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Dual Phono Vorverstärker (Muffsy Mod)+A -A |
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Autor |
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frank60
Inventar |
#1 erstellt: 02. Sep 2019, 17:15 | |
Hier will ich mal die aktuelle Version meines DIY PreAmps vorstellen. Das ist jetzt die 3. und auch die endgültige Version. Hintergrund für den Bau war, daß ich an meinem Yamaha Receiver 3 Dreher angeschlossen habe und nicht mehrere zusätzliche Kästchen herumstehen haben oder laufend umstecken wollte. Also mußte ein PreAmp her, der die Möglichkeit des Anschlusses von 2 Drehern bietet, der 3. hängt am Phono Eingang des Yamaha. Als Schaltung hatte sich schnell die des bekannten Muffsy Bausatzes herauskristallisiert. Die Schaltung hat sich bewährt, ist quelloffen, Modifikationen sind vom Urheber erlaubt und erwünscht. Aber da gefiel mir 1. die Platine in ihrem Layout nicht so ganz, 2. war mir klar, daß das auch günstiger geht. Immerhin sollte auf Line Level umgeschaltet werden, um potentielle Probleme von vornherein zu umgehen, also wurden 2 Verstärker gebraucht. In der 1. Version hatte ich mittels einfachem Drehschalter umgeschaltet, hat Funktioniert, Langlebigkeit Fragezeichen. Aber: wurde der PreAmp bei laufendem Receiver ausgeschaltet, während er auch als Eingang aktiv war, gab es unschöne Geräusche, wenn die Mindestbetriebsspannung der OpAmps beim Entladen der Elkos unterschritten war. Es mußten zumindest Muting Relais her, die schneller abfallen, als die OpAmps zu quietschen anfangen. In der 2. Version nur ein PreAmp, der am Eingang umgeschaltet wurde, lediglich Lastkondensatoren/-Widerstände waren 2-fach ausgeführt. Dummerweise hatte ich, ohne vorher zu testen, Reed Relais genommen, die ein ekeliges Schaltploppen verursacht haben, das natürlich noch gewaltig mitverstärkt wurde. Die jetzige Version hat wieder 2 Verstärker, jeweils mit Muting Relais am Ausgang. Dabei habe ich auf millionenfach bewährte Omron Miniaturrelais gesetzt, die sich z.B. in der Kommunikationsbranche als sehr zuverlässig bewährt haben. An der Schaltung habe ich gegenüber der originalen Muffsy Schaltung 2 Widerstände in Reihe in der RIAA Entzerrung durch einen 2,32K Widerstand ersetzt. Außerdem ist die Eingangsimpedanz nur zwischen 47K und 68K umschaltbar, dafür sind Kapazitäten von 47pF, 100pF und 150pF zuschaltbar, ergibt maximal 297pF. Zudem habe ich auch entsprechend der Empfehlung vieler Datenblätter 10nF Bypass Kondensatoren für die OpAmps vorgesehen. Die Schaltung: Soll der Verstärker als Single eingesetzt werden, wird einfach ein Jumper auf die Pins 1+2 der Stiftleiste für Relais und LED gesteckt. Die Platine ist in Eagle selbst entworfen und enger gefüllt, als das Original, da kompakter. Ursprünglich wollte ich die Platinen bei mme-pcb.de bestellen, aber von dort habe ich (bestellt 31.07.) bis Heute keine Auftragsbestätigung, dafür kamen letzte Woche Donnerstag ohne Ankündigung die Platinen. Da die Firma auf mehrere Anfragen am 12.08 und 13.08. bis Heute nicht reagiert hat und auch Niemand ans Telefon geht, habe ich dort widerrufen. Zudem hatte ich, nachdem dort Niemand reagiert hat, die Platinen bei jlpcb.com in China bestellt, dort bekommt man für etwa 1/5 des Preises 5 Platinen statt 2 mit Bestückungsdruck statt ohne. Zudem waren die Platinen am 23.08. schon da und von hervorragender Qualität. Im Übrigen habe ich 3 Verstärker- und 4 Netzteilplatinen wegen der Bestellmenge übrig, wer Interesse hat, 12€ inkl. Versand pro Platine ... Die Widerstände sind größtenteils 0,1% Metallfilm, die wenigen mit 1% habe ich in größeren Mengen bestellt und selektiert. Ebenso die Kondensatoren (5%). Wer bei Reichelt Kunde ist, dem kann ich gern einen Link zur Teileliste für einen Verstärker schicken. Ein Problem gab es: ich mußte wegen Fehlermeldungen wegen Lage außerhalb der Platine beim Design die Polklemme für den Ausgang etwas verschieben und habe vergessen, sie zurückzuschieben, so passen nur die liegenden Varianten. Stehende kommen sich mit den Kondensatoren am Ausgang ins Gehege. So sieht das Ganze dann bestückt aus: Die Dip Schalter für Load und Verstärkung sind auf der Unterseite aufgelötet, damit sie eingestellt werden können, ohne das Gehäuse zu öffnen. Das Netzteil ist ganz normaler Standard, wenn auch selbst gebaut. Ein Talema Ringkern Printtrafo, 2 Elkos nach der Gleichrichtung, 2 Längsregler mit den nötigen Schutzdioden. Der fertige Aufbau: Als Gehäuse habe ich ein fertiges vom Chinamann aus der Bucht genommen. Allerdings war die Frontplatte für mich unbrauchbar beschriftet, daher mußte ich sie abschleifen und neu beschriften (Overheadfolie spiegeverkehrt bedruckt, Toner auf Frontplatte aufgebügelt, Zaponlack drüber). Nach dem Lackieren fiel ein kleiner Fehler auf, der aber nur zu sehen ist, wenn man ihn kennt und genau hinschaut. Und wie mißt es sich? Gut, wie erwartet. Hier 2 Messungen, mit REW. Frequenzgang (der Anstieg bis ~50Hz kommt vom internen Generator in REW, an einem Funktionsgenerator mit 500mV linearem Sweep, angekoppelt über einen inversen RIAA Filter, der RIAA-verzerrte 5mV liefert, ist das Ausgangssignal ab 10Hz absolut linear): Und Klirr: So klingt es dann auch, vollkommen entspannt und ohne etwas zu unterschlagen oder dazuzudichten, perfekt also. Rauschen ist ebenfalls kein Thema. |
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frank60
Inventar |
#2 erstellt: 02. Sep 2019, 17:25 | |
Mein nächste Projekt wird im Übrigen noch ein kleiner transportabler, von 2 9V Blöcken angetriebener PreAmp zum mitnehmen. Da werde ich hier auch berichten, derzeit bin ich bei der PCB Herstellung, mache ich in dem Fall selbst, da die Platine einseitig wird. |
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frank60
Inventar |
#3 erstellt: 15. Feb 2020, 18:21 | |
Aktualisierung. Ich habe letzten Herbst noch einen MC HeadAmp für Phono 2 nachgerüstet. Die Schaltung stammt ebenfalls vom Muffsy Projekt, wieder mit selbst entworfenem PCB. Das Ganze stapelbar mit meiner Muffsy PCB Variante. Die umschaltbaren Lastwiderstände habe ich durch 1K Spindeltrimmer ersetzt. So kann ich die Eingangsimpedanz an jeden beliebigen Tonabnehmer sehr fein einstellen. dazu wird der jeweilige Jumper geöffnet und das Multimeter an Pin 2 gegen Masse angeschlossen, nach dem Einstellen wird der Jumper wieder gesteckt. Da ich bislang nur 2 Yamaha LO MCs habe, ist diese interne Lösung kein Problem. Überbrückt (oder auch nicht) wird der HeadAmp mit 2 Omron Miniaturrelais. Das Ganze funktioniert hervorragend, allerdings muß ich noch einmal in LTSpice die optimale Verstärkung ermitteln, so, wie es jetzt ist, ist sie eigentlich zu hoch, selbst gegenüber sehr lauten MMs sind die MCs noch einmal ein Stück lauter. Zudem muß ich,m wenn es wieder wärmer wird, noch die Frontplattenbeschriftung anpassen. Zum Lackieren ist es im Keller zu staubig, da warte ich, bis ich das wieder auf dem Balkon machen kann. Wie von den vorhergehenden PCBs habe ich auch hier 3 Stück übrig, falls wer Interesse hat ... |
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snoozie
Stammgast |
#4 erstellt: 15. Feb 2020, 18:52 | |
Respekt! Bin auch gerade dabei, einen PhonoPre zu konstruieren, allerdings auch die Schaltung selbst, will mal ein anderes Konzept. Hast du in LTSPice auch Rauschmessungen gemacht? Bräuchte da Referenzwerte, bin da grad etwas verloren.... Im www findet man kaum brauchbares. lg [Beitrag von snoozie am 15. Feb 2020, 18:53 bearbeitet] |
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frank60
Inventar |
#5 erstellt: 15. Feb 2020, 19:36 | |
Nein, simuliert nicht. Aber in REW gemessen (Noise Floor, 0,018%). Daß der Muffsy extrem rauscharm ist, haben auch einige User hier im Forum schon bestätigt. |
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snoozie
Stammgast |
#6 erstellt: 15. Feb 2020, 21:05 | |
[quote="frank60 (Beitrag #5)"]Nein, simuliert nicht. Aber in REW gemessen (Noise Floor, 0,018%). -74,9 dB also. Subjektive Aussage, echte Werte wären da schon aussagekräftiger. Trotzdem Danke! lg [Beitrag von snoozie am 15. Feb 2020, 21:07 bearbeitet] |
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frank60
Inventar |
#7 erstellt: 25. Feb 2020, 18:32 | |
In TINA-TI habe ich jetzt auch mal die Geräuschsimulation gemacht, Screenshots kann ich mal hochladen, wenn ich wieder an dem Rechner bin. In LTspice konnte ich das nicht simulieren, für den LM4562 ist kein dort funktionierendes Model zu finden, mit den verfügbaren bricht die Simulation mit einer Fehlermeldung ab, der TI Support ist nicht gewillt, sich mit LTspice zu beschäftigen, m,an unterstützt nur TINA oder TINA-TI. Wenn ich es richtig im Hinterkopf habe, betrug der SNR minimal um die 85% (bis etwa 100Hz), bei höheren Frequenzen bis etwa 120dB. Rauschen/Geräusche lagen irgendwo unter 4µV. Muß ich dann mal nachreichen, wie auch aktuelle Messungen. Am Wochenende war ich noch einmal auf Fehlersuche, trotz Sternmasse, ..., hat ein einzelner MC Tonabnehmer leicht gebrummt, ich mußte tatsächlich eine zusätzliche Masseleitung von den Cinch Buchsen am Eingang zum Masseanschluß des MC HeadAmp ziehen. Jetzt ist mit absolut allen Tonabnehmern in meinem Besitz Totenstille. Bin allerdings am Überlegen, das Netzteil rauszuschmeißen und stattdessen das externe unsymmetrische vom Trigon Vanguard II und intern nur eine symmetrische Stromversorgung draus zu machen. Am Wochenende hatte ich einen MC zum Testen hier, für den ich den Vanguard brauchte, der Umbau der Verkabelung hat genervt. Wenn ich nur den RJ45 Stecker vom Vanguard Netzteil umstecken müßte, würde mir das besser gefallen. Schaltung und Board ist fertig und auch simuliert, selbst bei extrem unterschiedlichen Lasten auf positiver und negativer Spannung driftet die virtuelle Masse nicht. Viel Platz auf dem PCB, soll genau auf die Befestigungen des Netzteils passen. Die beiden COPT sind nur vorsichtshalber geplant. [Beitrag von frank60 am 25. Feb 2020, 18:35 bearbeitet] |
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snoozie
Stammgast |
#8 erstellt: 26. Feb 2020, 10:10 | |
BTW sehr schöne Arbeit. Welches Layoutprogramm verwendest du denn? |
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frank60
Inventar |
#9 erstellt: 26. Feb 2020, 14:52 | |
Die kostenlose Eagle Version. |
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frank60
Inventar |
#10 erstellt: 26. Feb 2020, 21:23 | |
Die Bilder zur Simulation herausgekramt. Die Schaltung. Die Bauelemente links von R1 bilden den inversen RIAA Filter, das erleichtert die Simulation gegenüber Berechnungen im Simulationskommando. So kann ich einen Linearen Sinussweep einspeisen. Frequenzgang, 10Hz bis 25KHz simuliert. Und die Ergebnisse der Geräuschsimulation. Ersetzt man die beiden OpAmps durch den günstigen NE5532, sehen die Ergebnisse fast identisch aus, praktisch bringen die etwas teureren OPA2134 und LM4562 also keine Vorteile, aber wenn man sie gerade da hat ... |
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snoozie
Stammgast |
#11 erstellt: 27. Feb 2020, 08:11 | |
Als Ersatz für den Eingangs-OP OPA2134 verwende ich immer den OPA1642, ist quasi die verbesserte Version des 2134. Ebenfalls JFET. Ja, der NE5532/4 ist schwer zu schlagen! Wenn aber ein realer Tonabnehmer dran hängt, können die JFET-OPA´ s ihre Stärken ausspielen. Je nach TA kann Rs (Quellwiderstand) gerne mal die Werte des Eingangswiderstands (47k) erreichen. Weiters belasten die JFET´s den TA-Generator quasi nicht. lg [Beitrag von snoozie am 27. Feb 2020, 08:22 bearbeitet] |
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frank60
Inventar |
#12 erstellt: 27. Feb 2020, 16:44 | |
Das Problem an der gesamten OPA16xx Serie ist, daß es sie nur noch in SOIC und VSSOP Gehäusen gibt, was sie in meinen Augen für Gelegenheitsbastler unattraktiv macht, Ausstattung und Kenntnisse zum SMD ordentlich löten zuzulegen, lohnt sich da einfach nicht. Von der PCB Herstellung ganz zu schweigen. |
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frank60
Inventar |
#13 erstellt: 27. Feb 2020, 21:29 | |
Hier sind jetzt auch aktuelle Messungen zum PreAmp zu finden, recht weit unten im Beitrag. |
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snoozie
Stammgast |
#14 erstellt: 28. Feb 2020, 08:27 | |
Leider hat er gerade keine 1642er, aber hier kaufe ich immer mal gerne ein. lg |
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frank60
Inventar |
#15 erstellt: 29. Feb 2020, 23:10 | |
Ich habe einige Angebote solcher Teile gefunden, werde ich mir vielleicht mal bestellen. Praktisch ist, daß sie beidseitig sind, eine Seite für SOIC, die andere für VSSOP. Gibts in Sets bis zu 20 Stück. |
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snoozie
Stammgast |
#16 erstellt: 01. Mrz 2020, 08:35 | |
Genau. Vorteil, man kann die Rail-Bypass-Caps direkt drauflöten, falls am Board keine drauf sind. |
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