Umbau 60er Jahre Radio zu Bluetooth-Lautsprecher

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Schaufler23
Neuling
#1 erstellt: 03. Jan 2020, 00:10
Guten Abend,

Um ihm neues Leben einzuhauchen möchte ich ein altes Radio zu einem Bluetooth-Lautsprecher umbauen.
Da ich in diesem Bereich jedoch nicht wirklich Ahnung habe möchte ich mich an euch wenden.
Erstmal zum Fragebogen:

Wofür ist eure Box gedacht?

Hauptsächlich für einfaches Musik hören in Küche, Wohnzimmer o.ä.
Hintergrundbeschallung von 5-10 Personen sollte aber auch kein Problem sein.

Welche Musik hört ihr meistens damit?

Wirklich quer durch alle Genres.

Wie groß darf es werden und welche Form soll es haben?

Größe und Form sind dementsprechend durch das Gehäuse des Radios vorgegeben.

IMG_20200102_163633 IMG_20200102_163645 IMG_20200102_163622

Die Maße vom Innenraum betragen ca 21 x 11 x 5 cm (1,15L)
Ohne das Batteriefach sind es 21 x 8 x 5cm (0,85L)

Wie schwer darf es werden?

Da die Box fast ausschließlich in den eigenen 4 Wänden bleibt ist das Gewicht recht egal.

Welche akustischen Präferenzen gibt es?

Bass (25%)
Lautstärke (15%)
Klang (60%)

Wie hoch ist das Budget?

Über 50€ sollten es nicht werden.

Wie lange soll das ganze Konstrukt laufen mit einer Akkuladung/Batterieladung?

Mindestens 5 Stunden.

Aktueller Planungstand eurerseits?

Als Stromversorgung habe ich 18650er Akkus geplant. Das Gehäuse gibt 2 Möglichkeiten her:
6000mA bei 11,1V oder 9000mA bei 7,8V.

Geladen werden sollen die Akkus im Gehäuse, gedacht wäre dabei Micro-USB als Anschluss.

Der Lautsprecher sollte wie der alte einen Durchmesser von 10cm haben. Mit ein bisschen Quetschen hätte das Gehäuse noch Platz für einen zweiten Lautsprecher mit max. 4cm Durchmesser.

Ein Aux-Anschluss wird nicht benötigt.

Weitere relevante Infos? Insb. ob Messmöglichkeiten vorhanden sind?

Erfahrungen im Boxenbau habe ich absolut keine. Das benötigte Werkzeug sollte ich haben, auch einen Lötkolben.

Ich hoffe die Informationen reichen um mir irgendwie weiterhelfen zu können.

Ich benötige Hilfe bei der Auswahl der Komponenten; darunter Lautsprecher (10cm, wenn sinnig 10cm + 4cm), Verstärker und Bluetooth Empfänger und eine Idee wie ich die Akkus im Gehäuse aufladen kann.

Die Akkus habe ich schon, Potentiometer und On/Off-Switch muss ich selbst schauen aufgrund der genauen Maße.

Vielen Dank im Vorraus an alle, die mir weiterhelfen können
DjDump
Inventar
#2 erstellt: 03. Jan 2020, 09:40
Hallo,
schönes Projekt!

Das Volumen ist schon echt klein, an sich würde ich da lieber einen 3" Lautsprecher reinsetzen, denn kleine Chassis brauchen kleinere Volumina um gleichen Bass zu erzeugen. Aber optisch geht das natürlich nicht. Ich würde dir deshalb einen Visaton FR10-4 empfehlen. Der passt zum Vintage Look der Box und ist ein guter allrounder. Einen zusätzlichen Hochtöner brauchst du nicht (das würde auch mit dem Budget schwierig werden, weil die Frequenzweiche ja auch nochmal was kostet).

Als Verstärker würde ich was mit dem Chip TPA7492p nehmen, die gibts auf Amazon mit Bluetooth unter 15€. Der läuft aber nur mit 8V oder mehr, so dass schonmal der 7,8V Akku rausfällt. Aber:

Du brauchst lange nicht so viel Kapazität. Bei deinem Anwendungsfall fließen nicht mehr als 150mA@12V, selbst bei Hintergrundbeschallung für 10 Leute. Um auf die 5h Laufzeit brauchst du also nur 9Wh ( das hat eine einzelne 2500mAh Li-ionen Zelle). Davon kannst du nicht alles nutzen, aber es gibt auch noch welche mit höherer Kapazität, oder du nimmst mehrere. Mehr als 3 Zellen würde ich dir aber auf keinen Fall empfehlen, das wird sonst zu groß und du gibst Geld für was aus, dass du am Ende nicht nutzt.

Ich habe mir gestern erst Gedanken drüber gemacht, wie ich so ein kleines Projekt akkutechnisch umsetzen würde. Das Problem ist häufig, dass man ein spezielles Ladegerät braucht, sobald man Akkus in Reihe schaltet. Deshalb würde ich die Zellen parallel schalten, da gibts nämlich einfache Schutzplatinen (BMS) mit USB Ladeanschluss. Great Scott hat dazu vor einiger Zeit ein Video veröffentlicht.

Viele Grüße,
Leo
Schaufler23
Neuling
#3 erstellt: 03. Jan 2020, 13:25
Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort

Der Lautsprecher schaut schonmal super aus. Freut mich, dass es daran schonmal nicht scheitern wird


Deshalb würde ich die Zellen parallel schalten, da gibts nämlich einfache Schutzplatinen (BMS) mit USB Ladeanschluss


Problem dabei ist bloß, dass die 18650er ja 3,7V haben. Sprich ich muss sie wohl oder übel in Reihe schalten (zumindest hätte ich jetzt keinen Plan, wie ich das sonst machen sollte.

Gibt es keine empfehlenswerte Verstärker, die auch unter 8V laufen? :/ 2 18650er in Reihe würden ja nie unter 7V. Die Montage würde sich für mich damit aber wesentlich vereinfachen

Liebe Grüße
DjDump
Inventar
#4 erstellt: 03. Jan 2020, 15:18
Ah, das habe ich vergessen zu sagen: Du musst die Parallelschaltung dann mit einem Step-Up Converter (Boostconverter) kombinieren, um auf die gewünschte Betriebsspannung zu kommen. Dabei verlierst du Energie (ich würde mal 80% Wirkungsgrad annehmen), aber das ist es meiner Meinung nach Wert, im Zweifel nimmst du eine Zelle mehr.

Es gibt auch Verstärker die mit 5V laufen, aber die werden hier kaum verwendet. Der Verstärker kann nur die Spannung ausgeben, die er reinbekommt. Durch den unveränderlichen Widerstand vom Chassis kann nur eine gewisse Maximalleistung fließen (P=U²/R). Und doppelte Spannung bringt die vierfache Leistung. Deshalb gibt es eigentlich keine Boxen unter 12V und der Trend geht in den letzten Jahren auf jeden Fall in Richtung 24V (zwei Bleiakkus in Reihe) oder 22,2V (6s Liion). Es hat auch sogesehen keinen Nachteil eine hohe Spannung zu verwenden, weil der Verbrauch bei gleicher Lautstärke gleich bleibt, aber man mehr Luft nach oben hat.
In deinem Fall würden aber wahrscheinlich sogar 5V Betriebsspannung gerade so reichen. Aber du bekommst kaum Erfahrungsberichte, weil es kaum jemand verwendet. Aber die Box ist dann für ihre Größe recht leise, das ist immer nicht so elegant.

Mit 12v Betriebsspannung durch ein Step-Up Modul, oder einen 3s Lipo wird das mit dem 4" Chassis ein rundes Gesamtkonzept.

Viele Grüße,
Leo
Schaufler23
Neuling
#5 erstellt: 03. Jan 2020, 15:31
Alles klar, vielen Dank.

Ich hab mich jetzt Mal grob umgeschaut wegen dem Step - Up converter. Aber gibt es da irgendwelche, die du empfehlen kannst?
Eingangsspannung wäre dann dementsprechend 3,7V.

Ich könnte vom Platz her maximal 3 18650er mit jeweils 3000ma parallel schalten. Das sollte trotz der Verlustleistung eine starke Akkulaufzeit ergeben oder?

Liebe Grüße


[Beitrag von Schaufler23 am 03. Jan 2020, 15:37 bearbeitet]
DjDump
Inventar
#6 erstellt: 03. Jan 2020, 15:50
Ja, die Laufzeit mit 3 Zellen wird locker reichen.

Ich kann dir leider keinen Step-Up empfehlen. Du musst auch mit Erfahrungsberichten vorsichtig sein, oft werden Störgeräusche auf Step-Up Converter geschoben, resultieren aber aus einem Bluetoothmodul, das nicht im Verstärker integriert ist (das macht generell öfter Probleme als es gut geht).
Selbst kurzzeitig wird der Verstärker bei 12V und Vollast nicht mehr als 1A ziehen, dh du kommst mit schon mit relativ kleinen Step-Up Modulen aus.

Wenn sich niemand anders mit einer konkreten Empfehlung meldet, würde ich das hier probieren.
Schaufler23
Neuling
#7 erstellt: 03. Jan 2020, 16:03
Alles klar, ich denke jetzt habe ich erstmal alle Informationen, die ich brauche

Ich werde demnächst dann mal die Teile bestellen. Aufgrund von Zeitmangel und dem Werkzeug werde ich den Zusammenbau erst im Februar beginnen können.

Falls ich beim Zusammenbau oder davor noch Fragen haben sollte, werden die dir dann noch angezeigt, wenn ich in diesem Thread schreibe?

Kenne mich mit dem Forum noch nicht wirklich aus :/

Schönes Wochenende wünsche ich

Liebe Grüße
vVegas
Inventar
#8 erstellt: 03. Jan 2020, 16:09

DjDump (Beitrag #2) schrieb:

Das Problem ist häufig, dass man ein spezielles Ladegerät braucht, sobald man Akkus in Reihe schaltet. Deshalb würde ich die Zellen parallel schalten, da gibts nämlich einfache Schutzplatinen (BMS) mit USB Ladeanschluss. Great Scott hat dazu vor einiger Zeit ein Video veröffentlicht.


Wo sollte das Problem sein, 2S, 3S etc. BMS boards gibt es doch genug. 3P wären mir da eher unbekannt da sich die Zellen im Parallelbetrieb eh mehr oder weniger selbst balancen.
mariusb89
Stammgast
#9 erstellt: 03. Jan 2020, 16:15
Soll die Box denn auf jeden Fall mobil sein?

Wenn die Erfahrung mit LiIon Zellen fehlt (Ladegerät, BMS, etc) und kein Platz für einen kleinen Bleiakku ist, könntest du es sehr einfach mit einem Netzteil machen (vom alten Laptop oder auch für ein paar Euro neu).
Dann würde außen nur eine DC-Buchse zu sehen sein.

Wenn es mobil sein soll gibt es noch einfache komplette LiIon Akkus aus China inkl. Ladegerät:
12V 4Ah (Ist nur ein Beispiel, hier fehlt wohl auch das Ladegerät)
Schaufler23
Neuling
#10 erstellt: 03. Jan 2020, 17:10
Mobil sollte sie auf jeden Fall sein.

Aus Gründen des Geldes würde ich wenn möglich 18650er nehmen, da ich die zu Hause habe :/ Mehr als 50€ will ich insgesamt ungern ausgeben, dann wäre es natürlich umso blöder, wenn erstmal 20€ für den Akku wegfallen
DjDump
Inventar
#11 erstellt: 03. Jan 2020, 19:10

Wo sollte das Problem sein, 2S, 3S etc. BMS boards gibt es doch genug. 3P wären mir da eher unbekannt da sich die Zellen im Parallelbetrieb eh mehr oder weniger selbst balancen.


Das Problem ist, dass man dann nicht per USB laden kann. Oder gibts mittlerweile schon BMS Boards die das Laden per USB zulassen?
Dass sich die Zellen selbst balancen ist ja genau das geniale an der Parallelschaltung. Man tauscht etwas Akkulaufzeit gegen Einfachheit und Bedienkomfort ein.
vVegas
Inventar
#12 erstellt: 03. Jan 2020, 19:32
Weshalb unbedingt per USB laden?
Möglich wäre es, einfach nen StepUp zwischen USB und BMS.
DjDump
Inventar
#13 erstellt: 03. Jan 2020, 20:03
Weil USB unschlagbar einfach ist. Im Urlaub braucht man kein zweites Ladegerät, man kann mit einer Powerbank Zusatzkapazität mitnehmen.

Spätestens, wenn es günstige USB-C Ladegräte für Liionen gibt, werden herkömmliche Ladegeräte aus der Mode kommen, das ist zumindest meine Meinung.
vVegas
Inventar
#14 erstellt: 03. Jan 2020, 20:12
Gibt es doch schon lange .... nur mal als Beispiel das XTAR ST2.
DjDump
Inventar
#15 erstellt: 03. Jan 2020, 20:29
Nicht als Seperates Ladegerät. Sonden als Ersatz fürs BMS. Akkuschutz und Ladesteuerung in einem. So, dass ich außer USB Stecker reinstecken nichts anderes machen muss.
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#16 erstellt: 03. Jan 2020, 20:42
Den FR 10 in 0,8 bzw 1,1L, klingt das denn?

Braucht der nicht auch einen SK, da er angeblich zu vorlaut in den Mitten sein soll?

Ich hatte einmal den FRS8 in einem alten Radio verbaut,
der klingt schon recht "Erwachsen", Vorbild war hier der CT242 0,8L BR.

IMG_0765

vVegas
Inventar
#17 erstellt: 03. Jan 2020, 21:11

DjDump (Beitrag #15) schrieb:
Nicht als Seperates Ladegerät. Sonden als Ersatz fürs BMS. Akkuschutz und Ladesteuerung in einem. So, dass ich außer USB Stecker reinstecken nichts anderes machen muss.


Du hast aber von was anderem gesprochen:


Spätestens, wenn es günstige
USB-C Ladegräte für Liionen
gibt, werden
herkömmliche Ladegeräte
aus der Mode kommen, das ist zumindest meine Meinung.



Bei anderen Geräten ist eine vollintegriertes BMS mit Ladung doch längst der Fall. Technisch auch kein Problem, nur ist eben kein Endbenutzer Markt vorhanden weshalb es die nicht massenhaft gibt.
Schaufler23
Neuling
#18 erstellt: 07. Jan 2020, 09:21
Servus,

Kleine Frage noch:

Bei dem Verstärker ist für die Stromversorgung ja ein DC Port vorgesehen. Lässt sich die Stromversorgung auch anders verbinden? Also einfach über 2 Kabel?

LG
DjDump
Inventar
#19 erstellt: 07. Jan 2020, 09:30
Du kannst direkt an die Kontakte der Buchse löten. Miss mit einem Multimeter nach, an welchem Pins die Spannung anliegt. Wahrscheinlich hat die Buchse auch nur Stabilisierungskontakte die keine eleketrische Bedeutung haben.
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