Fisher-Receiver RS 1058 gibt Rauchzeichen von sich

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st-hartmann
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 12. Sep 2011, 09:43
Hallo Forengemeinde,

nachdem ich bisher nur eifriger Mitleser war und mir auch auf diesem Wege mein erstes "historisches" Hifi-Gerät ausgesucht habe, nämlich den Fisher RS 1058, war es nun heute soweit: der arme Postbote brachte mir einen sehr schweren Karton, in dem das gute Stück besten verpackt bei mir anreiste.
Nach dem Auspacken konnte ich keinerlei äußere Schäden feststellen, das Gerät war in einem super Zustand. Kostenpunkt waren 100 Euro, was aus meiner Sicht sehr akzeptabel war.
Nach dem vorsichtigen Öffnen und einem ersten Absaugen der Platinen wagte ich dann mal den Anschluss ans Netz. Die Skalenbeleuchtung funktioniert bis auf zwei Lampen, die Vu's bewegen sich leider nicht, was sich aber, wie ich ja hier schon lesen konnte, möglicherweise mit ein paar Tropfen Öl beheben lässt.
Leider gab der Receiver nach drei bis vier Minuten am Strom (ohne Anschluss von Lautsprechern o.ä.) unschöne Geräusche von sich (das Schutzrelais klickte mehrmals - Kurzschluss halt) und aus dem mittleren Bereich der Platine stieg Rauch auf inkl. dem unschönen, typischen Geruch dabei. Leider konnte ich die Rauchquelle nicht näher lokalisieren, da ich überstürzt zur Steckdose eilen musste.
Nun meine Frage: Hat jemand von euch eine Vermutung, was hier abgeraucht ist und warum?
Ich habe zwar ein wenig Ahnung von Elektrotechnik, habe hier aus meiner Modellbau-Zeit auch noch ein Multimeter und nen Lötkolben rumschwirren, aber so viel dann leider doch nicht.
Ich bin für alle sachdienlichen Hinweise und Vorschläge, wie ich jetzt am besten vorgehen sollte, dankbar.
Evtl. kann mir auch jemand von euch einen Experten empfehlen, dem man das gute Stück zur Reparatur schicken könnte. Was würde sowas in etwa kosten?

So, nun erstmal genug Fragen auf einmal. Vielen Dank schonmal im Voraus. Macht übrigens immer Spaß hier mitzulesen :-)

Viele Grüße...
S.Heitzmann
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 12. Sep 2011, 09:59
Hallo Stefan?,

willkommen im Forum. Ein schönes Gerät hast Du da ergattert.

Der Fehlerbeschreibung nach könnte ein Emitterschutzwiderstand zu heiß geworden sein. Das sind die vier weißen, rechteckigen mittig hinten auf der Hauptplatine. Es läge dann der Verdacht nahe, dass ein Transistor im Bereich Treiberstufe / Endstufe sich verabschiedet hat.

Also erst mal nicht wieder einschalten, sondern den abgerauchten Widerstand finden. Wenn klar ist, um welchen es sich handelt, kann man an die Ursachenforschung gehen.

Ein SM wäre dann hilfreich.

EDIT: das SM gibts auf HiFiEngine

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 12. Sep 2011, 10:04 bearbeitet]
st-hartmann
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 14. Sep 2011, 17:05
also, hab mal ein wenig ins gerät geschaut und gemessen.

definitiv sind 4 widerstände hinüber (abplatzungen bei 2 sicherungs-widerständen - "fuse resistor" lt. bauteilliste) und ganz offensichtlich durchgeschmort sind 2 weitere. habe sie alle mal im angehängten plan gekennzeichnet:

schaltplan-fisher-rs1058-detail

die beiden zu ersetzenden kohleschicht-widerstände (r39 und r43) bekomme ich ohne probleme bei conrad. bei den beiden als "fuse resistor" bezeichneten (r45 und r47) siehts schon anders aus. was ist darunter zu verstehen? einfach ein kohlewiderstand, der als sicherung missbraucht wird, weil er bei überlast abbrennt?
lt. bauteilliste ist dafür ein widerstand mit 0,5 W, 22 Ohm und 10% toleranz vorgesehen. conrad hätte sowas als kohleschichtwiderstand im sortiment. "sicherungswiderstände" explizit gibts nicht...

wars das eurer meinung nach schon an defekten bauteilen oder ist die wahrscheinlichkeit hoch, dass noch mehr kaputt ist (die transistoren in der nähe z.b.)?

grund des kurzschlusses könnte übrigens eine kurze funktionsprüfung des vorbesitzers vorm versand gewesen sein, da war natürlich noch ne dicke staubschicht auf den leiterbahnen..
die emitterschutzwiderstände (zementwiderstände - r65 bis r68) scheinen hingegen noch in ordnung zu sein. äußerlich ist jedenfalls nichts zu erkennen und mein multimeter ist glaub ich nicht fein genug, um die 0,47 ohm wirklich zu messen, die die haben sollen.

ich hänge nochmal den gesamten schaltplan der platine an, in der hoffnung jemand von euch kann mir dadurch ein wenig weiterhelfen:

schaltplan-fisher-rs1058-voll

vielen dank schonmal für eure antworten. ich warte gespannt :-)

viele grüße..
stefan
st-hartmann
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 14. Sep 2011, 17:18
hier habe ich nochmal zwei bilder aus dem innenleben. die schäden sind, denke ich, gut zu erkennen:

DSC00194

DSC00195
Joschi55
Stammgast
#5 erstellt: 14. Sep 2011, 17:31
Q9 u. Q11 Defekt.
Sicherheitswiderstand:
http://shop.euras.co...2&&vgl=1&g7=1021952N

Und dein Anhang ist nicht der Schaltplan sondern das Platinenlayout.


[Beitrag von Joschi55 am 14. Sep 2011, 17:32 bearbeitet]
st-hartmann
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 14. Sep 2011, 17:39
tschuldigung, hast natürlich recht. mit dem platinenlayout kann ich mehr anfangen als mit diesem wust ein paar seiten später im manual, das den schaltplan darstellt. darum hab ich den wohl gar nicht weiter betrachtet.

ist es von belang ob der sicherungswiderstand 0,5 w hat (lt. bauteilliste) oder 1 w wie der von dir verlinkte?
Joschi55
Stammgast
#7 erstellt: 14. Sep 2011, 17:42

st-heitzmann schrieb:


ist es von belang ob der sicherungswiderstand 0,5 w hat (lt. bauteilliste) oder 1 w wie der von dir verlinkte?


Hauptsache er brennt nicht im Fehlerfall
st-hartmann
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 14. Sep 2011, 19:18
hat jemand von euch nen heißen tipp wo ich diese beiden transistoren herbekommen könnte oder hat zufällig jemand von euch solche auf lager?

Originalbezeichnung und Spannungen:

2SB631D (B/C/E = 52,1V/1,18V/43,3V)
-weitere Angaben aus dem Internet (von http://transistor-spravochnik.ru):

Art: Bipolartransistor
Material: Si
Struktur: pnp
Pc, max: 8W
UCB, max: 100V
Uce, max: 100V
Ueb, max: 5V
Ic, max: 1A
Tj, max: 150єC
Ft, max: 55MHz
Cctip, PF: 60
Hfe: 60/120
Hersteller: SANYO
Caps: TO126

2SD600D (B/C/E = -51,2V/-1,21V/---)
-weitere Angaben:

Art: Bipolartransistor
Material: Si
Struktur: npn
Pc, max: 8W
UCB, max: 100V
Uce, max: 100V
Ueb, max: 5V
Ic, max: 1A
Tj, max: 150єC
Ft, max: 130MHz
Cctip, PF: 20
Hfe: 60/120
Hersteller: SANYO
Caps: TO126

Für sachdienliche Hinweise bin ich sehr, sehr dankbar :-)
st-hartmann
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 14. Sep 2011, 19:29
für den ersatz des ersteren der hier okay? reichelt.de
und für den zweiten reichelt.de?

was hat die frequenz zu sagen? ist beim original-bauteil nur halb so hoch..da fehlt mir leider das elektrotechnische fachwissen..


[Beitrag von st-hartmann am 14. Sep 2011, 19:38 bearbeitet]
st-hartmann
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 25. Sep 2011, 14:09
hallo forengemeinde.

nachdem ich die 4 widerstände und die beiden transistoren ersetzt hatte, gab es heute den zweiten versuch, dem fisher-receiver leben einzuhauchen.

wenige sekunden nach einschalten des gerätes ist transistor q17 (typ 2SD358) abgeraucht. problem also nur "verlagert".

hat von euch bitte jemand einen rat für mich, was nun außer q17 (auf dem großen platinen-layout im beitrag vom 14.09. relativ mittig angeordnet) sicherheitshalber gleich mit ersetzt werden sollte?

Vielen Dank schonmal..
Stefan


[Beitrag von st-hartmann am 25. Sep 2011, 14:27 bearbeitet]
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