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Wer hört noch UKW?

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Radiowaves
Inventar
#51 erstellt: 24. Sep 2024, 19:02

Apalone (Beitrag #35) schrieb:
Ich habe schon vor ein paar Jahren mEn recht hochwertige Tuner (Sony, Onkyo, Pioneer) mehrfach versucht, bei Ebay loszuwerden. Als auch mehrere Versuche Null Ergebnis brachten (ab 1,- wohlgemerkt), habe ich die entsorgt.

Ich hatte versucht, meinen für ARD-Radio unbrauchbar gemachten HDTV-Satreceiver im 43-cm-Gehäuse nebst unbenutzter (nicht aktivierter) HD+-Karte für 12 Monate (UVP aktuell 89 EUR, Onlinepreis ab ca. 77 EUR, reine Verlängerung auf bestehende Karte UVP 75 EUR) für 80 EUR zu verkaufen über die Kleinanzeigen. HDTV-Receiver also letztlich geschenkt. Keine Chance. Dass es bei UKW-Tunern desaströs aussieht, kann ich irgendwie verstehen, wenn nichtmal für das neuere Zeug Bedarf besteht.


Bollze (Beitrag #37) schrieb:
UKW ermöglicht das Abstrahlen von regionalen Sender, z.B. ein Stadtradio.
Mit DAB braucht man dazu einen kompletten Kanal, die Möglichkeit bei entsprechend geringer Frequenznutzung nur ein Sender abzustrahlen, also ohne gleich Kapazitäten zu belegen, die für viele Sender ausreichend sind, besteht nicht.

Wird auch mit DAB+ gemacht, zum vergleichsweise kleinen Preis. Das Radio Lohro aus Rostock belegt neben dem EWS-Warnkanal den einzig benutzten Platz im lokalen DAB-Mux. 120 kBit/s LC-AAC im EEP 2-A, aufgebaut wurde die Low-Cost-Anlage von Christian Millings Firma.

https://www.facebook...36470994.-2207520000

https://www.facebook...36470994.-2207520000

https://www.facebook...36470994.-2207520000

https://www.facebook...36470994.-2207520000

https://www.facebook...36470994.-2207520000

https://www.facebook...36470994.-2207520000


Bollze (Beitrag #37) schrieb:
Hinzukommt, der Kontrast den die DDR-Bürger erlebt hatten, zwischen der Propaganda in der DDR und der BRD u.a. es fördert ein gesundes Misstrauen gegenüber den Information die so aus den Empfängern kommen.

Kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Viele derjenigen, die heute aus "gesundem Misstrauen" dort den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und am besten gleich noch das gesamte Grundgesetz ablehnen, waren zu Zeiten des Mauerfalls im Vorschulalter oder noch gar nicht geboren.


gst (Beitrag #39) schrieb:
Die Bundesdeutschen hatten ihren Deutschlandfunk (damals noch ohne UKW) und die volkseigenen demokratischen Deutschen hatten ihren Deutschlandsender. Der letztere hatte erhebliche Reichweiten und konnte auch seine Mitarbeiter in Bonn mit eigenen Nachrichten (zwischen den Zeilen) versorgen. Gab es den Sender in der DDR auf UKW?

Ja. Deutschlandsender / später Stimme der DDR hatte eine UKW-Kette, die damals üblichen, oft 100 kW ERP starken Grundnetzsender:

Calau / Cottbus 90,8
Blessberg 94,2
Schwerin 95,3
Wiederau ("Leipzig"), eigentlich nahe Pegau) 96,6
Marlow 96,7
Dequede 96,9
Geyer 97,0
Helpterberg / Neubrandenburg 97,1
Inselsberg 97,2
Dresden 97,3
Brocken 97,4
Berlin 97,7

Man beachte, wie brutal eng die Frequenzen da teils auf Sichtweite koordiniert waren. Inselsberg 200 kHz neben Brocken - man kann bei guter Sicht von einem zum anderen Standort sehen. Geyer und Inselsberg ist auch knapp. War halt primär für Dachantennenempfang mit entsprechender ausblendung anderer Standorte. Wann die einzelnen Frequenzen aufgeschaltet wurden, müsste man aufwendiger recherchieren. Viele wohl in den 60er Jahren, spätestens 70er Jahren mit voller Leistung.


Rascas (Beitrag #40) schrieb:
Sender wie der WDR produzieren schon lange technisch in DAB+. Dieses Signal wird umgerechnet, damit es über UKW gesendet werden kann. Qualitativ macht UKW so keinen Sinn mehr.

Sorry, das ist quatsch. Produziert wird heute fast ausschließlich mit Digitalpulten, da geht unreduziertes Audio durch mit 48 kHz und meist wohl 24 Bit Auflösung. Dann folgt je nach Programm das mehr oder weniger schlimme Audioprocessing ("Optimod" oder Wettbewerber bzw. für human klingende Kulturwellen gern Geräte von Jünger). UKW muss vorbehandelt werden, um den Spitzenhub trotz Preemphasis von 50 µs einhalten zu können und um die sogenannte Multiplexleistung (eine Art Lautheitsmaß) "postfromm" zu halten. Für DAB+ ist das letztlich nicht nötig, so dass manche Anstalten dazu übergehen, DAB+ sogar mit einem saubereren Signal zu beschicken als UKW. Der MDR ist da ganz aktiv derzeit.

"In DAB+" wird nicht produziert, es erfolgt also keine Datenreduktion auf DAB+-Niveau bei der Produktion der Programme. Audioquellen (Musik, Beiträge) sind bei der ARD teils noch in 384 kBit/s MPEG 1 Layer II auf den Servern, werden vor dem Ausspielen ins Mischpult auf PCM gewandelt und ab dort erstmal weiter als PCM geführt. Selbst da geht man aber jetzt zunehmend auf PCM als Quelle über.

Zuführung zu UKW-Standorten ist hochgradig unterschiedlich und reicht von 24 Bit / 48 kHz PCM (also "highend", der MDR macht das an den per Glasfaser angebundenen Standorten) über Zuführung des MPX-Signals via Codec (vergleichbar einer PCM-Zuführung, macht der BR ganz viel), über 384 kBit/s MPEG 1 Layer II oder 384 kBit/s E-aptX (also beides datenreduziert, aber transparent) bis zu 128 kBit/s LC-AAC vom ARD-Satellitenradio an kleineren Standorten des MDR. DAB+ hingegen wird auf die meist minderwertige Magerbitrate encodiert und dann gemuxt - und klingt deshalb gegenüber UKW bei gleichem Quellsignal oft schlechter. U.a. deswegen hat DAB+ bei mir Hausverbot. Das ist meist akustische Körperverletzung und wäre Rundfunktechnikern aus den 1960er Jahren nicht verziehen worden.


Rascas (Beitrag #40) schrieb:
Traurig finde ich das einzig und alleine für alte Vintage-Geräte, die dann die Funktion verlieren.

Finde ich auch sehr traurig, weil diese Geräte oft optisch, haptisch und von der unkomplizierten Benutzbarkeit und der Mackenfreiheit in der Bedienung wesentlich besser waren und sind als das meiste DAB+-Gelumpe, das einfach nur noch Wegwerf-Müll ist. Allein die 12 doppelt (Doppelklick) belegten Stationstasten meines Pioneer F-656 gegen irgendwelche Fummel-Menüs an DAB-Radios, wo man dann paar Programme speichern und aufwendig abrufen darf...


Rascas (Beitrag #40) schrieb:
Das wäre besser als jeder Standard, der danach kam (DAB+ eingeschlossen). Und die teuren Geräte, die es theoretisch noch zu kaufen gab, waren von jetzt auf gleich wertlos.

DAB+ kann man aufgrund der meist grottigen Qualität nun kaum mit DSR vergleichen. Aber der alte ARD-Hörfunktransponder mit 320 kBit/s MPEG 1 Layer II und teils 448 kBit/s AC-3 war sehr nahe dran am DSR - und konnte bei Bedarf Mehrkanalton. Das hat man ja nun auch 2021 vernichtet und dabei einen Millionenschaden angerichtet (Zwang zum Geräteneukauf oder günstigerenfalls kostenpflichtigerem Geräteupgrade). Stattdessen das LC-AAC, das sensible Ohren nicht befriedigt und wo Mehrkanalton kaum noch praktikabel möglich ist.


Rascas (Beitrag #43) schrieb:
Scheint in der Tat ein deutsches Phänomen gewesen zu sein. Ich dachte bisher, dass Geräte von Sony auf eine internationale Verbreitung hinweisen. Das scheint aber nicht der Fall zu sein.

Der Sony (nein, die beiden Sonys) wurden - genau wie die beiden Denon-Geräte und der Onkyo - exklusiv für Deutschland und die Schweiz entwickelt, vielleicht konnte man auch in Österreich Geräte verkaufen.

https://www.hifi-archiv.info/Sony/1995/sony-26.jpg

https://www.hifi-arc...HiFi-Programm/26.jpg

https://www.hifi-archiv.info/Denon/1996%20Denon%20HiFi/07.jpg

https://www.hifi-archiv.info/Onkyo/1995-HiFi/scan0038.jpg

Über Satellit gab es nur das deutsche Paket (TV-Sat 2 und Kopernikus). Das wurde auch jeweils ins Kabel eingespeist, auf 118 MHz - es blockierte da 2 TV-Kanäle. In der Schweiz gab es ein DSR-Paket nur im Kabel ("Digit Super Radio").

Und man erzählt, dass der DLF in seinem Hauskabelnetz in Köln via eigenes DSR-Paket Radioprogramme in die Redaktionsstuben brachte. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber heute bekommt man DSR aus irgendwelchen Audioquellen mit allerschwächsten Rechnern via OpenSource-Software zum Laufen. Es ist ja - Kind der 1980er Jahre - keine komplexe Datenreduktion, also hält sich die CPU-Belastung in kleinsten Grenzen. Da reicht ein Raspberry Pi für den ganzen DSR-Mux. Entsprechend ist meines Wissens nach auch ein Mux im Rundfunkmuseum Cham verfügbar zur Vorführung der Geräte (DAB alt und ADR auch).

Die DDR hatte aus offiziell zugänglichen Veröffentlichungen die DSR-Spec und das ZWT Dresden entwickelte einen DSR-Tuner. Waren im Erprobungsmuster noch mehrere 100 Logikschaltkreise drin, erfolgte später die Integration in einen speziellen DSR-Chip. Idee war ein DSR-Mux für den Ostblock auf sowjetischem Satelliten, der dann ein (!) Programm des Rundfunks der DDR übertragen hätte (neben Programmen aus der CSSR, aus Bulgarien, Polen, UdSSR etc.). Die Geräte sollten als Devisenbringer auch in den Westen verkauft werden.

Da kam die Wende 1989 dazwischen und 2 Dutzend Fachleute des ZWT wurden dann von TechniSat übernommen. Der DSR-Tuner wurde zuende entwickelt und TechniSat räumte dann ab 1991 den Markt mit Dumpinpreisen auf. DSR für unter 1000 DM. In diesen Geräten steckten noch teils DDR-Schaltkreise (der SRAM aus dem HFO beispielsweise).

Wer DSR nachbauen will - hier ist die Spec:

https://www.wumpus-g...p?board=34&thread=14

Kann man wie geschrieben aber auch in Software machen mit nem software-defined Modulator dahinter, z.B. mit einem HackRF:

https://greatscottgadgets.com/hackrf/one/


Der Beweis:

https://www.youtube.com/watch?v=3TD7huKyq0I

https://www.youtube.com/watch?v=RHtVwxPZGAw

fsphil hat auch Software für ADR und Astra-Analogradio. Die ADR-Software ist auch schon von einem Freund von mir erprobt worden. Irre Zeitreise, sowas.

https://github.com/fsphil?tab=repositories



Rascas (Beitrag #43) schrieb:
UKW über Kabel ist inzwischen auch größtenteils abgestellt, oder?

In den größten Netzen (Vodafone und PYUR) ist es raus. Manche kleineren, aber durchaus auch sehr große mittelständischen Netze bieten teils so viel UKW, dass ich Bedenken habe, ob das überhaupt ohne schlimme Intermodulationen auf den ZF-Mischern der Tuner gut spielt:

https://www.wilhelm-...loge_Radiosender.pdf

https://services.ver...dia_token/fnu52ugyg9
(das ist zuviel, viel zuviel, aus Intermodulations-Sicht)


laut-macht-spass (Beitrag #46) schrieb:
Ich meine Telefunken hatte bereits 1983/84 funktionierende Geräte

DSR startete zur IFA 1989. Das erste Erprobungsmuster gab es aber wohl schon 1982. Die Datenaufbereitung war übrigens recht ähnlich dem Radio-Prototyp für das BIGFON-Glasfaerprojekt und das Gerät sah dem DSR-Prototypen sehr ähnlich.

https://technikforum...hnik/projekte/bigfon

https://mediandr-a.a...204-1957-3500.hd.mp4

(in beiden Links kommt das Radio aber nicht vor, interessant wegen BIGFON sind sie aber dennoch)


laut-macht-spass (Beitrag #46) schrieb:
ADR Astra-Digital-Radio, wie der Name schon sagt über Astra, da gab es freie Programme und ein Bezahl-Abo für Musik nonstop, also ohne Werbung und Co., das ganze als PCM.

ADR und das darauf aufsetzende DMX liefen mit 192 kBit/s MPEG 1 Layer II Netto-Audiodatenrate. Mehr nicht. Der ARD-Hörfunktransponder toppte das also ab Sommer 2005 mit seinen 320 kBit/s MPEG 1 Layer II locker. Die heutigen 128 kBit/s LC-AAC bei den meisten ARD-Wellen erreicht etwa die Qualität, die ADR bestenfalls erreichte (wenn man den damals verwendeten Encoder Barco RE660 in linear stereo statt im vermackten joint stereo betrieben hat). Nur ist das 128 LC-AAC bei 15,5 kHz zuende, ADR ging tapfer hoch bis 20 kHz, wenn man entsprechendes Audio reingegeben hat.
*hannesjo*
Inventar
#52 erstellt: 24. Sep 2024, 19:19
Wie auch bei DIR -
... bei mir hat " DAB+ " auch Hausverbot . Nach der Abschaltung von Vodafone genügt mir
eine einfache Wurfantenne am Referenz- Tuner, Grundig Fine Arts T 9000 .
Die große drehbare FUBA UKW Dachantenne liegt als Reserve im Keller , ... vielleicht ... 🤔 ,
da werden die lieben Nachbarn dann wieder ... ( wie 1980 - 2000 ) 😠 .


[Beitrag von *hannesjo* am 24. Sep 2024, 19:32 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#53 erstellt: 24. Sep 2024, 19:34

*hannesjo* (Beitrag #52) schrieb:
Nach der Abschaltung von Vodafone genügt mir eine einfache Wurfantenne am Referenz- Empfänger Grundig Fine Arts T 9000 .

Schon optisch ein Traum. Das war damals genau die Anmutung, die ich mir für eine Stereoanlage gewünscht hätte (wenn das Geld gereicht hätte).

Aber ist das Programmangebot überhaupt befriedigend und rauscharm genug an der Notfall-Strippe?


*hannesjo* (Beitrag #52) schrieb:
Die große drehbare FUBA UKW Dachantenne liegt als Reserve im Keller

Wenn schon, dann...

http://ham-radio.com/k6sti/korn92.htm

Leider inzwischen nicht mehr kommerziell zu haben. Die kommerzielle Variante war aber auch bissl filigran und nicht "kopfstellentauglich". Aber die Gewinn-Linearität über das gesamte UKW-Band und die brutale Rückdämpfung von um die 30 dB sind schon Hammer.


*hannesjo* (Beitrag #52) schrieb:
da werden die lieben Nachbarn dann wieder ... 😠 . :prost

"Son Spinner. Was macht der eigentlich damit? Fernsehen kann man doch gar nicht mehr mit soner Antenne schauen. Und wie das aussieht. Jetzt dreht das Ding auch noch, nee, also wirklich."
*hannesjo*
Inventar
#54 erstellt: 24. Sep 2024, 20:01
Schon optisch ein Traum 👍 - war auch meine Intention.
Die komplette Anlage von Grundig Fine Arts 9000/9 löste ReVox nach ca. 10 Jahren (1990) ab -
konnte den Industrie-Look von ReVox nicht mehr sehen , nur die Tonbandmaschinen blieben.
Die komplette Anlage von Grundig spielt auch nach 34 Jahren noch ohne " Fehl und Tadel " ...
meine Hauptanlage im Wohnzimmer an Vintage Cabasse Clipper.


[Beitrag von *hannesjo* am 24. Sep 2024, 20:46 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#55 erstellt: 24. Sep 2024, 20:28
Noch mal zum Blättern und Schwärmen...

https://www.hifi-archiv.info/Grundig/1991-Hifi/


Ich finde es durchaus erschreckend, dass man die akustische Qualität eines "großen" FineArts-UKW-Tuners oder auch eines Studer A764 (hatte ich im Einsatz) zu Zeiten des ARD-Hörfunktransponders mit einem simplen Sat- oder Kabelreceiver an die Wand fahren konnte. Nur Optik und Haptik halt nicht - im ganzen Gegenteil. Bei den Kulturwellen ist auch heute noch mit mindestens 160 kBit/s LC-AAC eine Qualität möglich, die bei korrektem Decoding die meisten realen UKW-Empfänge qualitativ überbietet.
Ano_Malie
Ist häufiger hier
#56 erstellt: 24. Sep 2024, 21:08
Hallihallo

Radio höre ich fast nur noch im Auto. Und da hat sich bei mir längst DAB+ durchgesetzt. UKW ist nur noch das automatische Backup bei DAB Empfangsproblemen. Aber im Bereich südl. Ffm ist der DAB+ Empfang so ziemlich flächendeckend.

Für die wenigen Male die ich zuhause Radio höre habe ich einen DAB+-Hifi-Adapter von Technisat, der wunderbar funktioniert und UKW gänzlich unnötig macht. Ich lege dabei aber auch keinen Wert auf audiophilen Klang, da ich dann nur Info-Sender (z.B. BR24 oder HR Info) höre.

LG
JULOR
Inventar
#57 erstellt: 25. Sep 2024, 09:54

Ano_Malie (Beitrag #56) schrieb:
Hallihallo

Radio höre ich fast nur noch im Auto. Und da hat sich bei mir längst DAB+ durchgesetzt. UKW ist nur noch das automatische Backup bei DAB Empfangsproblemen.

Ist bei mir fast genauso. Radio quasi nur im Auto. Allerdings beobachte ich, dass das Fallback von DAB+ auf UKW so oft anspringt, dass ich mittlerweile oft gleich auf UKW schalte. Ist halt Hamburg, Deutschlands größtes Dorf.
Radiowaves
Inventar
#58 erstellt: 25. Sep 2024, 15:26
Hallo an denjenigen, der mir zum Thread eine PM geschickt hat. Ich wollte antworten, kann aber mangels Berechtigung die Nachricht nicht absenden. Geschrieben ist sie, aber Senden geht nicht. Also keine Antwort, sorry. Ist nicht böse gemeint, geht nur leider nicht. Danke für Deine Nachricht!
Rascas
Inventar
#59 erstellt: 25. Sep 2024, 15:38
Wir können uns darauf einigen, dass Radio-Programme heute digital produziert werden? Damit ist das näher an DAB+ als an UKW. Wenn es in 24/48 produziert wird, dann ist es sehr schade, dass es nicht so ausgestrahlt wird.

Für DAB+ oder für die Internet-Streaming-Angebote nutzen nutzen die Sender diese Auflösung jedenfalls nicht.

Ein Nischen-Angebot in einer solchen Qualität wäre doch wünschenswert, oder? Radio Paradise und andere strahlen ja auch in FLAC CD-Qualität im Internet aus. Technisch ist es also machbar.
gst
Inventar
#60 erstellt: 25. Sep 2024, 16:15

Radiowaves (Beitrag #58) schrieb:
Hallo an denjenigen, der mir zum Thread eine PM geschickt hat. Ich wollte antworten, kann aber mangels Berechtigung die Nachricht nicht absenden. Geschrieben ist sie, aber Senden geht nicht. Also keine Antwort, sorry. Ist nicht böse gemeint, geht nur leider nicht. Danke für Deine Nachricht!

Hallo Radiowaves,
wie schon öfter erlebt, unterdrückt die Forensoftware manchmal PMs, wenn darin unerwünschte Wörter auftauchen.
Schicke doch einfach mal eine PM nur mit dem Text "dies ist ein Test". Wenn die PM dann durchgeht, weißt du, es liegt nicht an dir.


[Beitrag von gst am 25. Sep 2024, 16:17 bearbeitet]
*hannesjo*
Inventar
#61 erstellt: 25. Sep 2024, 19:07
... möglichst " einfach " schreiben , keine zweideutigen Begriffe / Worte .


[Beitrag von *hannesjo* am 25. Sep 2024, 19:45 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#62 erstellt: 25. Sep 2024, 19:23

Rascas (Beitrag #59) schrieb:
Wir können uns darauf einigen, dass Radio-Programme heute digital produziert werden?

Ja. Es gibt meines Wissens nach noch im großen Sendesaal des rbb im historischen Haus des Rundfunks an der Masurenallee in Berlin ein analoges Mischpult, zumindest war das vor 10 Jahren so und da war es recht neu. Der Grund soll, soweit mir damals gesagt worden war, der sein, dass bei dieser Art Pult die umfangreichen Bearbeitungsfunktionen (Filter) analog einfach noch eine Klasse besser waren als ihre digitalen Nachbildungen. Da hat sich auf dem Markt inzwischen sicher auch wieder etliches getan, aber ob da schon wieder ein neues Pult drin ist, weiß ich nicht. Solche Säle / Studios sind in der Technik oft langlebiger (beim BR hat das analoge modulare Pult in Studio 9 wohl um die 25 Jahre durchgehalten), weil die Benutzung nicht 24 Stunden am Tag ist und weil nur geschultes Personal dran sitzt und keine "DJs".


Rascas (Beitrag #59) schrieb:
Damit ist das näher an DAB+ als an UKW.

Wie meinst Du das? Weils digital ist?

Für DAB+ ist ein Effekt digitaler Sendepulte und Signalwege tatsächlich von Vorteil: ein Mikrofon, das "auf Mitte" gemischt sein soll, ist wenn alles korrekt läuft tatsächlich exakt "auf Mitte" - nämlich bitgenau identisch in beiden Kanälen. Da bei AAC Mid-Side-Encoding gemacht wird, also die Monosumme und die Stereodifferenz übertragen wird, hat man bei mittiger Sprache ohne Musikbett nur Aktivität in der Monosumme. Die Stereodifferenz ist stumm und braucht kaum Bitrate. Das bringt die Sauberkeit der Sprachübertragung zumidnest theoretisch nochmal etwas nach vorn.

Aber eigentlich profitiert davon auch UKW, da da im MPX-Stereo ja auch mit dem L-R-Signal gearbeitet wird (auf den dann unterdrückten 38-kHz-Hilfsträger amplitudenmoduliert). Nur ist das vermutlich sehr wurscht, weil es um Nuancen geht. Ein ordentlich kalibriertes Analogpult hat ja auch keine heftigen Abweichungen zwischen den Kanälen, nur bissl Imbalance und es verzerrt und rauscht natürlich in beiden Kanälen unterschiedlich, aber eben sehr wenig.


Rascas (Beitrag #59) schrieb:
Wenn es in 24/48 produziert wird, dann ist es sehr schade, dass es nicht so ausgestrahlt wird.

Einziger Weg dazu wäre FLAC via Streaming. Wird glaube ich in Schweden auf der Kulturwelle gemacht. Aber der MDR z.B. führt in 24 Bit / 48 kHz ohne Datenreduktion zu den UKW-Standorten zu (zumindest zu denen mit Glasfaseranbindung). Besser konnte man nie Audio zum Sender bringen. Die heutigen Sender berechnen das MPX-Signal übrigens auch digital (DSP) und modulieren das FM-Signal auch durch "Ausrechnen" (FPGA). Da ist fast nix analoges mehr im Signalweg.


Rascas (Beitrag #59) schrieb:
Für DAB+ oder für die Internet-Streaming-Angebote nutzen nutzen die Sender diese Auflösung jedenfalls nicht.

Auf DAB+ technologisch nicht möglich (die gesamte Nettodatenrate eines DAB-Muxes würde nichtmal für 24 Bit / 48 kHz reichen bei einem Programm). Im Stream zu teuer und wer nutzt es schon? Wenn man die Kulturwellen im Stream mit 256 kBit/s MP3 bzw. mindestens 192 kBit/s LC-AAC laufen hat, ist das doch schon sehr gut (so nichts vermurkst wird).

https://wdr-wdr3-liv...e/mp3/256/stream.mp3
https://liveradio.swr.de/sw282p3/swr2/
https://dispatcher.rndfnk.com/br/brklassik/live/mp3/high
https://dispatcher.rndfnk.com/hr/hr2/live/mp3/high
https://www.ndr.de/resources/metadaten/audio/aac/ndrkultur.m3u

Ist das nicht auch fürs Wohnzimmer gut genug? So gut konnte man das doch eigentlich nie via UKW hören. Derzeit läuft auf allen das gleiche - ein Vorgeschmack auf den kommenden Einheitsrundfunk...


Rascas (Beitrag #59) schrieb:
Ein Nischen-Angebot in einer solchen Qualität wäre doch wünschenswert, oder? Radio Paradise und andere strahlen ja auch in FLAC CD-Qualität im Internet aus. Technisch ist es also machbar.

Die ARD ist gerade dabei, die letzten Reste Hörfunkkultur und vieles weitere über Bord zu werfen. Der SWR hat sein akustisch wertvolles Klassik-Studio verkauft, es soll abgerissen werden.

https://www.nmz.de/p...-hans-rosbaud-studio

https://www.swr.de/s...baud-studio-100.html

https://www.swr.de/s...-2024-05-09-100.html
(Hörenswert! Und erstaunlich, dass das der SWR überhaupt gesendet hat.)

Der BR will seinen akustisch und hinichtlich Anmutung einzigartigen und überaus wertvollen Hörfunk-Studiobau abreißen. Derzeit bereitet man den Auszug aus dem Gebäude vor.

https://www.brstudiobau-retten.de/

https://www.nmz.de/p...undfunk-abriss-total

Die Kulturwellen werden künftig abends weitgehend zusammengeschlossen, womit weitere wertvolle Sendungen verschwinden müssen.

Es wird also künftig weniger Inhalt geben und auch weniger Orte, an denen hochwertiger Inhalt produziert werden kann. Für das beabsichtigte Konservendudeln und die Abschiebung von Inhalten in gern akustisch dilettantisch gemachte Podcasts braucht es doch kein FLAC. Und Geld ist, wie man sieht, ja sowieso keins vorhanden. Das geht in Krimis, in Sportrechte, in Altersversorgung (das ist gut so, alles andere wäre Vertragsbruch gegenüber Menschen, die jahrzehntelang beim Rundfunk gearbeitet haben).

Mir zumindest wären 192 kBit/s MP3, 224 kBit/s MPEG 1 Layer II oder 160 kBit/s LC-AAC mit hochwertigem, authentischem, leidenschaftlichem, intelligentem, humanistischem, Neugier weckendem Radio weitaus lieber als ein öder Konservenabspieler in 24 Bit / 48 kHz FLAC.


[Beitrag von Radiowaves am 25. Sep 2024, 19:28 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#63 erstellt: 25. Sep 2024, 19:25
Wegen der PM: danke für den Hinweis mit den "verbotenen" Worten. Wird schwierig, da ich die Wortliste nicht kenne. Die Mail ist anständig, aber aufgrund des Themas etwas länger. Aber ich habe eine Idee: Link per PM auf den Text via wetransfer. Mach ich aber heute nicht mehr, ich muss mich schon zwingen, vorm Rechner zu sitzen.
JULOR
Inventar
#64 erstellt: 26. Sep 2024, 04:52
Ihr könnt es auch einfach hier posten, dann haben alle was davon.
Außer ihr tauscht persönliche Daten aus.
gst
Inventar
#65 erstellt: 26. Sep 2024, 05:27

Radiowaves (Beitrag #63) schrieb:
Wegen der PM: danke für den Hinweis mit den "verbotenen" Worten. Wird schwierig, da ich die Wortliste nicht kenne.

Die Mods und Admins kennen die Wortliste auch nicht, die ist in der Forensoftware implementiert. Ich bin seinerzeit fast verzweifelt, weil ich das "böse" Wort nicht gefunden hatte, das den Versnad meiner PM blockiert hatte. Aber die Anzahl der betroffenen User und deren Protest ist wohl nicht so groß, dass da etwas geändert wird.
yordi
Inventar
#66 erstellt: 26. Sep 2024, 06:34
hallo,
ich höre auch noch UKW über Antenne. Tuner sind Accuphase T1000, Accuphase T1100 und
Project Tuner Box S.
Außerdem habe ich die Möglichkeit UKW über Sat zu hören.

Gruß yordi
JULOR
Inventar
#67 erstellt: 26. Sep 2024, 06:55

gst (Beitrag #65) schrieb:

Radiowaves (Beitrag #63) schrieb:
Wegen der PM: danke für den Hinweis mit den "verbotenen" Worten. Wird schwierig, da ich die Wortliste nicht kenne.

Die Mods und Admins kennen die Wortliste auch nicht, die ist in der Forensoftware implementiert.

Welche wiederum wahrscheinlich eine externe Datenbank nutzt, welche mit verschiedenen Algorithmen ständig aktualisiert wird. Vermutlich kennt niemand die "Wortliste".


Radiowaves (Beitrag #62) schrieb:
Mir zumindest wären 192 kBit/s MP3, 224 kBit/s MPEG 1 Layer II oder 160 kBit/s LC-AAC mit hochwertigem, authentischem, leidenschaftlichem, intelligentem, humanistischem, Neugier weckendem Radio weitaus lieber als ein öder Konservenabspieler in 24 Bit / 48 kHz FLAC.

Danke für die ausführliche Darstellung. Den letzten Punkt würde ich auf jeden Fall mit unterschreiben.
AusdemOff
Inventar
#68 erstellt: 26. Sep 2024, 09:46

yordi (Beitrag #66) schrieb:
Außerdem habe ich die Möglichkeit UKW über Sat zu hören.

Die meinst du hörst über SAT die gleichen Inhalte wie über UKW.

Das sind beides unterschiedliche Übertragungswege und in ihrer Technik grundsätzlich unterschiedlich.
AusdemOff
Inventar
#69 erstellt: 26. Sep 2024, 09:59
Zur Klarstellung:

Bandbreite eines DAB+ Mux: 1,536 MHz

Um effektiv Radioprogramme übertragen zu können werden in DAB+ max. 3 Kanäle in einem 6-MHz-TV-Kanal-Block, max. 4 Kanäle in einem 7-MHz-TV-Kanal-Block, max. 5 Kanäle in einem 8-MHz-TV-Kanal-Block zu einem Ensemle zusammengefasst.

Hierzu eine Referenz:

Ein Stereosignal mit 16 bit und einer Abtastfrequenz von 48 kHz benötigt eine Bandbreite von 1,536 kbps
Ein Stereosignal mit 24 bit und einer Abtastfrequenz von 48 kHz benötigt eine Bandbreite von 2,304 kbps

Würde man also 16/48 transparent, somit ohne Datenreduzierung, über einen DAB+ Mux senden, verlöre man 2, 3 oder 4
weitere Radioprogramme pro Mux.

24/48 passt schonmal gar nicht über einen Mux.
Falke~
Schaut ab und zu mal vorbei
#70 erstellt: 26. Sep 2024, 15:06
Ich nutze DAB+ nur im Bad (kleines Technisat-Radio) und in der Küche (größeres Technisat-Radio).
Über meine beiden Hifi-Anlagen läuft ausschließlich UKW, und das wird auch so lange es geht so bleiben. Mein persönliches Highlight ist meine Pioneer-Anlage aus den Anfang 90ern in meinem Hobby-Zimmer. Hier läuft der RDS-Tuner immer noch fantastisch. Ich bin auch mit der Qualität der Sender zufrieden, z.B. MDR Kultur. Nur den Boxen musste ich zwischenzeitlich neue Lautsprecher spendieren, da sich die Membrane aufgelöst hatten. Und ich muss demnächst den Lautstärke-Poti des Verstärkers austauschen, da er inzwischen an manchen Stellen etwas kratscht, aber das ist ein anderes Thema…

Ich bin neu hier im Forum, eure Beiträge finde ich echt Klasse und größtenteils sehr fundiert. In den 90ern habe ich Funksendeanlagen professionell betreut, und kann daher recht gut einschätzen was ihr hier so von euch gebt


[Beitrag von Falke~ am 26. Sep 2024, 15:11 bearbeitet]
GP-Torsten
Ist häufiger hier
#71 erstellt: 26. Sep 2024, 18:41
Wenn machbar, dann nur via Internet.
Das in weiten Teilen eintönige UKW-Angebot tu ich mir nur noch im Notfall an.
Django8
Inventar
#72 erstellt: 27. Sep 2024, 05:52

Und ich muss demnächst den Lautstärke-Poti des Verstärkers austauschen, da er inzwischen an manchen Stellen etwas kratscht

Ist zwar OT, aber ich denke nicht dass Du den austauschen musst. Gut "reinigen" reicht (hier im Forum findest Du viele Beiträge zu diesem Thema).

Und: Willkommen hier !
Rascas
Inventar
#73 erstellt: 27. Sep 2024, 06:38
Manche Potis sind so verkapselt, dass man da nicht dran kommt.

Kratzende Potts gehören bei alten Verstärkern irgendwie dazu. So lange man ihn noch sauber einstellen kann (es also nicht bei feststehender Lautstärke kratzt) ist es 'Teil der Performance'.

Es kann auch am Quellenwahlschalter, Balance- oder Klangregler, Muting-Taste etc. liegen. Also alles, was im Signalweg liegt und mechanisch funktioniert. Einfach mal im laufenden Betrieb probieren, wenn es nicht nur am Lautstärke-Poti liegt. Und dann ein paar Mal hin und her bewegen/schalten. Wenn das kratzen dadurch weg ist, ist das als erste Maßnahme schon mal hilfreich.

Falls Du drankommst: Vorsicht, mit welchen Mitteln Du da ran gehst. Verharzende Mittel machen es auf Dauer schlimmer!

Da hat so jeder sein 'Geheimmittel'. Ich habe mit Balistol gute Erfahrungen gemacht, weil es eben nicht verharzt.

Und nicht verrückt machen lassen...
Django8
Inventar
#74 erstellt: 27. Sep 2024, 06:43

Kratzende Potts gehören bei alten Verstärkern irgendwie dazu. So lange man ihn noch sauber einstellen kann (es also nicht bei feststehender Lautstärke kratzt) ist es 'Teil der Performance'.

So kann man's auch sehe. Und bin mittlerweile selber auch irgendwie an diesem Punkt angelangt . Viel schlimmer sind Schalter mit Kontaktproblemen, das kann dann tatsächlich bis zum Kanal-Ausfall gehen.
Falke~
Schaut ab und zu mal vorbei
#75 erstellt: 27. Sep 2024, 07:14

Django8 (Beitrag #72) schrieb:

Und ich muss demnächst den Lautstärke-Poti des Verstärkers austauschen, da er inzwischen an manchen Stellen etwas kratscht

Ist zwar OT, aber ich denke nicht dass Du den austauschen musst. Gut "reinigen" reicht (hier im Forum findest Du viele Beiträge zu diesem Thema).

Und: Willkommen hier !


Danke, Danke. Das Poti kratzt schon seit Jahren. Ich hatte es bisher ab und zu mit Kontaktspray gereinigt bzw. geschmiert. Aber jetzt ist der Punkt erreicht, das nix mehr hilft. Ich zögere noch ein wenig mit dem Austausch, aber es muss sein. Es ist ein Doppel-Potentiometer und der linke Kanal setzt schon manchmal aus.

Aber um aufs Thema zurückzukommen. Ohne diese wunderbare Technik (Hifi-Anlage) würde ich den Unterschied wahrscheinlich gar nicht hören und würde mich mit DAB+ China-Ware berieseln lassen oder Internetradio hören…


[Beitrag von Falke~ am 27. Sep 2024, 07:36 bearbeitet]
grautvOHRnix
Stammgast
#76 erstellt: 27. Sep 2024, 11:44

dan_oldb (Beitrag #22) schrieb:
Seit etwa 15 Jahren nur im Auto, und da nur NDR Info. Ich fahre aber nicht viel Auto, und höre meistens per Spotify, aber wenn ich Auto fahre mindestens ne halbe Stunde NDR Info. Aber andere Sender interessieren mich nicht, Dauerwerbung von Musik unterbrochen ist nicht so meins.


Genau wie ich. Zusätzlich morgens auf'm Thron und beim Frühstück.
golf2
Inventar
#77 erstellt: 27. Sep 2024, 12:42
Ich frage micht trotzdem was für eine Berechtigung UKW , DAB usw überhaupt noch haben in Zeiten von toll klingendem Internetradio. Ich vermisse die alten Techniken überhaupt nicht. Der olle Kabelanschluss ist bei mir sowieso abgeschaltet. Ich will mit dem ganzen öffentlich R.. Zeugs nichts mehr zu tun haben.
Django8
Inventar
#78 erstellt: 27. Sep 2024, 12:58
Na ja - die Form der Übertragung hat doch nichts damit zu tun ob öffentlich rechtlich oder nicht . Und zumindest ich möchte zum "Radiohören" nicht auf Gedeih und Verderb ans Internet gebunden sein - da kann ich mir ja gleich ein Smartphone fix implantieren lassen.
boltwoodit
Ist häufiger hier
#79 erstellt: 27. Sep 2024, 12:59
Zuhause DLF/DLF-Kultur und MDR-Kultur mit dem Tivoli Model One; gleiche Sender im Auto mit dem billigen Werksradio
Bollze
Inventar
#80 erstellt: 27. Sep 2024, 18:08
Im Auto läuft eine MP3-Sammlung mit Zufallswiedergabe, dass ist wie Dudelfunk, nur ohne Werbung und andere Störungen usw, bei guten Klang.
DLF und andere Informationssender die mich über "elektromagnetische Wellen" (FM oder DAB) erreichen , wie auch z.B. MDR Info liefern früher bei mir ständig, heute höre ich lieber Dudelfunk, wenn das Radio mal an ist.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 27. Sep 2024, 18:12 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#81 erstellt: 28. Sep 2024, 17:46

AusdemOff (Beitrag #69) schrieb:
24/48 passt schonmal gar nicht über einen Mux.

Man muss nichtmal über die Bandbreite gehen. Einfach an das alte DAB (ohne "+") erinnern. Im praktikablen, für Gleichwellennetze im flacheren Land gerne gewählten mittleren Fehlerschutz PL 3 (PL = Protection Level) passten 6 Programme zu je 192 kBit/s in einen Mux und von den 864 CU (Capacity Units), in die die gesamt-Nettodatenrate aufgeteilt ist, waren dann noch 24 CU übrig. Ein Programm in 192 kBit/s MPEG 1 Layer II braucht im PL 3 140 CU.

Also grob: 6 mal 200 kBit/s füllen im mittleren Fehlerschutz einen DAB-Mux. Das gilt letztlich auch für DAB+, denn die Übertragungstechnik ist die gleiche geblieben (man kann ja auch DAB und DAB+ in einem Mux mixen). Also ca. 1200 kBit/s je Mux echte Nettodatenrate. Das reicht nichtmal für ein Programm in PCM, 16 Bit, 48 kHz stereo. Das sind ja wie von Dir geschrieben schon 1536 kBit/s.

-> Ohne Datenreduktion (und zwar heftige Datenreduktion) geht das gar nicht.

Die Betrachtung ist aber auch in anderer Richtung interessant. Im niedrigstmöglichen Fehlerschutz PL 5 braucht ein Programm mit 192 Kbit/s MPEG 1 Layer II 96 CU. Es passen also genau 9 Programme zu je 192 kBit/s in die 864 CU eines Muxes, der ist dann randvoll. PL 5 ist absolut unbrauchbar in der terrestrischen Verbreitung, der Fehlerschutz ist viel zu gering. Aber in Kabelnetzen könnte man sowas vielleicht nutzen, da reicht der Fehlerschutz dicke aus (keine Reflexionen, kein Mehrwegeempfang, kein Doppler-Effekt.

Das hieße also: im PL 5 hätte man 9 * 192 kBit/s = 1782 kBit/s Nettodatenrate - auf 1/4 von 7 MHz Breite. Also 987 kBit/s auf 1 MHz Breite. Also 7900 kBit/s auf 8 MHz Breite (hochgerechnet). Also genau 1 MBit/s je MHz Bandbreite.

Und jetzt vergleichen wir mal mit DVB-C, dem für Kabelverbreitung optimierten Vertreter der DVB-Systemfamilie. Bei den üblichen 256 QAM mit 6900 KSymb/s sind 50,8 MBit/s Nettodatenrate auf 8 MHz Breite gegeben, also 6,35 MBit/s je MHz Bandbreite.

DAB ist um Faktor 6 ineffizienter in der spektralen Effizienz als DVB-C! Und das gilt schon für auf Minimum geschraubtem Fehlerschutz. Reale terrestrische DAB-Übertragungen sind Faktor 9 ineffizienter im HF-Bandbreitenverbrauch.

Dennoch gibt es in kleineren Netzen teils DAB+, weil man sich betreiberseitig außerstande sieht, eine professionelle Umsetzung des Lokalradios (aus UKW, DAB+ oder Stream) auf DVB-C zu machen. Das kostet richtig derbe Geld, die professionellen Umsetzer UKW/DAB+ auf IP-TS im DVB-Standard sind um die 10.000 EUR für 8-10 Programme.

https://www.qbit.de/q565-fm-dvb-transcoder
https://www.qbit.de/q567-dab-dvb-transcoder
https://www.2wcom.com/products/fm2ts/
https://www.2wcom.com/products/rf-10e/

Eine Umsetzung aus Streams mit professionellen Transcodern kostet ca. 600 - 800 EUR Lizenz je Programm (!) zzgl. Grundpreis und Hardware. Ist man schnell für 10 Programme bei 10.000 EUR netto.

UKW in Kabelnetze einzuspeisen war hingegen verhältnismäßig einfach und günstig.


[Beitrag von Radiowaves am 28. Sep 2024, 17:48 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#82 erstellt: 28. Sep 2024, 17:53

Falke~ (Beitrag #70) schrieb:
Ich bin auch mit der Qualität der Sender zufrieden, z.B. MDR Kultur.

MDR Kultur soll noch in diesem Jahr ein neues Soundprocessing bekommen. Der MDR arbeitet sich Welle für Welle durch und stellt die Unterhaltungswellen auf deutlich dynamischeren und transparenteren Klang um.

Wieviel das neue Processing bei MDR Kultur bringen wird, da bin ich auch gespannt. UKW muss ja in gewissem Maße bearbeitet werden, wegen der Gefahr der Überschreitung des Spitzenhubs durch S-Laute und hochtonreiche Musik aufgrund der Preemphasis. Auf den digitalen Wegen (Stream mit 256 kBit/s LC-AAC, Satellit mit ebenfalls 256 kBit/ LC-AAC und das klanglich schäbige DAB+ mit ca. 72 kBit/s echter Netto-Audiodatenrate in HE-AAC) wird es ein separates Processing geben mit noch mehr Dynamik und ohne die für UKW notwendigen Maßnahmen.
Radiowaves
Inventar
#83 erstellt: 28. Sep 2024, 18:01

Rascas (Beitrag #73) schrieb:
Manche Potis sind so verkapselt, dass man da nicht dran kommt.

Und Unerschrockene machen das dann auf, zerlegen es und arbeiten es Teil für Teil auf. Dominik Landgraf macht das beispielsweise:

http://klassiker-service.com/index.php/technik/potentiometer

http://klassiker-ser...1000C/L-1000C_07.JPG
http://klassiker-ser...1000C/L-1000C_08.JPG

Halleluja!
Falke~
Schaut ab und zu mal vorbei
#84 erstellt: 28. Sep 2024, 18:25

Radiowaves (Beitrag #83) schrieb:

Und Unerschrockene machen das dann auf, zerlegen es und arbeiten es Teil für Teil auf. Dominik Landgraf macht das beispielsweise:

Halleluja!


Der Landgraf war wohl ursprünglich Uhrmacher
Radiowaves
Inventar
#85 erstellt: 12. Okt 2024, 13:10
Kein Scherz: ich habe mal an meinem Sony TA-AX4 die Tastenkappen der Eingangswahltasten abziehen wollen im Zuge der Demontage des Gerätes. Dabei ist, weil ich nicht direkt am Schalter gegengehalten habe, in einem der Schalter ein winziger Nippel abgebrochen, der für das Rasten des Schalters sorgt. Da bin ich tatsächlich mit dem ausgebauten Schalter zum letzten am Heimatort noch aktiven Uhrmacher (inzwischen auch im Ruhestand) gegangen, weil mir das dann doch bisl zu fummelig war. Vaters kleine Drehmaschine war im Schrott und die größere dafür zu grob. Auch habe ich null Erfahrung mit sowas. Der Uhrmacher hats gerichtet.
Django8
Inventar
#86 erstellt: 12. Okt 2024, 14:37
Das nenne ich Einfallsreichtum ! Oft ist es ja bei Defekten an älteren HiFi-Geräten ja nicht so, dass die Behebung für den "Fachmann" unglaublich kompliziert wäre und der Defekt ist meist auch rasch eruiert. Das Problem ist vielmehr, einen geeigneten "Fachmann" überhaupt noch zu finden . Auch dass Du überhaupt noch einen Uhrmacher gefunden hast, der sein Handwerk versteht (und erst noch an Deinem Heimatort), war wohl grosses Glück.
*hannesjo*
Inventar
#87 erstellt: 12. Okt 2024, 16:04

Django8 (Beitrag #86) schrieb:
Das nenne ich Einfallsreichtum ! Oft ist es ja bei Defekten an älteren HiFi-Geräten ja nicht so, dass die Behebung für den " Fachmann " unglaublich kompliziert wäre und der Defekt ist meist auch rasch eruiert. Das Problem ist vielmehr, einen geeigneten
" Fachmann " überhaupt noch zu finden .

... von " denen " kommt dann meistens auch nur ein mitleidiges " Stirn-runzeln " . Selbst Komplett-Revisionen werden fast
immer abgelehnt, der Zeitaufwand ist meistens nicht kalkulierbar - wirtschaftlich kaum vertretbar.
Bei meinen Cabasse Lautsprechern von 1980 gibt / gab es eine Lebenslange Cabasse-Garantie für den Erstbesitzer ... 🤔 -
vielleicht sollte ich doch einmal " zart und leise nachfragen " ... 😉 à votre santé


[Beitrag von *hannesjo* am 12. Okt 2024, 16:23 bearbeitet]
Django8
Inventar
#88 erstellt: 12. Okt 2024, 16:14
Ja, das kommt noch dazu.

Bis vor 20, 25 Jahren hatten grosse UE-Discounter noch ihre eigenen Reparaturwerkstätten. Das kostete zwar, war aber immer noch günstiger als was Neues zu kaufen. Und gewisse dieser Werkstätten reparierten auch "Fremdgeräte", z.T. war sogar der KV kostenlos. Heute undenkbar. Aber eben: In den 1990ern musste man sich halt schon überlegen, ob man z.B. seinen defekten, 8-jährigen TV für zwei Hunderter repariert haben oder das 5-Fache für ein Neugerät ausgeben wollte...
Radiowaves
Inventar
#89 erstellt: 12. Okt 2024, 18:15
Es gibt noch UhrmacherInnen, auch Nachwuchs. Gibt sowohl den Restaurierungs-Aspekt alter wertvoller Uhren als auch - mir was völlig fremdes - den Bau individueller (Luxus)uhren. Hätte nie gedacht, dass das ein relevantes Geschäft ist. Musste ich auch erst lernen - von einem jungen Uhrmacher, der neben - Überraschung! - Uhren auch Radio, Vinyl und Medienjournalismus als Hobby hat und den Medienjournalismus sogar professionalisiert hat bis hin zum Einsatz in der ARD.

Das wird noch richtig ausgebildet, z.B.

https://www.glashuet...glashuette-original/
http://www.uhrmacherschule-glashuette.de/willkommen.htm
https://www.alange-s...eers/apprenticeships

Ich habe zu Uhren ja gar keinen Bezug. Seit meine "Meister Anker"-Hybridarmbanduhr von Quelle, die ich als 16-jähiger unmittelbar nach der "Wende" 1990 haben wollte, mit Schaden im Kunststoff-Uhrwerk für immer stehen blieb, habe ich gar keine Armbanduhr und auch sonst außer einem 20 Jahre alten Funkwecker (der wohl bislang nur 3 mal eine einzelne, teils nichtmal neue AA-Batterie bekommen musste) am Bett keine Uhr in der Wohnung. Auf Tastendruck zeigt das Smartphone die Zeit und unten rechts im Tray auf dem Computer-Desktop steht auch die Zeit. Fahrradcomputer hat auch Zeitanzeige. Reicht mir.

Zu Luxusuhren hätte ich vermutlich ungefähr den Bezug wie zu SUV und ähnlichem: perverse, dekadente Spielzeuge. Gibt es ja aber auch auf anderem Gebiet, auch bei HiFi.

Der junge Uhrmacher lebt in Berlin:

https://uhrmachermeister-nitzsche.de/

Schräge Mischung - von Uhren über Rundfunk bis Eisenbahn: https://www.youtube.com/@philclock/videos

Hier eine ganz besondere - grobschlächtige, aber "unhörbare" Radiouhr, das bringt Beruf und Radiohobby doch prima zusammen:

https://www.youtube.com/watch?v=P354_wEoXRg


Hammer, was Philipp als Quereinsteiger erreicht hat - Zeitzeugengespräche mit echten Radiogrößen aus vergangener Zeit:

https://www.youtube.com/watch?v=tfcQNi_I47s

https://www.ardaudio.../radioeins/13146005/
(ab 27:45 im File)

Anhören! Pflicht!

Damit sind wir nach einem Ausflug zur Uhrmacherei wieder beim Thema: Radio.
Werner_B.
Inventar
#90 erstellt: 12. Okt 2024, 19:24

Radiowaves (Beitrag #89) schrieb:
Zu Luxusuhren hätte ich vermutlich ungefähr den Bezug ...: perverse, dekadente Spielzeuge.

Ein' hab' ich noch: https://www.haldimann.swiss/h9/ Kurzfassung: Armbanduhr, welche die Zeit misst, aber nicht anzeigt ... für Physiker muss so ein "Schwarzes Loch" im wahrsten Sinne des Wortes besonders anziehend wirken ... ... für schlappe CHF 199.000,-. Um es mit Mario Adorf in der Rolle des Fabrikanten Hafferloher in "Kir Royal" zu sagen: "Isch scheiß disch so was von zu mit meinem Geld".


Radiowaves (Beitrag #89) schrieb:
Damit sind wir nach einem Ausflug zur Uhrmacherei wieder beim Thema: Radio.



Gruss, Werner B.


[Beitrag von Werner_B. am 12. Okt 2024, 19:35 bearbeitet]
DB
Inventar
#91 erstellt: 13. Okt 2024, 08:10

Django8 (Beitrag #86) schrieb:
Das Problem ist vielmehr, einen geeigneten "Fachmann" überhaupt noch zu finden .

Das zum Einen. Das größere Problem wird die Gewährleistung sein. Altes Gerät mit defekten Endstufen in die Werkstatt, zurück zum Kunden, 8 Wochen später Zufallsausfall eines anderen Bauelements und als Folgeschaden die Endstufen wieder weg. Dann muß sich die Werkstatt mit dem Kunden auseinandersetzen und wenn ich mir so manche Menschen und ihr scheußliches Benehmen ansehe, kann ich mir gut vorstellen, daß die wenigsten Werkstätten darauf noch Lust haben.
Falke~
Schaut ab und zu mal vorbei
#92 erstellt: 13. Okt 2024, 08:40
Ja, das sehe ich genauso. Sehr Schade wie wir mit den Resourcen umgehen, nachhaltig sieht anders aus. Da waren wir vor Jahren schon mal weiter.
gst
Inventar
#93 erstellt: 13. Okt 2024, 13:59

DB (Beitrag #91) schrieb:
Das größere Problem wird die Gewährleistung sein. Altes Gerät mit defekten Endstufen in die Werkstatt, zurück zum Kunden, 8 Wochen später Zufallsausfall eines anderen Bauelements und als Folgeschaden die Endstufen wieder weg.


Das erinnert mich etwas an die Reparatur eines älteren Autos. Mit viel Mühe und Aufwand hat die Werkstatt die Kopfdichtung erneuert und nach sechs Wochen müssen die Antriebsgelenke neu. Aber Garantie kann es nur auf die Arbeiten geben, die man selber gemacht hat, und das müssen die Leute vorher um die Ohren gehauen bekommen.

Ich arbeite mit im Repair-Cafe, und die gute Frau bringt einen Kaffevollautomat (Alter 10 Jahre und mehr) mit, wo der Thermofühler vom Heizelement defekt ist. Wegen des dort herrscheinden Drucks muss das Ding komplett neu (95 Euro). Ich habe ihr erklärt, dass übermorgen ein anderer Fehler auftauchen kann, und dann ist das Geld futsch. Aber sie wollte es unbedingt und hat es von mir repariert bekommen.

Für mich ist es fast schon allgemeingültig:
Die Anzahl der Leute, die reparieren können, nimmt altersgemäß ab und Nachwachsende, die das gelernt haben, gibt es nicht mehr.

Welcher Betrieb hat noch einen UKW-Messender und ein Oszilloskob, mit dem man wobbeln kann, wenn der Betrieb denn überhaupt repariert. Von den jüngeren in meinem Repaircafe hat keiner das Werkzeug, die Ahnung (und die Lust) und das Werkzeug, da weiterzumachen. Das muss man sich mit abfinden und die Freude am jetzigen System, wenn es funktioniert, genießen und da gehört UKW noch dazu.


[Beitrag von gst am 13. Okt 2024, 14:00 bearbeitet]
*hannesjo*
Inventar
#94 erstellt: 13. Okt 2024, 14:02

Falke~ (Beitrag #92) schrieb:
Sehr Schade wie wir mit den Resourcen umgehen, nachhaltig sieht anders aus.
Da waren wir vor Jahren schon mal weiter ...

... meine Hauptlautsprecher ( Cabasse ) sind schlappe 44 Jahre alt , meine Wohnzimmer - Hauptanlage
( Fine Arts 9000/9er Serie ) ist 34 Jahre alt . " beides Museumszustand, ohne Fehl und Tadel ." ☝

Nach der Vodafone -Abschaltung höre ich wieder " FM / UKW " diesmal aber mit einer Wurfantenne , ES
genügt mir " augenblicklich ". Die optionale Variante " 3,6 m Rotor Antenne " liegt noch im Keller bereit ,
vielleicht ... 🤔 - wie einst vor vielen Jahren einmal.
Mit meinen knapp 80 Jahren steige ICH aber nicht mehr aufs Dach 🥴 - die Zeiten sind endgültig vorbei -
vielleicht schickt mich aber doch meine liebe Gattin ... " 😃 " ... Himmelwärts - Antennenbauer sind teuer.


[Beitrag von *hannesjo* am 13. Okt 2024, 15:03 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#95 erstellt: 13. Okt 2024, 16:58

DB (Beitrag #91) schrieb:
Altes Gerät mit defekten Endstufen in die Werkstatt, zurück zum Kunden, 8 Wochen später Zufallsausfall eines anderen Bauelements und als Folgeschaden die Endstufen wieder weg.

War so mit dem Röhren-TV (Nokia) meiner Eltern. Nach ca. 10 Jahren war da richtig was abgebrannt, Gerät sollte auf Wunsch meiner Eltern 2009 (!) unbedingt repariert werden. Werkstatt hat viel in der Ablenkeinheit etc. getauscht, aber offenbar nicht bis zuende geforscht / es vielleicht auch gar nicht beim ersten mal erkennen können. Beim Einschaltversuch in der Werkstatt fackelte wieder alles ab. Wie das finanziell geregelt wurde, weiß ich nicht mehr, aber danach kam kein zweiter Versuch, sondern ein Flachbild-TV (Panasonic TX-L32GW10W). Und damit auch die ersten HDTV-Angebote der Öffis in bestmöglicher Qualität aus dem Kleinkabelnetz.

Warum nicht gleich so? An dieser Stelle hätte ich keinen Reparaturversuch mehr unternehmen lassen. Die Zeit der Röhrenglotzen war vorbei, es gab "HDTV" mit 720p und die Panels der besseren Flachbildfernseher waren gut. Die Eltern wollten es halt. Manches kann man nicht ausreden. Meine Mutter lässt auch Wasser in Glasflaschen vom anderen Ende des Landes zum Literpreis von 1,61 EUR anliefern. Dabei hat man am Ort meines Elternhauses allerfeinstes Talsperrenwasser aus der Leitung.

Wenn dieser TV platt gehen sollte (ist nun über 15 Jahre alt), werde ich ihn höchstens mal selbst innerlich anschauen und gucken, ob was auffällig ist. Backlight (CCFL) ist eh mit dem Panel offenbar eine Einheit (haben auch nur gemeinsame Teilenummer) und die Kiste zieht 95 Watt bei normaler, nicht überzogener Helligkeit. Da ist leider auch die Zeit drüber gelaufen, 32 Zoll in HDTV ohne HDR sollte deutlich unter 30 Watt ziehen heute. Man bekommt aber in 32 Zoll halt nur noch noname / Handelsmarken und ganz wenig von den etablierten großen Marken - ist halt größentechnisch nun "Billigsektor". Mehr Raum würde dem TV aber bei meiner Mutter nicht eingeräumt / wäre gar nicht vorhanden in der "schäm-dich-Ecke", in der das Gerät da stehen muss. Fernseher als Altar in der Wohnung hat es bei meinen Eltern nie gegeben, das war immer eine "Nischen-Sache".


gst (Beitrag #93) schrieb:
Für mich ist es fast schon allgemeingültig:
Die Anzahl der Leute, die reparieren können, nimmt altersgemäß ab und Nachwachsende, die das gelernt haben, gibt es nicht mehr.

Ich (50) versuche es auch ohne viel Erfahrung und mit kaum vorhandener Messtechnik schon noch, Dinge zu reparieren. Ich gehe auch mal an Vaters Drehmaschine für einfachere Sachen (mich da zu professionalisieren, dazu reicht meine Zeit nicht). Service an meinen HiFi-Geräten habe ich, als es notwendig war, so weit wie möglich selbst gemacht: Teile kaufen (heute alles nicht mehr neu zu haben, Potis, lange japanische Schiebeschalter für Bowdenzugbedienung, bestimmte Teile für Tapedecks nur noch als Nachbau zu haben) und halt selbst wechseln. Auch Elkos in Geräten aus dem privaten Umfeld, wenn was war.

Spezielleres halt zum Experten - DAT-Recorder zu Herrn Mickeleit, ein MD-Deck war mal in einer Pioneer-Vertragswerkstatt und ein Twin-Sat-Receiver WISI OR294, Herstelljahr 2009, gekauft 2021 für 15 EUR in den Kleinanzeigen, wurde dieses Jahr von einem Elektronikentwickler, der diese LaSAT-Geräteplattform gut kennt und Ersatzteile in der privaten Kiste hat, mit einem neuen TOP-Switch ausgestattet. Das Netzteil war platt, das Gerät wollte nur noch ca. 45 Sekunden laufen, dann brach die Spannungsversorgung zusammen. Hatte das Gerät 1½ Jahre defekt eingelagert und dann als sich die Gelegenheit bot zur Reparatur gegeben. Der Forenkollege aus einem LaSAT-Forum wollte nichtmal Geld dafür (und auch kein Päckchen Kaffee etc.).


*hannesjo* (Beitrag #94) schrieb:
... meine Hauptlautsprecher ( Cabasse ) sind schlappe 44 Jahre alt , meine Wohnzimmer - Hauptanlage
( Fine Arts 9000/9er Serie ) ist 34 Jahre alt . " beides Museumszustand, ohne Fehl und Tadel ." ☝

Richtig Glück gehabt. War bei mir nicht so. Meine Hauptgeräte sind nun 33-34 Jahre alt. Pioneer-Tapeeck mit Reference-Master-Laufwerk hat schon 2 mal neue Riemen, einen neuen Idler, ein Widerstand auf der Dolby-S-Platine war mal durchgebrannt (= Dolby S stumm), der Capstanmotor hat verschlissenes Lager und eigentlich lohnt alles nicht mehr, da der teure und nicht mehr erhältliche Doppel-A/W-Kopf massiv verschlissen ist, tiefer Graben drin. Einer der beiden Pioneer-DAT will jetzt nicht mehr ausfädeln und zickt rum, möglicherweise Riemen, habe bislang keine Zeit nachzuschauen. Der zweite Pioneer-DAT hat offenbar kalte Lötstellen bekommen. Der Sony-DAT war 2 mal bei Sony (gleich zu Beginn) wegen der unsäglichen Laufwerksprobleme beim 57ES und spielt eigentloich erst korrekt, seitdem 2015 Herr Mickeleit das Gerät gewartet hat (was sowieso musste, weil die Kopfverstärker-Kondensatoren abgefault waren und kein Signal mehr kam). Im Pioneer-CD-Player war die beim Plattentellerlaufwerk kopfüber hängende Linse aus der Fassung gefallen (ok, macht man selbst, ist ja Kleinkram). Der Pioneer-Verstärker brauchte um 2000 herum neues LS-Poti und neue Input- / Rec.Out-Schalter. Die alten habe ich aber noch, sind "unversprüht" und könnten ggf. hoffentlich z.B. bei Herrn Landgraf wieder aufgearbeitet werden.

Insgesamt muss ich aber gestehen, dass das Thema HiFi für mich weit nach hinten gerutscht ist, aus anderen Notwendigkeiten, Sorgen und Nöten heraus. Ich kaufe auch seit geschätzt 8 Jahren keine Tonträger mehr. UKW höre ich letztlich schon seit Sommer 1992 nicht mehr, danach kamen Astra analog, ADR und DVB. Mit ARD-Radio war für mich am 14.12.2021 weitgehend Schluss. Müsste ich jetzt umziehen und eine Wohnung neu einrichten, käme wohl gar keine große Anlage mehr hin.


*hannesjo* (Beitrag #94) schrieb:
Die optionale Variante " 3,6 m Rotor Antenne " liegt noch im Keller bereit ,
vielleicht ... 🤔 - wie einst vor vielen Jahren einmal.

3,6 Meter? Was ist das für ein Monster? Selbst die 14-element-Antennen aus DDR und BRD waren nur um die 2,80 m lang. Das beste, was man bei noch erträglicher Länge haben kann, ist wohl die Körner 9.2, die es leider nicht mehr kommerziell zu kaufen gibt:

http://ham-radio.com/k6sti/korn92.htm

Das Ding ist Bombe. Fast linealglatt über den gesamten UKW-Bereich (die alten 14-Element-Antennen aus den frühen 1980er Jahren gingen oberhalb 100 MHz zunehmend in den Keller und drehten oberhalb 104 MHz teils vor/rück, waren also dann von hinten empfindlicher als von vorne) und eine vor/rück-Dämpfung von fast durchgehend um die 30 dB. Das alles auf 2 Meter Länge. Da sieht man, wozu entsprechende Simulationstools taugen.

Ich habe eine 14er DDR-Antenne gegen eine solche 9.2er Körner tauschen lassen. Die Empfänge unter 104 MHz blieben auf 1 dBµV gleich, beim höchsten Empfang auf 106,9 MHz hatte ich dann 12 dB (!) mehr als mit der 14er. Und von hinten "dicht". Leider aber in der einst erhältlichen kommerziellen Variante nicht allzu "kopfstellenfest". Wir haben an 2 Exemplaren auf 20-Meter-Mast jeweils einen halben Reflektorstab verloren. Einer fand sich immerhin unten auf dem Feld an.

Hier, als sie neu oben waren:

UKW-Antennen Körner 9.2 (Antennenland-Version) auf Kopfstelle eines Kleinkabelnetzes


[Beitrag von Radiowaves am 13. Okt 2024, 17:17 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#96 erstellt: 13. Okt 2024, 17:25
Diese "TOP" IC , denn gibt es in verschiedenen Ausführung und schon lange am Markt und sind bekannt dafür immer wieder kaputt zu gehen, einfach so. Meine Waschmaschine hat schon den dritten IC "TOP" drin. Das Ganze ist schon auffällig , Ein Schelm wer da meint, es ist eine Sollbruchstelle in den Chips dieser Marke drin.

Ansonsten wäre es mal sinnvoll die Garantiezeit zu erhöhen, mal auf 3 Jahre, wäre ja schon ein Anfang In meinen Bekanntenkreis sind gleich 4k TVs ausgefallen, kurz nach 2 Jahren Garantie und Gewährleistung.

Bollze

PS die DDR 14 Elemente Antenne, war quasi ab 104 MHz kaum zu gebrauchenf für DX. Das Empfangsmaximum lag bei 92 MHz ungefähr, ideal 92.4 MHz SFB 2 Berlin und Rias 2 Berlin 94.3 MHz
Es für diese Antenne gab es eine Modifikation von Körner, die dann auch den Bereich bis 108 MHz abdeckte.
Eine Internetseite https://www.dxradio.cz/jidxc/antenne_de.htm(l) dazu ist leider abgeschalten, sie ist vielleicht über die Waybackmaschine erreichbar. Leider ist die Waybackmaschine derzeit auch nicht in Funktion.


[Beitrag von Bollze am 13. Okt 2024, 17:56 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#97 erstellt: 13. Okt 2024, 19:59
Mir ist das mit den TOP-Switch auch so gesagt worden: sind in vielen Geräten drin, gehen gerne kaputt.

Das sind diese Teile: https://www.power.co...family_datasheet.pdf

Interessant - hier hat mal jemand reingeschaut: https://www.richis-lab.de/voltageregulator14.htm

Meiner im Satreceiver hatte den Effekt, dass das Gerät von jetzt auf gleich während "Untersuchungen" auf Hotbird für unseren Kabelnetzbetreiber aus ging. Danach ließ er sich nach AC-off und langer Wartezeit für maximal ca. 45 Sekunden in Betrieb nehmen. Es funktionierte alles, was man mit dem Gerät anstellen kann (ich war sogar so mutig, während einer solchen on-Phase die Software neu zu flashen), nach ca. 45 Sekunden ging das Gerät wieder dunkel. Zog man dann den Netzstecker, kam nach einigen Sekunden die Standby-LED nochmal kurz und fadete dann wie aus fehlerfreiem Betrieb bei AC-off aus Standby bekannt dunkel. Je länger man mit dem Netzstecker wartete, umso länger konnte man den Receiver danach laufen lassen - maximal 45 Sekunden halt.

Am Regeltrafo bei 110 Volt lief er laut meinem Reparateur fehlerfrei. Die Probleme kamen erst bei nachezu 230 Volt.

Das Netzteil ist bei diesem Receiver auch hübsch eng bestückt und es wird dort auch nett heiß. Vielleicht hat dies den Ausfall begünstigt.

Inzwischen ist diese IC-Serie abgekündigt.


Die Modifikation von Peter Körner für die 14er Antenne ist mir bekannt. Das lohnt eigentlich nicht: die Antenne bleibt riesig und hinter der Körner 9.2 weiterhin deutlich zurück hinsichtlich Rückdämpfung.

Hier will gerade jemand eine Ankaro-14-Element loswerden. Damit man mal eine Vorstellung von der Größe bekommt:

https://www.kleinanz.../2864683287-172-9340

Wozu noch dieser Aufwand? Früher ging man damit nach begehrten Programmen auf die Jagd. Heute kann man alles via Internet haben und vieles via Satellit. Und es gibt kaum noch begehrte Programme. Wie sich die Zeit doch geändert hat.

Die Wayback Machine wurde gehackt und angegriffen und ist deshalb derzeit offline.


[Beitrag von Radiowaves am 13. Okt 2024, 20:11 bearbeitet]
*hannesjo*
Inventar
#98 erstellt: 14. Okt 2024, 02:46

Bollze (Beitrag #96) schrieb:


Ansonsten wäre es mal sinnvoll die Garantiezeit zu erhöhen, mal auf 3 Jahre, wäre ja schon ein Anfang In meinen Bekanntenkreis sind gleich 4k TVs ausgefallen, kurz nach 2 Jahren Garantie und Gewährleistung.


" Pannen - Statistik für TV " ... Panasonic hat da mit Abstand die wenigsten Probleme und Ausfälle.
" Top - Werte in allen Stufen / Punkten " 🧐 - in Sachen Haltbarkeit ist Panasonic wohl führend .


[Beitrag von *hannesjo* am 14. Okt 2024, 03:03 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#99 erstellt: 14. Okt 2024, 04:05
Die Geräte die diese abgeschriebenen TOP IC-nutzen, liegen wahrscheinlich zum grössten Teil auf den Schrott. Wenn man nicht Selbstlöter ist. lohnt sich die Reparatur in meisten Fällen nicht mehr.

Die 14 Elemente von Ankaro ist ein DDR-Import.

Umbau lohnt sich nur für den, wer das Werkzeug und Know How dazu hat. Man kann auch das Material nutzen um die Körner Antenne bauen. Wobei man hochgezüchtete Antennen auch genau nachbauen sollte, damit man auch dessen Vorteile erreicht, geht schon mit den Elementedurchmesser los. Und warum würde nicht die Lösung gewählt, die Elemente ohne Isolation zu befestigen ? Wahrscheinlich, weil das Computerprogramm diese Lösung nicht berechnen kann. Anfangs in der DDR-Produktion hatte man auch die Elemente isoliert, davon ist man abgerückt und mit einer entsprechender Anpassung der Elementelänge kann man das Optimum auch ohne Isolation realisieren.
Ich bin damals von einer 8 Elemente UKW-Antenne von Spindler auf die 14 Elemente umgestiegen. Obwohl fast doppelt so hohe Anzahl an Elementen, hatte ich eine merkliche Verschlechterung bei 103,2 MHz, noch ausreichend gut für Stereo. Damals herrschte über 104 MHz noch Funkstille, nur der DLF war da hinten ab und zu mal zu empfangen. Die 14 Elemente ist sehr taub im oberen Bereich, bei 108 MHz soll sie sogar weniger bringen, als ein Faltdipol allein.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 14. Okt 2024, 04:40 bearbeitet]
Django8
Inventar
#100 erstellt: 14. Okt 2024, 09:39
Mal 'ne Frage: Was genau ist ein TOP IC? Also was ein IC ist weiss ich, aber was ist das "Spezielle" dieser TOP ICs und wo kommen die überall vor?
gst
Inventar
#101 erstellt: 14. Okt 2024, 10:00

Django8 (Beitrag #100) schrieb:
Mal 'ne Frage: Was genau ist ein TOP IC? Also was ein IC ist weiss ich, aber was ist das "Spezielle" dieser TOP ICs und wo kommen die überall vor?

Soweit ich das nachvollziehen konnte, ist das nur die die Abkürzung der Topswitch-GX family, eine Serie eines ICs mit verschiedenen Leistungsstufen für den Einsatz in Schaltnetzteilen. Offenbar ist es bei denen besonders gut gelungen, die Haltbarkeit größer als zwei Jahre und weniger als fünf Jahre einzustellen. Siehe auch den Beitrag #97 von radiowaves.
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