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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)+A -A |
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Autor |
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DigiDig
Stammgast |
#15213 erstellt: 18. Feb 2017, 09:39 | |||||
@dietmar, da habe ich mich gestern leider etwas zu früh ausgeklinkt, sonst hätte ich natürlich gleich geantwortet.
Das kommt auf die Sichtweise und auf die allgemeine Grundstimmung an. Wenn ich von einem Konzert gekommen wäre, was mich eher enttäuscht hat und mir der Sinn nach etwas freien ist, hätte ich das vielleicht auch so gelesen. Bei mir haben die Alben von Lyle Mays gestern Abend aber besser abgeschnitten und die Beschreibungen waren nicht als Warnungen gedacht. ... und ja, die "Symbiosis" ist klasse. Aber mehr Ogermann als Evans finde ich. Wenn ich Evans hören möchte greife ich lieber auf seine Trio Alben zurück. So, jetzt muss ich mich schon wieder ausklinken. Bis später. |
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Eipott
Hat sich gelöscht |
#15214 erstellt: 18. Feb 2017, 11:16 | |||||
Ja das gelingt nicht allzu oft, hier spielt ein weiteres Beispiel exzellenten Gelingens Kenny Werner-No Beginning No End ich könnte jetzt die allmusic Kritik kopieren, stattdessen empfehle ich das Hören dieses Meisterwerkes, den zart besaiteten die Zuhilfenahme eines Päckchens Tempo. Es gibt Marimba, Harfe, ein Streichorchester (das Cello ), einen Chor, eine weibliche Stimme und dazu dieses unglaubliche Piano von Werner, für mich einer der legitimen Evans Nachfolger und dazu gedubbt: der hier kürzlich etwas abgetane Joe Lovano. Grosses Kino, ganz grosses. |
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dietmar_
Inventar |
#15215 erstellt: 18. Feb 2017, 17:46 | |||||
Da hast du vollkommen recht und die war, wie man sicher herauslesen kann, während des postens ziemlich bescheiden.
Na ja, nach zwei Titeln kann ich mir natürlich kein wirkliches Urteil erlauben. Ich hatte nur nicht Kraft und Willen das herauszufinden, ob ich 2/3 Depart + Gitarre mögen könnte.
Die Charles Tyler habe ich gestern ein bisschen missbraucht, mir ging es eher um einen Break, als das ich Lust auf Free Jazz hatte. Dann wäre ich auch nicht zu Depart gegangen. Hatte mich seit langem auf diese Band gefreut. Wahrscheinlich hätte ich selbst mit einem Ersatzsaxophonisten gehadert?
So ganz ernst war mein Einwurf gestern auch nicht gedacht, das hast du ja auch richtig eingeschätzt.
Weil ich BE Trios kenne und sehr schätze, war ich bei Symbiosis sehr skeptisch. Ich kann viel weniger gut mit seinen anderen Arbeiten im großen Kontext. Dass das hier so gut gelungen ist, ist sicher auch das große Verdienst von Ogermann. |
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JasonD
Ist häufiger hier |
#15216 erstellt: 18. Feb 2017, 17:53 | |||||
ich höre David Garrett :-) Er wird mit dem Frankfurter Musikpreis 2017 geehrt. Ich finde ihn sehr begabt. |
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dietmar_
Inventar |
#15217 erstellt: 18. Feb 2017, 18:24 | |||||
Du hast aber schon realisiert, wo du postest? |
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DigiDig
Stammgast |
#15218 erstellt: 18. Feb 2017, 18:24 | |||||
@dietmar, ich wünschte ich hätte mehr Zeit zum schreiben. Bin schon wieder aus dem Sprung. Vollste Zustimmung zu Deinem Beitrag #15215 Bei mir läuft gerade wiede mein aktueller Favorit (in den letzten Zügen): Hakon Kornstad - Tenor Battle Auch hier würde ich gern mehr zu schreiben. Statt dessen bleibt mir nur eins: |
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moontrane
Stammgast |
#15219 erstellt: 18. Feb 2017, 19:18 | |||||
Zum Abend läuft bei mir eine Neuerwerbung: David Binney "The Time Verses" (CrissCross 2017) David Binney, as, voice, electronics Jacob Sacks, p Eivind Opswik, b Dan Weiss, dr Ziemlich komplex aufgebaute Songs, Spannungsaufbau, Rhythmuswechsel, aber auch zahlreiche Improvisationen, bei denen mir Binney`s Altsax am besten gefällt. Mit David Binney fängt das Jahr gut an. Gruss Christoph |
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*papamann*
Stammgast |
#15220 erstellt: 18. Feb 2017, 22:30 | |||||
Voll cool! Im Sinne des Wortes! Obwohl ich Miles Davis seit 25 Jahren höre gibt es doch immer wieder Lücken in der Sammlung. Eine konnte ich schliessen: die "Legrand Jazz". Ursprünglich Columbia CS-8079, aufgenommen in NYC vom 25. - 30. Juni 1958. Ich habe mich für das Vinyl-Album der Leloir-Edition (gute Pressungen, keine Original-Hüllen sondern eben mit Fotos von Jean-Pierre Leloir, dem französischem Jazz-Fotograf) entschieden. Komisch: weder jpc noch Amazon bringt im Angebot das richtige Cover, es zeigt Michel Legrand als Dirigent am Pult und eben nicht Miles Davis. Das Foto von ihm schmückt das innere des Gatefold-Covers. In gewisser Weise ist es ein Album wo Miles Davis eigentlich nur ein Side-Man ist. Bisher dachte ich die "Somethin' Else" von Cannonball Adderley wäre die große einzige Ausnahme. Die Musik ist fantastisch, finde ich zumindest. Fett arrangierter Jazz mit zum Teil Big-Band Feel, tolle Breaks und kurze knackige Soli aller beteiligten. Die Liste würde zu weit führen.....und Miles spielt auf man gerade 4 von 11 Stücken mit. Die Geschichten ohne ihn allerdings sind auch super! Tolle Scheibe! Lohnt! Liebe Grüße Carsten [Beitrag von *papamann* am 19. Feb 2017, 00:28 bearbeitet] |
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*papamann*
Stammgast |
#15221 erstellt: 18. Feb 2017, 23:04 | |||||
Weiter oben hatte ich ja wichtig mitgeteilt das die hier unterwegs ist. Nun ist sie da! Tolle Vinyl-Pressung, klingt super! Ein Reissue. Für den Amiga-Fachmann: Nummer 8 50 046. Aufgenommen am 29./30. November 1964, offensichtlich im damaligem Ost-Berlin, also der Hauptstadt. Endlich mal gute Liner-Notes auf Deutsch! Irgendwie cool. Sehr informativ. Natürlich mit dem Hinweis das Rolf Kühn heim kommt und in der DDR Platten macht....aber die paar Amiga-LPs die ich habe zeugen schon von Geschmack und Können: So bringt die "Circle In The Round" von Miles Davis eben nur die bis dato unveröffentlichen Stücke. Und meine DDR-Pressung klingt bis heute okay. Die Rezeption und Veröffentlichung des Jazz in der DDR ist eine spannende Sache, macht Spaß da zu forschen. Zurück zur "Solarius": Czesław Bartkowski - Drums Michael Urbaniak - Sopran- & Tenor Sax Joachim Kühn - Piano Klaus Koch - Bass ...und natürlich der tolle Rolf Kühn an der Klarinette. Mir gefällt die Musik richtig gut. Schwer zu beschreiben. Cooler Bop mit interessanten Ausflügen. Rolf Kühn scheint offensichtlich daran interessiert der Klarinette neue Wege zu öffnen. Und zupackend ist das alles ohne Ende. Die Band spielt geil! Michael Urbaniak! Wow! Rolf Kühn: auch so einer um den ich mich mehr kümmern sollte. Umfangreiche Diskografie..... Beste Grüße Carsten [Beitrag von *papamann* am 19. Feb 2017, 00:47 bearbeitet] |
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andreas3
Inventar |
#15222 erstellt: 19. Feb 2017, 12:38 | |||||
Masqualero - Re-Enter ECM 1991 Nils Petter Molvaer - trumpet Tore Brunborg - tenor and soprano saxophone Arild Andersen - double bass Jon Christensen - drums, percussion Damit liegt jetzt die dritte und (bislang?) letzte auf ECM vor. Nachdem auf Bande à part (1986) Jon Balke (keys) und auf Aero (1988) Frode Alnaes (guit) beteiligt waren, beschränkt man sich hier aufs"Kerngeschäft": Zwei Bläser und zwei Rythmiker. Und aus meiner Sicht mit Erfolg: Die beiden Bläser sprühen vor Ideen und ergänzen sich hervorragend, Christensen nimmt sich viel Freiheit und spielt meist sehr percussiv, ja explosiv, und Arildsen hält meisterhaft alles zusammen. Stellenweise eine tiefe Verbeugung vor Old and new dreams, insgesamt jedoch eigenständig und genial. Ich finde es bedauerlich dass die vier nicht weiter gemacht haben, die musikalische Entwicklung lief bei Molvaer und Andersen wohl zu konträr. Zusammengefasst hat bei mir die "Trilogie" auf Anhieb einen festen Platz auf dem Plattenteller erobert. Klanglich und musikalisch weit vorn. Dann wünsche ich euch noch einen schönen Sonntag! |
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Fischers_Fritze
Inventar |
#15223 erstellt: 19. Feb 2017, 13:22 | |||||
andreas3
Inventar |
#15224 erstellt: 19. Feb 2017, 14:20 | |||||
Noch ein kleiner Nachtrag bzw. schon ne Anekdote: E-mail von Amazon: "Wir denken dieser Artikel könnte für Sie interessant sein: Masqualero - Re-enter Audio-CD ab 281,15 €." Ein Grund mehr beim Vinyl zu schaun, ich habe sie neu aus USA für 15 € incl. Versand. Auch kein Zoll. Papamann schrieb:
War ne Überraschung, den kenne ich als Geiger. Und zwar hochgelobten. Und tatsächlich hat er sich autodidaktisch Sax beigebracht, gibts wohl auch nicht so oft. |
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moontrane
Stammgast |
#15225 erstellt: 19. Feb 2017, 16:15 | |||||
Hallo zusammen, bei mir jetzt die zweite CrissCross Neuheit: David Gilmore "Transitions" (CrissCross 2017) David Gilmore, g Mark Shim, ts Victor Gould, p Carlo DeRosa, b E.J. Strickland, dr Gregoire Maret, harmonica (1 track) Bill Ware, vibraphone (1 track) Abwechslungsreiche Kompositionen von Gilmore, Woody Shaw, Bobby Hutcherson und anderen. Mark Shim ist für mich mit seinem einzigartigen kräftigen Ton einer der besten Saxofonisten der Gegenwart. Hier bläst er wieder, dass die Wände wackeln. Bravo! |
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dietmar_
Inventar |
#15226 erstellt: 19. Feb 2017, 17:24 | |||||
Ich wusste doch, da stört mich was. Nur was? Dabei steht die Solarius hier als CD. Habe Urbaniak bisher immer (nur) als Geiger einsortiert. Danke für die Aufklärung. Wieder etwas dazu gelernt. |
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arnaoutchot
Moderator |
#15227 erstellt: 20. Feb 2017, 20:36 | |||||
Neulich hatte ich ja hier schon mal die Blue Note Singles vorgestellt. Nachdem ich das hochinteressant fand, habe ich jetzt noch mit dem Gegenstück von Verve nachgelegt: Verve - The Sound of America - The Singles Collection - Verve 5CD & Book 2013. Hier sind Verve-Singles von 1946 - 1972 versammelt (Diana Krall's - The Look of Love von 2001 hat man als letztes Stück noch angeflanscht ...). Eine Historie der klassischen amerikanischen jazzbetonten Populärmusik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hochinteressant und beste Unterhaltung ! |
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Don_Tomaso
Inventar |
#15228 erstellt: 21. Feb 2017, 13:58 | |||||
andreas3
Inventar |
#15229 erstellt: 21. Feb 2017, 20:36 | |||||
In memoriam: Larry Coryell - The Restful Mind Vanguard 1975 Larry Coryell - acoustic and electric guitar Ralph Towner - acoustic guitars Collin Walcott - tabla, congas, percussion Glen Moore - acoustic bass Kontrast zu Coryells Fusion: Klampfenmusik im besten Sinne, Coryell und Towner zeigen bravorös was man mit zwei Gitarren so alles anstellen kann. Zwei Stücke von Robert de Visee dienen als Vorlage für ausgedehnte und temporeiche Improvisationen, und Maurice Ravels Pavane als Gitarrenduett, dazu vier Stücke aus Coryells Feder. Coryell überwiegend akustisch, erinnert es zuweilen an die damalige acoustic guitar szene, die ja auch zu uns rüberschwappte. Walcott und Moore verstehen sich nach 5 Jahren Oregon blind und schaffen eine perfekte Basis. Auch klanglich gut. |
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dietmar_
Inventar |
#15230 erstellt: 21. Feb 2017, 22:07 | |||||
Mist, Jazzmusiker sterben derzeit wieder wie die Fliegen. Las gestern davon. Zwei großartige Pianisten, die zum Glück noch unter uns weilen, liefen im Laufe des Tages. Zum ersten mal hörte ich das René Urtregers Hommage joue Bud Powell, sein Debüt. Nur 24 Minuten lang, dafür hervorragend. 1955, Barclay, 2010, Jazz In Paris Collector's Edition, Universal Music France Vielleicht noch größer, und hier sicherlich ausgereifter als der ganz junge Urtreger, Martial Solal At Newport '63. Wunderbarer Anschlag, wunderbares Spiel, des oft als besten europäischen Pianisten bezeichneten Solal. Ich kann so etwas nicht beurteilen, doch finde ich auch keine Argumente warum das nicht stimmen sollte. Dieses Album ist ein wenig rätselhaft. Wenn ich das richtig verstehe, gab es in Newport zu wenig Material für ein ganzes Album, also produzierte man im Studio nach, teils mit Fakeapplaus. Aber ich kann nicht hundertprozentig sagen, welche Titel jetzt live und welche im Studio aufgenommen wurden? Angaben auf dem Album, das was man im Internet findet und mein eigener Eindruck widersprechen sich mitunter. Egal, tolle Musik. 1963, RCA Victor, 2016, Sony Music Entertainment Weiter ging es mit dem Kenny Clarke's Sextet plays André Hodeir. Geboten werden einige „Hits“ wie Bemsha Swing, `Round About Midnight, Jeru oder The Squirrel, plus einiger Hodeir Kompositionen. So gesehen ist der Albumtitel ein bisschen irreführend, mal davon abgesehen das von André Hodeir die Arrangements stammen. Die obengenannten Pianisten sind auch wieder mit von der Partie. 1957, Philips, 2000, Jazz In Paris, Gitanes Und abschließend eine Kompilation auf Fresh Sound Records: Barney Wilen Quartet – Newport '59. Hier (Wilen, Toshiko Akiyoshi, Tommy Bryant, Roy Haynes) wieder das gleiche Problem, wie bei den Newport Aufnahmen von Solal, es war wohl nicht genug Material – etwa 21 Minuten - für ein Album vorhanden. Doch löste man das in diesem Falle anders, es wurde ergänzt mit 20 Minuten eines Mitschnitts aus Paris aus dem gleichen Jahr mit Clark Terry, Bud Powell, Eric Peter und wieder Kenny Clarke. Außerdem noch ein etwas exotische Dreingabe: Barney Wilen accompanied by The Modern Jazz Group of Freiburg (Ewald Heidepriem – p, Karl Theodor Geier – b + c, Eberhard Stengel – dr) aus dem Düsseldorf der späten 50er Jahre, mehr Infos gibt es dazu nicht. Offenbar ist das Indiz für viele Alben, die Aufnahmen vom Newport Festival präsentieren, dass sie als Split-Album erschienen. Mir fallen da Monk + Miles und Coltrane + Shepp ein. 1991, Fresh Sound Records |
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dietmar_
Inventar |
#15231 erstellt: 21. Feb 2017, 23:40 | |||||
Aufgrund Al Jarreaus Tod am 12. Februar habe ich überhaupt erst begonnen mich mit seiner Musik zu beschäftigen. Für mich galt er immer als Sänger der auch Jazzelemente in seiner Musik hat, aber ich hatte ihn eigentlich nie als Jazzsänger wahrgenommen. Jetzt las ich auf wikipedia.org, dass der Saxophonist J. R. Monterose ihm 1965 beigebracht haben soll Saxophonlinien zu singen und das in diesem Jahr Aufnahmen entstanden – später erfuhr ich, dass es schon Aufnahmen mit Monterose und Jarreau aus dem Jahr 1963 gibt. Die Aufnahmen von 1963 J.R. Monterose - Live at the Tender Trap sind nur für viel Geld zu bekommen, die Aufnahmen von 1965, Jarreau mit einem Trio, gibt es für minimalstes Geld auf diversen Bootlegs mit Grabbeltischniveau. Ich habe mir diese für einen Euro besorgt: Al Jarreau – The Masquerade Is Over Flash, Manufactured by Pilz Compact Disc AJ singt Standards wie My Favourite Things, Stockholm Sweetnin' oder Sophisticated Lady und das macht er ziemlich gut. Man spürt zwar das er noch nicht fertig ist in seiner musikalischen Entwicklung, aber wenn man bedenkt, dass diese Aufnahmen etwa 10 Jahre vor seinem richtigen Plattendebüt entstanden, finde ich das hier erstaunlich. Mir war wichtig Jarreau als Jazzsänger hören zu können, die Geschichte seiner Quasientdeckung durch J.R. Monterose - der hier: - hat dann natürlich vollkommen mein Interesse geweckt. Offensichtlich sind das Vinyl Rips, man hört es knistern, aber der Klang ist davon abgesehen eigentlich ganz gut. Unterste Schublade halt. Nichtsdestotrotz ist die Musik halt sehr hörenswert. Noch unterwegs zu mir ist das Live Album Look To The Rainbow – mit der „Take Five“ Improvisation - , was, wenn ich das richtig sehe, wohl seinen Durchbruch zumindest in Europa markierte. edit: Das Konzerte zeichnete damals der NDR auf, unter redaktioneller Verantwortung eines gewissen Michael Naura - es wurde hier erwähnt in der letzten Woche - der starb nur einen Tag darauf. [Beitrag von dietmar_ am 21. Feb 2017, 23:50 bearbeitet] |
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dietmar_
Inventar |
#15232 erstellt: 22. Feb 2017, 20:28 | |||||
Solozeit im Hause dietmar_. Von wegen langweilig, langatmig im besten Sinne trifft sicher zu. So abwechslungsreich geht es hier auch nicht jeden Tag zu, obwohl es nur um einen Blech- und zwei Holzbläser geht. Jacques Coursil – Minimal Brass, 2004 eingespielt, Tzadik Urs Leimgruber – 13 Pieces For Saxophone, 2006, Leo Andreas Kaling – As If There Was A Tomorrow, 2012, JazzHausMusik Jacques Coursil - auf seinen ersten Aufnahmen seit 1969 (!), er beschäftigte sich mit Linguistik und Sprachphilosophie – spielt hier keinen Free Jazz. Dieses Stück Musik, diese Miniatur ist faszinierend. Die Schichtungen, Overdubs, Zirkularatmungen nur mit einer Trompete, oberflächlich gehört ist es eine Brass Band. Coursil spielte in den 60ern mit Bill Dixon, Jaki Byard, Sunny Murray, Rashied Ali, Marion Brown, Anthony Braxton und kurzzeitig als Lead-Trompete im „Arkestra“ von Sun Ra. Coursil brachte in den 70ern John Zorn übrigens Französisch bei, jetzt produziert dieser ihm das Comeback auf seinem Tzadik Label, so kann sich auch der Kreis schließen. Puh! - das geht heftig zur Sache bei Herrn Leimgruber, er holt alles erdenkliche und mitunter nicht vorstellbare aus dem Instrument heraus. Teils ist die Begegnung mit dieser Musik deutlich anstrengend. Die Nähe zu Evan Parker kommt einen in den Sinn, wird auch im Booklet erwähnt, wobei auch wieder die elementaren Unterschiede angesprochen werden. Die Linernotes von Bert Noglik sind treffender als ich es sagen könnte, die möchte ich in Auszügen hier einstellen: „Noch mehr als bei seinen vorangegangenen Solo-Einspielungen geht Urs Leimgruber hier bis an die extremen Ränder: einerseits mit permanenter Intonation in Hochfequenzbereichen bis an die Nähe zur Schmerzgrenze. Andererseits bewegt er sich mit schwerelos in den Raum entlassenen Klängen und dem Mut zu langen Atempausen in den weiten Übergangsbereichen zwischen Schrei und Verstummen. … Neben den Anklängen an das Spiel von Rohrblattinstrumenten in anderen Kulturen, neben den akustisch erzeugten Ähnlichkeiten zu elektronischen Sounds {in der Tat, das habe ich auch vermutet}, neben den Beziehungen zum Jazz und der aus dieser erwachsenen improvisierten Musik gibt es – eine gelegentliche Nähe zu Stimmen und Signalen im Bereich der Natur und folgerichtig auch eine zu den Sounds der „Musique concrète.“ Ich habe meist keine Ahnung, wie Leimgruber die Töne tatsächlich erzeugt. Saxophonklänge kenne ich auf viele unterschiedliche Weisen, so habe ich es vorher nicht gehört. Erschreckend ... oder zum Glück gibt es noch Neues zu entdecken. Ganz anders Andreas Kaling. Er singt oft durch sein Basssaxophon, arbeitet sehr mit den Tastengeräuschen, fast perkussiv, atmet. Er legt Wert aufs Unterhalten. Dabei ist das Spektrum seiner Töne nicht geringer als Leimgrubers. Auf dem Backcover extra der Hinweis: „No overdubs, no loops, all music is played live!“ Das leichter zugängliche Saxophonsolo ist sicher dieses – Coursil möchte ich hier mal außen vor lassen, zu unterschiedlich die Instrumente, die Vorgehensweise – welches das spannendere ist, kann ich hier nicht festlegen. Kaling brachte mir trotz Basssaxophon allerdings einiges an Erholung nach dem Leimgruber. |
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arnaoutchot
Moderator |
#15233 erstellt: 22. Feb 2017, 20:34 | |||||
Hab ich auch, tolle Platte. Hab ich eigentlich die neue Platte von Kalings Quartett Deep Schrott - The Dark Side of Deep Schrott Vol. 2 - Poise 2016 hier schon vorgestellt ? Das nach wie vor einzige Bass-Saxophon-Quartett des Universums. Starkes Teil ! |
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blueminotaur
Stammgast |
#15234 erstellt: 22. Feb 2017, 21:58 | |||||
Kein Bass-Saxophon, schon gar kein Bass-Saxophon-Quartett, aber Musik von einem, der das Tenor- und Sopran-Saxophon zu neuen Ufern geführt hat: John Coltrane - Afro Blue Impressions Live 1963/1977 John Coltrane - tenor, soprano sax McCoy Tyner - piano Jimmy Garrison - bass Elvin Jones - drums Die Stücke der Doppel-LP wurden 1963 im Rahmen von einer Europa-Tournee bei Konzerten in Stockholm und Berlin mitgeschnitten, von Pablo allerdings erst 1977 veröffentlicht. Der Name des Albums ist Programm, was die Musik betrifft: Coltrane streckt auf der Suche nach Grenzen seine Fühler in verschiedene Richtungen aus. Es entsteht im Zusammenspiel mit der Band spannungsgeladene Musik, die mit langen Improvisationen und wegen der erkennbar intensiveren Interaktion der Musiker im Konzert die bekannten Stücke des Repertoires deutlich anders klingen lässt als auf den Studio-Alben. Ein geniales Album! |
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dietmar_
Inventar |
#15235 erstellt: 22. Feb 2017, 23:04 | |||||
Hast du. Ja, da spielt Kaling auch mit. [Beitrag von dietmar_ am 22. Feb 2017, 23:18 bearbeitet] |
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Eipott
Hat sich gelöscht |
#15236 erstellt: 24. Feb 2017, 13:43 | |||||
Hatte ich auch gleich bestellt, ist erst heute angekommen Amazon marketplace Schweizer Anbieter mit angeblich nur 7-14 Tage Versandzeit Trotzdem toll |
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Eipott
Hat sich gelöscht |
#15237 erstellt: 24. Feb 2017, 13:49 | |||||
blueminotaur
Stammgast |
#15238 erstellt: 24. Feb 2017, 21:48 | |||||
Zu viel Nachrichten gesehen. Jetzt ist Easy Listening angesagt: Al Hirt Ann Margret - Beauty and the Beast RCA 1964 Ann Margret - vocals Al Hirt - trumpet, vocals Gerry Hirt - trombone Pee Wee Spitalera - clarinet Eddy Miller - tenor sax Red Norvo - vibes Fred Crane - piano Al Hendrickson - guitar Lowell Miller - bass Jimmy Zitano - drums Wunderbare Duette zweier hier nicht so bekannter Interpreten. Die Dialoge zwischen Ann-Magret (einigen vielleicht als Schauspielerin geläufiger) mit ihrer lasziven Erotik in der Stimme und Al Hirt mit seinem sperrigen Bariton, aber auch seiner brillianten –teils gestopften- Trompete, die er gleichberechtigt in die Interaktion mit seiner Partnerin einbringt, sind so entspannt wie gut gelaunt –man merkt beiden den Spaß an der Aufnahme auch deutlich an. Das Ganze ist angemessen, also nicht übertrieben, produziert (keine Streicher), und hervorragend aufgenommen. Wer nach diesem Album keine gute Laune hat, kann sich gleich hinter den Zug schmeißen. Wenn ich 10 Platten für die Insel hätte: diese wäre dabei… [Beitrag von blueminotaur am 25. Feb 2017, 00:03 bearbeitet] |
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blueminotaur
Stammgast |
#15239 erstellt: 24. Feb 2017, 22:29 | |||||
...und weiter mit Vocals: Connie Evingson - Gypsy in my Soul Auf Connie Evingson bin ich eher zufällig gestossen, über dieses Youtube-Video: als die überholten JBL 4355 endlich in Mister Abe's Raum aufgestellt sind, hört er als erstes "Nature Boy" von genannter Platte. Musste ein bisschen recherchieren, um die Interpretin und das Album zu finden. Hat sich aber gelohnt: Connie Evingson hat eine sehr schöne Stimme; mit m. E. mehr Körper und Substanz als viele ihrer bekannteren Kolleginnen, und weiß sie gut einzusetzen. Gypsy in my Soul -der Name ist Programm: die Musik orientiert sich am Gypsy Jazz, und das ist von der Instrumentierung und den Musikern ( Pearl Django, Clearwater Hot Club, Parisota Hot Club und andere) hervorragend umgesetzt. Schlank produziert, prima Aufnahmequalität. Sehr empfehlenswert für Freunde des Ladies` Jazz. |
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blueminotaur
Stammgast |
#15240 erstellt: 24. Feb 2017, 23:58 | |||||
Finally -für heute-: Youn Sun Nah - Lento "Lento" als Titel ist ein bisschen understated -Youn Sun Nah geht mit Ihrem Gesang und der teilweise unglaublichen Bandbreite ihrer Stimme oft auch recht forsch zur Sache -und ist dabei nie auf reinen Effekt aus. Erinnert mich in der Unmittelbarheit und Direktheit des Vortrags manchmal tatsächlich ein wenig an Marianne Faithful. Aber auch die kammermusikalischen und intimeren Titel sind großartig -und Nahs Stimme sowieso. Aufmerksam geworden bin ich auf die Platte -wenn ich mich recht erinnere- durch eine Empfehlung hier im Forum. Danke dafür! |
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Eipott
Hat sich gelöscht |
#15241 erstellt: 25. Feb 2017, 10:02 | |||||
Meldung von hinter dem Zug Gib bitte den Namen der Insel bekannt, ich nehm' dann 'ne andere. Soviel gute Laune könnte ich auf Dauer nicht gut ertragen. Sorry, das ist bestenfalls Porno für meine Ohren. Heisst übrigens auch ... and the Beard, nicht beast, in Anspielung auf Al's Krautgesicht. Auf meiner gibt's dann eher Ella Fitzgerald & Louis Jordan Ella Fitzgerald & Louis Armstrong Frank Sinatra & Pearl Bailey Billie Holiday & Louis Armstrong Cleo Laine & Mel Torme Sarah Vaughan&Billy Eckstine |
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blueminotaur
Stammgast |
#15242 erstellt: 25. Feb 2017, 10:22 | |||||
Stimmt (wie man auf dem Bild auch sehen kann): da hab ich daneben getippt. Sorry. |
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Dualplattenspieler
Inventar |
#15243 erstellt: 25. Feb 2017, 14:52 | |||||
schön dass Werner hier gewürdigt wird, insbesondere dieses Meisterwerk. Selbst Vater zweier Töchter vermag ich mir nicht einmal ansatzweise vorzustellen, welch grossen Schmerz er damit zu verarbeiten hoffte. Visitation:Waves of the unborn besteht ausschliesslich aus uuhs, oohs und ahhs eines gemischten Chores, das daran anschliessende Streicherensemble Cry Out sowie das abschliessende Coda mit Piano, Harfe, Marimba sind an Traurigkeit kaum zu überbieten und erinnern mich in ihrer Introspektivität und Melancholie ein wenig an Schostakovitsch. You are always in my heart.. Hier dann auch Kenny Werner New York - Love Songs seine (solo)Liebeserklärung an die Stadt die niemals schläft. Und völlig grunzfrei |
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moontrane
Stammgast |
#15244 erstellt: 25. Feb 2017, 15:55 | |||||
Manchmal muss es etwas schräger sein: Steve Lehman Octet "Travail, Transformation, and Flow" ( Pi Recordings 2009) Steve Lehman, as Mark Shim, ts Jonathan Finlayson, tr Tim Albright, trb Chris Dingman, vib Jose Davila, tub Drew Gress, b Tyshawn Sorey, dr Lehmans Stücke sind unkonventionell, ein wenig schräg, aber nicht frei und ungeordnet. Interessanter Songaufbau, geprägt durch Lehmans und Shims tolle Improvisationen, angetrieben durch Soreys intensive Trommelei, manchmal abgemildert durch Dingmans Vibrafon. "Travail, Transformation, and Flow" finde ich noch besser als "Mise en Abime". Und insgesamt: einmal mehr Mark Shim. |
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moontrane
Stammgast |
#15245 erstellt: 25. Feb 2017, 19:40 | |||||
Zum Abend wird es konventioneller, aber nicht schlechter: Olegario Diaz "Basquiat By Night/Day" (Steeple Chase 2014) Olegario Diaz, p Alex Sipiagin, tr Seamus Blake, ts Scott Colley, b Jeff Tain Watts, dr Wunderbar swingende Kompositionen von Diaz, dazu zwei Standards machen diese Scheibe hörenswert, eine runde Sache, kein Wunder bei diesen Musikern. |
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blueminotaur
Stammgast |
#15246 erstellt: 25. Feb 2017, 21:46 | |||||
Neu im Bestand: Dizzy Gillespie Octett - The Greatest Trumpet Of Them All Verve 1960 Dizzy Gillespie - trumpet Benny Golson - tenor sax Gigi Gryce - alto sax Henry Coker - trombone PeeWee Moore - baritone sax Ray Bryant - piano Tommy Bryant - bass Charlie Persip - drums Der Titel des Albums ist geprägt von Bescheidenheit und Demut. Allerdings gibt es in der Tat sehr feine Musik zu hören. Ich bin zwar eigentlich kein Freund solch großer Ensembles, aber dies hier macht Spass. Die Band spielt sehr geschlossen, und es gibt Entfaltungsmöglichkeiten für alle. Neben Gillespie, der "greatest trumpet of all", stechen Henry Coker an der Posaune und Ray Bryant heraus -aber letzterer gehört eh zu meinen Lieblings-Pianisten. Schöne Musik für einen ruhigen Abend. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#15247 erstellt: 26. Feb 2017, 11:15 | |||||
moontrane
Stammgast |
#15248 erstellt: 26. Feb 2017, 15:40 | |||||
Bei mir läuft jetzt gepflegter Mainstream mit: The Ted Rosenthal Quintet "Expressions" (Jazz`n Pulz 2007) Ted Rosenthal, p Dick Oatts, as, ss Brian Lynch, tr Johannes Weidenmüller, b John Riley, dr Alle Musiker stehen für Qualität in Form swingenden Post Bops. Vielleicht kann man der Aufnahme ein fehlendes Überraschungsmoment vorwerfen, wie das ein Rezensent auf Amazon macht. Für mich überwiegen die positiven Momente: Oatts, Lynch und Rosenthal sind klasse. [Beitrag von moontrane am 26. Feb 2017, 15:43 bearbeitet] |
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DigiDig
Stammgast |
#15249 erstellt: 26. Feb 2017, 21:27 | |||||
Ich bin gerade schwer begeistert: Jan Garbarek Quartet - Afric Pepperbird Jan Garbarek – tenor saxophone, bass saxophone, clarinet, flute, percussion Terje Rypdal – guitar, bugle Arild Andersen – bass, thumb piano, xylophone Jon Christensen – Percussion Der Tatort war echt schlecht. Ich habe mich entschlossen, die Kiste auszuschalten und die hier aufzulegen. Eine gute Entscheidung. Die alten EMC Alben sind echt klasse. Da wurde Musikgeschichte in den 70ern geschrieben. Als ich mir das Album vor ein paar Jahren kaufte, wusste ich schon, dass dieses Album nichts oder nicht viel mit den Garbarek von heute zu tun hat. Ich war trotzdem überrascht. Damit hatte ich dann doch nicht gerechnet. Hier wird ausdrucksstark, frei und wild musiziert. Obwohl ich das mochte und mag, verschwand das Album nach ein paar Mal hören doch im Regal. Es was höchste Zeit, es wieder hervorzuholen... |
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arnaoutchot
Moderator |
#15250 erstellt: 26. Feb 2017, 21:58 | |||||
Ich habe heute verschiedene Dinge gehört, u.a. das hier, was ich kurz vorstellen will: Waclaw Zimpel - Saagara - Multikulti Project Poland 2015. Zimpel ist ein polnischer Klarinettist, der eigentlich eher aus dem Free Jazz kommt und mit Mars Williams auch die Band Switchback betreibt. Hier allerdings ein Projekt mit indischen Musikern, das ich sehr gelungen finde. Annäherung des Jazz an indische Musik gab es so einige, aber hier sind die Unisono-Linien von Zimpels Klarinette mit dem Geiger Mysore N. Karthik über einem dichten indischen Rhythmusteppich sehr ansprechend. Max Hacker - What Do You Mean ? - In&Out 2016. Ein junger Berliner Saxophonist mit einem Trio-Album. Nun sind Trio-Alben mit einem Saxophon im Lead ohne Harmonieinstrument heikel, aber Hacker meistert das perfekt. Mehr als verblüffend sind seine gelungenen Adaptionen von ruhigen Coltrane-Stücken, die er für das Trio quasi auf das absolut Notwendige entkernt, ohne sie zu entstellen. Grossartig ! |
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DigiDig
Stammgast |
#15251 erstellt: 26. Feb 2017, 22:11 | |||||
Bei mir geht es weiter im Programm mit Jan Garbarek - Sart von 1971 Jan Garbarek – tenor saxophone, bass saxophone, flute Bobo Stenson – piano, electric piano Terje Rypdal – guitar Arild Andersen – bass Jon Christensen – Percussion Sart erschien ein Jahr nach Garbareks ersten ECM Album "Afric Pepperbird" und schließt sich seinem Vorgänger in Sachen Freiheit und Co. an. Ich finde es aber nicht mehr ganz so markant wie seinen Vorgänger. Als dann zwei Jahre später "Witchi-Tai-To" erscheint hat Garbarek schließlich sein Stil gefunden, für den er noch heute bekannt ist. |
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moontrane
Stammgast |
#15252 erstellt: 27. Feb 2017, 08:20 | |||||
Mr._Lovegrove
Inventar |
#15253 erstellt: 27. Feb 2017, 08:34 | |||||
Gut gemacht! Ich bin zwar großer Fan von Garbareks "mittlerer" Phase, als der Alben zwischen "Witchi-Tai-To" und "It's okay to listen to gray voice", aber das ECM Debüt ist immer noch eine Scheibe voller Überraschungen. Und "Beast of Kommodo" zählt für mich zum stärksten, was Garbarek je aufgenommen hat. Hier spielt gerade ein anderer Klassiker der freieren Musik: Don Cherry Brown Rice Ambivalenter kann Jazzmusik kaum ausfallen; und das in mehrfacher Hinsicht. Zunächst schließt Cherry die zwei mittleren, extrem freien Stücke von diesen beiden doch wirklich mysteriösen, aber strukturierten und arrangierten Kompositionen "Brown Rice" und "Degi-Degi" ein. Ferner bringt uns Cherry eine Art mystifiziertes Afrika nah; die Grundintention des Albums wirkt verschlüsselt und doch auch offensichtlich. Und dann ist da diese technisch- kalte Produktion, deren Stereopanoramaplan sogar im Booklet abgedruckt ist. Die klingt wirklich polarisierend, macht aber einen Teil der Faszination dieser Musik aus. Das Album mag man oder man mag es nicht, so denke ich. |
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moontrane
Stammgast |
#15254 erstellt: 27. Feb 2017, 11:25 | |||||
@ Mr Lovegrove Was du da über Don Cherry schreibst, hört sich interessant an, scheint wirklich eine Scheibe zu sein, die man haben sollte. Danke für den Tip! Gruss Christoph Bei mir geht es wahrscheinlich etwas harmloser zu. Anknüpfend an Max Hacker, seiner Musik ähnelnd: Kerstin Haberecht 4 "Essence" (Double Moon 2016) Kerstin Haberecht, as, ss Nicolas Hering, p, electric piano Bastian Weinig, b Mathis Grossmann, dr Alles Eigenkompositionen toll gespielt, flüssig, in sich zusammenhängend, ein gutes Debüt. |
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Don_Tomaso
Inventar |
#15255 erstellt: 27. Feb 2017, 16:34 | |||||
DigiDig
Stammgast |
#15256 erstellt: 27. Feb 2017, 19:50 | |||||
Ups, ich erinnere mich! Das war Ende letzten Jahres...
Das bin ich auch. Ich hoffe es gefällt Dir. |
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arnaoutchot
Moderator |
#15257 erstellt: 27. Feb 2017, 19:52 | |||||
... was auch mich erinnert, dass ich mir die e.s.t. Live in Hamburg auch mal anhören wollte, aber bislang nicht dazukam ... Hier schwere, aber hochinteressante Kost. Nur geliehen, nicht gekauft. Joe McPhee (tp & saxes) & Paal Nilssen-Love (dr) - Candy - PNL Records 7CD 2015. Sechs Live-Performances und eine Studioplatte der beiden aus den Jahren 2007-2014. Natürlich ist das Overkill. Aber wenn ich mir anhöre, was die beiden zB in ihrer Aufnahme aus Molde in Norwegen 2007 an Schattierungen und Klängen hervorbringen, ohne jemals in kreischenden Free Jazz zu verfallen, dann muss ich demütig meinen Hut ziehen. Das ist grosse Kunst. Und dass ich McPhee für einen der unterbewertetsten Musiker überhaupt halte, habe ich hier schon angemerkt. Die Box ist auf 500 Stück limitiert, ich wünsche den beiden, dass sich auch 500 Interessenten finden ... [Beitrag von arnaoutchot am 27. Feb 2017, 19:53 bearbeitet] |
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DigiDig
Stammgast |
#15258 erstellt: 27. Feb 2017, 21:32 | |||||
Ich möchte meine kleine Garbarek Serie heute Abend mit dem Album beenden, welches ich gestern schon kurz erwähnte: Jan Garbarek (sax), Bobo Stenson (p), Palle Danielsson (b), Jon Christensen (dr) - Witchi-Tai-To Heute Abend nicht mehr ganz so frei und wild wie gestern, dafür immer noch sehr ausdrucksstark und mit großartigen Melodien. Eigentlich passt dieses eher triste Cover gar nicht zu dieser farbenfrohen Musik. Hier ist Jan Garbarek sofort als Garbarek zu erkennen. Das ist das Tolle an diesen Autodidakten wie Garbarek, sie haben meistens einen unverkennbaren, eigenen Sound / Stil. ... würden tausend Saxophonisten gleichzeitig spielen, er sticht hervor. |
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Don_Tomaso
Inventar |
#15259 erstellt: 28. Feb 2017, 09:25 | |||||
@DidiDig: Die e.s.t.-Hörsession gestern lief so positiv weiter, wie sie begonnen hatte. Ein ganz tolles Album! Die "Wichi-Tai-To" habe und liebe ich auch. Mir gefällt der lyrisch-poetische Garbarek besser, als der Junge Wilde, der er natürlich auch mal war. Kennst du "Magico: Carta de Amor" mit Egberto Gismonti und Charlie Haden? Die müsste dir auch gefallen, wenn du "Wichi-Tai-To" magst. Gerade liegt ein weiterer Neuerwerb im Player (oder genauer gesagt, er strömt zur Anlage): Wolfgang Muthspiel - Rising Grace. Mit Wolfgang Muthspiel (g), Ambrose Akinmusire (tp), Brad Mehldau (p), Larry Grenadier (db), Brian Blade (dr). Eine eher etwas ruhigere Veranstaltung. Man könnte, wenn man gemein sein wollte, auch sagen, dass es manchmal ein wenig vor sich hin plätschert, reiner Wohlklang, no bones. e.s.t. ist dagegen der reinste Rock. Trotzdem eine Platte, die ich mir öfter mal anhören werde. Hat schon Unterschwingungen. |
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martin-r
Ist häufiger hier |
#15260 erstellt: 28. Feb 2017, 11:09 | |||||
Dieser eigene Stil ist ja schon auf der wenige Wochen zuvor aufgenommenen CD "Red Lanta" auszumachen und hat sich bereits während des Bestehens des "Tryptikon"-Trios herausgebildet (das 1972 ein sehr freies Album aufgenommen, live aber bereits Stücke wie Carla Bleys "A.I.R." gespielt hat). Garbareks Stil (seit 1973) ist in der Tat unverkennbar und hat - so höre ich das jedenfalls - viele jüngere norwegische Saxofonisten beeinflusst (etwa Frøydis Grorud, Tore Brunborg, Bendik Hofseth, Karl Seglem - hier höre ich zwar kein Epigonentum, aber doch ein bisschen Garbarek - in neue kreative Kontexte verschoben - heraus). |
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Don_Tomaso
Inventar |
#15261 erstellt: 28. Feb 2017, 11:38 | |||||
Nun, ebenfalls ganz neu bei mir, diese hier: Miroslav Vitous - Unversal Syncopations. Mit Miroslav Vitous (db), Jan Garbarek (ts, ss), Chick Corea (p), John McLaughlin (g), Jack DeJohnette (dr). Schon eine ziemlich All-Star-Besetzung, auch wenn nicht immer alle spielen. Garbarek, DeJohnette und Vitous sind wohl immer dabei, Corea und McLaughlin nicht. Auf drei Stücken noch zusätzlich "Brass", Wayne Bergeron (tp), Valerie Ponomarev (tp, flhn), Isaac Smith (tb). Auch eine Platte zum Mehrmals-Hören, doch durchaus beim ersten Durchgang schon ansprechend. Das Zusammenspiel Bass - Sax, auf vielen Resensionen hervorgehoben, ist schon was Besonderes. Wirklich was falsch machen solche Leute ja auch nicht. |
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Don_Tomaso
Inventar |
#15262 erstellt: 28. Feb 2017, 13:09 | |||||
exAtelier
Stammgast |
#15264 erstellt: 28. Feb 2017, 16:11 | |||||
E.S.T. live in Hamburg = Ein (wie ich finde) tolles Album von E.S.T. Grüße aus dem Taunus exAtelier |
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