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Bias Compensator 3-fach Diode? Woher nehmen?+A -A |
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Autor |
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JensB
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 16. Okt 2023, 16:23 | |
Hallo, seit ein paar Tagen repariere ich einen Rotel RX-402. Die Endstufen waren durch, der Vorbesitzer hat da auch dran rumgepfuscht gehabt. Ich habe die Endstufentransistoren gewechselt, BIAS neu eingestellt und das Gerät ausprobiert. Es funktionoerte sogar . Dann kam nach ca. 10 - 15 Minuten auf einmal ein Brummen aus em rechten Kanal. Schnell den Stecker gezogen, die rechte Seite war schon ganz schön heiß. Erst mal abkühlen lassen und wieder auf den Basteltisch. Zwei Messgeräte an die Bias Testpunkte. Anfangs im Rahmen, irgendwann aber rennt der rechte Kanal weg und geht in astronomische Höhen. Als Fehlerquelle konnte ich D606 ausmachen, wenn ich D606 und D602 tausche, wandert der Fehler. Das Bauteil ist bezeichnet mit KB-365 Bias Compensator. Leider finde ich so was nicht im Netz. Hat jemand einen Tipp? Seltsam finde ich, dass die Dioden keine thermische Verbindung zum Kühlkörper haben. Die "schweben" über den Endtransistoren....... [Beitrag von JensB am 16. Okt 2023, 16:32 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 16. Okt 2023, 16:52 | |
Ein solcher Varistor entspricht drei in Reihe geschalteten Dioden. Allerdings sollten die elektrischen Charakteristika passend sein. Grundsätzlich könnte man 3x 1N4148 nehmen. In einem anderen Forum wurden anhand von Vergleichsmessungen 3x 1N4150 als "passender" ermittelt. Passend heisst, dass die Temperaturabhängigkeit der gemeinsamen (= 3-fachen) Schwellenspannung bei denselben Stromstärken ähnlich ist. Kompensiert werden soll also die Temperaturdrift des Ruhestroms (BIAS). Dazu ist die Platzierung des Varistors und ein guter Wärmekontakt wichtig. Andererseits muss man bei dieser improvisierten Lösung auf eine hinreichende Betriebssicherheit (Isolierung, mechanische Belastbarkeit ...) achten. Auf jeden Fall muss man den Ruhestrom entsprechend der Vorschrift des Service Manuals prüfen bzw. nachjustieren. [Beitrag von CarlM. am 16. Okt 2023, 17:02 bearbeitet] |
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JensB
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 16. Okt 2023, 17:45 | |
Hallo Carl, danke erst einmal für die fundierte Antwort! Es wundert mich auch, dass die Dioden keinen Kontakt zum Kühlkörper haben. Bei anderen Geräte ist es meist so, dass die Bias Kompensation ziwschen den beiden Endstufentransistoren fest mit auf dem Kühlkörper ist. Bei dem Rotel sieht es original so aus: Ich habe gleich mal doe 1N4150 bestellt und werde etwas "hinbasteln" Gruß Jens |
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klausES
Inventar |
#4 erstellt: 17. Okt 2023, 16:33 | |
Da hat man sich sehr auf die Trägheit und Gutmütigkeit (insb. der Reaktionen) verlassen. Wenn das Verhalten der Schaltung bei Temperaturerhöhung nicht arg konträr verläuft, kann man sowas als Hersteller aus Kostengründen vielleicht "riskieren", wird aber nie zu einer guten Lösung. Würde die drei D in ein kleines Gehäuse (das am besten gleich "anschraubbar" ausgelegt sein sollte) einbetten. Taktisch klug ausgeführt und mit z.B. Kunstharz in's Gehäuse fixiert ist das auch isolationstechnisch gut machbar. Testen wie die Schaltung darauf reagiert, vor allem in der Temp.drift reagiert. Sollte das Verhalten "so" (mit diesem Diodentyp / Anzahl und der nun guten thermischen Kopplung, evtl. die R am Teiler angepasst) den Wünschen entsprechen, sollten beide Kanäle so ausgestattet werden. |
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JensB
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 22. Okt 2023, 17:37 | |
Hallo Carl, hallo Klaus, die Reparatur ist gelungen, das Gerät spielt auch im Langzeittest wieder einwandfrei. Allerdings musste ich 4 Dioden in Reihe nehmen, bei 3 Dioden war der Regelbereich der Potis absolut am Ende, vielleicht 1 mm blieb zum Regeln. Bei 4 Dioden ist der Einstellbereich etwa in der Mitte der Potenziometer. Ich habe die Dioden dann in einen Schrumpfschlauch gepackt und auf den Endtransitoren platziert. Vielen Dank für eure Hilfe. Jetzt ist das Gehäse dran, das sieht furchtbar aus..... Gruß Jens |
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CarlM.
Inventar |
#6 erstellt: 22. Okt 2023, 17:45 | |
Grundsätzlich ist das okay. Dennoch sollte man vorsichtig sein. Hattest Du den parallel liegenden C617 Elko 47µF 50V und den C618 220µF 10V gewechselt? Letzterer sollte dann 25V haben. Wenn der C617 zuviel Leckstrom hat, könnte er die Spannung an den Dioden 'runterziehen ... Ist der DC-Offset auch okay? [Beitrag von CarlM. am 22. Okt 2023, 17:46 bearbeitet] |
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klausES
Inventar |
#7 erstellt: 22. Okt 2023, 21:09 | |
Wenn da von nirgendwo anders (wie schon erwähnt) etwas einsickert, kann das mit den anderen Dioden in Zahl vier und der Trimmerstellung schon hinkommen. Ansonsten mit den Werten der R 643, 633 ausgleichen. Probiert, ob die Temperatur einigermassen passend, nicht unterkompensiert wird ? Deine Beschreibung "in einen Schrumpfschlauch gepackt und auf den Endtransitoren platziert" sagt uns nicht wie gut und vor allem wie gleichmässig die thermische Kopplung nun ist. Wenigstens mechanisch durch eine Spange etc. niedergeklemmt ? |
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DB
Inventar |
#8 erstellt: 24. Okt 2023, 18:41 | |
Auf dem Kühlkörper ist doch massig Platz. Aluklötzchen nehmen, Bohrungen passender Größe einbringen. Die vier Dioden mit Wärmeleitschmatze dort reinstecken, zusammenlöten und das Dings an den Kühlkörper schrauben. Wenn man schon mal die Chance zu sinnvollem Tuning hat, sollte man es auch tun. MfG DB |
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JensB
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 26. Okt 2023, 18:06 | |
Huch, jetzt hatte ich doch glatt eure Antworten verpasst. Der DC Offset liegt bei 25 mV. Die Kondensatoren C617 habe ich gewechselt. Die Thermisch Kopplung habe ich bisher so gelöst, dass ich etwas stabileren Draht genommen habe, welcher die Schrumpfschlauch mit den Dioden praktisch auf den Transistor klemmt. Ich denke, das ist auf jeden Fall besser als die Lösung, welche vorher verbaut war. @klausES Du schreibst, ob ich die Unterkompensation geprüft habe. Sorry, aber wie mache ich das? Bin kein Elektroniker, nur ambitionierter "Frickler" |
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klausES
Inventar |
#10 erstellt: 27. Okt 2023, 11:31 | |
Evtl. bisschen unglücklich formuliert. Meinte damit, ob du gemessen/beobachtet hast, ob jetzt auch "keine" Unterkompensation stattfindet. Das wäre dann der Fall, wenn die Ruheströme "nun" mit zunehmender Temperatur stärker ansteigen, als die Kompensation (mit deinem aktuellen Konstrukt), dem vom Verlauf/Kurve entgegenwirkt. Im schlimmsten Fall kann es eine Temp x geben, ab der sich der Verlauf mit diesen D "ungünstig" entwickelt (der Ruhestrom weg(hoch)läuft). Man sollte die Endstufe, um diesen Fall auszuschliessen (eigentlich immer nach einer Rep/Änderung in diesem Bereich) wenigstens einmalig so erwärmen lassen (Sinus und Lastwiderstand), wie es annähernd in der Praxis, wenigstens eine viertel std. lang, bei etwas grösseren Lautstärken auftreten würde. Ansonsten läuft man Gefahr, bzw. wüsste dann nicht, ob sich die Ruheströme am Ende, ab einem Punkt doch thermisch "hochschaukeln". Wenn das vorher einmalig "unter Beobachtung", also mit der Möglichkeit einzugreifen durchgeführt wurde, ist man wenn erfolgreich, auf der sicheren Seite. |
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