Pioneer SX-750 brummt

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radelflieger
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 27. Aug 2021, 16:12
Hallo, seit einiger Zeit habe ich zu meiner großen Freude einen alten Receiver Pionier SX-750.

Nun fing er kürzlich im laufenden Betrieb kürzlich an zu brummen. Das Brummen erinnert an das 50-Hz-Brummen, und ist unabhängig von Lautstärke und Eingang immer gleich. Das Eingangssignal kommt aber weiterhin durch, wird aber durch das Brummen überlagert.

Was kann das sein?

Viele Grüße,


P.S: ein Schaltplan findet sich hier: http://www.wwdsltd.com/files/SX-750SchematicWide.jpg


[Beitrag von radelflieger am 27. Aug 2021, 16:22 bearbeitet]
versuchstier
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 27. Aug 2021, 16:25
Hallo,

ziehe mal testweise alle Eingänge ab. Quasi nur der Receiver mit Strom und Lautsprechern.
Ist das Brummen dann weiterhin vorhanden, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Fehler im Netzteil vor.
Hast Du ein wenig Kenntnisse von Elektronik und eventuell Messgeräte?

Falls nicht wäre es aus meiner Sicht besser, so ein Gerät zur Reparatur zu bringen, bevor Du es verbastelst

Gruß versuchstier
radelflieger
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 27. Aug 2021, 16:49
Hallo Versuchstier,
danke fürs Feedback. Das Brummen ist auch mit abgezogenen Eingängen noch da.
Ja, Basiselektronikkenntnisse sind da, ebenso Multimeter. Habe Löterfahrung und traue mir zu, einzelne Bauelemente auszutauschen. Ich weiss aber nicht so recht wo ich ansetzen soll.

Grüße,
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 27. Aug 2021, 19:59
Hallo,


Das Brummen erinnert an das 50-Hz-Brummen, und ist unabhängig von Lautstärke und Eingang immer gleich.


Das deutet, im ersten Moment, auf defekte Puffer-Elkos im Netzteil hin.

Öffne das Gerät und mache mal gute Bilder vom Innern. Evtl sieht man an den Elkos schon eine Beule oder ähnliches.
radelflieger
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 28. Aug 2021, 12:04
Netzteil Pioneer SX-750

Hier mal ein Foto des Netzteils. Die beiden Kondensatoren 15000 uF, 50V sehen für mich unverdächtig aus, allerdings gibt es eine minimale Wölbung auf der Oberseite, ist die normal?
Würde es sinnvoll sein, die mal "auf Verdacht" auszutauschen?
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 28. Aug 2021, 12:32
Oft sind nur die oberen schwarzen Plastikkappen nach oben gewölbt. Drücke dort mal drauf und wenn sie sich etwas eindrücken lassen dann sind die Elkos optisch i.O, und sind nicht aufgebläht. Aber Elektrolyt kann auch unten herausgelaufen sein. Schaue unten mal nach.

Dies sind jetzt aber nur die beiden großen Pufferelkos der Railspannungen. Schaue dir mal rechts die etwas kleineren Elkos an. Da haben sich (rot) Zwei schon obenrum nackig gemacht und dies deutet auf eine Hitzeeinwirkung hin. Sowas lässt Elkos sehr schnell altern und somit austrocknen.

Unbenannt

Ich würde "nackige" Elkos definitiv erneuern (105°C), so wie auch Die im Umkreis von "heißen" Teilen.
Prüfen/Messen würde ich aber Alle einmal und auffällige Elkos auch erneuern.

Das Brummen kann aber auch durch oxidierte Schaltkontakte, schlechte Massekontakte und/oder kalte Lötstellen ausgelöst werden - es müssen nicht immer die bösen Elkos sein. Hin und wieder gibt es auch magnetische Felder von anderen Geräten (Hifi, TV, Lampen, Stecker-Netzteile o.ä.) die in das Gerät oder in die Signalkabel einstrahlen und somit ein Brummen auslösen können.


[Beitrag von Rabia_sorda am 28. Aug 2021, 12:49 bearbeitet]
radelflieger
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 28. Aug 2021, 13:48
IMG_3374

OK, danke für den Hinweis. Bei den 330uF-Elkos ist ja auch irgendein Zeug zu erkennen. Sind die ausgelaufen oder ist es üblich die festzukleben?

Wenn sie ausgelaufen sind dürfte das vermutlich der Fehler sein, oder?


[Beitrag von radelflieger am 28. Aug 2021, 13:51 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 28. Aug 2021, 15:26
Größere Bauteile wurden mit Kleber fixiert, so auch die beiden 330 µF Elkos. Dies ist also kein Elektrolyt.

Elektrolyt ist eher eine transparente Flüssigkeit. Auf den Platinen kann man dann "feuchte" Stellen erkennen, oder ganz schlimm ist, was z.B. an den beiden großen Pufferelkos sein kann, dass das Metall unterhalb schon verrostet sein könnte, falls ätzendes Elektrolyt unterhalb ausgetreten sein sollte.

Aber die jetzt gezeigten Elkos sehen schon übel aus und ich würde dann gleich ALLE Elkos auf der Platine erneuern (in 105°C - Typen). Zudem sollte die Spannungsfestigkeit einiger Elkos erhöht gewählt werden. Durch die Erhöhung der Netzspannung (auf 230 V) liegen die sekundären Netzteilspannungen nun auch höher und die z.B. 330 µF/50 V Elkos werden somit nun über 50 V anstatt +/- 48 V anliegen haben. Somit sollten dort Elkos mit mindestens 63 V verbaut werden.
Falls aber der Pio auf 240 V umgeschaltet werden kann, oder auch schon umgeschaltet wurde, dann können die Spannungswerte der Elkos weiterhin so bleiben.

Die Z(ener)-Dioden können im Alter auch defekt sein und diese würde ich auf dieser Platine dann auch gleich mit erneuern.


[Beitrag von Rabia_sorda am 28. Aug 2021, 15:28 bearbeitet]
radelflieger
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 04. Sep 2021, 16:33
Vielen Dank für die Tipps!

Habe die Elkos erneuert, jetzt läuft er wieder!

Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 05. Sep 2021, 00:13
Glückwunsch!

Die beiden großen Pufferelkos sind dennoch geblieben?
radelflieger
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 05. Sep 2021, 11:10
Ja, die großen Pufferelkos habe ich drin gelassen, waren wohl noch OK.
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