Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Jetzt bei mir, eine Neuerwerbung:
Adam Schneit Band "Light Shines In" (Fresh Sound New Talent)
Adam Schneit, ts, cl
Sean Moran, g
Elvind Opsvik, b
Kenny Wollesen, dr
Die CD beginnt rockig, dann setzt Schneit mit einer melodischen Saxofonpassage ein. Wenn ich nur den Anfang gehört hätte, hätte ich sie nicht gekauft.
Aber glücklicherweise improvisiert Schneit (und auch Moran) im weiteren Verlauf auch etwas eigenständiger und schräger. Es kommen sogar freie Passagen. Also hat Adam Schneit bei mir die Kurve gekriegt.

arnaoutchot (Beitrag #15001) schrieb:

Aber jetzt noch was ganz anderes: Es ist mir nach relativ langer Suche gelungen, die Marion Brown - Afternoon of a Georgia Faun - ECM 1970 bezahlbar auf CD zu finden. Sie ist inzwischen recht rar, klingt aber deutlich besser als die LP. Das ist die vierte Veröffentlichung von ECM (ECM 1004) und gehört mit Abstand zum freiesten, was ECM je veröffentlicht hat. ...

Guten Abend zusammen.

Ja, die frühren ECM waren freier als das was später kam. Die Marion Brown habe ich auch als CD.
Um "mit Abstand" etwas zu relativieren, möchte ich die 7. ECM-Einspielung in's Feld führen:

Garbarek Quartett, Afric Pepperbird von 1971; liegt bei mir als Original LP:
https://www.ecmrecor...jan-garbarek-quartet

Vielen Dank an alle für die vielen Anregungen, die ich bis dato in diesem Thread mitnehmen durfte. Ich möchte mich zukünftig hier auch beteiligen.

Grüße!

chriss71 (Beitrag #14947) schrieb:

Erstlauschung: Peter Bernstein - Let Loose Einschätzung folgt...

Bin ich ja hier noch schuldig...
Tja, was soll man darüber schreiben. Es gibt praktisch keinen Club in New York wo er nicht mit unzähligen Superstars gespielt hat. Sein Ton erinnert an Jim Hall (der auch sein Mentor war). Sehr guter straight ahead Jazz, aber trotzdem mit Ecken und Kanten. An alle die Hall, Mentheny, Scofield und Co. mögen, sollten hier ein Ohr riskieren...

Jazz777 (Beitrag #15015) schrieb:

Vielen Dank an alle für die vielen Anregungen, die ich bis dato in diesem Thread mitnehmen durfte. Ich möchte mich zukünftig hier auch beteiligen.

Dann immer nur zu, Jazz-Hörer sind hier immer willkommen.

Andreas Schaerer's Hildegard lernt fliegen - The Big Wig

Dieses mal präsentiert Andreas Schaerer seine "Hildegard" mit einem Orchester. Toll! Nicht alles was Schaerer anpackt gefällt mir, zum Beispiel seine Duo-Alben sind nicht so mein Fall, aber seine "Stammband" Hildegard lernt fliegen ist einfach großartig.

Bei mir wird spanisch musiziert:
David Garcia Quintet "Tacte" (New Mood 2005)
David Garcia, g
Guim G. Belasch, as
Cesc Miralta, ts
Curro Galvez, b
Jordi Gardenas, dr
Garcia spielt Eigenkompositionen im Team mit gleichberechtigten Kollegen. Seine Gitarre kommt zum Zuge, steht aber nicht im Vordergrund: genau so kommen die Saxofonisten zur Geltung. Ergebnis ist ein wirklich gutes, hörenswertes Album mit akustischem Jazz.

moontrane (Beitrag #14999) schrieb:

@ Dualplattenspieler Werter Kollege Dual, interessiert dich vielleicht, dass in den heutigen Jazz-Rezensionen auf "All About Jazz" der grossartige Mark F. Turner das von dir vorgestellte Orrin Evans Album "knowingishalfthebattle" positiv bespricht.

Danke, deinen Beitrag hatte ich übersehen und nein, ich mag diese Rezensionen überhaupt nicht und meide sie. Gibt es dort überhaupt Alben die weniger als wohlwollende 4 Sterne erhalten Was macht wohl die Grossartigkeit dieses Turner aus?

Aber zurück zum Stapel "Unerhörtes" und Orrin Evans- The Evolution of Oneself



mein erster Gedanke: noch'n Piano Trio. Dann aber so Sachen wie Professor Farworthy, da denke ich ich dann: na das ist pfiffig. Manchmal ist das zu wenig, hier reicht's zum Bleiben und dann ist da ja noch Mr. McBride, der hat bei mir so eine Bleibegaratie wie Dave Holland.

Lieber Dual,
was die Besprechungen bei "All About Jazz" angeht, da bin ich selbst kürzlich auf die Nase gefallen.
Linus Lindblom "Sanctuary" wurde dort gelobt und hat mich schwerstens enttäuscht. Musikgeschmack ist eben doch sehr subjektiv. Nichtsdestotrotz habe ich dort auch einige schöne Anregungen gefunden, letztens
Steve Slagle "Alto Manhattan".
Mark Turner ist für mich grossartig, auch wenn mir seine ECM-Scheibe "Lathe of Heaven" nicht gefällt.
Seine CrissCross Veröffentlichungen finde ich ebenso toll wie "Dharma Days" und seine Mitwirkung bei dem Schlagzeuger Jochen Rückert auf Whirlwind und Pirouet.
So, das haben wir geklärt.
Gruss Christoph

Ich habe mir gerade eine Brise frische Musik gegönnt in der Form freien Jazz(es):
Tony Malaby "Paloma Recio Incantations Suite" (Clean Feed 2016)
Tony Malaby, ts, ss
Ben Monder, g
Elvind Opsvik, db
Nasheet Waits, dr
Ziemlich frei das ganze, dabei gefällt mir Ben Monder besonders.

moontrane (Beitrag #15021) schrieb:

Mark Turner ist für mich grossartig, auch wenn mir seine ECM-Scheibe "Lathe of Heaven" nicht gefällt. So, das haben wir geklärt.

Ich misch mich nur ungern ein, aber hier hast du dich verlaufen Moon: der auf allaboutjazz großzügig Sterne verteilende Turner ist nicht mit dem Musiker identisch! Mark Turner ist nun mal eher ein Allerweltsname, kann also passieren.

Bei mir spielt jetzt sehr oft die hier vor kurzem von chriss71 vorgestellte Paolo Fresu Quintet; Songlines/Night&Blue

Hallo eipott, habe mich gerade bei All About Jazz eingeloggt, und stelle fest:
Du hast Recht ! Das ist ein anderer Mark F. Turner ... War wohl Wunschdenken von meiner Seite aus.
Immerhin sind einige der von ihm angegebenen Lieblingsscheiben auch meine Favoriten.
Ansonsten bewahrheitet sich mal wieder: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt ..
Zerknirschte Grüsse
Christoph

Dom Um Romao - Saudades
WaterLilyAcoustics 1990

Dom Um Romao - drums, percussion, berimbau, vocals
Alex Blake - double bass
Chico Freeman - saxes
Izio Gross - piano
Waltinho Anastacio - percussion

Romao kam in den 60ern in die USA, nachdem er bereits in Brasilien als Profi gearbeitet hatte, und spielte mit Cannonball Adderley, Ron Carter, Herbie Mann, Blood Sweat´n Tears, und natürlich vielen brasilianischen Musikern. Bekannt wurde er durch Weather Report und kam später nach Europa, wo er in der Schweiz und Frankfurt unterrichtete und aufnahm.

Diese hier wurde in einer Kirche mit zwei Mikrofonen direkt auf eine Ampex- Maschine analog aufgenommen und nicht weiter bearbeitet. Außer natürlich das Digital Mastering für die CD. Ich empfinde den Klang als sehr natürlich und homogen, die verschiedenen Percussions klingen als hätte man sie direkt vor sich. Auch Freeman, Gross und Blake sind klanglich gut ausgewogen.

Musikalisch gibts zwar brasilianische Anleihen, aber insgesamt ist ist das weit mehr als Samba/Latin Jazz. Für mich ein Glücksgriff. Gross und Freeman verstehen sich ausgezeichnet und lassen öfter "late night"- Feeling aufkommen, Blake lässt den Bass schön singen, und Romao lässt viel Luft, tritt eher als routinierter Begleiter auf und sorgt für den Flow.

Hallo Andreas, das klingt ja schon wieder sehr verlockend. Die Water Lily Acoustics Sachen sind klanglich alle hervorragend, das kann ich mir gut vorstellen. Hier habe ich vor einiger Zeit dazu auch etwas geschrieben. Leider sind die CDs inzwischen auch alle ziemlich rar und teuer, wie diese hier.

sebbo76 (Beitrag #15018) schrieb:

Andreas Schaerer's Hildegard lernt fliegen - The Big Wig Dieses mal präsentiert Andreas Schaerer seine "Hildegard" mit einem Orchester. Toll! Nicht alles was Schaerer anpackt gefällt mir, zum Beispiel seine Duo-Alben sind nicht so mein Fall, aber seine "Stammband" Hildegard lernt fliegen ist einfach großartig.

Hab ich neulich einige Male im Radio gehört -strange, aber hochgradig faszinierend!

Andreas Schaerer ist quasi die Extrapolierung von Al Jarreau, Bobby McFerrin und anderen Stimmkünstlern, bereichert um Elemente von Zappa und Queens "Bohemian Rhapsody"; das Ganze unterstützt durch eine hochklassige Band.

Schön, dass Du die Musik hier vorstellst. Steht auf meiner Einkaufsliste

Das tolle an Meilensteinen wie "Kind of Blue" ist, dass sie Nachzügleralben hervorbringen, die sich
zwar grob an Sound und Konzept des Original orientieren, aber dennoch selber großartig sind. So wie
diese hier:

Wynton Kelly
Kelly Blue
MIt Jimmy Cobb und Paul Chambers ist hier die Rhytmusgruppe von "KoB" vertreten und so entwickelt Kelly
einen bluesig- modalen Kosmos, der zwar deutlich konventioneller, als sein Vorbild erklingt, aber dennoch
alle Liebhaber dieses Sounds vollauf begeistern kann.

chriss71 (Beitrag #14888) schrieb:

Das verdient es heute auch noch... Auch die neue ist empfehlenswert. The Cookers - The Call of the Wild and Peaceful Heart (gibt es auch als High-Res Download) :prost

Ich habe mir jetzt auch diese beschafft und werde vermutlich die übrigen folgen lassen(müssen ) Jetzt habe ich mir einmal die vermeintlich unbekannteren Protagonisten einzeln angeschaut und Eddie Henderson (nicht verwandt oder verschwägert) sowie Donald Harrison sind durchaus interessant. Bei dieser konnte ich dann nicht widerstehen:

Eddie Henderson: Collective Portrait


ich dachte das sei ein relativ junger Kerl dabei ist der nahe der 80 und hat eine ellenlange Vita welche im Mittelteil eher merkwürdig anmutet (Rcok Fusion electronics ) aber seine Hubbard Einflüsse(First Light) sowie das Mitwirken von George Cables gaben dann den Ausschlag. Aufnahmequalität ist ausserordentlich gut


@Moontrane zu Turner: alles klar

Der Neuzugang von gestern passt auch in dieses Forum



Joe Jackson ‎– Body And Soul
Label: A&M Records ‎– AMLX 65000
Format: Vinyl, LP, Album
Land: Europe
Veröffentlicht: 1984
Genre: Jazz, Rock
Stil: Pop Rock, Latin Jazz

Rille65 (Beitrag #15029) schrieb:

Der Neuzugang von gestern passt auch in dieses Forum

Ich hätte vielleicht in Ermangelung eines ähnlich ausgeprägten Selbstbewusstseins ein zartes - eventuell - eingefügt

Naja, wenigstens das Cover ist von einem echten Jazz-Cover übernommen (Sonny Rollins).

blueminotaur (Beitrag #15026) schrieb:

Schön, dass Du die Musik hier vorstellst. Steht auf meiner Einkaufsliste :prost

Aber gerne doch.

Nun läuft bei mir:



Céline Boncacina Crystal Quartet - Crystal Rain

Schon ihre beiden Alben auf ACT fand ich grandios, und das nicht nur weil sie ziemlich einzigartig klingen. Auch auf ihrem aktuellen Album groovt Céline Bonacina wie, äh pardon, Sau. Ich bin restlos begeistert.

Céline Bonacina : baritone & soprano saxophone
Gwilym Simcock : piano
Chris Jennings : doublebass
Asaf Sirkis : drums & percussions

Thelonious Monk – The Transformer
Explore Records, 2007

Habe eben mein bisschen Schönklang-Gen weggeschaltet, weil das hier nur stören würde.

Dennoch ist das Gehörte extrem faszinierend. Auf etwa 80 Minuten wird dargestellt, wie Monk „I'm Getting Sentimental Over You“ „übte“, bearbeitete. Von ersten Anpassungen der Tonart, zum Repetieren kurzer Phrasen und melodischer Veränderungen. Monk beginnt zu Improvisieren, man spürt, dass er etwas gefunden hat, was ihm gefällt. Ein weites Spektrum von Improvisationen, Tempi, er transformiert den Song auf seine typische Weise. Sehr vielfältig und spannend seine Versuche.

Im Anschluss an diese „with a portable reel-to-reel tape recorder with a single microphone“ entstandenen DIY-Mitschnitte (etwa Januar bis März 1957) gibt es auf dieser 2-CD noch drei Live-Versionen seines Quartetts 1963 und 1964 in Paris und 1961 in Stockholm.

Mir ermöglichen diese Aufnahmen neue Aspekte, einen genaueren Blick wie Monk mit einem Song umging.

Ich verfolge seit Jahren den Werdegang von Emily Bear aus Rockford (Illinois), derzeit 15 Jahre alt.

Heute ist eine EP von Emily Bear mit dem Titel "Into the Blue" erschienen, in D bisher nur als mp3-Download erhältlich. Ich hatte vorbestellt und konnte schon heute Morgen alles herunterladen. Habe es eben zum dritten Mal gehört.



Klassisches Trio: Emily Bear am Piano, Mark McLean Schlagzeug, Peter Slavov am Bass. Für eine "ausgewachsene" Platte reicht im Moment offenbar die Zeit einfach nicht. Die Aufnahmen stammen vom Herbst 2015, kurz nach dem Gastspiel bei den Jazz-Open in Stuttgart.

Die Stücke sind bis auf eines ("My Favorite Things") von ihr selbst geschrieben. Mir gefallen sie alle ausnehmend gut. Die Soli sind mir zu spärlich geraten, das Improvisieren über ein Thema ist ausbaufähig. Aber das kommt sicher noch. In dem Alter hat man sie gerade beim Jazz noch alles vor sich....

Übrigens: Nach einem ersten Überblick werde ich mich mal näher mit den vorgestellten Alben und Künstlern beschäftigen. Ist ja wie im Süßwarenladen hier...

Im Regal diese etwas ältere Aufnahme von John McNeil gefunden und mal wieder angehört:
John McNeil Quintet "Faun" (Steeple Chase 1996 - Aufnahmedatum 1979)
John McNeil, tr, flh
Dave Liebman, ts, ss, fl
Ricky Beirach, p
Buster Williams, b
Billy Hart, dr
Schöner Post Bop.

Meine Polish Jazz Bestellung ist immer noch nicht eingetroffen, aber zum Glück gibt es noch weiteres neues Material bei mir:


Vijay Iyer Trio - Break Stuff von 2014

Vijay Iyer (p)
Stephan Crump (b)
Marcus Gilmore (dr)

"Noch ein Klaviertrio", könnte man denken. Ist auch richtig, aber dieses hebt sich ganz klar ab, und es hebt sich auch von anderen ECM Neuerscheinung ab.

Break Stuff ist eine Zusammenstellung von ganz unterschiedlichen Kompositionen. Diese reichen von wunderschönen Standards wie Bill Strayhorns "Blood Count", das Vijay Iyer solo präsentiert, bis hin zu Eigenkompositionen, wie "Mysery Woman", das auf indischen Trommelrhythmen basiert (dazu sei angemerkt, dass Vijay Iyer indische Wurzeln hat). Clever gemacht finde ich, wie er bei dem Thema dieses Stückes leicht zwischen Stakkato und Legato hin und her wechselt. Der Kracher aber ist das Stück "Hood". Inspiriert vom Detroit-Techno-DJ Robert Hood liefert Iyer mit seinem Trio hier ein minimalistisches Feuerwerk von sich ständig wiederholenden Tönen und Rhythmen.
Das ist eine verdammt interessante und eigenständige Mischung, hervorragend umgesetzt. Dass Manfred Eicher das Album produziert hat, ist für mich nur an der Machart des Booklets zu erkennen. Darüber hinaus ist das Album in gewohnt hoher ECM Qualität aufgenommen. Bei mir lief es gerade als FLAC96.

arnaoutchot schrieb:

das klingt ja schon wieder sehr verlockend

Hallo Michael,
geht´s uns hier nicht allen so? Januar 2016 bin ich über diesen Thread gestolpert, seitdem dabei und der Zuwachs an Tonträgern pro Jahr war der höchste seit meiner späten Jugend..

Ich kann dir gerne eine kleine Entscheidungshilfe bieten. Wie gehabt..


Hier gehts weiter, als diese Scheibe entstand war der Meister bereits 75, aber in jeder Hinsicht voll auf der Höhe der Zeit:



Dom Um Romao - Lake of perseverance
Irma Records 2001

Es beginnt zwar (Latin-) jazzig mit der brasilianischen Sängerin Ithamara Koorax, aber er verarbeitet Elemente aus House, Club, Funk, Rock, traditioneller brasilianischer Musik und vielem mehr, auch Coltranes Naima für sax, piano und percussion. Quasi ein Fazit seines musikalischen Lebens. 19 verschiedene Musiker wirken außer ihm noch mit, die aufzulisten ich mir hier erspare. Klanglich gut, musikalisch vielseitig. Für mich Höhepunkt ist Afro Blue von Mongo Santanmaria.

moontrane (Beitrag #15010) schrieb:

Bei mir läuft eine der herausragenden Scheiben der letzten Jahre: Rudresh Mahanthappa "Code Book" (PI Recordings 2006)

Höre es gerade zum ersten Mal:das ist wirklich sehr sehr gut. Danke für den Tipp!

@ blueminotaur
Hallo Matthias, freut mich, dass sie dir gefällt.
Gruss Christoph

Bei mir startet der Tag swingend im Mainstream (das ist mal ein gutes Cover..):
Nick Hempton "Odd Man Out" (Positone 2013)
Nick Hempton, as, ts
Michael Dease, trb
Art Hirahara, p
Marco Panascia, b
Dan Aran, dr

Die Nachmittagssonne scheint durch's Fenster, es gibt Tee und Kekse, und dazu spielt



Klaus Doldinger's Passport - Doldinger

War ich schon lange neugierig drauf; unter anderem wegen der intressanten Gäste (Max Mutzke, Nils Landgren, Udo Lindenberg, Helge Schneider). Heute endlich zugeschlagen, und jetzt läuft hier schöner Fusion-lastiger Jazz. Etwas abgeklärter als die frühen Passport-Scheiben, aber gut, die Jungs sind ja nicht jünger geworden. Davon zeugt übrigens ein sehr schönes Bandfoto im Booklet: es erinnert ganz stark an "Space Cowboys"... Und das ist erklärtermaßen einer meiner Lieblingsfilme.

Ja, die gefällt mir auch. Lediglich den letzten Song mit Udo Lindenberg finde ich etwas deplatziert. Ansonsten ein richtig gutes Album.

Bei mir läuft:



Ryan Keberle & Catharsis - Azul Infinito

Camila Meza: Voice
Ryan Keberle: Trombone
Mike Rodriguez: Trumpet
Jorge Roeder: Bass
Eric Doob: Drums

Das Album habe ich mir eigentlich nur wegen Camila Meza gekauft ohne vorher reinzuhören. Letztendlich hat sich das Album aber als Volltreffer für mich erwiesen. Definitiv in meiner Top 5 des letzten Jahres.

Heute Morgen geben sich hier die Legenden die Klinke in die Hand.
Erst lief:

Herbie Hancock
Inventions and Dimensions
jetzt klöppelt:

Bobby Hutcherson
Mirage

Einstiegsdroge in die Bohrenwelt:

Bohren und der Club of Gore - Bohren for Beginners

Hallo zusammen,
bei mir spielt Ben Wolfe "The Whisperer" (PosiTone 2015)
Ben Wolfe, b
Orrin Evans, p
Donald Edwards, dr
Stacy Dillard, ts, ss
Josh Evans, tr (1 Stück)
Abwechslungsreiche Eigenkompositionen des Bassisten mit einigen der besten Gegenwartsmusikern.
Tolle Aufnahme!
Gruss Christoph

blueminotaur (Beitrag #15040) schrieb:

... Klaus Doldinger's Passport - Doldinger ...

Danke für den Tip. Ich habe mich vor ein paar Tagen mal durch die alten Passport-Scheiben der 70er durchgehört, die mir auch sehr gut gefallen. Deshalb habe ich die "Doldinger" gleich mal bestellt - und "En Route" gleich dazu.
Doldinger war früher immer wieder ein gern gesehener Gast bei "Jazz im Hof" in Wiesbaden, da habe ich ihn zwei oder drei Mal gesehen. Vielleicht kommt er ja dieses Jahr mal wieder.
Und weils gerade reinpasst, die CD habe ich da gekauft:



Klaus Doldinger + Passport - Lifelike.

cassco (Beitrag #15043) schrieb:

Bohren und der Club of Gore - Bohren for Beginners

......sich in Trance schleppender Fahrstuhl-Pseudojazz my5cent

Über Bohren kann man streiten, über Miguel Zenon nicht. Das ist ruhiger, konzentrierter akustischer Jazz in Quartett-Besetzung (bis auf den Titel Song "Awake") mit einem wunderbaren Altsax.
Miguel Zenon "Awake" (Marsalis Music 2008)
Miguel Zenon, as
Luis Perdomo, p
Hans Glawischnig, b
Henry Cole, dr, perc
Tony Malaby, ts (1 Stück)
Michael Rodriguez, tr (1 Stück)
Ben Gerstein, trb (1 Stück)

Erstlauschung:



Manu Delago - Metromonk

mit:
- einer Prise Elektro
- Pete Josef
- Erik Truffaz
- Douglas Dare
- Isa Kurz

Don_Tomaso (Beitrag #15045) schrieb:

Und weils gerade reinpasst, die CD habe ich da gekauft: Klaus Doldinger + Passport - Lifelike.

Da sind ja auch interessante Leute am Start. Berichte mal!

Bevor morgen die Arbeit wieder beginnt



endet der Sonntag Abend entspannt:


Relaxin' With The Miles Davis Quintet

Bei meinem Vorhaben wieder mehr Miles zu hören und vor allem meine lückenhafte Miles Sammlung auf Vordermann zu bringen, habe ich mir diese beiden Alben als HD Download in 192kHz/24bit zugelegt. Vorher fing Miles für mich so richtig erst mit KoB an. Puh, da habe ich die ganzen Jahre über ja was verpasst...

Ich kann zwar an dieser Stelle die Aufnahmen nicht mit älteren Remaster Versionen vergleichen, aber der HD Download in Mono klingt für mich perfekt, insbesondere wenn ich berücksichtige, dass die Aufnahme von 1956 stammt.
Im Download enthalten ist auch ein Booklet in pdf mit den Original Liner Notes - sehr schön!

blueminotaur (Beitrag #15049) schrieb:

Don_Tomaso (Beitrag #15045) schrieb: Und weils gerade reinpasst, die CD habe ich da gekauft: Klaus Doldinger + Passport - Lifelike. Da sind ja auch interessante Leute am Start. Berichte mal!

Da gibt es nicht so viel zu sagen. Ziemlich typischer Passport-Sound mit Dampf und Drive und Live und Etta James singt den "Stormy Monday Blues"

[quote="Don_Tomaso (Beitrag #15051)Da gibt es nicht so viel zu sagen. Ziemlich typischer Passport-Sound mit Dampf und Drive und Live und Etta James singt den "Stormy Monday Blues"[/quote]

So lange keine schlimmen Entgleisungen dabei sind, ist es ja okay. Auf der aktuellen "Doldinger" könnte ich gut auf das Gastspiel von Sasha verzichten. Das Stück lief aber erst, als ich meinen Text hier schon abgesetzt hatte...

...and now back to something completely different


Miles Davis - E.S.P. Mofi Hybrid SACD


ich kann nur von dieser CD abraten, ebenso wie von KOB oder Nefertiti oder oder, denn sie halten einem den Spiegel vor, fragend: warum kaufst du eigentlich immer noch Jazz, du hast doch schon alles

Das denke ich auch an und dann mal....doch der nächste Kauf macht alle Gedanken an Pausen oder gar Aussetzen zunichte. Jazz hat kein Ende. Es gibt leider keine Endlichkeit bei der Anzahl guter Platten. Es geht immer weiter und immer wieder ist es ein gutes Gefühl, die nächste brillante Musik gefunden zu haben.

Wir als Jäger und Sammler ...
Bei mir ist es so, dass ich nach mehrfachem Hören eine bestimmte Musik einfach im Ohr habe und dann Abwechslung brauche.
Gruss Christoph
Bin gerade von der Frühschicht gekommen und habe eine Live-CD eingelegt:
Michael Janisch "Paradigm Shift" (Whirlwind 2015)
Ein Konzert als Doppel-CD, dessen Aufnahme Janisch elektronisch bearbeitet hat. Wenn es um solche Effekte geht, fällt bei mir schnell die Klappe, aber hier halten sich die Eingriffe zum Glück in Grenzen, zumal die beteiligten Musiker (mal wieder) toll sind. Tolle Musiker: das muss Jazz sein! Deswegen und wegen der Abwechslung sind wir dabei! Ein gutes Konzert war es in jedem Fall ...
Michael Janisch, double and electric basses, percussion, live&post-production electronics and effects
Paul Booth, tenor sax, flutes, bass clarinet, didgeridoo, percussion, hand claps
Jason Palmer, trumpet
Leonardo Genovese, piano, keys/synthesizer, effects
Colin Stranahan. drums
Alex Bonney, live&post-production electronics and effects

Mr._Lovegrove (Beitrag #15054) schrieb:

Es geht immer weiter und immer wieder ist es ein gutes Gefühl,

Wo hab' ich das denn schon 'mal gehört Selbsthilfegruppe nimmt noch Mitglieder auf

Noch einmal zu "Paradigm Shift": auf der zweiten CD ist ein 15-Minuten Stück "Crash" mit fantastischen Sax- und Trompeten-Soli. Ein Knaller, der den Kauf dieser Doppel-CD alleine schon rechtfertigt.
Gruss Christoph

John Coltrane – Interstellar Space
1967, 2000, Impulse!

Fast seit dem ich mich mit Jazz beschäftige, ging ich davon aus, dass ich für John Coltranes Interstellar Space (mit Rashied Ali) nicht reif wäre - „SpätColtrane“ nur mit Schlagzeug, 'ooh nee!'

Jetzt habe ich sie mir doch besorgt, nach dem ich las, dass Andrew Cyrille stark von diesem Album beeinflusst ist. Ich höre Cyrilles Neue in letzter Zeit häufig. Wegen Herrn Coltrane kam die CD auf meinen Zettel tatsächlich nur zweitrangig.
Wann kann man so eine Aussage schon treffen?

Hammer, ist das gut! Ich sitze hier ziemlich spachlos und staunend.

Ich bin aber froh, dass ich sie nicht vor 10 oder 15 Jahren als "kompliziert" abgetan habe und sie verschwand in den Untiefen meines Regals.

Für die bin ICH definitiv noch nicht reif genug!
Aber dafür habe ich endlich endlich diese hier:

Masqualero
Bande à Part
Acoustic Bass, Electric Bass – Arild Andersen
Drums, Percussion – Jon Christensen
Piano, Electric Piano, DX 7 Synthesizer – Jon Balke
Tenor Saxophone, Soprano Saxophone – Tore Brunborg
Trumpet – Nils Petter Molvaer

Das 1986er Album auf CD zu kriegen, ist mittlerweile schwierig. Das Stück "Vanilje" kannte ich schon von der "Rarum Selection" von Andersen, aber das Album bietet ein Faszinosum nach dem anderen.
Zunächsteinmal spielen hier quasi nur Modernisten, bzw. Musiker, die auch der Moderne zugetragen sind. Und alle Fünfe ziehen hier so sehr an einem kreativen Strang, dass hier kein typischer Jazz mit "Thema- Solo- Solo- Solo- Thema" gespielt wird und keiner der Musiker sich besondern als Solist profilieren will. Alle profilieren sich, und zwar als Gestalter eines Suchens und Findens, dass allenfalls bei "Vanilje" als komplett durcharrangiert bezeichnet werden kann. Wenn ich aber einen der Jungs ganz besonders loben muß, dann ist das Jon Christensen, der hier eine seiner besten Arbeiten überhaupt abliefert und einen packenden Strudel am Drumset erarbeitet, der teilweise erfurchterbietend präzise und virtuos erklingt.
Für mich ist das schon nach anderthalb Durchgängen einer der größten ECMs überhaupt!

Guten Morgen Mr. Lovegrove,

von der Existenz wusste ich gar nichts, Masqualero hätte ich eher nach Südamerika verlegt. Als ich die Besetzung las habe ich direkt mal gesucht und eine LP nm gefunden und geordert, bin gespannt..

Die Gruppe hat sogar vier Alben gemacht.

Diese cross breeds im Jazz, also Musiker (die mir gefallen) spielen immer wieder in verschiedenen Gruppierungen, diese bringen wieder andere Musiker/Gruppierungen ins Spiel, sind es die mich zum "immer weiter kaufen anregen"
Beispiel (mal wieder) Orrin Evans:
Auf dieser Captain Black Big Band / Orrin Evans die ich schon lange besitze, spielt ein (nicht verwandter) Josh Evans, ein junger Trompeter der schon viel rumgekommen ist und der hier in einem Traum Line-up einer Big Band bläst, u.a. mit Jack Walraith u. Walter White tp, Frank Lacy u. Joe McDonough tb, Wayne Escoffery u. Tim Warfield sax



und nun arbeitet er an einer neuen Aufnahme u.a. mit Alex Sipiagan tp und 
David Binney + Mark Turner an den reeds. Da weiss ich jetzt schon, dass ich ungehört auf kaufen klicken werde (weil die vermutlich hier gar nicht erscheinen wird). Manchmal geht das gut, manchmal auch nicht. No risk no fun und eh' man sich's versieht, steht statt des Postboten der Herr Zwegat vor der Tür