsaut. Ich rate dringend davon ab, das in der Wohnung zu machen ! Eventuell Keller oder Garage. Apropro, Autowerkstätten spritzen sehr gut und haben oft Spritzkabinen, wenn man da jemand privat kennt.... Stahlwolle ist gut, ansonsten gibt es Schleifpapier bis zur 1000 Körnung Abreibebuchstaben mag ich persönlich nicht so, sehen immer amateurhaft aus. Dann schon wenn's ganz edel sein soll (ist wesentlich teuerer als Abreibebuchstaben) zum Schildermacher gehen und sich in kleine Messingbleche die entsprechenden Texte eingravieren lassen, mit Zaponlack (z.B. OBI) übestreichen und aufs Gerät aufkleben. Oder völlig ohne Schrift auskommen. Finde ich persönlich immer noch schöner als Abreibebuchstaben (Vorher testen ob die den Lack vertragen!- sonst heißt es nochmal von vorne beginnen.), aber das kann jeder halten wie er es will. |
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wiesonich
Stammgast |
#8 erstellt: 05. Feb 2005, 11:13 | |
Wow! Da wäre ich im Traum nicht drauf gekommen! Jetzt, nachdem du es geschreiben hast, erkenne ich diesen Kühleffekt austretender Luft bei Fahrradventilen wieder; die kühlen auch stark aus, wenn man die ganze Luft schnell herauslässt. Kann man wirklich riskieren, Sprühdosen auf die Heizung zu legen? Man soll sie ja auch nicht in die Sonne stellen, damit sie nicht... Vorne werde ich keine Rubbelbuchstaben anbringen. Da sitzen nur ein Signalumschalter und ein Lautstärkeknopf. Hinten geht´s nicht ohne, bei den vielen Buchsen und Anschlüssen. Obwohl - schöne Messingschilder sind auch eine Überlegung wert. |
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Ultraschall
Inventar |
#9 erstellt: 05. Feb 2005, 11:46 | |
40 Grad sind kein Problem. Mehr riskiere ich auch nicht. Man kann ja zwischendurch wieder anwärmen, da es sowieso besser ist in sehr dünnen Schichten zu sprühen und man die Pausen dann dazu benutzen kann. |
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