Der Klassik-Stammtisch - alles worüber ihr euch austauschen wollt

Ich kenne nur relativ wenige Klassik-Aufnahmen von ECM. Aber bei den Jazz-Aufnahmen finde ich immer noch einige beispielhaft, zB aktuell die relativ neu erschienene Masabumi Kikuchi Trio - Sunrise. Da ist nichts diffus-verhallt. Kannst Du mal ein paar negative Beispiele aus der Klassik nennen, ist für mich als Besitzer von rd. 300 ECM-Platten möglicherweise nicht unwichtig.

Die Takacs Beethoven Klaviersonaten Gesamtaufnahme gibt es auch bei Spotify.

AndreasHelke (Beitrag #1356) schrieb:

Die Takacs Beethoven Klaviersonaten Gesamtaufnahme gibt es auch bei Spotify.

Danke für den Hinweis. Aber nicht im Mehrkanal ... aber um einen Eindruck zu bekommen, sicherlich geeignet

Kings.Singer (Beitrag #1348) schrieb:

Warum das? :?

Bei ECM bin ich aus den Gründen zögerlich, die Franz genannt hat: Was ich mal an Aufnahmen mitbekommen habe, fand ich verhallt. Das mag ungerecht sein, weil es da sicher unterschiedliche Aufnahmen gibt.

arnaoutchot (Beitrag #1355) schrieb:

Kannst Du mal ein paar negative Beispiele aus der Klassik nennen, ist für mich als Besitzer von rd. 300 ECM-Platten möglicherweise nicht unwichtig.

Auf jeden Fall die Präludien & Fugen op. 87 von Schostakowitsch mit Keith Jarrett.

Hallo!

Na ja, bei einem Teil der neuen Musik kommt man um ECM gar nicht herum. Die Aufnahmequalität bei den allermeisten ECM´s die ich habe (ca. 200) sind recht gut, allerdings kenne ich fast ausschließlich die Aufnahmen mit neuer Musik und Jazz.

Interpretationen klassischer Werke von Keith Jarrett gehe ich wenn immer möglich aus dem Weg da ich seine Spielweise nicht mag, aber das ist eine persönliche -geschmackliche- Abneigung die nichts mit seinem Können als Pianist oder mit der Aufnahmequalität zu tun hat.

MFG Günther

Diese Nachricht wurde automatisch erstellt!

Das Thema wurde aufgeteilt und einige themenfremde Beiträge wurden verschoben. Das neue Thema lautet: "Dropouts in Guldas Beethovenaufnahme"

Moin zusammen,

nichts weltbewegendes, aber trotzdem:
Im November habe ich diese Box bei Amazon bestellt



- zu einem Zeitpunkt, als die Lieferbarkeit schon schwierig schien, da andere Anbieter den Artikel bereits nicht nehr gelistet hatten. Bestellt habe ich zum Preis von 153,99 EUR. Mittlerweile ist die Box annähernd doppelt so teuer und "lieferbar" nur noch via Amazon-Marketplace zu bekommen. Gestern bekam ich dann, nachdem ich die Bestellung schon gedanklich abgehakt hatte, eine Versandmeldung von Amazon.

Hätte nie gedacht, dass ich die CDs tatsächlich noch bekommen würde.

EDIT: Vorhin wurde geliefert.

Grüße
Frank

Hallo Frank,
wenn ich nicht schon beinahe alles daraus hätte was mich interessiert (ausser Rimsky Sheherazade, DSCH 10), hätte ich auch zugegriffen.
Berichte heute abend mal, wenn du die Kiste komplett durchgehört hast.

Franz

Hallo zusammen,
Bela Bartok (1881–1945)
Violakonzert op. posth. Sz 120 (BB 128) [eingerichtet von Tibor Serly]

+Eötvös: Replica für Viola & Orchester .
+Kurtag: Mouvement für Viola & Orchester
Kashkashian, Netherlands Radio Chamber Orchestra, Eötvös
ECM, DDD, Januar/Juli 1999, Vredenburg (Utrecht), Ton Stephan Schellmann, Markus Heiland


Diese ECM-CD ertrinkt auf jeden Fall nicht in Hallsauce. Man könnte vielleicht das Orchester direkter aufnehmen und die Solistin ein wenig mehr integrieren, aber das ist eher eine Geschmacksfrage und verbessert die Durchsichtigkeit nicht wesentlich.
Inwieweit die Tonmeister der Tritonus Musikproduktion auf einen ECM-Stil Rücksicht nehmen wollten/mussten wird nicht erläutert. Beide sind jedenfalls auch in der Kassik nicht unbekannt.

Schellmann hat u.a. auch für ECM viele Klassik-CDs (New Series), Ludwig van Beethovens Sonaten mit András Schiff sowie u.a. das Orpheus Chamber Orchestra (DG) aufgenommen.
Markus Heiland für Sony u.a. Bach Goldberg Variationen mit Murray Perahia , für RCA Aufnahmen mit Michael Tilson Thomas - San Francisco Symphony usw.

Hallo,

da ich keinen neuen Thead aufmachen will und auf der Suche nach einer guten bezahlbaren Strawinsky Box bin, hätte ich gerne eure Meinungen zu folgender Box, die Ballette und Sifonien umfasst:



auch dieses hier interessiert mich. Ich bin relativer Einsteiger was Klassik angeht und mag anscheinend vor allem moderenere russische Komponisten

Hi,

beides sehr gute Boxen. Auch die Brilliant-Schachtel enthält Aufnahmen des Labels Decca.
Die Strawinsky-Einspielungen sind in Sachen Interpretation und Klang top. Zu Prokofieff gibt es sicher Alternativen, z. B.:



Grüße
Frank

Nichts gegen Prokofieff-Ozawa, den ich besitze, der jetzt sehr preisgünstig ist und musikalisch eher nüchtern erscheint. Das ist nichts Schlechtes, auch nicht bei Prokofieff. Weller kenne ich nicht. Wenn Du bereit bist, auf dem Marktplatz noch einen Zehner draufzulegen, wirst Du feststellen, dass die folgende Integrale ungleich spannender ist als Ozawa, bei der 4. Sinfonie beide Fassungen enthält und vor allem bei den frühen Sinfonien kein Ohr trocken lässt :



Wolfgang

Die Stravinsky-Box ist sicher ein Super-Deal (obwohl ich daraus, glaube ich, nur eine CD unter Chailly besitze. Sie ist ziemlich umfassend, die Frage wäre, ob man als Einsteiger nicht vielleicht mit zwei oder drei einzelnen CDs beginnen sollte. Billiger als diese Box würde es so aber kaum. Es gab/gibt von diesen Decca-Aufnahmen auch einige relativ preisgünstige Duos, wenn man nicht (fast) alles auf einmal will.

Danke für die Antworten. Ich muss mich wohl v.a. mit Stravinskys Balletten genauer beschäftigen, um zusehen, ob ich wirklich alles möchte

Hi.

Kann es sein, dass designtechnisch am Forum wieder mal was gewerkelt wurde? Bei der Ansicht von Unterforen und Threads ist die Leiste, die vorher auf der Startseite rechts sichtbar war, nun permanent auf der linken Seite.

Das macht das Surfen und Lesen von meinem Netbook aus unerträglich, da immer >1/3 des Bildschirms von dieser Leiste eingenommen wird, die beim Lesen von Threads unnötige Infos enthält. Dafür ist der Thread (Text etc.) auf gerade mal knapp mehr als die Hälfte des Bildschirms gequetscht. Falls das von dauerhafter Wirkung sein sollte, kann ich hier im Forum nicht mehr teilnehmen.
Da der Text so wenig Raum bekommt, sind die Seiten einfach nur noch ellenlang und das Layout ist alles andere als lesefreundlich. Ich habe jetzt schon kaum noch Lust, hier nach neuen Beiträgen zu sehen. Ich ärgere mich jedes mal über diese überflüssige Leiste auf der linken Seite.

Grüße,
Alexander.

Hallo Alexander,

ja, die Betreiber haben tatsächlich am Design gewerkelt. Siehe bitte hier.
Kritik bitte eben dort. Danke!

Grüße
Frank

Und es wurde tatsächlich schon wieder rückgängig gemacht. Gott sei Dank!

Habe leider keinen Screenshot von dem gemacht, was ich hier in den letzten Tagen sehen musste. War eher ein "such den Text" als entspanntes Lesen.

Grüße,
Alexander.

War in der Tat nicht ganz so praktisch
Sei's drum, ist wieder rückgängig gemacht worden inklusive offiziellem Statement

Gruß. Olaf

Ja zum Glück! Dachte schon, ich hätte zu viel Alkohol getrunken...

Oder zu wenig...

Ist leider die zweifelhafte Mode von größeren Foren und Community-Betreibern immer wieder etwas zwanghaft verändern zu müssen. Hier sind ja die Veränderungen noch ziemlich überschaubar aber manche verändern ja gleich komplett Alles. Myspace hat sich aber damit selbst ein Eigentor geschossen und von der ernsthaften Facebook-Konkurrenz zu einer riesigen virtuellen Geisterstadt inaktiver Profile entwickelt - Soundcloud hatte wohl auch nichts daraus gelernt und haben sich einen gewaltigen Protesthagel zuziehen müssen, zum. haben sie die "Switch to Classic Version"-Option beibehalten die die meisten User verwenden und Viele auch androhen ihr Profil zu löschen sollte es diese Möglichkeit nicht mehr geben. Ich frage mich warum man etwas das gut funktioniert unbedingt verändern muß, wohl auch eine von so vielen merkwürdigen Modeerscheinungen unserer Zeit (und wohl der Branche der Webdesigner Arbeit zukommen zu lassen bzw. neue Besitzer die sich einbilden ihren Stempel aufdrücken zu müssen) Hier ist es ja noch wie geschrieben harmlos, aber manchmal fragt man sich schon was die sich dabei gedacht haben (sinnvolle Funktionen plötzlich nicht mehr vorhanden oder komplizierte Alternativlösungen, Optik plötzlich viel unübersichtlicher, plötzlich lauter bunte Bildchen und Animationen während man das Wesentliche irgendwo versteckt suchen muß usw.) Und das Beste dann noch wenn die Anliegen der User nicht ernst genommen werden und zu zahlreichen Protesten kein weiterer Kommentar mehr erfolgt (wie bei SC).
gruß
Thomas

Servus zusammen.

wie kommt es eigentlich zustande, dass manchen CDs in der internetunterstützen Datenbank chinesische/asiatische Titel hinterlegt haben?



Jetzt will ich meine Schumann/Le Sage Reihe rippen (für's Auto und für schnelleren Zugriff) und kann nichts lesen und manuell kann ich die über Hundert Titel auch nicht editieren.



Plööt! Liegt das an mir oder ist das so?

Danke und Gruß. Olaf

Das hängt von deiner Ripsoftware und der Datenbank ab. Bei freedb gibts die Metadaten dieser CDs sowohl in Englisch als auch in der japanischen Fassung. Ich benutze foobar2000 zum CD Abspielen um mit der Accourate Datenbank und Freedb für Metadaten zum Rippen. Da habe ich kein Problem die englische Fassung auszuwählen.

Danke Dir, Andreas.

Ich benutze für seit Jahren für Audio- und Videobearbeitung die große Nero Suite.



Bei der 2. CD konnte ich auch auswählen zwischen japanisch und "europäisch", was sich dann als französisch herausstellte, womit ich aber gut leben kann. Vielleicht habe ich doch etwas übersehen.

Edit: Jepp, das ist nun die 1. CD nachdem ich die Auswahloption gefunden habe:



Die anderen ab CD 4 werden mir korrekt mit "Schmuann Project" und der korrekt fortlaufenden CD Nummer angegeben. Französisch scheint's zu sein, weil's eine französische Produktion ist.

Danke und Gruß. Olaf

Soeben* muss ich in unserer Tageszeitung lesen, dass der Dirigent und Pianist Wolfgang Sawallisch verstorben ist.



Ich habe nicht besonders viele von ihm dirigierte und eingespielte Werke aber mit einer Referenzaufnahme in allen Belangen - sein Elias von Mendelssohn von 1968 mit dem Gewandhausorchester und Runfunkchor Leipzig - behält er meine Anerkennung und einen festen Platz in meiner Sammlung.

Gruß. Olaf

* noch bevor ich Joachims Beitrag im Sawallisch-Thread gelesen habe.

Hallo Olaf,

danke Dir (und auch Joachim) für diesen traurigen Hinweis . Es war wohl abzusehen.
Leider hat Sawallisch nicht wirklich viele Aufnahmen hinterlassen.

Grüße
Frank

Verglichen mit Abbado oder Karajan vielleicht nicht. Aber auch nicht so wenig, wenngleich mit deutlichen Schwerpunkten: Schubert, Mendelssohn, Wagner, Strauss und vielleicht mehr Oper und Chor als Sinfonien.
Immerhin alle Sinfonien von Schubert, Mendelssohn, Schumann, Beethoven, Brahms (2x), später Mozart, Dvorak 8+9, Bruckner (nicht komplett?), sowie einiges an Konzertbegleitungen.

Er war einer der wenigen Dirigenten, die auch als Liedbegleiter am Klavier relativ viel aufgenommen haben, nicht nur sporadisch (wie Bernstein oder Furtwängler). Mit Fi-Di, Prey, Price, Fassbaender u.a.

Ich selbst habe allerdings sehr wenige seiner Aufnahmen. Zwei Schubert-Messen und Wagners Holländer, Lohengrin, Tannhäuser in einer Sammelbox

Hi.

Ich will mich nicht selbst als Sawallisch-Kenner bezeichnen. Zumindest aber als Fan. Gerade in den letzten zwei bis drei Jahren nahm meine Beschäftigung mit Aufnahmen klassicher Musik durch mein Studium bedingt ab.

Sawallisch hat vergleichsweise viel aufgenommen, aber es ist eben heute nicht (mehr) alles zu haben. Ich habe zuhause seine Autobiographie und da dürften viele alte Aufnahmen gelistet sein, die heute aus den Katalogen verschwunden sind. Leider bin ich gerade nicht zuhause.
Er hatte gewiss seine Schwerpunkte und das dürfte auch dazu führen, dass er im Katalog weit weniger präsent ist als solche "Alleskönner" und Weltstars (wobei Sawallisch nicht weniger Weltstar ist als die nachfolgenden, aber eben auf anderer Ebene) wie Karajan, Solti und Bernstein. Darüber hinaus hat er es in meinen Augen nicht verstanden, sich selbst zu inszenieren, was ihn in Zeiten solcher oben genannter Ikonen eben nicht die PR einbrachte. Er setzte sein Ego zwar vehement durch, aber er verstand es dabei wohl nicht Eigeninteresse zugunsten taktischer Entscheidungen hintanzustellen.

Eine weitere Ursache für einen "Mangel" an CD-Aufnahmen dürfte gewesen sein, dass ihm aufgrund von Vertragstaktiererei fast 10 Jahre lang die Hände gebunden waren. Nämlich in seiner Zeit bei den Wiener Symphonikern. Vor seinem Wechsel unterzeichnete er einen Exklusivvertrag mit Philips, wo auch die Wiener unter Vertrag waren. Kurz nach dem Wechsel nach Wien aber, schmiss Philips die Wiener aus dem Vertrag. Folge: Sawallisch konnte mit "seinem" Orchester nicht für "sein" Label aufnehmen.
Die Frage ob bei dieser Zusammenarbeit wirklich lohnenswerte und erhaltenswerte Aufnahmen entstanden wären, reiße ich mal nicht an. Fakt ist aber, dass er 10 Jahre lang nur als Gastdirigent aufnehmen konnte.

Auf jeden Fall war er ein Operndirigent der Extraklasse - Strauss, Wagner, Mozart. Ebenso Kammermusiker - auch hier v.a. Strauss. Ich schätze seine Oratorien und Symphonien sehr - Dvorak (hier gibt es bei EMI übrigens auch eine 7te plus Cellokonzert mit Gutman), Schubert, Schumann, Brahms, Beethoven, Mendelssohn, Bruckner. Übrigens hat er tatsächlich auch teils auch entlegenes Repertoire eingespielt, so die Symphonien(?) von Pfitzner.

Aber bevor ich jetzt wild sammele, schau ich bei nächster Gelegenheit in die Autobiographie. Eine privat angelegte und frei zugängliche Diskographie scheint es im Internet jedenfalls noch nicht zu geben.


Grüße,
Alexander.

Könnt ihr diese Komplettausgabe von Beethoven empfehlen?
Beethoven

Ich möchte mir am Ende des Monats gerne eine Komplettausgabe kaufen. Der Preis sollte 150 Euro nicht überschreiten :). Weniger wäre selbstverständlich besser, sofern die Qualität stimmt.

Ich würde zu der reduzierten Komplettausgabe der Deutschen Grammophon greifen.Die Künstler und Orchester sind 1.Wahl.

Das würde ich auch nicht machen, die ganze Box - und vor allem nicht die Brillant Box -kaufen. Du hast ja schon die Gulda Box und die scheint Grundlage des Klavierinhalts zu sein. Zumindest die Aufnahmen der Sonaten und Konzerte. Dann hast Du die schon doppelt und es lohnt sich nicht. Und ob man wirklich jedes Beethoven Werk braucht, wage ich mal zu bezweifeln. Dafür wäre mir die Box auch ehrlich gesagt zu teuer. Ich habe die Brillant Brahms Gesamtwerk Box und die ist auch wirklich nicht sooo toll, habe sie aber vor ein paar Jahren für 30 Euro gekauft.

Da nimm lieber die von Schneewittchen genannte oder stell Dir eine eigene Kollektion zusammen, denn allein die Dubletten zu Deiner Gulda Box macht die Box unattraktiv.

Gruß. Olaf

Danke, dann werde ich die von Schneewittchen empfohlene Version nehmen.
Ich bin bereits auf den direkten Vergleich der Aufnahmen gespannt :).

Pilotcutter (Beitrag #1391) schrieb:

Das würde ich auch nicht machen, die ganze Box - und vor allem nicht die Brillant Box -kaufen. Du hast ja schon die Gulda Box und die scheint Grundlage des Klavierinhalts zu sein. Zumindest die Aufnahmen der Sonaten und Konzerte.

Konzerte ja; Sonaten & Variationen wurden hier dagegen vom jungen Brendel eingespielt.

Ich habe sie mir gerade bestellt. Bei 85 Euro, ist die Box auch am Monatsanfang entschuldbar. Der Preis scheint zu variieren. Bei Weltbild kostet die idente Box 130 Euro. Dann habe ich mit Beethoven, den Pilgerjahren von Liszt und Mendelssohn diesen Monat mehr als genug zum hören. Das Forum kann gelegentlich mehr Fluch, als Segen sein. Zumindest für die Geldbörse.

Was ist denn in der DG-Box enthalten?

Kreisler_jun. (Beitrag #1395) schrieb:

Was ist denn in der DG-Box enthalten?

Bitte:
Enthaltene Stücke

Ach ja, das war die maximal diversifizierte Sammlung, bei der weder Sinfonien noch Sonaten usw. von einem Künstler enthalten sind, sondern total gemischt. Ja, sicher ein guter Deal, zumal natürlich einige sehr gute Aufnahmen dabei sind. Gerade vom Sammlergesichtspunkt würde mich persönlich das Mischmasch ein bißchen stören, aber das schmälert die Qualität der meisten Aufnahmen natürlich nicht.

Der Pianist van Cliburn ist vor einigen Tagen gestorben. Um ihn war es ja schon lange, sehr lange, sehr still (so empfinde ich es zumindest). Ich dachte immer, dass er vielleicht krank sei, habe aber keinerlei Hinweise gefunden. In Amerika gibt es einen Klavierwettbewerb, der nach ihm benannt ist. In den 6o-er Jahren, jedenfalls, war Van Cliburn eine Berühmtheit, da er den Moskauer Tschaikowsky Wettbewerb als erster Amerikaner, und das auch noch im Kalten Krieg, gewonnen hatte. Das Erste Tschaikowsky Klavierkonzert, das ich damals noch mochte, war vielleicht meine allerserste LP. Und natürlich musste es die Aufnahme mit Van Cliburn sein, die mehr als 1 Million mal verkauft wurde. 'Van' ist, so nehme ich an, einer seiner Vornamen.

Hallo Joachim,

ja, es gibt eine Box mit Cliburn Aufnahmen. Ich konnte mich nicht dazu entschließen, sie zu erwerben, da er nur Mainstreamkonzerte eingespielt hat und es da - so habe ich gehört - besseres geben soll als Cliburn, nur diese Aufnahme des 1. Klavierkonzertes von Cliburn hätte mich mal interessiert, aber deswegen kaufe ich die Box nicht.

Cliburn hat sich glaube ich schon vor langer Zeit aus dem Konzertleben zurückgezogen, galt aber immer noch als eine gewisse Berühmtheit. Ich glaube, als Gorbachov mal beim amerikanischen Präsidenten zu Besuch war, gab Cliburn, der schon längst nicht mehr konzertierte, dann zu diesem speziellen Anlaß ein Privatkonzert für die beiden Staatsoberhäupter. Diese Geschichte habe ich mal gehört.

Anderes Thema: Die Beethovenbox der deutschen Grammophon interessiert mich übrigens auch. Ich habe zwar noch die Sonybox, aber diese Box finde ich von den Interpreten her sehr interessant. Ich werde darüber nachdenken.

Gruß Martin

Hab' ich Euch schon erzählt, dass ich ein Plagiat innerhalb der Klassik aufgedeckt habe?

Beim Durchhören der Schumann - Le Sage Box fiel mir das Stück "Choral" aus dem Album für die Jugend op 68 Nr. 4 auf. Die Melodie kenne ich in der Tat von einem Lied und dachte auch immer, die Melodie ist logischerweise von Schumann. Dann habe ich das Lied in einem Liederbuch nachgeschlagen und fand unter dem Melodienverzeichnis einen Louis Borgeois, der das Stück 1551 komponiert hat.

Schumann, Album für die Jugend - Choral

Louis Borgeois, comfort ye my people

Das Stück "Choral" aus dem Album für die Jugend hat Robert Schumann also nicht komponiert!

Ein Skandal.

Im BWV gibt es hunderte von Choralsätzen, die "nur im Satz" von Bach stammen (wobei selbst das bei vielen Orgelstücken nicht ganz sicher ist). Ob die Melodie nicht auch von Bourgeois bloß bearbeitet wurde, wird sich, wie bei vielen alten Chorälen vielleicht nie feststellen lassen.

Offiziell heißt es auch "Ein Choral" op. 68,4 was schon andeutet, dass es ein bekannter, schon vorhandener Choral sein kann. Wenn es ein "größeres" Stück gewesen wäre mit hoher Aufmerksamkeit, hätte es auch wohl Choralbearbeitung o.ä. geheißen. Bei Bach weiß man in der Tat, dass einige seiner Choräle und Choralbearbeitungen für Klavier auf frühere Zeiten (zB "Nun, komm der Heiden Heiland" auf Luther) zurückgehen.

Hallo!

Eigentlich sind solche Bearbeitungen ohne Quellenangaben bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts durchaus normal gewesen. Ich glaube das änderte sich erst mit Brahms, Wagner und Bruckner als der Begriff des "Orginären" aufkam, -zusammen mit der Vorform des heutigen Künstlerbegriffes-.

Seitdem erst sind bei Bearbeitungen Quellenangaben allgemein üblich geworden.

MFG Günther

Naja, die Idee von Originalität gibt es schon wesentlich länger. Nur war eine Choralmelodie u.ä. sozusagen Allgemeingut. Die Kunstfertigkeit und vielleicht auch Originalität zeigt sich eben in der Ausarbeitung des Satzes. Auch Brahms hat noch Volkslieder arrangiert und Choralvorspiele komponiert.

Wo die Grenzen zum Plagiat früher gezogen wurden, ist mir nicht ganz klar. Bearbeitungen waren jedenfalls gang und gäbe. Händel hat gelegentlich auch Sachen beinahe unbearbeitet von anderen Komponisten übernommen, nur umtextiert. Das waren natürlich nur einzelne Abschnitte, aber soviel ich weiß hat es nie einen Skandal gegeben. Dagegen geriet sein Zeitgenosse Bononcini in Verruf, weil er eine komplette Motette abgekupfert und als seine eigene herausgebracht hatte. Der Unterschied zu dem, was Händel praktizierte, war nur graduell, aber irgendwo zog man anscheinend die Grenze. Im 18. Jhd. war Musik jedenfalls viel eher um eine bestimmte Aufführung zentriert als um einen festen Notentext. Und das Komponieren mehr um eine handwerkliche oder virtuos gelungene Ausarbeitung als um einen genialen Einfall. Daher war auch die Autorschaft nicht so zentral wie später.

Die Beethoven-Masterworks-Box ist heute angekommen und die Aufnahmen sind bisher sehr gut.
Nur das Hintergrundrauschen irritiert etwas.

Hallo zusammen,
einige Hinweise auf die Geschichte des Urheberrechts gibt der Artikel:
Wikip.: Geschichte_des_Urheberrechts
Inwieweit musikal. Werke betroffen sind und wie wirksam dieser Schutz in der Praxis war wird nicht angesprochen. Erst zum Ende des 19Jhd. scheint man sich idem aktuellen Stand angenähert zu haben:

Wikipedia schrieb:

1886 wurde mit der Berner Übereinkunft das erste internationale, multilaterale Abkommen zum Urheberschutz geschlossen. Vereinbart wurde eine Mindestschutzfrist aller Werke (außer fotografische und cinematographische Werke) der Verbandsländer von 50 Jahren...

Leon_der_Profi_5080 (Beitrag #1405) schrieb:

Nur das Hintergrundrauschen irritiert etwas.

Das dürfte aber von Aufnahme zu Aufnahme verschieden ausfallen. Die Mischung ist ja ziemlich bunt. Die Gardiner-Aufnahmen sind sicher DDD und die Sinopolis und Abbados wahrscheinlich ebenfalls. Rauschverdächtig erscheinen mir v.a. die Aufnahmen mit W, Kempff

Stimmt. Bis jetzt habe ich fünf CD´s angehört und das Rauschen tritt nur bei Kempff auf.
Von Emil Gilels bin ich sehr begeistert.

Edit: 3/4 angehört. Opern und Chöre habe ich jedoch ausgelassen, da ich nur an den Instrumentalwerken interessiert bin, mit welchen ich auch sehr zufrieden bin.