Monitorfeeling mit Vifa für 150 € - 2-Wegerich mit 20cm Tieftöner plus Kalotte

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spendormania-again
Inventar
#1 erstellt: 11. Apr 2010, 16:14
Hallo zusammen,



ab morgen gibt's näheres .

Gruß
Ludger
Granuba
Inventar
#2 erstellt: 11. Apr 2010, 16:33
Joa, wenn Du nicht rumgepfuscht hast, wird das ne stimmige Kombination sein.

Harry
WarriorsClan
Stammgast
#3 erstellt: 11. Apr 2010, 16:52
Weis einer wo man die Furnierung her bekommt? Also das schwarze und das Orangene?
spendormania-again
Inventar
#4 erstellt: 12. Apr 2010, 07:41
So, weiter geht's. Die Ausgangslage war, dass mein Neffe eine Box braucht. Der Junge (10) lernt Schlagzeug, mag die Toten Hosen, die Ärzte und Peter Fox und macht die ersten Schritte ins wunderbare Land der Musik.

Chassis und Gehäuse
Als Tieftöner dient die mal günstig auf Ebay erstandene 8-Zoll Pappe 21 WN 340/8 von Vifa. Dazu kommt der preiswerte Hochtöner HT 250. Das Ganze wanderte ins klassische Monitorgehäuse mit 40 Litern Inhalt – genau richtig für das erfreulich große Dachzimmer des Kleinen.

Der Aufbau ist eine rechteckige Kiste mit den Maßen 30 x 55 x 35 und aufgedoppelter Schallwand für mehr Basspräzision. Material: 19 mm MDF.

Flatterechos und stehenden Wellen wird mit 5 cm Noppenschaum an den Innenwänden und einer Lage Sonofill genau in der Mitte der Box hinter dem Tieftöner zu Leibe gerückt. Außerdem kam noch herumliegendes 4 mm Bitumen auf die Seitenwände.

Hier ein paar Bildchen vom Bau:











Natürlich durfte auch die Optik nicht zu kurz kommen. Ursprünglich wollte mein Neffe die Box ganz in Orange.Das habe ich aber verworfen, weil entsprechende Folie nicht wirklich gut aussah und eine Komplettlackierung dann doch zu aufwändig gewesen wäre. Also habe ich nur die Schallwand grundiert, mit weißem Terracottaeffektlack vorgesprüht, darauf eine Dose Orange aufgetragen und das Ganze dann mit Klarlack versiegelt. Den Rest des Korpus ziert schwarze D-C-Fix Türfolie. Immerhin habe ich so auch die Farbkombination der „wilden Kerle“ getroffen, die ja in Schwarz/orange antreten.

Als Grundierung habe ich übrigens Haftgrund von Caparol genommen - hält bombastisch, das Zeug!





Bei der Farbe handelt es sich um normalen Sprühlack aus dem Obi. Womit WarriorsClan Fragen wohl beantwortet sein dürften.

So das wars fürs erste, die Arbeit ruft

Später dann mehr zu Abstimmung und Weiche. @ Murray: bei den Chassis kann man gar nicht pfuschen, so lammfromm wie die Dinger sind .

Gruß
Ludger
spendormania-again
Inventar
#5 erstellt: 12. Apr 2010, 18:35
So, hier die angekündigten Messungen.

Impedanz:



Zweige mit Trennung bei 2,2 Khz:



Winkelmessungen 15 - 45 Grad, kurze wie lange Seite zum HT:



Wasserfall:



Klirr bei 85 dB/ 1 Meter:



Und das Weichenschema:



Hier noch ein Blick auf die fertige Weiche, die nach Gehör abgestimmt wurde:



Die Senke im Präsenzbereich bei 3.000 - 4.000 Hz ist übrigens Absicht. Klang einfach am Besten.
Die Impedanzlinearisierung war ebenfalls Pflicht, weil mein Neffe nur einen kleinen und alten Verstärker zur Verfügung hat. Wirken tut die Impedanzlinearisierung auf jedem Fall: mein Verstärker bleibt deutlich kühler als bei den Leistung fressenden Spendors, die ja zudem mit netten Impedanzsprüngen von über 50 Ohm glänzen.

So, mehr Bilder und natürlich Höreindrücke gibt es für Euch, meine handverlesene Leserschar später, erst muss ich die peiden Purschen noch in einem anderem Raum hören.

Gruß
Ludger
spendormania-again
Inventar
#6 erstellt: 19. Apr 2010, 13:02


So, ein kurzes abschließendes "Klang-Fazit". Ich mag den Klang der Kisten, bin allerdings auch vorbelastet: als langjähriger begeisterter Besitzer einer Spendor BC 1 mk3 liebe ich diese ganz spezielle Bündelung im oberen Mitteltonbereich (D’Appo klingt mir immer irgendwie zu hell). Schön war auch die Erfahrung, dass ich nach kurzer Zeit nicht mehr "getestet" habe, sondern die Platte mit Spaß zu Ende gehört habe. Ist immer ein gutes Zeichen...

Vor allem das Nahfeld klappt ausnehmend gut: da bildet sich hinter den Boxen eine tolle Bühne. Aber auch sonst stellt sich der schöne Effekt ein, dass die Musik spielt, während die Lautsprecher wie unbeteiligt da stehen.

Auch tonal ist allem im Lot. Selber aufgenommene Stimmen der Verwandtschaft klingen sehr neutral und auch feinere Details kommen zu Gehör: z.B. das kurze und schnelle Einatmen eines Violinisten vor dem Einsatz. Der 0,82 Ohm Widerstand hinter dem Tieftöner-Kondensator zieht die Flanke so weit runter, dass kritisch aufgenommene Gitarren nicht nerven, darauf würde ich keinesfalls verzichten wollen.

Der Bass kommt recht trocken (jawohl!) der Hub bleibt auch bei bassstarkem Programm gering und insgesamt ist dank des großen Tieftöners jenes Stück mehr Autorität vorhanden, das gegenüber einem 17er den Spaß doch deutlich steigert. Und der preiswerte Hochtöner – ganz wichtig – macht schlechte Aufnahmen nicht zur Tortur. Meine bevorzugte Testaufnahme zu diesem leidigen Thema ist eine sehr direkte Aufnahme eines Violinkonzertes von Paganini, die schnell zur Qual werden kann. Nicht so beim HT 250.

Was ich anders machen würde beim nächsten Mal?

Vor allem drei Dinge:

1. Über einen besseren Hochtöner nachdenken. Der kleine Vifa ist schon Klasse, aber wenn es lauter wird, hört man schon die Anstrengung irgendwann raus. Und auch räumlich geht noch mehr in Bezug auf vorne/hinten Informationen.

2. Das Gehäuse einen Tick stabiler auslegen. Also die Seitenwände wieder mit 12 mm MDF plus Fliese auszulegen. Legt man während des Betriebs das Ohr ans Gehäuse, kommt da doch wesentlich mehr raus als bei besser gedämmten Gehäusen.

3. Nach einem Tieftöner Ausschau halten, der dasselbe Konzept in einem geschlossenen Gehäuse möglich macht. Der Vifa macht seine Sache wirklich gut, aber geschlossen dürfte die Präzision nochmals deutlich zulegen.

Hier noch die Kosten:

Hochtöner 18,00
Tieftöner 95,00
Weiche pro Box 22,00 (hifibau.de)
Bassreflexrohr 4,00 (Conrad)
Noppenschaum 8,00 (Conrad)
Schrauben etc. 5,00


Gesamt pro Box 150,00 ohne Holz

Viele Grüße an alle verbliebenen Mitleser und weiterhin frohes Wasteln!


Ludger
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