Telewatt TS 100 A

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shabbel
Inventar
#1 erstellt: 14. Jul 2012, 06:27
Habe hier einen Telewatt TS 100 A. Es scheint einer der Germanium-Endtransistoren defekt zu sein. Meine Frage: Welche Typen kann man dort einbauen und vertragen sich die Endtransen mit verschiedener Bezeichnung?

PIC_5860

Im Original sollten verbaut sein: 4 x AD 139
In meinem Gerät sind drin: 2 x SP 2213 und 2 x AL 102

Irgendwo schrieb jemand, AD 150 sollten auch als Endtransen funktionieren. Kann das jemand bestätigen?

Gibt es noch Alternativen?

Ist übrigens eine lustige Kiste. Es gibt einen Vorverstärkerausgang, bezeichnet mit "Studio". Dieser DIN-Ausgang hat eine "falsche" Polbelegung. Bei DIN sind ja 5 Pole im Halbkreis angeordnet. Normal ist die Belegung der beiden linken Pole für Line out und der beiden rechten für Rec. Hier sind abweichend ein linker und ein rechter Pol belegt. Man braucht demnach ein Aufnahme-Adapterkabel DIN auf 4x Cinch und muß jeweils einen Line- und einen Rec-Cinch verwenden.
Gesagt, getan. Ergebnis: Der Vorverstärker ist vor dem Balanceregler abgeklemmt, die Klangregelstufe ist aber drin. Soll heißen, ich kann kanalgetrennt Bässe und Höhen regeln, aber nicht Balance.
Joschi55
Stammgast
#2 erstellt: 14. Jul 2012, 07:30
Wenn du noch AD150 auftreiben kannst, mach die rein. AL102 gehen auch und halten eine höhere Leistung aus.

Die "Studio-Buchse" ist ein symmetrischer Anschluß!
pelowski
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 14. Jul 2012, 07:43
Hallo,

hier sind die Daten des AD139: http://alltransistors.com/transistor.php?transistor=21540

Und hier eine Vergleichsliste: http://alltransistor...cc=0&hfe=30&caps=TO3

Wobei natürlich nicht jeder Vergleichtyp wirklich sinnvoll ist ( ev. vollkommen überdimensioniert ).

Grüße - Manfred
shabbel
Inventar
#4 erstellt: 14. Jul 2012, 08:22
Danke, das ist ja klasse Vorarbeit.

Bin ja nicht so der Profi. Die Liste enthält nur PNP. Die dürften dann alle passen.

Es gibt da den Wert PC. Der müßte doch ein gutes Maß für die Belastbarkeit sein.

Dann ist da noch FT (transistion frequency). Die Dinger haben wohl verschiedene Kennlinien. Macht sich das im Frequenzverlauf bemerkbar?

Werde in den nächsten Tagen erstmal Elkos tauschen und dann messen, ob die vorgeschriebenen 11 Volt Vorspannung auch anliegen. Sollte das so sein, werden Transistoren eingekauft.
Joschi55
Stammgast
#5 erstellt: 14. Jul 2012, 09:29
Plan:
TS100
shabbel
Inventar
#6 erstellt: 17. Jul 2012, 16:40
Ich sehe gerade, daß die Zeichnung von der im anderen Telewatt TS 100a Thema abweicht.

Kurzer Statusbericht:

Elkos sind komplett getauscht, Potis gereinigt. Es hat sich nach dem Ausbau herausgestellt, daß beide Leistungstransistoren auf der linken Seite durch sind.

Habe das Gerät ohne Probleme in Betrieb nehmen können. Alle Vorverstärkerfunktionen funktionieren perfekt. Mit meinem Rank Arena R 5000 als reine Endstufe schon ein Traum. Würde sagen, klingt wie eine Röhre gemischt mit der Präzision eines Transistors. Der Phonoeingang (Magnet) ist überragend.

Nun die Endstufen. Die Endtransen links sind noch ausgelötet. Da rechts komplett war, habe ich die Sicherung eingeschraubt, Null Gleichstrom am Lautsprecherausgang gemessen und dann einen Lautsprecher angeschlossen. Ergebnis: Null Ton.

Mit meinem Halbwissen konnte ich schonmal die Spannungen der Leistungstransistoren messen: 28 bzw 45 Volt und jeweils 0,2 Volt zwischen Emitter und Basis. Jetzt bin ich erstmal ratlos.

Wo bleibt das Tonsignal auf der Strecke? Heute sind die Hände nicht ruhig genug. Werde morgen mal am eingeschalteten Gerät Spannungen messen.
hf500
Moderator
#7 erstellt: 17. Jul 2012, 19:47
Moin,
Gleichspannung wird man bei diesem Verstaerker nur in Ausnahmefaellen an den Lautsprecherausgaengen messen koennen, denn die Lautsprecher sind ueber Kondensatoren angekoppelt. Wenn da eine Spannung zu messsen ist, sind die durchgeschlagen.

Eine Basis-Emitterspannung ist fuer Ge-Transistoren normal, auch die Kollektorspannungen. Am Mittenpunkt der Endstufe, wo der Auskoppelelko angeschlossen ist, steht typischerweise die halbe Verstaerkerbetriebsspannung.
Bei der Fehlersuche erstmal alle Betriebsspannungen nachmessen. Zur Sicherheit eine 40 oder 60W-Lampe in die Nezzuleitung schalten, sonst stirbt u.U. auch noch die verbliebende Endstufe.

73
Peter
shabbel
Inventar
#8 erstellt: 19. Jul 2012, 07:49
So, hier ist ein besseres Schaltdiagramm:

KHts100a_11b
shabbel
Inventar
#9 erstellt: 19. Jul 2012, 08:11
Jetzt kommen alle gemessenen Spannungen der rechten Endstufe, die ja kein Tonsignal gibt. Anzumerken ist, alle Spannungen liegen leicht über den Werksangaben, weil wohl die Umstellung von 220 auf 230 Volt zum tragen kommt. Welchen Pol (B-E-C) ich jeweils gemessen habe, weiß ich nicht. Die einzige Spannung, die unter den Werksangaben liegt ist T1: (-16,1 V statt 17,0 V).

T1 -16,1 -3,1 -2,8
T2 -15,2 -1,8 -1,5
T3 -23,2 -1,5 -1,2
T4 -46,6 -23,3 -23,2
T5 --0,3 -22,8 -23,0
T6 -46,5 -23,2 -23,0
T7 -22,9 -0,3 -0,1

Leistungstransistoren:
T1 -23,0 -0,1 -0,01
T3 -46,4 -23,1 -23,0

Da ja der "Studio-Ausgang" funktioniert, habe ich die Leitung zur Endstufe überprüft. Der Weg geht vom Studioausgang über den Balanceregler und dann durch den 100 µF Elko in die Endstufenplatine. Alles bestens.
shabbel
Inventar
#10 erstellt: 24. Jul 2012, 10:51
Kann ich sowas kaufen? Hat jemand Erfahrung mit den Ge-Transen aus China?
Joschi55
Stammgast
#11 erstellt: 24. Jul 2012, 11:37

shabbel schrieb:
Kann ich sowas kaufen? Hat jemand Erfahrung mit den Ge-Transen aus China?

brauchst nicht zu kaufen denn die Spannungen sind alle ok. Es liegt ein anderer Fehler vor.
shabbel
Inventar
#12 erstellt: 25. Jul 2012, 11:28
Möglicherweise habe ich den Fehler gefunden. Der Weg der Tonsignals von der Endstufe zum Kopfhörerausgang scheint unterbrochen. Zumindest bei stromloser Widerstandsmessung. Jetzt habe ich mir die Kopfhörerbuchsen angeschaut. Das sind zwei DIN Lautsprecherbuchsen. Wenn dort ein Stecker eingesteckt wird, müßte der Signalweg zum Lautsprecher unterbrochen werden.

Im Schaltbild sieht man die Kabel 3 und 4 in der Kopfhörerbuchse. Sollte ein Kurzschliessen von 3 und 4 die Lautsprecher einschalten? Ich bin mir da mit der Schaltung nicht so sicher.

Wenn ja, würde ich die Dinger zwangsweise kurzschliessen und dann nochmal einen Betriebstest machen.
shabbel
Inventar
#13 erstellt: 28. Jul 2012, 14:15
So, Fehler gefunden. Es sind beide Kopfhörereingänge defekt. Jetzt läuft eine Verstärkerseite. Ich habe mal 2 von den Chinakrachern für die andere Endstufe bestellt. Die sind etwas stärker als die Original Endstufentransistoren angegeben und kosten zusammen 12 Euro incl. Versand.

Seltsam sind diese Kopfhörerbuchsen. Also zweimal DIN. Beim Einstecken eines dickeren Metallgegenstandes in den Pluspol hat der Lautsprecher Ton, aber bei Einstecken eines DIN-steckers bleiben sowohl Lautsprecher, als auch Kopfhörer stumm. Die DIN-Buchsen sind leider sehr schwer zugänglich. Ich habe mir erstmal mit zwei gekürzten Nägeln geholfen, die in den Pluspol kommen.

Jetzt zur Ruhestromeinstellung. Dazu gibt es auch eine DIN-Buchse. Gemessen werden soll dort 40 mA. Ich habe mal die Spannung gemessen: 46 Volt. Da traue ich mich mit einem Amperemeter nicht rein. Ist das richtig so, oder fliegt mir noch die ganze Kiste um die Ohren?
hf500
Moderator
#14 erstellt: 28. Jul 2012, 16:14
Moin,
Schaltbuchsen fuer den Kopfhoerer also. Steht ja auch im Schaltbild.
Die Dinger sind etwas ungluecklich fuer einen Verstaerker dieser Leistungsklasse, besser waere es, die Schaltung so zu aendern, dass der Schaltkontakt in der Buchse totgelegt und der Lautsprecherausgang ueber einen Schalter gefuehrt wird. Den muss man aber einigermassen sinnvoll unterbringen koennen.

Der Ruhestrom-Messanschluss ist auch eine Schaltbuchse. Sie unterbricht die 46V-Betriebsspannungsleitung und schleift ein Amperemeter ein. Gemessen wird natuerlich nicht gegen Masse, sondern zwischen den Polen der Buchse.
Alternativ kann man auch die Endstufensicherungen herausnehmen und hier den Strom messen (bei den Sicherungshaltern schwierig).
Man kann auch die Spannung ueber R10(A,B) messen. Sie haben 1 Ohm, also muessen bei 40mA 40mV ueber ihnen stehen. Das haengt natuerlich alles von der Zugaenglichkeit ab.

73
Peter
shabbel
Inventar
#15 erstellt: 28. Jul 2012, 17:23
Oh danke. Ich denke, den Schaltbuchsen besser nicht trauen und werde die 1-Ohm Widerstände verwenden. Kann man ja irgendwie Kabel anlöten. Bei 40 mA und ein Ohm wären das wohl 40 mV.

An einen Schalter hatte ich auch schon gedacht. Das kommt aber erst, falls alles andere richtig funktioniert.
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