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Was ich DEFINITIV NICHT auf meiner Anlage hören möchte !+A -A |
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Autor |
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Steakslayer
Stammgast |
#752 erstellt: 10. Dez 2012, 21:53 | |||||
Wenn alle Zutaten genießbar wären, vielleicht, aber HipHop scheint mir mehr ein Gericht aus unreifen oder verdorbenen (Texte) sowie falschen oder unpassenden (Sprechgesang) Zutaten . Das ist dann geschmacklich daneben und schwer bekömmlich dazu. Gift für Magen und Ohren.
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peacounter
Inventar |
#753 erstellt: 10. Dez 2012, 22:47 | |||||
so langsam wirds albern ich habs verstanden: rosenkohl schmeckt dir nicht. mir schon.mach keine religion draus! schlechte und gute texte gibts in jeder musikrichtung. schlechte und gute instrumentalisten auch. niemand verlangt von dir, rosenkohl zu essen, du sollst ihn nur nicht als per se minderwertig bezeichnen und die, die ihn mögen als geschmacksdilletanten. |
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tsieg-ifih
Gesperrt |
#754 erstellt: 10. Dez 2012, 22:54 | |||||
Der Sprechgesang durch ein Megaphon in Flüsterstimme aufgenommen ist schon genial. Wenn jemand das verurteilt, wäre das für mich fast Gotteslästerung, aber ich würde es überleben. Das Folgende ist meine Meinung und nicht allgemeingültig und ich wollte nochmal kurz auf Massenphänomene eingehen. Denn mir tun heute vor allem die jüngere intellektuelle Generation leid, die mit einer substanzlosen Hip-Hop-Sauce bombardiert wird und abserviert werden wie Bestellungen nach Kinoende bei Mc Donald. Gegen dieses "Gerappel" ist m. E. ein 12-Takt-Blues-Schema oder 70er-Jahre-Diskomucke der reinste Ohrenschmaus ABER: Jedes modische Gedöns somit auch der Hip Hop lebt eigentlich vom Gruppenzwang den sich Jüngere automatisch unterwerfen. Man möchte keine Freunde verlieren, denn die hören das auch, warum auch immer. Zumindest möchte man dabei sein um nicht ausgegrenzt zu werden. Der Mensch ist und bleibt ein Herdentier und die Beeinflussung durch die Medien ist heute so stark, dass auch individuelle Persönlichkeiten darunter leiden (können). Ich glaube jede Generation sucht ihre Vorbilder GEGEN das Establishment und Hip Hop ist nix anderes wie Hardrock aus den Siebzigern - nur der Stil hat sich geändert. Das Ziel gegen den Status Quo zu rebellieren bleibt in jeder Generation prinzipiell gleich. Ist das nicht immer so, dass nicht nur der junge Mensch sich massenmäßig anschliessen muss um sich überhaupt mit etwas zu identifizieren? Intelligente gebildete Kinder in der pupertären Phase, die mit Breithosen rumlaufen wo der der Arsch fast auf dem Boden hängt mit Socken aufm Kopp, das sind also die die Hip Hop hören. Ich hasse Verallgemeinerungen, aber Hip Hop = für mich kein Arsch in der Hose. Darum kommt mir sowas meist nicht auf die Anlage.(Ausnahmen bestätigen die Regel, zB. Fanta4) Ich muss mir zB. von meinen eigenen Kindern vorwerfen lassen, dass ich bzgl. Musikgeschmack hinterm Mond lebe und desshalb altmodisch bin Ich lebe aber gerne hinterm Mond Jetzt erst recht. Tja, manchmal bin ich derjenige der pubertiert Und ist das nicht bei jeder Mode so, dass die eigene Persönlichkeit zwecks Akzeptanz sich dem Kollektiv unterordnet? Ich finde Rosenkohl schmeckt absolut geil [Beitrag von tsieg-ifih am 10. Dez 2012, 22:59 bearbeitet] |
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peacounter
Inventar |
#755 erstellt: 10. Dez 2012, 23:34 | |||||
http://www.dailymoti...e_music#.UMZj24Gx83w edit:
hab ich mir sagen lassen.... nix für ungut ich glaub, das versauert bei mir bis ans ende meiner tage im regal. [Beitrag von peacounter am 10. Dez 2012, 23:55 bearbeitet] |
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Steakslayer
Stammgast |
#756 erstellt: 11. Dez 2012, 01:00 | |||||
Aber beschissene "Reime", in denen sich jedes zweite Wort zwanghaft reimen muss, und das noch auf so unzureichende,substanzlose Weise, dass sich einem die Haare am Arsch kringeln, gibt es NUR im HipHop. Das ist das traurige daran, weil die Fuzzis ja gerade darauf besonders stolz zu sein scheinen. Ich mache auch gar keine Religion daraus, sondern versuche nur zu erläutern, warum es nicht nur subjektive Gründe gibt, HipHop nicht zu mögen. Weil Musik selbstredend auch von guten Bands mal schlecht sein kann, aber im HipHop "schlecht" eine Grundzutat, bzw. teil des Konzeptes zu sein scheint. Um mein Denkmuster zu veranschaulichen: Wären normalerweise von 100 Bands 50 durchschnittlich, 25 gut und 25 schlecht, gäbe es im HipHop wahrscheinlich nur 25 durchschnittliche, 50 schlechte und 25 gute (das sind Phantasie-zahlen, die nur veranschaulichen sollen, was ich mit "ganzes Genre" meine. Es geht dabei mehr um die Tendenz). Klar ist es zum Teil auch Geschmackssache, das streite ich ja gar nicht ab. Ich mag HipHop auch nicht, aber das allein greift natürlich viel zu kurz. Denn bis auf die natürliche Aversion gegen Rap und Sprechgesang, stelle ich noch andere Faktoren fest, die HipHop in der Tendenz schlechter erscheinen lassen, als andere Genres. Bei Leuten wie dir, die nicht zuletzt aus beruflichen Gründen in ihre tolerante Haltung hineingewachsen sind (was ich zumindest vermute), kommt immer gleich der Vorwurf, man verurteile den Geschmack der Zielgruppe, jedoch versuche ich sachlich zu begründen, warum ich hier ein ganzes Genre (absolut) abwerte. Denn auch objektiv kann man den Großteil dieser Musik als qualitativ minderwertiger einordnen, als z.B. Jazz, Klassik (die nicht einmal unbedingt meine Favoriten darstellen, es geht mir nur um deutlichere Kontraste bei der Bewertung) oder Progressiv-Rock (der mir schon eher zusagt). Das betrifft sowohl die Handwerkliche Komponente als auch die intellektuelle (bei den Musikern), das Umfeld, aus dem sich seine Hörer rekrutieren, die Beschaffenheit der Texte und ihre Inhalte (speziell beim HipHop, wo behauptet wird, viel darauf zu geben und das Ergebnis eher einem Krieg gegen die Sprache gleichkommt), einfach das Gesamtpaket. Wenn man nach so etwas wie einem Gesamtqualitätkoeffizienten suchen würde, wäre der beim HipHop schlicht ein niedrigerer, als bei oben genannten Stilen. Einfach, weil es mehr "von unten" kommt und somit die weniger versierten Künstler mit geringerem Grad an Virtuosität, Können etc. das Feld beherrschen. Und damit meine ich nicht, das sämtliche HipHopper pauschal unfähiger sind, sondern, das die Musik selbst nicht fordernd genug ist, die Ziele ganz andere sind, als bei reiferer Musik (Spaß, Party, Coolness und Style gegen den Anspruch, komplizierte Sinfonien und Arrangements perfekt zu begerrschen etc.). Auch hier geht es mir wieder um die Tendenz. Natürlich mag es auch ein paar bessere Musiker dort geben, aber das Gesamtbild zeigt ein eher flaches Panorama. Das alles macht HipHop weniger interessant, sorgt für prozentual weniger gute Ergebnisse im Schnitt und lässt mich zu meinem Urteil kommen. Ich habe nie behauptet, es gäbe absolut keinen guten HipHop, aber die Tendenz geht eher zu durchschnittlich bis minderwertig. Gerade im Vergleich mit den anderen Genres. Am Ende wünsche ich natürlich jedem Hörer trotzdem seinen Spaß mit der Musik seiner Wahl. Nur für mich ist Spaß eben nicht das Hauptkriterium. Lasst euch dennoch nicht von mir davon abhalten, diesen zu haben. |
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Zaianagl
Inventar |
#757 erstellt: 11. Dez 2012, 06:28 | |||||
DAS halte ich auch für so ein Massenphänomen! Irgendwann hat irgendwer mal beschlossen, dieses zum besten Album der Band zu krönen. "Insider" folgen dieser Meinung fast schon devot. Der Oberkoffer ist ja dann noch der Platz Eins im Rolling Stone Magazine zum besten Cover aller Zeiten... Ein buntes Dreieck auf schwarzem Grund. Halloooo? Und das in keinster Weise ansprechend dargestellt. Da nutzt es auch nix wenn der "Künstler" ständig namentlich genannt wird. Und von dem es zweifelsfrei besseres gibt... Ich glaub der letzte HipHop Song zu dem mein Fuß das wackeln begonnen hat war derda: http://vimeo.com/23232241 Und davor der: http://www.youtube.com/watch?v=E8Qu7y7heGQ Das wars dann aber auch schon wieder mit HipHop, und auf meine Anlage kommt sowas nicht. Nicht mal die beiden oben genannten... @Steakslayer: Ich weiß zwar was Du sagen willst, aber solche nüchternen "Bewertungen" sind eher schwierig, vor allem(!) für Genrefremde. Ich halte es zB für weitaus schwieriger und somit bemerkenswerter, eine geile Hookline (egal welches Genre) oder ein mächtiges Riff oder nen Mördergroove aus dem Ärmel zu leiern, als ein minutenlanges, selbstverliebtes "schautmalwasichdraufhab" Saitengewixe oder Rumgeklopfe... |
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peacounter
Inventar |
#758 erstellt: 11. Dez 2012, 08:21 | |||||
ich war schon vor der pubertät ein relativierendes ar...loch, was sich einfach für alles interessiert hat und hab mich als jugendlicher in keiner szene zuhause gefühlt, die auf andere runtergeschaut hat. ich hab verdammt glück gehabt, dass es um mich rum zum glück noch ein paar mehr leute gab, die dazu standen, dass sie sex-pistols, glen miller, beatles, earth-wind-and-fire, acdc, michael jackson, grandmaster flash, exploited, pink floyd, james brown, hendrix, louis armstrong, sugarhill-gang, bap und ein paar klassik-scheiben im selben regal stehen hatten. das waren zwar nicht viele, aber es waren genug, um von da aus zusammen auf konzerte gehen zu können, ohne alleine dastehen zu müssen, weil man nicht "teil einer szene" war. und irgendwie war man es dadurch dann eben doch immer wieder, denn in jeder festgefahrenen musikclique gibts auch immer ein paar, die verdammt froh sind, wenn er mal jemanden kennenlernt, der noch ein paar andere alben hat, aber mit dem es grundsätzliche berührungspunkte gibt. andersrum wird viel eher ein schuh draus: ich bin in meine arbeit gerade deswegen so leicht hineingerutscht, weil ich null berührungsängste mit jeglichem genre habe und auf keinen herunterschauen kann, der seinem publikum freude bereitet und das ist nunmal der gemeinsame fast jeder art von musik. egal ob freejazz, punk, bigband, festzeltkapelle, top-40-band oder apres-ski-ikone. zum ganzen restlichen versuch der qualitativen einordnung sag ich nicht mehr viel. ich bleib dabei, dass es NUR um geschmack geht. bratkartoffeln sind lecker und ein in 6 stunden aus 200 zutaten gekochtes menue ist es evtl auch. aber ich mag nicht, wenn jemand aufgrund des schwierigkeitsgrades, des arbeitsaufwandes und der zutatenzahl behauptet, bratkartoffeln wären schlichtweg minderwertiger. giacinto scelsi hat mit "quattro pezzi sua una sola nota" ein orchester einen einzigen ton "zelebrieren" lassen und das werk gilt als absolut anspruchsvoll (find ich auch. nicht nur das, ich find es auch absolut ergreifend und ein meisterwerk) und wenn er leute hat singen lassen, dann waren das laute und keine worte, also deiner definition folgend eine noch viel gröbere vergewatigung der sprache. nee, wie gesagt: imo läßt sich musik nicht objektiv beurteilen. jeder versuch läßt sich wiederlegen. am ende gehts um geschmack und rosenkohl. edit: hihi, zaianagl... ich hab jetzt erst deine links angeklickt. nach dem ersten war der zweite klar. aber gibs zu: als der "the damned" bassist "wot" auf den markt warf, hat sich dein fuß auch bewegt, oder? vielleicht wenigstens aus wut? und run-dmc zusammen mit aerosmith? ach komm, das war doch trotz aller mainstreamigkeit gelungen! und erzähl nicht, du hättest bodycount nicht auch mal laut gedreht! [Beitrag von peacounter am 11. Dez 2012, 09:23 bearbeitet] |
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peacounter
Inventar |
#759 erstellt: 11. Dez 2012, 08:47 | |||||
einen hab ich noch und der ist imo einen eigenen post und nicht nur einen einen edit wert: robert glasper, ein wirklich ganz großer musiker unserer zeit. click es gibt tage, da kann ich ihm ewig zuhören. sowohl musikalisch als auch "philosophisch": robert glasper 1 robert glasper 2 robert glasper 3 ich weiß, dass steakslayer sagt, es gäbe sicherlich gelegentlich auch mal guten hiphop, aber die grundsätzliche aussage, das sei vom prinzip her eine minderwertige stilrichtung, geht mir eben auf den sack! so hat man über die "negermusik" jazz eben auch gesprochen. sogar die terminologie war gleich! "vergewaltigt" haben die jazzer in den augen des establishments eben die melodien anstatt der sprache, aber es wurde das unangemessene wort "vergewaltigung" im munde geführt. ihr publikum war ohnehin angeblich verroht und sexuell aufgestachelt von der primitiven, enthemmten atmoshäre und der regellosigkeit. und sie waren "atonal", haben sich angeberisch-nichtskönnerisch in pose geworfen und waren handwerklich angeblich dilletanten (ja, sie haben ihre instrumente oft nicht auf klassische art gelernt. zum glück! sonst hätten sie nämlich weiter so statisch geklungen wie ihre konservativ musikalisch erzogenen weißen altersgenossen.) was ein guter rapper mit doubletime oder tripletime raushaut bzw was sein dj an den turntables macht, ist verdammt nochmal auch handwerk! und zwar nicht selten auf enorm hohem niveau! ich hab jetzt nicht viel zeit zum suchen:dj-ing 1 dj-ing 2 ich muß gestehen, ich schreib mich grad ein bischen in rage und mir schwillt der kamm! ist immer so, wenn leute versuchen, ihren eigenen geschmack als objektiv höherwertiger zu verkaufen. warum denn unbedingt "ich bin besser" und nicht einfach nur "ich bin anders" ? edit: wow... ein ganzes konzert! robert glasper trio feat. bilal. gerade erst entdeckt... das werd ich nachher mal durchhören müssen! [Beitrag von peacounter am 11. Dez 2012, 09:25 bearbeitet] |
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Steakslayer
Stammgast |
#760 erstellt: 11. Dez 2012, 10:18 | |||||
Ja, ein gewisses Gespür für Melodie und Rhythmus weiß ich ebenfalls zu schätzen. Selbstverliebtes Gegniedel und Egotrips sind auch für mich nicht das Mass der Dinge, auch wenn bei meinen Ausführungen dieser Eindruck entstanden sein sollte.
Das glaube ich eben nicht. Musik besteht aus Herz und Verstand, Bauch- und Kopf-Gefühl. und der eigene Geschmack resultiert beinahe immer aus dem Bauchgefühl. Und da setzt meine Kritik an der individuellen Bewertung an. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Bratkartoffeln sind lecker, aber ein 5-Sterne-Menü braucht bessere Zutaten, größeres Know-How und Können, mehr Arbeitsaufwand. Es ist hochwertiger, egal ob es einem besser schmeckt oder nicht. Mir geht es dabei nicht um den Anspruch auf die allumfassende Wahrheit, sondern ich will nur Verständnis für eine Sicht auf das große Ganze ohne die Fesseln des eigenen Geschmacks. Für mich ist der eigene Geschmack nicht oberstes Bewertungskriterium. Ich schließe mich da selbst nicht aus. Deshalb schätze ich Dinge, die nicht meine erste Wahl sind, mitunter sogar höher ein, als manches, das ich selbst bevorzuge und habe kein Problem damit. Manche Sinfonie, die mir vielleicht nicht mal allzu sehr zusagt, ist eben einfach besser gemacht, als bestimmte Rocksongs, die ich liebe. Das gestehe ich mir selbst ein. Einfach, weil ich glaube, Qualität sollte anerkannt werden. Aber ich will auch gar nicht weiter den Spaßtöter geben. Ich habe dazu ohnehin schon genug gesagt. Das wird sonst redundant. [Beitrag von Steakslayer am 11. Dez 2012, 12:30 bearbeitet] |
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peacounter
Inventar |
#761 erstellt: 11. Dez 2012, 11:19 | |||||
und was bringt einem dann diese angebliche "hochwertigkeit"? beim essen will ich da ja noch zugeständnisse machen. da gehts auch um gesundheit und nicht nur um geschmack. aber bei musik gehts um SPASS ! und alles andere ist wurst! |
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Mr_Perry
Stammgast |
#762 erstellt: 11. Dez 2012, 11:29 | |||||
das kann ich fast unterschreiben. Wichtig hierbei ist das GEGEN, welcher Art ist eigentlich egal. Als ich mit jungen 13 Jahren meine ersten Auftritte in einer Freejazz Kapelle hatte lernte ich meine spätere Frau kennen. Sie gehörte tatsächlich zu den ersten Punx in Hamburg, unser Musikvorlieben waren absolut nicht gleich. Allerdings vereinte uns eben gerade dieses DAGEGEN weil keine der beiden Stile in dieser Zeit wirklich erfolgreich oder populär waren. Und der "klassische" Hardrock brachte uns zu dieser Zeit wirklich zum würgen. Heute sehe ich das etwas anders und freue mich sogar manchmal diese "Klassiker" zu hören. Worauf wir uns nie einigen konnten war die, für mich merkwürde Zuneigung meiner Frau zu Udo Lindenberg. Das konnte ich weder damals noch jetzt hören. |
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tsieg-ifih
Gesperrt |
#763 erstellt: 11. Dez 2012, 12:12 | |||||
Grandmaster Flash waren die Grandfathers von Rap schon Anfang der Achtziger. Schon damals konnte ich damit nix anfangen. Der Begriff R&B hat durch den Hip Hop eine Doppelbedeutung bekommen. Erst habe ich das nicht geblickt. Ich dachte der Begriff steht für Rhythm and Blues, nein er steht seit ein paar Jahren auch für Rap and Beat bzw. Rhythm and Beat. Na ja so kann man auch bereits etablierte Begriffe vergewaltigen Es ist aber nicht alles schlecht was Hip Hop singt. Zum Beispiel "Word Up" von "Cameo" hat mir schon immer aufgrund des lässigen Sprechgesangs vor 25 Jahren bereits gefallen: http://www.clipfish.de/musikvideos/video/2961479/cameo-word-up/ Von Gun gibts eine Coverversion mit total verzerrter Gitarre. Von Boss Hoss gibts eine schnelle "Texasversion", eigentlich auch überflüssig wie ein Kropf. Aber das ist ja bei etlichen Coverversionen der Fall und Lieder mit 4 Akkorden scheinen für Covers besonders predistiniert zu sein Der Sprechgesang bei "Word Up" finde ich dagegen genial. Darauf muss man erst kommen. Diefolgende Art von Sprechgesang finde ich ebenfalls gut. Dem Rap angelehnt, passt aber zur Band und dem Retro-Outfit derselben, besonders der Sängerinnen Zumindest eine schöne Mischung verschiedener Stilrichtungen mit gewissem Flair: "B 52's Love Shack" http://www.youtube.com/watch?v=q3YqaIxDp_0 Ausser Progressive Rock bevorzuge ich Trip Hop (was aus dem Profil zu entnehmen ist). Massive Attack, Tricky, Morheeba haben ebenfalls Sprechgesang in manchen Songs eingebaut, aber komischerweise finde ich diesen gegenüber dem normalen "Gerappel" aus dem Top Ten Bereich der Radiosender wieder schön. Richtiger Hip Hop oder Rap ist das aber nicht. Downbeats heisst das Zeugs. Mir gefällt die überwiegend instrumentale Struktur und eine klare Abgenzung zum umgangssprachlichem Rap muss wohl sein. Im Trip Hop Bereich werden Beats meist mit ca. 80 BPM harmonisch mit oder ohne Samples eingespielt und der Gesang hält sich diskret zurück und das ist gut so. "Air" oder "Kruder & Dorfmeister" kommen sogar meist ohne Gesang aus. Diese Konvertierung des Raps/Hip Hop in die Elektronik gefällt mir. Bin mehr rhythmus- als sprachfixiert. Der Rap-Sprechgesang hat ohnehin das Ziel Texte musikalisch zu kommunizieren die sich oft wiederholen und darum mich nicht soo interessieren. Da ich aus dem Blues komme, finde ich instrumentale Downbeats mit harmonisch klingenden Stilelementen aus dem Funk und Soulbereich ohnehin genial. Wenn mein eigener Geschmack mir sagt Rap ist die totale Oberscheisse, dann gilt das nicht für "gechillte Downbeatsattler" wie eben genannte Beispiele. "Gangsters Paradise" von Coolio kann ich einfach nicht mehr hören und sowas würde ich mir niemals kaufen und schon gar nicht auflegen. Liegt wohl auch am inflationären Gebrauch der Radiosender. Vielleicht gefällt mir sowas erst in 20 Jahren .. das ist bei mir oft so wenn sich der Hype gelegt hat. [Beitrag von tsieg-ifih am 11. Dez 2012, 12:14 bearbeitet] |
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peacounter
Inventar |
#764 erstellt: 11. Dez 2012, 12:36 | |||||
wir verstehn uns da schon, denke ich. du redest ja auch nicht von qualitativer überlegenheit. gangsters paradise kann ich auch nicht hören. das steve-wonder-original schon eher. aber das ist eben auch wieder geschmackssache. wenn ich so auf die qualitative abwertung von hiphop bestehen würde wie steakslayer würde es mir sehr zu denken geben, dass so geachtete größen wie miles davis, herbie hancock, der erwähnte reobert glasper und viele andere jazzer das eben völlig anders sehen bzw sahen. ohnehin sind musiker meist viel toleranter gegenüber anderen musikrichtungen als musikfans. kommt vermutlich daher, dass musiker meist keine fremden identifikationsfiguren brauchen, sondern sich selbst genug sind. |
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TomGroove
Inventar |
#765 erstellt: 11. Dez 2012, 15:27 | |||||
Dieses Pseudo-Gelaber von qualititativer Überlegenheit geht mir gewaltig gegen den Strich. Wenn jemand Hip Hop bzw. Rap nicht mag, fein, ging mir früher auch mal so. Aber daraus dann gleich eine Qualitätsaussage machen zu wollen, und dies dann noch mit an den Haaren herbeigeleiteten Argumenten belegen zu wollen, halte ich für lächerlich. |
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TomGroove
Inventar |
#766 erstellt: 11. Dez 2012, 16:13 | |||||
und bei mir wippt der Fuss zB bei : http://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=gC1xuVCBl4o oder: http://www.dailymoti...cher-dr-dre-hq_music etc. etc. etc. |
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peacounter
Inventar |
#767 erstellt: 11. Dez 2012, 17:18 | |||||
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liesbeth
Inventar |
#768 erstellt: 11. Dez 2012, 18:09 | |||||
Echt erschreckend wie verbissen einige hier die Sache sehen. Und schon traurig mit so einer Einstellung verpasst man einiges... Ich würde auch mal behaupten, dass mir 90-95% der HipHop Scheiben die ich kenne, nicht bis ehr mäßig gefallen. Trotzdem haben mich kaum ein Song so durch mein Leben begleitet wie "Seed" von the Roots und das Debutalbum von RATM würde ich auch als wichtigstes Album meiner Teenyzeit sehen und auch die haben sich ehr als Hiphopper gesehen... Von daher bin ich froh recht unbelastet in jede Musik reinhören zu können... |
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peacounter
Inventar |
#769 erstellt: 11. Dez 2012, 19:06 | |||||
bei the roots bin ich auch dabei. besonders zusammen mit erykah badu! click aber auch ohne sie: tolle band, klasse instrumentalisten. http://www.tape.tv/musikvideos/The-Roots/The-Seed-20 ratm natürlich auch, aber das ist eben doch eher typischer oldschool-crossover und kein hiphop. hat aber natürlich starke elemente davon. eigentlich ist das ja aber ein thread über sachen, die wir NICHT hören wollen und da fiel mir beim stichwort hiphop grad das hier ein. (OMG, das internet vergißt nichts! ) |
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liesbeth
Inventar |
#770 erstellt: 11. Dez 2012, 19:30 | |||||
Ui das ist echt hart... RATM kam mir in den Sinn da ich letztens ein Interview mit Tom Morello gehört habe, bei dem er betonte Sie seien eine HipHop/Soul/Funk Band die Rockige Einflüße habe und nicht umgedreht... Ist mir aber auch egal, ich bin nicht so für Genreeinteilungen und werde manche auch nie verstehen... Aber wo du das Ding ausgegraben hast, hab ich auch noch was sehr passendes: http://www.youtube.com/watch?v=vMOsCmpolRA Das ist auch wirklich richtig übel!!! |
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170V3R
Stammgast |
#771 erstellt: 11. Dez 2012, 19:35 | |||||
Ich betrachte Musik nicht in Genres sondern darin ob ich hier "Kunst" höre von einer Person oder Gruppe, welche hier etwas vom Herzen schaffen. Etwas was sie geschaffen haben um sich auszudrücken. Um ihre Gedanken in Künstlerischer Art zu vermitteln. Zusammengefasst kann das jede Musik sein und jedes Genre. Den Rest hasse ich aber nicht, sondern hör ihn mir einfach nicht an. Dies Betrifft Musik, bei der ich merke, dass nur eine Gelddruckmaschiene hinten dran steht und ich schon Geldscheine in den Augen der Produzenten oder Musikern sehen kann. So ziemlich alles was im Radio läuft (zumindest die breite Masse) höre ich vielleicht mal im Radio wenn gerade in der Nähe eins an ist, aber ansonsten suche ich mir meine Musik, selbst wenn der Künstler vielleicht 500 views auf einem Youtube Video hat und kein Mensch ihn kennt. |
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peacounter
Inventar |
#772 erstellt: 11. Dez 2012, 19:47 | |||||
@liesbeth: OMG!!! ich habs nach 2 sekunden weggedrückt kenn ich natürlich, aber das war dann ja dann ewigkeiten nach dieser fiesen nummer mit dem sugarhill-gang-basslauf (der ja auch bei captain sensible verwurstet wurde. oder dann bei der deutschen coverversion) snippets dieses verbrechens von gottschalk/laufenberg/sexauer finden sich übrigens im song "wo gehts lang?" von der ersten fanta4-platte "jetzt gehts ab", die wirklich sehr spaßig ist. und natürlich auch wieder der selbe beat. [Beitrag von peacounter am 11. Dez 2012, 19:48 bearbeitet] |
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peacounter
Inventar |
#773 erstellt: 11. Dez 2012, 19:51 | |||||
du wirst nur leider nie erfahren, welcher der von dir favorisierten künstler ebenfalls auf die kohle geschielt hat, als er einen song schrieb, der dir gut gefällt. |
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170V3R
Stammgast |
#774 erstellt: 11. Dez 2012, 19:54 | |||||
Natürlich kann ich das bei den "oldies" nicht beurteilen, aber zumindest bin ich bei Musik meiner Generation dazu in der Lage das zu Filtern. Ich habe in meinem Post nämlich nie behauptet allwissend zu sein Heutzutage fallen mir vorallem "Künstler" wie Pitbull, FloRida, Jennifer Lopez und dergleichen besonders auf. Wenn ich vorallem weiss, dass der Künstler seine Lieder nicht selbst schreibt sondern von einem Musikkonzern alles vorgelegt bekommt, kann und will ich dieses Verhalten nicht unterstützen. (Castingshow sind da ein klasse Beispiel, wo das Casting eingentlich nur eine riesen Werbeaktion ist, um ein Individuum auszuwählen, was sich nachher am besten Verkauft. Wo ist da der Künstlerische Aspekt an der Sache??) [Beitrag von 170V3R am 11. Dez 2012, 20:01 bearbeitet] |
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peacounter
Inventar |
#775 erstellt: 11. Dez 2012, 19:56 | |||||
woher nimmst du die gewissheit? |
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170V3R
Stammgast |
#776 erstellt: 11. Dez 2012, 20:07 | |||||
Ich persönlich mag es wenn Musiker experimentieren, was die meisten auch in ihrer anfangszeit getan haben. Aber wenn der Erfolg da ist, hört sich ein Lied auf einmal an wie der letzte hit, den der Künstler hatte und der Künstler ist zu einer "Monopressung" geworden, der das selbe immer und immer wieder Produziert ohne sich groß zu verändern oder zu entwickeln. Jetzt kann man natürlich sagen, dass ist doch das was die fans wollen! Die "fans" können auch gerne ihren Künstler weiter feiern, aber ich muss mich neu umschaun, weil den Künstler den ich lieben gelernt habe, nicht neues mehr für mich produziert und somit auch Tod sein könnte. Versteh mich nicht falsch aber ich finde sowas schade. |
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peacounter
Inventar |
#777 erstellt: 11. Dez 2012, 20:15 | |||||
und wenn der künstler gerade deswegen immer wieder was neues macht, weil er weiß, dass er damit auf dauer mehr geld verdient und sich seine alte masche sonst schnell todlaufen würde? und andersrum: machen acdc immer dasselbe, weil sie es so wollen oder würden sie lieber was anderes machen und kopieren sich aus monetären gründen selber? erfindet madonna sich konsequent bei jedem album neu, weil sie das will, oder weil es mitlerweile so von ihr erwartet wird? hat marley immer den selben kram verzapft weil er eben so groovte oder hat er drunter gelitten? ich halte in allen fällen beides für möglich und bin froh, dass ich mir über sowas nur mit einem schmunzeln gedanken mache, aber im prinzip weder von dem einen noch von dem anderen enttäuscht wäre. glaub mir, da sind oft genug abgefeimte spezialisten am werk, die die mechanismen immer einen schritt weiter durchschauen als du. wenn ich meine "helden" in der jugend so idealistisch gesehen hätte, wäre ich in den letzten jahren sehr oft enttäuscht worden, denn ich hab viele davon inzwischen kennengelernt. |
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170V3R
Stammgast |
#778 erstellt: 11. Dez 2012, 20:39 | |||||
Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, wo so ziemlich jeder Künstler von 10 anderen ersetzt werden kann und ich mir aussuchen kann welchen ich hören will. In Zeiten des Internets bin ich nicht auf Radio oder sonstiges angewiesen, sondern kann die ganze Bandbreite von Künstlern mit wenigen Mausklicks finden und selbst dann sind da noch 5 andere die auch solche Musik machen. Vielleicht liebe ich deshalb die Elektronische Musik so, weil dort Vielfalt und Verfügbarkeit grenzenlos scheint. Ich möchte hierbei nicht für alle Musikrichtungen sprechen, denn wenn ich von einer Richtung keine Ahnung habe halte ich mich zurück. Hip-Hop und alles was es an Elektronischer Musik zu tun hat kann ich hier vertreten aber von Prog. Rock, Reggae,... kann ich das nicht bestätigen. Außerdem höre ich keine der von dir aufgezählten Künstler aktiv, sodass diese Künstler mich nur wenig betreffen. Zu Bob Marley will ich nur sagen, dass er auf mich immer den Eindruck gemacht hat Spaß an dem zu haben was er macht hat. Mich stört nur diese Sklaverei der Musikindustrie und sowas kann ich einfach nicht unterstützen, selbst wenn der Musiker mit den Fans und dem Geld glücklich ist. Mir muss es ja nicht gefallen. @peacounter Ich bin jetzt 21 Jahre alt und bin einer der wenigen in meinem Alter, welche Aktiv über den Tellerrand des "Mainstreams" schaun. Nenne es Idealismus oder eine Rebellion aber da ich selbst Künstler bin, habe ich diesen Ausverkauf im eigenen Bekanntekreis mitbekommen und Kreative Köpfe sind zu Eintagsfliegen geworden, weil das Geld sie geblendet hat. [Beitrag von 170V3R am 11. Dez 2012, 20:47 bearbeitet] |
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peacounter
Inventar |
#779 erstellt: 11. Dez 2012, 20:42 | |||||
es gibt durchaus musiker, die sich nur deswegen nicht in die abhängigkeit der musikindustrie begeben, weil sie so viel mehr verdienen können. |
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liesbeth
Inventar |
#780 erstellt: 11. Dez 2012, 23:08 | |||||
ich glaub auch mit 21 gibt es genug die sich auch mit dingen abseits des Mainstreams beschäftigen... Was ist überhaupt mainstream... und wenn es Künstler gibt, die man leicht durch 10 andere ersetzen lassen, sind es für mich keine Künstler sondern Handwerker... vlt ist das der Grund warum mir elektronische Musik nicht in die Anlage kommt So und damit war es gar nicht ganz OT |
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peacounter
Inventar |
#781 erstellt: 11. Dez 2012, 23:27 | |||||
diese zwanghafte mainstream-vermeidung geht mir fast mehr auf den sack als die schlimmsten auswüchse desselben. wird musik dadurch schlecht, dass viele sie hören? spaghetti bolognese, pizza oder pommes-currywurst sind doch auch nicht deswegen plötzlich mist, weil die mehrheit sie gerne ißt! nee, seinen weg muß man schon selber finden. und zwar ohne sich daran zu orientieren, ob es eben viele oder wenige sind, die denselben gehen. [Beitrag von peacounter am 11. Dez 2012, 23:29 bearbeitet] |
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TomGroove
Inventar |
#782 erstellt: 11. Dez 2012, 23:32 | |||||
das einzige, was wirklich zählt, ist der eigene Geschmack. |
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peacounter
Inventar |
#783 erstellt: 11. Dez 2012, 23:35 | |||||
nicht, wenn man steakslayers definition folgt aber ansonsten bin ich da ganz bei dir! |
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Beaufighter
Inventar |
#784 erstellt: 12. Dez 2012, 06:24 | |||||
Moin moin, ich denke mit Mainstream ist jene Musik gemeint die sich beim komponieren den Verkaufszahlen unteordnet. 170V3R:
Es gibt inteligente und weniger inteligente Menschen und bei Musikern verteilt sich der IQ ähnlich wie bei allen anderen Menschen. Das wirkt sich auch auf die Musik aus die sie produzieren. Dann gibt es noch Musiker und oder Komponisten die ihr Bankkonto im Blick haben wenn sie Musik produzieren. Ähnlich wie es im echten Leben Menschen gibt die den Profit auch an die erste Stelle setzen. So wie die Musik produziert wird wird sie auch konsumiert und jeder wird in seiner Musikrichtung das finden was er sucht. Leichte wie schwere Kost. Wenn ich für meinen Teil nur zu offensichtlich einen Komerzstempel aufgedrückt bekomme, kriege ich eine Abwehrhaltung und mag eigentlich nicht mehr. Meistens deckt sich das "rein zufällig" mit der Güte der Musik. Es gibt natürlich auch Lieder die Hits sind und ich weiß genau das die Lieder eigentlich nicht so sind wie ich sie gerne mag und dennoch höre ich sie gerne. Gruß Beaufighter [Beitrag von Beaufighter am 12. Dez 2012, 06:24 bearbeitet] |
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peacounter
Inventar |
#785 erstellt: 12. Dez 2012, 08:09 | |||||
ich hab keine, aber die hirnforschung hat afaik ganz gute belege für die intelligenzfördende wirkung des musizierens und der musikalischen bildung besonders im kindesalter. da musiker zu einem nicht unbedeutenden teil eben auch aus musikalischen haushalten stammen und früh mit dem spiel eines instrumentes begonnen haben dürften, vermute ich da etwas anderes als die gaußsche normalverteilung.
das wird aber musikern hier von vielen nicht so gerne zugestanden und das wiederum verstehe ich nicht. ein architekt entwirft häuser in erster linie um geld zu verdienen. er würde vielleicht auch mal eins aus spaß entwerfen, zumindest für sich selber, aber sein alltag ist das erfüllen von wünschen anderer. wenn er glück hat macht ihm seine arbeit spaß und er findet nix schlimmes dran, seine fähigkeiten in den dienst von menschen zu stellen, deren geschmack er nicht unbedingt teilt. so baut er in seinem leben ein haus nach dem anderen und wird vielleicht sogar berühmt für seine im kontext funktionierenden bauwerke. aber er erfüllt die wünsche seiner auftrggeber und stellt im zweifel die eigenen vorstellungen dahinter zurück. anders wird es auch gar nicht von ihm erwartet. ist es denn so schwer, sich vorzustellen, dass genau auf diese art musik hergestellt wird und diese tatsache zu akzeptieren ohne auf die menschen die das tun herabzuschauen? [Beitrag von peacounter am 12. Dez 2012, 08:13 bearbeitet] |
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Beaufighter
Inventar |
#786 erstellt: 12. Dez 2012, 09:01 | |||||
Moin moin, peacounter schrieb:
Und doch gibt es Architekten die sich aus dieser Spirale befreit haben und etwas ganz wunderbares geschaffen haben. Auch hier kann man den Bauhausstil lieben oder eben ein Landhaustyp sein, oder oder. Es gibt durchaus Architekten die sich einen Namen in eine bestimmte Richtung verdient haben. Zu denen man dann pilgern kann, um sich seinen Traum vom coolen Haus zu erfüllen. Es gibt auch durchaus Architekten die nicht alles mitmachen. Es gibt auch unter Architekten mehr oder minder begabte Ein Beispiel: Ich kenne einen "Baggerfahrer" der wenn er E-Gitarre spielen würde ein Weltklasse Gitarrist geworden wäre. Nun, er ist Baggerfahrer geworden. Seine Leistung ist bewundernswert und bestimmt nicht mehr von Dir erlernbar. Wenn es um so Dinge wie lesen, schreiben und rechnen geht, dann sieht das alles ganz anders aus. So wie es Doktoren gibt die ein Bild nicht an die Wand nageln können, aber die tollsten Ausarbeitungen verfassen können. Wer ist denn nun Klug und wer dumm? Ich denke es ist nicht nur über das Gehalt klar definiert. Es gibt auch einen Konsens in der Geselschaft. Bei Musikern ist es ähnlich. Es gibt Virtuosen die nicht Schlau sein müssen, es gibt Komponisten die sehr klug sind aber niemals so genial spielen könnten was sie sich selbst erdacht haben. Und seit DSDS weiß ich es gibt Stimmen die toll sind aber nicht intelligent genutzt werden. Es steht eine Industrie im Hintergrund die Leben will und gerne Geld in Händen hält. Das andere gibt es im rauchigen Jazzkeller. Womit es Mainstream gibt und abseits Mainstream. Gruß Beaufighter |
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peacounter
Inventar |
#787 erstellt: 12. Dez 2012, 09:18 | |||||
worum es mir geht, ist dass man die erwartungshaltung gegenüber musikern aufgeben sollte, dass ihre arbeit eigentlich nur dann was wert ist, wenn sie sie aus einem inneren drang heraus machen. der größte teil hier geht vermutlich in erster linie zur arbeit, weil er davon lebt und könnte sich durchaus auch was anderes vorstellen. und trotzdem machen viele davon einen guten job und erwarten dafür zu recht respekt. deine these mit den dummen virtuosen halte ich für nicht haltbar. die hirnforschung sagt was anderes. nochmal: hast du darüber was belegbares? intelligenz ist messbar und nach allem was ich weiß bei musikern "hirnsystemimanent" im durchschnitt höher. um wieviel weiß ich nicht, aber die normalverteilung ist unwahrscheinlich. |
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Beaufighter
Inventar |
#788 erstellt: 12. Dez 2012, 09:22 | |||||
Moin moin, so einfach ist das Sag mir welches Instrument Du spielst und ich weiß Deinen IQ Gruß Beaufighter |
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peacounter
Inventar |
#789 erstellt: 12. Dez 2012, 09:29 | |||||
nein, beziehungen zwischen dem einzelnen instrument und der intelligenz sind mir nicht bekannt. es ist möglich, dass es auch auf diesem gebiet untersuchungen gibt, aber die sind vermutlich nicht so vielfältig und aussagekräftig wie der grundsätzliche beleg neuronaler vernetzung unter dem einfluß musikalischer beschäftigung jeglicher art (passiv wie aktiv, jedoch ganz offensichtlich bei aktiv noch stärker als bei passiv). und natürlich gibt es architekten, die nicht alles mitmachen, wie du schreibst. aber sie erfüllen eben im rahmen einer gewissen variationsbreite kundenwünsche und betreiben keine ausschließliche selbstverwirklichung. und es dürfte wohl so gut wie keinen auf der ganzen welt geben, der lieber sein leben lang von der hand in den mund lebt, als ab und zu mal ne hütte zu bauen, die er selber so richtig kacke findet. und genau das tun eben auch musiker, aber man nimmt es ihnen übel, wenn man's rausfindet. "was? der hat waschmittelwerbung vertont und für den musikantenstadl getextet? boah... verräter! früher mochte ich seine musik ja echt gerne, aber seit ich das weiß, kann ich ihn nicht mehr leiden!" [Beitrag von peacounter am 12. Dez 2012, 09:36 bearbeitet] |
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liesbeth
Inventar |
#790 erstellt: 12. Dez 2012, 09:38 | |||||
Und wie kommst du darauf? Weil musizieren die Intelligenz fördert? Weil Inteligente Leuete ehr Musiker werden? Oder weil du meinst, dass ein instrument beherrschen ein gewisses Grad an Intelligenz erfordert? Edit: Das war auf deinen Post vor dem letzten bezogen [Beitrag von liesbeth am 12. Dez 2012, 09:40 bearbeitet] |
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peacounter
Inventar |
#791 erstellt: 12. Dez 2012, 09:49 | |||||
ICH komm da garnicht drauf. ich versuch nur die paar brocken wiederzugeben, die mir so über die die neuronale vernetzung beeinflussenden faktoren bekannt sind. es scheint eben ganz offensichtlich so zu sein, dass die konfrontation mit musikalischen strukturen das hirn zum aufbau von verknüpfungen anregt. platt gesagt: wenn man bei zwei vergleichsgruppen von kindern der einen frühzeitig und ausdauernd musikalische erlebnisse verschafft und sie der anderen vorenthält müßten im schnitt bei der ersten gruppe ein paar intelligenzpunkte mehr dabei rumkommen. und aktives musizieren scheint da noch effektiver zu sein als der reine konsum. aber auch der wirkt schon förderlich. also um auf deine fragen einzugehen:
die vermutung liegt nahe, dass auch eine bessere "grundausstattung" an intelligenz den zugang erleichtert (so wie wohl bei jeder anderen tätigkeit auch), aber über diese beziehung hab ich bisher weder nachgedacht noch irgend etwas gehört. [Beitrag von peacounter am 12. Dez 2012, 09:55 bearbeitet] |
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Beaufighter
Inventar |
#792 erstellt: 12. Dez 2012, 09:51 | |||||
Moin moin, Du meinst das wirklich ernst das Musiker im Schnitt schlauer sind als der Rest der Welt OK, das ist dein Ding. Wenn du dran glauben magst. So sei es. Vielleicht sieht man es ein wenig als Bestechung an. So wie ein Finanzbeamter nicht die Hand aufhalten sollte, so sollte der "wahre Künstler" sich nicht an die Industrie verkaufen (prostituieren). Ich kann schon verstehen das man sich dann abwendet und sagt ich finde das nicht mehr so toll. Auf ältere Songs zu schließen wäre dabei dumm und töricht. Die Hörer sind ja im groben Shnitt alle etwas dümmer die dürfen das dann. Ein Jim Morrinson hat das nicht gemußt und konnte auch leben. Ich halte ihn für einen großen Künstler, der ja Deiner Definition nach nicht so schlau ist, weil er ja kein Instrument gespielt hat???? Gruß Beaufighter |
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liesbeth
Inventar |
#793 erstellt: 12. Dez 2012, 10:18 | |||||
@ Peac das Eine Musikalische Erzeihung die geistigen Fähigkeiten eines Kindes fördert glaube ich auch. Aber deine bzw die von dir wiedergegebenen Schlüsse auf die Inteligenz von Musikern kann ich nicht ganz nachvollziehen. Zumindest was die Gesetzmäßigkeit des Zusammenhang betrifft. Das liegt aber einfach daran, dass man zunächst Intelligenz definieren müsste, um über dass gleiche zu reden. @ Beau Man kann auch Aussagen falsch verstehen wollen... Du sagst doch nicht ernsthaft, dass alle Musiker die mit großen Labels Verträge abschließen sich prostituieren und nur aufs große Geld schielen??? |
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peacounter
Inventar |
#794 erstellt: 12. Dez 2012, 10:22 | |||||
ich MEINE erstmal garnix. ich bin kein sehr emotionsgesteuerter mensch und vertraue da lieber dem stand der forschung als meiner intuition. und selbiger legt den schluß nahe. das sagt aber nichts über die intelligenz des einzelnen aus und auch nicht über das maß der intellektuellen überlegenheit des durchschnittes der musiker im gegensatz zum durchschnitt der nichtmusiker. dieses mag gering sein oder bedeutend und evtl ist auch darüber schon empirisch geforscht worden, aber dazu fehlen mir die kenntnisse.
1. über die intelligenz des einzelnen sagt das alles nichts aus. es ging um diese aussage von dir:
2. ich hab nirgens gesagt, dass es einen unterschied macht, ob man die musik mit einem instrument oder mit dem körper erzeugt. 3. jim morrison hat nach meiner recherche bei einem test mit einem iq von 149 abgeschnitten was eindeutig überdurchschnittlich ist. allerdings müßte man über das testverfahren und die aussagefähigkeit der tests in den 60ern weiter recherchieren. grundsätzlich weist seine lyrik aber imo deutlich darauf hin, dass er ganz bestimmt nicht dumm war. und wie oben erwähnt habe ich absolut nichts über den einzelnen gesagt. darüber hinaus gibt es noch mehr bestimmende faktoren für die intelligenzentwicklung als nur musik und es gibt eben auch eine grundausstattung. im einzelfall kann ein nichtmusiker einem musiker selbstverständlich intellektuell haushoch überlegen sein. [Beitrag von peacounter am 12. Dez 2012, 10:35 bearbeitet] |
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170V3R
Stammgast |
#795 erstellt: 12. Dez 2012, 11:51 | |||||
Ich verstehe die frage bezüglich Intelligenz nicht ganz...denn ein Künstler muss ja nicht intelligent sein um gute Musik zu machen. Zumindest sehe ich keinen zusammenhang, vorallem weil man vielleicht 0,1% der Künstler die man hört persönlich kennt oder genauer kennen gelernt hat. Außerdem habe ich nicht gesagt, das ich den Mainstream generell vermeide, sondern nur den Teil nicht, der das aktuelle schema "F" abklappert und sich anhört wie der letzte große hit im Radio und alle auf den Bandwagon aufspringen um auch etwas von dem Kuchen abzuhaben und dabei volkommen ihren Musikalischen Ursprung vergessen nur um mehr Geld zu verdienen. Ich mag das einfach nicht. (diese veränderung. Geld können die verdienen wie sie wollen mir egal) |
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peacounter
Inventar |
#796 erstellt: 12. Dez 2012, 12:58 | |||||
welche veränderung? das war doch schon immer so. |
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Mr_Perry
Stammgast |
#797 erstellt: 12. Dez 2012, 13:18 | |||||
also, dann hau ich jetzt mal dazwischen und beantworte die eigentliche Frage. Bei mir kommt keiner dieser neuen deutschen Popbands oder auch einzelne Sänger wie Tim Bendzko in den Player. Silbermond, Pia. und Wir sind Helden gehören auch dazu. Zum einen gefällt mir diese Musik überhaupt nicht, zu schnell durchschaubar lösen die bei mir keine Emotionen aus, zum zweiten werde ich zu häufig damit in öffentlichen Medien konfrontiert. Ich kann zwar wegschauen oder umschalten, mich nervt das aber trotzdem. |
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Beaufighter
Inventar |
#798 erstellt: 12. Dez 2012, 14:07 | |||||
Moin moin, peacounter shrieb:
Das ist schon richtig, ein wenig finde ich das schon Amüsant mal ist Musik alles gleich intelligent dann unterscheidest du zwischen Schlager und Chanson, Musiker sind schlauer als Nichtmusiker. Und das erlernen in frühen Jahren sorgt für intelligente Förderung. Schreibe ich von Jim Morrison der kein Instrument gespielt hat sagst da er mit seinem Körper Musik macht ist das gleich zu setzen. Was hat er denn in seinen frühen Kinderjahren erlent, Radio spielen? Das dann seine Intelligenz zum anständigen Musiker reicht? Wo war da seine Frühföderug? Ich bin der Meinung das Intelligenz einfach da ist. Was draus gemacht wird liegt an der Erziehung und Förderung der Eltern. Dazu gehört selbstverständlich das erlernen eines Instrumentes. Das Thema war, welche Musik ich nicht auf meiner Anlage spielen würde. Ich habe das Anfangs an Bands manifestiert, nun erweitere ich das . Nicht so inteligente wie nicht authentische Musik. Und die Musiker passen mit unter die gleiche Gausglocke wie der rest der Menschheit. Gruß Beaufighter [Beitrag von Beaufighter am 12. Dez 2012, 14:09 bearbeitet] |
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peacounter
Inventar |
#799 erstellt: 12. Dez 2012, 14:39 | |||||
du schriebst daraufhin
zur geschichte mit morrison hab ich genug gesagt. auf den einzelfall sind statistische aussagen nicht anwendbar. wenn musiker im schnitt intelligenter sind als nichtmusiker, dann bedeutet das nicht, dass es keine dummen musiker gibt und auch nicht, dass nichtmusiker nicht intelligent sind. |
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Mr_Perry
Stammgast |
#800 erstellt: 12. Dez 2012, 14:56 | |||||
made my day |
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Beaufighter
Inventar |
#801 erstellt: 12. Dez 2012, 15:11 | |||||
Moin moin, werter peacounter:
Das waren Deine Worte. Und wenn du da nicht zwischen Schlager und Chanson unterscheidest was soll ich denn da herauslesen. Peacounter schrieb:
Das versuche ich dir seit mehreren Posts klarzumachen. Gruß Beaufighter [Beitrag von Beaufighter am 12. Dez 2012, 15:18 bearbeitet] |
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peacounter
Inventar |
#802 erstellt: 12. Dez 2012, 15:59 | |||||
und das wiederum war wie schon geklärt eine antwort darauf, dass du meintest, alexandra gelte gemeinhin eher als trivial und ten years after als große kunst. es ging also weder bei deiner noch bei meiner aussage um eine persönliche meinung sondern um die wahrnehmung der jeweiligen künstler beim großteil der konsumenten.
ich hab von anfang an nichts anderes behauptet. |
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