Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Bei mir neu im Regal

Johnny Griffin
Take my Hand
Eine Aufnahme aus dem Jahr 1988, auf der Griffin es ganz klassisch hält, mal balladesk, mal forsch. Doch sein kerniger und charaktervoller Ton macht daraus eine äußerst unterhaltsame Angelegenheit.
Die CD ist im übrigen eine Zweitverwertung. Es gibt das Album auch noch von anderen Zweitverwerterlabels mit anderen Covern und auch anderen Namen. Ich konnte nicht herausfinden, unter welchem Originaltitel und mit welchem Originalcover das Album erschienen ist.

Hmmm....also meines bescheidenem Wissens ist die Johnny Griffin seine einzige aus dem Jahr 1988 und die CD auf " Who's Who In Jazz" auch die "amtliche".

Liebe Grüße

Carsten

Ein fast blinder Fleck in meiner Musikvita ist Ray Charles. Hm, ich weiß, das ist in diesem Bezug nicht lustig.

Jedenfalls möchte ich da tiefer blicken, habe mir die
Pure Genius - Complete Atlantic Recordings 1952-1959
besorgt.

Charles bietet hier sehr viel mehr als das mir überwiegend bekannte „Hallelujah I love ...“-„Geseele“ an der Nahtstelle zwischen Soul, Blues und Jazz. Ich bin erstaunt wie viel (Instumental-)Jazz er in diesen Jahren gespielt hat. In seiner Band standen sowieso über viele Jahre solch Leute wie David „Fathead“ Newman, Hank Crawford oder Donald Wilkerson.

Es gibt aber auch neben den recht bekannten Kollaborationen mit Milt Jackson „Soul Brothers“/„Soul Meeting“ (plus Billy Mitchell, Skeeter Best, Oscar Pettiford, Connie Kay / Kenny Burrell, Percy Heath, Art Taylor) Aufnahmen mit Pettiford und Joe Harris im Trioformat (mit einem richtig guten „The Man I Love“).

Bis zu den Aufnahmen vom Newport Konzert von 1958 bin ich noch nicht vorgedrungen, da spielt er – wie auch während der Milt Jackson Sessions – auch auf dem Altsaxophon! Das war mir gar nicht bekannt.

Ich entdecke gerade einen mir fast unbekannten Musiker. Keine Ahnung warum ich mir nie die Mühe machte bei RC tiefer rein zu blicken? Jedenfalls macht mir das jetzt großen Spaß. Was auch an dem guten Ton liegt.



2005, Atlantic Recording Corp., Rhino Entertainment Company



edit:
Coverbild ausgetauscht, das alte Bild zeigte die erste Ausgabe dieser Box.

dietmar_ (Beitrag #15719) schrieb:

Es gibt aber auch neben den recht bekannten Kollaborationen mit Milt Jackson „Soul Brothers“/„Soul Meeting“

Gute Entdeckung ! Ich kenne und habe allerdings auch nur die o.g. Soul Brothers, aber alleine diese ist ein "Eye Opener" in Bezug auf Ray Charles. Wenngleich ich das meiste seiner populären Sachen auch nicht so schlecht gealtert finde, man höre nur so eine Wahnsinnsnummer wie What'd I say ? Da boxt der Papst im Kettenhemd ...

In den Tag mit swingendem Mainstream mit der Klaus Ignatzek Group (Timeless 1989)
Klaus Ignatzek, p
Claudio Roditi, tr
Tim Armacost, ts
Paolo Cardoso, b
Mario Gonzi, dr

arnaoutchot (Beitrag #15720) schrieb:

Ich kenne und habe allerdings auch nur die o.g. Soul Brothers, aber alleine diese ist ein "Eye Opener" in Bezug auf Ray Charles. Wenngleich ich das meiste seiner populären Sachen auch nicht so schlecht gealtert finde, man höre nur so eine Wahnsinnsnummer wie What'd I say ?

Ne, schlecht gealtert ist das (meiste) nicht. Aber weil man von Ray Charles meist nur die üblichen Titel (im Radio etc.) präsentiert bekommt, ist das für mich wirklich interessant. Klar, von der Existenz der "Soul Brothers" wusste ich schon längst und sie stand auch schon immer auf meinem imaginären Zettel. Jetzt bin ich froh da eine Lücke zu schließen.

moontrane (Beitrag #15721) schrieb:

Klaus Ignatzek, p Claudio Roditi, tr

Roditi und Ignatzek habe ich gemeinsam mit Jean-Louis Rassinfosse live gesehen. Schönes Konzert. Nachzuhören (und weil mit DVD eines Konzertes in Zagreb auch zu sehen) auf folgendem Album:



Roditi, Ignatzek, Rassinfosse – For A Long Time – Live in Graz and Zagreb
2014, HGBS

Obwohl ich zugeben muss, dass ich vor allem wegen Rassinfosse - dem Bassisten Chet Bakers in den 80ern - zu dem Konzert gegangen bin.



edit:
Genauer gesagt hat Rassinfosse wohl zwischen 1975 und 1985 mit Chet Baker gespielt.

Hu, der Sommer ist da.



Thelonious Monk Quintet – Les Liaisons Dangereuses 1960
2017, SAM Records / SAGA

Eine Monk Erstveröffentlichung auf LP/CD. In einer ungewohnten – zumindest seltenen - Besetzung.
Habe das nicht überprüft, aber Sam Jones und Art Taylor haben nicht oft mit Monk gespielt. Ich glaube, beim Newport Festival im gleichen Jahr?
Außerdem gibt es neben dem Standard Charlie Rouse - er möge es mir verzeihen – einen zweiten Tenor: Barney Wilen. Und all das nicht in Frankreich – wenn man den Albumtitel beachtet – nein, im Nola Penthouse, NY, im Juli 1959.

Noch bemerkenswerter werden die Umstände, wenn man beachtet, dass das Aufnahmen zum gleichnamigen Roger Vadim Film mit Jeanne Moreau und Gérard Philipe sein sollen.
Aber nur einen Tag später am gleichen Ort gab es Aufnahmen mit u.a. Art Blakey, Lee Morgan, Duke Jordan, Bobby Timmons, Jimmy Merritt, bongos/congas UND eben auch Barney Wilen! Ich weiß jetzt auf die Schnelle gar nicht welche die Original Filmmusik wurde? Auf dem Blakey Album
steht „original soundtrack“, beim englischsprachigen wikipedia das die Filmmusik von Monk ist.
… ?



Monk spielt auf diesem Album seine üblichen Titel, Blakeys Session präsentiert Kompositionen von Jordan.

Aber genug zur Historie. Monk spielt in unterschiedlichsten Kombinationen, solo, mit den Saxophonisten und Jones im Trio, im Quartett mit einem der Saxophone, Monk „in Arbeit“/Probe mit Art Taylor …
Die Musik ist frisch und konzentriert, ich möchte sie zum Besten zählen was ich an Monk-Sessions kenne. Es ist auch erfreulich gut aufgenommen.

Die CD-Ausgabe ist hübsch gestaltet, ein dickes Booklet und das Doppel-Digisleeve liegen einzeln in einem Pappschuber, ausführliche Texte – wie schon gesagt, ich habe mich noch nicht eingelesen – und nie gesehene Fotografien der Session: Monk mit fernöstlichem Spitzhut, schwarz-weiß und in verwaschenem Color. Ein bisschen stylisch vielleicht? Und
es gibt den Beweis das Nellie und Pannonica zur gleichen Zeit am gleichen Ort waren. Auch wenn das Album sie nicht auf einem Foto zeigen.

Schön, ich freue mich

Ich habe eine "kleine" Duke-Ellington-Sammlung gekauft, knapp 100 CDs Sind aber viele Doubletten dabei, ich werde auch nicht alles behalten müssen. Es sind aber sehr schöne Reissues dabei, vor allem die klanglich gut aufbereiteten Boxen von Fresh Sounds oder Definitive Records. Gerade liefen die alten Cotton-Club-Sachen auf Decca von 1927-1931 (Complete Original American Decca Recordings, 3CD 2001, Abbildung Mitte oben; die Box Early Ellington links davon dürfte das gleiche Material enthalten).

Das ist schon hohe Kunst und wenn man sich mal an den Klang gewöhnt hat, gut erträglich.

dietmar_ (Beitrag #15723) schrieb:

Ich weiß jetzt auf die Schnelle gar nicht welche die Original Filmmusik wurde? Auf dem Blakey Album steht „original soundtrack“, beim englischsprachigen wikipedia das die Filmmusik von Monk ist. … ?

Beides ist richtig, aber anders als die Blakey Aufnahmen, waren die Monk'chen Masters lange verschwunden. Zudem handelte es sich ja um ausschliesslich "altes" Monk Material, und Riverside hatte kein Interesse an einer co-Vermarktung, das Fontana Label war da bei Blakey entspannter. Der Film opener z.B. ist Crepuscule With Nellie in der von Dir erwähnten Monk Formation. Zum Glück kann man Monk stets leicht identifizieren, zumal gegen Duke Jordan. No offense
Die Pannonica Quartet Aufnahme ist "zum drin baden".,

Ah, danke für die Aufklärung.
Ja, das ist eine sehr schöne Musik. Ich mag es auch deutlich lieber als die Blakey/Jordan Aufnahmen.

Und es gibt den Beweis das Nellie und Pannonica zur gleichen Zeit am gleichen Ort waren. Auch wenn das Album sie nicht auf einem Foto zeigen.

newsweek on Monk Liaisons

Dualplattenspieler (Beitrag #15727) schrieb:

Und es gibt den Beweis das Nellie und Pannonica zur gleichen Zeit am gleichen Ort waren. Auch wenn das Album sie nicht auf einem Foto zeigen.

Das Bild kenne ich auch, ich habe es aber nicht eingestellt, weil es nicht im Album enthalten ist.

Jeff Parker - The New Breed

Jeff Parker - electric guitar, Korg MS20, Wurlitzer electric piano, Mellotron, loops and samplers, MIDI and drum programming
Josh Johnson - alto saxophone, flute, clarinet, Wurlitzer electric piano, Mellotron
Paul Bryan - electric bass guitar
Jamire Williams - drums
Jay Bellerose - drums and percussion (“Visions” only)
Ruby Parker - vocals

Austin Peralta - Endless Planets

Hier noch nachtragend die Vorstellung eines Überraschungspaketes, das ich letzte Woche geschenkt bekommen habe:

Grupa Janke Randalu
Live
Hochspannende Douplatte des Pianisten Kristjan Randalu und des Percussionisten Bodek Janke. Das ist beliebe nicht einfach zu rezipieren, aber wenn man drin ist, bietet sich ein intelligenter und variabler Kosmos zum Entdecken an.

Edgar Knecht
Good Morning Lilofee
Pianist Edgar Knecht und sein Gruppe nehmen sich Melodien von Volksliedern als Basis für ihre Improvisationen. Ist schön, aber nicht ganz mein Fall.

Gourmet
Six Acres of Broken Hearts
Die spinnen, die Finnen! Gourmet bieten dem überraschten Hörer eine wilde Mischung aus Jazz, Dixieland und finnischem Tango. Das klingt erstmal konfus, ist aber erstaunlisch schlüssig und voller Humor und Witz.

Dale Cooper Quartet & The Dictaphones - Astrild Astrild

ein weiterer Eric Alexander Fund:
The Anniversary Quartet ‎– You'll See! - The Anniversary Quartet Live At The Cellar

hier brennts's!! Feuer entfacht von Eric Alexander sax; Mike LeDonne organ; Joe Farnsworth drums und kongenialer Gitarrenpart: Peter Bernstein

Ich arbeite mich aus naheliegenden Gründen immer noch durch die grosse Duke-Ellington-Sammlung, die ich weiter oben gezeigt habe. Heute stiess ich auf eine Überraschung: Eine unscheinbare CD mit Namen 24 Classic Hits (Nimbus 2001), die ich schon ungehört auf den Ausschuss-Stapel legen wollte, entpuppte sich als klangliches Kleinod. Robert Parker, ein australischer Toningenieur und Sammler von alten Schellack-Aufnahmen, hat sich auch den Klassikern von Ellington angenommen. Er digitalisierte Original 78rpm Discs, entrauschte sie und mischte sie in Stereo bzw. sogar Dolby Surround. Natürlich ist das ein massiver Eingriff in den Klang der Originalaufnahmen aus den Jahren 1927-1940, aber das Resultat lässt sich hören: Fast rauschfrei, enorm detailliert und räumlich ! Stellenweise unglaublich gut, ich fragte mich immer wieder: Wie macht er das, dass trotzdem der Charakter der Originalmusik nicht verlorengeht ? Ähnliches hat er übrigens auch mit Aufnahmen von Armstrong, Dodds und Morton gemacht.


https://www.discogs....Hits/release/9141750

Hier mal wieder ein völliger Rohrkrepierer. Richard Elliot - Ballads - Blue Note 2001. Die Platte befand sich ebenfalls in dem Ellington-Paket, dem Vorbesitzer ist sie wohl wegen "Elli.." reingerutscht. Wegen Blue Note hab ich mal reingehört. Grauenvolles Kenny-G-Saxophon und E-Keyboard-Geschnulze. Was mich am meisten schockt, ist die unbeantwortete Frage, wer so einen Mist bei Blue Note zur Veröffentlichung freigibt ?

Hallo, keiner mehr hier ?

Höre ein Geschenk zum neuen Schreibgerät. Montblanc hat eine Miles-Davis-Edition herausgebracht, da musste ich natürlich zuschlagen. Als Dreingabe gab es die Someday My Prince Will Come in der Mono- und Stereo-Version (1961, Not Now Reissue 2CD 2015). Eigentlich eine bei mir viel zu vernachlässigte Platte, die zwar im Schatten ihres berühmten Vorgängers Kind of Blue steht, aber doch einiges zu bieten hat, v.a. den sowieso bei Miles immer unterbewerteten Hank Mobley und die letzte Zusammenarbeit mit Coltrane auf ein paar Stücken.

Hallo, keiner mehr hier ?

Doch doch, komme aber kaum zum Musikhören derzeit.

Netter Schreiber! Und die Musik dazu ist es allemal wert immer mal wieder gehört zu werden

arnaoutchot (Beitrag #15736) schrieb:

Hallo, keiner mehr hier ?

Doch, ich bin auch noch da. Lesend immer, aber schreibend z. Zt. etwas weniger.
Aber, in der Tat war hier etwas mehr los, als ich vor ca. einem Jahr eingestiegen bin.

Was es bei mir gerade zu hören gab ist hier nachzulesen. Das Album hatte ich hier aber schon zweimal und ich möchte Euch ja auch nicht langweilen.

Für einige kaum vorstellbar, aber es gibt noch mehr Musikstile als nur Jazz.

Kann zur Zeit nicht regelmässig posten, da mein Schwiegervater gestorben ist und die 82jährige Schwiegermutter intensive Betreuung braucht.
Jetzt gerade läuft bei mir eine sehr freie Scheibe, die für mich durch das Saxofon von Evan Parker hörenswert wird. Einen durchgehenden Rhythmus gibt es hier nicht, dafür reichlich schräge Töne.
Paal Nilssen-Love "townorchestrahouse" (Clean Feed 2005)
Evan Parker, ts, ss
Sten Sandell, p
Ingebrigt Haker Flaten, db
Paal Nilssen-Love, dr, perc

arnaoutchot (Beitrag #15736) schrieb:

Hallo, keiner mehr hier ?

Komme leider atm auch nicht viel zum hören... Meine Freizeit geht im Moment da drauf...


Bei diesem Kilometer Zahlen bleibt für den Rest wenig Zeit...

Na, darauf einen Iso-Drink

edit:
im Juni 56192 mal einen Brand gelegt und kein mal die Feuerwehr gerufen?


Hier einer der verknöcherten Dogmatiker mit mehr altem Schaizz Mit ziemlichem heißem …!



Thad Jones / Mel Lewis Orchestra – All My Yesterdays: The Debut 1966 Recordings At The Village Vanguard
1966, 2016, Resonance Records

Jones und Lewis brennen ein Feuerwerk ab, selten machte mir Big Band mehr Spass!
Zur Besetzung gehören u.a. Hank Jones, Richard Davis, Joe Farrell, Jerry Dodgion, Eddie Daniels, Snooky Young, Bob Brookmeyer, Garnett Brown.

Erstveröffentlichung aus 2016 ihres ersten Monday Night Gigs im Vanguard. CD 1 beinhaltet mW auch ihre früheste Aufnahme vom 7. Februar 66, CD 2 ein Konzert von gleicher Stelle 6 Wochen später.
Sehr gute Aufnahme des damals 19jährigen George Klabin („6 microphones on February 7, 1966 and 10 microphones on March 21, 1966 ...“).

dietmar_ (Beitrag #15742) schrieb:

im Juni 56192 mal einen Brand gelegt und kein mal die Feuerwehr gerufen?

Ich erkläre es für alle... Feuer = Kalorienverbrauch und Feuerwehr = Anfeuerung

Ich höre gerade zwangsgemaßen sogar ziemlich viel Musik, weil ich wegen durch heißes Öl verbranntem
Handrücken au bin.
Deshalb gibts hier meist eher heíßes Zeug, wie z.B gerade:

Horace Silver
Song for my Father
Bei mir natürlich als Ron McMaster- CD!

Mr._Lovegrove (Beitrag #15744) schrieb:

Ich höre gerade zwangsgemaßen sogar ziemlich viel Musik, weil ich wegen durch heißes Öl verbranntem Handrücken au bin.

Gute Besserung. Mich hat es auch vor 2 Wochen gelegt...





Tante EDIT: Bei mir jetzt im Player... Heads of State - Four in One

Eieiei, das halt der Nachteil von Klickpedalen.

Allen eine schnelle Genesung.

Müssen wir das sehen Chris, in Deinem Alter solltest Du wieder mehr Jazz daheim hören und weniger Radl fahren !

Also meine Fotos erspare ich euch lieber. Aber das da, Chriss, sieht nicht viel besser aus.
Auf jeden Fall wird hier heute noch viel Jazz gehört.
Ich hatte letztens nach vielen vielen Jahren Abstinenz übrigens die erste Folge meiner neuen Radiosendung auf unserem lokalen Bürgerfunk, der Ems-Vechte-Welle. Es geht natürlich um Jazz, und ich habe die Sendung "Die blaue Stunde - Jazzklassiker zur Nacht" getauft. Läuft dann jeden letzten Dienstag im Monat um 21:03. Es gibt Jazz der 50er, 60er und 70er zu hören. Toll, dass es sowas wie Bürgerfunk auch in Zeiten von Onlineradio und Internet noch gibt.

arnaoutchot (Beitrag #15747) schrieb:

...in Deinem Alter solltest Du wieder mehr Jazz daheim hören und weniger Radl fahren ! ;)

Das hättest gerne... Nix da...

Mr._Lovegrove (Beitrag #15748) schrieb:

Also meine Fotos erspare ich euch lieber. Aber das da, Chriss, sieht nicht viel besser aus.

Nur die Harten kommen in den Garten...

Gute Heilung für Michael und Chris!

@chriss71,
das ist aber kein Rasierunfall?

@Lovegrove,
lässt sich da außerhalb von Ems-Vechte reinhören?


Was ich auch in letzter Zeit gerne höre:



Ketil Bjørnstad - Rainbow Sessions
2004, 2006, EmArcy/Universal

CD 1 beinhaltet die letzte Aufnahme (Juni 2004) aus Jan Erik Kongshaugs alten Rainbow Studio, CD 2 die erste Aufnahme (August) im neuen Rainbow und CD 3 ist aus dem Dezember.

Zu den Produktionen von Kongshaug aus dem Rainbow muss man hier wohl nicht viele Worte verlieren. Die sind hier von wunderschöner Natürlichkeit. Die Aufnahmen aus dem neuen Studio sind noch klarer, etwas höher, lauter.

Der Vergleich zu der von mir sehr geliebten It's Snowing On My Piano von Bugge Wesseltoft, im gleichen (alten) Studio 1997 aufgenommen, liegt auf der Hand.

Soloklavier, große Kunst ohne je langatmig im Sinne von -weilig zu werden.

dietmar_ (Beitrag #15750) schrieb:

Was ich auch in letzter Zeit gerne höre ...

Ich will ja nicht langweilen, bei mir ist es im Moment Ellington, Ellington oder Ellington ... Vielleicht das noch: Wer nur ansatzweise an der Entwicklung des frühen Jazz interessiert ist, sollte sich das hier nicht entgehen lassen: Duke Ellington - Early Ellington - The Original American Decca Recordings 1926-1931 - MCA/GRP 3CD 1994. Ich würde diese Box zu den zehn wichtigsten Ausgaben des frühen Jazz zählen.

Die frühen Ellington-Schellacks stehen und fallen mit der Restauration, und für diese Ausgabe haben sie wirklich den goldenen Mittelweg zwischen nicht zu starkem Denoising und Bewahrung des Original-Klangcharakters gefunden.


https://www.discogs....1926/release/1818418

arnaoutchot (Beitrag #15751) schrieb:

Ich will ja nicht langweilen, bei mir ist es im Moment Ellington, Ellington oder Ellington ...

Nö, wieso langweilen?
Habe mich nur letztens ein wenig gewundert ob Deiner Großbestellung Ellington.

Nun, das war keine Bestellung, sondern der Kauf einer Sammlung. Sonst hätte ich auch in diesem Ausmass nicht zugeschlagen.

arnaoutchot (Beitrag #15753) schrieb:

Nun, das war keine Bestellung, sondern der Kauf einer Sammlung. Sonst hätte ich auch in diesem Ausmass nicht zugeschlagen. ;)

Hatte ich auch so verstanden, nur habe ich mich unpassend ausgedrückt.

Nicht jetzt, aber nachher, wenn der Rechner aus ist!

Diese Woche gekommen und abgeholt:

Cannonball Adderley: Somethin' Else
Analogue Productions - Blue Note Reissues
2x 45RPM Vinyl
Alto Saxophone – Cannonball Adderley
Bass – Sam Jones
Cover – Reid Miles
Drums – Art Blakey
Engineer – Rudy Van Gelder
Liner Notes – Leonard Feather
Photography By – Francis Wolff
Piano – Hank Jones
Recorded By – Rudy Van Gelder
Remastered By – Kevin Gray, Steve Hoffman
Trumpet – Miles Davis


Miles Davis: Kind Of Blue
Mobile Fidelity Sound Lab
Original Master Recording
2x 45RPM Vinyl
Alto Saxophone – Julian Adderley* (tracks: 1,2,4 & 5)
Bass – Paul Chambers (3)
Design – John A. Beck
Drums – Jimmy Cobb
Engineer [Recording] – Fred Plaut
Featuring [With] – Bill Evans, Julian "Cannonball"*, James Cobb*, John Coltrane, Paul Chambers (3), Wynton Kelly
Liner Notes – Bill Evans
Photography By – Don Hunstein
Piano – Bill Evans (tracks: 1,3 to 5), Wynton Kelly (tracks: 2)
Producer – Irving Townsend
Remastered By – Krieg Wunderlich
Remastered By [Assistent] – Rob LoVerde
Remix [Engineer] – Mark Wilder
Tenor Saxophone – John Coltrane
Trumpet, Leader – Miles Davis
Written-By – M. Davis*

Zwei absolute Klassiker, die ich in den mir vorliegenden Pressungen leider immer etwas langweilig fand und hier sehr gute Rezessionen gelesen habe.
Ich bin sehr gespannt...

Na ja, ob eine Musik in einer Pressung langweilig sein kann und in einer anderen nicht, habe ich sich noch nie verstanden.
Jedenfalls sind beide Alben meinerseits absolute Favoriten, da stehe ich sicher nicht sehr einsam da.
Die hier genannten APO und MFSL kenne ich allerdings nur von der CD.

dietmar_ (Beitrag #15756) schrieb:

Na ja, ob eine Musik in einer Pressung langweilig sein kann und in einer anderen nicht, habe ich noch nie verstanden ... Die hier genannten APO und MFSL kenne ich allerdings nur von der CD.

Das sehe ich ähnlich. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass hier im Jazz-Thread die 45rpm Vinylplatten schon explizit vorgestellt wurden. Umso gespannter bin ich auf einen ausführlichen Hörbericht. Denn auch ich habe "nur" APO SACD und MFSL SACD davon.

Da eigentlich so gut wie alle neuzeitlichen Tonträgerversionen von "Kind of Blue" vom ersten Mark Wilder Remix stammen, interpretiere ich das mit dem Langweilig mal als relativ. Also ich habe 7 verschieden CD Fassungen von "KoB" und als langweilig im absoluten Sinne kann man diese Aufnahme gar nicht titulieren. Allerdings, und diese Diskussion hatten wir zum Erscheinen der MFSL ja schonmal, kristallisieren sich bei jedem Hörer ein anderer Mastering- Favorit heraus. Viele finden die MFSL am besten, ich favorisiere die SBM und die 50th Anniversary. Und in Relation zu diesen empfinde ich persönlich die MFSL als etwas unspektakulärer. Womöglich ist das mit Langweilig gemeint.

Aber zurück zum Thema. Hier spielt gerade völlig spannend einer der großen Meister des modernen Saxophones der 60er.

Eric Dolphy
Last Recordings
Die Aufnahme ist nicht zu verwechseln mit "Last Date", dessen Session am 2. Juni 1964 in Hilversum stattfand, wohingegen diese "letzten Aufnahmen" am 11.Juni gleichen Jahres in Paris durch die Mikros gingen. Die Besetzung ist auch komplett anders. Hier mischen unter anderem Donald Byrd und Nathan Davis mit. Es ist typisch Dolphy und steht dem "Last Date" nur wenig nach.

arnaoutchot (Beitrag #15757) schrieb:

Das sehe ich ähnlich. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass hier im Jazz-Thread die 45rpm Vinylplatten schon explizit vorgestellt wurden. Umso gespannter bin ich auf einen ausführlichen Hörbericht. Denn auch ich habe "nur" APO SACD und MFSL SACD davon.

Klar, SACD, eine Flüchtigkeit meinerseits.

Mr._Lovegrove (Beitrag #15758) schrieb:

Aber zurück zum Thema. Hier spielt gerade völlig spannend einer der großen Meister des modernen Saxophones der 60er. Eric Dolphy Last Recordings Die Aufnahme ist nicht zu verwechseln mit "Last Date", dessen Session am 2. Juni 1964 in Hilversum stattfand, wohingegen diese "letzten Aufnahmen" am 11.Juni gleichen Jahres in Paris durch die Mikros gingen. Die Besetzung ist auch komplett anders. Hier mischen unter anderem Donald Byrd und Nathan Davis mit. Es ist typisch Dolphy und steht dem "Last Date" nur wenig nach.

Alleine der Titel "Springtime" macht dieses Album besonders. Ich kenne kein vergleichbares Stück von Dolphy. Ich muss die CD unbedingt mal wieder einlegen.

Miguel Zenón - Tipico


Die Neue von Zenon gefällt, insbesondere der langsame Titel Ciclo hat es mir angetan. Der latin touch macht das Spiel von Zenon imo hörenswert .
So auch hier
Coalition - Coalition mit Kenny Werner und gepaart mit dem Sopran von Benjamin Koppel

Ihr habt es sicher schon mit bekommen: Nach 28 Jahren presst Sony im eigenen Wek (Tokio) wieder Vinyl.

In gewisser Weise finde ich das historisch. Tat man doch alles dafür die Schallplatte duch die CD zu ersetzen.

Japan-Pressungen hatten ja früher einen sehr guten Ruf.

Man darf gespannt sein wie der kleine Jazz-Markt zukünftig bedient wird.


Hier und heute das rohe, grummelnde, unbequeme....und, wie ich finde, großartige. Die LPs dürften bekannt sein. Von daher: Deeds, Not Words.








Alle drei für mich All Time-Greats. Die Platten sind natürlich nicht besonders audiophil; dieser ungeschliffene Sound überzeugt trotzdem.

Euch allen ein schönes Wochenende!

Carsten

Boah, der Vormittag im Radio war voll mit dem Helmut Kohl Trauerakt.



Dazu fällt mir diese CD ein.

Eine Serie mit Ellington Radio-Shows. Zusammengestellt in Dänemark. Ziemlich gute Serie. 23 Volumes oder so. Herausgeber ist das Storyville-Label.

Am 12. April 1945 verstarb US-Präsident Franklin Roosevelt.

Am 14. April spielte das Ellington-Orchester im 400 Restaurant, NYC. Übertragen im Radio.

Ein bewegendes Stück Jazz: Trauermusik. Mit einem derart ergriffenen Moderator der Sendung. Wenn auch ziemlich fies patriotisch, aber so sind sie, die Amerikaner. Man gewann gerade auf zwo Kriegsschauplätzen. Und Mingus "Oh lord, don't let them drop that atomic bomb on me" stand für tausende Japaner vor der Haustür. Oh Gott.

Tolles Zeit-Dukument. Dazu großartige Musik. Aber eben unglaublich traurig. Eigentlich nicht zu fassen. Und: diese Konzerte sollten für Kriegsanleihen werben: dazu waren die Afro-Amerikaner dann doch gut genug. Man bedenke: es gab oft verschiedene Eingänge in die Clubs....

Gedanken zur Zeit. Auch wenn man daran denkt wie unser Land im April 1945 aussah. Das wollte Helmut Hohl nie wieder, das nehme ich ihm ab. Tatsächlich ein überzeugter Europäer.

Der Rest gehört sicher nicht in ein Jazz-Forum.

Beste Grüße

Carsten

Oh, wie schön, endlich mal Duke Ellington ...

Gestern hatte ich das hier laufen: Duke Ellington Orchestra - The Complete Legendary Fargo Concert 1940 - Definitive Records 2CD 2001. Nicht selten wird diese Aufnahme zu den wichtigsten Live-Aufnahme der gesamten Jazz-Geschichte gezählt. Hier kamen verschiedene Dinge zusammen: Ellingtons Band war 1940 in Hochform und vermutlich das beste Jazz-Ensemble der Zeit und die beste Band, die Ellington je hatte. Das Orchester war in bester Spiellaune in dem doch eher abgelegenen Veranstaltungsort in North Dakota und spielte fast 5 Stunden ! Und es ist ein auch heute überraschend klanglich gut hörbares Tondokument, mitgeschnitten auf einem tragbaren Plattenschneidegerät. Ein Teil wurde auch von der lokalen Rundfunkstation übertragen. Für diejenigen, die es interessiert, ein sicherer Tipp.

Hinter dem Kauf einer so dicken Ellington-Sammlung steckt sicher ein persönliches Schicksal.

Von daher: Vorsicht.

Trotzdem: Doubletten gern zu mir.

Ich habe zwar so einiges......

Liebe Grüße

Carsten

Bugge Wesseltoft & Sidsel Endresen - Out There. In Here.