Rotel RA-712 Verstärker funktioniert nur wenn Lo-Fil Taste aktiv ist, warum?

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Bumel
Neuling
#1 erstellt: 08. Sep 2021, 13:36
Hallo allerseits,

ich habe diese Woche einen Rotel RA 712 Verstärker erstanden.
Leider kenne ich mich technisch überhaupt nicht aus und schreibe voller Verzweiflung, da dieser anscheinend einen Defekt hat.
Das die Boxenkabel schmal sein müssen habe ich schon einem Beitag entnommen, so schmal hatte ich allerdings nicht erwartet, höchstens 2,5 mm
Wollte diesen natürlich sofort testen und habe dann die Kabelspitzen hineinbekommen. Am Anfang lief der Verstärker auch, bis ich die Lo-Fil Taste gedrückt habe. Als ich sie wieder deaktivierte kam kein Sound mehr und nun läuft der Verstärker nur noch wenn die Taste aktiviert ist, was für mich keinen Sinn ergibt! Als ich dann dünnere Kabel angeschlossen hatte, lief auf einmal nur noch die linke Box, auch über den Kopfhörer.
Gerade laufen wieder beide Boxen und der Verkäufer meinte das die Boxenanschlüsse sehr präzise sind, was immer das heißen soll, allerdings nur mit Drücken der Lo-Fil Taste.
Zudem riecht der Verstärker auch seltsam, irgendwie verbrannt (aus der Öffnung, ohne das er an ist) und beim Einschalten ist zudem nach 10 sek ein lautes klack, keine Ahnung ob das normal ist.
Hat einer eine Ahnung was da los ist?

Sarah
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 08. Sep 2021, 16:17
Na, da erzählt dir der Verkäufer natürlich Quatsch. Das Gerät wird ein paar Wackelkontakte haben. Zum einen das Lautsprecherrelais und zum anderen ist etwas mit der Umachaltung des Filters nicht ok. Dass das Gerät verbrannt riecht ist ein schlechtes Zeichen. Wenn du kannst gib das Gerät zurück.
Die altenb Verstärker hatten keine so großen Lautsprecherklemmen, weil das eigentlich auch niemand braucht. 2,5 mm reichen ja dicke aus. Aber wenn du unbedingt dickere Kabel nutzen möchtest, kannst du auch einfach die Enden so beschneiden, dass die in die Buchsen passen. Das hat keinerlei Auswirkungen auf die Qualität, weil die Verjüngung nur auf ein paar Millimeter ist. Im Verstärker sind die Leiterbahnen übrigens noch viel dünner und auch die Anschlussdrähte.
Bumel
Neuling
#3 erstellt: 10. Sep 2021, 09:31
Hey Ingor,

Vielen Dank für deine schnelle Antwort! Ja klingt so und ich werde ihn wohl zurückschicken müssen, ärgerlich! Einfach schwer alte gute Verstärker zu finden, wenn man selber nicht reparieren kann oder zumindest etwas Ahnung hat und fast alles nur noch übers Internet läuft.
Danke dir und werd wohl weiter suchen müssen!

Sarah
Lennart777
Inventar
#4 erstellt: 10. Sep 2021, 10:14
Sarah,
was Du da beschreibst, ist für einen so alten Verstärker eigentlich ganz normal. Der Lo-Filter wurde vermutlich sehr lange Zeit nicht betätigt (braucht man ja auch eigentlich nicht) und durch das Betätigen hast Du sozusagen einen "schlafenden Hund" geweckt. Der Ton geht immer über den Lo-Filter-Schalter, entweder mit oder ohne dessen Wirkung. Auch das "Klack" einige Sekunden nach dem Einschalten ist völlig normal, nur wenn das fehlt ist etwas kaputt.

Bei Verstärkern dieses Alters ist fast immer eine komplette Überholung notwendig, wenn man diese benutzen will und Zuverlässigkeit verlangt. Dies unabhängig von Fabrikat, Typ oder Preis. Die Bezeichnung "völlig in Ordnung" oder "funktioniert tadellos" bedeutet in aller Regel lediglich, dass der Verstärker Töne von sich gibt - da sehen (leider) auch Gerichte und "Gutachter" so, falls diese davor landen. Lass also den RA-712 besser überholen und Du hast einen Verstärker, der Dich Dein Leben lang begleiten kann - das können so moderne Dinger vom nächsten Elektronik-Markt eben leider nicht.

Grüße
Lennart


[Beitrag von Lennart777 am 10. Sep 2021, 10:16 bearbeitet]
Bumel
Neuling
#5 erstellt: 10. Sep 2021, 10:47
Hey Lennart,

mmh okay...ich finde ihn ansonsten auch toll und würde ihn gerne behalten, allerdings habe ich knapp 400€ dafür bezahlt und wenn ich ihn jetzt nochmals checken lasse, ist das Preis-Leistungsverhältnis schon sehr hoch. Hatte ihn auch nicht über Ebay, sondern von einem Shop, der mehrere alte Verstärker verkauft und bin davon ausgegangen, dass er völlig überholt ist. Die Taste würde ich normalerweise auch nicht benutzen und kurze Zeit lief er ja auch so, wollte nur mal testen ob alles funktioniert und das er jetzt nur noch mit Betätigung der Taste funktioniert macht mich halt stutzig und ich habe Angst das nach kurzer Zeit noch mehr passiert...hätte ich die Hälfte bezahlt, würde ich ihn abgeben und checken lassen und wahrsvheinlich nochmals 100-200€ zahlen? Das wäre dann schon ein sehr hoher Preis. Der Verkäufer hatte mir 15% Erlass angeboten, was ca. 50 € sind! Kann mich wirklich schlecht entscheiden, weil ich so lange nach einem optisch und einigermaßen hochwertigen Verstärker gesucht habe. Was meinst du, lohnt das?

Vielen dank dir,

Sarah
Valenzband
Inventar
#6 erstellt: 10. Sep 2021, 11:10

Bumel (Beitrag #5) schrieb:
Hey Lennart,

mmh okay...ich finde ihn ansonsten auch toll und würde ihn gerne behalten, allerdings habe ich knapp 400€ dafür bezahlt und wenn ich ihn jetzt nochmals checken lasse, ist das Preis-Leistungsverhältnis schon sehr hoch. Hatte ihn auch nicht über Ebay, sondern von einem Shop, der mehrere alte Verstärker verkauft und bin davon ausgegangen, dass er völlig überholt ist. Die Taste würde ich normalerweise auch nicht benutzen und kurze Zeit lief er ja auch so, wollte nur mal testen ob alles funktioniert und das er jetzt nur noch mit Betätigung der Taste funktioniert macht mich halt stutzig und ich habe Angst das nach kurzer Zeit noch mehr passiert...hätte ich die Hälfte bezahlt, würde ich ihn abgeben und checken lassen und wahrsvheinlich nochmals 100-200€ zahlen? Das wäre dann schon ein sehr hoher Preis. Der Verkäufer hatte mir 15% Erlass angeboten, was ca. 50 € sind! Kann mich wirklich schlecht entscheiden, weil ich so lange nach einem optisch und einigermaßen hochwertigen Verstärker gesucht habe. Was meinst du, lohnt das?

Vielen dank dir,

Sarah

Wenn du mich fragst wird das ein Fass ohne Boden: Allein der Brandgeruch ist schon ein sehr schlechtes Zeichen, denn meistens sind erhebliche, faktisch irreparable Schäden an Platinen schon entstanden. Wenn so ein Gerät auch noch "repariert" oder "restauriert" werden muss bekommt man noch eine Menge Probleme obendrauf. Angefangen von nicht mehr beschaffbaren Ersatzteilen bis zu unfachmännischen Verbastelungen, die viele der heutigen Murksbuden leider abliefern. Es gibt nur noch wenige Fachbetriebe die gute Arbeit liefern. Das kostet unweigerlich eine Menge Geld, je größer der Schaden schon ist desto teurer wird es.
Bringe den Stinkekasten innerhalb der Gewährleistungsfrist zurück und halte lieber nach unverkohlter Materie Ausschau.
Lennart777
Inventar
#7 erstellt: 10. Sep 2021, 16:32

Bumel (Beitrag #5) schrieb:
...hätte ich die Hälfte bezahlt, würde ich ihn abgeben und checken lassen und wahrscheinlich nochmals 100-200€ zahlen? D Was meinst du, lohnt das?
Sarah


100-200 Euro werden nicht genügen. 400 Euro für ein wirklich komplett intaktes Gerät wäre in Ordnung, für ein völlig unbehandeltes und möglicherweise defektes Geräte sind eindeutig viel zu viel. Dann würde ich den auch eher zurückgeben.

Grüße
Lennart
Ingor
Inventar
#8 erstellt: 11. Sep 2021, 12:45
Zurück damit. Das einzig schöne an diesem Gerät ist die Optik. Das ist Technik aus den 70ern. Nein, die waren nicht besser als die heutigen Geräte und auch nicht unbedingt langlebiger. Verstärker sind keine Möbel. Die Geräte waren Massenware, auch wenn da Rotel draufsteht, ist da ganz normale Technik verbaut. 400 € für so ein Gerät ist Nepp, wenn es nicht absolut neuwertig ist. Mit einem solchen Defekt ist rs ja unbrauchbar. 350 Euro für ein defektes Gerät ist rausgeworfenes Geld. Eine Reparatur des Defektes sollte der Händler anbieten, das wäre ein faires Angebot. Der Preis wäre aber immer noch zu hoch.

Ohne die Brille der Nostalgie und der Verklärung alter Technik erkennt man, dass die heute angebotenen Verstärker ausgereift und gut sind. Technisch hat sich kaum etwas verändert seit den 90er Jahren. Das Thema Verstärker ist durch, da braucht es keine tollen Verbesserungen mehr. Bereits Anfang der 80 er, waren die Geräte nahezu perfekt. Anfang der 70 er war noch viel Luft nach oben. !0 Jahre machen eine Menge aus. Braun brachte 1965 seinen ersten voltransistorierten Vollverstärker auf den Markt. Bereits wenige Jahre später war das selbstverständlich.
Lennart777
Inventar
#9 erstellt: 20. Sep 2021, 10:11
Lieber Ingor,

woher hast Du Deine Erkenntnisse?? Leute, die seit den 1960er Jahren in dieser Branche arbeiten, sagen etwa ganz anderes! Die Geräte aus den 1970er und 1980er Jahren sind und bleiben einfach deutlich besser als alles, was später auf den Markt kam (von wenigen Ausnahmen wie z.B. Accuphase mal ausgenommen). Das lag in erster Linie daran, dass in dieser Zeit sehr viel Geld für solche Geräte ausgegeben wurde, was sich ab den 1990er Jahren dann änderte - alles wurde immer billiger. Einen Verstärker von heute für 400 Euro wird kaum 10 Jahre lang einwandfrei funktionieren und dann nicht mehr reparabel sein, schon deshalb, weil es sich nicht mehr lohnt. Das vergleiche mal bitte mit den Geräten aus den 1970er und 1980er Jahren! Die werden heute noch bei einigen Betrieben komplett überholt und haben dann eine künftige Lebenserwartung von mindestens 30 weiteren Jahren. Insofern ist das, was Du schreibst, einfach nicht richtig. Mach Dich da mal ein wenig schlau.

Grüße
Lennart
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