Rachmaninoff: Sinfonische Tänze op.45

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teleton
Inventar
#1 erstellt: 18. Okt 2005, 12:16
Hallo Rachmaninoff-Freunde,

durch meinen Neukauf einer lange gestrichenen DG-CD der Sinfonischen Tänze op.45 mit Maazel/Berliner PH habe ich auch mal wieder meine anderen Aufnahmen zum I-Vergleich beschäftigt und habe feststellen müssen, das die Ashkenazy-Aufnahme auf Decca mit dem Concertgebow Orchestra Amsterdamvon mir bisher nicht ins richtige Licht gestellt wurde.

Die Sinfonischen Tänze op.45 (1940) sind das letzte große Orchesterwerk von Rachmaninow und finden sich wegen der inhaltlichen und thematischen Nähe zur Sinf.Dichtung "Die Toteninsel" (1919) oft auf einer CD. Beide Werke enthalten das berühmte DiesIare-Thema.
Es ist schade das es so wenig Resonanz für dieses orchestrale Meisterwerk gibt !
Müssen es denn immer die Klavierkonzerte von Rachmaninow sein ?
Auch die 3 Sinfonien halte ich für wichtige und sehr hörenswerte Musik.

Zu den Interpretationen:

1.) Maazel / Berliner PH auf DG:
Nach Swetlanow, Ashkenazy, Batiz und Janssons ist die Maazel-Aufnahme von 1984 (DDD) die fünfte Aufnahme, des von mit hochgeschätzen Werkes. Maazel bietet die transparenteste Aufnahme der Sinf.Tänze, die auch an den entsprechenden Stellen ihre Energie entläd. Doch Maazel läßt die Streicher stellenweise sehr in den Vordergrund treten und läßt alles wunderschön spielen - zu schön um wahr zu sein, denn es klingt wie R.Korsakows Sheherazade. Wo eigendlich andere Orchesterstimmen die Spannung einheizen müsten, da sind bei Maazel die Streicher im Vordergrund. Das ist alles gut, aber mehr nicht. Die zahlreichen Entladungen sind zwar Energiegeladen mit prägnanten Pauken, doch läßt einen die Interpretetion im Vergleich zu den anderen drei Aufnahmen kalt. Es fehlt die Spannung.

2.) Ashkenazy / Concertgebow Orch.Amsterdam auf Decca:
Die Ashkenazy-Aufnahme war meine erste CD-Aufnahme nach Swetlanow (Eurodisc-LP). Da ich damals Swetlanow in der Ashkenazy-CD nicht wiederfand, hatte ich diese nicht so hoch bewertet. Heute, nach fast 20 jahren sehe ich die Interpretationen mit anderen Augen und stelle fest, wie nah Ashkenazy doch an der Qualität der Swetlanow-Aufnahme dran ist. Gleich zu Beginn baut Ashkenazy eine Spannung auf die quasi von selbst zu entstehen scheint - die richtigen Orchesterstimmen werden Akzentuiert, es klingt nicht so überromantisiert, wie bei Maazel. Der Orchesterklang des Concertgebow Orch. ist wesentlich fetter als bei Maazel und trotzdem gut durchhörbar; die Pauken sind zwar mit einem weicheren Schlägel, aber effektvoll ins Orchester integriert. Die Entladungen werden unheimlich Spannend und mit Feuer präsentiert. Am Ende des 3.Satzes (Finale) ist man "fertig" --- herrlich.
Diese CD habe ich quasi wiederentdeckt !

3.) Janssons / Petersburg SO auf EMI:
Die Aufnahme klingt wie die "Orchesterbilder aus dem alten Russland" - allgemein schöne Aufnahme, aber wie so oft bei Janssons werden die Ecken und Kanten nicht richtig ausgespielt und belanglos übergangen.
Die Klangqualität ist auch nicht ganz so prägnant geraten wie bei Decca, Naxos und DG.


4.) Batiz / Royal PO auf NAXOS:
Diese Aufnahme vereint die Vorzüge der Maazel- und Askkenazy-Aufnahme und ist rundum zu einer Spitzenaufnahme gelungen, wie ich schon in diesem Forum an anderer Stelle erwähnte. Der einzige Kritikpunkt wäre, das bei Naxos die hohen Töne (insbesondere Blechbläser)in Lauten Passagen etwas schrill, im Verbleich zur souveräneren Decca-Technik, klingen.

5.) Swetlanow / Och.des Bolshoi Theaters Moskau auf Eurodisc-LP:
Diese Aufnahme ist für mich das Maß (aller Dinge) der Sinf.Tänze. Hier stimmt alles. Sogar die Klangtechnik auf der Alten aber heute verkratzten LP klingen audiophil (meine beste Eurodisc-Aufnahme) .
Es gab nicht umsonst von dieser Aufnahme bei einem Label in der audiophilen Gold-Serie mal eine CD-Ausgabe, von der ich leider den Kauf verpaßt habe.

Was habt ihr für Aufnahmen, welche sind noch empfehlenswert ?
Wer kennt die von mir erwähnten Aufnahmen auch ?
Jeremias
Stammgast
#2 erstellt: 18. Okt 2005, 17:05
Ich glaube, die Cd hast Du von mir gekauft!

Es gibt auch sehr schöne Aufnahmen der Sinfonischen Tänze in der Fassung für 2 Klaviere. Meine Favoriten sind dabei Bronfman/Ax sowie Economou/Argericht, wobei letztere CD nur noch selten mal bei Ebay zu haben ist
BirgitS
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 18. Okt 2005, 21:30
Hallo,

ich liebe die Sinfonischen Tänze auch sehr! Fast genauso sehr wie die vier Klavierkonzerte.
Die Bátiz-Aufnahme ist überwältigend (die beste Naxos-CD, die ich besitze) – hinweisen möchte ich aber dennoch auf die IMO sehr schöne Einspielung unter Mikhail Pletnev mit dem Russian National Orchestra (DG, 1997), die zudem mit einer tollen 3. Sinfonie gekoppelt ist. Pletnev nimmt die Tänze weicher und eleganter als Bátiz.
Dann existiert von op. 45 wie erwähnt eine Version für 2 Klaviere, die zeitlich vor der Orchesterversion entstand; unbedingt empfehlenswert ist die Aufnahme mit Alexeev und Demidenko (Hyperion, 1993). Die ganze CD ist m.E. umwerfend!



Viele Grüße, Birgit
embe
Stammgast
#4 erstellt: 19. Okt 2005, 09:28
Hallo,
seit ihrem Erscheinen auf CD war und ist die Ashkenazy Version
auch mein Favorit, auch klanglich.
Dicht gefolgt von Previn auf EMI (sehr düster und bedrohlich
die Toteninsel), kannte ich noch von LP musste ich unbedingt auch auf CD haben, toller Klang übrigens,
war ne Quadro LP! Ob die mal als SACD rauskommt?
Gardiner macht einen schlanken Run durch die Partituren aber eine schöne Alternative, klanglich TOP!
Maazel macht seine Sache nicht schlecht, aber mir fehlt irgendwas.....im Klang gibts Schärfen bei meiner alten CD,
und seltsame Panningeffekte, wie bei DGG halt so üblich damals....
Swetlanov hab ich auf LP, Ariolauraltknisterhall... sehr trockene, fast dürre Auslegung, mit schneidenden Trompeten.
War meine 1. Begegnung mit den Tänzen irgendwann Ende der 70iger ;O)

Gruß
embe
teleton
Inventar
#5 erstellt: 19. Okt 2005, 10:49
Hallo embe,

ja die Swetlanow-Eurodisc-Aufnahme war auch in den 70er-Jahren meine erste Aufnahme und Begegnung mit den Sinf.Tänzen op.45.
Diese Aufnahme suche ich auf CD, damit das Eurodisc-Knistererlebnis auf LP ein Ende hat.
Ich finde die Interpretation außergewöhnlich gut und härter im Zugriff als alle anderen.

Wie ich es heute sehe, kommt da nur die von uns beiden hochgeschätzte Ashkenazy-DECCA-Aufnahme an diese Interpretationsqualität heran.

Die von Dir an zweiter Stelle gesetzte Previn-Aufnahme kenne ich nicht; habe aber die pos.Kritiken gelesen. Previn ist allerdings für meinen Geschmack ein Dirigent der nirgendwo richtig durchschlagende Interpretationen liefert - bei ihm ist alles zurückgenommen und romamantisiert - das ist nicht mein Fall !
Vielleicht kommt sie ja mal für Dich als SACD um den Quadroeffekt der Aufnahme voll genießen zu können.
teleton
Inventar
#6 erstellt: 19. Okt 2005, 11:00
Hallo Jeremias,

ist schon lustig wo man sich wiedertrifft.
Dann bist Du der Verkäufer aus Düsseldorf mit der langen Lieferzeit wegen beruflicher Termine und ich der ungeduldige Kunde, der auf seine Rachmaninow-CD wartet !

Ich habe seit mehr als 10Jahren die DG-CD-Box der Rachmaninow-Sinfonien Nr.1-3 mit Maazel / Berliner PH. Besonders die Sinfonie Nr.3 halte ich für die Beste Aufnahme aus dem Zyklus. Die Sinfonien Nr.1 und 2 ziehe ich mit Ashkenazy / CGO auf Decca vor.

Wegen dem positiven Eindruck der Sinfonien mit Maazel wollte ich nun auch die Sinf.Tänze unbedingt haben und habe ja dafür nicht gerade wenig bezahlt (mehr als den Neupreis).
Es hat sich für mich gelohnt, denn die Aufnahme ist gut und ich habe mich dadurch wieder intensiv mit op.45 beschäftigt und meine alte Askenazy - Decca-CD dadurch wiederentdeckt.

Aber nun interessiert mich eins !???!
Warum hast Du die CD verkauft ?
Steht Du mehr auf die von Dir genannten Klavierfassungen ??
Jeremias
Stammgast
#7 erstellt: 19. Okt 2005, 15:56
@ teleton: Ich habe mittlerweile einige Aufnahmen der Sinf. Tänze und die hier hatte ich doppelt. Es gibt ja auch noch die Zweitausgabe der DG und mir ist es da jetzt nicht so wichtig, welche ich habe. Und wenn sich ein Sammler darüber freut, warum denn nicht? Im übrigens hast Du recht, als Pianist bevorzuge ich die Klavierausgabe Im übrigens hast Du weniger als den Neupreis bezahlt. die CDs der DG kosten momentan an die 20 Euro, damals dürften es vielleicht 33-35 DM gewesen sein. Ich meine, es waren insgesamt 13,50 Euro, die Du bezahlt hast


[Beitrag von Jeremias am 19. Okt 2005, 15:58 bearbeitet]
myron
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 21. Okt 2005, 14:03
Da ich auch recht viele Aufnahmen der Sinfonischen Tänze kenne,möchte ich sehr gerne auf die bei Everest 1960 entstandene Aufnahme mit Eugene Goossens und dem LSO hinweisen.Sie ist mindestens so brachial wie die Svetlanow aber vor allem im 3.Satz mit unheimlich viel "drive" gespielt.Darüberhinaus ist sie sehr gut aufgenommen.Hörenswert ist auch die Aufnahme unter Kondraschin mit den Moskauer Philharmonikern-nicht ganz so stark wie die Svetlanow,aber er ist einer der wenigen,der sich traut,daß Tam-Tam am Ende ausklingen zu lassen,so wie es vorgesehen ist.Ich greife jedenfalls immer wieder auf die alte Goossens-Aufnahme zurück,habe sie auf LP,aber ich bin mir sicher,daß sie auch einmal auf CD erschienen ist.
Schöne Grüße
Michael


[Beitrag von myron am 21. Okt 2005, 14:04 bearbeitet]
teleton
Inventar
#9 erstellt: 04. Apr 2006, 08:52
Hallo Rachmaninoff-Freunde,

vor kurzem kam mir mein Wunsch wieder in den Sinn die hervorragende Swetlanow-Aufnahme der Sinfonischen Tänze op.45 mit dem Staatlichen SO Moskau , die ich nur auf LP habe, auch auf CD zu besitzen.

Ich bestellte mir diese Regis - CD in der Annahme es wäre diese Aufnahme:

Symphonische Tänze op. 45 Nr. 1-3
+Prinz Rostislav; Capriccio über Zigeunerthemen

USSR SO, Svetlanov
REGIS 1986/1973 AAD

Die Aufnahmedaten 1973 / 1986 hatte ich falsch rum interpretiert:
Tatsächlich ist die Sinf.Dichtung Prinz Rostislav und das Capriccio von 1973 und die gesuchte Aufnahme der Sinf.Tänze eine analoge Liveaufnahme vom 03.02.1986 - das ist Winterzeit und ein Großteil des Publikums war ganz schön erkältet, was man deutlich hört.
Nein, diese Aufnahme kommt an die alten Swetlanow-Studio-Aufnahme mit dem Staatlichen SO Moskau aus den 70ern nicht heran, die Päzision des Orchesters fehlt, das Husten stört, die Spannung fehlt. Da ist auf CD eindeutig Ashkenazy und Batiz vorzuziehen !

Die "richtige" Swetlanow - Aufnahme gab es bei Eurodisc mal auf CD, die suche ich nun weiter.
Die Regis-CD biete mir allerdings Neuland an:
Die Sinf.Dichtung Prinz Rostislav und das an Tschaikowsky´s Capricio Italien und R.Korsakows Capriccio Espagnole angelente Stück Capriccio über Zigeunerthemen aus Rachmanonows Studienzeiten sind beide nett anzuhören - es kommt eine Stimmung auf, die ich mit den alten Eurodisc-LP-Aufschriften asoziiere: "Orchesterbilder aus dem alten Russland".
Redondo
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 04. Apr 2006, 11:34
Hallo Symphonic-Dances-Freunde!

Ist hier jemand dabei, der die Aufnahme mit Oue/Minnesota Orchestra auf Reference Recordings kennt und diese im Vergleich zu den bereits angesprochenen einordnen kann?
Ich kann mir kaum vorstellen, daß diese Aufnahme klanglich zu toppen ist, aber wie ist es um die Interpretation bestellt?
Ich wäre für Kauf-Tipps sehr dankbar.

Gruß
Redondo
Fressbacke
Stammgast
#11 erstellt: 04. Apr 2006, 15:06
Hallo zusammen!

Dieser Thread hat mich dazu gebracht, mal ins Regal zu gucken - und zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, daß der symphonische Rachmaninov arg schwach vertreten ist - zumal der Appetit darauf durch ein Konzert letzte Woche (Peking Symphony Orchestra mit einer wirklich schmissigen "Dritten") gestiegen ist.

Was die Symphonischen Tänze angeht - ich habe folgende Aufnahme auf CD:

Rachmaninov: Symphonische Tänze op.45 / Die Glocken op.35
UdSSR Radiosymphonieorchester / Vladimir Fedoseyev (Tänze) bzw. Moskauer Philharmoniker / Dimitri Kitaenko
Olympia OCD 116 (P) 1987 DDD


Ich habe zwar keine Vergleichsmöglichkeit (das wird sich ändern!), aber die Einspielung ist sehr dynamisch, mitreissend - und klanglich durchaus gut!

Ralf

P.S. Hat jemand so nebenbei einen Tip für die 3. Symphonie?
Miles
Inventar
#12 erstellt: 05. Apr 2006, 10:25

Redondo schrieb:
Hallo Symphonic-Dances-Freunde!

Ist hier jemand dabei, der die Aufnahme mit Oue/Minnesota Orchestra auf Reference Recordings kennt und diese im Vergleich zu den bereits angesprochenen einordnen kann?
Ich kann mir kaum vorstellen, daß diese Aufnahme klanglich zu toppen ist, aber wie ist es um die Interpretation bestellt?
Ich wäre für Kauf-Tipps sehr dankbar.


Hallo Redondo,

Ich habe die Aufnahme nicht gehört. Hier gibt es zwei Kritiken:

http://www.classicstoday.com/review.asp?ReviewNum=3917

http://www.soundstage.com/music/reviews/rev371.htm

Die CD gibt es übrigens recht günstig bei CD Universe (lohnt sich falls noch mehr CDs bestellt werden):

http://www.cdunivers...5&frm=lk_organissimo


[Beitrag von Miles am 05. Apr 2006, 10:29 bearbeitet]
vanrolf
Inventar
#13 erstellt: 19. Dez 2006, 20:34
Hallo zusammen,

aufgrund einer aktuellen Anfrage von teleton zum Thema habe ich diesen thread wieder nach vorne geholt.

teleton schrieb am 19.12.06:

Hallo rachmaninoff-Freunde,

ich war mir sicher einen Thread zu Rachmaninows sinfonischen Werken hier zu finden - im Themenverzeichnis ist keiner vorhanden - deshalb nun NEU.

Ich bin ich seit Jahren hinter der besten Interpretation und Aufnahme der Sinfonischen Tänze op.45 als CD hinterher, die ich nur auf LP habe:

Jewgenij Swetlanow auf Eurodisc (LP)

Auf CD waren dann für mich nach der Eurodisc-LP die auch sehr guten Alternativ-Aufnahmen mit
Batiz/Royal PO (NAXOS)
und
Ashkenazy/CGBO Amsterdam (Decca).

Der Kauf der REGIS-CD in diesem Jahr mit Swetlanow entpuppte sich als die falsche Swetlanow-Aufnahme, die LIVE (1973) ist und an seine alte Melodia/Eurodisc-Studio-Aufnahme nicht herankommt. Die Aufnahme war im Februar 73, die Laute sind erkältet und husten neben vernehmlichem Rauschteppich; die Klangqualität ist nicht besonders durchhörbar; Swetlanow nicht in gewohnter Form.

Die neuste Übertraschung im jpc-Katalog gestern:
Nun nachdem Eurodisc "pleite" ist hat Warner eine neue CD - Serie mit Swetlanow herausgebracht. Ist das nun wieder eine andere Swetlanow-Aufnahme oder die gleiche, wie die REGIS ?


Symphonische Tänze op. 45 Nr. 1-3
+Prinz Rostislav;Vocalise op. 34 Nr. 14

USSR State SO, Evgeny Svetlanov
WARNER, 1995 ADD

Kann es sein, dass das angegebene Datum falsch ist und es sich um das Remasteringdatum oder sonstiges handelt ? Aufnahmedatum 1995 und dann ADD ???
Die Sinfonien Nr.1-3 scheint es bei Warner in DDD-Neuaufnahmen 1995 mit Swetlanow zu geben !

Kennt jemand diese CD ?

-------------------------------------------------------
Hier die REGIS-LIVE-Aufnahme, die nicht zu emfehlen ist.
Wenn man die alte EURODISC-LP mit Swetlanow hat und kennt wird man diese Aussage nachempfinden können.


Symphonische Tänze op. 45 Nr. 1-3
+Prinz Rostislav; Capriccio über Zigeunerthemen

USSR SO, Svetlanov
REGIS, 1973 (op.45)/1986 ADD
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 20. Dez 2006, 08:59
Leider gibt die Diskographie hier:
http://www.svetlanov-evgeny.com/
auch keine genaue Auskunft. Die ist ziemlich nutzlos, einfach nur eine Auflistung der Werke, die Svetlanov mal aufgenommen hat, überhaupt keine Details...

Ich kann aber mal einen Freund fragen, der hat in den 90ern die Aufnahmen von Svetlanov und dem Russischen Staatsorchester für RCA betreut. Wie das jetzt genau mit Warner zusammenhängt, kann sein, weiss ich aber nicht, mich verwirrt das immer, wer jetzt wen gekauft und dann wieder an wen wiederverkauft hat.

Was ist jetzt nochmal genau die Frage? Ob die o.g. Aufnahme 1995 entstanden ist, oder ob es sich um eine wiederaufgelegte ältere handelt?
vanrolf
Inventar
#15 erstellt: 21. Dez 2006, 02:50
Hallo,

die Svetlanow-Aufnahmen kenne ich nicht. Die Infos auf dem gezeigten Cover deuten für mich aber eher in die Richtung, daß es sich um neuere Aufnahmen handeln könnte: Das Orchester wird als "Orchestre Symphonique d'Etat de la Fédération de Russie" - also "Staatliches Symphonieorchester der Russischen Föderation" bezeichnet, und nicht dessen alte Bezeichnung "USSR State SO" ( = "Staatliches Symphonieorchester der UdSSR") verwendet.
Auch wenn es sich um das gleiche Orchester handelt, kommt es mir doch eher unüblich vor, für eine jahrzehnte alte Aufnahme eine Namensbezeichnung aus neuerer Zeit zu verwenden.

Frage an teleton:
Aus welchem Jahr ist denn die von Dir favorisierte Svetlanov/Eurodisc-LP überhaupt?

Nebenbei gesagt habe ich mir vor längerer Zeit auch die Bátiz-Ausgabe (Naxos) gekauft, eine absolut erstklassige Investition!

Gruß Rolf
teleton
Inventar
#16 erstellt: 22. Dez 2006, 14:21
Hallo vanrolf,

ich habe gestern mal auf meiner Eurodisc-Doppel-LP mit Swetlanow nachgesehen - das Aufnahmedatum ist nirgendwo, auch nicht auf der Platte und dem Innenring eingestanzt/angegeben.

Die Aufnahme dürfte aber aus den 70er-Jahren stammen, da die Klangtechnik sehr gut ist und nicht die Verfärbungen und den hohen Rauschpegel frühen 60er-Jahre bei Melodia aufweist.Es hat mal eine GOLD-Serie von einer CD-Firma gegeben, die die Aufnahme auf CD herausbrachte, sowie die normale Eurodisc-CD - leider habe ich den Kauf beider CD-Versionen der Aufnahme verpasst.
Das Orchester ist das Staatliche akademische SO der UDSSR / Swetlanow und nicht wie ich zuerst geschrieben hatte das Orchester des Bolshoi Theaters Moskau (das ist die 2.LP der Eurodisc-Doppel-LP mit Werken von Rimsky-K.).

Ich habe die offenbare Warner-Neuaufnahme aber jetzt zu Weihnachten bestellt. Bei der Bestellung konnte mir auch keiner sagen, was tatsächlich "gebacken" ist - eventuell morgen werde ich es wissen und dann zu gegebener Zeit berichten.
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 22. Dez 2006, 21:18

Franz-J. schrieb:

ich habe in den 1980ern die Gesamtaufnahme auf LP besessen, veröffentlicht wurde sie in Deutschland schon 1975.
Das Beiheft enthielt einen ausführlichen Artikel Swetlanows zur Aufnahme und Sibelius' Musik.


Wie jetzt, Svetlanov und Sibelius? Häh? So weit ich weiss, hat er nur die 1. Symphonie aufgenommen, die habe ich aber noch nirgendwo auf CD gesehen. Von einer Gesamtaufnahme weiss ich nichts. Bitte erklären.
op111
Moderator
#19 erstellt: 22. Dez 2006, 22:03

M_on_the_loose schrieb:

Franz-J. schrieb:

ich habe in den 1980ern die Gesamtaufnahme auf LP besessen, veröffentlicht wurde sie in Deutschland schon 1975.
Das Beiheft enthielt einen ausführlichen Artikel Swetlanows zur Aufnahme und Sibelius' Musik.


Wie jetzt, Svetlanov und Sibelius? Häh? So weit ich weiss, hat er nur die 1. Symphonie aufgenommen, die habe ich aber noch nirgendwo auf CD gesehen. Von einer Gesamtaufnahme weiss ich nichts. Bitte erklären.


Hallo M,
sorry, falscher Thread Ich meinte Sibelius & Roshdestwenskij und nicht Rach's op. 45,
das kommt davon, wenn man an mehreren PCs arbeitet.

Gruß


[Beitrag von op111 am 23. Dez 2006, 01:42 bearbeitet]
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 22. Dez 2006, 22:37
Martin?
teleton
Inventar
#21 erstellt: 02. Jan 2007, 14:47
Hallo Rachmaninoff-Freunde,


Nun nachdem Eurodisc "pleite" ist hat Warner eine neue CD mit Swetlanow herausgebracht. Ist das nun wieder eine andere Swetlanow-Aufnahme oder die gleiche, wie die REGIS ?


jpc war schnell und hat mir die neue Warner-CD mit Swetlanow - Studio-Aufnahme 1995 innerhalb eines Tages noch vor Weihnachten gesendet.

Auf der CD ist an keiner Stelle vermerkt ob es eine Aufnahme in DDD oder wie bei jpc angegeben, ADD ist.
Vom rauschfreien Klangeindruck und von der Logik des Aufnahmedatums 2.-7.Oktober 1995 her müßte es eine Digitalaufnahme sein.
Das Textheft ist in englisch und französisch

Die Interpretation ist erwartungsgemäß sehr gut und kann mit den neueren Spitzenaufnahmen mit Batiz (Naxos) und Ashkenazy (Decca) ohne weiteres gleichziehen.
Swetlanow´s Interpretation ist fern jedes Anfluges von Überromatisierungen, was seine Aufnahmen für mich so symphatisch macht.

Ein Wermutstropfen bleibt:
Den letzten Biss Swetlanows alter Eurodisc-Aufnahme mit dem Staatlichen Akademischen Sinf.Ochester dere UDSSR Moskau aus den 70erJahren erreicht die Aufnahme leider nicht.
Daher muß ich diese auch irgendwann auf CD an Land ziehen.
Meine Suche nach der CD ist also noch nicht beendet.

Zu meiner Freude:
Die Regis-Live-Husten-Aufnahme von 1986, mit der ich reingefallen war, wird von der neuen Warner-CD aber um Längen übertroffen.

Die Coverbilder zu den angesprochenen Aufnbahmen finden sich im Beitrag vom 19.12.06.
op111
Moderator
#22 erstellt: 30. Sep 2016, 10:53
Auf Empfehlung von
srf.ch: diskothek 17.9.2016, 14:00 Uhr
Verglichen (Blindvergleich) wurden von 2 Experten 5 Aufnahmen des op. 45, in die Schlußrunde schafften es nur die aktuelle Rattle-Aufnahme und die von Paavo Järvi.

Sergej Rachmaninoff (1873-1943)
Symphonische Tänze op. 45 Nr. 1-3
+
Symphonie Nr.3
Caprice bohemien op. 12;
Der Fels op. 7;
Vocalise op. 14 Nr. 14
Orchestre de Paris, Paavo Järvi
Erato, DDD, 2014
jpc.de

:prost[
op111
Moderator
#23 erstellt: 30. Sep 2016, 10:54

arnaoutchot schrieb:
Das erinnerte mich an diese Aufnahme, die ich von den Symphonischen Tänzen habe: Dallas Symphony Orchestra - Donald Johanos, Classic Records DAD Mastertape Sound 24/96 1967/1998. Muss ich mal wieder einlegen. Keine Ahnung, wie sie sich gegen die oben genannten schlägt, aber klanglich habe ich das gut in Erinnerung.

Edit: Muss hier Zugeständnisse machen: Klanglich zwar interessant, da sehr trocken aufgenommen, aber es klingt etwas angestaubt.

MI0001017950


Wie heute leider üblich, besteht die Järvi-Doppel-CD aus [2 verschiedenen] Live-Aufnahmen,
sie hat auch klanglich ihre 2 Gesichter:

CD1 mit der Sinfonie klingt ziemlich eng und ungleichmässig durchsichtig, ab und zu stechen mal einzelne Instrumente, meistens Blechbläser, heraus,
Streicher v.a. im Bass klingen undurchsichtig und ziemlich kompakt. Nicht besser als die durchschnittliche Naxos-Produktion.

CD2 mit op. 45 ist erheblich besser, Holzbläser und Streicher haben Kontur und Präsenz, insgesamt gut - aber sicher nicht besser als die alte und ausgezeichnete Ashkenazy-Aufnahme aus den 1980ern bei Decca; jener fernen Zeit, als man sich noch eigene versierte Aufnahmeteams und sorgfältig geplante Studioaufnahmen leistete.

Die Sinfonie finde ich von der Interpretation auch nicht gerade überzeugend, an den leisen weniger effektvollen Stellen lässt die Spannung deutlich nach, da ist Ashkenazy weit überlegen.



[Beitrag von op111 am 30. Sep 2016, 10:56 bearbeitet]
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