Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Saxofonist Walt Weiskopf fährt in "Overdrive" Hochgeschwindigkeit (Posi-Tone 2014).
Walt Weiskopf, ts
Behn Gillece, vib
Yotam Silberstein, g
Peter Zak, p
David Wong, b
Donald Edwards, dr

Und Wynton Kelly fährt einen Gang zurück:

Wynton Kelly
Kelly blue

Aus der skandinavischen Ecke Josefine Cronholm mit dem Album Wild Garden, wobei die Stücke durch die Trompete von Flemming Agerskov begleitet werden.

https://www.youtube.com/watch?v=13_lDdDoNTM

Die CD gefällt mir sehr gut.
Ruhe mit Spannung -meditativ, aber nicht langweilig.

Hier heute zwei eher gegensätzliche Platten:

1) Tom Scott & The Califormia Dreamers - The Honeysuckle Breeze - Impulse 1967/2010. Eine vergnügliche Platte mit dem Versuch, den blutjungen Jazzer Tom Scott mit psychedelischem Liedgut der Zeit zu kombinieren. Nun wirklich gelungen ist es nicht, aber ein ganz lustiges Zeitdokument .. das Cover alleine (allerdings bei jpc verdreht) ! Und ich hatte keine Ahnung, dass Bob Thiele so was auch produziert hat ... neben John Coltrane, Archie Shepp usw.



2) Warren Bernhardt Trio - Ain't Life Grand - dmp 1990. Eine weitere Trioaufnahme des ebenso geschmackvoll wie vielseitig aufspielenden PIanisten mit Jay Anderson (b) und Danny Gottlieb (dr). Er hat sich hier völlig aus seinem Post-Bill-Evans-Fahrwasser gelöst. Klanglich gehören die dmp-Aufnahmen zum besten, was ich im Bereich Piano-Trio kenne ! Wer daran Interesse hat, sollte nicht zu lange zögern, zuzuschlagen, die dmp-CDs verschwinden langsam vom Markt.

Höre grade
Chant Music For Paradise - Cistercian Monks
Wie ich darauf wieder gekommen bin
Aber irgendwie entspannend

Und was haben die Mönche mit Jazz zu tun ?

improvisiert, Rhytmus..

Die Qualität der Warren Bernhardt Trio Aufnahmen kann ich nur bestätigen. Ausser der life grand habe ich noch Heat of the Moment - super, refleflections - nicht ganz den Level erreicht, und Amelia's Song. Die CDs besitze ich schon aus den Neunzigern, zT gedoppelt für Anlagen-Tests.

Hier, aus der herrlichen Small's Live Reihe

Frank Lacy - Live at Smalls Line up ist auf dem cover, trotzdem seien explizit erwähnt Josh Evans tp von dem man sicher noch hören wird, wenngleich seine bisherigen Aufnahmen als leader mich kälter lassen als die sidemen Arbeiten und Theo Hill- p dessen eigene Smalls Aufnahme mir ausnahmslos gut gefällt.
Hier" geht die Post ab" , ein Begriff der nach 4 Wochen Streik derselben, einen eigenen Charme entwickeln konnte

Jetzt brauchte ich mal wieder was beruhigendes, wo man nicht von einer Klangwand erschlagen wird Da ist The Sea genau das richtige.

Diese CD schlummerte lange bei mir, doch nun haut sich mich vom Stuhl wie am ersten Tag:

Yuri Honing Trio
Star Tracks
Für die, die die Scheibe noch nicht kennen:
Drei gestandene Jazzer covern Popsongs, tun das aber so unglaublich einmalig und unterhaltsam,
dass man hier auch in den Songs selber ganz neue Facetten entdeckt. Das wird mal wild und frei
und auch mal absolut humoristisch gespielt.
Doch bekannt geworden ist die CD ja eigentlich wegen ihres Klanges. Der ist ist nicht zu toppen!
Auch nach den vielen Jahren, die ich das Album nun habe, ist dies weiterhin meine Nr. 1. Vorallem
die Dynamik ist explosiv wie eine Europalatte TNT. Wer sie nicht kennt, hat was verpasst!

Erstlauschung: Steve Davis - Say When (HDTracks)


Sehr gutes J.J. Johnson Tribute, mit einer All-Star Band. Mainstream Jazz, at it's best.

arnaoutchot (Beitrag #11415) schrieb:

Warren Bernhardt Trio - Ain't Life Grand - dmp 1990.

Bei mir jetzt im Player: Warren Bernhardt - Reflections (DMP 1992)


Pianotrio der Sonderklasse. Klang: absolute Referenzklasse (11/10). Wer mir eine bessere Klangqualität eines Pianotrios hier nennt, kriegt 'nen Keks...

Diese hier ist noch besser, weil Mehrkanal-SACD ... her mit dem Keks !




Die "Reflections" habe ich mir übrigens mit Blick auf meinen eigenen Hinweis zum Verschwinden der dmp-Platten vom Markt noch gekauft, ich war der irrtümlichen Meinung, dass ich sie habe, aber kann sie nicht finden ...

Bin wieder zurück aus Norddeutschland und nach einer langen anstrengenden Fahrt durch den Regen lag vorher etwas im Briefkasten, was jetzt soooo perfekt ist zum Relaxen



auch wieder einer der wunderbaren Tipps, die ich hier regelmäßig bekomme!

chriss71 (Beitrag #11424) schrieb:

Bei mir jetzt im Player: Warren Bernhardt - Reflections (DMP 1992)

Oha, die muß ich mir dann auch mal zulegen. Selbst die Amazon Schnipsel lassen aufhorchen!

Beo mir gibts:

Tony Reedus
Incognito

arnaoutchot (Beitrag #11425) schrieb:

Diese hier ist noch besser, weil Mehrkanal-SACD ... her mit dem Keks !

Mit 340 € bei amazon.de derzeit echt kein Schnäppchen.
Die CD muss weiter reichen.

volschin (Beitrag #11428) schrieb:

Mit 340 € bei amazon.de derzeit echt kein Schnäppchen.

Nun, das ist aber auch kein realistischer Preis. Sooo selten sind die dmp-CDs und SACDs (noch) nicht, ich würde mir zutrauen, sie auch für einigermassen humane Preise noch zu finden, im Second Hand laufen mir immer wieder welche über den Weg. Teilweise wurden die in den frühen 2000ern sogar verramscht.

Hier gerade eine Neuanlieferung von ORG-Material: Ben Webster and Harry "Sweets" Edison - same - Columbia/ORG SACD Stereo 1962/2014. Ein weiteres Highlight dieser absolut erstklassigen Remasters, eine superbe Session der beiden Altmeister, die hörbar Spass haben, miteinander zu spielen. Die Besetzung ist auf dem Cover unten rechts. Alleine für Websters Balladenspiel in "How Long Has This Been Going On" könnte man zerfliessen.

Ich sehe ja mit grossem Interesse, welche mir meist unbekannten neuen Namen besonders moontrane und Dualplattenspieler hier zutage fördern, aber so lange es mir vergönnt ist, solche Neuentdeckung aus der klassischen Schule kennenzulernen, muss ich sagen, bleibt mein Interesse an den Neuen überschaubar. Nennt mich anachronistisch, ist aber eben leider so ...

Ach ja: Herr snowbo, kaufen.

... und hier noch abschliessend für heute Thelonious Monk - Monk's Dream - Columbia/ORG SACD Stereo 1962/2014. Ebenfalls superber Klang und inhaltlich eine eher positive Überraschung für mich. Wie schon mehrfach hier geschrieben, bin ich etwas skeptisch über Monks Zeit bei Columbia, vieles war mir tendenziell zu kommerziell, fast ein wenig "Monk light", um noch ein paar Dollar aus dem bekannten Namen zu pressen. Aber die "Monk's Dream", seine erste Studioaufnahme auf Columbia, gehört nicht dazu. Das ist wirklich eckiger Monk pur, im Gegenteil, man hat das Gefühl, dass Monk sich freut, nach längerer Abstinenz von einem ordentlichen Plattenlabel hier mal wieder adäquat produziert worden zu sein. Klanglich das Beste, was ich von Monk gehört habe ...

@snowbo: Erst hören, nicht sofort kaufen, könnte ein wenig gewöhnungsbedürftig sein ...

arnaoutchot (Beitrag #11431) schrieb:

Klanglich das Beste, was ich von Monk gehört habe

Nicht nur von Monk, sondern auch absolut gesehen ist das eine der bestklingenden Jazz CDs, die ich so kenne.
Und ich kenne "nur" die Legacy CD (aus der günstigen 5er Papphüllenbox von Sony).

Bei mir gibts grade:

Gary Thomas
Till we have faces (bei mir als originale JMT CD.)
Thomas ist einer der wenigen Jazznachkommer in der 80ern und frühen 90ern, der sich mit einem sehr eigenständigen Sound
und einer frischen und ungewöhnlichen Sichtweise auf Standards weit von seinen Vorbildern und "Vätern" absetzen konnte.

Auf eure Empfehlung besorgt: Ornette Coleman "Beauty is a rare thing", the complete Atlantic recordings.
Wirklich toll, was Coleman in den 60ern gespielt hat. Danke für den Tip!
Lieber arnaoutchot, sicher gab es fantastische Künstler in der Vergangenheit, sehr viel zu entdecken.
Mich persönlich stört oft das gleichbleibende Schema der Songs: Thema, Solo, Solo, Solo, Thema. Da finde ich zeitgenössische Aufnahmen interessanter, hier werden die Songstrukturen stärker variiert. Auch Bassisten und Schlagzeuger spiele eine wesentlich aktivere Rolle. Aber was solls, alles Geschmackssache. Als Jazzhörer sind wir eine verschwindende Minderheit, da sollten wir nicht noch künstliche Grenzen ziehen.
Noch ein Tip für Ben Webster Fans: einen ähnlichen Ton hat Stephen Riley, der einige Produktionen auf Steeple Chase veröffentlicht hat. Zum Beispiel: GinmanBlachman "Let´s Call Stephen Riley" (Steeple Chase 2011)
Lennart Ginman, b
Thomas Blachman, dr
Heine Hansen, p
Stephen Riley, ts

Mr._Lovegrove (Beitrag #11432) schrieb:

arnaoutchot (Beitrag #11431) schrieb: Klanglich das Beste, was ich von Monk gehört habe Nicht nur von Monk, sondern auch absolut gesehen ist das eine der bestklingenden Jazz CDs, die ich so kenne.

Also ich habe sie mir auch geholt, aber mit Euren Superlativen überrascht Ihr mich jetzt doch etwas.

Nach erstem Hören von Monk's Dream finde ich die Monk's Music zumindest ähnlich gut.

moontrane (Beitrag #11433) schrieb:

Als Jazzhörer sind wir eine verschwindende Minderheit, da sollten wir nicht noch künstliche Grenzen ziehen ... Noch ein Tip für Ben Webster Fans: einen ähnlichen Ton hat Stephen Riley, der einige Produktionen auf Steeple Chase veröffentlicht hat.

Ja, da hast Du vollkommen recht, unsere Jazz-Nische ist tatsächlich klein und wir sollten nach allen Seiten offen sein. Stephen Riley kenne ich - wie so oft - überhaupt nicht ...

volschin (Beitrag #11434) schrieb:

Also ich habe sie mir auch geholt, aber mit Euren Superlativen überrascht Ihr mich jetzt doch etwas. Nach erstem Hören von Monk's Dream finde ich die Monk's Music zumindest ähnlich gut.

Ich schrieb, dass es von Monk klanglich das Beste ist was ich kenne. Das meiste ist ja mono und wenig konkurrenzfähig. Im Vergleich mit allen Jazzplatten wäre ich auch zurückhaltender.

Gerade läuft hier Barbara Dennerlein - In a Silent Mood



Kannte ich vorher nicht und bin durch das Forum aufmerksam geworden. Ist schon etwas speziell, aber mal eine nette Abwechslung.

Vielleicht ist etwas Lokalpatriotismus dabei, weil Frau Dennerlein auch aus Süddeutschland kommt, aber die "Straight Ahead" und die "Junkanoo" sind gute Platten. Und das sage ich, der ich eigentlich kein sehr grosser Orgelfan im Jazz bin

Eine Ausnahme. Ich spiele gerade eine Blu-ray ab. Das Bild ist hochauflösend.

Der Ton läuft digital über TOSLINK zu meinem Musiccenter. Hervorragender Sound.

Return To Forever Returns - Live at Montreux 2008

... bei mir eine persönliche Premiere.
Zum ersten Mal überhaupt höre ich Freddie Hubbard - Red Clay.
Ich bin bisher kein großer Freund der ebenfalls vielgelobten "First Light", die ich schon lange hier stehen habe.
Mit dem Creed Taylors CTI-Sound hatte ich immer ein wenig Probleme, schien mir zu seicht, doch ich muss feststellen, Qualität hat das schon, trotz der spürbaren "Massenkompatibilität".

Wegen meiner Bedenken habe ich auch nur ganz kleines Geld für folgende Ausgabe investiert:



1970, CTI, ?, CBS
Meine Vermutung, es ist die CD-Erstausgabe (es steht kein Jahr drauf)?

Ich muss seit Jahren eines akzeptieren, Creed Taylor hat mit CTI einen ganzen eigenen zeitgemäßen Sound entwickelt. Unumstritten klasse fand ich immer Jim Halls Concierto.
Dieses Album bekommt bestimmt eine weitere Chance von mir.

dietmar_ (Beitrag #11440) schrieb:

Ich bin bisher kein großer Freund der ebenfalls vielgelobten "First Light", die ich schon lange hier stehen habe.

Da ist auch nur das Titelstück herausragend. Aber das dafür wirklich richtig herausregdn. Der Rest ist seichte
Zweitverwertung fremder Kompositionen.
Ich habe auch nicht viel CTI hier stehen. Aber die "White Rabbit" von George Benson dafür zweimal, weil ich
die so richtig lieb habe. Einmal in Gold (SBM Mastersound) und einmal im neueren Remaster (welches besser ist).

Bei mir läuft kurz nach Feierabend eine seichte Schönheit:

Victor Feldman
Fiesta (bei mir als Victor Japan CD)
Dafür das Feldman bei Shelly Manne Anfang der 60er eine herausragende Pianopersönlichkeit war,
ist solch ein Smooth Jazz Werk echt seicht, aber Feldman ist, so wie einige andere auch, eben diesen
kommerziell erfolgreiche Weg gegangen.

Mr._Lovegrove (Beitrag #11441) schrieb:

Ich habe auch nicht viel CTI hier stehen. Aber die "White Rabbit" von George Benson dafür zweimal, weil ich die so richtig lieb habe.

Die "White Rabbit" habe ich auch hier stehen, sollte ich unbedingt mal wieder rausnehmen. Danke für den Hinweis.

Hier ein nächtlicher Schleicher, der aufgrund seiner eher biederen Aufmachung leicht übersehen werden kann (und von mir bislang immer wurde): Ernie Watts - Classic Moods - JVC XRCD 1998. Nun hat Ernie Watts in den 1980er Jahren auch selbst einiges zu seinem Ruf als Session-Hansdampf-in-allen-Gassen beigetragen, aber diese Quartett-Platte aus 1998 mit ihm (ts), Mulgrew Miller (p), George Mraz (b) und Jimmy Cobb (dr) ist wirklich superb. Sie spielen - wie der Titel andeutet - Klassiker, aber mit Schmelz und grossem Gefühl. Toll !

Ernie Watts !
Mann, arnaoutchot, bravo ! Ein fantastischer Saxofonist, der akustischen Jazz mit Inspiration und Energie macht, seit Jahren, wahrscheinlich weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit, leider. Ein toller Musiker.
Ernie Watts Quartet "Oasis" (Flying Dolphin 2011).
Die CD widmet Watts seinem Hasen: "Why do rabbits have such big ears? Because they listen to Jazz."
Ernie Watts, ts
Christoph Saenger, p
Rudi Engel, b
Heinrich Koebberling, dr

Ich höre gerade die größte Locke der Gitarrenszene:

Pat Metheny
American Garage

Und irgendwie ist das eine extrem schwache Platte. Vorallem Lyle Mays an den Keyboards
ist hier teilweise ein unterträglicher Dudelhans, aber auch Metheny selber stellt seine wahren
Stärken kaum heraus, die er kurz zuvor ja noch in Gary Burtons Quartett zeigen konnte.

Zum Nebenbei hören fast zu schade.



New York Trio - Begin the Beguine

arnaoutchot (Beitrag #11430) schrieb:

Hier gerade eine Neuanlieferung von ORG-Material: Ben Webster and Harry "Sweets" Edison - same - Columbia/ORG SACD Stereo 1962/2014. Ein weiteres Highlight dieser absolut erstklassigen Remasters, eine superbe Session der beiden Altmeister, die hörbar Spass haben, miteinander zu spielen. Die Besetzung ist auf dem Cover unten rechts. Alleine für Websters Balladenspiel in "How Long Has This Been Going On" könnte man zerfliessen. Ach ja: Herr snowbo, kaufen.

Jawoll!

Heute kam die "etwas" günstigere Variante, habe sie zum Glück für nur 9,- + 3,- Versand aus den USA bekommen (Ama) und läuft gerade. Musikalisch Klanglich ok, insofern lohnt sich die von Dir empfohlene SACD sicherlich.




Die Monk habe ich vor geraumer Zeit mal als Vinyl erworben... Joa, da muss ich mich in der Tat noch etwas dran gewöhnen

dietmar_ (Beitrag #11442) schrieb:

Mr._Lovegrove (Beitrag #11441) schrieb: Ich habe auch nicht viel CTI hier stehen. Aber die "White Rabbit" von George Benson dafür zweimal, weil ich die so richtig lieb habe. Die "White Rabbit" habe ich auch hier stehen, sollte ich unbedingt mal wieder rausnehmen. Danke für den Hinweis. :)

Lieber Lovegrove,

nachdem Du zum wiederholten Male Bensons „White Rabbit“ sehr gelobt hast, habe ich das Album – in der 1987er CD-Version – einmal wieder herausgeholt.

Durchaus Schönklang empfängt einen da, doch ist mir das Album zu lieblich. Ich mag die Musik schon, ich liebe seit Anbeginn Jefferson Airplanes White Rabbit, doch erfüllt sich hier mein „CTI-Kommerzgraus“.

Gleich im Anschluss habe ich Bensons Beyond The Blue Horizon hinterhergeschoben. Ich habe sie als Mark Wilder Mastering aus der Mosaic Reihe, prima! Mit dieser Musik, auch bei Creed Taylors CTI produziert, kann ich sehr viel mehr anfangen, Miles’ „So What?“ oder „Somewhere In The East“ sind wunderbare Musik. BTBH ist 9 Monate zuvor aufgenommen worden und ich finde sehr vieles vor, was ich für Jazz halte, doch Du hast dieses Album mW noch nie erwähnt. Kann das sein?
Es hat durchaus großartige Momente. Ich sage das, obwohl ich kein GB Freund bin.



George Benson - Beyond The Blue Horizon
1971, CTI, 2007, Mosaic Records

…
Vielleicht lege ich anschließend noch „It’s Uptown“ auf, mehr Leadersachen habe ich dann auch nicht von dem Nichtgeliebten.

…
Aber wahrscheinlich wird es im Anschluss doch Kenny Burrells „God Bless The Child“ vom CTI-Label, lag heute auch im Briefkasten.

Weil hier gerade von CTI gesprochen wurde, bei mir gerade im Player: Deodato - Prelude (Eonkyo HD Download 24bit 192kHz)


John Tropea auf der Gitarre das Highlight dieser Scheibe.... Ganz starker Jazz-Funk (als es das Wort noch nicht mal gegeben hat).

dietmar_ (Beitrag #11448) schrieb:

doch Du hast dieses Album mW noch nie erwähnt. Kann das sein?

Stimmt, denn ich kenne die Scheibe gar nicht. Meine Liebe zu"White Rabbit" resultiert aus meiner frühen
Entdeckungsphase des Jazz vor weit über 20 Jahren. Ich habe mich danach faktisch nicht mehr mit George Benson
befasst und mit CTI Sachen auch kaum. Kommt vielleicht irgendwann noch. Gibt ja Spotify dafür....

Hab dann doch sofort mal in die BTBH reingelauscht. Aber da ich den Sound der Hammond B3 mag
und die da ja eine zentrale Rolle spielt, wird das nix mit mir und dieser Platte.
Aber ich lauschte dann noch in Freddie Hubbards "Red Clay" rein. Die ist sofort auf meiner Wunschliste
gelandet! Sehr schöne Scheibe! Vorallem ist die noch schön funky und hat Ecken und Kanten,

Mr._Lovegrove (Beitrag #11451) schrieb:

Aber ich lauschte dann noch in Freddie Hubbards "Red Clay" rein. Die ist sofort auf meiner Wunschliste gelandet! Sehr schöne Scheibe! Vorallem ist die noch schön funky und hat Ecken und Kanten,

Ja, ich war gegenüber den CTI-Sachen auch skeptisch, aber die "Red Clay" war noch gut. Dann ging es aber ziemlich bergab, erst in den 80ern kamen noch ein paar gute Platten mit Hubbard (Outpost, Sweet Return).

@ Mr. Lovegrove: Nun, die "American Garage" war aus meiner Sicht der Versuch von Metheny, den Gitarrenrock der 70er in seine Musik einfliessen zu lassen. Ausser der Tatsache, dass sie auch (absichtlich ?) eher "verwaschen" aufgenommen wurde, finde ich sie inhaltlich aber ganz gut.

@ Chriss: Naja, die Deodato - Prelude als "ganz starken Jazz-Funk" zu bezeichnen ... Bei mir ist sie eher schlecht gealtert, ich finde sie etwas angestaubt, so ein bisschen wie Schlaghosen aus der Zeit der Entstehung der Platte

Nach mehrmaligem Hören für mich eine der besten Neuerscheinungen dieses Jahres (soweit):
Antonio Farao "Boundaries" (Verve 2015)
Mit Versionen von "Hand Jive" und "Maiden Voyage", die diese Klassiker neu darstellen. Ansonsten Gegenwartsmusik, bei der die Musiker zusammenspielen und sich gegenseitig Raum lassen. Leute, reinhören!
Antonio Farao, p
Mauro Negri, ts, ss
Martin Gjakonovsky, b
Mauro Beggio, dr
Luigi DiNunzio, as ( 1 tr)

arnaoutchot (Beitrag #11452) schrieb:

Naja, die Deodato - Prelude als "ganz starken Jazz-Funk" zu bezeichnen ... Bei mir ist sie eher schlecht gealtert, ich finde sie etwas angestaubt, so ein bisschen wie Schlaghosen aus der Zeit der Entstehung der Platte :L

Naja, ist ja cool das es unterschiedliche Meinungen gibt. Wie heisst es so schön: Let us agree to disagree...
Komisch, die Prelude hat mir schon immer gefallen, ab dann ging es bergab... Aber die ist für mich schon ein Hammer... Wird wahrscheinlich ähnlich sein wie bei Alchemy von den Dire Straits...



PS: Was sagst zu meinem neuen Avatar? Hübsch, oder...

Nein, versteh mich nicht falsch, die "Prelude" von Deodato war und ist schon eine gute Platte, die Jazz-Version von "Also sprach Zarathustra" hat schon was. Aber wie auch im Classic Rock stelle ich bei manchen Musiken fest, dass sie bei mir besser oder eben schlechter gealtert sind.

Sehr hübsches Avatar, von einer Platte, die Du ja gar nicht magst ...

Ornette Coleman - Lonely Woman
Ornette Coleman gilt in den Kreisen von Jazzfreunden als eine Legende. Hatte er doch 1960 mit Free Jazz ein innovatives Konzeptalbum auf den Markt gebracht, mit welchem er zugleich eine völlig neue Stilrichtung des Jazz begründete und zu einem der umstrittensten Innovatoren des Jazz wurde - http://www.jazz-news...inder-des-free-jazz/.

Son Zufall: Hab gerade "Science Fiction" von ihm gehört

Hier zwei Dinge, die scheinbar gar nicht so recht zusammenpassen wollen: DDR-Quartett-Jazz mit leichtem Latin-Touch ! Aber es passt ! - Es geht um das Axel Donner Quartett - s/t - Amiga 1987/edel CD 2012.

Die Amiga-LP kenne ich schon seit Erscheinen und fand sie immer schon eine der besten Jazz-Produktionen der DDR aus dem Nicht-Free-Jazz-Bereich. Nun fiel mir die in der edel-Reihe veröffentlichte CD davon in die Hand, die Begeisterung setzte gleich wieder ein. Axel Donner (p), Thomas Klemm (ts, fl), Wolfgang Musick (b) und Dieter Erhardt (dr) mit Gästen Joachim Hesse (tp, fl-h) und Mario Würzebesser (perc) haben wirklich eine mehr als runde Platte abgeliefert. Sowohl Donner alsauch Klemm haben sich allerdings schon seit Jahren aus dem aktiven Musikerleben zurückgezogen ... schade eigentlich.

Tipp: Wer LPs spielen kann, sollte nach einem gut erhaltenen Exemplar der sehr gut klingenden Amiga-Platte suchen, die remasterte CD klingt zwar druckvoll, aber etwas "eingesperrter" ...



@ snowbo: Könnte was sein ...

... gefolgt von einem italienisch-amerikanischem Trio: Enrico Pieranunzi (p)/Marc Johnson (b)/ Joey Baron (dr) - Live In Japan - CamJazz 2CD 2004.

Zufallsentdeckung, ich kenne von Pieranunzi kaum etwas. Aber diese Aufnahmen auf einer kleinen Japan-Tournee 2004 sind sehr stark. Teilweise überbordend melodisch, teilweise druckvoll, aber auch drei völlig frei improvisierte Stücke. Passt aber unglaublich gut ! Klanglich sind die Aufnahmen erstklassig (wie alles, was ich von CamJazz kenne !). Das Booklet ist übrigens auch sehr schön gemacht ... etwas, mit dem kein Download oder Stream mithalten kann