Eurobox-Box, 55l, 2 x W8 670Z mit PR + 2 x 5" Coax

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richie_b
Stammgast

#1 erstellt: 17. Sep 2020, 11:02

Nachbar "Richie, kannst du uns nicht mal ne Bluetooth Box fürn Park bauen"?
Ich "Wie laut soll es denn werden"?
Nachbar "Na die Leute sollen sich schon beschweren..."

Da ich eh schon sowas wie ne Akku - mikro PA bauen wollte, kommt mir das ganz recht.
Es soll eine Box im Eurobox Format werden, also Grundfläche 400 x 600 mm.
Amp wird ein TPA3116D2 2.1 board. Der kann 2 Ohm am Sub Ausgang.
Da bieten sich 2 x 4 Ohm Subs parallel an. W8 670Z sind schön leicht (1,7 Kg) und noch zur genüge vorhanden.

So kann ich gleich zwei für mich neue Sachen ausprobieren:

-Impulskompensiert
-Passivmembran (passiv radiator, PR)

Gerade mobil soll die kiste ja leicht sein und da schwingt das Gehäuse gerne mal mit.
Wäre schon cool wenns "ohne Wackeln drückt".
Passivmembran macht die Kiste "Krabbeltierdicht" und auch ein wenig wetterfest.

Als Tops dann 2 x 5" Coax in ca je 3l, als Lautsprecherständer ausgediente Pavillon stangen.
Dazu später, erstmal zum Subwoofer.

Wiegen wirds nach meiner groben Überschlagung ca. 12 Kg
Kann dann am Griff getragen, auf der Ikea Sackkarre gerollt, oder im Fahrradanhänger gezogen werden.
Der dazu passende Anhänger wurde schon besorgt:

Für die PR habe ich nun meine guten Jugendboxen, "Cat Berlin T207", die ich 1998 für 88DM gekauft habe, geschlachtet.
Die Hochtöner wurden eh schon anderweitig verwertet und die Gehäuse haben einen Wasserschaden.
Es tat trotzdem menthal etwas weh das 10" Bass Chassi vom Magneten zu befreien...
Mal schauen ob es sich als passend erweist.

Die erste Hörung und Messung zeigte, dass es etwas mehr Gewicht auf der Passivmembran bedarf.
Habe dafür eine 22er 1/2" Nuss ca. mittig zersägt,eine M8x80 mm Schraube angeschweißt und sie in den Schwingspulenträger geklebt (mit Saudal Pro 45p).

Das sind Momentan 104 g extra Gewicht.
Höert sich schon ganz gut an.
Messen ist für mich völlig neu, deswegen brauche ich jetzt eure Hilfe.
Habe den Test-Sub (23 l net.) dann draußen, min. 4 m entfernt von Wänden auf einen Stuhl gestellt und das Messmikro (UMIK 1) ca. 1 m davor platziert.

Grün = w8 670Z zeigt zum Mikro
Blau = PR zeigt zum Mikro

Passt das so mit der Abstimmung und Messung?
Habe zum Vergleich noch den Sub vom Logitech Z 2300 am selben Amp gemessen und das sah sehr ähnlich aus.
Auch mit dem Buckel bei 65 Hz.

[Beitrag von richie_b am 17. Sep 2020, 17:20 bearbeitet]

Wholefish
Inventar

#2 erstellt: 17. Sep 2020, 11:38

Dann handelt es sich bei den 65hz um eine Reflektion.
Den Bass solltest du im Nahfeld messen. Das bedeutet, dass du zwei Messungen machen musst. Sowohl von der Bassmembran, als auch von der PR Membran. Die beiden Messugen musst du dann zusammen führen. Das Mikro so nah wie möglich an die Membran ohne dass diese anschlägt.

Bei BR Konstruktionen übernimmt im Bereich der Abstimmfrequenz der Port (oder die PR) fast die gesamte Schallabstrahlung. Sieht man auch schön in WinISD, dass die "cone excursion" im Bereich der Tuningfrequenz deutlich nach unten geht.

MK_Sounds
Stammgast

#3 erstellt: 17. Sep 2020, 12:03

Die Abstimmung überprüft man am sinnvollsten mit einer Impedanzmessung.

[Beitrag von MK_Sounds am 17. Sep 2020, 12:04 bearbeitet]

Roteskoalababy
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 17. Sep 2020, 14:18

Sieht nach einem richtig coolen Projekt aus. Du beschreibst auch immer alles super, da kann ich bestimmt noch das ein oder andere lernen

Bin gespannt!

richie_b
Stammgast

#5 erstellt: 17. Sep 2020, 18:09

Danke für eure Beteiligung!

Wholefish, Nahfeldmessung, mit ca. 3 mm Abstand zur Membranmitte, sieht dann so aus:

Grün = W8 670Z
Rot = PR
Blau = Mittelwert (average)

MK_sounds,

hab mir dann mal ARTA installiert und LIMP mit Hilfe des Handbuchs und dem dafür nötigen Messkabel mit 65 Ohm Wiederstand (mit zwei Multimeter gemessen) getestet.
Bei meinen Impedanzmessungen kommt immer ca. das gleiche "Gezappel" raus.
Was mache ich da falsch? Habe das jetzt schon mit zwei Rechnern (Think Pad X230 Win 7 und einem Tower PC Win 10 ) und mit zwei Behringer UCA 222 USB Soundkarten probiert.

Wholefish
Inventar

#6 erstellt: 17. Sep 2020, 19:48

Die Messung sieht doch ganz gut aus. Um die genaue Abstimmung herauszufinden ist die Impedanzmessung eigentlich unumgänglich.

Aber anhand deiner Frequenzganzmessung würde ich sagen, dass das System gerade für den Außeneinsatz zu tief abgestimmt ist. Das geht ja eigentlich schon bei 80hz in den Tiefflug. Das wäre es sicherlich vorteilhaft so grob 50hz als Tuningfrequenz anzupeilen.

Edit: Die möglichen Fehler sind groß bei Limp. So was zackiges hatte ich auch schon, wenn bspw. irgend wo eine Verbindung nicht bestanden hat. Hat denn die Kalibrierung problemlos geklappt? Manchmal wird ein Signal auch innerhalb der Soundkarte durchgeschleift, dann kann so was auch passieren.

[Beitrag von Wholefish am 17. Sep 2020, 19:53 bearbeitet]

richie_b
Stammgast

#7 erstellt: 17. Sep 2020, 20:21

Mit der onboard Soundkarte vom tower PC hats geklappt.
Dabei habe ich die UCA 222 extra zum TSP/Impedanz messen gekauft.
Die gibts wohl mit verschiedenen TI chips, evtl. liegts ja daran.
Teste ich ein anderes mal.

Also daraus interpretiere ich das Tuning bei ca 42 Hz, richtig?

[Beitrag von richie_b am 17. Sep 2020, 20:26 bearbeitet]

Wholefish
Inventar

#8 erstellt: 17. Sep 2020, 20:59

richie_b (Beitrag #7) schrieb:

Also daraus interpretiere ich das Tuning bei ca 42 Hz

So siehts aus. Würde auch zur akustischen Messung ebenfalls passen.

richie_b
Stammgast

#9 erstellt: 17. Sep 2020, 21:25

1A, danke, dann kürze ich das Gewinde auf ein Minimum, so dass ich später bei Bedarf wieder ca. das jetzige Gewicht hinzufügen kann.

Finde das tiefe tuning für draußen eigtl. ganz angenehm, da ja eh kein room gain die Tiefen verstärkt.

Höre halt auch gerne Musik mit Tiefbass. (Goa, drum n bass, aber auch mal was von

Tyga oder

Frauenarzt.

Aber ich probiere das.

richie_b
Stammgast

#10 erstellt: 04. Okt 2020, 16:11

Tag der deutschen Einheit zum Säge schwingen genutz.
Und da es ja Feiertag und somit Ruhetag war, die Analogsäge aka Fuchsschwanz.
Sägt sich damit erstaunlich gut das 13 mm und 8 mm leichte Mehrschichtholz aus einem Wohnwagen von 1978.
Die Patina hat irgendwie was.

richie_b
Stammgast

#11 erstellt: 08. Mrz 2021, 15:56

Sagt mal hat eine luftdurchlässige Sicke der Passivmembran starke Auswirkungen auf den Bass?

Habe das erste mal Chassis von innen verschraubt und ausgerechnet dieses mal ist das Gehäuse nicht dicht.

Dachte erst irgendwo an den Holzkanten oder zwischen Chassi und Holz.
Aber obwohl ich nun extra eine Wartungsluke nachgerüstet und alles nochmal mit Silikon abgedichtet habe (auch um die Chassi herum, obwohl da schon Dichtband ist) ist keine Besserung zu merken.
Ich habe Rauch durch einen Schlauch in die Box gepustet und der scheint durch die Sicke der Passivmembran zu dringen.
Hatte erst die Membran selbst im Verdacht und die dann mit verdünntem, wasserfestem Holzleim bepinselt, aber es scheint die Sicke zu sein...