Grundig R2000

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Dreizack
Stammgast
#1 erstellt: 08. Jul 2008, 07:46
Hallo,
ich habe da ein Problem mit meinem Grundig R2000 Receiver.
Das Lautstärkepoti und die Klangregler haben mit Kontaktproblemen zu kämpfen. Ich habe daher beschlossen, diese mit Kontakt 60 und Kontakt WL zu reinigen.
Allerdings stellt ein gekonntes Zerlegen des Gerätes doch eine erhebliche Herausforderung dar.
Während sich das Demontieren der Frontplatte noch einfach gestaltet, bereiten mir aber alle weiteren Schritte große Schwierigkeiten. Leider ist alles dermaßen verbaut, und eine Serviceanleitung (mit Explosionszeichnung) ist leider nicht vorhanden.
Das Lautstärkepoti ist auf einer kleinen senkrecht montierten Platine verbaut. Auch diese läßt sich nicht so einfach herausnehmen. Wie bei japanischen Verstärkern üblich, läßt sich auch die Bodenplatte nicht demontieren.
Kann mir hier jemand evtl. ein wenig weiterhelfen.

Gruß Dreizack
Bertl100
Inventar
#2 erstellt: 08. Jul 2008, 09:23
Hallo!

Du mußt die Potis aber zur Behandlung gar nicht ausbauen!
Speziell zum LS-Poti kommt man gut hin.
Die Klangregelpotis sind lästig. Man muß wohl alle Baugruppen an der Frontplatte vorher ausbauen. Also das Frequenzzähler-Modul, die Platine mit den Senderspeichern ...

Kommt man denn absolut nicht ran mit dem Sprühröhrchen?

Gruß
Bernhard

PS: Kontakt 61 hinterher nicht vergessen! Sonst kratzt's bald wieder!
hf500
Moderator
#3 erstellt: 08. Jul 2008, 15:24
Moin,
Man nimmt ueberhaupt kein Kontakt 60. K61 wird in den meisten Faellen ausreichend sein.

Der R2000 kann mehr oder weniger komplett aus der Bodenwanne herausgenommen werden, der Trafo bleibt drin, wenn der Endverstaerker ein komplettes Modul ist, muss man den zuerst ausbauen. Grundsaetzlich lassen sich die aelteren Grundig (der R2000 ist eher ein "neuer aelterer" ;-) durch das Loesen ziemlich weniger Schrauben recht weit zerlegen.

Einen Frequenzzaehler gab es erst beim R3000.

73
Peter
stallion007
Stammgast
#4 erstellt: 08. Jul 2008, 15:56
Wenn es ein gebraucht gekauftes Gerät ist gehen die Problemen vielleicht auch durch benutzen weg. Hatte das mal bei einem V5000.
Bertl100
Inventar
#5 erstellt: 08. Jul 2008, 16:05

Einen Frequenzzaehler gab es erst beim R3000.


... überzeugt. Ich war wohl mental im falschen Gerät :-(

Gruß
Bernhard
Dreizack
Stammgast
#6 erstellt: 08. Jul 2008, 16:13
Werde mir erst mal Kontakt 61 besorgen und dann weitermachen. Die Sache mit dem Ausbauen des Endstufenmoduls und dann das Gerät von der Bodenwanne lösen werde ich mir mal anschauen.

Gruß Dreizack
Dreizack
Stammgast
#7 erstellt: 09. Jul 2008, 17:21
Habs geschafft, die Bodenwanne ist demontiert und die Potis sind bereits ausgelötet. Auch die Reinigung mit Kontakt 60 und Kontakt WL habe ich bereits vorgenommen. Nun kommt noch Kontakt 61 dran und dann wird wieder alles zusammengebaut.

PS:
Wenn man schon mal dabei ist; Soll man eigentlich irgendwelche Kondensatoren beim R-2000 sicherheitshalber austauschen ?
Beim Betätigen der Linear Taste unterhalb des Lautstärkereglers gibt es jedesmal einen lauten Knall aus den Boxen. Werde den Linear Schalter aber auch gleich mal mitreinigen.
audiophilanthrop
Inventar
#8 erstellt: 10. Jul 2008, 06:21

Dreizack schrieb:

PS:
Wenn man schon mal dabei ist; Soll man eigentlich irgendwelche Kondensatoren beim R-2000 sicherheitshalber austauschen ?

Wenn du irgendwelche Roederstein-Elkos im weinroten Kunststoffbecher siehst, dann ja. Sonst halt nach "Auslaufmodellen" Ausschau halten. Wenn du entsprechend motiviert bist, kannst du auch das ganze Elko-Kleinvieh tauschen (alles unter 100µ 16/25V oder so).

Ach ja, wenn der Verstärkerteil zu denen gehört, die Masse über den Kühlkörper (oder war's das Chassis?) führen, sämtliche Verbindungen dafür nachlöten. Eine Unterbrechung kann dazu führen, daß der ganze Verstärker hochgeht.


[Beitrag von audiophilanthrop am 10. Jul 2008, 06:25 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#9 erstellt: 10. Jul 2008, 07:02
Hallo!

Auf der Endstufenplatine, die beiden großen Siebelkos:
Ist der Gummistopfen oben noch drin? Falls nein, mußt du sie wohl tauschen.

Gruß
Bernhard
hf500
Moderator
#10 erstellt: 10. Jul 2008, 19:56
Moin,
was die kleinen Elkos angeht:
Alle im Endverstaerker, alle, die zum TCA530 gehoeren.
Alle, die im Netzteil neben warmen Bauteilen stehen.

Der Rest ist einigermassen unkritisch und meist gesund.

73
Peter
Zweck0r
Inventar
#11 erstellt: 11. Jul 2008, 08:59

Dreizack schrieb:
Beim Betätigen der Linear Taste unterhalb des Lautstärkereglers gibt es jedesmal einen lauten Knall aus den Boxen. Werde den Linear Schalter aber auch gleich mal mitreinigen.


Wenn es nur einmal beim Betätigen knallt und nicht bei leichtem Antippen schon kratzt, dann ist der Schalter in Ordnung und ich würde ihn nicht unnötig mit Kontakt 60 belasten.

Für das Knallen ist ein Koppelelko verantwortlich, vermutlich eine der hellblauen Tantalperlen um den Lautstärkeregler herum.

Grüße,

Zweck
Dreizack
Stammgast
#12 erstellt: 11. Jul 2008, 11:52
Hallo,
habe gestern gesehen, daß diese Tantal Koppelelkos gar nicht richtig verlötet waren. Habe daher alles nachgelötet.
Werde heute mal testen ob das Knallen nicht mehr auftritt
hf500
Moderator
#13 erstellt: 11. Jul 2008, 19:50
Moin,
diese Tantalperlen fallen gerne mit Kurz-/Feinschluss aus.
Der Linearschalter sollte eigentlich nicht knallen, auf sowas hat man bei Grundig geachtet.
(Sowas laesst sich schlecht verkaufen)

Im Zweifel die Tantalperlen ersetzen. Normale stehende Elkos gleicher Kapazitaet und wenigstens gleicher Spannungsfestigkeit tun es auch.
Wenn es nur bis 1µF sind, dann sind die stehenden Miniaturfolienkondensatoren von Wima noch besser. Die halten dann eine Ewigkeit ;-)
Wenn der Platz dafuer ausreicht...

73
Peter
Dreizack
Stammgast
#14 erstellt: 13. Jul 2008, 11:34
Habe gestern das Gerät wieder zusammengebaut und in Betrieb genommen. Nach dem Einschalten eine kleine Rauchwolke und kein Ton aus den Boxen. Nun muß ich erst mal schauen, was da schief gegangen ist. Zusammengebaut habe ich alles wieder richtig.
Ich konnte bisher kein Bauelelment lokalisieren, welches Anzeichen von Verbrennung zeigt. Die Platine mit dem Lautstärkepoti und dem Lin-Schalter habe ich bereits wieder ausgebaut. Einer der vier Tantalelkos (10µF/35V, keine Toleranzangabe) hat einen Kurzschluß. Dieser war vorher nicht da (habe vorher alle Elkos auf der Platine kurz mit einem Ohmmeter überprüft). Kann man hier auch normale Elkos bedenkenlos einsetzen. Grundig wird sich wohl was dabei gedacht haben, auf Tantalelkos zu setzen. Diese sind ja schließlich auch teurer als normale Typen. Vorteile von Tantalelkos sind ja die geringe Temperaturabhängigkeit der Kapazität und eine lange Lebensdauer.

Gruß Dreizack
hf500
Moderator
#15 erstellt: 13. Jul 2008, 16:53
Moin,
was habe ich ueber Tantalelkos erzaehlt?
;-)

In vielen Faellen waren es schlicht Vefuegbarkeit oder Platzbedarf, die den Tantalelko auf die Platine setzten.
Solange sie in Ordnung sind, haben Tantalelkos etwas bessere Eigenschaften als Al-Elkos, aber heutzutage haben auch die Al-Typen Fortschritte gemacht. Ich nehme als Ersatz nur noch 105°C Typen, die machen gegenueber den Tantal keinen negativen Unterschied.

73
Peter
esla
Stammgast
#16 erstellt: 14. Jul 2008, 01:45

hf500 schrieb:
was habe ich ueber Tantalelkos erzaehlt?
;-)


Hallo Peter,

ja fast wie bei mir vor etwa einem Jahr , da hattest Du mir auch den Tipp mit dem Tantalelko bei meinem GRUNDIG R-45 gegeben. Und der Tipp war goldrichtig, seither funktioniert das Gerät einwandfrei.

Seither wechsele ich (sofern es in vertretbarem Aufwand bleibt) die Tantalelkos lieber gleich aus - wenn man das Gerät schon offen hat. Pfennigartikel...

Gruß Jens
Dreizack
Stammgast
#17 erstellt: 16. Jul 2008, 17:23
Das Rauchzeichen kam von einem Widerstand, welcher sich auf der am Trafo befestigten Netzteilplatine befindet. Habe versehentlich einen Kurzschluß an einer Skalenbeleuchtung verursacht.
Allerdings kommt immer noch kein NF-Signal aus den Boxen. Die Endstufe scheint in Ordung zu sein, da ein Surren/Brummen zu hören ist, welches beim Drehen des Lautstärkepotis lauter bzw. leiser wird.
Werde wohl mit dem Skop nachschauen müssen, ob irgendwo der Signalfluß unterbrochen ist (Sinussignal an einen Eingang und dann Signalfluß verfolgen).

Gruß Dreizack
Dreizack
Stammgast
#18 erstellt: 28. Jul 2008, 16:29
Hallo,
nun läuft er wieder. Der Widerstand R1 auf der linken Hauptplatine war hochohmig (heiß) geworden. Werde meinen SABA 9241 digital nun mal für ne Weile abklemmen und mit dem grundig hören. Mal sehen welcher mir besser gefällt.
Gruß Dreizack
Aurafreak
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 29. Jul 2008, 19:27
Hallo,

der Grundig R2000 war bei mir allerdings ein Pflegefall - jede Menge schlechte Lötstellen und immer wieder Probleme mit den Potis. Die ganze Verschraubung von Platine und Gehäuse war ein Horror. Ich habe dann den R2K gegen einen R2000-2 getauscht und da war dann nach einer Säuberung und der Beseitigung von kalten Lötstellen alles wieder im Lot. Der Empfang ist Erstklassig, der Klang auch...mein Marantz ist da kein Stück besser. Allerdings holt mein Saba 9240S noch mehr Sender heraus.
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