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Nubert Subwoofer AW-1500: Endstufe wird sehr heiß

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8bitRisc
Inventar
#1 erstellt: 29. Sep 2024, 21:45
Moin zusammen,
ich bin seit kurzen Besitzer zweier Nubert AW-1500.
Bei beiden werden die Endstufen wohl sehr heiß. Mir wurde vom Vorbesitzer mitgeteilt daß man sich im wahrsten Sinne des Wortes die Finger an den Kühlrippen verbrennen kann.
Er hat mir auch mitgeteilt, daß die Woofer bereits im Leerlauf eine hohe Leistungsaufnahme haben. (wohl mehrere hundert Watt).
Ich habe die Woofer mit ausgebauten Chassis und Endstufen transportiert. (aufgrund des hohen Gewichts und Tragen aus dem Obergeschoss).
Bei einer Sichtkontrolle sehe ich, daß bei jedem Woofer auf einer Endstufenplatine die Beine eines Gleichrichters stark angelaufen sind. Das deutet auf eine Erwärmung des Bauteils hin. Bei der zweiten Endstufe hat der identische Gleichrichter schöne glänzende Anschlüsse.

Kennt jemand evtl. das Problem mit heiß werdenden Endstufen bei Nubert-Woofern ?

Ich möchte jetzt, bevor ich die Woofer wieder zusammenbaue, den Fehler beheben.
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 03. Okt 2024, 12:12
Wenn nur die Beinchen des Gleichrichters verfärbt sind, aber nicht die Plartine um die Lötstellen herum dunkle Verfärbungen hat, dann ist das kein signifikanter Hitzeeffekt.

Manchmal kommen Bauteile schon mit dunkel verfärbten Beinchen (v.a. bei dicken Drähten) aus der Produktion. Das hat dann vielleicht eher mit Oxydation zu tun.
8bitRisc
Inventar
#3 erstellt: 03. Okt 2024, 19:53
Danke für die Antwort.
Leider bin ich noch nicht dazu gekommen die Endstufen zu untersuchen da ich momentan noch an einem Sony Tapedeck die Riemenpest beseitige.

Im mittlerweile geschlossenen Nubert-Forum findet man ja einiges zu dem Thema. Die Endstufen haben wohl häufig mit hoher Erwärmung zu kämpfen. Ich habe auch schon Bilder von verbrannten Platinen im Netz gefunden.

Die Endstufen wirken von der Fertigungsqualität nicht gerade hochwertig; ganz im Gegensatz zu der hervorragenden Qualität des Subwoofers.
Evtl. werde ich ,wenn es machbar ist, ,Class-D Verstärkermodule verbauen.
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 03. Okt 2024, 20:01

8bitRisc (Beitrag #3) schrieb:
Evtl. werde ich ,wenn es machbar ist, ,Class-D Verstärkermodule verbauen.


Das wäre zwar ökologisch okay. Ich würde es aber trotzdem nicht tun. Es ist ja ein Gesamtkonzept, das man nicht so einfach ändern kann - ohne dass es Qualitätseinbußen gibt.
Das Problem ist, dass es keine Unterlagen zu diesem SUB gibt. In den sogenannten Testberichten und Prospekten findet man nur nichtssagende Lobpreisungen und keine Infos zur Architektur. Class A? Class AB?
Für eine 600W Doppel-Endstufe ist aus meiner Sicht der Kühlkörper sehr knapp dimensioniert. Letztlich kann man nur die Railspannungen und Ruheströme messen und sich überlegen, ob das zu den verbauten Halbleitern passt.

Wenn Du die Messungen ausführst und uns mitteilst, welche Transistortypen verbaut sind, können wir etwas empfehlen.

p.s.
Am einfachsten wäre es, zunächst ein Energiemessgerät in die Steckdose zu stecken und die Stromaufnahme bzw- Leistung im Leerlauf zu messen.


[Beitrag von CarlM. am 03. Okt 2024, 20:05 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 03. Okt 2024, 20:14
Bilder der Platinen würden helfen.
8bitRisc
Inventar
#6 erstellt: 03. Okt 2024, 23:16
Die verbaute Endstufe arbeitet nach dem Class-H Prinzip; also eigentlich Class AB aber schaltungstechnisch komplexer.
Vorteil: höherer Wirkungsgrad. (dadurch evtl. kleinere Kühlkörper)

Ab einer bestimmten Leistungsentnahme (höhere abgeforderte Lautstärke) werden die Endtransistoren an eine höhere Betriebsspannung gelegt.

Als erstes werde ich überprüfen ob DC-Spannung an den Lautsprecherleitungen anliegt.
Da pro Sub zwei Endstufen verbaut sind werde ich im zweiten Step überprüfen ob sich beide stark erwärmen oder nur eine der zwei.
Wenn jetzt z.B. nur eine defekt ist kann man an bestimmten Meßpunkten auf jeder Endstufe die Werte messen und miteinander vergleichen. Also einmal Spannung messen an Punkt A auf Endstufe A und dann an Punkt A auf Endstufe B usw.

Trimmer bzgl. Einstellung der Ruheströme findet man auf den Modulen nicht.

Natürlich werde ich an die Endstufen eine Last anklemmen und ein Nf-Signal einspeisen damit die überhaupt aktiv werden.
Ich habe nochmal mit dem Vorbesitzer gesprochen. er teilte mir mit, daß die Leistungsaufnahme im Leerlauf wohl stark schwankt. Er hat Werte bis 500W gemessen. Ich werde das verifzieren.

Auffällig sind für mich die recht kleinen Ladelekos von 2x 4.700uF/63 pro Endstufe. Bei der angegebenen Leistung der Subs hätte ich hier mehr erwartet.

Wie böse eine starke Erwärmung enden kann erfährt man übrigens hier.
Der dort erwähnte AW-1000 hat wohl die gleiche Endstufe wie der AW-1500; allerdings nur ein Modul.


[Beitrag von 8bitRisc am 03. Okt 2024, 23:22 bearbeitet]
8bitRisc
Inventar
#7 erstellt: 03. Okt 2024, 23:25
Ups, und nun habe ich gerade diesen Beitrag gefunden.
Den lese ich jetzt mal durch.
MosFetPapa
Stammgast
#8 erstellt: 04. Okt 2024, 00:42
Hi,
Qualitätseinbußen beim Klang wenn du rein die Endstufenplatine ersetzt würde ich ehr als gering einschätzen.
Ggfls. vorhandene Korrekturen für Chassi/Gehäuse würde ich ehr in der seperaten Eingangsstufe vermuten.
Endstufenplatine Eingangsbereich kann man ja sicherheitshalber prüfen ob da noch Korrekturnetzwerke im Signalweg sind.

Eine Class-H-Umschaltung kann man im Heimbereich auch durchaus manuell via Relais in Verbindung mit einer Clipping-LED
machen. Hab sowas schon selber bei einer DIY-Endstufe mit Eingebaut für mehr Leistung im Partybetrieb.
Simple Umschaltung der sekundären Trafo AC-Spannungen.
Funktioniert zumindest bei meiner herkömmlichen MOS-Gegentakt Endstufe problemlos auch im laufenden Betrieb.

Ist zumindest eine überlegenswerte Alternative gegenüber einer Reparatur eines ohnehin problematischen Endstufenmoduls ohne Dokumentation.
Gruß
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 04. Okt 2024, 06:03

Simple Umschaltung der sekundären Trafo AC-Spannungen.


Vorsicht! Das kann man auch wirklich nur mit super-robusten MOSFET Transistoren machen. Normale Bipolare Leistungstransistoren würden die Spannungs- und Stromspitzen bei der Umschaltung evtl. nicht aushalten.

Meine 5 Cent

- Johannes
MosFetPapa
Stammgast
#10 erstellt: 04. Okt 2024, 10:48
Ja hab ich vorher auch gedacht, insbesondere beim Hochschalten. Ist aber völlig unspektakulär.
Betriebsspannungsseitig wird das durch die Ladeelkos gepuffert und am LS-Ausgang ist die Umschaltung
kaum sichtbar auf dem Oszi solange die Endstufe im Umschaltmoment unterhalb der Clip-Grenze ist.
Kurzzeitige Netzaussetzer sind da problematischer.
Aber das ist natürlich nicht pauschal 1:1 für alle anderen Endstufenkonzepte ungeprüft gültig.
Ggfls. kann man eine Umschaltung im laufenden Betrieb ja auch schaltungstechnich ausschließen, oder als Nulldurchgangsschalter auslegen oder....
8bitRisc
Inventar
#11 erstellt: 05. Okt 2024, 10:06

Poetry2me (Beitrag #5) schrieb:
Bilder der Platinen würden helfen.


Hier mal einige Fotos von einer ausgebauten defekten Endstufe.
Ich sehe bis auf die angelaufenen Beinchen des Gleichrichters keine Auffälligkeiten. Also es ist jetzt nicht dunkel auf der Platine angelaufen oder ein Bauteil abgebrannt.

Endstufe_Leistungstransistoren

endstufe_Draufsicht

Endstufe_Lötseite

Endstufe_Seitenansicht
MosFetPapa
Stammgast
#12 erstellt: 05. Okt 2024, 16:21
Überprüf mal die Trafo-Wicklingsanschlüsse auf der Platine auf Durchgang bzw. Kurzschluss ohne angeschlossenen Trafo.
Oder alternativ die Platine nur mit der 30V-Wichlung betreiben und die 50V-Wichlungen trennen.
Wegen der sehr hohen "Heizleistung" könnte ein Kurzschluss in der Umschaltung vorliegen.
Dann müßte der Trafo sehr heiß laufen. Eigentlich sollte das abgesichert sein...
8bitRisc
Inventar
#13 erstellt: 05. Okt 2024, 17:15
Danke für die Tipps.
Die Idee mit dem Abtrennen der 50V Wicklung ist richtig gut.

Ober der Trafo ausreichend abgesichert ist wage ich zu bezweifeln. Auf der Sekundärseite findet man keine Sicherungen. Evtl. steckt eine sich rückstellende Thermosicherung im Ringkerntrafo.

Primärseitig gibt es eine Feinsicherung im Kaltgeräteanschluß. Die wird aber so dimensioniert sein, daß kräftige Einschaltstrom nicht zum Auslösen führt.
D.h. vor dauerhafter Überlast wird diese Sicherung nicht schützen.
MosFetPapa
Stammgast
#14 erstellt: 05. Okt 2024, 17:36
Hi,
ja da mußt du dich mal rantasten wie gut der Versuch ist.
Schaltplan dazu scheint es ja nicht zu geben.
Kann auch sein das die 50V permanent im Vorstufenbereich gebraucht werden.
Dann könnte provisorisch helfen die 30V-Wichlungen sowohl auf die 30V u. 50V Anschlüsse der Platine aufzuschalten.
Dann wird der Vorstufenbereich möglicherweise nicht optimal laufen aber für einen Funktionstest könnte es reichen.
Ich würd aber als ellererstes mal nach Kurzschlüssen von Dioden und Transistoren im Bereich der Wicklungsanschlüsse schauen.
Gruß
8bitRisc
Inventar
#15 erstellt: 06. Okt 2024, 11:16
Ich habe mir mal die Diodenstrecken im Bereich der Trafoanschlüsse angeschaut und konnte dort nichts Auffälliges feststellen.
Die Gleichrichter scheinen auch okay zu sein. Auch Dioden und Transistoren sind in dem Bereich okay.

Die Emitterwiderstände haben den Aufdruck 5W0R1. Ich messe hier eher 0,2Ohm.
Das liegt aber wahrscheinlich eher an der Ungenauigkeit meines Messgerätes. Für solch kleine Widerstände braucht man schon eher was Besseres.

Sollte sich der Widerstandswert der Emitterwiderstände tatsächlich erhöht haben, frage ich mich wie sich das auf die Schaltung auswirkt ?
Poetry2me
Inventar
#16 erstellt: 06. Okt 2024, 12:56
Wegen der Messung niederohmiger Widerstände:

Um halbwegs genaue Werte zu bekommen, muss man einen speziellen Messaufbau machen (vier Kabel und eine separate Stromquelle). Bei normaler Anwendung eines Multimeters mit Standardmessleitungen hat man alleine schon durch die Übergangswiderstände an den Kontaktstellen und durch die Kabelwiderstände einen parasitären Widerstand in der selben Größenordnung wie das zu messende Bauteil.
8bitRisc
Inventar
#17 erstellt: 06. Okt 2024, 13:22

Poetry2me (Beitrag #16) schrieb:
Wegen der Messung niederohmiger Widerstände:

Um halbwegs genaue Werte zu bekommen, muss man einen speziellen Messaufbau machen (vier Kabel und eine separate Stromquelle). Bei normaler Anwendung eines Multimeters mit Standardmessleitungen hat man alleine schon durch die Übergangswiderstände an den Kontaktstellen und durch die Kabelwiderstände einen parasitären Widerstand in der selben Größenordnung wie das zu messende Bauteil.

Ja, so ist es. Aber den Aufwand werde ich nicht betreiben. Ich werde die Widerstände ersetzen.
Ich habe aber irgendwo noch ein hochpräzises Tischmultimeter sehen.
MosFetPapa
Stammgast
#18 erstellt: 06. Okt 2024, 17:39
Was sagt denn der Diodentest zu den beiden dicken Einzeldioden?
Und die beiden mit eigenem Kühlkörper sind vermutlich Mosfet`s? bei beiden DS-Strecke ok?
8bitRisc
Inventar
#19 erstellt: 06. Okt 2024, 18:34

MosFetPapa (Beitrag #18) schrieb:
Was sagt denn der Diodentest zu den beiden dicken Einzeldioden?
Und die beiden mit eigenem Kühlkörper sind vermutlich Mosfet`s? bei beiden DS-Strecke ok?

Die Dioden zeigen keine Auffälligkeiten und bei den Mosfets messe ich keinen Durchgang.

Mir bleibt jetzt nichts anderes übrig als eine Funktionsüberprüfung um dann zu schauen wo und was genau heiß wird.
MosFetPapa
Stammgast
#20 erstellt: 07. Okt 2024, 19:46
Hi,
ja wenn alle Leistungsbauteile unauffällig sind würd ich auch anfangen in Betrieb zu messen.
Denk an eine geeignete Strombegrenzung.
Sehen bei dir denn beide Endstufen noch so unversehrt aus?

Bei den abgerauchten Platinen die man zuweilen sieht, ist das echt ein Wunder das noch kein Brand verursacht wurde.
Eigentlich wäre seitens Nubert da irgendwas Richtung Rückruf/Tauschaktion fällig bevor schlimmeres passiert.

Und selbst wenn du die Endstufen reparierst, wird dadurch ja erst mal die Betriebssicherheit nicht besser.
Gibt es zur Betriebssicherheit schon Tips in anderen Foren?
Gruß
8bitRisc
Inventar
#21 erstellt: 07. Okt 2024, 20:37

MosFetPapa (Beitrag #20) schrieb:
Hi,
ja wenn alle Leistungsbauteile unauffällig sind würd ich auch anfangen in Betrieb zu messen.
Denk an eine geeignete Strombegrenzung.
Sehen bei dir denn beide Endstufen noch so unversehrt aus?

Bei den abgerauchten Platinen die man zuweilen sieht, ist das echt ein Wunder das noch kein Brand verursacht wurde.
Eigentlich wäre seitens Nubert da irgendwas Richtung Rückruf/Tauschaktion fällig bevor schlimmeres passiert.

Und selbst wenn du die Endstufen reparierst, wird dadurch ja erst mal die Betriebssicherheit nicht besser.
Gibt es zur Betriebssicherheit schon Tips in anderen Foren?
Gruß


Die Endstufenmodule (insgesamt vier da zwei AW-1500 gekauft und ein Ersatzmodul) sehen alle gleich unversehrt aus. Vom Vorbesitzer wurde mir mitgeteilt, daß Nubert damals nicht mehr bereit war die Endstufen zu reparieren. Es ist auffällig, daß beide AW-1500 innerhalb eines kürzeren Zeitraumes den Fehler zeigten. Einer der Boliden hatte den Fehler bereits das zweite Mal. Der erste Ausfall war noch innerhalb der Grarantiezeit und es wurde von Nubert ein Tauschmodul geschickt. (deshalb habe ich auch eine Reserveendstufe)
Deutet das evtl. auf einen konstruktiven Fehler der Schaltung und/oder des Layouts hin ?
Ich würde erwarten, daß es im Falle eines Defekts zu einer Abschaltung der Endstufe kommt um Schlimmeres zu verhindern.

Das Thema wurde im Nubert Forum auch in einigen Threads besprochen. Das Forum wurde aber vor einiger Zeit geschlossen.

Ich komme erst in Richtung Wochenende wieder dazu mich mit den Endstufen zu beschäftigen. Evtl. ist in jedem AW-1500 jeweils nur ein Modul defekt. Dann kann ich die zwei funktionstüchtigen Module in einen Sub einbauen so daß dieser dann Verwendung finden kann.
Doch es stellt sich die Frage wie sicher diese funktionierenden Module noch sind ?

Frage:
Gibt es brauchbare Endstufenmodule (z.B. in Class-D) als Bausatz oder fertig aufgebaut zu kaufen ?
MosFetPapa
Stammgast
#22 erstellt: 07. Okt 2024, 21:34
Hi,
ja, die Vermutung liegt zumindest nahe das Konstruktionsmängel und insbesondere Sicherheitsmängel vorliegen.
Reparatur wäre ja OK, wenn man auch die Mängel gleichzeitig ausbügeln könnte.
Aber ohne verläßliche Unterlagen ist das ein mühseliges Unterfangen.
Erfahrungen anderer Umbauten wären da hilfreich.
Ursache kann eben auch eine Schwingneigung oder Fehlverhalten in der High/Low-Umschaltung,
Ruhestromprobleme, Wärmeabfuhr etc. sein.
Dem müßtest du ja erst mal auf den Grund gehen um Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Endstufenmodule gibt es reichlich auf dem Markt.
Ich hab damals ALBS-Alltronic Module verbaut, nicht ganz günstige, aber solide.

Wenn du da was ins Auge faßt, such dir Module raus die mit wenig Extraaufwand mechanisch und elektrisch passen.
Dann vorm Kauf einfach hier posten und nach einschlägigen Erfahrungen fragen.
Wäre z.B. gut den großen RK-Trafo weiter verwenden zu können.

Dankbar wäre auch eine Lösung mit einer fertigen externen Endstufe.
Da wir hier ja nur über den SUB-Bereich reden kann das auch was aus dem PA-Bereich sein.
Gebraucht gibts da viel Leistung für kleines Geld.
z.B. Vorstufenanschlüsse herausführen und kleine Stromversorgung dafür implantieren.

Wenn du noch eine funktionierende Endstufe hast, wäre gut bei der den Frequenzgang mal aufzunehmen,
in wie weit auf der Platine noch Korrekturen erfolgen.
Die müßten bei einem Umbau sonst mit "Verpflanzt" werden.

Gruß
Ingor
Inventar
#23 erstellt: 08. Okt 2024, 07:28
Auch bei einer defekten Endstufe könnte man die Vorstufe noch weiterhin benutzen und die Kennlinie des mit Sicherheit vorhandenen Filter auslesen oder sogar weiterverwenden. Ist halt alles "Jugend forscht".
8bitRisc
Inventar
#24 erstellt: 08. Okt 2024, 19:03

Ingor (Beitrag #23) schrieb:
Auch bei einer defekten Endstufe könnte man die Vorstufe noch weiterhin benutzen und die Kennlinie des mit Sicherheit vorhandenen Filter auslesen oder sogar weiterverwenden. Ist halt alles "Jugend forscht".


Die Vorstufe ist auf einer separaten Platine direkt hinter dem Anschlußfeld und kann somit leicht weiterverwendet werden.

Dieser Thread aus dem Nubert Forum beschäftigt sich mit dem AW-1000. Dort findet man auch eine Abbildung der Endstufe. Bei meinem AW-1500 ist dann noch ein weiteres Modul auf dem Kühlkörper geschraubt.
Poetry2me
Inventar
#25 erstellt: 09. Okt 2024, 19:30
Was ich noch besser finde:
In dem selben Thread im Nubert Forum gibt es einen Schaltplan, auf Seite 6, Post am 12. Jan 2023 von User ++Stefan++
8bitRisc
Inventar
#26 erstellt: 09. Okt 2024, 21:42
Der Schaltplan kommt von dieser Adresse.
Da hat sich jemand die Mühe gemacht anhand des Layouts / Platine die Schaltung "reverse engineered" zu zeichnen. Da kann man nur hoffen daß keine Fehler drin sind.
Der Schaltplan ist nicht vollständig. Es fehlen die Gleichrichter und auch die Ansteuerung des Relais.
Auf der Platine ist ein weiteres IC drauf welches ebenfalls im Plan fehlt.


[Beitrag von 8bitRisc am 09. Okt 2024, 21:44 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#27 erstellt: 09. Okt 2024, 22:52
Ja, es scheint aber tatsächliich eine Variante von Class-H zu sein. Da sind demnach zwei Gleichrichter und zwei paar Sieb-Elkos, die man auch auf der Platine findet. Das niedrige Paar Railspannungen ist laut Schaltplan +/- 30V und das zweite "höhere" Paar ist +/-55V.
Entsprechend sind es zwei Paar Endtransistoren.
Die Ruhestromschaltung besteht aus dem üblichen V_be Multiplier mit einem Kleinsignaltransistor, der an den großen Kühlkörper gedrückt wird.
Poetry2me
Inventar
#28 erstellt: 10. Okt 2024, 08:32
Fehlerursache:

Die Hinweise aus dem Netz deuten auf ein Problem mit der Ruhestrom-Steuerung hin.

Wichtig zum Verständnis: Der Ruhestrom durch die stromverstärkenden Schaltungsstufen muss temperatur-geregelt werden, wenn es sich um bipolare Transistoren handelt. Andernfalls würden die Transistoren durch Erwärmung weiter öffnen und noch mehr Strom durchlassen, was wiederum die Wärme noch mehr vergrößert, usw., also ein Teufelskreis, der sich aufschaukelt und am Ende alles durchbrennt.

Laut dem Schaltplan, den derlucae98 aus der Platine herausgelesen hat, gibt es bei dieser Endstufe eine Ruhestromregelung mit der Fähigkeit, Temperatureinflüsse auszuregeln. Die Regelung besteht aus den folgenden Bauteilen, die zusamen einen sog. "V-B-E Multiplier" bilden:
-- Transistor Q106 (2SC1815)
-- Widerstand R119 (6k8)
-- Widerstand R120 (5k1)
-- Kondensator C106 (1µF 50V)
-- Eine Feineinstellung in Form eines Trimm-Potentiometer in Reihe mit R120 fehlt hier seltsamerweise.
Als Temperatursensor dient der Transistor Q106 selbst. Das funktioniert so: Da er in dieser Schaltung bei steigender Temperatur seine Basis-Emitter-Durchlass-Spannung verändert und dadurch letztendlich den Ruhestrom reduziert.

Q106 (Typ 2SC1815) ist ein normaler Kleinsignaltransistor im TO92 Gehäuse, der engen Kontakt mit Kühlkörper oder Leistungstransistor haben muss, um die Temperatur zu "fühlen".

Die Schaltung sieht doch ganz normal aus, wie bei jeder anderen bipolaren Endstufe, oder? ... Aber Moment mal ...

Die Vortreibertransistoren Q108 & Q109, sowie die Treibertransistoren Q110 und Q111 sind nicht wie üblich als Emitterfolger eingesetzt , sondern haben in normaler Emitter-Schaltung eine spannungsverstärkende Wirkung. Sie könnten dem herkömmliche Temperatur-Feedback des Ruhestromtransistors entgegenwirken.

Diese Schaltungsvariante geht nur gut, wenn
a) die Ruhestromregelung auch wirklich eine enge Koppelung an Temperaturschwankungen hat (ist gegeben?) und
b) diese Vortreiber und Treiber super temperaturstabil bleiben, damit sie nicht selbst zu einer Erhöhung des Stroms in den Endstransistoren beitragen


Aufgrund des Platinen-Aufbaus und aufgrund eines möglicherweise zu hoch eingestellten Ruhestroms und großer Hitzeentwicklung im nicht ventilierten (!) Gehäuse könnte es sein, dass b) das Problem ist.

Was kann man tun?

---> Prüfen ob Ruhestromtransistor Q106 wirklich guten Kontakt zu einem Leistungstransistor oder in dessen Nähe zum Kühlkörper hat. Evtl. Wärmeleitpaste dazwischen und andrücken

---> Ruhestrom möglichst gering einstellen (Variation des Spannungsteilers an der V_be Multiplier-Schaltung rund um Q106), beispielsweise durch Verringerung des Widerstandswertes von R119. Mein Tipp: 5mA Ruhestrom in den Endtransistoren sind für eine Subwoofer-Endstufe ausreichend.
ACHTUNG: Im Schaltplan hat derlucae98 einen Spannungsabfall von 0,08V an einem Emitterwiderstand 0,1 Ohm eingetragen. Das würde laut Ohm'schem Gesetz 800mA Ruhestrom bedeuten. Viiiiel zu hoch! Vermutlich meinte er 80mA und so steht es glaube ich auch in seinem Text, also Spannungsabfall 0,008V. Das wäre zehnfach geringer aber immer noch sehr hoch. Ich empfehle wie gesagt nochmals deutlich weniger, also 0,0008V, vielleicht sogar 0,0005V = 0,5mV, was zu 5mA Ruhestrom führt.

---> Prüfen ob sich Luftströmung der Abwärme von Leistungstransistoren optimieren lassen, etwa indem man Kabelbäume oder Dämmmaterial im Gehäuse anders legt. Möglicherweise die warme Luftkonvektion von den Kleinkühlkörpern der Vortreiber und Treiber irgendwie ablenken?

---> Bei dauerhaft heiß gelaufenen Transistoren der letzten drei Stufen (Q108 .. Q113) das hFE (Stromverstärkung) prüfen. Wenn <70 dann tauschen.
Hintergrund: Wenn Ausgangsströme in stärkerem Maße schon von davor liegenden Stufen geliefert werden müssen, dann erwärmen sich diese mehr.


- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 10. Okt 2024, 13:36 bearbeitet]
8bitRisc
Inventar
#29 erstellt: 16. Okt 2024, 21:05
Hallo Johannes,
ich merke schon das du dich mit Endstufen gut auskennst und sage erst mal danke für die ausführliche Beschreibung. Das hilft mir enorm die Schaltung zu verstehen.
Leider komme ich jetzt erst dazu mich mit den Endstufen zu beschäftigen.

Ich musste heute feststellen, daß ich auf der Sekundärseite keine Wechselspannung messe wenn ich mit einem Regel-Trenntrafo die Primärspannung hochdrehe.
Die Sicherung im Kaltgeräteanschluß ist okay.

Ich habe hier mal ein Foto vom Typenschlid des Trafos und der Klemmleiste daneben.

Anschlußschild Ringkerntrafo

Auf der Klemmleiste sind die Litzen BLK und RED vom Trafo miteinander verbunden.
WHT (Fuse) ist direkt an dem Kaltgeräteanschluß angelötet.
BRN und ORG hängen in der Luft.

Der Netzschalter hängt an der einen Seite auch in der Luft; sprich er schaltet den Trafo nicht.
Meiner Meinung nach muss ORG mit dem Netzschalter verbunden werden.
Die ORG Litze war nicht isoliert. Ich habe etwas Klebeband um das offene Ende gelegt.
Auf dem folgenden Foto vom gesamten Endstufenmodul kann man die schön mit Kabelbindern befestigten Kabel erkennen. Die ORG-Litze kann so aber unmöglich mit der Klemmleiste verbunden gewesen sein.

gesamtes Endstufenmodul

Mich macht das jetzt ein wenig stutzig. Der Vorbesitzer (Arbeitskollege) hat mir nicht erzählt das er hier was verändert hat. Aus diesem Grund habe ich jetzt auch noch nicht Hand angelegt. Ich werde ihn nochmal fragen ob er auf der Primärseite was abgeklemmt hat.
Auf dem Endstufenmodul des zweiten Subwoofers sieht das Ganze auch so aus.

Mich verwundern die fünf Anschlüsse auf der Primärseite. Ich denke der Trafo hat zwei getrennte 115V Primärwicklungen welche für 230V Netzspannung in Reihe geschaltet werden. Der Anschluß WHTFuse) wird wahrscheinlich verwendet wenn die interne Thermosicherung des Trafos mit in Reihe geschaltet werden soll ?
Will man die interne Thermosicherung nicht verwenden so muss man die BRN-Litze mit dem Kaltgeräteanschluß verbinden.
CarlM.
Inventar
#30 erstellt: 16. Okt 2024, 21:17
Ich denke, Du solltest den Netzstecker ziehen und die Primärwindungen mit dem Multimeter durchmessen. Mir geht es dabei darum, zu sehen, ob es eine interne Verbindung zwischen den Thermosicherung und dem braunen Kabel gibt (was eigentlich nur Sinn ergibt).
Also Widerstand messen zwischen weiß-schwarz einerseits und rot - orange andererseits.
Wenn beide Werte identisch sind, muss orange über den Schalter zur Netzspannungsbuchse gehen.


[Beitrag von CarlM. am 16. Okt 2024, 21:18 bearbeitet]
8bitRisc
Inventar
#31 erstellt: 16. Okt 2024, 21:47

CarlM. (Beitrag #30) schrieb:
Ich denke, Du solltest den Netzstecker ziehen und die Primärwindungen mit dem Multimeter durchmessen. Mir geht es dabei darum, zu sehen, ob es eine interne Verbindung zwischen den Thermosicherung und dem braunen Kabel gibt (was eigentlich nur Sinn ergibt).
Also Widerstand messen zwischen weiß-schwarz einerseits und rot - orange andererseits.
Wenn beide Werte identisch sind, muss orange über den Schalter zur Netzspannungsbuchse gehen.

Gerade noch durchgeführt.

Widerstand zwischen RED und ORG ca. 2,3Ohm
Widerstand zwischen BRN und BLK ca. 2,3Ohm
Widerstand zwischen BRN und WHT ca. 0,1Ohm.

Die Thermosicherung scheint noch okay zu sein.
BRN und WHT dürften gleiches Potential haben.
Die beiden Primärwicklungen haben gleichen Widerstand.
Ich klemme morgen die ORG-Litze an den Netzschalter und mache dann weitere Tests.
CarlM.
Inventar
#32 erstellt: 16. Okt 2024, 21:50
Nicht vergessen, vorher Braun zu isolieren.
Ingor
Inventar
#33 erstellt: 17. Okt 2024, 07:56
Das der Netztrafo defekt ist, kommt sehr selten vor. Bei meinem Sub von Nubert war es so, dass die Primärseite "durchgebrannt" war. Der Sub hatte nie mehr als gehobene Zimmerlautstärke erzeugen müssen. Durch einen neuen Trafo lief dann wieder alles. Bevor du da irgendwelche Adern am Netz anschließt kannst du auf der Sekundärseite eine Spannung einspeisen und messen, was auf der Primärseite herauskommt.
CarlM.
Inventar
#34 erstellt: 17. Okt 2024, 08:05
Dazu benötigt man aber eine geeignete Wechselspannungsquelle (am besten regelbar) und man sollte wissen, was man dabei beachten muss.
Denn sonst hat man ggf. eine gefährliche Spannung am Netzstecker.
Ingor
Inventar
#35 erstellt: 17. Okt 2024, 10:12
Ja, er schrieb ja er habe einen Regeltrenntrafo.
CarlM.
Inventar
#36 erstellt: 17. Okt 2024, 10:32

Ingor (Beitrag #35) schrieb:
Ja, er schrieb ja er habe einen Regeltrenntrafo.


Deshalb verstehe ich Deinen - aus meiner Sicht nicht risikolosen - Tipp nicht.
Mit einem regelbaren Trenntrafo bietet es sich doch an, damit die Primärwicklung zu betreiben und auf der Sekundärseite zu messen.
Ingor
Inventar
#37 erstellt: 17. Okt 2024, 11:21
Geht beides, ich würde es halt so machen, dass ich auf die eindeutig identifizierte Sekundärspule eine Spannung von 22, oder 44 gäbe und auf der Primärseite die resultierende Spannung messen. Umgekehrt gebe ich irgendwo einen Strom drauf, ohne zu wissen, welches Ergebnis ich erwarten kann.
8bitRisc
Inventar
#38 erstellt: 17. Okt 2024, 21:33
Ich habe nun die orange Leitung mit dem Netzschalter verbunden und dann die Inbetriebnahme gestartet.
Zur Kontrolle der aufgenommenen Leistung habe ich ein Leistungsmessgerät zwischen Stelltrafo und Kaltgerätekabel gesteckt.

Ich habe die Spannung langsam am Stelltrafo hochgedreht und dabei eine deutlich fühlbare Erwärmung eines Gleichrichters (auf dem Foto ist das der mit den sichtbar angelaufenen Beinchen) festgestellt. Die anderen Gleichrichter erwärmten sich nicht. Dann habe ich die Spannung bis auf 230V erhöht.

Der auffällige Gleichrichter wurde nicht wärmer; eher wieder kälter.
Das Leistungsmessgerät zeigt eine Leistungsaufnahme von ca. 21W an. (ON/AUTO/OFF Schalter in Stellung ON )

Folgende DC-Spannungen habe ich an den Kondensatoren gemessen:
Endstufe 1: 57,7V und 28,3V
Endstufe 2: 57,9V und 28,5V

An den Lautsprecherkabeln messe ich jeweils eine DC-Spannung von ca. 1mV
Die zwei Lautsprecherrelais der Endstufen schalten nach Einschalten der Endstufe mit nur geringen Zeitversatz ein.
Nach ca. 10min Betriebsdauer war nur eine geringe Erwärmung des großen Endstufenkühlkörpers feststellbar.
Nach Abschalten des Endstufenmoduls fallen die Spannungen an den Ladekondensatoren nur langsam ab.

Eine Auffälligkeit habe ich: die Power LED auf dem Bedienpanel leuchtet nicht. Die beiden Motorregler lassen sich aber über die Fernbedienung bedienen.
Desweiteren gibt es da noch einen Sensor auf dem Bedienpanel. Wofür der jetzt zuständig ist kann ich leider nicht sagen.

Ich überprüfe als nächstes das zweite Endstufenmodul.
Parallel dazu lasse ich die erste Endstufe mal länger in Betrieb und speise ein NF-Signal über einen CD-Player ein.

Hier noch ein Foto vom Tischaufbau:
Tischaufbau
Der Regeltrafo ist nicht sichtbar. An die Lautsprecherausgänge habe ich Lastwiderstände geklemmt.


[Beitrag von 8bitRisc am 17. Okt 2024, 21:45 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#39 erstellt: 17. Okt 2024, 21:38
Das sieht doch inklusive der Messwerte sehr vielversprechend aus.
8bitRisc
Inventar
#40 erstellt: 17. Okt 2024, 21:54

CarlM. (Beitrag #39) schrieb:
Das sieht doch inklusive der Messwerte sehr vielversprechend aus. :)

Sehe ich auch so.
Ich habe noch einen kleinen Test gemacht. Mein Regeltrafo hat eine Ausgangsspannung von 240V wenn ich ihn voll aufdrehe. (liegt wahrscheinlich an der geringen Leistungsaufnahme des angeschlossenen Verbrauchers).
Wenn ich dann die hohe DC Spannung messe; komme ich auf einen Wert von 60,2V.
Die 4.700uF Ladeelkos haben eine maximal zulässige Spannung von 63V. Das ist schon recht grenzwertig.
Die Netzspannung kann durchaus mal etwas höher als 240V sein.
CarlM.
Inventar
#41 erstellt: 17. Okt 2024, 21:58
Elkos mit 4.700µF 80V sind ja relativ preiswert und auch gut verfügbar.
MosFetPapa
Stammgast
#42 erstellt: 17. Okt 2024, 22:07

8bitRisc (Beitrag #38) schrieb:
Parallel dazu lasse ich die erste Endstufe mal länger in Betrieb und speise ein NF-Signal über einen CD-Player ein.
Nutz das doch gleich um das Ruhestromverhalten direkt an den Emitterwiderständen zu messen.
Ansonsten ist ja erst mal alles unauffällig.
Die verbauten Siebelkos sollen ja nicht unbedingt Qualitätsware sein....aber sind auch nicht Ursache der zahlreichen Probleme.
Gruß


[Beitrag von MosFetPapa am 17. Okt 2024, 22:08 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#43 erstellt: 18. Okt 2024, 09:14
Die Rail-Spannungen gibt es in positiv und negativ. Beide müssen messbar da sein.

Endstufe 1:
+57,7V & -57,7V
+28,3V & -28,3V

Endstufe 2:
+57,9V & -57,9V
+28,5V & -28,5V

Wenn die LED auf dem Panel nicht angeht, dann fehlt vielleicht tatsächlich eine der Spannungen.

Zweimal DC Offset von 1mV ist verdächtig gut. Kann eigentlich gar nicht sein.
Den Offset sollte man nicht an den Kabeln messen, weil meistens ein Relais zwischen Endstufenausgang und Lautsprecheranschluss liegt, welches nur durchschaltet, wenn die Protection es erlaubt. Kann es sein, dass die Schutzschaltung noch nicht freigibt, obwohl Du ein Klicken gehört hast?

- Johannes
MosFetPapa
Stammgast
#44 erstellt: 18. Okt 2024, 14:44
Hi,
hab mir den Schaltplan auch mal genauer angeschaut.
Kann Poetry2me's Ausführungen durchaus nachvollziehen.
Ruhestromstabilität könnte das eigentlich Problem sein.
Mein Favorit mit dem ungünstigsten Aufbau wäre die Treiberstufe Q110/111
Wenn ich die Beschriftung auf dem Foto richtig gedeutet habe,
dann sind das die Transistoren mit den separaten Kühlkörpern.
Im ersten Schritt würd ich mal das Temperaturverhalten an R128/129 ins Auge fassen.

Unabhängig vom Ruhestrom kommt mir C3 mit 33n suspekt vor. Tippfehler? Sollten ehr 33p sein.
Und am Tip41/42 fehlen B-E-Widerstände. Sollten schon verbaut sein für ein schnelles Abschalten.
Reduziert die Übergangsverluste. Evtl. fehlen die ja nur im Plan. Würd mal so um 1k schätzen.
Gruß
8bitRisc
Inventar
#45 erstellt: 18. Okt 2024, 19:41
Ich habe hier nochmal zwei Fotos.
Interessant ist, daß bei einigen Endstufen auch die Lötseite mit einem Bestückungsdruck versehen ist.

Endstufe_Draufsicht_2


Endstufe_Lötseite


Lötseite Endstufe


[Beitrag von 8bitRisc am 18. Okt 2024, 19:42 bearbeitet]
8bitRisc
Inventar
#46 erstellt: 19. Okt 2024, 12:08

CarlM. (Beitrag #41) schrieb:
Elkos mit 4.700µF 80V sind ja relativ preiswert und auch gut verfügbar.

Ist mir bekannt aber die passen leider von den Abmessungen nicht in die Platine. Der Durchmesser ist zu groß.
WirbelFCM
Stammgast
#47 erstellt: 19. Okt 2024, 12:45
Nichtsdestotrotz: wenn die Dinger schon im Leerlauf wirklich mehrere 100W fressen, dann stimmt da irgendwas nicht. Wo soll der Bedarf herkommen???
Ich habe hier einen ELAC Subwoofer mit 25er Chassis und 200W-Endstufe, der frißt selbst im Betrieb so gut wie nix.
8bitRisc
Inventar
#48 erstellt: 19. Okt 2024, 14:18

Poetry2me (Beitrag #43) schrieb:
Die Rail-Spannungen gibt es in positiv und negativ. Beide müssen messbar da sein.

Endstufe 1:
+57,7V & -57,7V
+28,3V & -28,3V

Endstufe 2:
+57,9V & -57,9V
+28,5V & -28,5V

Wenn die LED auf dem Panel nicht angeht, dann fehlt vielleicht tatsächlich eine der Spannungen.

Zweimal DC Offset von 1mV ist verdächtig gut. Kann eigentlich gar nicht sein.
Den Offset sollte man nicht an den Kabeln messen, weil meistens ein Relais zwischen Endstufenausgang und Lautsprecheranschluss liegt, welches nur durchschaltet, wenn die Protection es erlaubt. Kann es sein, dass die Schutzschaltung noch nicht freigibt, obwohl Du ein Klicken gehört hast?

Es sind natürlich jeweils die + und - Rail-Spannung vorhanden.

Ich habe vorhin ein 50Hz NF-Signal via CD-Player (Test CD) eingespeist. Wenn ich dann am Volumeregler drehe geht die Leistungsaufnahme rauf und meine Lastwiderstände werden schön warn bis heiß.
Wenn ich dann die Volume zurückdrehe geht die Leistungsaufnahme wieder zurück.

Ich hatte allerdings auch einmal den Fall daß die Leistungsaufnahme hoch war obwohl kein NF-Signal anlag. Das muss ich jetzt beobachten. Ich meine daß passiert nach dem Einschalten. (für einige Sekunden ist daß evtl. erlaubt)
Ich habe dann abgeschaltet und mit den Fingern nach einer heißen Stelle gesucht. Konnte leider nichts feststellen.
CarlM.
Inventar
#49 erstellt: 19. Okt 2024, 15:02
Kann es sein, dass der Koppelelko am Eingang defekt ist? Dann könnte Gleichspannung vom Quellgerät den DC-Offset der Endstufe beeinflussen.
MosFetPapa
Stammgast
#50 erstellt: 19. Okt 2024, 18:39
Hi,
wie verhalten sich denn die Endstufen bzw, die Ruhestromaufnahme im heißen Zustand?
Dabei eine Spannungsmessung an R128 oder R129 sollte einen guten ersten Eindruck vermitteln.
Wärmezirkulation am besten unterbinden damit alles heiß wird wie im eingebauten Zustand.
Gruß
8bitRisc
Inventar
#51 erstellt: 19. Okt 2024, 22:04

MosFetPapa (Beitrag #50) schrieb:
Hi,
wie verhalten sich denn die Endstufen bzw, die Ruhestromaufnahme im heißen Zustand?
Dabei eine Spannungsmessung an R128 oder R129 sollte einen guten ersten Eindruck vermitteln.
Wärmezirkulation am besten unterbinden damit alles heiß wird wie im eingebauten Zustand.
Gruß

Das müsste ich dann mal ohne Regeltrenntrafo überprüfen. Die Endstufen mal richtig fordern damit sie schön heiß werden.
Wenn ich über den CD-Player 30Hz einspeise und am Volume drehe geht die Leistungsaufnahme schnell auf über 450W. Dann höre ich auf weiter zu drehen da mein Regeltrafo nur für 400VA ausgelegt ist. Meine selbst gelöteten Lastwiderstände haben nur jeweils 50W. Die fangen dann an abzurauchen.
Aber ich könnte es auch mal mit einer Dauer-Leistungsaufnahme von 150W testen. Dann müsste es nach längerer Zeit auch warm auf dem Endstufenmodul werden.
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