Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Morgen allseits, bei mir läuft ein Mainstream-Konzert eines extrem gutaussehenden 80jährigem (!) Roy Haynes im New-Yorker Birdland 2003. Roy Haynes "Fountain Of Youth" (Dreyfuss)
Roy Haynes, dr
Martin Bejerano, p
Marcus Strickland, ts, ss, bcl
John Sullivan, b

*g* Roy Haynes sieht im Alter besser aus als in den 50ern. Der wird doch wohl kein Botox nehmen?

Nein, der Titel der Scheibe sagt doch, warum der so gut aussieht .

Bei mir gibts eine '73er Paris- Session von Dizzy:

Dizzy Gillespie
The Giant
mit
Kenny Clarke (dr)
Kenny Drew (p)
NHO Pedersen (b)
Humberto Canto (perc)
Johnny Griffin (ts)
Die Scheibe ist kein überragendes Meisterwerk, bietet aber Unterhaltung auf hohem Niveau.

The Fountain is "Photoshop", I guess

Musik hält jung: wenn man dann sich bei Nikotin, Alkohol und Drogen zurückhält, kannst du gut aussehen.
Aber so gut wie Roy Haynes, so viel Glück werden wir nicht haben. Zum Beweis das Cover einer Live-Aufnahme von 2006.

Mr._Lovegrove (Beitrag #11713) schrieb:

Nein, der Titel der Scheibe sagt doch, warum der so gut aussieht

Oh ja, das hatte ich nicht beachtet.

Snowbo (Beitrag #11714) schrieb:

The Fountain is "Photoshop", I guess :D

Auch das ist wahrscheinlich.


Seit gestern, unter dem Eindruck eines tollen Konzerts am Freitag, läuft diese CD immer wieder.



Günter „Baby“ Sommer, Michel Godard, Patrick Bebelaar - Three Seasons
2014, HGBS Musikproduktion

Wunderbare Zwie- und Dreigespräche einer ungewöhnlichen Besetzung: Sommer (Schlagzeug/Percussion), Godard (Tuba, Serpent! und ein bisschen Bass) und Patrick Bebelaar (Klavier).

Offenbar möchte HGBS an alte MPS-Zeiten anschließen - Hans Georg Brunner-Schwer, der frühere Toningenieur und Produzent von MPS - die Aufnahme überzeugt,obwohl bisher nur auf der "kleinen" Anlage gehört.

Hier Charles Papasoff International Baritone Conspiracy - Live at the Festival de Musique Actuelle, Victoriaville, Canada 1995. Sagenhafte sechs Baritonsaxophonisten (Papasoff, Hamiet Bluiett, David Mott, Jean Derome, Christian Gavillet & Bo van der Werf) vereinigen sich hier zu einem Chor, der teilweise den Boden von der Urgewalt der grossen Hörner erzittern lässt. Auch wenn das Festival eines für freie Musik ist, so spielen sich die sechs relativ harmonische und gebundene Bälle zu. Klanglich sehr lebendig eingefangen.

Erstlauschung: John Scofield - Past Present (HDTracks 24bit 96kHz)


Einschätzung folgt...

Sonny Clark - Sonny's Crib (originale Erstpressung)

chriss71 (Beitrag #11718) schrieb:

John Scofield - Past Present

Gerade durchgehört. Gefällt mir ganz gut.

Nicht spektakulär. Aber angenehm. Ein kleiner Mix von verschiedenen Stilrichtungen. In Ordnung. Lovano ist sowieso ein Guter seines Instruments.

Heute habe ich ein nettes Päckchen aus Georgsmarienhütte bekommen, welches mir meine Schei....erkältung lindert:

Gary Burton Quintet with Eberhard Weber
Ring


Elvin Jones and the Jazzmachine
Remembrance


Ralph Towner
Open Letter

Hier läuft Loren Stillman "The Brothers` Breakfast" (Steeple Chase 2006).
Eigenkompositionen von Stillman, der ziemlich frei mit einer eher konventionellen Rhythmusgruppe improvisiert.
Loren Stillman, as
Vic Juris, g
Gary Versace, org
Jess Hirshfield, dr

HansFehr (Beitrag #11720) schrieb:

Gerade durchgehört. Gefällt mir ganz gut. Nicht spektakulär. Aber angenehm. Ein kleiner Mix von verschiedenen Stilrichtungen. In Ordnung. Lovano ist sowieso ein Guter seines Instruments.

Kann man so stehenlassen. Jetzt nicht der Oberkracher, aber guter Postbop. Bekommt von mir eine 7/10.

Gary Burton lief hier auch gerade:



Gary Burton - Like Minds.
Edle Besetzung, schöne Musik.

Jetzt



Ralph Towner - Solstice
Büschen autodidaktisch, stellenweise.

Don_Tomaso (Beitrag #11724) schrieb:

Ralph Towner - Solstice Büschen autodidaktisch, stellenweise. :D

Dat Büschen ist vermutlich genau ein Drittel

Hier etwas was nicht so oft passiert da ich kein vocal Jazz Enthusiast bin, aber diese kleine Person hat mich umgehauen(auch weil sie nicht Piano spielt wie gewisse Quotenblondinen ) und ihr neues Album ist mindestens so gut wie das Erstlingswerk. Wer die Chance bekommen kann, sie im November in unseren Gefilden zu sehen, unbedingt wahrnehmen!!! Wer bei Wive's and Lovers kein breites Grinsen hinbekommt, dem ist nicht zu helfen

Cecile Mclorin Salvant - For One to Love


ich denken, John Lennon wäre meiner Meinung
Oh my Love ab Minute 1

Dualplattenspieler (Beitrag #11725) schrieb:

Don_Tomaso (Beitrag #11724) schrieb: Ralph Towner - Solstice Büschen autodidaktisch, stellenweise. :D Dat Büschen ist vermutlich genau ein Drittel

Vermute, Du meinst ein Viertel ... bei einem Quartett?

Hier etwas was nicht so oft passiert da ich kein vocal Jazz Enthusiast bin, aber diese kleine Person hat mich umgehauen(auch weil sie nicht Piano spielt wie gewisse Quotenblondinen ) und ihr neues Album ist mindestens so gut wie das Erstlingswerk. ... Cecile Mclorin Salvant - For One to Love

Ich bewundere Menschen, die singen und gleichzeitig ein Instrument spielen können. Ich habe eine Vermutung, welche "Blondine" Du meinst. Ich selbst höre auch kaum Gesang, Cecile McLorin Salvant hat was sehr spezielles und reifes. Die kaufe ich meiner Frau, die versteht auch viel mehr davon, wie es sich verhält singen & spielen unter einen Hut zu bekommen. Danke für den Tipp!

dietmar_ (Beitrag #11726) schrieb:

[ Vermute, Du meinst ein Viertel ... bei einem Quartett?

( ) Erich Honecker zur Entwicklung des Sozialismus: "die Entwicklung des Sozialismus ist nicht aufzuhalten! Schon heute bedeckt der Sozialismus ein Fünftel unserer Erde! Und schon bald wird es ein Sechstel, ein Siebtel, ein Achtel, ein Neuntel und ein Zehntel sein!"

Wünsche Deiner Gattin viel Vergnügen mit Cecile. Meiner gefällt's auch

HIer läuft einer der Höhepunkte der 60er:

Don Cherry
Complete Communion

Wen es interessiert: auch hier wurde über Kamasi Washington "The Epic" diskutiert ("Fahrstuhlmusik").
Auf "allaboutjazz.com" , Unterrubrik Reviews, beschäftigt sich Saxofonist Mark Turner mit "The Epic".
Hier läuft gerade Ari Ambose "on another day" (Steeple Chase 2006)
Ari Ambrose. ts
Joe Magnarelli, tr
Gary Versace, org
Mark Ferber, dr

Mr._Lovegrove (Beitrag #11664) schrieb:

Dualplattenspieler (Beitrag #11662) schrieb: denn diese liegt in dem Stapel von ECM Erscheinungen (Motto: was ist dem Eicher denn da erschienen?) die ich schon so lange loswerden muss. Wenn das dein Ernst ist, bin ich interessiert.

Bin leider zu blöd um einen link in mein Profil einzufügen, daher hier eine kleine Werbepause: die ECMs befinden sich nun in der Biete/Medien Rubrik

Edit arnaoutchot: Mach's doch einfach so: ECM-CDs zu verkaufen

Hier neu eingetroffen: Miles Davis Quintet - Nefertiti - MFSL UDSACD 1968/2014. Ich habe ja lange gehadert, mir die neuen MFSL-Remasters zu kaufen, weil ich eigentlich meinen Geldbeutel schonen wollte und ja alles schon mehrfach habe (Complete Album Collection und jeweils Complete Sessions). Aber ich muss zugeben, dass die MFSL-Ausgaben deutlich hörbar (!) besser sind als die bisherigen Columbia-Ausgaben. Da es sich um Stereo-SACDs handelt und CD- und SACD-Schicht das gleiche Mastering aufweisen, ist das auch für "Nur"-CD-Hörer relevant. Das gilt auch für die hier vorliegende "Nefertiti", mit einem Wort: Superb !

Ich bin gespannt, was Dietmar sagt, er ist meines Wissens auch gerade am Vergleichen ...

arnaoutchot (Beitrag #11731) schrieb:

Aber ich muss zugeben, dass die MFSL-Ausgaben deutlich hörbar (!) besser sind als die bisherigen Columbia-Ausgaben. Da es sich um Stereo-SACDs handelt und CD- und SACD-Schicht das gleiche Mastering aufweisen, ist das auch für "Nur"-CD-Hörer relevant. Das gilt auch für die hier vorliegende "Nefertiti", mit einem Wort: Superb !

Keine Frage, vor allem weil es sich hier auch um die Originalmixe handelt und nicht um die Wilder Remixe. Um die Miles Davis MFSL kommt man nicht rum...

R.I.P. Phil Woods Im Gedenken ab jetzt im Player...

R.I.P., Phil Woods. Wieder ein Urgestein weniger. Ich kann nicht behaupten, sehr viel von seinem Werk zu kennen, die "Little Big Band" hab ich auch, ansonsten dürfte sein berühmtester Nicht-Jazz-Auftritt bei Billy Joels "Just the Way You Are" gewesen sein.

Hier ging es noch weiter mit einem deutschen Trompeter und Flügelhornisten, der eigentlich viel zu wenig bekannt ist für das, was er im deutschen Jazz geleistet hat: Manfred Schoof - Resonance (ECM 2009). Zusammenfassung seiner drei Platten für das ECM-Sublabel JAPO aus den Jahren 1976 - 1980 (Scales, Light Lines und Horizons). Sehr schöne Musik, teilweise balladesk schwebend (zB das hervorragende "Ostinato") und kaum mehr den freien Hintergrund von Schoof und Pilz verratend, den sie beiden aus dem Globe Unity Orchestra mitbrachten. Manfred Schoof (tp, fl-h), Michel Pilz (b-cl), Jasper van't Hof (keys), Günter Lenz (b), Ralf Hübner (dr).

Hier auch Trauer


Integrity - The New Phild Woods Quintet
oder wie (m)eine gute Freundin über ihn sagte: "he's kinda cute, but what's with that hat?"

arnaoutchot (Beitrag #11734) schrieb:

Manfred Schoof - Resonance

Super Tipp, der gleich auf meiner Wunschliste geladnet ist.

Hier klingt es grade auch etwas freier:

Paul Motian
Psalm

Na, das passt doch, denn bei mir läuft gerade die Bill Frisell Band in Erstlauschung



The Bill Frisell Band - Lookout for Hope
mit Bill Frisell (g, bj) Hank Roberts (c, v) Kermit Driscoll (b) Joey Baron (dr). Manchmal schräg, manchmal witzig, mal nervig, mal schön. Eine gute Mischung. Und für später liegen noch zwei Neuerwerbungen vom Dave Holland Quartet bereit.

Don_Tomaso (Beitrag #11737) schrieb:

Und für später liegen noch zwei Neuerwerbungen vom Dave Holland Quartet bereit. ;)

Etwas Dream of the elders und Extensions? Oder noch frühere Sachen?
Wenn dir die Frisell gefällt, dann check mal die hier aus (auch aus der ECM Touchstone Serie):

Bill Frisell
Rambler

Mr._Lovegrove (Beitrag #11738) schrieb:

Don_Tomaso (Beitrag #11737) schrieb: Und für später liegen noch zwei Neuerwerbungen vom Dave Holland Quartet bereit. ;) Etwas Dream of the elders und Extensions? Oder noch frühere Sachen? Wenn dir die Frisell gefällt, dann check mal die hier aus (auch aus der ECM Touchstone Serie): Bill Frisell Rambler

Gerade läuft die hier in Erstlauschung



Dave Holland Quartet - Extensions
mit Dave Holland (db), Steve Coleman (as), Kevin Eubanks (g), Marvin "Smitty" Smith (dr). Eine sehr, sehr geile Scheibe. Spitzenschnapp für 5 (!!) Euro im Dreierpack.
Die "Prism" kam heute auch noch an. Die hat ja eine ähnliche Besetzung, war aber 22 Jahre später. Ich bin gespannt.

Meine letzte Erstlauschung für heute:



Dave Holland Quartet - Prism.
Mit Dave Holland (db), Kevin Eubanks (g), Craig Taborn (keys), Eric Harland (dr). Noch mal rockiger als die "Extensions", schon richtiger Jazz-Rock. Auch mal eine schöne Abwechslung. Und Hollands Bass-Spiel ist einfach groß! Die andern sind aber auch nicht schlecht, vor allem Eubanks drückt der Scheibe seinen Stempel auf.
Also, heute mal kein Ausfall bei den Neuanschaffungen.

BTW, Manfred Schoof ist schon auf dem Wunschzettel. Erst mal muss aber ein neues CD-.Regal her.
Boah, ist die "Prism" geil, das Bass-Solo auf "The Empty Chair". That's what music was made for! Ich bin entzückt!

Don_Tomaso (Beitrag #11741) schrieb:

Ich bin entzückt!

Da gab es damals unterschiedliche Meinungen.

http://www.hifi-foru...=70&postID=7886#7886

Stimmt, jetzt wo Du es sagst, erinnere ich mich. Hatte ich schon wieder vergessen. Ich mochte sie nicht ...

Ich war da auch nicht begeistert von. Aber einer wie Holland kann sich auch mal was erlauben, was eben nicht bei allen gut ankommt. Der hat genug für den Jazz getan. Und genug herausragende Platten (wie z.B. von Don Tomaso genannte "Extensions") veröffentlicht. Um nicht zu sagen, dass kaum ein anderer, so lange schon aktiver Jazzer, so unglaublich viele überragende Scheiben gemacht hat.
Hier ist grade die größte Jazzband aller Zeiten am Werke:

Miles Davis
The Sorcerer

HansFehr (Beitrag #11742) schrieb:

Don_Tomaso (Beitrag #11741) schrieb: Ich bin entzückt! Da gab es damals unterschiedliche Meinungen. http://www.hifi-foru...=70&postID=7886#7886

Die Geschmäcker sind halt verschieden, ich mag das Gitarren-Gekreisch.
So was

Mr._Lovegrove (Beitrag #11744) schrieb:

... Hier ist grade die größte Jazzband aller Zeiten am Werke: Miles Davis The Sorcerer

halte ich dagegen für ... zweifelhaft. Also, nicht umbedingt die Platte, wobei ich nicht der größte Miles Davis Fan bin (auch wenn manchem das als Blasphemie erscheinen mag), aber die Aussage. "Größte Jazzband aller Zeiten", no less.

Unter rein jazzhistorischen Gesichtspunkten ist das ganz sicher zweifelhaft. Das zweite MD Quintett
war zwar eine der erfolgreichsten, stetigen Jazztruppen ihrer Zeit, aber die Jazzwelt bewegte sich ja
zu deren Zeit in eine ganz andere Richtung. Ornette Coleman, Don Cherry, Cecil Taylor und vorallem Trane
haben die Jazzgeschichte dieser Zeit sicher deutlich mehr geprägt, als Miles Davis es tat. Er verteufelte den
Free Jazz hat und verabscheute ihn zutiefst.

Und sicher gab es vorher sein erstes Quintett, Blakeys Jazzmessengers oder das Bill Evans Tio mit Motian und La Faro,
aber keine Jazztruppe hat so viele grandiose Platten bei exakt gleicher Besetzung gemacht, wie das zweite Quintett; mal abgesehen von Tranes Quartett.

Aber was mich letztlich zu meiner Meinung führt, sind drei weitere Tatsachen:
1. In der Truppe spielten fünf Genies; fünf unstreitbare Großmeister ihres Instrumentes, und diese
fünf Genies haben ein uniques, einmaliges und in meinen Augen nie wieder erreichtes Teamplay
entwickelt, in dem jeder hervorstach und doch niemand sein Ego spielen ließ. In meinen Augen schaffte
diese Band die Quadratur des Kreises, und das in kurzer Zeit.
2. Jede der Platten der Band ist anders, als die andere und doch hat das Quintett mit jeder ein Meisterstück
geschaffen. Man entwickelte dabei einen eigenständigen und wiedererkennbaren Sound ohne sich jemals zu kopieren.
Und nichtmal die zeitähnlich erschienen Solowerke von Hancock und Shorter imitierten das Soundkonzept des
Quintetts. Diese einzigartige Stilistik gab es ausschließlich im Miles Davis Quintett selber.
3. Die Truppe brauchte zumindest auf den Studioalben keine Standards, kein American Songbook und nicht mal
alte Miles Davis Stücke, um sich zu profilieren, zu kreativ waren vorallem Shorter und Hancock auch als Komponisten.
Viele dieser damals neuen Stücke wurden dann ja selber zu Standards, weil sie so gut sind.
Dass das Quintett live eher ältere Stücke spielte (und diese dabei Stück für Stück auseinandernahm und komplett anders zusammenbaute) war eher dem Publikum und seinen Wünschen geschuldet, als den Vorstellungen der Musiker.

Und gerade die Tatsache, dass die Besetzung mehrere Jahre nicht wechselte, und das macht ja auch eine richtige Band aus,.die läßt mich zu dieser Meinung kommen.
Halt die größte Jazzband aller Zeiten

Dem schließe ich mich an.

Das Quintett war sehr, sehr kreativ. Es wurde dann erweitert um einen E-Gitarristen. Das gab es bei Miles Davis noch nicht. Gut, das mit Joe Beck hat nicht so richtig funktioniert.

Mit diesem Gitarristen bei diesem Album schon viel besser.

Miles Davis - Miles in the Sky

Hallo zusammen, keiner wird bestreiten, dass das Miles Davis Quintet der 60er eine der besten Gruppe der Jazzgeschichte war. Ein Geschenk für uns alle ...
Ich höre gerade den Saxofonisten Tony Malaby, der mit seinem Quartett jenseits gewohnter Hörmuster freier spielt.
Tony Malaby "9 Stygn" (Fresh Sound New Talent 2012)
Tony Malaby, ts
Per-Oskar Nilsson, g
Johnny Aman, b
Peter Nilsson, dr

Mr._Lovegrove (Beitrag #11746) schrieb:

Halt die größte Jazzband aller Zeiten

100% agree. Keine Frage, das zweite MD Quintett ist auch für mich das beste Jazzquintett aller Zeiten. Und selbst, wenn man kein ausgesprochener MD Fan ist, wird es wenige geben, die das nicht bestätigen.



PS: Aber wie immer, wenn's nicht gefällt, kann man nix machen...

Es gibt immer Neues zu entdecken:
TANN - Nadel verpflichtet
Dirk Haefner - Guitar / Rene Bornstein - Bass / Demian Kappenstein - Drums
Ein Coverbild, das mit der modernen Jazzmusik auf der CD nichts zu tun hat.
Die E-Gitarre erinnert manchmal leicht an P. Catherine, toller Akustischer Bass und super Aufnahme.

Weather Report - Tale Spinnin'

arnaoutchot (Beitrag #11734) schrieb:

Hier ging es noch weiter mit einem deutschen Trompeter und Flügelhornisten, der eigentlich viel zu wenig bekannt ist für das, was er im deutschen Jazz geleistet hat: Manfred Schoof - Resonance (ECM 2009). Zusammenfassung seiner drei Platten für das ECM-Sublabel JAPO aus den Jahren 1976 - 1980 (Scales, Light Lines und Horizons). Sehr schöne Musik, teilweise balladesk schwebend (zB das hervorragende "Ostinato") und kaum mehr den freien Hintergrund von Schoof und Pilz verratend, den sie beiden aus dem Globe Unity Orchestra mitbrachten. Manfred Schoof (tp, fl-h), Michel Pilz (b-cl), Jasper van't Hof (keys), Günter Lenz (b), Ralf Hübner (dr).

Ich mag die auch.


Gestern spät eine Entdeckungen gemacht, obwohl die Alben auch nicht neu hier stehen:
Ich hörte Curtis Amy und Dupree Bolton mit Katanga! und dachte, was erkennst du da? Ja, richtig, der Gitarrist (Ray Crawford, anspielen "Native Land") spielt auch auf Gil Evans - Out Of The Cool.

Weather Report - Black Market

Ebenfalls gestern Abend hat mich eine Kompilation First Class! mit zwei Alben des Saxophonisten Eric Kloss (Grits & Gravy + First Class Kloss!) sehr überrascht. Ich kenne kein anderes Jazzalbum mit so unterschiedlichen Sessions, die innerhalb von zwei Tagen aufgenommen wurden, wie Grits & Gravy. So ist der Name des Albums schon sehr passend. Am ersten Tag nahm der 17 (!) jährige Altsaxophonist eine Pop-/Soul-Jazzsession auch mit Gesinge wie "Huhuhu" und ähnlichen auf, dennoch finden sich hier Musiker wie Ronnie Boykins (u.a. Bassist bei Sun Ra oder Steve Lacy), Teddy Charles (u.a. mit Coltrane, Mingus und Miles) oder Danny Bank (u.a. mit Mingus, Miles und Gil Evans), die man mit einer ganz anderen "Sprache" kennt.
Nicht falsch verstehen, das ist durchaus von Qualität, doch einfach nicht meine Musik.

Zwischen diesen drei Titeln (#1, 3, 5) ist eine ganz andere Musik geflochten. Der Debütant Kloss spielt mit Jaky Byard, Richard Davis und Alan Dawson eine komplett andere Musik, eine ganz straighte Session, so wie man sie von den Genannten aus dieser Zeit kennt. Und der mehr als 20 Jahre jüngere Kloss leitet erstaunlich souverän und gekonnt dieses Quartett, spielt ein wunderbar reifes Altsax. Die Version von "You Don't Know What Love Is" gehört zu den schönsten, die ich überhaupt von diesem häufig gespielten Standard kenne und da gibt es jede Menge hochkarätige Konkurrenz.

Die Session vom Juli 1967 First Class Kloss!, etwa 7 Monate später, mit Jimmy Owens, Cedar Walton, Leroy Vinnegar und Alan Dawson, schließt in etwa an die mit Byard und Davis an.

Überwiegend werden zwar Standards wie Walkin' oder Softly, As In A Morning Sunrise präsentiert, doch gibt es auch ein Reihe guter eigener Kompositionen des Teenagers.

Eric Kloss hat noch in den ganzen 70er Jahren diverse Platten aufgenommen, dann entschloss er sich Lehrer/Dozent zu werden, so gibt es seit etwa 35 Jahren keine neuen Aufnahmen mehr von ihm. Ich finde, man sollte ihn aber mal gehört haben. Ein großes Talent, dass vielleicht auch wegen seiner Blindheit nicht den beschwerlichen Weg des Profimusikers eingeschlagen hat? Ich kann nur empfehlen trotz der drei seichten Stücke in seine Musik hineinzuhören. Zur Not gibt es ja die Möglichkeit zur Programmierung der CD.



Eric Kloss - First Class!
1966/67, Prestige, 2004, Fantasy

Ja, die First Class fliege ich auch immer gern, aber laut playlist nur die Titel 6-9

Don_Tomaso (Beitrag #11745) schrieb:

wobei ich nicht der größte Miles Davis Fan bin (auch wenn manchem das als Blasphemie erscheinen mag),.

grandioses Wortspiel in diesem Zusammenhang!

Bei Eric Kloss werde ich auch einmal reinhören, danke für den Tip!
Hier läuft amerikanischer Power-Post-Bop, gut gemacht, schwungvoll, aber nicht zu simpel.
Tom Tallitsch "All Together Now" (Positone 2015)
Tom Tallitsch, ts
Mike DiRubbo, as
Michael Dease, trb
Brian Charette, p, org
Peter Brendler, b
Mark Ferber, dr

BartSimpson1976 (Beitrag #11756) schrieb:

Don_Tomaso (Beitrag #11745) schrieb: wobei ich nicht der größte Miles Davis Fan bin (auch wenn manchem das als Blasphemie erscheinen mag),. grandioses Wortspiel in diesem Zusammenhang!

Äh, wo?

Don_Tomaso (Beitrag #11758) schrieb:

BartSimpson1976 (Beitrag #11756) schrieb: Don_Tomaso (Beitrag #11745) schrieb: wobei ich nicht der größte Miles Davis Fan bin (auch wenn manchem das als Blasphemie erscheinen mag),. grandioses Wortspiel in diesem Zusammenhang! Äh, wo?

Miles Davis / Blas-phemie --> Knueller!