Sollte man die Toshiba 2SA1302 und 2SC3281 gegen modernere bessere Typen ersetzen?

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Stereomensch
Stammgast
#1 erstellt: 19. Jun 2020, 16:40
Hier passt die Frage wohl besser:

Guten Tag,

wie siehts aus, hab hier einen Verstärker mit 6 Toshibas vorliegen der Typen 2SA1302 und 2SC3281.
Gibts was besseres was da rein sollte?

Zum Beispiel die MJL1302 und MJL3281
wie hier empfohlen:

I have used both the SA1302 $SC3281, yes they're original part since I bought them at least 5-7 years backand still have a whole bunch of them, fromToshiba and the MJL Series from Motorola. I think the MJL are even better than the Toshiba, more linear. I have tried both in the same circuit and the MJL sound much better.


The MJLs from ON are better than the 2SCs or 2SAs. Having tested a complete matched set of both in the same amplifier (6 NPNs and 6 PNPs per cahnnel), the MJLs just sounded better. Music seemed to jump out at me , while it was rather flat with the Toshiba units.

https://www.diyaudio...a1302-2sc3281-2.html

Herzlichen Dank bin für jeden Hinweis dankbar.
Gruss C
Stereomensch
Stammgast
#2 erstellt: 19. Jun 2020, 16:43
Es gibt auch Fachliteratur zu dem Thema.
https://books.google...2%20motorola&f=false

toshiba8zjub


Alternativ überlege ich gleich die neuesten Toshiba Typen zu nehmen.

Wie seht ihr das?

Danke für Eure Antworten.

Gruss Christian
Stereomensch
Stammgast
#3 erstellt: 24. Jun 2020, 12:25
Ich möchte die Frage noch einmal hochholen und um Rat bitten!

Folgende Ausgangsfragen habe ich:

Lohnt sich der Umstieg bei derart alten Typen auf neue?
Diese sollen doch unter Laborbedingungen deutlich besser sein, oder
reden wir hier über derart kleine Unterschiede, dass sich der Aufwand nicht lohnt.

Gruss Christian
ehemals_Mwf
Inventar
#4 erstellt: 24. Jun 2020, 22:47
Hi,
Stereomensch (Beitrag #1) schrieb:
..., hab hier einen Verstärker mit 6 Toshibas vorliegen der Typen ...
Gibts was besseres was da rein sollte? ...

Sorry,
deine Frage offenbart dass dir ganz offensichtlich Basics fehlen,
andernfalls hättest du deinen Verstärker explizit genannt bzw. die Schaltung hier eingestellt.
Ohne soetwas wirst du kaum weiterführende Antworten bekommen.

Und eh du auf die interessanten Ausführungen von Mr. Douglas Self abfährst ,
ein paar Basics, ganz komprimiert und generell:

Analoge Audioverstärker arbeiten seit langem mit starker Gegenkopplung (= GK, "Echtzeit-Fehlerkorrektur"), dadurch werden Eigenarten von Einzelkomponenten innerhalb der GK-Schleife stark reduziert.
So wirkt sich der Austausch von Komponenten oder auch von Toleranzen nur minimal aus (meist unhörbar).
Soweit die "gute" Seite.

Problematisch ist die Selbsterregung (Schwingneigung) solcher Schaltungen bei hohen Frequenzen.
Um diese zu unterbinden wird in der Schaltung einiger Aufwand getrieben mit dem Ziel um einen guten Kompromiss zwischen
-- Betriebssicherheit
und
-- Ausnutzen der Bandbreite (= niedrige Verzerrungen auch noch bei höchsten Frequenzen)
zu finden.

Wenn du jetzt Halbleiter gegen vermeintlich bessere, d.h. oft auch "schnellere" (höhere Bandbreite) austauschst, könnte die Schaltung instabil werden. Richtigerweise muss eine Anpassung damit einhergehen, d.h. Überprüfen der Phasenreserve, ggfs. Korrektur der Kompensation in der GK.
Da hilft heute die Nutzung von Schaltungssimulatoren (z.B. "PSpice").

Nicht ohne Grund finden übliche "Upgrade"-Aktionen meist in Bereichen außerhalb der GK-Schleife statt, z.B. im Netzteil (Kondensatoren, Gleichrichter) wo es solche Stabilitätsaspekte nicht gibt. Ebenso in historischen Röhrenschaltungen (= wenig GK).

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 24. Jun 2020, 22:53 bearbeitet]
Stereomensch
Stammgast
#5 erstellt: 25. Jun 2020, 09:58
Hallo Michael,

herzlichen Dank für Deine Antwort.

Du hast recht, ich hätte das schon konkret beschreiben sollen.

Ich restauriere gerade ein Boxenpaar Beolab Pentas Mk 3 von Bang und Olufsen.

Das Manual ist hier:
http://beomanuals.com/pdf-download.php

https://abload.de/image.php?img=screenshot_2018-12-16c7cpa.png
https://abload.de/image.php?img=screenshot_2018-12-16m7ix7.png
https://abload.de/image.php?img=screenshot_2018-12-16qncsi.png
https://abload.de/image.php?img=screenshot_2018-12-16qcf36.png


Wenn ich sowieso dabei bin, und die Preise für die Teile nun auch nicht so groß sind,
kann man das doch mal machen, oder?
ehemals_Mwf
Inventar
#6 erstellt: 25. Jun 2020, 16:13

Stereomensch (Beitrag #5) schrieb:
... Ich restauriere gerade ein Boxenpaar Beolab Pentas Mk 3 von Bang und Olufsen.
...
Wenn ich sowieso dabei bin, und die Preise für die Teile nun auch nicht so groß sind,
kann man das doch mal machen, oder?

Ach du bist es (Christian),

immer weiter auf dem Trip ins Innerste von Klassikern, den SOTAs früherer Jahrzehnte
... ob nicht vielleicht doch noch "was rauszuholen" ist ...

Bei B&O zuerst die Treiber, dann die passive Weiche, Akustik-Messungen,
dann die Entdeckung peinlichen Dämmaterials (?),
jetzt die Aktive ...

Hat die Elektronik irgendwelche Auffälligkeiten ?
Never change a running system ,
ganz besonders wenn Elektronik-Praxis und -Theorie fehlen.


[Beitrag von ehemals_Mwf am 25. Jun 2020, 16:39 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#7 erstellt: 26. Jun 2020, 12:52

Never change a running system

ist auch meine Meinung!

p.s.
die einzigen Transen, die ich interesssant finde, sind die ThermalTralk von Onsemi und Sanken.
Die Vorteile lassen sich bei Douglas Self nachlesen
(irgendsowas, wie thermisch induzierte Verzerrungen bei ungünstigem Ruhestrom)
Stereomensch
Stammgast
#8 erstellt: 26. Jun 2020, 15:41
Nochmals Danke für Eure Hilfe.

Ihr habt das schon recht, es ist so ein bisschen das alte Dilema der Akademiker, man glaubt auch in anderen Bereichen mit denken zu können, so nach dem Motto Ein Diplom-Chemiker kann der Beste seines Fachs sein, er kann trotzdem nicht als Simultanübersetzer für italienisch arbeiten
=> Schuster bleib bei deinen Leisten.

Meine Schlussfolgerung: Ich werde versuchen, die Teile möglichst originalgetreu wiederherstellen.

Zumal der Boxenentwickler Sonic Furby die Dinger ja untersucht hat mit dem Fazit:

Aber chassismässig 1a saubere Konstruktion..


und sogar ein anderer aus der gewerblichen Audioszene der deutlich moderene Technologie vertreibt und entwickelt, diese alten Boxen betreibt mit der Begründung:

die Lautsprecher hätten ein sehr gutes Abstrahlverhalten und sehr niedrige Verzerrungen.

Und dieser Mann aus der Szene hatte die Möglichkeiten, die Lautsprecher umfangreich zu testen und zu messen.

Somit spricht ja nichts dagegen die genauso weiterzubetreiben. Alte Technik muss ja nicht schlecht sein.

Auch wenn man das mal gegenrechnet, ich hab für die Lautsprecher 150€ gezahlt. Wenn ich alle Ersatzteile und den B&O Verstärker und den CD Player (Kaufpreis 160,--€) einrechne, lande ich inkl. Wartung aller Teile und div. Arbeiten unter 1.000,--€. Von daher ist es auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht unvernünftig alte Technik zu betreiben.

Nochmals Danke und besten Gruß an Alle
Christian


[Beitrag von Stereomensch am 26. Jun 2020, 15:43 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#9 erstellt: 26. Jun 2020, 18:52
Also,
ich renne ja seit Jahrzehnten durch's Forum mit der Aussage:
Baustelle Nr.1 = Raumakustik
...
gerade, wenn du nix zutun hast
Stereomensch
Stammgast
#10 erstellt: 26. Jun 2020, 21:48
Ja, das ist der nächste Schritt, aber zuerst müssen noch die Weichen und der Verstärker auf Vordermann gebracht werden. Die Teile sind ja über 20Jahre alt.
Wobei Transistoren sollten ja nicht altern.
Aber die Kondensatoren....
ehemals_Mwf
Inventar
#11 erstellt: 01. Jul 2020, 11:38

Mwf (Beitrag #6) schrieb:
... ,
dann die Entdeckung peinlichen Dämmaterials (?),
...

Sorry, da habe ich deine Geschichte (Christian) mit einer anderen betr. B&O verwechselt:
http://www.hifi-foru...m_id=30&thread=39278


[Beitrag von ehemals_Mwf am 01. Jul 2020, 11:38 bearbeitet]
Stereomensch
Stammgast
#12 erstellt: 02. Jul 2020, 07:25
Hallo Mwf,

das Dämmmaterial sieht in meinen Lautsprechern vollständig anders aus.
In den Beolab 8000 aus dem von Dir zitierten Beitrag ist das wohl auch wieder so ein Design-Kompromiss.
Die Lautsprecher sehen ja von außen aus wie Orgelpfeifen, vermutlich wurde das Material direkt in die Alugehäuse eingeschäumt?

Bei den Pentas ist es so, dass das Dämmmaterial in Kissen drin ist:
Siehe Bild hier:
https://niston.files...nges.png?w=584&h=324

Frage: Wie stelle ich fest, ob es sich um Steinwolle handelt?
Wenn es sich um Steinwolle handeln würde, sollte ich das austauschen oder ist es egal, da durch die Verpackung nichts entweichen kann?

Frage Nummer 2:
Wenn man sich die Anordnung der Hoch- und Mitteltöner anguckt (line array), würde es Sinn machen die ganze Einheit zu drehen, so dass beide Hochtöner innenliegend wären?
Bringt so etwas mehr Räumlichkeit?
Mann kann die ganze Einheit mit Mittel- und Hochtönern auch komplett drehen.

@ MWF:
Die Beolab 8000 sind für mich ein typischer B&O Lautsprecher, grandioses Design wie eine Orgelpfeife.
Aber man sieht ja auch, wirklich günstige Phillips Hochtöner verbaut.
Bei den Pentas hingegen wollten sie zeigen was sie können, die waren ja auch teurer und haben Seas Hochtöner. Klanglich werden die Pentas ja auch als deutlich besser angesehen, aber sie waren ja auch damals nochmals deutlich teurer als die 8000er.

Grüße
Christian
Ingor
Inventar
#13 erstellt: 02. Jul 2020, 08:52
Ob es Steinwolle oder Glaswolle ist, kannst du dadurch feststellen, dass du damit mal über deinen Unterarm streichst. Juckt es nach ein paar Mnuten war es Stein- oder Glaswolle. Oder zupfe einfach daran. Enststehen ganz viele kleine Partikel ist es Stein- oder Glaswolle.

Wenn es eine geschlossen Box ist, würde ich mir keine Gedanken machen. Bei einer Bassreflexbox können theoretisch kleinste Partikel in die Luft kommen. Aber ich glaube nicht, dass das wirklich eine Rolle spielt.
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