Bausatz für kompakten und mobilen Lautsprecher.

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aw493
Neuling
#1 erstellt: 07. Dez 2020, 20:02
Hallo, nach mittlerweile viel zu vielen Stunden "Musikgenuss" aus permanent zu lauten und scheppernden UE-Megaboom Krachmachern ist der Leidensdruck nun ausreichend groß, dass ich eine Alternative bauen möchte.

Ich hatte mal zwei kleine Bretterhaufen mobilisiert. Diese sind nun aber permanent in der Werkstatt zu finden und ich erfreue mich immer wieder dran, wenngleich ich gerne bei diesem Projekt etwas besseren Klang und ein wenig mehr Tiefe möchte.
Das Schlimmste an den Bretterhaufen ist die im chinesischen Englisch gesprochene Bluetooth Ansage bei jedem Einschalten und Verbindungsaufbau. Grausam. Hier muss also auch ein anderer Verstärker oder ggf. Raspi als Streamer rein.

Wofür ist eure Box gedacht?
- Kleine Partys in geschlossenen Räumen (4-10 Personen), ggf. Beschallung für draußen, dann allerdings nicht so viel Druck erforderlich
- Drinnen darf es schon bei gehobener Zimmerlautstärke etwas knallen.

Welche Musik hört ihr meistens damit?
- Wenn es nach meinen Kumpels geht, dann grausamen Deutschrap
- Ansonsten: Rock, Pop, ein wenig House und Rap

Wie groß darf es werden und welche Form soll es haben?
ich könnte mir verschiedene Bauformen vorstellen, vielleicht:
BHT: 50x10x30=15 Liter
oder 30x30x20=18 Liter
Es soll transportabel sein und das ohne Sackkarre.
Alle Chassis sollen in einem Gehäuse verbaut werden.

Wie schwer darf es werden?
Das Gewicht ist nebensächlich. Bei der Größe wird es mit 12 oder 15mm MPX ohnehin nicht so schwer und die Laufwege sind kurz.

Welche akustischen Präferenzen gibt es?
Ausgewogener, guter, klarer Klang.
Ein wenig Tiefgang wäre natürlich schön. Soweit das Volumen es hergibt. In geschlossenen Räumen wäre ein wenig Pegel schon nett.
25% Tiefen
25% hohe Lautstärke
50% guter Klang

Wie hoch ist das Budget?
200, max. 300€. Es muss nicht ganz billig sein, Qualität steht im Vordergrund.

Wie lange soll das ganze Konstrukt laufen mit einer Akkuladung/Batterieladung?
Das überlege ich mir dann. BMS, Balancing, LiIon Kenntnisse usw. vorhanden.
Ich werde den Akku in erforderlicher Größe dann punktschweißen.

Aktueller Planungstand eurerseits?
Ich möchte am liebsten nach Bauplan bauen oder einen Bausatz kaufen. Für Eigenentwicklung habe ich leider keine Zeit.

Weitere relevante Infos? Insb. ob Messmöglichkeiten vorhanden sind?
Verarbeitung von Holz etc. kein Problem, Oberfräse, Sägen etc. alles da.

Ich freue mich sehr auf eure Empfehlungen.

Ich habe von der Mona 2.1 als portable Lösung gelesen, würde das meinen Wünschen gerecht werden oder gibt es für meine Ansprüche bessere Alternativen?

Gruß Arne
sayrum
Inventar
#2 erstellt: 08. Dez 2020, 10:20
Moin Arne

Bei deinen Anforderungen passt mMn die Kid Rock.

Überraschend neutral und pegelfester, damit kannst du es dann auch mal etwas knallen lassen.
Gab es für einen Aufpreis auch als Bausatz.

Hatte mich beim hören damals positiv überrascht. Gerade bei den Chassispreisen und dem BB als tief angekoppelten Hochtöner.
Wurde auch hier im Forum schon öfter nachgebaut.

Reference_100_Mk_II
Inventar
#3 erstellt: 08. Dez 2020, 15:23
Ist nur "leicht" größer als die Vorgabe...
45,0 x 35,2 x 26,2 cm

Zudem ist die Abstrahlung mit dem BB recht eng.
Ein Konzept mit einem echten HT stelle ich mir passender vor...
franky-gomera
Inventar
#4 erstellt: 08. Dez 2020, 17:16
Loud MK2
Dieser Lautsprecher Bausatz passt ganz gut zu deiner Vorgabe, ist belastbar,gutes Abstrahlverhalten und wohl auch ganz guten Klang.
Der Bass geht ab 60hz, das ist auch noch okay.
4ohm wäre zwar besser, aber da ist die Auswahl wirklich sehr begrenzt.
aw493
Neuling
#5 erstellt: 08. Dez 2020, 19:43
Hallo und vielen Dank für die Vorschläge,
Kid Rock: Gefällt mir von der Idee sehr gut, einfache Komponenten zu einem gut klingenden Lautsprecher zu kombinieren. Allerdings sind sie mir wirklich ein wenig zu groß. Und die Optik ist nicht so meins, auch wenn sich das Lila ändern lässt.
Maße: 26x45x35

@ Reference: Hast du einen Vorschlag für mich?
Hat bereits jemand deine Konzeptidee " TCP115-4_FRS5X" umgesetzt? Das Design ist echt chic und schön kompakt, gefällt mir sehr gut.

Loud Mk2: Hier gefallen mir die Abmessungen natürlich besser, mit 22 Liter immer noch nicht klein, aber sollte irgendwie gehen.
Ich werde mich hierzu mal ein wenig belesen. Ich gehe mal davon aus, dass ich bei der Anordnung der Chassis etwa beim Bauvorschlag bleiben soll, oder wie viel Spielraum habe ich hier?
Maße: 24x34x28

Bei meinen Bretterhaufen habe ich für die Verwendung eines einzelnen Lautsprechers eine Stereo->Mono Schaltung gebaut mittels dreier Widerstände. Ich würde in diesem Fall eine Stereo (oder 2.1) Verstärkerplatine nehmen und wenn möglich die Musikquelle auf Mono umschalten, ist das der richtige Weg?
Spricht etwas dagegen, die Weiche mit in das Gehäuse des TMT zu bauen wegen etwaiger Druckstöße o.Ä.?

Gruß Arne
franky-gomera
Inventar
#6 erstellt: 08. Dez 2020, 21:14
Den Bausatz solltest du genau nachbauen aus MPX.
Und wegen Mono, entweder am Handy einstellbar,bzw welchen Verstärker wolltest du nehmen?
aw493
Neuling
#7 erstellt: 08. Dez 2020, 23:08
Hallo Franky, hatte an sowas gedacht: TAS5630
Dazu ein BT-Modul.

Versorgung mittels 10S LiIon Akku, also zwischen 30V und 41V Versorgungsspannung verfügbar.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#8 erstellt: 09. Dez 2020, 10:06

aw493 (Beitrag #5) schrieb:
@ Reference: Hast du einen Vorschlag für mich?
Hat bereits jemand deine Konzeptidee " TCP115-4_FRS5X" umgesetzt? Das Design ist echt chic und schön kompakt, gefällt mir sehr gut.

Also bei mir hat sich noch niemand gemeldet


aw493 (Beitrag #5) schrieb:
Loud Mk2: wie viel Spielraum habe ich hier?

Bzgl. der Abmessungen der Front eigentlich gar keinen...*
Bzgl. des Volumens (also der Tiefe) kannst du schon ein wenig spielen.

Bedenke halt, dass weniger Volumen auch weniger Bass bedeutet.
Und die LOUD ist jetzt mit ihren 60Hz schon nicht unbedingt eine sehr Bass-lastige Box...

*) Da es hier aber um eine mobile Box geht bei der bereits die Rahmenbedingungen alles andere als optimal sind, fände ich auch hier kleine Abweichungen (+/-10%) nicht sonderlich schlimm.


aw493 (Beitrag #5) schrieb:
Bei meinen Bretterhaufen habe ich für die Verwendung eines einzelnen Lautsprechers eine Stereo->Mono Schaltung gebaut mittels dreier Widerstände. Ich würde in diesem Fall eine Stereo (oder 2.1) Verstärkerplatine nehmen und wenn möglich die Musikquelle auf Mono umschalten, ist das der richtige Weg?

Das ist relativ egal, wo du auf Mono wandelst. Ob in der Quelle oder mit ein paar Widerständen: Das Ergebnis ist das gleiche.


aw493 (Beitrag #5) schrieb:
Spricht etwas dagegen, die Weiche mit in das Gehäuse des TMT zu bauen wegen etwaiger Druckstöße o.Ä.?

Das kannst du ohne Probleme machen.


aw493 (Beitrag #7) schrieb:
TAS5630

Drei Dinge sind zu bedenken:
1) Class D ist erst im oberen Lastbereich so richtig effektiv
2) 3dB mehr Pegel = Verdoppelung der Leistung
3) Mehr Leistung = Akku schneller leer (wenn dementsprechend laut gehört wird)

Zu 1): Schau mal auf Seite auf Seite 12 Figure 4:
https://www.ti.com/lit/ds/symlink/tas5630.pdf
Mit 6Ω kommt der erst in den für Class D interessanten Bereich wenn du >25W abrufst (eher mehr).
Das sind +14dB bzw. ergibt das mit der LOUD einen Pegel von 103dB.

Das ist schon echt laut.
Hörst du leiser, ist das Teil so effektiv wie jeder andere Class A/B Amp...

Und erst bei >100W kommst du überhaupt in den richtig effektiven Bereich des Amps...

Da du die Lautstärke nur mit 25% bewertet hast, würde ich auf einen kleineren Amp setzen, z.B. auf den TPA3116D2:
https://www.ti.com/l...roduct%252FTPA3116D2
Schau mal auf Seite 10 Figure 15/16.
Der ist mit 6Ω (muss man sich halt vorstellen, sind nur 4Ω und 8Ω Diagramme vorhanden) und 24V schon bei ca. 7W im Bereich von 80% und mehr.

Das halte ich für wesentlich praxistauglicher.

Maximal gehen ca. 40W mit dem Amp (wenn man mit glatten 24V und 90% rechnet), das sind +16dB.
Mit der LOUD also 105dB MaxSPL.

In Anbetracht deiner 25%-Bewertung mehr als ausreichend, würde ich sagen.
aw493
Neuling
#9 erstellt: 10. Dez 2020, 00:52
Moin,
vielen Dank für die vielen Tipps, insbesondere die Hinweise zu den Wirkungsgraden der Verstärker und die Berechnungen der Schalldruckpegel.

Den TPA3116D2 nutze ich auch in meinen kleinen Bretterhaufen. Die Platine könnte ich zum Testen verwenden.

Ich recherchiere noch ein wenig und melde mich.
Freue mich natürlich weiterhin über Tipps und Vorschläge.
Bananensplit12
Stammgast
#10 erstellt: 10. Dez 2020, 17:38
Schau dir mal die Daumino L und M an. Die gehen sicherlich nicht so laut wie andere Bauvorschläge, weil rein Hifi, sollten klanglich aber sehr viel hermachen.
aw493
Neuling
#11 erstellt: 12. Dez 2020, 20:24
Moin,
ich habe mir nochmal die DAU Modelle angesehen, mich aber nun doch auch wegen des Wirkungsgrades für die LOUD Mk2 entschieden und heute bestellt.
Ich fange mal an, zu konstruieren.

Für den mobilen Einsatz möchte ich gerne eine abnehmbare Abdeckung vorne gestalten.
Inwiefern beeinflusst ein schmaler Holzrahmen vor der Schwallwand den Klang?
Gibt es hierzu Empfehlungen beim Design? Ich würde es abnehmbar gestalten, aber es wäre dennoch gut, wenn es auch mit Abdeckung gut klingt.
aw493
Neuling
#12 erstellt: 24. Dez 2020, 13:17
Hallo allerseits,
ich habe nun einen LOUD Mk2 als passive Box gebaut, was mir glaube ich auch handwerklich ganz gut gelungen ist.
Die Frequenzweiche habe ich auf einem Brett aufgebaut und an die linke Seitenwand geschraubt, damit ich später am Boden noch Platz für die Technik für den mobilen Einsatz habe.

Als Audioquelle diente mein iPhone 8, weil das auf Mono umgestellt werden kann.
Leider kommt nicht so recht Begeisterung auf. Der Lautsprecher hat nun gute 5 Stunden gespielt und es fehlt ihm entscheidend an Tiefgang. Stimmen und andere Hochtöne klingen sehr überzeugend.
Mir kommt es so vor, dass der Tiefton irgendwie abgeschnürt wirkt, denn wenn ich den Bassregler am Verstärker oder den iPhone Equalizer hochdrehe, dann ist deutlich mehr da, der Lautsprecher kann es also theoretisch abbilden.

Die Weiche habe ich nun mehrfach kontrolliert, auch sonst bin ich in Sachen Elektrik und Elektronik nicht ungeübt, will aber einen Fehler im Aufbau nicht ausschließen.

Außerdem kommt es mir so vor, dass ich den Verstärker (Yamaha A-S501) recht weit aufdrehen muss, um Pegel zu hören.

Vielleicht ist der Vergleich aber auch unfair, denn ich habe mal mit meinen ALR Nummer 4 am Yamaha A-S501 verglichen und gestern Abend bei meinem Vater mit Fischer und Fischer SN370 an einem Denon PMA 2500.

Aber auch ohne direkten Vergleich habe ich das Gefühl, aus dem doch nicht allzu kleinen Gehäuse müsste untenrum mehr kommen.

Die eine Spule ist recht nah am Magneten des TMT, ist das problematisch?
Außerdem habe ich die Kondensatoren und Widerstände mit Heißkleber fixiert, ist der Wärmeeintrag bei den Bauteilen irgendwie problematisch?

Meines Wissens hat keines der Bauteile (bis auf die Chassis) eine Polarität, das muss ich vielleicht nochmal mit Quint Audio klären, denn die Spulen sind auf dem Schaltplan mit einem Punkt markiert, da sollte es aber doch eigentlich egal sein.
Polaritäten der Chassis und Eingangsterminal habe ich auch geprüft.

Anbei ein paar Bilder.
LG und frohe Weihnachten!
Arne

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[Beitrag von aw493 am 24. Dez 2020, 13:18 bearbeitet]
franky-gomera
Inventar
#13 erstellt: 24. Dez 2020, 14:46
Frohe Weihnachten!
.. sieht aus,du hast alles richtig gemacht!
Betrüblich das du mit dem Ergebnis nicht zufrieden bist.
Das tut mir leid.
Die Loud MK2 sollte eigentlich 87,5 db/1w leisten,ca 85db bei 60hz.
Was leistet dein Verstärker sinus, bei 6ohm?
Reicht das Signal vom Handy,um den Verstärker voll auszulasten?
bizarre
Inventar
#14 erstellt: 24. Dez 2020, 16:11
Die Rückwand ist geschraubt..Evtl. ist die Kiste nicht richtig dicht.
aw493
Neuling
#15 erstellt: 24. Dez 2020, 17:45
Hallo Franky, kein Grund zur Sorge, es ist ein Spaßprojekt und da darf das schon sein.

Insgesamt klingt der Lautsprecher für sich schon toll und er wird seinen Zweck gut erfüllen.
Ich werde euren Tipps nochmal nachgehen und auch verschiedene Audioquellen testen.

LG Arne
Reference_100_Mk_II
Inventar
#16 erstellt: 24. Dez 2020, 23:36

Reference_100_Mk_II schrieb:
Bedenke halt, dass weniger Volumen auch weniger Bass bedeutet.
Und die LOUD ist jetzt mit ihren 60Hz schon nicht unbedingt eine sehr Bass-lastige Box...
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