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Mozart: was man von ihm gehört haben MUSS !

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Martin2
Inventar
#53 erstellt: 22. Mrz 2008, 21:40
Hallo Thomas,

habe gerade einen kleinen Test gemacht. Na ja, so um die 15 Euro plus Porto kostet es auch antiquarisch bei www.zvab.com oder www.abebooks.de schon noch. Aber diese Investition könnte sich ja lohnen. Was kostet das Buch denn neu?

Gruß Martin
Thomas228
Stammgast
#54 erstellt: 23. Mrz 2008, 13:01
Hallo Martin,

ich habe das Bild extra verlinkt. Klicke einfach mit der linken Maustaste auf das Bild, dann weißt du, wie teuer es neu ist.

Viele Grüße
Thomas
Kreisler_jun.
Inventar
#55 erstellt: 23. Mrz 2008, 14:28
Es sollte kein Problem sein, das Buch in einer UB oder gut sortierten Stadtbibliothek zu finden, zumal in einer Großstadt wie HH.


Oh, vorsicht! Es ist falsch, dass Haydn auf dem Gebiet der Oper kaum gearbeitet hat. Zwar hat Mozart 24 Opern geschrieben(Opern von Mozart. Haydn jedoch hat mit 35 Opern deutlich mehr geschrieben (Opern von Haydn)!


Von denen, wenn man genauer hinschaut, etwa die Hälfte nur dem Namen oder Text nach überliefert sind, mindestens eine stammt von Cimarosa, einige sind Pasticci, Fragmente, kleine Singspiele... Gewiß hat Haydn (zwangsläufig, es gehört zu seinen Pflichten beim Fürsten Eszterhazy) Opern (u.a für das dortige Marionettentheater) geschrieben. Einige sollen sogar recht gut sein (ich habe "Armida" im Regal, aber noch nie ernsthaft gehört)und er hat sogar noch eine für London geschrieben. Er selbst hat meines Wissens schon eingeräumt, daß Mozarts Opern besser seien. Aber in seinen letzten 20 aktiven Jahren von ca. 1782-1802 wurden nur drei Opern (zwei davon 1782/83) gegenüber mehr als knapp 30 Sinfonien und über 30 Quartetten. (Dagegen schrieb Mozart von 1782-91 6 Sinfonien, ca. 17 Klavierkonzerte, 10 Quartette und 7 oder 8 Opern.) Mir scheint, daß Haydn, sobald er die Schwerpunkte selbst setzen konnte, sie ziemlich eindeutig setzte.

Es ging mir auch nicht um Zahlen. Sondern, wie Du schon angedeutet hast, darum, daß man es bei Haydn eben nicht mit dutzenden gleichartiger Routinewerke zu tun hat, sondern immer wieder mit originellen, neuartigen, mitunter experimentellen Lösungen. Gewiß sind bei über 100 Sinfonien auch ein paar weniger interessante Stücke, die als Festmusik u.ä. dienten, dabei. Aber weder auf die späten ab den "Parisern" trifft das zu noch auf die meisten der frühen und mittleren Sinfonien. Wenn man exemplarisch die 3 "Tageszeiten" 6-8, die Abschiedssinfonie 45 und die Sinfonie mit dem Paukenwirbel 103 nebeneinanderstellt, so ist hier von Routine keine Spur. Auch als Haydn in fortgeschrittenem Alter der berühmteste Instrumentalkomponist Europas ist und man eine Art etablierten "Standard" in den klassischen Gattungen Sinfonie und Quartett hat, beschränkt er sich nicht auf mehr oder weniger hübsche Exemplare (wie es das "Papa Haydn"-Bild nahelegt), sondern bringt Überraschungen wie z.B. in der Militärsinfonie Nr. 100 oder den sehr ungewöhnlichen Formen in op.76.

viele Grüße


JK jr.
Thomas133
Hat sich gelöscht
#56 erstellt: 25. Mrz 2008, 13:50
Es wäre einmal spannend wenn ich genaue Unterschiede - auch anhand der Partitur - festmachen und sammeln würde. Ich kenne von Haydn leider nicht so viel wie von Mozart, von den Sinfonien bislang höchstens ein Drittel, die Londoner, Pariser und dazwischen noch ein paar (wie zB Oxford oder L´Ours), dann noch die Maria Theresia und die Feuer...das wars dann. Es gibt aber schon viele signifikante Eigenheiten Haydns die mir auffielen, jedoch noch nicht Musiktheoretisch herausgearbeitet und genauer analysiert habe. Haydn hatte zB ganz bestimmte rythmische Vorlieben, verwendete häufiger Staccati in den tragenden Streicherstimmen der Tuttis, manche Harmonieabfolgen sind auch ziemlich typisch für ihn und wiederholen sich öfters leicht abgewandelt. Er machte m.M. nach häufiger Gebrauch von Dezimintervallen als Mozart.
Ganz allgemein ist Haydn soweit ich das von dem was ich bisher gehört habe auch konstanter, es gibt wenig Schwankungen in der Qualität, während bei Mozart nur seine in seiner Wiener Zeit entstandenen wirklich herausragend sind und sich klar von seinen Jugendsinfonien abheben. Diese würde ich persönlich aber jeder Haydn-Sinfonie vorziehen. Was mir hier auffällt ist hier nicht nur die meist höhere kontrapunktische Dichte, auch seine Themen, Motive und vor allem die variantenreichere, sehr ausgeklügelte Rythmik...m.M. nach vor allem DER Punkt den ich ganz besonders an Mozart schätze und ich ihn hier über alle Anderen stellen würde, womit ich hier ja mit Messiaen einen Mitstreiter hätte.

Den Messen von Haydn kann ich genauso wie den meisten Mozarts nicht so viel abgewinnen...das liegt wohl einfach daran das sie meist zu sehr ihrer Tradition behaftet waren und alles sehr vorhersehbar nach einem gewissen Schema F klingt. Einzig allein die c-moll-Messe KV 427 gefällt mir durchgehend dann höchstens nur Teile von Mozarts Vesperaes sowie der Missa Solemnis und Haydns letzten Messen.

Das Herausragenste lieferte aber m.M. nach Mozart nicht nur in den Opern und seinen Haydn-Quartetten sondern vor allem in seinen Klavierkonzerten (die man für damalige Zeiten schon auch aös revolutionär ansehn kann) - nicht in Allen...hier muß man auch differenzieren - aber vor allem von Nr.20 - 24, KV 271 und vielleicht auch noch KV 453 und KV 449. Die Anderen haben zwar auch je nach dem mehr oder weniger ihre schönen Momente halten aber leider nicht durchgehend das gleiche hohe Niveau wie in den zuvor genannten. Wenn ich sie aber mit denen von Haydn vergleiche gibt es da nicht den geringsten Zweifel das ich hier lieber zu Mozart greife.

Kammermusik kenne ich von Haydn zu wenig und möchte deswegen keine Vergleiche ziehn.
Übrigens - auch wenn Haydn wohl nicht ganz so begabt in der Opernkomposition wie Mozart war, wird er glaub ich dennoch meist unterschätzt. Ich hörte letzten Dezember im Theater a.d.Wien Orlando Paladino und war doch positiv überrascht und verwundert das diese Oper ansonsten so im Abseits steht.

Nagut, ich hab jetzt keine Zeit mehr weiter vor mich hin zu sinieren.
Jedenfalls würde ich auch einen Fred begrüssen der sich den "must haves" von Haydn widmet.


Thomas
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