Quick&Dirty: aktiver 2-Weger für Trainingskeller und REW-Messung

Mahlzeit,

heute habe ich spaßeshalber mal meine 2-Weger im Trainingskeller gemessen.
Ziel war im Trainingskeller nur irgendwie Musik zu haben, egal ob linear, mit Moden oder sonstwas, Hauptsache Töne

Dazu habe ich dann 2-Wege-Selbstbauten von vor zig Jahren genutzt, die seit Jahren ungenutzt rumstanden: 2x Mivoc WPP150 in BR@~50Hz + XGH 258 Alu.
Da der Keller mit ~2,30m sehr schmal ist und die Lautsprecher direkt an der Front am Zugang positioniert sein müssen, habe ich diese mit Scharnieren an die Wand gehangen, sodass ich den LS am Durchgang zur Wand klappen kann. Witeres Ziel: so wenig zusätzlich anschaffen, wie nötig. Alten AVR hatte ich, USB-Interface UCA202 hatte ich, Lautsprecher hatte ich. Also fehlte nur noch ne Weiche und ein OTG-Kabel für das Handy, was als Player dient.
Weiche ist dann ne CX3400 für 30 Taler geworden, OTG-Kabel 7€.

Lautsprecher sind 1,3m (Mitte) hoch aufgehängt, da ich mich dort meist stehend bewege.

Ausgangslage:
Länge etwa 5,8m, Breite 2,3m, Höhe 2,2m
"Vorne" die Lautsprecher klappbar an der Wand mit BR nach hinten zur Wand, etwa 10cm Abstand.
Hinten 3 große Material-Schränke 60x60cm über fast die gesamte Breite und Höhe.




Das Setup ist absolut quick&dirty nach Gehör entstanden. Die labberigen Potis der Weiche im 2-Wege-Betrieb auf 2,5kHz Trennfrequenz eingestellt, Pegel nach Gehör angepasst, EQ vom Handy im Bereich 400, 1k 2dB und 3k 1dB zurückgenommen, fertig. So höre ich damit schon ein paar Monate jetzt beim Training, wenn ich da unten bin. Heute hat mich dann einfach interessiert, wie sich das messtechnisch im Raum so darstellt, weil es für den Minimalaufwand wirklich ziemlich passabel klingt.

EInzelmessungen der Zweige + Gesamt je Seite, Messposition bei ~3,2m von der Stirnwand:





Man sieht, dass die Summe bei beiden LS wohl nicht so gut passt, nahezu keine Addition zu erkennen. Die TF ist links und rechts nicht gleich, rechts trennt etwas früher. Das ist den labberigen Potis geschuldet, die man rein nach Rasterung oder optisch niemals gleich einstellen kann
Ebenso der Pegel der HTs ist etwas unterschiedlich, links ist etwas lauter. Da vermute ich aber, dass das verstärkt auch der Seitenwand geschuldet ist, als nur der Potistellung. Der Unterschied tritt hier nämlich eher nur im unteren Bereich auf und ziemlich wellig.
Im Bassbereich sieht man deutliche Unterschiede, links mehr Täler und Berge, durch unterschiedliche Seitenwandreflexionen und verschiedene Anregung der Längs- und Quermoden auch des benachbarten Kellers (der etwa 3m breit ist, bis zu einer selbst gebauten Holztür aus Span, wohinter nochmals 3,2m Raum kommen).

Die Summe und Wasserfall sehen dann so aus:





Lustig ist hier der Dip bei knapp unter 90Hz. Keine der Einzelmessungen zeigt da was, aber in Summe "geht's kaputt"
130Hz scheint ja eine Mode zu sein. 5,9m würde etwa zur Länge passen, komisch nur, dass ich dort einen Dip messe, da das Mikro ja eher im Bereich Raummitte steht. Die Geheimnisse der Raumakustik...
Wasserfall sieht auch hier im komplett unbehandelten Keller absolut harmlos aus. Unten paar Reihen Kalksand, darüber Porenbeton, mit Betondecke.

Mit extrem wenig Aufwand irgendwie zusammengepfuscht, klingt es trotzdem wirklich brauchbar und pusht beim Training gut
Man erkennt zwar auch ein paar Ecken, wo man was verbessern könnte, vor allem die Kanalgleichheit bezüglich TF und Pegel, aber wenn man sich aktiv in Bewegung befindet, merkt man davon garantiert nichts
Der BR-Port ist für die beiden 5"-Tmts auch nur 5cm im Durchmesser, man hört bei hohen Lautstärken dann auch etwas Kompression. Aber noch keine Luftgeräusche
Es muss also nicht immer die voll durchentwickelte Endlösung sein, vor allem, wenn die Ansprüche dann auch nicht so hoch liegen