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Netzbetrieb durch Labornetzteil für Reparatur ersetzen, welche Anforderungen+A -A |
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Autor |
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flyheli007
Schaut ab und zu mal vorbei |
#1 erstellt: 22. Feb 2023, 12:47 | |
Hallo, ich habe zwei defekte Yamaha Verstärker (A520 und AX400), noch aus meiner Jugendzeit, die beide defekt sind und ich nun als Rentner mal angehen möchte. Da ich mich an offenen 220V nicht so wohl fühle möchte ich die Versorgung gerne zu Reparatur und Testzwecken mit zwei Netzteilen oder einem Doppelnetzteil realisieren. Was mein ihr, reichen für diesen Zweck einfache Netzteile mit max. 30V und max. 3A ? Vielen Dank |
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Valenzband
Inventar |
#2 erstellt: 22. Feb 2023, 13:42 | |
Schau die Servicemanuals durch. Sehr wahrscheinlich ist 30V Spannung zu gering, könnte aber zu Testzwecken ausreichen, wenn man weiß was man tut (sonst lässt man es eh besser sein). Damit sind natürlich keine Volllasttests möglich. Die Stromstärke sollte eine einstellbare Grenze haben. 3A max sind hier ausreichend. |
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CarlM.
Inventar |
#3 erstellt: 22. Feb 2023, 15:44 | |
Ich nutze auch regelbare Labordoppelnetzteile. Sie sind für manche Zwecke unersetzbar, z.B. wenn Platinen im Gerät wegen ihrer Platzierung keine Messungen ermöglichen. Nur: man muss genau wissen, was man tut. So muss man Signaleingänge auf GND legen (---> Volume=0), damit keine ungewollt hohen Stromstärken auftreten können. Ausgezeichnet geeignet sind solche Netzteile, um Phono-EQ-Platinen etc. zu prüfen. Dennoch gibt es auch Defekte, die mit Doppelnetzteilen kaum zu finden sind ... etwa, wenn weitere Spannungen zwingend erforderlich sind. Dies kann u.a. bei einigen Endstufen-Modulen (Dickschicht, STK..., SVI...) der Fall sein. Aus meiner Sicht ist aber in den meisten Fällen eine einfachere Vorgehensweise zielführender: - ausführliche Sichtprüfung - Prüfung der wichtigsten Bauteile (Brückengleichrichter, Dioden, Endstufentransistoren ...) mit dem Multimeter (Diodentest, Widerstand ...) ohne angelegte Spannung auf bestehende Kurzschlüsse (niederohmiges Verhalten) und - falls alles soweit okay - ... - Inbetriebnahme über eine in Serie geschaltete 60W oder 100W-Glühlampe. Bei einem trotz Vorprüfung bestehenden Kurzschluss wird die Stromstärke auf maximal 0,4-0,5 A~ begrenzt. Auch bei dieser Methode werden die Spannungen im Gerät gesenkt. Es ist aber in den meisten Fällen zufriedenstellend, um Fehler finden zu können. Anbei ein Photo. Der mittels Steckdose angeschlossene Verbraucher wird seriell in die Phasenleitung der Glühlampe eingeschleift. [Beitrag von CarlM. am 22. Feb 2023, 15:47 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#4 erstellt: 22. Feb 2023, 16:40 | |
Ich habe mir die Unterlagen vom A520 angesehen. Man müsste den Brückengleichrichter D108 und am besten auch die beiden großen Siebelkos auslöten. Dann kann man Kabel mit Bananensteckern für das Netzteil an die Lötstellen der Siebelkos anbringen. Die Railspannungen der Endstufen sollten im Bereich +/- 40-45 VDC liegen. Wenn nur der Ruhestrom fließt (---> Vol=0) sind +/-30 VDC und 3A mehr als ausreichend. Beim AX400 liegen die Railspannungen über 50 VDC. Da wird es mit 30V ggf. etwas knapp. Ein Problem haben aber beide Yamahas. Es gibt eine separate "kleine" Spannungsversorgung für die Schutzschaltung. Da wird mittels einer separaten Diode zusätzlich zum Brückengleichrichter Gleichspannung generiert. [Beitrag von CarlM. am 22. Feb 2023, 16:50 bearbeitet] |
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flyheli007
Schaut ab und zu mal vorbei |
#5 erstellt: 22. Feb 2023, 19:11 | |
Vielen Dank für eure Mühe, oha, ich habe noch gar nicht angefangen und es wird schon gleich kompliziert. Ich dachte ich könnte einfach hinter dem Trafo oder hinter dem Gleichrichter eine strombegrenzte symmetrische Gleichspannung einspeisen. Dann probiere ich die Lösung mit der Glühlampe, Vielen Dank |
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gst
Inventar |
#6 erstellt: 22. Feb 2023, 19:42 | |
Zum A520: Vom Netztrafo gehen 3 Kabel zur Hauptplatine. Du markierst, wo sie hingehen oder machst eine Aufnahme mit dem Handy, Das Schaltbild gibt rot-blau-rot an. Diese Kabel ablöten. Deine Spannungsquelle hat bspw. +30V und -30V und Masse. An die eine Stelle, wo das eine rote Kabel hinging, kommen +30V hin und an die andere Stelle, wo das andere rote Kabel hinging, die -30V. Die Masse kommt dahin, wo das blaue Kabel hinging. In diesem Fall ist es egal, welches rote Kabel plus und welches Minus bekommt. Wenn das Doppelnetzteil keine Strombegrenzung hat, wären Sicherungen zwischen zu setzen. Zum AX400: Nachdem ich das Manual bei elektrotanya heruntergeladen hatte, sehe ich eine identische Trafokonfiguration, könnte man genauso machen. Ich habe nicht gesehen, ob das Steckverbindungen oder Lötverbidungen, mit denen die Trafos an der Platine angegeschlossen sind. bei Steckverbindungen könnte man auch eine Verbindung mit Krokodilklemmen testen - dann muss man an der Stelle nicht löten. gst |
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Valenzband
Inventar |
#7 erstellt: 22. Feb 2023, 20:06 | |
Das geht auch, denn der Gleichrichter bleibt dabei gesperrt, außer wenn er schon defekt ist. Die dicken Elkos würde ich aus mehreren Gründen auch erst einmal drin lassen: 1. Wenn noch nicht erkennbar defekt (Suppe ausgelaufen, aufgebläht) sollte man ihn erst einmal unter Beobachtung stellen, bevor man die z.T. sehr wärmehungrigen Lötstellen aufmacht, verbunden mit dem Risiko die Leiterbahnen zu verbraten (wenn, dann nimm besser gleich einen dickeren Lötkolben). Einen länger abgelagerten Elko kann man ggf. gleichzeitig peu a peu reformieren, bevor er die volle Spannung wieder abbekommt und dabei u.U. endgültig zerstört wird (eigentlich läuft eine korrekte Reformierung anders ab, aber behelfsweise ist das ok). 2. Die Elkos dienen auch zur lokalen /dynamischen Stabilisierung des Schaltung. Nicht jedes geregelte Netzgerät versteht sich mit einem Verstärker, manchmal gibt es Oszillationen oder unkontrolliertes Regelverhalten. Die Elkos dämpfen das weg. [Beitrag von Valenzband am 22. Feb 2023, 22:54 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#8 erstellt: 22. Feb 2023, 21:19 | |
Da unterscheiden sich sicherlich die Strategien. Bekanntlich führen unterschiedliche Wege nach Rom ... Ich löte die Elkos aus zwei Gründen ab: - man kann die Elkos im ausgebauten Zustand umfassend prüfen und auch ggf. neu formieren. - man muss nicht jedesmal die Siebelkos vor dem erneuten Einschalten entladen. Wie ein zuvor ausgeschaltetes Labornetzgerät damit "umgeht", wenn man das Entfernen der Kabel und anschließende Entladen vergisst und quasi von außen 30V eingespeist werden, wäre auch so eine Frage ... Meine Vorgehensweise ist, dass ich das Labornetzteil fast nur zur Fehlersuche benutze. Da wird in 5V-Schritten hochgeregelt, und bei den Messungen fließen selten Stromstärken >100mA. |
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gst
Inventar |
#9 erstellt: 23. Feb 2023, 08:01 | |
Bei lang nicht genutzten Geräten ist die Glühlampen-Strategie vermutlich erstmal die bessere Wahl. Ich benutze trotzdem lieber das Doppelnetzteil, wenn man wie ich das sysmmetrisch (Master/Slave) von 0 auf 30-40V hochfahren kann, dann stresst man außerdem die Elkos beim Neuformatieren nicht so und man hat den Strom besser im Auge. Aber hier hat ja jeder seine individuellen Erfahrungen und Spezialitäten. gst |
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flyheli007
Schaut ab und zu mal vorbei |
#10 erstellt: 23. Feb 2023, 09:17 | |
Hallo, vielen lieben Dank für Eure Hinweise und Anregungen. Ich denke, die eingangs gestellte Frage ist erst einmal soweit beantwortet, daß es eine Menge auszuprobieren gibt. Ich habe dieses Netzteil bestellt: https://www.pollin.d..._Ujb4K4aAsYVEALw_wcB zusammen mit einem einfachen Oszilloskop: https://www.pollin.d...al-20-mhz-usb-830844 und einem einfachen Funktionsgenerator sollte es möglich sein gefahrlos an dem Teil rum zu experimetieren und vielleicht sogar den Fehler zu finden. Ich werde berichten. Vielen Dank |
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uullii
Stammgast |
#11 erstellt: 23. Feb 2023, 17:12 | |
Ein Netzteil um Endstufen zu versorgen, habe ich mir selbst gebaut. Nicht toll und ordentlich, sondern nach dem Motto, so einfach wie möglich, mit vorhandenem Material, Optik egal aber muss prima funktionieren. Ein defekter, alter Verstärker war dann schnell umgebaut. Was dabei herauskam zeigen die Fotos. Zur Strombegrenzung sind jeweils für plus und minus zwei in Reihe geschaltete Halogenscheinwerfer-Birnen 12V/50/55W mit wiederum in Reihe geschaltetem Fern und Abblendlicht verbaut (hält bis 48 V). Betrieb nur über Regeltrenntrafo, damit kann ich dann von 0 bis +/- 42 V Ausgangsspannung einstellen. Gruß Uli |
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