Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Ich konnte heute zwei Neuzugänge aus dem Briefkasten fischen. Erst war die dran:



Andy Middleton - Nomad's Notebook. Mit Andy Middleton (ts, ss), Ralph Towner (p, git), Dave Holland (db), Alan Jones (dr), Jamey Haddad (perc, voc Tracks 2,4,8), Noah Bless (trb, Tracks 2,8), Henry Hey (p Track 7).
Die CD konnte ich mir, weil über Amazon gekauft, bereits vorab als Ripp anhören. Da hat sie mir nicht so richtig gefallen, ich habe aber auch nicht konzentriert zugehört. Jetzt als CD im eigenen Player gefällt sie mir schon sehr viel besser. Die Musiker, vor allem Towner und Holland, sind natürlich ganz große Klasse. Die CD ist sehr gut aufgenommen, luftig und durchhörbar, wie ich es mag. Die Kompositionen sind interessant. Allein Middletons Saxophon-Ton ist nicht 100% meins, er hat einfach nicht genug "ribs", ist mir zu glatt, fast ein wenig nacktschneckig, man möge mir den despektierlichen Vergleich verzeihen. Ich mag es gerne etwas rauer. Aber das ist wirklich nur ein Detail, ich werde die CD noch oft und gerne hören, sie ist sehr schön.

Danach gab es ein Trio, das nach Weggang eines Mitstreiters nun ein Quartet ist:



Hadouk Quartet - Hadoukly Yours. Mit Didier Malherbe (Flöten), Loy Ehrlich (Saiteninstrumente tief), Eric Löhrer (Saiteninstrumente hoch) und Jean-Luc Di Fraya (Percussion und Gesang). Ebenfalls klasse aufgenommen, sehr flotte und eingängige Stücke mit starkem orientalischem Einschlag, manchmal aber auch mehr als nur einer Spur irisch-keltischer Gene. Ebenfalls eine Empfehlung.

Ach so, beides waren Empfehlungen von Andreas, wobei ich mich halt für das Hadouk Quartet entschieden habe. Danke dafür! Vom vorherigen Trio mit Steve Shehan, aber ohne Löhrer und Di Fraya kommt aber sicher auch noch was ins Haus.

Don_Tomaso (Beitrag #15867) schrieb:

Danach gab es ein Trio, das nach Weggang eines Mitstreiters nun ein Quartet ist:

so in mathematischer Sprache das wäre dann 3-1=4

Hallo !

Das ist schon eine mathematische Kopfnuß von Thomas aber ich denke am Ende seines Posts versucht er es zu erklären,
aber ganz komme ich nicht mit.
Vorhin hat mir der Briefträger meine Mingus Box gebracht, nun kann es losgehen mit dem Kennenlernen.
Wenn Ihr jetzt nichts mehr von mir hört war's das mit Mingus.........( kleiner Scherz am Rande )
Aber wie Carsten schon schrieb, nicht gleich aufgeben immer wieder mal ran.
Die Stimmung muß schon passen, manch einmal hört man etwas ohne zu murren an, anderntags kann man's nicht erhören.
Immer mal eine CD, ich hab ja auch noch andere Baustellen, Zappa wartet auf weiterkommen und von Grateful Dead
liegen auch noch einige ungehörte Konzerte hier im Regal.



Gruß Maik

Hadouk- Trio, der Drummer ging weg, dafür kamen zwei Neue, Hadouk Quartett.

Also 3 - 1 + 2 = 4

Spielverderber.

Ne, passt scho, so war's gemeint.

Hier zwei Dinge, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Oscar Peterson - Live ! - Pablo 1986. Peterson (p), Joe Pass (g), David Young (b), Martin Drew (dr). Kernstücke sind Petersons ausufernde Bach-Suite, die aber mehr Blues als Bach ist, und ein Ellington-Medley, in dem Peterson v.a. Caravan in die Tasten stemmt, dass einem Angst und Bange wird. Peterson und Pass übertreffen sich an Virtuosität, dank der äusserst guten Klangqualität kann man das auch gut verfolgen.

Szenenwechsel: Twenty One 4tet - Live at Zaal 100 - CleanFeed 2016. Luis Vicente (tp), John Dikeman (ts), Wilbert de Joode (b), Onno Govaert (dr). Intelligente Free Improvisation, muss man sich einlassen, aber dann macht es Spass.



Edit: Noch eine Anmerkung. Ich weiss ja nicht, ob überhaupt irgendjemand hier Oscar Peterson (noch) wirklich schätzt, ich halte ihn für einen der grössten Pianisten des Jazz in der Nachfolge eines Art Tatum, auch wenn er dessen spielerisches improvisatorisches Genie nie ganz erreicht hat und mehr dem Blues verhaftet war. Die o.g. Live ist zwar sehr gut, aber wenn jemand in sehr guter Klangqualität am Ende von Petersons musikalischer Laufbahn eine Referenzplatte sucht, dann würde ich zu seinen Blue-Note-Aufnahmen für Telarc raten. Das waren Sternstunden, diese Abende ! Zum Antesten kann man natürlich auch die preiswerte Erstveröffentlichung mit dem ersten Abend nehmen.

arnaoutchot (Beitrag #15872) schrieb:

Szenenwechsel: Twenty One 4tet - Live at Zaal 100 - CleanFeed 2016. Luis Vicente (tp), John Dikeman (ts), Wilbert de Joode (b), Onno Govaert (dr).

Jetzt noch was Freies (nicht gekauft, aus einem Empfehlungspaket eines Freundes): Gleicher Schlagzeuger wie oben, Onno Govaert. Diesmal mit der slowenischen Pianistin Kaja Draksler (*1987) - Feecho - Bums - el Negocito Records 2014. Hmm ... das ist schwere Kost. Ich gebe zu, dass das mein Verständnis von Jazz verlässt. Am ehesten erinnert es noch an Cecil Taylor, über den Draksler auch ihre Abschlussarbeit am Konservatorium in Groningen schrieb. Auch wenn die Interaktion zwischen der Pianistin und dem Drummer sehr intensiv ist, so ist das sehr anstrengend zu hören. Draksler ist aber aktuell extrem angesagt und auf fast allen europäischen Festivals für frei improvisierte Musik vertreten.


Reinhören kann man hier: https://elnegocito.bandcamp.com/album/bums

Weil es mich selbst interessiert hat: Das Duo heisst Feecho und ist angeblich nach dem Namen des Autos auf dem Cover benannt, offensichtlich eine slowenische Fiat-Kopie.

Puhh ..... das in der Tat schwere Kost

Ach , der Fiat Nachbau hieß bei den Einheimischen "Fico" und wurde in Lizenz vom serbischen Unternehmen "Zastava" gebaut.

Gruß

Gestern versucht und sofort abgeschaltet:



Benny Greb - Grebfruit 2

Die Stimme geht absolut nicht klar...das halte ich keinen Titel lang aus, da kann das Schlagzeug noch so toll sein.

Sorgt jedenfalls mal für frischen Wind. Mir gefällt es.

Hallo
Hier mal bisschen Fusionjazz mit feinem Klang
Hatte die schon ganz vergessen, kam dann beim aufräumen bzw. sortieren der Sammlung wieder zum Vorschein
Ich habe definitiv zu viele Tonträger



Gruß Otto

Noch nicht.
Aber bestellt ist.

https://mahavishnujo...ive-at-ronnie-scotts

Igelfrau (Beitrag #15876) schrieb:

Sorgt jedenfalls mal für frischen Wind.

Darum wollte ich es euch nicht vorenthalten.

Noch als Nachlese meiner gestrigen Piano-Platten etwas Edles: John Lewis - Private Concerto - EmArcy 1990. Lewis ist mE weit unterschätzt in der Geschichte des Jazz und wird viel zu sehr auf seine - zugegeben wichtige - Rolle als Pianist des MJQ reduziert. Dass er aber über eine ungleich grössere Bandbreite verfügt, beweist diese Solo-Aufnahme in der New Yorker Church of Ascension. Hier reicht das Repertoire von Bach-Adaptionen über viele Eigenkompositionen, die fast schon einen impressionistischen Touch haben, zu Standards wie Round Midnight oder Don't Blame Me. Ganz grosse Kunst ! Dass die Aufnahme in der Kirche auch noch audiophile Massstäbe erreicht, schadet nicht ...

Hier gerade bei sommerlichen Temperaturen



The George Shearing Quintet ‎- Latin Escapade (1957)

arnaoutchot (Beitrag #15872) schrieb:

Edit: Noch eine Anmerkung. Ich weiss ja nicht, ob überhaupt irgendjemand hier Oscar Peterson (noch) wirklich schätzt, ....

Ich, ich, ich - aber das weißt Du ja - danke für die Tipps!

Danke auch an Dominos für den Tipp zu Bernard Purdie - klasse! (zumal ich in meiner Jugend auch die Sticks geschwungen habe und bei jedwedem Konzert auch heute noch eher auf den Drummer achte )

chriss71 (Beitrag #14317) schrieb:

Jetzt im Player: Wolfgang Muthspiel - Rising Grace Hervorragende neue Scheibe von unserem derzeit einzigen Jazzstar. Muthspiel im Duett mit Akinmusire Diese CD ist einfach perfekt...

Ich muss dies noch einmal hervorkramen, nicht nur weil ich diese Aufnahme auch liebe (Father &Son ) sondern um zu fragen, ob schon jemand das neue Live Album von Akinmusire hat
Ambrose Akinmusire A Rift in Decorum Live jpc

Die Schnipsel hören sich toll an und Jazzecho und allaboutjazz schreiben ja sehr positiv, aber bevor ich 20 EUR abdrücke (19,99 ist ein fieser Preis weil erst ab 20 portofrei )wollte ich mal fragen

Elusive - Fusion Swing

Das Live Album Truth, Liberty & Soul von Jaco Pastorius entwickelt sich langsam bei mir zur CD des Jahres, wobei es auch noch andere Kandidaten aus anderen Bereichen gibt. Aber das ist schon ein Hammeralbum. Die Kombination Jaco Pastorius (eb) und Toots Thielemans (har) ist überwältigend. Eine andere aber ebenso überragende Kombination ist die, bei der Bill Evans (b) mit Toots Thielemans musiziert. Affinity, das Spätwerk von Bill Evans zählt für mich zu seinen Besten. Angeregt durch die Truth, Liberty & Soul habe ich es wieder hervorgeholt und werde es jetzt auflegen.



Bill Evans, Toots Thielemans - Affinity (1979)
Warner Bros. Records Inc.

Bill Evans (p, ep)
Toots Thielemans (har)
Marc Johnson (b)
Eliot Zigmund (dr)
Larry Schneider (ts, ss, afl)

DigiDig (Beitrag #15885) schrieb:

Die Kombination Jaco Pastorius (eb) und Toots Thielemans (har) ist überwältigend.

Immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich Geschmäcker sind. Das Mundharmonika-Getute von Toots Thielemans kommt bei mir gleich nach Wurzelbehandlung beim Zahnarzt ... sorry ...

Hier aber auch was Kontroverses: Diana Krall - The Girl in the Other Room - Verve SACD Multichannel 2004. Hatten wir hier ja schon, hier hatte sich die Krall etwas von den Jazz-Standards gelöst und pflügt sich durch ein angenehm zu hörendes Pop-Jazz-Programm. Klanglich gehört die Mehrkanalaufnahme in die Referenzklasse. Ist mir mit einer Sammlung zugelaufen, hab sie aber schon, wenn jemand Bedarf hat genügt PM.

arnaoutchot (Beitrag #15886) schrieb:

Immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich Geschmäcker sind. Das Mundharmonika-Getute von Toots Thielemans kommt bei mir gleich nach Wurzelbehandlung beim Zahnarzt ... sorry ...

Kein Problem, das nimmt mir die Angst vor dem nächsten Zahnarztbesuch.

An eine Wurzelbehandlung muss ich da eher bei dem Keyboard in Herbie Hancocks The Traitor (ab 1:45 Min) denken.

Eipott (Beitrag #15883) schrieb:

um zu fragen, ob schon jemand das neue Live Album von Akinmusire hat

Lag in dem Stapel der nie kleiner wird, läuft gerade und ist - wie erwartet - klarer Tip. Eigentlich kann man den Burschen blind kaufen. hab sie allerdings in USA wesentlich billiger gekauft. Im vergangenen Jahr wollte ich nach Köln fahren um die Big Band mit ihm und Orrin Evans zu sehen, hat aber nicht geklappt War jemand dort?

Edith: gerade entdeckt und jetzt am ärgern über das Verpasste WDR BB Orrin Evans

Hallo !
Hab ich doch heute die Heimatzeitung in die Hand genommen und was muß ich sehen !!!!!!!
Gleich mal ein paar Karten bestellt. Das wird bestimmt gut wenn nicht sehr gut.



Gruß Maik
PS: entschuldigt mir meine Begeisterung, es ist ja eigentlich der Was hört Ihr gerade jetzt ? Thread.

crim63 (Beitrag #15889) schrieb:

Entschuldigt mir meine Begeisterung, es ist ja eigentlich der Was hört Ihr gerade jetzt ? Thread.

Naja, wenn Du wirklich zu Killy Bobham hingehst, dann wollen wir es mal als "Was hört ihr im November" durchgehen lassen ...

Ich habe ihn letztes Jahr in Koblenz gehört, mit seiner “Skelleton Coast“-Tour. War ziemlich cool. Jetzt hab ich eine signierte CD. Der Mann hat definitiv noch Dampf in den Händen, mein lieber Scholli.

...tja, Jazz? Wenn ja aus dem Zonenrand-Gebiet.



Gefällt. Es ist kein belangloser Bar-Jazz. Es swingt ordentlich, nur nicht im Swing-Feel. Marc Ribot groovt hier herrlich. Die Dame singt gut und geschmackvoll. Letzlich finde ich das ganze in den zu lesenden Rezessionen doch überbewertet. Aber okay, die Verschmäcker sind geschieden. Mist ist die Platte auf keinen.

Auch neu; und groß ist die Freude das die frühen Brian Eno Pop-Platten wieder zu haben sind, gar in 45 Umdrehungen Umschnitten.



Vom Jazz natürlich irgendwie weit weg. Die Mitstreiter allerdings hören auch viele Jazz-Liebhaber gern: Fred Frith, Phil Collins (damals auch bei Brand X)....

....wo willste hin mit Platten dieser Szene? Jazz isses nich aber Radio-Pop oder gar Fusion auch nicht. Mein Regal sagt kackfrech: Canterbury and beyond. All die Eno, Soft Machine, Caravan, Hatfield oder Matching Mole, Henry Cow, Gong oder gar King Crimson haben einen gemeinsamen heiligen Faden: unglaublich "schön" britisch. Ich persönlich liebe diese gewisse...tja...Melancholie? bei allem Feuerwerk Tee trinkendes ausgebremstes? Selbst der verfrickelste Jazz-Rock oder dröhnende Alben a la "Red" von King Crimson dieser Szene hat das...ich darf an Monster a la Soft Machine "Fourth" und "Fifth" erinneren. Trotzdem spinnt sich dieser besagte Faden, selbst zu frühen Eno Platten....die haben damit nichts zu tun. Haben sie doch.



Auf der "Whatevershebringswesing" von Kevin Ayers (dem die Musik von Soft Machine schlicht zu fummelig wurde und er ausstieg) ist vielleicht ein Song der unterstreicht was ich meine: seine alten Kumpel waren sich nicht zu schade ihn weiter musikalisch zu unterstützen, auch wenn Kevin Ayers andere Pfade betrat. 1971. Der Titel-Song ist ein Traum! Robert Wyatt!



Nur so Gedanken. Alles gut.


Liebe Grüße

Carsten

Am Sonntag war das herrlich. Ich saß knapp drei Stunden vorm Rechner, um meine nächste Sendung "Die blaue Stunde" (zu hören am 15.08. um 21:00 auf der Ems- Vechte- Welle und das auch im Stream) vorzubereiten. Das Thema der Sendung wird Cool Jazz und Westcoastjazz sein, aber gehört habe ich dazu eine geile Fusionplatte nach der anderen. Dieses ganze Gefrickel im Ohr und auf dem Papier ging es um Shelly Manne, Art Pepper, Chet Baker, Lee Konitz und co.. War schon witzig. U.a. gingen folgende Scheiben durch:

Al Di Meola
Splendido Hotel
Di Meolas viertes Soloalbum ist eine der paradoxesten Fusionplatten, die ich kenne. Auf der einen Seite gibt es mit "Alien Chase on Arabian Desert" und "Dinner Music of The Gods" die wahrscheinlich spektakulärsten und virtuosesten Jazzrockstücke überhaupt, auf der anderen Seite mit "Roller Jubilee" und "I can tell" Popmusik pur, die klingt, wie einem Bud Spencer- und Terence Hill- Film entliehen.

Kazumi Watanabe
MOBO Club
Freakiger geht Fusion kaum und Watanabe ist nicht nur ein technischer überragender Gitarrist, nein, er ist verrückt! Das ist stellenweise sowas von over- the- edge, dass ich beim allerersten Hören eher angewidert war, ab dem zweiten Mal dann aber absolut fasziniert.

Herbie Hancock
Head Hunters
Dieser Klassiker ist immer noch der Fusion- Groove in Person! Mehr muß dazu gar nicht geasgt werden.

Bei mir hat es heute früh im Auto auch "gefunkt". Ein interessanter Sampler I Feel the Earth Move - From Jazz to Soul'nFunk to Blaxploitation - Brown Sugar 2000. Er deckt die frühen 1970er Jahre ab, in denen gestandene Jazzer wie Cannonball Adderley, Gene Ammons, Kenny Burrell etc. versuchten, irgendwo von der Funk-Jazz-Welle nicht runterzufallen. Die Resultate sind von gemischter Qualität, aber in ein paar Stücken gelingt es recht gut, den alten Soul des Hard Bop mit der dem Funk der schwarzen Populärmusik zu verbinden. Nachdem die Originalplatten, auf denen diese Stücke erschienen sind, kaum mehr sinnvoll zu erwerben sind, ein schönes Dokument der Entwicklung des Jazz in den 1970ern (auch im Beiheft gut dokumentiert).

Eipott (Beitrag #15883) schrieb:

Ich muss dies noch einmal hervorkramen, nicht nur weil ich diese Aufnahme auch liebe (Father &Son ) sondern um zu fragen, ob schon jemand das neue Live Album von Akinmusire hat Ambrose Akinmusire A Rift in Decorum Live jpc

Ja, ich... Leider bin ich noch nicht zum anhören gekommen, da ich atm mit Radfahren beschäftigt bin...
Habe heute mal kurz reingehört und gefällt. Genauere Kritik wenn es mal einen Regentag gibt...

Skalpel - Konfusion

edit
Bild angepasst, damit der Link dahinter zu Informationen führt.

Hallo !

Meine Billy Cobham Karten habe ich heute bekommen, das schreibe ich weil Du etwas gezweifelt hast Michael.

Dann noch mal kurz zu Mingus, hatte Euch ja gesagt, das ich mich noch mal melde wenn's gefällt.
Und es hat gefallen bis jetzt, hab mir die Mingus Ah Um und die Tijuana Moods zu Gehör gebracht.
Es steht zwar drinnen im Booklet wo die einzelnen Songs Original erschienen sind aber nicht was hier für Remaster erstellt wurden.
Feiner Stereosound, klingt für mich ganz annehmbar, da frag ich mich ob die Erstausgabe auch schon Stereo war ? ( 57, eher nicht )
Ich guck dann gleich mal irgendwo nach.......
Die zweite CD der TM und auch Teile der Ersten sind aber größtenteils Outtakes, ob das unbedingt sein mußte ?
Also bis jetzt bin ich begeistert, mal sehen wie es weitergeht, Vinyl fange ich aber nicht noch an.
Eins sei noch angemerkt, beim Lauschen der Scheiben kam mir das eine ums andere mal meine Besuche des Dixieland-Festival
Anfang der 80er Jahre in Dresden in den Sinn. Die waren damals Legendär und sind es vielleicht heute noch. (weiß ich leider nicht mehr Bescheid )



Gruß Maik

crim63 (Beitrag #15897) schrieb:

Meine Billy Cobham Karten habe ich heute bekommen, das schreibe ich weil Du etwas gezweifelt hast Michael. :P

Ich habe nie daran gezweifelt, dass Du die Karten bekommst. Weiterhin zweifle ich auch nicht daran, dass Cobham selbst in nun fortgeschrittenem Alter noch ein sehens- und hörenswerter Schlagzeuger ist. Und schliesslich zweifle ich nicht daran, dass Du sicherlich Spass haben wirst. Ich nehme an, das Theater Crimmitschau ist nicht so gross, so dass es eine hoffentlich eher intime Angelegenheit wird.

Glückwunsch zu Mingus, beide Platten sind Stereo aufgenommen. Dixieland ist es allerdings nicht !

Hier - angeregt offensichtlich durch meinen Funk heute morgen - mal wieder eine regelmässig wiederkehrende Miles Davis - Bitches Brew - MFSL 2 UDSACD 1970/2014 -Lauschung. Immer wieder ein Vergnügen, vor allem beeindruckt mich immer wieder die absolute Zeitlosigkeit dieser Musik. Könnte auch gestern entstanden sein, und wäre immer noch revolutionär. Die MFSL-Ausgabe ist klanglich die beste Ausgabe, die ich davon kenne.

Assoziation Mingus - Dixieland: vielleicht sind es die fröhlichen Melodien auf der Tijuana Moods die dafür sorgen. Tijuana Gift Shop....

Das die "Bitches Brew" erst gestern aufgenommen sein könnte darf ich unterschreiben.

Diese Reihe auf Brown Sugar (I Feel The Earth Move) ist in der Tat sehr schön, auch die anderen Volumes. Wer da tiefer diggen möchte: gut auch die "Mojo Club - Original Jazz Rockers"- Reihe und die "Mod Jazz"-Reihe auf dem großartigen Kent Label.





Leider verblichen ist eine ähnliche Serie auf Harmless die den Schwerpunkt auf Blaxploitation musikalischer Art setzte. Viele Deep Jazz Sampler....



Liebe Grüße

Carsten

*papamann* (Beitrag #15899) schrieb:

Assoziation Mingus - Dixieland: vielleicht sind es die fröhlichen Melodien auf der Tijuana Moods die dafür sorgen. Tijuana Gift Shop....

ja, genau das muß es sein, dieses Heitere, fröhlich Beschwingte, ich hab unweigerlich beim Hören angefangen mit zu wippen
die Beine haben nicht mehr ruhig gehalten und damit zog ich Vergleiche zum Dixieland.

So viele male nicht gezweifelt......Danke Michael !

Gruß Maik

Yeah! Jazz ist also doch Tanz-Musik; immer gewesen! Finde ich klasse das bei aller "Wichtigkeit" des Jazz genau das mit Dir passiert ist.

Vielleicht kommt irgendwann die "Blues And Roots" in deinen Player. Die ist zwar nicht so fröhlich; eher deep. Aber zum wippen der absolute Burner.

Yeah! Mingus Rules!




Liebe Grüße

Carsten

Carsten, Du alter Verführer ! Die ist doch nicht in Maiks Columbia/RCA-Box, da muss er ja schon wieder investieren ... aber es lohnt sich Maik, die gibt es einzeln auch billig ...

Danke für die Tipps zu ModJazz und mojo Club. Ich werde mal die Augen offen halten, wenn ich so etwas preiswert sehe, dann greife ich immer gerne zu.

Äh, eine Frage an die der asiatischen (hier: koreanischen) Sprachen mächtigen: Youn Sun Nah, siehe weiter oben, das Album auf ACT. Welches übrigens wächst, ich war nach erstem Hören etwas skeptisch...ihre Auslegung von Joni Mitchells' "The Dawntreader" ist sehr schön. Klingt wie gnadenloses Fandom. So soll das! Danach "Drifting" von Jimi Hendrix. Klasse. Leider wie heutzutage üblich so beschi....ausgebremst. Die Tage des Feuers....warum seid ihr vergangen? Da hilft Marc Ribots' eigentlich tolle Gitarre auch nicht weiter.

...nur für die Exel-Datei die ich mit Familienname, Vorname führe. Also Davis, Miles.

Was ist richtig?

Nah, Youn Sun.
Sun Nah, Youn.
Youn, Sun Nah.

Nicht kichern, das ist natürlich soo wichtig nun auch nicht. Aber wenn schon die Sammel-Tabelle dann richtig. Wie stehe ich denn da vor den zahlreichen Jazzern vom asiatischen Kontinent bzw. den Inseln?

Fragt und grüßt

Carsten

*papamann* (Beitrag #15903) schrieb:

Nah, Youn Sun

Das ist richtig. Der Familienname ist Nah, der Vorname - wie in Korea üblich - immer zweisilbig.

Checker!

Ich danke Dir! Ist eingetragen.

Investieren, investieren, investieren........gut das ich vor kurzem mein Plattenregal noch mal erweitert habe, ein neues CD Regal hielt auch Einzug
( für rund 170 CD's), ist nach den sortieren schon wieder fast voll.
nun zu on Topic: letztens Grover Washington mit Winelight vom FM gekauft und jetzt über Discogs als Beifang die Live at the Bijou erstanden,
der Mann hat mir gefallen, wenn man da immer alles kaufen würde was einem gefällt. Notieren tu ich die Blues and Roots auf jeden Fall.
Die Miles Davis - Bitches Brew hat ebenfals einen Platz weit oben auf der Kaufliste bekommen. Danke

Gruß Maik

Da gibt es auch eine hübsche Ausgabe auf Vinyl ... musikalisch, nehme ich an, weisst Du was Dich erwartet ?

Hallo
Neben der klassischen Doppel CD habe ich noch diese Version der Bitches Brew Complete Sessions, bestehend aus 4 CD´s.
Klanglich Top und steht der MFSL in nichts nach.
Sehr schön aufgemacht mit Bildern und reichlich Infos über die Session incl. den Musikern ect.
Auch schön der in Alu gefasste Schuber
Hatte die damals eher zufällig im MM stehen sehen und das für 30 Ocken

Gruß Otto

Bitches Brew ist ein echtes Monster. Unbequem. Mit der kriegst Du keine romantische Stimmung um die Dame des Herzens rumzukriegen.

Außer mit Seite vier

Ernsthaft: eine unabnutzbare Musik. Über J.S.Bach sagt man "der Anfang und das Ende aller Musik". Die Bitches Brew hat auch so einen Touch. Miles Davis ist hier sowas von Miles Ahead, mein Leben lang nicht zu fassen. Und er redet darüber das es nur darum ging "street" zu sein. Sly & The Family Stone wären voll hip. Man staunt. Ja, etwas verkürzt jetzt.

Da ist sie wieder, die bekloppte Insel-Platte. Aber Bitches Brew ist definitiv eine.

Dominos (Beitrag #15908) schrieb:

Hallo Hatte die damals eher zufällig im MM stehen sehen und das für 30 Ocken Gruß Otto :prost

Du glücklicher. Ich hab nur die olle Longbox. Und das normale Vinyl. Herrlich zu vergleichen denn es klingt (natürlich) verschieden. Als Bassist bevorzuge ich hier Vinyl. Da macht es auf der E-Saite "boum", auf der CD nicht. Aber das ist ein anderer Schnack. Und es gibt Klang-Regelungen. Richtig gute!

Ah feine Sache ... du spielst Bass
Ich habe etliche Jahre Drums gespielt
Dann hier was für dich (einer meiner Lieblings Bassmänner) -------> Victor Wooten

Gruß

Also so gut bin ich nicht. Das ist aber auch nicht mein Ansatz: ich slappe nicht. Schnödes zwo-Finger Zupfen. Manchmal drei. Möglichst wenig Töne.

Ehrlich gesagt ist deine verlinkte Session eher Gejaffel, bei allem Respekt vor dem Können der Knaben. Aber wirklich Musik höre ich da nicht. Eher Akrobatik. Aber die habens' schon drauf, so isses nich.

Wir sind off-topic. Sorry.

Viel weiter oben hatte ich berichtet endlich eine Thelonious Monk auf Columbia zu haben.



Das ist eine spannende persönliche Erfahrung. Denn alles auf Blue Note, Prestige und Riverside bringt den Schwurbel vom Meister als einzigartigen Sound. Bei Columbia scheint man um gewisse Wohnzimmer-Tauglichkeit bemüht gewesen zu sein. Harte Worte, ich kenne bis jetzt nur die.

Auf der anderen Seite spielt Monk großartig! So isses nich. Aber diese Power der Sessions davor fehlt. Mir zumindest.

Auf jeden muß ich diese mit dem Cover des französischem Widerstands checken. Und, ehrlich gesagt, zunächst wegen dem Cover.

Natürlich hat sich auch Monk weiter entwickelt und war sicher froh für Columbia aufnehmen zu dürfen. Alles gut. Er hatte Familie...

Für mich, der wie gesagt erstmals Monk bei Columbia hört, ist da ein Zahn ziehen. Charles Rouse war auch schon mal fetziger..

Was allerdings wirklich geil ist: "Memories Of You", die alte Broadway-Melodie. Man vergleiche die Version hier mit der auf Mingus' "East Coasting".

Da wird mir klar mit vorschnellen Urteilen bitte behutsam zu sein. Was Monk hier veranstaltet ist eben doch geliebtes Zupacken.

Trotzdem wirkt das ganze Album für mich in Watte gepackt. Mal sehen wie andere Monk/Columbia so kommen. Ich bin sehr interessiert.

Liebe Grüße

Carsten

Oha,"Bitches Brew"! Das ist die einzige Jazzplatte, die bis heute durch meine Ohren hindurchrumpelt, ohne dass die irgendwie richtig zupacken können. Womöglich ist genau DAS das Faszinosum dieses Monsters. Man sieht es (alleine dieses Cover!), man hört es, man kann es spüren, aber packen kann man es nicht und umarmen schon gar nicht - viel zu groß, viel zu viele Zacken, Hörner, Stacheln und Schuppen.
Erstaunlicherweise sind die meisten Fusionplatten, die um "Bitches Brew" und "In a silent way" herum entstanden sind, zwar ähnlich experimentell, aber doch irgendwie konzentrierter und so auch greifbarer; "Extrapolation" (John McLaughlin), "Infinite Search" und "Purple" (Miroslav Vitous), oder "Zawinul", all das sind Alben, die aus verschiedenen Zutaten dieser beiden Meilensteine gekocht wurden, aber eben nicht aus dem ganzen Konglomerat bestehen und u.U. deshalb zugänglicher sind

Ich habe mich übrigens zumindest mit "Blues and Roots" von Mingus beschäftigt. Holla die Waldfee! Die geht richtig ab! Es ist zugegebenermaßen nicht unbedingt mein Style, aber ich kenne kaum eine swingendere und groovendere Scheibe dieser Zeit, die zudem auch noch so hochintelligent komponiert und raffiniert arrangiert ist.

Aber ich bin seit gestern auch noch stolzer Besitzer einer Japan CP32 "Somethin' Else" von Cannonball Adderley. Und dieses Mastering ist schon sehr gut. Klingt viel direkter und spritziger, als die Ron McMaster und als die APO. Sehr schön!

Mr._Lovegrove (Beitrag #15914) schrieb:

Oha,"Bitches Brew"! - viel zu groß, viel zu viele Zacken, Hörner, Stacheln und Schuppen. Erstaunlicherweise sind die meisten Fusionplatten, die um "Bitches Brew" und "In a silent way" herum entstanden sind, zwar ähnlich experimentell, aber doch irgendwie konzentrierter und so auch greifbarer;

Besser kann man das Gebräu nicht beschreiben Am Wochenende hatte ich mich mit der Silent way box befasst, totally different ball game, wie Du schreibst: "..greifbarer", man kann auch sagen weit weniger bitchy.

Gestern am späten Abend folgte ich einer Anweisung die auf einer CD zu lesen stand:

You Should Not Do This If You Are In A Hurry - Mikkel Hess, Niels Vincentz, Chris Potter, Joris Teepe


Eigentlich hatte ich die wegen Potter erstanden, seine Zusammenarbeit mit dem Bassisten Joris Teepe war mir bekannt, die Entdeckung ist allerdings Niels Vincentz, den hatte ich nicht auf dem Zettel. Die haben hier richtig Spassss, die tracks haben genau die richtige Länge um die Spannung zu halten, teilweise muss man die Füss festbinden, sonst wippen sie davon. Kleine Perle.

Da ich schon dabei war etwas zu tun wofür Musse geboten war

Uri Caine Trio ‎– Live At The Village Vanguard

Die kann man nur stückweise hören, so aufgeladen mit Caine`scher MusikTheorie, so vollgepfropft mit Delikatessen, da wird man schnell übersättigt, also beliess ich es bei I Thought About You und Nefertiti . Die müsste tatsächlich einen Aufdruck tragen Packungsbeilage beachten:Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach genauer Dosierung