Tempreaturproblem Sony DAT 57ES

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wolfgang_B
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Aug 2012, 14:32
Hallo

Seit kurzem hab ich einen 57ES. Ich hab damit ein Tape aufgenommen und er lief ohne Probleme. Das Tape ließsich auch anfangs ganz normal abspielen. Dann bekam ich Tonstörungen und es ging nichts mehr. Am anderen Tag alles wieder ganz normal. So ging es ein paar mal. Heute viel mir auf das an einer Stelle das Gehäuse wärmer war. Nachdem ich den Deckel geöfnet hatte fand ich auch recht schnell die Ursache. Hinter dem Laufwerk stehen auf einer Platiene senkrecht zwei Kühlkörper. Diese hatten meiner Meinung nach recht viel Temperatur. Nun läuft er seit rund vier Stunden ohne das er Mucken macht bei offenem Gehäuse. Hat da jemand eine Idee was das sein kann?

Wolfgang
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 04. Aug 2012, 14:42
Hallo Wolfgang,

wie Du schon schreibst, wird es sich um ein thermisches Problem an einer oder mehreren Spannungsversorgungen handeln. Im geschlossenen Zustand wird es der Schaltung einfach zu warm. Sobald der Deckel ab ist, kann genügend Hitze über die Kühlkörper entweichen.

Nun müsste man zunächst mal wissen, welche Schaltung wirklich betroffen ist (Spannungsversorgung ist ja nur geraten) und weshalb so viel HItze entsteht. Ein häufiger Grund ist, daß die nachfolgenden Schaltungen durch Fehler mehr Strom fordern, als gewollt. Im einfachsten Fall geschieht das durch Widerstände, die ihre Werte ändern.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 04. Aug 2012, 14:44 bearbeitet]
grautvOHRnix
Stammgast
#3 erstellt: 04. Aug 2012, 14:54
Die Spannungsversorgungen dieser Geräte haben extrem selten Ausfälle
oder thermische Probleme.
Viel wahrscheinlicher sind defekte SMD-Elkos im Head-Amplifier, die auf
Temperatur reagieren.
Mach Dich mal im Spezialbereich "Dat - Recorder / Reparaturen" schlau,
wie man diese erneuert.
Dies ist sinnvoll, bevor Du andere Fehlerquellen suchst.
wolfgang_B
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 04. Aug 2012, 15:42
Hallo
Danke erst mal für die schnellen Antworten
Ich hab leider keine Unterlagen für das Gerät und kann deswegen nicht genau sagen um welche Platiene es sich handelt, aber nach SMD sieht die nicht aus, Die Platiene von der ich sprach sitzt direkt am Netzteil. Da sind zwei Kondensatoren mit 6800mikrofarad, dann kommen zwei Transistoren mit den besagten senkrecht stehenden Kühlkörpern und danach wieder zwei Kondensatoren mit 1000mikrofarad. Und genau da wirds warm. Vieleicht kann ja einer der einen Schaltplan hat mit meiner Fehlerbeschreibung was anfangen. Läuft jetzt seit Mittag ohne Deckel und ohne Aussetzer.

Wolfgang


[Beitrag von wolfgang_B am 04. Aug 2012, 15:43 bearbeitet]
hf500
Moderator
#5 erstellt: 04. Aug 2012, 16:16
Moin,
wenn der Fehler im Netzteil zu suchen ist, dann kann man das leicht mit Messung der Ausgangsspannungen ermitteln. Dazu ermittelt man bei offenem Geraet die Vergleichswerte, setzt den Deckel auf und wartet auf den Ausfall. Dann nochmal messen. Zumindest weiss man dann mehr.
Bauteile, die warm werden, haben gerne durch die Temperaturwechsel gebrochene (kalte) Loetstellen auf der Platine. Es kann nicht schaden, solche Teile nachzuloeten.

Und ganz allgemein zu temperaturabhaengigen Fehlern: Wird es mit steigender Temperatur besser, ist es meist ein Elko. wird es schlechter, sind es oft Halbleiter (Transistoren, ICs etc.) Dieser Leitsatz hat zwar keine umfassende Gueltigkeit, kann aber helfen.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 04. Aug 2012, 16:17 bearbeitet]
grautvOHRnix
Stammgast
#6 erstellt: 04. Aug 2012, 18:02
Es ist normal, daß die Regler auf der Netzteilplati(E)ne heiß werden.
es ist normal, daß die Luft im Gerät bei geschlossenem Deckel
wärmer wird als ohne.

Suche Dein Problem woanders (Head-Amplifier). Die ausgelaufenen Elkos
darauf reagieren "zufällig". Das Elektrolyt auf der Plati(E)ne reagiert auch
zufällig (bis es die haarfeinen Leiterbahnen zerfressen hat, dann ist ein
neuer Head-Amp fällig - nicht mehr vom Service erhältlich).

Ich hatte ca. 15-20 Stück auf dem Tisch, es war nie das Netzteil.
(Meine bescheidene Statistik).


[Beitrag von grautvOHRnix am 04. Aug 2012, 18:19 bearbeitet]
hf500
Moderator
#7 erstellt: 04. Aug 2012, 19:44
Moin,
andere Frage, was heisst hier "heiss"?.
Platine unter den Spannungsreglern braun oder noch nicht?
(mag sein, dass ich unter heiss etwas anderes verstehe, daher muss das abgeklaert werden)

SMD-Elkos erinnern mich irgendwie an Camcorder, sie haben einen grossen Teil davon umgebracht...

73
Peter
wolfgang_B
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 04. Aug 2012, 21:04
Hallo

Ber Begriff heiß ist natürlich relativ. Braun durch Hitze ist noch nichts geworden, jedenfalls von oben. Ich hab mittlerweile im Netz den Schaltplan gefunden. Ich bin kein Elektroniker, hab mir aber recht gute Kentnisse angeeignet. Im Plan hab ich jedenfalls nach meinen Elkos gesucht und bin auch fündig geworden. Da was es bei mir zu ""warm"" wird hört zur Spannungsversorgung. Es sollen laut Plan 12Volt +/- zur Hauptplatine abgehen. Gemessen hab ich an dem dreiadrigen Kabel 12,3Volt jeweils plus und minus. Ich denke mal das sollte OK sein. Nur warum wird's da warm Der Dat läuft seit Mittag ohne Störungen. Den Külkörper würde ich als gerade mal lauwarm ansehen.

Wolfgang
grautvOHRnix
Stammgast
#9 erstellt: 05. Aug 2012, 05:10
Ich geb's auf.
xycolo
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 05. Aug 2012, 09:48
Hallo
Transistoren auslöten und mit den Kühlkörpern auf die Rückseite montieren, dann haste damit keine Probleme mehr. Vorausgesetzt du hast das nötige NowHow dafür.
Liebe Grüße Ray
wolfgang_B
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 05. Aug 2012, 11:16
Hallo

Hab gestern abend die Spannungen gemessen die vor den beiden transistoren sein sollen. Da hatte ich gerundet 2x12Volt und 2x28Volt wo aber nur 18Volt sein dürften. Heut mittag die gleiche messung noch mal und jetzt hab ich 18Volt ???. Die Messungen wurden jeweils mit einem analogen und digitalem Multi von Philips gegengeprüft da mir die Messung von gestern abend sehr suspekt war. Bei 28Volt anstelle von 18Volt ist es klar das es da sehr warm wird. Nur ist die frage wieso ich da manchmal?? einen anstieg von 10Volt habe. Das deckt sich auch mit der Fehlerbeschreibung das die Aussetzer unregelmäßig auftreten

Wolfgang
PBienlein
Inventar
#12 erstellt: 05. Aug 2012, 12:41
Hallo Wolfgang,

die beiden "Transistoren" die da warm werden, sind ICs - genauer 12V Spannungsstabilisatoren (7812 für die positive und 7912 für die negative Seite). Je mehr (Eingangs-)Spannung sie auf 12V runterregeln müssen, desto wärmer werden sie. Das klingt soweit plausibel. Du solltest mal die Lötstellen auf der kleinen Platine überprüfen und ggf. nachlöten. Auch die Connectoren, also Anschluß/Steck- oder Lötleisten prüfen.

Gruß
PBienlein
wolfgang_B
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 05. Aug 2012, 12:55
Hallo

Das mit dem nachlöten werd ich in den nächsten Tagen in Angriff nehmen. Was mich wundert ist wo der Spannungsanstieg her kommt. Könnte das am Gleichrichter liegen das der einen weg hat? Vom Trafo sollte ja Theoretisch immer die gleiche Spannung kommen

Wolfgang
PBienlein
Inventar
#14 erstellt: 05. Aug 2012, 15:09
Nein, wenn Gleichrichter kaputt, dann Bumm! Kann man also getrost ausschließen.

Ich vermute eine "schlechte" oder sog. kalte Lötstelle. So etwas kommt schon mal an thermisch belasteten Stellen vor. In diesem Falle könnte der Masseanschluß, also der Mittelabgriff am Trafo betroffen sein. Fehlt er, sind alle Spannungen anders als gewollt und auf jeden Fall höher, weil das korrekte Bezugspotential fehlt.

Sony Dat Power Supply

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 05. Aug 2012, 15:23 bearbeitet]
hf500
Moderator
#15 erstellt: 05. Aug 2012, 16:23
Moin,
ich bin schon gespannt auf die Aufloesung der Geschichte. Beide ansaetze (Kalte Loetstelle oder Elkos im Kopfverstaerker) sind plausibel, mal sehen, was es sein wird.

@grautvOHRnix,
Selbst die Tatsache, dass Du schon einen ganzen Schwung dieser Geraete mit Defekten im Kopfverstaerker auf dem Tisch hattest, schliesst eine andere Fehlermoeglichkeit nicht aus. Wenn man mehrere Fehlermoeglichkeiten hat, muss man sie der Reihe nach "behandeln", um den tatsaechlichen Fehler zu finden. Die Ueberpruefung des Netzteiles sollte im Vergleich zum Kopfverstaerker die einfachere Uebung sein, so dass man das auf jeden Fall machen sollte. Vor allem, wenn das Netzteil so uebersichtlich wie hier ist.

73
Peter
grautvOHRnix
Stammgast
#16 erstellt: 05. Aug 2012, 17:42
Auch Moin !

Ja, schaun' mer mal ...


[Beitrag von grautvOHRnix am 05. Aug 2012, 17:46 bearbeitet]
wolfgang_B
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 05. Aug 2012, 18:37
Hallo zusammen

Nochmals danke für die schnelle Hilfe. Den Anschluß an der Platine auf dem Netzteil werd ich diese Woche nachlöten und dann mal den Deckel lose drauflegen und sehen was dann geschiet. Ich hoffe ja das ich dann ruhe hab. Die große Platiene um's Netzteil herum nachzulöten schaf ich diese Woche nicht da ich morgen eine ambulante OP hab und dann erst mal zwei Tage out of order bin.
Um mal auf die 15 bis 20 Stück mit dem Kopfverstärker zu kommen. Ich schraub normalerweise an Autos und Motorrädern. Da hab ich auch gedacht, na ja ist ein Standardfehler und hab dann die halbe Karre deswegen zerlegt. War ein ganzer Nachmittag arbeit. Letztlich hätte ich das ganze auch in 5 minuten erledigen können wenn ich mich nicht auf das ist ja immer der selbe Fehler verlassen hätte. Seitdem bin ich vorsichtig.Erst mal über andere Möglichkeiten die es noch gib nachdenken. Aber wenn du sagst das Sony da scheiß Elkos verbaut hat glaub ich dir das auf jeden Fall. Für SMD sachen zu löten fehlt mir leider (noch) das passende Werkzeug. Deswegen (das Glück ist mit den Dummen) hoffe ich das es nur eine kalte Lötstelle ist.
Aber mal nee' ganz blöde Frage. Gibt es echt keine BDA in deutsch für das Teil?

Wolfgang
hf500
Moderator
#18 erstellt: 05. Aug 2012, 19:42
Moin,
die defekten SMD-Elkos sind genauso plausibel wie kalte Loetstellen im Netzteil, auch wenn die seltener sind. Das Netzteil ist schneller untersucht, bzw. repariert, so dass man sich das zuerst vornehmen sollte.

Zur Erbauung, wie das mit SMD-Elkos und Sony aussehen kann:
http://www.vidcam.com.au/Recapping/1.html

Andererseits, Canon und JVC konnte das auch ziemlich gut, Panasonic schien da unauffaelliger.

Man kann oft schon sehen, ob die Elkos faul sind, zumindest sind sie es dann sicher. Die Loetstellen der Elkos muessen blank und glaenzend sein, sind sie mattgrau, ist der Elko undicht. In schlimmen Faellen ist die Platine in Gefahr, die Loetpads loesen sich ab. Haeufig riecht das Geraet mit undichten Elkos leicht fischig.

73
Peter
wolfgang_B
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 05. Aug 2012, 20:29
Hallo Peter

Auch wenn mich dafür jetzt einige an's Kreuz nageln.Du hast einen Kandidaten vergessen der das besser kann wie die anderen und das ist Revox. Ich hab so um die 30 TB's da stehen. Meine Uhers von den kleinen Röhrenköfferche bis zu den Royals machen keine Probleme. Meine Grundigs laufen. Die Sabas auch. Tandberg kein Problem. Die Sonys und Akais brauchen manchmal einen Tritt und dann ist wieder gut. Aber meine Revoxe sind die Krönung. Die müssen erst mal total saniert werden bevor man die benutzen kann. Dann allerdings sind die Spitze. Aber was soll's, so wird einem nie langweilig.

Wolfgang


P.S.
Was macht man mit einem 690er der ein totes Display hat?
hf500
Moderator
#20 erstellt: 05. Aug 2012, 21:00
Moin,
ich habe aus einer A77 auch schon alle kleineren Elkos herausgeholt und ersetzt, das kenne ich auch ;-) Eine zweite A77 ist auch bald dran und ein Uher CV140 hat die gleichen weissen Frakos.

_Hier_ meinte ich allerdings die Geraete mit SMD-Elkos. Andererseits habe ich auch noch einen Sony-8mm Camcorder mit allen anzeichen von toten Elkos, obwohl er noch keine SMD-Elkos hat. Ich hielt ihn fuer immun, aber dem ist nicht so. Die hier verwendeten Subminiaturelkos sind praktisch nur eine andere Bauform der SMD-Elkos und koennen daher an den gleichen Krankheiten leiden. Die Dinger haben ein winziges Volumen und einen kleineren Gummistopfen als die Standardbauformen. Besonders Letzteres scheint ein Grund fuer die hohe Leckrate zu sein.
Aber das fuehrt jetzt ins OT.

73
Peter
wolfgang_B
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 06. Aug 2012, 17:13
Hallo zusammen

Ich hab die Anschlußbuchsen von der die Flachbandkabel zu den beiden platinen gehen nachgelötet. Im Moment läuft er seit etwa zwei Stunden mit Deckel ohne zu mucken. Hab vorher noch man die Spannungen gemessen. die liegen +/- 0,2Volt in dem Bereich der auf dem Plan angegeben ist. Vieleicht lag der Fehler wirklich an einer kalten Kötstelle. Ich werd auf jeden fall in den nächsten Tagen berichten ob er weiterhin ohne Probleme läuft.

Wolfgang

Keiner eine Idee wo es eine BDA in Deutsch gibt? Mein englisch ist nicht schlecht, aber dafür zu wenig.
wolfgang_B
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 07. Aug 2012, 21:25
Hallo zusammen

Hab heute zwei 180er Tapes hintereinander von SAT Tuner aufgenommen. Bis jetzt läuft er gut und macht keine Probleme. Der Tip mit der kalten Lötstelle an der Netzteilverbindung scheint richtig gewesen zu sein. Jetzt leb ich natürlich mit der Hoffnung das mir die SMD Kondensatoren noch lange erspahrt bleiben. danke noch mal für die schnelle Hilfe.

Wieso hat Sony die BDA's für die DAT Recorder nur in Englisch. Ich brauch eine in Deutsch. Gibt's die irgentwo?

Wolfgang
bukongahelas
Inventar
#23 erstellt: 07. Aug 2012, 22:04
Habe mit baugleichem DAT jahrelang Cassetten aufgenommen,
während die SMD Elkos des Kopfverstärkers immer schlechter wurden.
Dann wurde das Problem bekannt und die Elkos natürlich erneuert.
Neue Aufnahmen sind seitdem einwandfrei , aber Tapes vor der Revision
haben Abspielprobleme , Ton wird dumpf (2.Fehlerkorrekturstufe Interpolation setzt ein) , ist gestört/verzerrt oder setzt ganz aus , Mute Relais spricht an.
Teildefekte Kopfverstärker machen also schlechte Aufnahmen , weil die
Daten ja bei Aufnahme und Wiedergabe durch den KV gehen.
Mit viel Geschick lassen sich sogar normale axiale Elkos mit höherer Spannung(sreserve) in den KV einbauen.
Eine Art 3-D-Puzzle-Uhrmacherarbeit.
bukongahelas
wolfgang_B
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 07. Aug 2012, 22:13
Hallo
Ich hoffe wie gesagt das mir das noch etwas erspart bleibt. Hattest du denn für deinen eine deutsche BDA?

Wolfgang
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