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Der Tangential Plattenspieler Thread

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Goldenes_Ohr
Stammgast
#51 erstellt: 29. Mai 2016, 17:55
Hallo,

ich wollte noch 3 Dinge zu dem Sony PS-X555ES nachtragen:
Einmal, laut „thevintageknob“ ist die Gesamtkabelkapazität des original Kabels insgesamt 87,5pf (da darüber ja hier, oder auch woanders spekuliert wurde, etwa wg. der Verwendung des dies bzgl. kritischen AT150 ..)
zum anderen, laut Sony Katalog (wenn ich Recht erinnere) besteht der PS aus Glasfaser Verstärkten „Spezial“-Kunststoff (SBMC, wie auch der 800er), also demnach kein billiges Plastik,
und drittens, lt. BDA braucht der Sony auch nicht geschmiert oder geölt zu werden, die weiter oben beschriebene verölte Tonarmschlitten-Führung ist daher wohl auf eine Dummheit des Vorbesitzers zurückzuführen, vllt. bekomme ich das restl. Öl ja mit der Zeit wieder weg.

So, weiter zu den Postings jetzt
.. schön, wenn sich hier eine Diskussion entwickeln sollte, auch, oder gerade Kontroversen können ja recht sinnvoll sein, also,

@akem
Andreas, das sehe ich ganz anders als Du!
Sicher, wenn ich mal genauer darüber nachdenke, dann ist die Sache schon nicht so einfach, wie von mir ursprünglich gedacht … deswegen fände ich es auch gut, hier dazu auch andere Theorien zu hören.
Hier die Meinige:

Du sprichst von einer „Regelschleife“, nun, dass ist ja vor allem in der Elektronik die „Regel“, im günstigsten Falle, also für den elektrischen/elektronischen T-Arm (= eT-Arm), ist diese Regelung an sich ja allerdings fast masselos, da dies nur jene Elektronen in den Schaltungen beinhaltet, bei einem rein mechanischen Arm ist dagegen dies rein theoretisch nicht möglich!
Daher stellt sich die Frage, wie weit denn ein theoretisches Ideal praktisch umgesetzt wurde.
Da wir ja nicht alle Einzelheiten kennen, müssen wir da sicher auch ein wenig spekulieren.

@tony73, da finde ich sehr interessant, was Du jetzt zum 800er schreibst. Mir war nämlich vorher immer ein Rätsel, in wie weit, und ob beim „großen“ Sony der T-Arm horizontal auf dem Schlitten beweglich ist, also ob der auch quasi wie ein Radialarm gelagert ist.
Bei dem 555er ist das ja der Fall, ich empfehle allen, die sich für das Ganze interessieren, und die erst ab hier in den Thread einsteigen, weiter oben sich den von mir beschriebenen Aufbau des PS-X555er durch zu lesen.

Tony, muss ich das so verstehen, dass der 800er Arm zwar ähnlich wie der 555er ein horizontal wirkendes Gelenk in der Nähe der Tonarmbasis hat, der Arm aber quasi über starke Magnete fixiert wird? Trotzdem in einem sehr engen Bereich beweglich ist, was dann über irgendwelche Sensoren erfasst und dann durch Vorschub des Tonarms gegen geregelt wird?
Dann müsste die von der Plattenrille nach innen gezogene Nadel gegen die Kraft der Permanentmagneten, und die Trägheit des Tonarms ankämpfen.
Beim 555er ist das jedenfalls anders, was dann, wenn dem so ist, mE einen qualitativen Fortschritt gegenüber dem 800er darstellen würde!
Allerdings, ich habe jetzt eine Detailzeichnung des 800er eT-Arms entdeckt, auch wenn der nicht leicht zu „lesen“ ist, so scheint doch auch der 800er horizontal beweglich, also radial gelagert zu sein! Der Unterschied scheint zu sein, dass beim 800er die gesamte sichtbare Tonarmverkleidung fest mit dem Arm verbunden ist, beim 555er aber nicht, d.h., da ist das 4kant-Armrohr also innerhalb dieser Verkleidung frei beweglich … kann das ein 800er Besitzer bestätigen?

PSX800er Detailzeichung T-Arm

Der 555er T-Arm hat, wie ich schon schrieb, ca. eine horizontale eff. Tonarmmasse von 10 -11,5g, dass ist aber nicht die Masse, die in unserer Frage hier, von der System-Nadel bewegt werden muss, um dem Rillenverlauf zu folgen!

**************************************************************************************
[Edit: hier habe ich mich nachfolgend geirrt, s. nächstes Posting von mir #53. Es gilt schon die eff. Masse, allerdings ist die bei dem Sony eT-Arm trotzdem deutlich niedriger (10-11,5g), als dies mit mechanischen T-Armen zu realisieren wäre! Sorry für den Fehler von mir, wer will kann den Text bis zur Sternchen-Markierung überspringen. Abgesehen von den falschen Zahlen stimmt das Gesagte aber mE nach wie vor .. ]

Denn bei der eff. Masse geht es ja um Schwingungen, und da fließen die Massen im Quadrat in die Rechnung ein, hier könnte man aber vereinfacht, von einer kontinuierlich wirksamen Kraft der Rille in Richtung Spindel sprechen, wenn auch diese nicht gleich mäßig ist, daher müsste man da nur mit den einfachen Massen rechnen .., allerdings, genau genommen ist ja bei einer im Prinzip immer exzentrischen LP hier auch eine Schwingung von ca. 0,5 Hz wirksam (33/60), also es wirken natürlich immer komplexere Zusammenhänge gleichzeitig, so wie ich das sehe, aber letzteres sehe ich hier nicht als entscheidend an.

Wir wollen hier ja verschiedene T-Arme vergleichen, würde ich da auch, wie bei der eff. Tonarmmasse die Massen hoch² berücksichtigen, dann sieht es für den passiven, Luftpolster-Arm allerdings noch schlechter aus!

Denn, dann müsste ich ja die gesamte Masse, (also das Gewicht) der beweglichen Armkonstruktion ins Quadrat nehmen, das ergäbe bei einem nicht unrealistischen hypothetischen 10g schweren Arm (nebst Lager-Rohr etc., also schon sehr sehr wenig gerechnet!)) eine eff. Masse von 100g!
(Dies wäre i.ü. aber natürlich als eff. Tonarmmasse wirksam, wenn es um die Bestimmung der TA-Arm Resonanz geht. Also, voraus gesetzt, der Arm arbeitet ohne Spiel rein tangential ergibt dies ganz ungünstige Resonanzverhältnisse! Vermutlich wird dies abgemildert, in dem auch der Luft-Arm gewisse Freiheitsgrade hat, und sich daher in diesem Micro-Schwingungsbereich ähnlich wie ein Radialarm verhält, alles andere fände ich theoretisch sehr problematisch!)

Nehme wir die einfachen Werte, dann wären dass für einen Luftpolster-Arm vllt. die 10g (+ Tonabnehmer), bei dem radial gelagerten eT-Arm des 555er aber deutlich weniger, vllt. die Hälfte, oder gar Wurzel 10, also ca. 3,2g (könnte ich jetzt auch relativ genau ausrechnen, aber das muss ja wohl nicht sein ..)
**************************************************************************************

Klar ist, dass der elektr. „radiale“ T-Arm hier klare Vorteile bzgl. der Belastung der Nadel durch den Rillenvorschub hat!

Hinzu kommt noch, dass der Sony, wenn ich das nicht falsch zuordne, einen Art "vorausschauenden" Rillenvorschub hat, (lt. Katalog: ein „„kontinuierlicher, statt intermittierender Armtransport“!)
d.h. anhand der ermittelten Werte wird der Schlitten schon mit einer gewissen Geschwindigkeit in Richtung Spindel bewegt, so dass die notwendige Nachregelung geringer ausfallen kann, und damit auch die Belastung der Nadel.
Auf jeden Fall hat diese Schaltung dieses aktuell in Kleinstserie aufgelegte Monster Laufwerk (wenn es überhaupt außer dem Prototypen da noch weitere Exemplare gibt), von dem weiter oben schon mal die Rede war (#22, Laser gesteuert und vermutl. im mittleren 6stelligen € Bereich!)

Also, ich denke das macht insgesamt doch klar, dass die elektr. Arme hier bis jetzt klar im Vorteil sind!

Ein Nachteil ist natürlich, dass die Regelung nur funktioniert (beim Sony und anderen normalen T-PS) wenn ein auch minimaler Spurfehlwinkel aufgetreten ist, beim 555er sind das max. 0,07Grad!
Wenn man dies in Verzerrungswerte umrechnen würde, dann wären die sicher klanglich, wie in der Frage des Verschleißes vermutl. völlig unerheblich!

Aber, ist das wirklich so, dass da die Luftreiter gegenüber den eT-Armen punkten könnten, da die Nadel der eT-Arme bei diesen 0,07 Grad Auslenkung gegen dessen Zentrierungs-Kraft ankämpfen müssten?

Dabei geht es nicht darum, wie hier angeführt, dass diese Kraft jene sei, die einen Schalter betätigen müsste, jedenfalls nicht beim 555ere Sony, und auch nicht bei MOS2000 seinen Pioneer, denn bei beiden erfolgt dies Berührungslos, und auch OHNE Kraftübertragung, beim Sony sind es die Elektronen in den Spulen (Hall-Elemente), die detektiert werden, beim Pioneer sind es Photonen (Lichtschranke, oder?)
Der einzige Hacken könnte sein, dass der T-Arm ja auf dem Schlitten in einer orthogonalen Position gehalten werden muss, dies kann über Federn, oder Magnete erfolgen ...

Hier mal zur Veranschaulichung eine Detail-Zeichnung des eT-Arms des Sony PS-X555ES aus dem Service Manual:

Sony_555er_T-Arm_Detailzeichnung

Also, beim Sony erfolgt diese Zentrierung mW rein elektromagnetisch, man merkt, das auch wenn man den Arm in Ruhestellung anhebt und aus der Mittelposition bewegt (wobei da keinerlei Federkräfte spürbar sind), dieser sich aber bei Betätigung der Arm-Cursor Tasten sofort relativ flott wieder in die Mittelposition begibt.

Natürlich kann ich nachfolgende Behauptung nicht aus dem Schaltplan des 555er detektieren, aber in allen anderen Fällen hätten die Sony Ingenieure ihr Handwerk verfehlt.
Der Sony eT-Arm benutzt daher höchst wahrscheinlich diese magnetische Zentrierung des Arms nur solange, bis dieser auf der LP abgesetzt wird. Alles andere wäre ja schwachsinnig!
Denn sobald die Nadel in der Rille ist, wird der Arm völlig leichtgängig (also ohne Gegenkräfte. außer der kardanischen Lagerreibung) genau von der Platte geführt, und der Tonarmschlitten wird dann gemäß der berührungslos ermittelten Werte so geführt, dass die max. 0,07 Grad Fehlwinkel nicht überschritten werden!

Wo könnten denn also die Vorteile der Luft-Arme liegen? Vielleicht ist die Luftreibung geringer als die Lagerreibung von Radial-Armen .. der Sony ist im Prinzip ja nichts weiter als ein Radialarm, bei dem die Tonarmbasis so nachgeführt wird, das quasi eine tangentiale Abtastung erreicht wird!

Auch beim Luftarm gibt es ja auch zumindest in der Theorie ein leichtes Verkanten des T-Arms („Spiel“ bei der Führung, bzw. den Rohren, oder dem Luftpolster etc.) und Reibungsverluste … selbst wenn die in der Summe geringer ausfielen, wie beim E-Arm, so bleibt mE der Hauptnachteil der erheblich höheren zu bewegenden Masse (horizontal), vor allem bei stärker exzentrischen LPs.

Bei einem in der Praxis nicht verkommenden völlig gleichmäßigen Rillenvorschub, einen Luftpolster-Arm der völlig reibungslos schweben würde, da würden die Kräfte, die auf die Nadel wirken allerdings nur einmal auftreten, also dann wenn die Nadel aufsetzt.
Der „Luft“-Arm würde dann einmal beschleunigt und dann die gesamte LP mit der richtigen Geschwindigkeit abtasten!
Nur solche Arme, und solche LPs existieren nicht, und der eT-Arm könnte dies in der Theorie natürlich genauso perfekt erledigen, in der Praxis sieht es aber anders aus, und da sehe ich in der Summe, bei einem richtig konstruierten elektrischen T-Arm genau den vorne!

In Vertikaler Sicht könnten sich die Umstände wiederum anders verhalten, aber das will ich jetzt nicht auch noch durchkauen … zumal mE die Kräfte in horizontaler Ebene hier die Wichtigeren sein müssten (auch die Amplituden sind da höher).

Nun, natürlich kann ich mit meinen ganzen Überlegungen völlig daneben liegen, dann hätte ich dies aber gerne möglichst im Detail begründet.
Ich bin ja hier bzgl. dieses Themas nur ein interessierter Laie, also, vllt. können mich die Profis ja dann aufklären.

Es müsste hier aber nachvollziehbar sein, wenn ich solchen Aussagen wie „Im Prinzip ist der luftgelagerte Tangentialarm der Königsweg“ doch eher skeptisch gegenüber stehe, solange wie dies nicht irgendwie näher begründet wird!

Das die Hersteller jener Arme dies behaupten, dass dürfte ja klar sein. Ich halte dies für eine Verklärung des Sachverhaltes, der vemutl. daraus resultiert, dass eT-Arme einfach nicht mehr gebaut werden (mit einer o.g. Ausnahme), da viel zu aufwendig, und man sich ja dies nicht eingestehen kann, wenn man so einen Luft-Arm für viel Geld verkaufen will.

Dazu existieren ja noch andere Vorteile der eT-Arme, von denen habe ich hier noch gar nicht gesprochen, also der MFB Einrichtung zur Unterdrückung der Grundresonanz, oder gar von Armresonanzen und dass dieser Tonarm, wie beim Sony, aufgrund der speziellen Konstruktion sehr massiv ausgeführt werden konnte, ich kann mir kaum vorstellen, dass das Tonarmrohr des 555er resonanzanfälliger sein könnte, als dass der Leichtgewichte von „Luft-Armen“

Jetzt bin ich auf eure Argumente gespannt, liege ich denn hier mit meinen Thesen völlig daneben?

MfG Tom


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 29. Mai 2016, 23:21 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#52 erstellt: 29. Mai 2016, 22:02
Hi,


Goldenes_Ohr (Beitrag #51) schrieb:
Jetzt bin ich auf eure Argumente gespannt, liege ich denn hier mit meinen Thesen völlig daneben?


bei der Nachführung des Arms ist nur der Reibungswiderstand zu überwinden.

Der ET2 hat eine horizontale effektive Masse von 30 Gramm, das ganze Gestänge mit Arm, Rohr, Gegengewichten etc. dürfte deutlich mehr auf die Waage bringen.




Eminence schreibt:


For conventional pivoted arms, the effective mass is its moment of inertia about its axis of rotation divided by the cartridge distance from the pivot point squared, and is almost the same for all directions of motion.

For the Model Two, this is the case vertically, but for the horizontal plane, the effective mass is the mass of the arm. This is because the arm has no pivot point horizontally.



LG Tom
Goldenes_Ohr
Stammgast
#53 erstellt: 29. Mai 2016, 22:56

tomtiger (Beitrag #52) schrieb:

bei der Nachführung des Arms ist nur der Reibungswiderstand zu überwinden.

Hallo Tom,
eben nicht, wie geschildert, es ist ebenfalls die Massenträgheit zu überwinden, da die Rille ja nicht gleichmäßig Richtung Mittelloch verläuft (wie ja oben geschildert) muss der Arm immer wieder beschleunigt/bewegt werden!

Der ET2 hat eine horizontale effektive Masse von 30 Gramm, das ganze Gestänge mit Arm, Rohr, Gegengewichten etc. dürfte deutlich mehr auf die Waage bringen.

Wenn die eff. Masse von 30g stimmt, dann nicht!
Wenn die Masse, also das Gewicht aller beweglichen Teile des Arms 30g beträgt, dann muss die eff. Masse auch gleich sein, beim mechanischen T-Arm, also 30g
… da hatte ich einen Fehler gemacht, denn die Masse wird in der Formel für den Dreharm zwar quadriert, aber in der Summe wird natürlich wieder die Wurzel gezogen, beim T-Arm hebt sich das natürlich wieder auf, beim Dreh-Arm ist es dann etwas komplizierter, ändert aber nichts an dem von mir gesagten, der mechanische T-Arm wird vermutl. immer eine deutlich höhere bewegte, eff. Masse haben als der Dreharm, oder ein eT-Arm, natürlich nur horizontal … das Gleiche steht ja auch in deinem Zitat.

MfG Tom


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 29. Mai 2016, 23:09 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#54 erstellt: 29. Mai 2016, 23:51
Hi,

nunja, der technische Aspekt ist mir bekannt, es will mir hier nur praktisch nicht in den Kopf.

Bei ET findet sich das Handbuch zum 2er Arm (2.5er) da ist beschrieben, weshalb es ein Vorteil sein soll, dass die horizontale eff. Masse größer ist.

Würde man heute einen elektrisch nachgeführten Arm bauen, wäre der wohl dank Rechenleistung und Sensorik nicht mehr nachgeführt, sondern "vorgeführt". Also ein zweiter Ausleger wie z.B. bei den B&O, der vor dem Tonabnehmer die Rillen erkennt und den Arm immer so führt, dass er immer dort ist, wo er sein soll. Der bräuchte gar kein horizontales Lager mehr.

Genau genommen bräuchte er auch kein vertikales Lager, weil die Sensorik auch die Tonarmhöhe - also die Sollhöhe - ermitteln kann und exakt nachstellen könnte. An sich könnte die Sensorik auch den gewünschten Winkel des Tonabnehmers ermitteln und korrekt einstellen (also die Wellen erkennen und den Tonabnehmer so nach vorne und hinten neigen, dass er im Bezug zur realen Plattenoberfläche immer im korrekten Winkel steht). Die Masse des Tonarms wäre dann wohl unendlich groß, die Resonanzfrequenz unendlich klein und daher irrelevant.

LG Tom
Goldenes_Ohr
Stammgast
#55 erstellt: 30. Mai 2016, 11:43

tomtiger (Beitrag #54) schrieb:
.. der technische Aspekt ist mir bekannt, es will mir hier nur praktisch nicht in den Kopf.

Hallo Tomtiger,
Ahh, jetzt verstehe ich dein „Problem“ mit dem ET T-Arm! In der Tat ist es schwer zu glauben, dass die ganze bewegliche Konstruktion (incl. GG!) nur 30g wiegen solle!

Das ist ja auch eine sehr interessante Konstruktion, wenn ich dass dem Bild richtig entnehme, dann ist ja der Arm fest mit dem Rohr verbunden, dieses ist in einer rohrförmigen Führung quasi mittig gelagert und am anderen Ende dieses Rohres, da ist das GG befestigt und da kommen die Tonarmkäbelchen raus … habe ich das richtig umrissen?
Auch der Lift ist ja sehr ungewöhnlich konstruiert!

Wie ist dann das Rohr (im Rohr) gelagert, auch über Luft?

Wie ich ja schon geschrieben hatte in dem langen Posting zur T-Arm Theorie, es ist ja auch denkbar – bzw. bis zu einem gewissen Punkt gar nicht vermeidbar – dass der mechanische T-Arm (nennen wir ihn jetzt mal mT-Arm) nicht gleichphasig als Ganzes schwingen wird, und sich auch durch leichtes Spiel in der Lagerung wohl möglich teilweise im Micro-Bereich ähnlich wie ein Radialarm verhält.
Es ist daher evtl. möglich, dass auch ein Arm, der sagen wir mal eine Masse von 50g hat – sich in seiner Grundresonanz verhält wie ein Arm mit nur 30g Masse ..
Man könnte dass ja mit entsprechenden Test-Lps überprüfen.

tomtiger (Beitrag #54) schrieb:
Bei ET findet sich das Handbuch zum 2er Arm (2.5er) da ist beschrieben, weshalb es ein Vorteil sein soll, dass die horizontale eff. Masse größer ist.

Natürlich ist es auch eine Überlegung wert, ob nicht genau diese hohe Masse klangliche (und technische) Vorteile haben könnte .. was schreibt denn ET dazu (hast Du da auch einen Link?)

In deiner Vision eines voll gesteuerten und geregelten eT-Arm hast Du ja schon geschrieben, dass eine unendlich hohe Masse der Armführung eigentlich das theoretische Optimum darstellt, vorausgesetzt der Tonabnehmer würde trotzdem immer richtig zur Plattenrille stehen!

Das Interessante bei diesen Überlegungen finde ich ist doch, dass man feststellt, dass althergebrachte Vorstellungen zur optimalen Plattenabtastung überholt werden, oder in einem anderen Licht stehen, wenn man dies alles anhand von T-Armen betrachtet …

I.ü. wollte ich nicht behaupten, dass die mT-Arme klanglich den eT-Armen unterlegen sein müssten, mir ging's erst mal um die Frage, wer denn die LP schonender abtastet und wer die Nadel weniger belastet, und da bin ich nach wie vor der Meinung, da ist der eT-Arm, also der elektrisch und elektronisch geführte Tangential-Tonarm, die optimale Lösung!

… genau das war für mich der Grund, mir den 555er Sony zu kaufen … klanglich hat er sich bis jetzt auch keine Blöße gegeben!
MfG Tom


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 30. Mai 2016, 11:46 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#56 erstellt: 30. Mai 2016, 13:07
Hi,


Goldenes_Ohr (Beitrag #55) schrieb:
Das ist ja auch eine sehr interessante Konstruktion, wenn ich dass dem Bild richtig entnehme, dann ist ja der Arm fest mit dem Rohr verbunden, dieses ist in einer rohrförmigen Führung quasi mittig gelagert und am anderen Ende dieses Rohres, da ist das GG befestigt und da kommen die Tonarmkäbelchen raus … habe ich das richtig umrissen?


das ist ein invertiertes Luftlager. Die Manschette (also die rohrförmige Führung) ist innen perforiert, da tritt die Luft aus und bildet das Lager. Der Vorteil ist, dass keine Luft verloren geht, wie bei anderen Konstruktionen, z.B. der:

http://adanalog.com/images/mgimage/all.jpg

Da tritt am Rohr permanent Luft aus, auch wenn die Manschette des Armes nicht darüber ist.


Der Arm samt Rohr und dem Gegengewicht am anderen Ende des Rohres wird bewegt.


Auch der Lift ist ja sehr ungewöhnlich konstruiert!


Der ist simpel, am Tonarm ist ein langer Stift, der wird runtergedrückt.



Natürlich ist es auch eine Überlegung wert, ob nicht genau diese hohe Masse klangliche (und technische) Vorteile haben könnte .. was schreibt denn ET dazu (hast Du da auch einen Link?)


http://www.eminent-tech.com/tonearm_ver2.html

LG Tom
Goldenes_Ohr
Stammgast
#57 erstellt: 02. Jun 2016, 18:01
Hallo

@Tomtiger, ich hab mir die von Dir verlinkten pdfs mal durchgelesen (nicht alles .. ), sehr interessant, dazu dann später mehr ..(die hattest Du auch schon vorher verlinkt, sorry, ist mir entgangen)

Die ET T-Arme machen auf jeden Fall einen sehr hochwertigen Eindruck, allerdings widersprechen die sich auch in der Beschreibung – wie Du ja auch schon skeptisch festgestellt hast – zB. bzgl. der horizontalen Masse des Tonarms.

Hier dann weiteres zum Sony 555ES
Ich habe jetzt mal das GG etwas schwerer gemacht, die weiter oben von mir rechentechnisch angestrebten zusätzlichen 30g sind dabei mit dem AT150MLX nicht machbar, jedenfalls nicht, ohne das HS deutlich schwerer zu machen, was ja nicht sinnvoll wäre.

Momentan ist das sehr leichte original (6-7g) HS eingebaut, damit kann man zwar gerade so noch den Arm nivellieren, aber hinten schon den Deckel beim GG nicht mehr zumachen (wie w.o. beschrieben)

Daher habe ich eine U-Scheibe per Heißkleber an das GG geklebt, das sind dann incl. Kleber ca. +13,2g, also insg. ca. 66,5g. Damit lässt sich wiederum das AT gerade so (!) in Waage bringen, das GG muss dazu wirklich bis Anschlag nach vorne geschoben/gedreht werden.

GG_UScheibe_Sony_555ES

Da kommt ja demnächst noch ein anderes schwereres HS dran, dann passt es besser.
Nun kann man hinten die Klappe schließen und hat damit die vert. Resonanz leider nur um unbedeutende ~ 0,3Hz nach oben verschoben ..

Egal, ist so jedenfalls besser und praktischer, einzig leichtere HS/TA Kombinationen lassen sich so nicht mehr an dem Arm betreiben, da müsste man die U-Scheibe wieder entfernen (ist auch bei Heißkleber kein Problem)

Also, demnächst probiere ich dann vermutlich mal eine leichtere U-Scheibe aus .. man könnte die auch mit doppelseitigen Klebeband fixieren, müsst auch halten und ist vllt. schneller zu entfernen (so lange es nicht zu alt ist)

Also, bei dem 555er ist mit TA Wechsel evtl. schon ein wenig Bastelei dabei, wenn man das orig. Zusatz GG nicht hat, aber das ist mE auch nicht optimal, da das hinten an den Tonarm angeschraubt wird und so die eff. Tonarmmasse noch weiter erhöht.
Am besten wäre ein 2. kompl GG, ich schau mal, vllt. kann man so was ja kaufen, kennt sich da jemand mit evtl. kompatiblen GG aus (außen R~24mm, innen R~10mm mit Gewinnde, L~17mm)?
MfG Tom
akem
Inventar
#58 erstellt: 02. Jun 2016, 18:20

Goldenes_Ohr (Beitrag #57) schrieb:

Daher habe ich eine U-Scheibe per Heißkleber an das GG geklebt, das sind dann incl. Kleber ca. +13,2g, also insg. ca. 66,5g. Damit lässt sich wiederum das AT gerade so (!) in Waage bringen, das GG muss dazu wirklich bis Anschlag nach vorne geschoben/gedreht werden.

Da kommt ja demnächst noch ein anderes schwereres HS dran, dann passt es besser.
Nun kann man hinten die Klappe schließen und hat damit die vert. Resonanz leider nur um unbedeutende ~ 0,3Hz nach oben verschoben ..

Moment: ist das Gegengewicht jetzt ganz vorne oder ganz hinten? Weil, wenn es bis Anschlag vorne ist und Du machst es noch schwerer, dann kriegst Du den Tonarm nicht mehr auf die Platte. Der hängt dann nur noch in der Luft - da müßte das Gewicht leichter werden...

Gruß
Andreas
Goldenes_Ohr
Stammgast
#59 erstellt: 02. Jun 2016, 18:56
Hallo Andreas,
ja das ist immer was missverständlich, vorne .. hinten .. etc., also, das ursprüngliche GG war, nachdem ich das AT150MLX montiert hatte ganz nach hinten verschoben, von vorne, vor dem PS aus gesehen.
Ich hatte das weiter oben in einem Posting schon geschildert (#41 oder #43). Dabei ragt es etwas über das Tonarmrohr hinten hinaus, so dass man den kleinen Deckel hinter dem GG am PS nicht mehr schließen konnte.

Nun ist das GG mit der U-Scheibe genau in der anderen Richtung am Anschlag, also nach vorne, Richtung Drehpunkt des Armes.
Der Verstellbereich für das GG ist dabei mit nur ca. 13mm sehr gering! (mit U-Scheibe gar nur ~10mm)

Das liegt sicher an der speziellen Konstruktion des Armes, wie man weiter oben (S1, #41) ja sieht.
MfG Tom


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 03. Jun 2016, 13:28 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#60 erstellt: 02. Jun 2016, 20:30
Hi,

ein Streifen Kupferfolie, ca. 0,5mm sollte formbar genug sein, um ihn hinten um das Gegengewicht zu wickeln und der sollte recht stabil bleiben. Ein Tropfen Superkleber (den man mit Nagellackentferner wieder lösen kann) reicht zum fixieren.

LG Tom
Goldenes_Ohr
Stammgast
#61 erstellt: 02. Jun 2016, 22:34
Hallo tomtiger,

gute Idee,
Allerdings würde ich versuchen ein Blech zu nehmen, das elastischer ist, .. wenn man das so biegen könnte, dass man es dann auf das orig. GG drauf klemmen könnte (müsste dann so ca. 10g haben), dann wäre das wieder leicht zu entfernen (etwa bei TA Wechsel), müsste aber trotzdem ohne Kleber halten und nicht irgendwie klappern, bzw. ungünstig mitschwingen ..
Mal sehen ..
MfG Tom
MOS2000
Inventar
#62 erstellt: 03. Jun 2016, 01:14

Goldenes_Ohr (Beitrag #48) schrieb:


MOS2000 (Beitrag #47) schrieb:
...Mittelfristig bin ich auf der Suche nach einem MC mit nicht zu geringer Ausgangsspannung und etwas geringerer Compliance...Ortofon X5 MC...

Kennst Du dann die eff. Tonarmmasse?

Dieser Wert ist in der Tat anscheinend das große Geheimnis der Pioneer Techniker, denn ich konnte den genauen Wert bislang nicht ermitteln.
Eine Suche im Netz fördert immer die Aussagen zutage, dass der Arm "mittelschwer" bis "ein etwas schwererer Arm" ist. Einzige konkrete Quelle war ein englischsprachiger Thread (ich glaube im Forum von vinylengine) - dort kam jemand auf die eff. Masse von 14.8g, ohne Headshell und System, was "realistisch" klingt - um bei meinem Beispiel zu bleiben, ein Ortofon X5 MC wiegt 4.1g, macht 18.9g. Jetzt kommt noch die Headshell mit Schrauben und Kabeln hinzu - die unterscheiden sich ziemlich in den Gewichten. Sehr gut optisch gefallen würde mir die audio-technica AT-LH15, mit 15g kein Leichtgewicht. dann wäre die Gesamtmasse bei 33.9g.
Wenn ich die Werte so aufaddiere, lande ich in der Tat bei einem eff. Gesamtgewicht das eine niedrigere Compliance bedingt, oder?

Leider läßt sich der Cartridge Resonance Evaluator bei Vinylengine nicht genau darüber aus, ob die "effective mass" mit oder ohne Headshell einzugeben ist. Da aber lediglich "Cartridge Weight + mounting" auf der Achse angegeben ist, vermute ich, es ist in der Tat die Masse mit Headshell, aber ohne Abnehmer und Befestigungsmaterial gemeint. Wäre dem so, dann läge ich mit den 4.1g des Ortofon + Kabel und Schrauben gerade so ein klein wenig zu niedrig um beim Wert für die dynamic compliance ganz optimal dazustehen (x5 = dynamic compliance 13).
Ich stünde aber, rein technisch betrachtet, deutlich günstiger da als mit der dynamischen compliance des 2M Bronze (20).

Ich käme in den optimalen - technischen- Wert, wenn ich ein Headshell finde, welches nur 8-10g wiegt. Das momentan verwendete Pioneer Magnesium Headshell finde ich im Netz mit der Angabe 8g. Das passt eigentlich "perfekt", aber ich hätte eben gerne eines mit Azimut Verstellung... dieses Feature wäre mir theoretisch wichtig. Wenn einer eines kennt - immer her mit den Tipps.

GANZ eigentlich ist mir dieses technische rumgefrickel aber zuviel...der Dreher klingt jetzt schon sehr gut für meine Ohren.
Shibata Schliff hatte ich schon dran getestet - 2M Black Nadel, aber das hat quasi keinen (deutlich hörbaren) Unterschied gemacht - die Werte der 2M Abnehmer sind sich einfach zu ähnlich. Einen Gyger Schliff würde ich halt gerne noch testen, und da scheint das x5 MC der beste Kandidat im Moment was die Werte angeht die ich mir selbst so hergeleitet habe. Zumal es mit 2mV Ausgangsspannung auch nicht zu den ganz leisen Tretern gehört. Ich meine dass es besser harmoniert wenn ich den Restek nicht ganz so arg aufreißen muss bei der Vorverstärkung, obwohl das theoretisch möglich wäre.
Belehrt mich eines Besseren falls nötig...ich bin da durchaus lernfähig, auch wenn man allerorten wieder andere Theorien um die Ohren geknallt bekommt. Hoffe ich habe nirgendwo einen zu argen Bock geschossen.

Liebe Grüße
MOS2000


[Beitrag von MOS2000 am 03. Jun 2016, 08:53 bearbeitet]
akem
Inventar
#63 erstellt: 03. Jun 2016, 10:17
Die effektive Tonarmmasse beinhaltet immer auch das Headshell.
Bei manchen Tonarmen mit SME-Wechselheadshell wird auch die effektive Masse OHNE Headshell angegeben (z.B. Ortofon). Das ist dann aber explizit so angegeben. Das Gewicht des Headshells muß man dann einfach dazu addieren, da die Masse am Ende des Tonarms mehr oder weniger 1:1 in die effektive Masse eingeht (der Fehler, den man dabei macht, ist vernachlässigbar).

Gruß
Andreas
MOS2000
Inventar
#64 erstellt: 03. Jun 2016, 11:19
Hi Andreas,
danke für die Antwort, aber dann passt es ja so wie ich es mir ausgemalt habe.
Ist der Arm des PL-L1000 denn damit nun "schwer" oder "mittelschwer"?
Ich weiß nicht was das Original-Headshell auf die Waage gebracht hat, aber wenn die gefundenen Werte von 14.8g plus 8g Headshell stimmen läge ich bei der eff. Masse bei 22.8g - die Berechnung bei vinylengine liefert dann für einen 5-7g Tonabnehmer ausschließlich "grünen Bereich"
Bei meiner "Wunschheadshell" mit 15g und damit 29.8g eff Masse müßte ich eigentlich was mit Compliance 7-9 finden. Hat sich bislang als schwierig erwiesen

Liebe Grüße
MOS2000
akem
Inventar
#65 erstellt: 03. Jun 2016, 11:45
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, daß die 14,8g ohne Headshell sein sollen. Wenn ein (erheblich längerer) Ortofon-Drehtonarm ohne Headshell gerade mal auf 4 oder 5g kommt müßte der kurze Pioneer-"Stummel" schon aus Blei sein, damit er so schwer sein könnte...
Du kannst die effektive Masse auch näherungsweise selbst messen: einfach mal Headshell und Gegengewicht abnehmen und den Arm auf eine Feinwaage absenken. Der abgelesene Grammwert stimmt erfahrungsgemäß auf etwa plusminus 1-2g genau.

Gruß
Andreas
Goldenes_Ohr
Stammgast
#66 erstellt: 03. Jun 2016, 12:43

MOS2000 (Beitrag #62) schrieb:
..Leider läßt sich der Cartridge Resonance Evaluator bei Vinylengine nicht genau darüber aus, ob die "effective mass" mit oder ohne Headshell einzugeben ist.

Hallo,
Vinylengine hat 2 vers. Methoden, bzw. Tools, um die Resonanz zu berechnen!
Hier die mMn beste:
http://www.vinylengi...#ResonanceCalculator

Da kann man etwa die Werte direkt in eine Maske eingeben, also
Arm Effective Mass:
Cartridge Mass:
Fastener Mass:
Compliance:


und bekommt dann die Resonanzfrequenz, oder auch anders herum ..

Ansonsten, stimme Andreas zu, wenn die eff. Tonarmmasse denn angegeben wird, dann sicher auch incl. HS.
Es gibt vers. Methoden die Tonarmmasse annäherungsweise zu berechnen, dazu braucht man aber entsprechende Programme und muss auch zumindest Teile des Tonarms wiegen und vermessen, ...
Mich würde aus reiner Neugier schon interessieren, wie „schwer“ denn nun der Pioneer Arm ist ..
MfG Tom
Goldenes_Ohr
Stammgast
#67 erstellt: 10. Jun 2016, 16:29
Hallo,
jetzt nur in Kurzform, denn mir ist eben der Rechner mit dem Text abgestürzt ..


Goldenes_Ohr (Beitrag #41) schrieb:
Der Tonarm wird i.ü. so ausbalanciert („Zero Balance“), dass er im ausgeschalteten Zustand hinten Übergewicht hat und dadurch abhebt, um etwa bei Stromausfall die Nadel zu schonen, genau wie auch bei meinem JVC Radial „Biotracer“ Arm, das ist schon sehr vernünftig so!

Wenn die "Stylus Zero-Balance" Funktion kaputt ist
, und man dann den Sony PS-X555ES alternativ ohne Strom ausbalancieren will, muss man wie auf den Fotos zu sehen vorgehen, also ein Zusatzgewicht auf den TA legen (Knete, ca. 1,4g), sofern da nicht noch andere Fehler auftreten ..

PSX555_Knete
Gewicht_Knete

Bin auf das Problem in einem anderen Thread gestoßen, (bei mir funktioniert das einwandfrei, sonst könnte ich das ja auch nicht auswiegen!)
Wie schon anderen Orts erwähnt wäre es schön, so was würde hier erörtert (gerade da hier der 555er Sony ausgiebig Thema war und ist!), denn wenn ich, oder andere kenntnisreiche Foristen solche Probleme nicht zufällig mitbekommen, dann entstehen, wie in diesem Fall, ganz erhebliche Fehleinstellungen, die gar den TA zerstören können, jedenfalls erheblich schädigen (und die LPs!)

MfG Tom


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 10. Jun 2016, 19:23 bearbeitet]
raphael.t
Inventar
#68 erstellt: 10. Jun 2016, 17:22
Hallo Tom!

Danke für die Information! Aber wenn das stimmt und ich deshalb 1,4 g zu wenig am TA habe, der mit 1,5 gefahren werden soll, müsste sich das extrem auf die Klangqualität auswirken und davon höre ich rein gar nichts bei meinem Sony 555. Ich habe noch immer nicht meine Ortofon-Testplatte hervorgeholt, weil klangmäßig nichts zu bemängeln war, aber ich werde es wohl tun, weil es mich nun interessiert.

Grüße Raphael
Goldenes_Ohr
Stammgast
#69 erstellt: 10. Jun 2016, 17:55
Hallo Raphael,
naja, dass ist halt das, was ich gewogen habe!
Der Tonarm ist bei mir wie in der BDA angegeben ausbalanciert, auch mit der elektr. Waage kontrolliert, und bei ausgeschaltetem PS hat man das halt so, wie in den Fotos zu sehen!

Wenn Du deinen TA dann mit 2g Einstellung laufen lässt, dann sind das effektiv nur 0,6g, das macht die Nadel und die LPs kaputt!
Kann natürlich auch sein, dass der Sony aus welchen Gründen auch immer, das Gewicht anders einstellt, da hilft wirklich nur eins:

Eine Tonarmwaage!

Da gibt’s die mechanischen Shures (oder Nachbauten) für um die 10€, meine hier so ab ca. 25-30€, würde ich mir an deiner Stelle auf jeden Fall kaufen, und Teu Teu Teu, dass der Rest einwandfrei funktioniert!
MfG Tom


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 10. Jun 2016, 17:57 bearbeitet]
raphael.t
Inventar
#70 erstellt: 11. Jun 2016, 09:46
Hallo Tom!

Ich besitze drei Tonarmwaagen, zwei mechanische und eine elektronische. Mich ärgert das ja selber, dass mein Sony nicht perfekt ist, aber ich fange nicht an, in seinen Eingeweisen zu wühlen, weil er klanglich voll entspricht. Auf der Originalshell habe ich ein Shure V15 IV montiert, auch mit dem bin ich zufrieden.
Daneben habe ich noch vier andere Tangentialspieler.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Albus
Hat sich gelöscht
#71 erstellt: 11. Jun 2016, 12:37
Tag,

ich schlage nach einigen Überlegungen und Gegenproben vor, die effektive Masse des PL-L1000 mit 19,5 g (einschließlich originaler HS mit 10,5 g Gewicht, Service Manual, etc.) anzunehmen.

Die bei Gelegenheit einer Besprechung des PL-L1000 (Sound Review, Audioheritage, Link: http://www.audioheri...PL-1000A-experiences) ermittelte Tiefenresonanz von 6,5 Hz stützt das obige Datum (im Text 6,6 Hz, in der abschließenden Übersicht 6,5 Hz als Resonanzfrequenz). Dabei ist die tief liegende vertikale Tiefenresonanz des dort verwendeten Pioneer-Abtasters PC 600 ausgeprägt hoch, was zu vermeiden ist. - Die Nadelnachgiebigkeit des PC 600 liegt bei 22,5 (+/-2,5) mü/mN, also bei 20-25 mü/mN, was für den Arm unpassend ist. Gewicht des PC 600 6,5 g.

Mit einer schweren HS wie einer AT-LH15/OCC oder ähnlich, machte man den Arm dann endlich zu einem schweren Arm, 23-24 g, je nach Raffinesse der Berechnungen (HS schlägt mit 75-85% bezogen auf den Abtastpunkt zu Buche, der Tonabnehmer mit typisch 90% des Gewichts).
Bei einer etwas leichteren HS, etwa AT MS-8, mit der Möglichkeit den Azimut und den Überhang gleitend zu manipulieren, kommt man in den Bereich von 17,5 g für die effektive Masse.

Freundlich
Albus
Goldenes_Ohr
Stammgast
#72 erstellt: 11. Jun 2016, 12:39

raphael.t (Beitrag #70) schrieb:
Ich besitze drei Tonarmwaagen, zwei mechanische und eine elektronische. ... aber ich fange nicht an, in seinen Eingeweisen zu wühlen, weil er klanglich voll entspricht...

Hallo,
… tschuldigung, das versteh ich nicht!
Ich habe Dich nicht genötigt, in die Eingeweide deines T-PS vor zu dringen, .. wenn Du eine Tonarmwaage hast, dann ist mir das ein Rätsel, dass Du da nicht einfach das Auflagegewicht einfach überprüft hast! Oder hast Du es schon, sagst hier aber nichts dazu ??

Ich hab Dich darauf hingewiesen, dass Du mit deiner hier im Forum geäußerten Methode, die Balance einzustellen, einen Fehler machst, und Dir auch noch die Größenordnung des falschen Auflagegewichts gezeigt, bzw. gemessen (bei einem funktionierenden 555er)
Nicht jede Fehleinstellung eines TA ist unbedingt hörbar, aber das musst Du schon selbst wissen.
Tut mir Leid, aber ich finde deinen Kommentar hier ziemlich daneben, warum schreibst Du nicht einfach, ich habe nachgewogen, und es stimmt, oder stimmt nicht, das wäre konstruktiv (noch besser dies überhaupt mal vorher zu machen) statt hier irgendwas von Eingriffen in das Gerät zu schwafeln!

In dem Zusammenhang interessiert es mich auch nicht, dass Du mit dem Shure zufrieden bist .. habe ja nichts anderes behauptet, außer, dass bei so krasser falscher Auflagekraft, dein System Schaden nehmen würde, und auch deine LPs, wenn Dir das nicht die Mühe wert ist, da mal eine Waage rauszukramen, ist das deine Sache!

Wenn Du so viele T-PS dein eigen nennst, dann stell die doch mal vor, das wäre dann ja mal was konstruktives, oder teile uns mal mit, was deine Tonarmwaagen denn messen, ich kann ja nicht wissen, was genau bei deinem 555er kaputt ist, nur das, was ich geschrieben hatte, dass deine Methode bei einem funktionierenden Gerät zu dramatischen Fehlern führt.

Vielleicht spare ich mir zukünftig die Arbeit ..
Jedenfalls konnte das Gesagte ja evtl. andere 555er Besitzer weiterhelfen, ...
MfG Tom


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 11. Jun 2016, 12:43 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#73 erstellt: 11. Jun 2016, 12:50
Tag,

dann erwähne ich zum ET2 noch aus einer gründlichen Besprechung der US-AUDIO, 2/1987, Autor Edward M. Long, die eine oder andere Bemerkung oder Feststellung. Testdurchgang mit Talisman Virtuoso B.

Die Hersteller-Spezifikationen zur effektiven Masse des Armes fanden Bestätigung, vertikal 7 g, horizontal 25-35 g; Resonanz ist 10 Hz mit Güte Q <1.
Strukturelle Resonanzen des Armes bei 1100, 1550, 2650, 5700 Hz. Bleigewichte als Gegengewicht, zwei mit 4,8 g, zwei mit 14,9 g.
Armlitze, Van den Hul, 47 pF (Spezifikation 40 pF), Widerstand 1,9 Ohm (Spez. 0,9 Ohm).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 11. Jun 2016, 13:16 bearbeitet]
Goldenes_Ohr
Stammgast
#74 erstellt: 11. Jun 2016, 16:16

Albus (Beitrag #73) schrieb:
.. dann erwähne ich zum ET2 noch aus einer gründlichen Besprechung der US-AUDIO, 2/1987..

Hallo,
Albus, ist mal wieder eine Freude, zu lesen, was Du alles an Wissen und in deinem Archiv vorrätig hast, und dies auch hier allen noch zugänglich machst!
Ich hatte mir ja schon die pdfs von ET mal durchgelesen (100S.), allerdings nur Ausschnitt weise!

Was ich da unbedingt sehr lobend hervor heben möchte, ist wie da der Hersteller in mMn vorbildlicher Weise das Prinzip des T-Arms erläutert und mit Messungen unterfüttert!
Das kenne ich so nicht, und dies lässt daher schon den positiven Verdacht zu, dass die da was vernünftiges konstruiert haben!
Sehr schön scheint ja auch die einfache Verstellbarkeit des VTA .. (also der Arm-Höhe)

Trotzdem sind mir ein paar Sachen aufgefallen, die mir nicht ganz stimmig erschienen.
Da das schon was her ist, wo ich das gelesen habe, fällt mir nicht alles wieder ein, .. aber, die eff. Horizontale Tonarmmasse ..

Der bewegliche Tonarm besteht ja aus dem Armrohr, dem horizontalen hinteren Rohr (welches in der „Manschette“ luftgelagert ist), dann dem Ausleger hinten, an dem die GG befestigt sind, und die GG!
Dazu kommt dann nach Wunsch noch die Dämpfung mit dem Paddel. Was mir schon mal nicht klar ist, ob der Ausleger mit den GG starr, oder über eine Art Gelenk mit dem Rohr verbunden ist ..
Wenns starr ist, dann fließen ja in die eff. Horizontale Masse alle Massen zusammen (schreibt ja auch ET), die wären dann im einzelnen (jetzt muss ich noch mal suchen .. nun, finde jetzt die Angaben bis auf die GG nicht mehr, das sind ca. 100 Seiten, dazu als jpg, also keine Textdatei, daher auch ohne Suchfunktion .. hab aber folgendes in Erinnerung)

Tonarmrohr, incl. HS: 7g
horizontales Rohr: 10g
Ausleger GG: 5g(?), nicht angegeben, eher mehr!
GG:
1x Groß: 15g
1x Groß: 15g
1x Klein: 5g
Schrauben, Paddel, etc: ca. > 2g (?) nicht angegeben


Summe:
mit nur einem Großen GG (mit nur einem kl. GG würde man kaum einen TA ausbalancieren können): ca. 39g
bis (alle GG, also 2x Groß + klein): ca. 59g

wie kommen die also auf 25-35g ??
Also, jetzt hab ich dazu folgendes gefunden, das GG (bzw. der Ausleger dazu??) soll bei 2-5Hz entkoppelt sein! [Edit: das heiß ja dann, dass die horiz. Resonanz vermutlich fast immer bei knapp über 5Hz liegen müsste, es sei denn, das TA-System hat eine recht harte Nadel-Aufhängung, dann könnte dies auch etwas höher liegen ..]
Wie haben die dass denn technisch ausgeführt, so wie ich schrieb über ein Gelenk, oder sind die GG irgendwie elastisch am Arm gelagert?
Rechnet man die GG komplett raus, dann hat der Arm in der Tat eine horizontale Masse von nur ca. 22g (mit GG-Ausleger), ohne nur 17g, theoretisch!

Dazu noch folgende Frage, schwingt der Arm denn evtl. doch in diesem Microbereich (sind ja sicherlich wenn überhaupt nur wenige µM), also durch „Lagerspiel“, oder elastische Verformung des Materials?

Albus (Beitrag #73) schrieb:
Strukturelle Resonanzen des Armes bei 1100, 1550, 2650, 5700 Hz.

Dazu ja auch die gemessenen Armresonanzen, finde ich sehr interessant, hier wird ja oft behauptet, die gäbe es nicht, und wenn doch, dann wären die bedeutungslos!
Wie siehst Du das Albus, oder gibt’s da bei dem Arm evtl. auch eine Mess-Grafik?

ET selbst schreibt, bei Verwendung von 2 GG a 15g sei die gesamte eff. Masse des Arms auch „nur“ 30g, wie geht das denn? Leider ist dem nicht zu entnehmen, in welchem Umfang die GG da überhaupt eine Rolle spielen, denn zu 100% unwirksam können die nicht sein! (oder wirken von den 30g dann nur 8g?)

Noch eine Frage zu dem Test, haben die denn die Reso mit oder ohne Dämpfungs-Set gemessen?
Ich vermute mit, dass ist ja bei ET gut dokumentiert, dass der Arm dann messtechnisch sehr gut abschneidet.

Albus, was hältst Du denn von der Theorie, dass es von Vorteil sei, wenn der Arm eine wesentlich höhere horizontale eff. Masse hat als vertikal?
ET schreibt dazu ja, das horizontal ca. 60% der Energie auftreten (Rillenauslenkung) und eine unterschiedliche Reso horizontal zu vertikal sinnvoll wäre, .. aber warum dann nicht mit umgekehrter Masseverteilung, wie beim 555er Sony (wie oben geschildert, ca. 10-11,5g Horizontal, und ca. 25-27g Vertikal)?
Kann die hohe horizontale Masse nicht eine höhere Belastung der Nadel zur Folge haben (auch des Nadelträgers), und damit einen höheren Verschleiß (des Diamanten und der LP) oder ist da die vertikale eher ausschlaggebend (im wahrsten Sinne des Wortes), allerdings mal „normgerechte“ LPs, was den Höhenschlag angeht, voraus gesetzt?
MfG Tom


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 11. Jun 2016, 23:59 bearbeitet]
Pat65
Inventar
#75 erstellt: 11. Jun 2016, 18:10
Hier noch 2 Tangies

HK Rabco ST-7
P1030821

Pioneer PL-L1000
P1040070
Goldenes_Ohr
Stammgast
#76 erstellt: 11. Jun 2016, 19:16
Hallo Patrick,
Danke für die Bilder, da ist ja einer schöner, als der andere!
Hier im Netz habe ich zum HK Rabco ST-7 mal 3 interessante Seiten gefunden (den Pioneer hatten wir ja schon mal weiter oben besprochen):

ToneAudio: Harman Kardon Rabco ST-7 Linear-Tracking Turntable

http://www.tonepubli...-tracking-turntable/

Hier wurde darauf hingewiesen, dass man zur Inbetriebnahme doch auch etwas Geduld haben müsse ..
„So, over a four-month period, I deal with one issue after another, often creating another issue, which created another.  There were times when I just wanted to hit it with a hammer and be done with it, but I persevered.“

User Reviews
http://www.audiorevi..._121324_1597crx.aspx

17 meist sehr positive Wertungen dort, aber auch dies hier:
„This turntable has given me more headaches than I’ve had in my entire life. It has made my blood pressure go through the roof, my hairline recede a few more inches, put me on Zoloft, and almost ruined my marriage!“
… also, kein PS für Jedermann!?

The Vintageknob
http://www.thevintageknob.org/harman_kardon-ST-7.html

Der Rabco hat demnach ja einen sehr leichten Arm (6g), und ein gutes Laufwerk, ..
Patrick, Du hast dann ja einen T-PS mit voll mechanischem Arm (Rabco) und einen mit elektronischen (Pioneer) .. nicht schlecht!
Wie sind denn deine Erfahrungen mit den beiden Tangentialen, würdest Du einen bevorzugen?
MfG Tom


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 11. Jun 2016, 19:20 bearbeitet]
Pat65
Inventar
#77 erstellt: 11. Jun 2016, 19:40
Hallo Tom,

Haben beide was eigenes. Persönlich gefällt mir der Pio besser, da Automatik und wechselbares Headshell. Der HK ist halt von der Optik Individueller. Spielt aber mit dem Shure auch sehr fein.Habe auch die original Slipmatte gegen eine stärkere getauscht und die Rumpelgeräusche waren weg.
Was man bein Rabco beachten sollte ist die Laufschiene nur trocken zu halten und nicht einzufetten, da ansonsten der Gummi von der Laufrolle sich auflöst.
Das einzigste was ich beim Pio machen musste, außer Putzen und Haube polieren , war den Riemen für die Tonarmhebung zu erneuern. Ansonsten funktionert auch die Automatik und die Endabschaltung nicht mehr.
Albus
Hat sich gelöscht
#78 erstellt: 13. Jun 2016, 09:59
Tag,

herausgegriffen noch einige Bemerkungen zum ET2, aus der Besprechung der US-AUDIO, 2/1987 (7 Seiten, 14 Abbildungen zu Messbefunden enthaltend).

1. Laufwerk SOTA Star Sapphire.
2. Verwendeter Haupt-Tonabnehmer Talisman Virtuoso B, Gegenproben zu einigen Ergebnissen mit ungenannten weiteren Abtastsystemen. Talisman Abschluss mit 47 kOhm und 200 pF.
3. Tieftonresonanz 10 Hz mit Q <1.
4. Durchlauf 2-100 Hz zeigt horizontale schwache Resonanzen bei 4 und 9 Hz, vertikal dagegen ausgeprägter bei 9,5 Hz. Blattfederhängung des horizontalen Gegengewichtes wird als positiv anerkannt.
5. Ein langsamer Durchlauf von 20 Hz bis 1 kHz zeigt mechanisch bedingte Resonanzen bei 40 Hz und 150 Hz (mechanische Unterbrechung des Signalflusses).
6. Mechanische Anregung des Armes zeigt strukturelle Resonanzen bei 200, 1100, 1550, 2650 und 5700 Hz.
7. Die Probe auf Phasendifferenzen zwischen den Kanälen lieferte einen nicht aufklärbaren Befund: Bei tangentialer Montage im Berührungspunkt (90°) resultierte der Phasenfehler bei 20 kHz mit 39.2° (5.4 uS), bei Montage um 0.125 Zoll nach vorn versetzt war die Differenz nur noch 3.3° (0.5 uS). Umfangreiche Versuche führten nicht zu einer plausiblen Klärung (andere Tonabnehmer, anderer Überhang, Berücksichtigung der Schneidtechniken, andere Messplatten).
8. Abtasten. 1 kHz/25 cmS (B & K 2010) Sinus reichlich verzerrt, diese 25 cmS des 1 kHz-Testsignals sind schwierig auch für andere Kombinationen; das Testsignal 19,2 cmS kommt mit K2 von 1,6% bzw. 1,4 % (L, R) ganz brauchbar heraus.
Die 15 cmS bzw. 30 cmS der Shure TTR-103 bei 10,8 kHz zeigen Verzerrungen von 1,5% bei 50 Hz (!) bei einer Schnelle 30 cmS bzw. 1,6% bei der Schnelle 15 cmS (richtige Reihenfolge notiert hier) - auch 50 Hz Verzerrungen.
9. Das Rechteck 1 kHz der CBS STR-112 zeigt L den zu erwartenden ausgeprägten Über- und Unterschwinger, R nur den Unterschwinger.
10. Als auffällig und herausfordernd galt dem Autor die große Anzahl bereitgestellter und möglicher Montageparameter.
Insgesamt lautet der letzte Satz der sieben Seiten:
"If you love Music, you will love them."

Soweit.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 13. Jun 2016, 10:01 bearbeitet]
MOS2000
Inventar
#79 erstellt: 13. Jun 2016, 10:24

Albus (Beitrag #71) schrieb:
... nach einigen Überlegungen und Gegenproben vor, die effektive Masse des PL-L1000 mit 19,5 g (einschließlich originaler HS mit 10,5 g Gewicht, Service Manual, etc.) anzunehmen. ... Mit einer schweren HS wie einer AT-LH15/OCC oder ähnlich, machte man den Arm dann endlich zu einem schweren Arm, 23-24 g, ... Bei einer etwas leichteren HS, etwa AT MS-8, mit der Möglichkeit den Azimut und den Überhang gleitend zu manipulieren, kommt man in den Bereich von 17,5 g für die effektive Masse. ...


Fantastisch, danke für all die Nachforschungen und Daten. Ich weiß, dass sie bei Dir nicht durch Zufall zustande kommen.
Problem: Ich finde nirgendwo eine Headshell AT MS-8, alle neuen, mit verstellbarem Azimuth, sind wesentlich schwerer. Wenn also jemand so eine Headshell hat und abgeben möchte - ich freue mich über eine PM mit Preisvorstellung.

Und dann noch die Nachfrage welchen Abnehmer Du für den optimalen Spielpartner hälst? Sagen wir mal im Preisbereich bis 1200 EUR max...
Nach meinen Recherchen passende finde ich irgendwie nur bei Ortofon. Hier das Rondo Bronze oder eben das X5 MC. Präferiert wären ein Shibata- oder Gyger-Schliff. Wobei die Suche wie gesagt keine Eile hat, denn der Leidensdruck ist da sehr gering im Moment

Liebe Grüße
MOS2000
Albus
Hat sich gelöscht
#80 erstellt: 13. Jun 2016, 11:06
Tag,
und Tag MOS2000,

bitte, für welche Phono-Bedingungen soll die Kombination passen? Stehen die MC-/MM-Daten hier schon irgendwo?

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 13. Jun 2016, 11:07 bearbeitet]
MOS2000
Inventar
#81 erstellt: 13. Jun 2016, 11:16
Na für den Pioneer PL-L1000 - ggf. mit der genannten AT MS-8 Headshell (wenn die wahrscheinlich auch schwierig zu erlegen wird ...), bzw. was wäre eine Alternative mit den schweren und neuen AT Headshells?
MC wäre präferiert, ist aber keine Pflicht.
Anschlussmöglichkeit für sowohl dieses als auch jenes ist gegeben, in sehr weiten Bereichen anpassbar (Restek MRIA+).
Output sollte aber wenn möglich nicht unter 0,4 bis 0,5 mV liegen, das kriege ich zwar auch immer noch verstärkt, aber dann geht schon vieles Richtung "Anschlag" und das Grundrauschen erhöht sich in einem für mich schon zu hohem Maße.
Was meinst Du sonst noch mit MC-/MM-Daten?

Danke und liebe Grüße
MOS2000
Albus
Hat sich gelöscht
#82 erstellt: 13. Jun 2016, 11:50
Tag,

MOS..., genau diese Art von Vorgaben meinte ich.
Und eine erste Nennung gilt dem Ortofon MC25FL, FeinLine-Schliff, effektive Nadelmasse 0,35 mg, abzuschließen mit 220-250 Ohm, die nominelle Nadelnachgiebigkeit lautet für "dynamisch, lateral 16 mü/mN", bestimmt hatte ich bei meinem Exemplar für dynamisch vertikal 10 mü/mN, für horizontal 14 mü/mN, guter Dämpfungsfaktor des Nadellagers. Ausgangsspannung nominell 0,5 mV (5cmS), tatsächlich höher. Gewicht 10,5 g, Bauhöhe 19 mm, Befestigungsabstand (Nadel-Schraubenmitte) 9,0 mm, von oben in eingelassene Gewinde zu montieren, Messingschrauben sind dabei. Im Klangvolumen Kräftig, im Timbre Etwas Dunkel, weites Stereopanorama, etc. Derzeit wohl schwierig zu finden.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 13. Jun 2016, 11:52 bearbeitet]
MOS2000
Inventar
#83 erstellt: 13. Jun 2016, 12:02
Danke schon mal für den Tipp, ich halte die Augen offen.
Klingt allerdings wieder nach so einem Vintage-Teil, welches man ohne Vitamin B zu einem Analog-Verrückten gar nicht findet.
Aktuelle Abnehmer scheinen in passend ja wirkllich eher rar gesät zu sein.Ist schon seltsam ...

Liebe Grüße
MOS2000
Albus
Hat sich gelöscht
#84 erstellt: 13. Jun 2016, 12:41
Tag erneut,

MOS..., mangels MC25FL - dann ein HMC 30 Classic, gewissermaßen die Nadel- und Preisaufstufung zum klassischen MC25FL. Hier angeboten: https://www.thakker....-tonabnehmer/a-5100/

Freundlich
Albus
akem
Inventar
#85 erstellt: 13. Jun 2016, 12:44
Ich hatte mal die E-Variante des Ortofon MC25. Und ich war nicht sonderlich begeistert. Echter Tiefbaß unter ~50Hz war Mangelware, der Baß darüber war in der Tat kräftig aber nicht vorlaut. Tonal ansonsten ganz okay. Aber: der Klang ließ sich mit "gepflegter Langeweile" am besten charakterisieren...

Gruß
Andreas
tomtiger
Administrator
#86 erstellt: 13. Jun 2016, 13:23
Hi,

der ST7 ist nicht anders als die Rabco Arme, nur ohne eigenen Motor. Wenn man die Funktionsweise mal begriffen hat, eigentlich kein Hexenwerk mehr. Wie Rückwärts einparken halt ....


Zum ET2:

Der "I-Beam" an dem das oder die Gegengewichte angebracht sind, ist per Blattfeder (horizontal) am Arm befestigt, was die effektive Masse reduzieren soll. Mit den Gegengewichten variiert man die effektive Masse ebenfalls, je näher am Drehpunkt, desto höher muss die Masse sein, wobei ich sicher bin, dass das kleine Gegengewicht alleine ganz weit außen nicht reicht.

LG Tom
Goldenes_Ohr
Stammgast
#87 erstellt: 17. Jun 2016, 22:04
Hallo,

ich möchte mal wieder was zu meinem PS-X555ES nachtragen.
Ich hatte mich gefragt, ob der Sony T-PS denn dazu in der Lage wäre, die Orelob LP abzuspielen .. die läuft ja „verkehrt“ rum, also von innen nach außen (Bolero - oreloB).

Die habe ich zwar noch nicht, aber auf meiner DHFI-Test LP ist ein Bereich ohne Rillen, da habe ich mal den abgesenkten Arm leicht angepustet, dann ist der direkt nach innen „geschwebt“, also richtig mit rechtwinkeligen Arm.
Wenn ich den Arm aus der anderen Richtung anpuste, also nach außen, dann bleibt hinten die Tonarmbasis stehen, also nur der Arm lenkt nach außen aus …

Finde ich jetzt nicht so gut, nicht nur, dass man die Orelob-LP nicht abspielen könnte (muss ja nicht sein, hab ja noch den JVC PS), praktisch heißt das, dass der Sony den Schlitten, also auch den Fehlwinkel, nur in einer Richtung korrigiert.

Nachteilig ist das bei nicht exakt zentrierten LPs, da entsteht also ein Fehlwinkel in der Größe dieser Exzentrizität, sagen wir mal bei 2mm sind das ca. 0,88 Grad (wenn ich nicht irre, Pi mal Daumen). Das ist natürlich eine ganze Größenordnung von den 0,07° entfernt, die Sony angibt.

Wie groß ist denn eine „normgerechte“ Exzentrizität bei einer LP?

Entweder ist da also bei meinem Sony was defekt (da würden mich natürlich Erfahrungen von anderen 555er Besitzern interessieren!), oder die Ingenieure haben mE im wahrsten Sinne des Wortes nur „halbe“ Arbeit geleistet!
MfG Tom


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 17. Jun 2016, 22:10 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#88 erstellt: 18. Jun 2016, 01:14
Hi,


Goldenes_Ohr (Beitrag #87) schrieb:
Wie groß ist denn eine „normgerechte“ Exzentrizität bei einer LP?


wenn ich mich recht erinnere schreibt die IEC als Durchmesser für die Achse 7,24 Millimeter +0,09 mm Toleranz vor, die Schallplatte darf einen Zentrierungsfehler von 0,2mm haben.

Nakamichi sollen laut Beschreibung des TX-1000 Zentrierungsfehler (Achse plus normgerechte LP) von 0,35mm gemessen haben.

Der Nakamichi kommt mit Zentrierungsfehlern bis zu 0,5mm zurecht, das wäre bei der effektiven Tonarmlänge des PS-X555ES von 13cm 0,22°. Bei 0,35mm noch 0,15°. Siehe Onlinerechner

Sony gibt aber doch +/- 0,07° an, wenn der bei den 0,35mm Exzentrizität 0,15° hat, und der Tonarm genau in der Mitte ist, kommen wir auf +/- 0,075°, passt mit Rundungsfehler. Wenn Sony die eigene Tellerachse normgerecht (also exakt 7,24mm) ausführt, bleibt nur die LP mit zulässigen 0,2mm, das ergibt 0,09°, oder +/-0,045°. Wenn die Sony Tellerachse 0,09mm Toleranz hat, ergibt das 0,13° oder +/- 0,065°. Wenn die Sony Steuerung entsprechend träge ausgelegt ist, sollten die 0,07° also passen.

Ob andere Tangentiale wie der Technics SL-7/10 die Orelob wiedergeben könnte, weiß ich nicht.

LG Tom
Goldenes_Ohr
Stammgast
#89 erstellt: 19. Jun 2016, 20:28

tomtiger (Beitrag #88) schrieb:
laut .. Nakamichi sollen laut Beschreibung des TX-1000 .. kommt mit Zentrierungsfehlern bis zu 0,5mm zurecht, das wäre bei der effektiven Tonarmlänge des PS-X555ES von 13cm 0,22°. Bei 0,35mm noch 0,15°. .. sollten die 0,07° also passen.

Hallo Tomtiger,
Danke für die interessanten Überlegungen und Daten.
Ich habe mal im Netz gesucht, aber nichts zu den Spezifikationen bzgl. der max. erlaubten Exzentrizität von LPs gefunden (i.ü., der TX-1000 ist ja eine echter Traum-PS ..)

Also, ich denke eigentlich, dass mein 555er defekt sein müsste, denn wozu sind die Hall-Elemente und linear Motoren auch horizontal alle symmetrisch, also für links und rechts, ausgeführt, wenn dann der Schlitten nur in einer Richtung korrigiert wird?

Vllt. gingen die Sony Konstrukteure aber auch einfach davon aus, dass die LP so gut wie keine Exzentrizitäten aufweisen, dann wäre die bei mir beobachtete nur einseitige Kompensation ja völlig ausreichend, oder auch, bei geringfügigen (aber noch normgerechten) Abweichungen - insoweit Du das letztlich auf die 0,07° runter gerechnet hast - ja auch innerhalb der Spezifikation.
Allerdings, ist die Grundlage deiner Rechnung ja, dass zuvor der Arm zu 100% tangential ausgerichtet wurde, also, davon kann man praktisch gesehen ja nicht ausgehen, also irgend einen Fehler wird auch die beste Regelung da schon erzeugen!

Ich habe jetzt noch mal einen ganz einfachen Test gemacht, das HS mit dem TA gegen ein leeres HS, also ohne TA getauscht (um nicht evtl. die Nadel zu beschädigen), eine LP aufgelgt, und dann den Arm per Lift abgesenkt, dabei aber das HS festgehalten, so dass es nicht die LP berührt.

Wenn ich dann das HS Richtung Mittelloch der LP führe, folgt der Schlitten quasi augenblicklich nach, führe ich das HS nach außen, bleibt der Schlitten stehen … also, mich würde freuen, wenn diesen Test auch einer der anderen 555er Besitzer hier mal machen könnte, und dann über das Ergebnis berichten würde!

Denn Möglicherweise hat Sony ja einfach keinen Wert auf diese quasi symmetrische Regelung gelegt, wenn aber doch, so könnte ich ja mal schauen, wo da bei meinem 555er der Fehler liegen könnte (Kabelbruch etc.)
In dem Sinne, wäre eine Rückmeldung recht hilfreich!
MfG Tom

P.S.: Jetzt habe ich noch was ausprobiert ..
Also, anfänglich den Arm zu zentrieren funktioniert (also wenn ich etwa den abgehobenen Arm über der LP leicht nach links oder rechts auslenke)! Der Arm wird wie mit einer magnetischen Feder immer wieder in die Mitte gezogen.
Und der Arm-Schlitten fährt ja auch nach Ende der LP den Arm wieder zurück.
Also, funktioniert das ja soweit, also die Sensoren, als auch die Linearmotoren und die Schlittenführung, wenn was defekt ist, muss es dann irgendwo an der elektronischen Steuerung liegen .. Oder?


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 19. Jun 2016, 20:54 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#90 erstellt: 19. Jun 2016, 20:36
Tag,

hier kann man einen Blick auf die hier interessierenden einschlägigen Plattenstandards werfen, ein Dank an den japanischen Experten Yosh voraus dafür - also der Link: http://www7a.biglobe.ne.jp/~yosh/standards_table.htm

Freundlich
Albus
Goldenes_Ohr
Stammgast
#91 erstellt: 19. Jun 2016, 20:49
Hallo Albus,
vielen Dank für den Link …
da hat ja tomtiger aus dem Gedächtnis heraus genau die richtigen Werte genannt, nicht schlecht! .. werde mir den Link mal durchlesen ..
MfG Tom
Goldenes_Ohr
Stammgast
#92 erstellt: 19. Jun 2016, 21:18
Hallo,
tomtiger, wenn ich das Richtig sehe, dann hast Du doch zu optimistisch gerechnet.
Denn wenn die LP max. 0,2mm exzentrisch wäre (lt. Norm ja zulässig), dann wandert die Nadel ja +/- 0,2mm, also insg. 0,4mm! Da mein 555er Sony ja quasi sich immer an dem inneren Wert orientiert, bzw. den optimiert, sind dass dann doch wieder die 0,4mm + min. die 0,09 Toleranz fürs Mittelloch (eigentl. ja auch 0,18mm, wenn die LP sehr ungünstig auf dem Plattenteller liegt), also der Fehlwinkel wäre selbst bei normgerechter LP bei ca. 0,5mm und 130mm Tonarmlänge: 0,38°.
Und +/- 0,19° kann man ja auch nicht rechnen, eher +/- 0,38°, also die max. tatsächliche Abweichung ist demnach 0,38°, und nicht 0,07°, also min. 5mal (!) so hoch wie von Sony angegeben, und dass noch unter der Voraussetzung, dass die Regelung den Arm zu 100% einseitig tangential ausrichten würde.

Also, umso interessanter wären da praktische Erfahrungen anderer 555er Besitzer hier, um das zu klären.
MfG Tom


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 19. Jun 2016, 21:26 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#93 erstellt: 19. Jun 2016, 23:23
Hi,

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann darf der Durchmesser des Mittellochs maximal 0,09mm größer sein.

Nimm an, es gäbe eine LP, die eine Rille hat, die rundherum geht, also nur eine Umdrehung lang ist. Dann hast Du bei den 0,2mm Abweichung an dem einen Scheitelpunkt -0,2mm, 90° weiter dann 0mm, 90°weiter dann +0,2mm und 90° weiter dann wieder 0mm.

Ohne Tonarmnachführung hättest Du dann -0,09°, 0°, +0,09° und wieder 0° Abweichung.

Die Rillenbreite bei Stereoplatten mit Mikrorille ist AFAIR 130µm, oder 0,13mm. Pro Minute wird der Tonarm also um 4,33mm nachgeführt.

Rechnet man nun nach, dann hat man bei einen Scheitelpunkt beginnend (- ist Plattenaussenseite):

-0,2mm,
90° weiter +0,0325mm (0mm plus 1/4 der Rillenbreite),
90°weiter dann +0,275 (+0,2mm zuzüglich 1/2 Rillenbreite),
90° weiter dann +0,0975 (0mm plus 3/4 Rillenbreite), und dann weitere
-- Ende 1. Umdrehung --
90° weiter -0,07mm (-0,2 abzüglich 1 Rillenbreite)
90° weiter +0,1625 (0mm plus1,25 Rillenbreiten)
90° weiter +0,395mm (+0,2mm zuzüglich 1,5 Rillenbreiten)
90° weiter +0,2275 (0mm zuzüglich 1,75 Rillenbreiten) usw.
-- Ende 2. Umdrehung --

Die Armsteuerung würde also irgendwo zwischen 90° und 180° einsetzen und den Tonarm weiterführen, dann irgendwo zwischen 180° und 270° aufhören und erst wieder bei der nächsten Umrundung zwischen 90° und 180° erneut nachführen.

Je nachdem, wie schnell die Armsteuerung einsetzt, kann sie die Exzentrizität sogar ausreichend ausgleichen. Wenn die Tonarmnachführung bei z.B. 0,1mm beginnt, und in 1/3 Umdrehung eine Rillenbreite (also 0,13mm) nachführen kann, dann ergeben sich in Etwa folgende Werte:

-0,2mm,
90° weiter +0,0325mm - sobald hier die 0,1mm Abweichung erreicht ist, setzt die Armsteuerung ein, vermutlich bei ca. 110° bis 120°
90°weiter dann +0,175 - unter der Annahme, dass der Arm bereits um 0,1mm nachgeführt wurde
90° weiter dann -0,0525 - unter der Annahme, dass der Arm um 0,15mm nachgeführt wurde
-- Ende 1. Umdrehung --
90° weiter +0,08mm - unter der Annahme, dass der Arm um 0,15mm nachgeführt wurde
90° weiter +0,3125 - und da hätte die Armführung bereits längst wieder begonnen, vermutlich bei 20-30°
der Arm wäre vermutlich um 0,1mm nachgeführt worden, vermutlich hätten wir hier also um die +0,2mm

90° weiter +0,195mm - unter der Annahmen, dass der Arm hier bereits 0,2mm nachgeführt wurde
90° weiter 0 - unter der Annahme, dass der Arm bisher um 0,2275mm nachgeführt wurde
-- Ende 2. Umdrehung --

Und jetzt geht es weiter bei -0,2mm abzüglich 1/4 Rillenbreite und das geht so weiter.

Daraus ergibt sich eine maximale Abweichung von +/-0,2mm oder +/-0,09°. Wenn der Tonarm schneller nachsteuert, kann der Wert deutlich geringer sein. Nach einer Umdrehung beträgt die Abweichung ohne Nachsteuerung nur mehr -0,07mm (weil ja eine Rillenbreite weniger), wurde der Tonarm um 0,1mm nachgeführt, sind es -0,17mm statt -0,2mm, usw.

-----
Oder vereinfacht ausgedrückt: wenn das Mittelloch um 0,2mm versetzt ist, hast Du nicht +/-0,2mm, sondern - weil die Rille ja enger wird - kommt mindestens eine halbe Rillenbreite weg.

LG Tom


[Beitrag von tomtiger am 19. Jun 2016, 23:26 bearbeitet]
Goldenes_Ohr
Stammgast
#94 erstellt: 20. Jun 2016, 23:54
Hallo,
Tomtiger, Du hast natürlich Recht, .. ich habe die Sache zu statisch betrachtet, wenn man es genau nimmt, wären auch noch andere Aspekt wichtig …

Ich hab mir zwischenzeitlich mal das Service Manual des Sony PS-X555ES (von Vinylengine) angeschaut, das hat mich eigentlich darin bestärkt, dass mein Sony defekt, bzw. nicht richtig justiert sein müsste.
Daher, bevor ich anfange das ganze Teil auseinander zu nehmen, da wäre es natürlich nicht schlecht, wenn ich definitiv wüsste, das andere 555er anders, bzw. richtig funktionieren!
Demnächst schreib ich mal mehr dazu, sowohl über die elektronische Steuerung, als auch dem von Tomtiger Gesagten .. hab augenblicklich nicht die Zeit dafür ..
MfG Tom
Goldenes_Ohr
Stammgast
#95 erstellt: 25. Jun 2016, 14:13

Goldenes_Ohr (Beitrag #89) schrieb:
Ich habe jetzt noch mal einen ganz einfachen Test gemacht, das HS mit dem TA gegen ein leeres HS, also ohne TA getauscht (um nicht evtl. die Nadel zu beschädigen), eine LP aufgelegt, und dann den Arm per Lift abgesenkt, dabei aber das HS festgehalten, so dass es nicht die LP berührt.

Wenn ich dann das HS Richtung Mittelloch der LP führe, folgt der Schlitten quasi augenblicklich nach, führe ich das HS nach außen, bleibt der Schlitten stehen … also, mich würde freuen, wenn diesen Test auch einer der anderen 555er Besitzer hier mal machen könnte, und dann über das Ergebnis berichten würde!


Goldenes_Ohr (Beitrag #92) schrieb:
Also, umso interessanter wären da praktische Erfahrungen anderer 555er Besitzer hier, um das zu klären.


Goldenes_Ohr (Beitrag #94) schrieb:
Daher, bevor ich anfange das ganze Teil auseinander zu nehmen, da wäre es natürlich nicht schlecht, wenn ich definitiv wüsste, das andere 555er anders, bzw. richtig funktionieren!

Hallo,
Da hier ja Niemand antwortet, nochmal der Hinweis auf meine obigen Bitten um Hilfe zur Lösung meines Problems mit dem 555er Sony!

Wie vllt. einige bemerkt haben, war ich jetzt im Forum zwischenzeitlich bemüht, einem anderen User mit einem Problem mit dem Sony PS-X555 zu helfen, wobei noch nicht klar ist, ob dessen 555er denn überhaupt defekt ist.

Bei meinem Problem dagegen NULL-Rückmeldung, obwohl es doch User (auch in dem Thread hier, oder?) mit genau dem gleichen T-PS wie meinen gibt, der Test, der mir hier weiterhelfen würde, dauert keine 5 Minuten …
muss man jetzt hier betteln, um da Hilfe zu bekommen?

MfG Tom


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 25. Jun 2016, 14:15 bearbeitet]
tony73
Inventar
#96 erstellt: 25. Jun 2016, 14:51
Hallo Tom,

ich weiß noch von meinem X800, daß wenn ich die rillenlose LP auflegte, der Tonarm auf der Platte je nach Schräglage des PS nach innen oder außen geführt wurde. Nur bei zu schneller Vor- oder Rückdrift hob der Arm dann ab. Mit Plattenschlag hatte ich nie Probleme, nur nützt dir das in deinem Fall wenig.
Vielleicht meldet sich ja doch noch ein X555er Besitzer.

MfG Tony
Goldenes_Ohr
Stammgast
#97 erstellt: 25. Jun 2016, 17:23
Hallo Tony,
vielen Dank für deinen Hinweis!
d.h. ja, dass der 800er auf jeden Fall den Schlitten in beiden Richtungen nachführt, also nach innen wie nach außen!
Genau das macht mein 555er ja nicht, und damit scheint das ja doch sehr wahrscheinlich, dass da mit meinem PS was nicht stimmt, kann man evtl., bzw. hoffentlich einfach über ein Trimmpoti einstellen, aber bevor ich da anfange, hätte ich halt gerne gewusst, dass das bei anderen 555er richtig funktioniert!
MfG Tom
tony73
Inventar
#98 erstellt: 27. Jun 2016, 10:23
Hallo Tom,

da die Vor- Rückführung über Hall- Elemente gesteuert wird, ( so beim 800er ) könnte auch da der Fehler liegen. Denn bei einem verstellten Pot ergäbe sich m.M. bestenfalls eine Asymmetrie des Vor-Rückverhältnisses. Da aber rückwärts gar kein Steuerung erfolgt, vermute ich deshalb ein Fehlen des Steuersignals. Es ist absolut auszuschließen, daß das von Sony so konzipiert sein sollte, denn beim Plattenschlag nach außen, würde jedesmal eine starke einseitige Auslenkung der Abtastnadel bis zum Rillensprung erfolgen, da der Tonarm dieser Richtung nicht folgen kann.
Ich weiß noch genau, wie feinfühlig die Vor- Rückführung arbeitete, der Tonarm war kaum für einen Moment auf einem Punkt der rillenlosen LP zu halten und begann zu wandern, vor oder zurück.
Ich hoffe, daß es dir gelingt deinen Sony wieder in Ordnung zu bringen, ich traure meinem immer noch nach.

MfG Tony
Goldenes_Ohr
Stammgast
#99 erstellt: 27. Jun 2016, 14:03
Hallo Tony,
leider haben sich hier ja immer noch keine 555er User gemeldet, aber deine sehr freundlichen Rückmeldungen helfen dann doch sehr!

tony73 (Beitrag #98) schrieb:
Es ist absolut auszuschließen, daß das von Sony so konzipiert sein sollte, denn beim Plattenschlag nach außen, würde jedesmal eine starke einseitige Auslenkung der Abtastnadel bis zum Rillensprung erfolgen, da der Tonarm dieser Richtung nicht folgen kann.

Allerdings, mir ist ja immer noch nicht ganz klar, wie weit beim 800er der Tonarm auch bei feststehenden Schlitten über seine quasi Kardanische Lagerung horizontal beweglich ist ..

Aber, da Du das jetzt ja noch mal bestätigst, dass der 800er den Tonarm in beiden Richtungen nach steuert, und Du das ebenfalls für eigentlich völlig abwegig hältst, dass die Sony Entwickler den Arm nur in der einen Richtung zur Plattenmitte hin einer Nachführung spendierten, nehme ich das jetzt mal bis hier nicht Gegenteiliges gesagt wird, als auch für den 555er als zutreffend an!

Erstmal ist es da schon ein kleiner Trost, dass der Spurfehlwinkel meines 555er trotz allem mit diesem Defekt nicht ins dramatische abgleitet, wie tomtiger ja sehr detailliert geschildert hatte.

Sollte es mir nicht gelingen, den Fehler zu beheben, so hatte ich mir schon überlegt, den TA leicht verdreht einzubauen, damit dann etwa aus max. 0,2° oder 0,3° dann +/- 0,1° oder +/-0,15° werden ..
Das wäre aber nur eine Notlösung

Kommen wir zur Fehleranalyse:

Ich hab mir ja schon das Service Manual (SM) des 555er gründlich angeschaut, und hatte auch schon die gleichen Befürchtung wie auch Du, dass an den Hall-Elementen, bzw. deren Verkabelung (Kabelbruch) was defekt sein könnte.

SM_Sony_555_horiz. Steuerung T-Arm

Das würde ich aber jetzt schon so gut wie ausschließen ..
Denn, der Tonarm zentriert sich ja schon, wie ich weiter oben beschrieben habe, also nur der Arm als solches im abgehobenen Zustand, etwa bei Betätigung der Lift-Taste!
Die Steuerung dazu nennt sich „Tonarm angle (2)“ SM, S.25., s. IC206 ..
leider sind das jetzt allerdings doch andere Sensoren/Driver, L701, (hätte ich nicht gedacht!) als für die Nachführung des Schlittens!

Diese Hall-Elemente und Steuerung funktionieren also definitiv.
Der Schlitten dagegen wird über den Sensor H301 gesteuert (s.Schaltplan oben), der ist mit 3 Käbelchen mit der Hauptplatine verbunden, ich gehe davon aus, das wenn eins davon unterbrochen wäre, diese Steuerung gar nicht funktionieren würde, der T-Arm-Schlitten also komplett tot wäre, denn da gibt es eine Stromeinspeisung und 2 Ausgänge für eine nach folgende Differzverstärkungs-Stufe (IC207)! Ohne Strom/Spannng läuft gar nix, und wenn nur ein Sensorkäbelchen die Signale liefern würde, dann wäre höchst wahrscheinlich am Ausgang des IC entweder eine hohe + oder – DC Spannung, sprich der Schlitten würde permanent in eine Richtung rasen!

Die ganze Steuerung sitzt auf dem „System Control Board“ SM, S.24

Der Motor selbst wird auch über 2 Transistoren in komplementärer Schaltung angesteuert, also für Vor- und Rückfahrt, die ganze Schaltung von dem Hall-Element H301 bis zum Motor ist also auch komplementär ausgelegt, d.h., da ist natürlich seitens der Entwickler vorgesehen, dass der Motor eine positive, oder negative Spannung bekommt, und daher der Schlitten in beiden Richtungen dem Arm nachgeführt werden könnte!

Im Schaltplan (S25) sieht man folgendes (die Steuerung des „Arm Motors M901“):

Hinter dem Hall-Elemente („Horizontal Board (1/3)“ H301) kommt das IC207, da kann/muss man das Offset einstellen (RV203 „H-OFF SET“) .. das nennt sich da „Tonarm angle (1)“ , für das nächste IC208(1/2) kann /muss man über RV202 auch eine symmetrische Eingangsspannung (+/- 0,2V) für dieses IC einstellen ..

Dazu muss man dann noch kontrollieren, ob denn die Versorgungsspannung auch symmetrisch ist .. (also kein Fehler im Netzteil)

Das IC vor der Treiberstufe des Motors ist nun ganz interessant!
Dort sind Werte angegeben (Ein- wie Ausgang) für stillstehenden Motor (0V, bzw 0,54V am Ausgang) und für „When Motors Moves in Ward“, und „When Motors Moves Out Ward“ (0,2V am Eingang, bzw. +/- 5,4V am Ausgang)
Naja, der Motor muss ja schon alleine wegen der Rückführung in beide Reichtungen fahren können, aber die ganze Schaltung macht nur Sinn, wenn auch bei der tangentialen Nachführung der Motor bidirektional läuft!

Also, dies erst mal als meine Überlegungen zu dem Ganzen, dumm ist, dass man die Werte nicht einfach nachmessen/justieren kann, denn der T-PS muss dazu ja auf dem Kopf stehen, damit man unten ran kommt. Ob dass dann alles noch so funktioniert, mal sehen .. oder man muss sich ein Gestell bauen, wo der PS dann draufsteht, so dass man von unten an die Platinen kommt, dass hat ein User im Netz so gemacht, der derart schon einige 800er repariert hat ..

Also, wenn Jemand mir noch Tips geben kann, nur zu (SM bei Vinylengine), andere, die evtl. das gleiche Problem haben, finden hier dann hoffentlich bald (?) die Lösung um diesen zu beheben ..
MfG Tom


[Beitrag von Goldenes_Ohr am 27. Jun 2016, 14:30 bearbeitet]
tony73
Inventar
#100 erstellt: 27. Jun 2016, 18:30
Hallo Tom,

das Problem, wie komme ich unten ran kenne ich. Vieleicht ist doch der Hall Sensor einseitig wirkungslos, daß zwar noch Strom fließt und der OP wieterläuft, aber von der einen Seite keine Steuerung mehr erfolgt. Das wäre relativ einfach am OP- Ausgang meßbar. Also Gestell bauen. Gewißheit bringen nur Messungen, auch wenn man sehr schwer herankommt.
Ich drück dir die Daumen.

MfG Tony

PS: Wenn ich dich recht verstanden habe, ist der gleiche Motor auch für Rücktransport zuständig, das wäre dann vom 800er abweichend, denn der hatte dafür getrennte Motoren.
T.


[Beitrag von tony73 am 27. Jun 2016, 18:37 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#101 erstellt: 27. Jun 2016, 19:37
Hi,

wenn ich das SM korrekt verstanden habe, werden kleine Unterschiede nicht durch den Tonarm Motor sondern durch Antriebsspulen (neben den Sensorspulen und Hall) ausgeglichen. Für den reinen Ausgleich von Exzentrizität wird es aber wohl den Motor für den Schlitten nicht brauchen. Von daher ist auch eine simple einseitige Steuerung denkbar.

LG Tom
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