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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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moontrane
Stammgast
#14411 erstellt: 22. Nov 2016, 10:56
Klär uns auf, Dietmar!
dietmar_
Inventar
#14412 erstellt: 22. Nov 2016, 12:31
Robert Joseph ist ein Pseudonym des Schlagzeugers Bobby Durham, der auf Griffins Jamboree Session spielte.
Bei weitem nicht so bekannt wie Parker oder Adderley, aber er hat auch eine ganze beeindruckende Vita, spielte 5 Jahre im Oscar Peterson Trio, mit Basie, Ellington, begleitete Sinatra, Fitzgerald, Ray Charles und Marvin Gaye.

Die Griffin Session fiel mir gestern durch das Fakethema ein.
[So, klugsch**ß off]
Ozone
Inventar
#14413 erstellt: 22. Nov 2016, 13:54
jpc.de

Alexis Cole / Bucky Pizzarelli - A Beautiful Friendship
Micha_L
Stammgast
#14414 erstellt: 22. Nov 2016, 18:16

moontrane (Beitrag #14394) schrieb:
amazon.de

Mal Waldron Quintet "The Seagulls Of Kristiansund - Live at The Village Vanguard" (Soul Note 1989)
Woody Shaw, tr, flh
Charlie Rouse, ts, fl
Mal Waldron, p
Reggie Workman, b
Ed Blackwell, dr


"The Seagulls Of Kristiansund" ist mein Lieblingstitel von Waldron. Und auch er muß ihn besonders gemocht haben, denn es gibt noch zwei andere Aufnahmen des Stücks auf Platte/CD.
*papamann*
Stammgast
#14415 erstellt: 22. Nov 2016, 18:46



Mit dem "New Jazz"-Label wollte sich Prestige wohl einen Avantgarde-Touch geben. Viele LPs/CDs sind irgendwie etwas merkwürdig. Betont cool.

"The Quest" gefällt mir aber sehr gut.

Eric Dolphy, Booker Ervin, Ron Carter, Joe Benjamin, Charles Persip. 1961.


Liebe Grüße

Carsten
*papamann*
Stammgast
#14416 erstellt: 22. Nov 2016, 18:51
Das ist so eine etwas seltsame.....



Für Jazz-Scholastiker. Wie der Ron Carter aus der Wäsche kuckt.....

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 22. Nov 2016, 18:52 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#14417 erstellt: 22. Nov 2016, 20:13
... und Ken McIntyre & Eric Dolphy - Looking Ahead, die gehört auch dazu.
Vor allem weil bei allen dreien Dolphy dabei ist!

820849_300
moontrane
Stammgast
#14418 erstellt: 22. Nov 2016, 21:42
@ Dietmar
Das mit Bobby Durham, den ich nicht kenne, war echt ein Fall von Besserwisserei. Mt uns kannst du das ja machen.
Ansonsten hast du und Carsten einige sicherlich gute Scheiben aus den 60ern vorgestellt. Da habe ich Nachholbedarf. Meine Waldron - CD´s stammen aus den 80ern, eine von Soul Note ("Crowd Scene"), die anderen von Enja "One Upmanship", "Soul Eyes", "What it is" , "Hard Talk").
Bei mir läuft eine Neuerscheinung des schweizerischen Unit-Labels:
Matti Oehl Quartett "Ornament" (Unit 2016)
Matti Oehl, as
Johannes Enders, ts
Robert Lucaciu, b
Tom Friedrich, dr
Zeitgenössische Eigenkompositionen von Oehl mit schönen Beiträgen aller Beteiligter, nicht zu wild, eher auf der ruhigen Seite, ohne dass Langeweile aufkommt. Exzellent produziert.
jpc.de

Gruss Christoph
dietmar_
Inventar
#14419 erstellt: 22. Nov 2016, 23:10

moontrane (Beitrag #14418) schrieb:
Das mit Bobby Durham, den ich nicht kenne, war echt ein Fall von Besserwisserei. Mt uns kannst du das ja machen.
Echt? War eigentlich gar nicht so gedacht, fiel mir dann aber selber auf (siehe #14412). Ist eigentlich alles arnaoutchot mit seinem Fake Schuld.

Meine Waldron - CD´s stammen aus den 80ern, eine von Soul Note ("Crowd Scene"), die anderen von Enja "One Upmanship", "Soul Eyes", "What it is" , "Hard Talk").

Da bist du aber gut aufgestellt.

Hier laufen 2 der Big Band/Orchester Alben mit Thelonious Monk. Vor dem ersten Hören dachte ich immer, Monk in großer Besetzung, das klappt nicht, ich musste mich aber eines Besseren belehren lassen.

monk town hall

monk big band + quartet

The Thelonious Monk Orchestra At Town Hall 1959, Riverside, 1989, Fantasy

Thelonious Monk - Monk Big Band And Quartet In Concert 1963, Columbia, 1994, Sony Music Entertainment

Meinerseits eine recht späte Entdeckung.
dietmar_
Inventar
#14420 erstellt: 23. Nov 2016, 12:38

andreas3 (Beitrag #14408) schrieb:
amazon.de

Andy Sheppard - Movements in Colour
ECM 2009

Was soll ich groß dazu sagen? Genau mein Ding. Keine nordische Schwermut, keine schrillen Saxklänge, sondern Stücke die von Ruhe, Freude, Schönheit, auch Wehmut, und dank der Tabla vom endlosen Fluss des Lebens geprägt sind. Genial.

Deine Beschreibung hat mich zum Bestellen bewegt. Danke für den Hinweis, Andreas!
andreas3
Inventar
#14421 erstellt: 23. Nov 2016, 13:15
Gerne, Dietmar,

dann hoffe ich dass sie dir ebenso gefällt wie mir!
*papamann*
Stammgast
#14422 erstellt: 23. Nov 2016, 16:37
Jetzt auch (wieder) auf Vinyl! Das ist einfach eine Hammer-Scheibe. Für mich persönlich die erste die mir damals zeigte das Jazz abgehen kann wie Hupe. Man kam ja vom Rock'n'Roll.....




Pressung auf Ermitage. Die ist okay. Wobei die CD den Wayne Shorter nicht ganz so spitz abbildet. Andererseits klingt der Bass auf der Vinyl-Ausgabe weit besser. Bauch!

Ursprünglich Blue Note 4049.

7. August 1960. Lee Morgan (trumpet) Wayne Shorter (tenor sax) Bobby Timmons (piano) Jymie Merritt (bass) Art Blakey (drums)

Mit der habe ich hier schon öfter rumgeschockt.

"So Tired" und "Yama" sind eine Offenbarung.


Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 23. Nov 2016, 16:45 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#14423 erstellt: 23. Nov 2016, 18:19

dietmar_ (Beitrag #14420) schrieb:
Andy Sheppard - Movements in Colour


Da auch meine Zustimmung, die hab ich auch, hat mir auch sehr gut gefallen. Meine Lieblings-Sheppard ist aber immer noch diese hier, die klingt durch den südafrikanischen Trompeter Claude Deppa fast schon ein bisschen nach Miles ... "In Co-Motion" (Antilles).

2198937


Edit: Höre tu ich aber gerade das hier. Ehrlich, kein Scherz ! Bin wieder aus den USA zurück.

Duke Ellington & Ella Fitzgerald - The Complete Cote d'Azur Concerts - Verve 8CD 1966/1998. Kleine Teile der Konzerte von Duke Ellington und seinem Orchester wurden vor allem auf der relativ bekannten Platte "Ella & Duke at the Cote d'Azur" veröffentlicht. Der Grossteil des Materials erblickte aber erst auf dieser Box das Licht. Bemerkenswert ist hierbei, dass es sich um die Schnittmenge des Ellington Orchesters in Hochform, Besetzung mit den grossen Namen (Johnny Hodges, Cootie Williams, Lawrence Brown, Paul Gonsalves, Harry Carney, Sam Woodyard usw.) und einer sehr guten lebendigen Aufnahmequalität handelt. Besonderer Leckerbissen ist die CD8, auf der man Zeuge einer Probe-Session wird. Ich fand die vergriffene Box für einen annehmbaren Preis in einem Plattenladen in New Orleans und griff zu. Ella Fitzgerald ist übrigens nur bei relativ wenigen Aufnahmen dabei, das interessantere Material ist von der Band ohne Ella.

Die Box ist auch sehr nett aufgemacht, aussen schlichte graue Pappe nur mit einem Guckloch, innen mehrfarbige Cases und Artwork, das an Joan Miro angelehnt ist, den Ellington bei seinem Aufenthalt kennenlernte.

amazon.de


[Beitrag von arnaoutchot am 23. Nov 2016, 18:44 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#14424 erstellt: 23. Nov 2016, 18:37
Bill Evans ? Symbiosis

Bill Evans – Symbiosis
1974, MPS, 21016, Edel

Wow! Damit hatte ich nicht gerechnet, als ich dieses Album – trotz eigener Zweifel und wegen spannender Beschreibungen Anderer – bestellte. Dabei ist Orchester im/mit Jazz gar nicht so meine Baustelle (Ausnahmen siehe z.B. Post von gestern). Doch begeisterte mich diese Musik vom ersten Moment an, ich habe sie tatsächlich gleich ein zweites Mal abgespielt, was bei mir eher selten vorkommt.

Was Claus Ogerman hier zusammen mit Bill Evans liefert, halte ich für ein großes Ding – eine Schande, dass sein Name nicht auf dem Covertitel erscheint! Erst das Backcover gibt Auskunft darüber, dass CO der Komponist und der Arrangeur ist und dieses Orchester unter seiner Leitung aufnahm. Sehr schöne Komposition, ohne jegliche Längen, großartig arrangiert von Ogerman, der das Bill Evans Trio mit Gomez und Morell, eine stattliche Anzahl von Jazzern (u.a. Phil Woods, Hubert Laws, Danny Bank, Bernie Glow, Urbie Green, Don Butterfield) mit Mitgliedern des New York Philharmonic Orchestras, alles in allem 38 Namen, vereinigt.

Bisher habe ich die CD nur auf der „kleinen Anlage“ hören können, so fern sich das hier beurteilen lässt, klingt das behutsame „analoge Remastering“ sehr ansprechend. Laut Produzenten und Mastering-Ingenieur hat man großen Wert darauf gelegt die Klangästhetik der Aufnahmezeit zu erhalten und hat nur ein „paar Alterungsspuren und kleinere klangliche Ungereimtheiten“ entfernt. Aber MPS steht hier ja für Qualität.

Das einzig Negative an diesem Album ist das schreckliche Cover, trotz der „Symbiose“ von Evans' Hemd und den Anklängen an 70er-Jahre-Tapeten. Das reißt auch Bill Evans' Frisur nicht raus.



edit:
Unter den erwähnten 38 Musikern befindet sich nur David Nadien (als Konzertmeister), der namentlich vom New York Philharmonic Orchestras genannt wird, alle anderen Mitglieder des NYPO werden nicht erwähnt.


[Beitrag von dietmar_ am 23. Nov 2016, 20:01 bearbeitet]
moontrane
Stammgast
#14425 erstellt: 23. Nov 2016, 21:49
@ Dietmar
Bill Evan`s Hemd und die an eine 70er- Jahre- Tapete erinnernden Streifen auf dem Album-Cover korrespondieren ja ganz fantastisch. Wirklich hässlich und völlig geschmacksbefreit.
Vielleicht sollten wir einfach mal hässliche Album-Cover vorstellen.

Bei mir läuft eine Veröffentlichung des Pianisten Alessandro Fadini.
Alessandro Fadini "a dark and stormy day" (Fresh Sound New Talent 2016)
Josiah Boornazian, as, ss
Alessandr Fadini, p
Jakob Dreyer, b
Luke Markham, dr
Bemerkenswert, Fadini spielt bis auf drei Stücke von Bornazian und Markham nur Eigenkompositionen.
Diese sind komplex, rhythmisch diffizil, geprägt durch das schöne Altsaxofon von Boornazian, aber auf keinem der Stücke spielt Fadini ein längeres Solo: gefällt mir, ein Teamplayer. Man sollte sich die CD öfter anhören, sie ist komplex, aber nicht zu sperrig.

jpc.de


[Beitrag von moontrane am 23. Nov 2016, 21:51 bearbeitet]
*papamann*
Stammgast
#14426 erstellt: 23. Nov 2016, 23:33
Unerreicht was merkwürdige Cover betrifft: Jazz jetzt.

https://media2.jpc.de/image/w600/front/0/8436539310884.jpg


Das ist für uns Jazz-Bürgerrechtler ziemlicher Tobak. Ja, ja der Zeitgeist. Im übrigen eine tolle Scheibe. Das Cover ist allerdings echt 'ne Nummer.

Beste Grüße

Carsten
Ozone
Inventar
#14427 erstellt: 24. Nov 2016, 11:16
amazon.de

Eric Alexander Quartet - Sunday in New York

Bass – John Webber
Drums – Joe Farnsworth
Piano – John Hicks
Tenor Saxophone – Eric Alexander

Recorded at Avatar Studios, N.Y, March 18, 2005
DigiDig
Stammgast
#14428 erstellt: 24. Nov 2016, 12:06

dietmar_ (Beitrag #14424) schrieb:

Das einzig Negative an diesem Album ist das schreckliche Cover, trotz der „Symbiose“ von Evans' Hemd und den Anklängen an 70er-Jahre-Tapeten. Das reißt auch Bill Evans' Frisur nicht raus. ;)


Die “Symbiosis“ gab es auch mal mit einem sehr viel besseren Cover auf CD. Muss Ende der 90er erschienen sein. Ich hab die CD zu Hause, bin nur gerade unterwegs. Vielleicht stell ich am Wochenende mal ein Foto hier rein.
sebbo76
Stammgast
#14429 erstellt: 24. Nov 2016, 13:25
Volle Zustimmung zu Andy Sheppards "Movements in Colour". Die lief damals in Dauerrotation bei mir, fantastisches Album.

Bei mir läuft gerade:

jpc.de

Michael Janisch - Purpose Built

Michael Janisch - double & electric basses
Jason Palmer - trumpet
Phil Robson - guitar
Paul Booth - tenor sax
Aaron Goldberg - piano
Mike Moreno - guitar
Walter Smith III - tenor saxophone
Patrick Cornelius - alto saxophone
Jim Hart - vibraphone
Johnathan Blake - drums

Ein großartiges Album mit einer großartigen Besetzung. Modern Jazz vom Feinsten.
*papamann*
Stammgast
#14430 erstellt: 24. Nov 2016, 16:43
Ich habe ein persönliches Problem mit Jazz-Gitarristen. Die spielen mir schlicht zu viele Töne, oft hart am Rand zum Gejaffel Zur Schau-Stellung der atemberaubenden Technik. Das geht mir schnell auf den Zeiger.

Wahrscheinlich spielt da purer Neid eine Rolle. Ich spiele auch Gitarre, allerdings weit entfernt derartigem Wunderwerkes.

Eine Ausnahme u.a. ist Wes Montgomery. Der Mann kocht ohne Ende. Daher habe ich mir die hier jetzt auch auf Vinyl geschossen. Klasse! 26. Januar 1960.




Wieder eine Pressung auf DOL, kommt also ohne den Riverside-Schriftzug, hat aber die originalen Liner-Notes. Jedenfalls scheint DOL letztlich seriös, der Razzia gegen illegale Tonträger die neulich in den Medien war ist man offensichtlich nicht "zum Opfer gefallen". Die Pressung an sich ist in Ordnung.

Wie auch immer, Wes Montgomery spielt super. Anspiel-TIpp: "In Your Own Sweet Way", von Dave Brubeck. Wunderbar!

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 24. Nov 2016, 16:54 bearbeitet]
moontrane
Stammgast
#14431 erstellt: 24. Nov 2016, 17:34
@ papamann
Hallo Carsten, bei Wes Montgomery musst du am Ball bleiben: Sein "Four on Six" ist für mich einer der besten Stücke aller Zeiten. Gruss Christoph
Vertreten zum Beispiel auf dieser Doppel-CD:
amazon.de
dietmar_
Inventar
#14432 erstellt: 24. Nov 2016, 19:49

DigiDig (Beitrag #14428) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #14424) schrieb:

Das einzig Negative an diesem Album ist das schreckliche Cover, trotz der „Symbiose“ von Evans' Hemd und den Anklängen an 70er-Jahre-Tapeten. Das reißt auch Bill Evans' Frisur nicht raus. ;)


Die “Symbiosis“ gab es auch mal mit einem sehr viel besseren Cover auf CD. Muss Ende der 90er erschienen sein. Ich hab die CD zu Hause, bin nur gerade unterwegs. Vielleicht stell ich am Wochenende mal ein Foto hier rein.

Ich weiß. Du meinst wohl dieses Cover?

symb

Aber das ist natürlich komplett unpassend, weil es einen BE um 1960 zeigt, die Aufnahme ist 1974 entstanden.
Mir ist schon nach Möglichkeit eine originale Gestaltung wichtig, so schröcklich die auch sein mag.
*papamann*
Stammgast
#14433 erstellt: 24. Nov 2016, 20:08
@ moontrane: "Four On Six" ist coolerweise auch auf meiner Neuerwerbung. Und Dank für den Verve-Tipp!

Liebe Grüße

Carsten
moontrane
Stammgast
#14434 erstellt: 24. Nov 2016, 23:43
@ sebbo 76
Hallo Sebastian,
habe gerade bei Michael Janisch reingehört, hört sich wirklich gut an. Ich glaube, da muss ich zuschlagen.
Danke für den Tip!
Gruss Christoph
Don_Tomaso
Inventar
#14435 erstellt: 25. Nov 2016, 00:22

*papamann* (Beitrag #14430) schrieb:
...
Eine Ausnahme u.a. ist Wes Montgomery. Der Mann kocht ohne Ende. Daher habe ich mir die hier jetzt auch auf Vinyl geschossen. Klasse! 26. Januar 1960.



...
Wie auch immer, Wes Montgomery spielt super. Anspiel-TIpp: "In Your Own Sweet Way", von Dave Brubeck. Wunderbar!

Liebe Grüße

Carsten

Die lege ich doch gleich mal auf, allerdings in der CD-Fassung.
*papamann*
Stammgast
#14436 erstellt: 25. Nov 2016, 02:56
Das ist momentan so eine Art Fetisch mit dem Jazz auf Vinyl. So gut wie alles habe ich auf CD. Offensichtlich nicht so viel als andere Forumanten, aber mehrere Hundert dann schon.

Ich kann mir das selbst nicht so wirklich erklären und sollte lieber in aktuelle Jazz-Aufnahmen investieren. Aber zur Zeit kann ich nicht anders. So ein Impulse Klapp-Cover ist etwas besonderes. Oder diese eher obskuren Deep-Jazz Wiederauflagen die es auf CD gar nicht gibt. Oder die nur noch antiquarisch zu ergatternden LPs auf dem Fresh Sound-Label. Die sind so was von schick. Und ja, die Musik soll mich schon begeistern. Alles kaufe ich nun auch nicht. Aber an solch Schätze heran zu kommen ist ein schöner Sport.

Wie auch immer. Dieser Fred hier macht wirklich Spaß!

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 25. Nov 2016, 03:00 bearbeitet]
*papamann*
Stammgast
#14437 erstellt: 25. Nov 2016, 04:38
Zur Nacht macht mich Horace Silver mit Art Blakeys' Jazz Messengers glücklich. Dieses "Creepin' In". Yeah, so muss Hard Bop!



Eine 5Ts-Blue Note (1518) vom 13. November 1954. Die Jazz Messengers sind hier: Kenny Dorham (trumpet) Hank Mobley (tenor sax) Horace Silver (piano) Doug Watkins (bass) Art Blakey (drums).

Auf Seite 2 das großartige "The Preacher". Fast ein Radio-Pop Thema. Die Soli die dann folgen sind klasse! Und diese Coolness.

Man mag die Jazz Messengers verschieden tüten. Von "Kennt man eine kennt man alle" bis zur totalen Sammel-Leidenschaft sitzt so einiges an Jazz-begeisterter Männerschaft an der Theke der besten Jazz-Kneipe Braunschweigs.

Ich persönlich liebe die Jazz Messengers. Eine der wenigen Musiken die ich mir auflege um einfach mal zurück zu kommen. Nach musikalischen Ausflügen sonst wo hin, nicht nur Jazz. Es gibt auch nicht ganz so tolle Platten aber letztlich steht diese Formation für Geschmack und groovige, nie zu anstrengende jazzige Spielweise. Und Art Blakey ist ein Feuerwerk am Schlagzeug. Erstmals 1944 bei Billy Eckstein. Letztmals 1990. Letzte Session natürlich mit den Jazz Messengers....


Liebe Grüße

Carsten
Mr._Lovegrove
Inventar
#14438 erstellt: 25. Nov 2016, 10:37
Ich hatte die bekannte "Moanin'", die ja eigentlich gar nicht so heißt, mal als CD auf einem Flohmarkt geschossen. Beim ersten Hören hat es mir die Haare vom Kopf gefegt! Das ist wirklich heißes Zeug, aber ohne hektisch zu wirken. Mit der Jazz Messengers Scheibe mit Monk zusammen kommen allerdings nicht gut klar. Da treffen zwei so unterschiedliche Welten aufeinander, das ist nicht meins.
Aber zurück zum Thema. Ich war nach langen Jahren mal wieder bei der Bücherei und habe dort gleich mal in die Jazzecke geschaut und mir sind mehrere aktuellere CDs in die Hand gefallen, die ich mir aber nie gekauft hätte. Es begann mit:
jpc.de
Manu Katché
Unstatic
Auch wenn so mancher Jazzhörer die Nase rümpft und Katchés Musik als belanglos oder gar langweilig abtut, genau diese eher ruhige und auch schöngeistige Art finde ich so entspannend. Bei Katché zählt eben nicht das Was, sondern das Wie. Und "Unstatic" ist in einigen Gesichtspunkten sogar besser, als alle seine Scheiben bei ECM. Es geht beherzter zur Sache, er schafft sich ein paar mehr Ecken und Kanten drauf, ohne seinen Stil zu verlassen. Und auch diese CD klingt wieder exzellent.
jpc.de
Omar Avital
New Song
Tja, was soll ich sagen? Ich bin total überrascht. Viel von ihm gelesen (auch hier), aber da ich ja kaum neuen Jazz höre, habe auch von ihm bisher nix gehört. Und dann überrumpelt Avital mich mit seiner überaus lebendigen und frischem Mischung aus Jazz und Jiddischem Zeug. Frech, aber immer voller Respekt und vorallem niemals und zu keiner Zeit Notenw....ei, keine zur Schaustellung von Können, sondern Lust an neuen Mischungen. Wirklich schön!

So, gerade läuft noch
jpc.de
Michael Wollny
Nachtfahrten
Uuuh, schwere Musik. Düster, abgründig, aber auch sehr sehr gut. Morgen gibts dann "Weltentraum" von ihm und am Sonntag den Rest der CDs. Melde mich dann wieder...


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 25. Nov 2016, 10:41 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#14439 erstellt: 25. Nov 2016, 16:37

arnaoutchot (Beitrag #14423) schrieb:
Meine Lieblings-Sheppard ist aber immer noch diese hier, die klingt durch den südafrikanischen Trompeter Claude Deppa fast schon ein bisschen nach Miles ... "In Co-Motion" (Antilles).

Uh! Die habe ich mir auch angehört und finde, die ist schlecht gealtert. Typische 80er/90er Synth-Untermalung mit der ich gar nicht kann. Es stimmt, es gibt Anklänge an Miles, aber an den, den ich gar nicht mag.

Aber wie sagt andreas3 immer so passend: "Die Verschmäcker sind gesch..."
DigiDig
Stammgast
#14440 erstellt: 25. Nov 2016, 17:33

dietmar_ (Beitrag #14432) schrieb:

DigiDig (Beitrag #14428) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #14424) schrieb:

Das einzig Negative an diesem Album ist das schreckliche Cover, trotz der „Symbiose“ von Evans' Hemd und den Anklängen an 70er-Jahre-Tapeten. Das reißt auch Bill Evans' Frisur nicht raus. ;)


Die “Symbiosis“ gab es auch mal mit einem sehr viel besseren Cover auf CD. Muss Ende der 90er erschienen sein. Ich hab die CD zu Hause, bin nur gerade unterwegs. Vielleicht stell ich am Wochenende mal ein Foto hier rein.

Ich weiß. Du meinst wohl dieses Cover?

symb

Aber das ist natürlich komplett unpassend, weil es einen BE um 1960 zeigt, die Aufnahme ist 1974 entstanden.
Mir ist schon nach Möglichkeit eine originale Gestaltung wichtig, so schröcklich die auch sein mag.


Ja, genau das Cover meine ich. Da kann ich mir das Foto sparen.
Ich gebe Dir natürlich vollkommen Recht, dass es aufgrund des Aufnahmedatums des Albums unpassend ist.
Mit "sehr viel besser" meinte ich auch eher, besser für das Auge.
Authentischer ist natürlich das "schreckliche" original Cover.
DigiDig
Stammgast
#14441 erstellt: 25. Nov 2016, 17:46
Ups, ich habe mir das gerade nochmal etwas genauer angeschaut.
"Verve" steht unten rechts auf dem hier abgebildeten alternativ Cover der "Symbiosis".
Das ist bei meiner CD nicht der Fall.
Bei mir ist auf der Rückseite der CD der "MPS" Stempel zu sehen, wie bei dem Original oben links auf dem Cover.
Das verwirrt mich etwas...
Ozone
Inventar
#14442 erstellt: 25. Nov 2016, 17:59
jpc.de

Nicki Parrott - Sentimental Journey

Drums – Alvin Atkinson
Guitar – Frank Vignola
Piano – John Di Martino
Tenor Saxophone, Clarinet, Flute – Adrian Cunningham
Vocals, Double Bass – Nicki Parrott
arnaoutchot
Moderator
#14443 erstellt: 25. Nov 2016, 18:24

dietmar_ (Beitrag #14439) schrieb:

arnaoutchot (Beitrag #14423) schrieb:
Meine Lieblings-Sheppard ist aber immer noch diese hier, die klingt durch den südafrikanischen Trompeter Claude Deppa fast schon ein bisschen nach Miles ... "In Co-Motion" (Antilles).

Uh! Die habe ich mir auch angehört und finde, die ist schlecht gealtert. Typische 80er/90er Synth-Untermalung mit der ich gar nicht kann. Es stimmt, es gibt Anklänge an Miles, aber an den, den ich gar nicht mag.


Ja, kann ich nachvollziehen. Ich habe die Band damals auf dem Jazz-Ost-West in Nürnberg aber live mit diesem Programm gesehen und dieser Auftritt bleib mir als Erlebnis im Gedächtnis. Sentimentalitäten also ! Ich verstehe, dass das heute etwas angestaubt klingen mag.
andreas3
Inventar
#14444 erstellt: 25. Nov 2016, 18:40
DigiDig schrieb:


Das verwirrt mich etwas...


Das soll es auch!

Die Plattenfirmen tun ihr Bestes um Verwirrung zu stiften, da habe ich ein Paradebeispiel:

Seit etlichen Jahren steht die hier auf der Liste, mir völlig unbekannt (musikalisch) und ohne Priorität:

cherry tibet

Don Cherry - Tibet
PiccAdilly / First American Records 1981

Ich fand sie als Schallplatte, neu, und staunte beim ersten Hören nicht schlecht. Es handelt sich um exakt die gleiche Platte, die ursprünglich auf Sonet unter dem Titel Eternal Now erschienen ist. Auf dem Cover gibts keinerlei Hinweise auf Musiker, Aufnahmedatum und -ort oder auf Wiederveröffentlichung.

eternal now

Don Cherry - Eternal Now
Sonet 1973

Don Cherry - piano, harmonium, vocal, diverse exotische Instrumente
Christer Bothén - piano, dousso ´n koni
Bengt Berger - piano, african finger piano, tibetan bells, cymbals, mridangam
Agneta Arnström - tibetan bell, dousso Kynia
Bernt Rosengren - taragot

Wie man an der Besetzung sieht exotisch- esoterisch. Cherry suchte halt die Grenzen und neue Klänge. Die LP ist übrigens tadellos gepresst und klingt hervorragend. Von daher in der Sammlung trotzdem willkommen.
Don_Tomaso
Inventar
#14445 erstellt: 25. Nov 2016, 20:16
Neu bei mir:

amazon.de

Aziza - Aziza. Mit Dave Holland (db), Chris Potter (ts, ss), Lionel Loueke (g, voc), Eric Harland (dr). Geht schon schön los, eher Jazzrock oder gar Fusion. Also eher nichts für den Puristen.
dietmar_
Inventar
#14446 erstellt: 25. Nov 2016, 21:52

DigiDig (Beitrag #14440) schrieb:
Ich gebe Dir natürlich vollkommen Recht, dass es aufgrund des Aufnahmedatums des Albums unpassend ist.
Mit "sehr viel besser" meinte ich auch eher, besser für das Auge.
Authentischer ist natürlich das "schreckliche" original Cover.

Authentischer, weil gewohnter. So kennt man Bill Evans meist. Ich mag die Bildaufnahmen der 50er/60er Jahre doch lieber als die der 70er von ihm, die dort gezeigten Haar- Und Bartmoden sind oft gruselig. Aber Hauptsache die Musik gefällt.



arnaoutchot (Beitrag #14443) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #14439) schrieb:

arnaoutchot (Beitrag #14423) schrieb:
Meine Lieblings-Sheppard ist aber immer noch diese hier, die klingt durch den südafrikanischen Trompeter Claude Deppa fast schon ein bisschen nach Miles ... "In Co-Motion" (Antilles).

Uh! Die habe ich mir auch angehört und finde, die ist schlecht gealtert. Typische 80er/90er Synth-Untermalung mit der ich gar nicht kann. Es stimmt, es gibt Anklänge an Miles, aber an den, den ich gar nicht mag.

Ja, kann ich nachvollziehen. Ich habe die Band damals auf dem Jazz-Ost-West in Nürnberg aber live mit diesem Programm gesehen und dieser Auftritt bleib mir als Erlebnis im Gedächtnis. Sentimentalitäten also ! ;)
Ja, das kenne ich durchaus auch, dass man das Liveerlebnis schätzt ... und das passende Album dem aber nicht (ganz) entspricht.


Hier:

les mccann sings

Les McCann Sings
1961, Pacific, 2010, Toshiba-EMI

Das Programm ist natürlich zahmer als das wild-zornige, grandiose "Compared To What" auf Swiss Movement vom Montreux Jazz Festival 1969.
McCann singt bekannte Titel oder mindestens von bekannten Autoren: "But Not For Me", "Sweet Georgia Brown", "Bye Bye Blackbird", Gershwin, Mayfield, Victor Young, Lerner - Lowe ..., mit einem von Gerald Wilson geleiteten Orchester, mit Größen wie Harold Land, Teddy Edwards, mit einen sehr jungen (hier noch Charlie) Lloyd, Buddy Collette und auf einem Titel sogar mit Ben Webster. Und natürlich begleitet sich McCann selbst am Klavier.
andreas3
Inventar
#14447 erstellt: 25. Nov 2016, 22:45
Eternal Now wurde auf CD veröffentlicht als The Sonet Recordings gemeinsam mit dieser:

Ankara

Don Cherry - Live Ankara
Sonet 1969

Don Cherry - trumpet, trumpet-zürna, piano, vocal, flute
Selcuk Sun - bass
Okay Temiz - drums, percussion
Irfan Sümer - percussion, tenor saxophone

Diese Mono- Aufnahme dokumentiert einen Auftritt Cherrys mit Musikern der Jazzscene Istanbuls. Cherry hatte den türkischen Schlagzeuger Okay Temiz kennengelernt und war bei ihm zu Gast. Selcuk Sun spielte damals im Ankara Symphony Orchestra. Die Aufnahme wurde ursprünglich fürs Radio gemacht, eben in Mono, und später auf Sonet veröffentlicht. Und hier geht die Post ab. Der freigeistige Jazz trifft auf türkische Folklore: Abwechselnd Stücke von Cherry, Coleman, und eben turk traditionals. Als Höhepunkt The Creator has a Masterplan von Leon Thomas / Pharao Sanders. Noch ein Ausklang für zwei Flöten. Und ein dankbares und begeistertes Publikum.
Vollker_Racho
Inventar
#14448 erstellt: 26. Nov 2016, 12:55
amazon.de

Danielsson, Neset, Lund - Sun Blowing
BartSimpson1976
Inventar
#14449 erstellt: 26. Nov 2016, 13:43
Gerade den Bill Laurance-Rundumschlag gestartet. Starte mit "Flint", weiter ueber "Swift" und "Aftersun" bis zur neuen "Live At Union Chapel"

Aftersun (800x800)Flint (800x800)Live At Union Chapel (800x800)Swift (800x800)


[Beitrag von BartSimpson1976 am 26. Nov 2016, 13:44 bearbeitet]
moontrane
Stammgast
#14450 erstellt: 26. Nov 2016, 21:22
N´abend zusammen.
Deathrow hat heute Marius Neset vorgestellt. Auf "sun blowing" spielt er spontan und phasenweise auch ziemlich frei.
Einen ähnlichen Charakter hat die Live-Aufnahme von Felix Wahnschaffe "Schapitzki Live" (Unit 2016).
Wahnschaffe, Marc Schmolling am Piano, Moritz Baumgärtner am Schlagzeug und Mathias Pichler am Bass spielen teilweise auch frei, auf jeden Fall direkt und intensiv. Die Konzertaufnahme ist lebendiger als eine Studio-Session. Mir gefällt Wahnschaffes Alt-Sax ausserordentlich: erinnert mich an Irabagon.
Wem Irabagon gefällt, der wird auch "Schapitzki Live" mögen.
Euch allen noch ein schönes Wochenende.

jpc.de
moontrane
Stammgast
#14451 erstellt: 28. Nov 2016, 19:11
Bei mir läuft ein Klassiker:
Art Farmer Quartet"Sing me softly of the Blues" (Warner 1965)
Art Farmer, flh
Steve Kuhn, p
Steve Swallow, b
Pete LaRoca, dr
Ruhige, eindringliche Intensität wie ein langsam brennendes Feuer. Für mich eine der besten von Farmer.
Wer sie noch nicht hat, nicht gezögert!
Gruss Christoph

amazon.de
dietmar_
Inventar
#14452 erstellt: 28. Nov 2016, 21:18

moontrane (Beitrag #14451) schrieb:
Ruhige, eindringliche Intensität wie ein langsam brennendes Feuer. Für mich eine der besten von Farmer.
amazon.de

Die muss jetzt auch hier aus dem Regal.


edit: Die Rhythmusgruppe ist übrigens identisch der Basra: Pete LaRoca, Steve Swallow, Steve Kuhn
+ Joe Henderson!


[Beitrag von dietmar_ am 28. Nov 2016, 21:29 bearbeitet]
moontrane
Stammgast
#14453 erstellt: 28. Nov 2016, 21:42
@ Dietmar
Hallo Dietmar, "Basra" ist in derselben Klassiker-Liga.

Bei mir spielt jetzt Ron McClure "New Moon" (Steeple Chase 2009).
Ron McClure, b
Rich Perry, ts
George Colligan, p
Billy Drummond, dr
Eigenkompositionen von McClure, die allen Musikern viel Raum für Improvisation lassen. Entspannt swingender moderner Mainstream.
Gruss Christoph

amazon.de
Mr._Lovegrove
Inventar
#14454 erstellt: 29. Nov 2016, 08:23
Hier noch als Nachtrag drei weitere neuere Alben, die ich am Wochenende gehört habe:
jpc.de
Avishai Cohen
Into the Silence
Dass sich das ECM Label in den letzten Jahren in eine Richtung bewegt hat, die ich nicht mehr mitgehen mag, zeigt auch diese Veröffentlichung, und das sogar recht radikal. Und gar nicht mal die Tatsache, dass es hier so ruhig und bedächtig zugeht, läßt mich an Cohens Album verzweifeln. Nein, es ist dei Tatsache, dass keiner der Beteiligten auch nur in irgendeiner Form diese sphärischen und elegischen Sound mit Spannung füllen kann. Um es kurz zu halten ist das eine sterbenslangweilige Platte eines hier völlig charakterlos auftretenden Trompeters, die zudem offenbart, dass Cohen selber diese Musik scheinbar gar nicht will und sein Pianist Yonathan Avishai teilweise in seinen Klaviertränen ertrinkt - und den Hörer gleich mit. Eicher als Produzent hat hier in meinen Augen irgendwie sein Ego ausgefüllt. Dies zeigt sich für mich auch in der übermäßigen Hallsoße und dem so undifferenzierten wie indirekten Klangbild. Schreckliche Platte!
jpc.de
Drifter
Flow
Das in Belgien basierte Quartet zeigt, wie ambivalent man eine Jazzscheibe gestalten aber auch als Hörer empfinden kann und was das Problem von so manchen jungen Jazzern ist. Eigentlich sind viele der Kompositionen der Jungs so intelligent wie spannend, aber ihnen fehlen einfach die gestalterischen Mittel an ihren Instrumenten, diese packend und kreativ auszufüllen. Hier wird viel gespielt und wenig gesagt - schade.
jpc.de
Michael Wollny
Weltentraum
So groß der Hype um Wollny ist, so berechtigt ist er! Und ich halte ihn sogar für ein wahres Genie! So wie Wollny all die verschiedenen Themen und Songs (hier zumeist aus der Feder anderer) angeht, wie er feinfühlig, hochintelligent und mit dem Gespür für Melancholie, Abrgrund und auch Verinnerlichung spielt, zählt er schon jetzt zu den ganz großen unserer Zeit. Dass jemand in diesem Alter schon so reif und wohlüberlegt und ganz ohne Anflug von virtuoser Angeberei spielt, kommt so häufig nicht vor. Und er hat mit Eric Schaefer einen Drummer, der absolut intuitiv mitgestaltet und zuarbeitet. Hier hat ein Pianist schon eine vollkommene Stimme gefunden und es kann nur noch besser werden.
Und wer den Komponisten Wollny besser kennenlernen will, greift zum deutlich düstereren und getrageneren "Nachtfahrten", auf dem Wollny seine eigenen Stücke mit gleicher Genialität füllt.
moontrane
Stammgast
#14455 erstellt: 29. Nov 2016, 10:30
Guten Morgen, Mr. Lovegrove,
interessant, was du zu Avishai Cohen schreibst. Das reicht für mich: diese CD kommt für mich nicht in Frage!

Drifter "Flow" habe ich gerade rausgeholt. Sehe ich ähnlich wie du, kommt einigermassen durchschnittlich daher, braucht man nicht hören.
Aber davon abgesehen, gibt es im neuen Jazz zahlreiche Künstler, die mich begeistern ...
Freundliche Grüsse
Christoph
moontrane
Stammgast
#14456 erstellt: 29. Nov 2016, 13:36
Eine 2016er Veröffentlichung, die dir, Mr. Lovegrove gefallen könnte. Zeitgemässer moderner Mainstream, der ich 7-8 von 10 Punkten gebe:
Jim Snidero "MD 66" (Savant 2016)
Jim Snidero, as
Alex Sipiagin, tr
Andy Laverne, p
Ugonna Ukegwo, b
Rudy Royston, dr

jpc.de

Gruss Christoph
Snowbo
Inventar
#14457 erstellt: 29. Nov 2016, 14:50
Heute endlich eingetroffen, war der Tipp eines Kollegen hier (Danke!), liegt im Moment auf und ist ein absoluter klanglicher Genuss (musikalisch ja sowieso!)

IMG_8120

The Dave Brubeck Quartett - Time out
SACD 2012 APO


[Beitrag von Snowbo am 29. Nov 2016, 15:07 bearbeitet]
DigiDig
Stammgast
#14458 erstellt: 29. Nov 2016, 20:37

Mr._Lovegrove (Beitrag #14454) schrieb:
Hier noch als Nachtrag drei weitere neuere Alben, die ich am Wochenende gehört habe:


@ Mr. Lovegrove
, sehr interessante Beiträge! Das gilt auch für Beitrag #14438. So macht dieser Thread spaß.

Deine Ausführungen zu Avishai Cohen erstaunen mich. Ich glaube, gerade deshalb werde ich da mal reinhören, um mich selbst davon zu überzeugen.

Deine Euphorie zu Michael Wollny kann ich teilen. Ich würde aber nicht so weit gehen, ihn als Genie zu bezeichnen. Es steckt viel Potenzial in ihm - ohne Frage. Davon konnte ich mich auch schon zwei Mal Live überzeugen. Ich bin gespannt, wie er sich in 10 oder 20 Jahren anhören wird. Dann können wir uns gern nochmal zum Thema "Genie" unterhalten.


Edit:
Ich verfolge diesen Thread ja erst seit ein paar Monaten, aber ich muss sagen, es liest sich besser als jedes Buch, weil er so vielseitig und facettenreich ist.


[Beitrag von DigiDig am 29. Nov 2016, 20:41 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#14459 erstellt: 29. Nov 2016, 22:13
Schön, dass du dich hier wohlfühlst. Aber bei Wollny stehen alle Zeichen auf Genie. Seine Spielweise, seine Herangehensweise an eigene und fremde Musik überstrahlt so viele andere Musiker und klingt einfach intelligent und eigenständig.
DigiDig
Stammgast
#14460 erstellt: 29. Nov 2016, 22:30
Okay, darauf können wir uns einigen.
Aber von einem Bill Evans oder Thelonious Monk ist er noch weit entfernt.
*papamann*
Stammgast
#14461 erstellt: 29. Nov 2016, 22:40
Also ich spalte mal.

Die Brubeck "Time Out" finde ich sch....

Geradezu unerträglicher Kram. Der Prototyp warum man in jungen Jahren Westcoast und Cool nicht mochte. Also ich zumindest. Das hat sich geändert, ja.

Aber dieses Album ist irgendwie seelenlos. Nicht wegen den Groove-Frickeleien, eher wegen diesem "es ist Sonntag-Vormittag und wir hören gute Musik und gehen nicht in die Kirche".

Persönliche Befindlichkeit. Das ist alles. Wer die Platte schätzt schätzt sie. Fertig. Alles gut.

Liebe Grüße

Carsten
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